Schnappschuss 06/2014
Das Magazin von Hoffmann-Photography
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Titelthema<br />
Objektive – Bei den Anforderungen an Objektive<br />
steht sicherlich, unabhängig von der<br />
Brennweite, ganz vorn ein schneller (Ultraschall-)<br />
Autofokusmotor. Das beste Autofokussystem<br />
ist relativ nutzlos, wenn das<br />
Objektiv die von der Kamera berechneten<br />
Entfernungseinstellungen nicht schnell genug<br />
umsetzen kann. Sehr hilfreich in diesem<br />
Zusammenhang ist bei einigen Objektiven<br />
die Möglichkeit, den Entfernungsbereich, in<br />
dem fokkusiert wird, begrenzen zu können.<br />
Wenn man weiß, dass die Akteure nie näher<br />
als z. B. 8 m an die Kamera herankommen,<br />
dann kann viel schneller fokussiert werden,<br />
wenn der Bereich zwischen der Naheinstellgrenze<br />
des Objektivs und 8 m gar nicht mehr<br />
berücksichtigt werden muss.<br />
In der Sport- und Actinfotografie kommen<br />
alle Brennweiten vom Superweitwinkel<br />
bis zum Supertele zum Einsatz. Bei den<br />
üblichen Sportveranstaltungen sind aber<br />
vorzugsweise die langen Brennweiten üblich,<br />
da man als normaler Zuschauer (und wer<br />
bekommt schon eine Akkreditierung vom<br />
Veranstalter) in der Regel sehr weit vom<br />
Geschehen entfernt ist. Brennweiten von 300<br />
bis 500 mm (oder mehr) bezogen auf einen<br />
Vollformatsensor sind daher nicht unüblich.<br />
In dieser Hinsicht sind Besitzer von APS-C<br />
oder Four-Third Kameras klar im Vorteil,<br />
da sie mit deutlich kürzeren Brennweiten<br />
auskommen. Das schont den Geldbeutel und<br />
man muss auch nicht so schwer schleppen.<br />
Ein weiteres wichtiges Kriterium für ein<br />
geeignetes „Action-Objektiv“ ist die Anfangsöffnung<br />
(umgangssprachlich auch<br />
„Lichtstärke“ genannt). Viele Sportarten<br />
finden in schlecht beleuchteten Hallen statt.<br />
Daher fotografiert man fast zwangsläufig mit<br />
hohen ISO-Zahlen und freut sich über jede<br />
Blendenstufe, die man das Objektiv weiter<br />
öffnen kann. Leider stehen hohe Anfangsöffnung<br />
und lange Brennweiten im krassen<br />
Widerspruch zueinander. Im Ergebnis sind<br />
diese Objektve dann groß, schwer und vor<br />
allem teuer.<br />
Eine hohe Anfangsöffnung ist aber nicht<br />
nur wegen schlechter Lichtverhältnisse<br />
wichtig. Die Aufnahme der Tänzer auf Seite<br />
7 wurde mit einem 500 mm Objektv bei<br />
Blende 4.0 aufgenommen. Durch die geringe<br />
Schärfentiefe konnten die Zuschauer<br />
im Hintergrund in vollständige Unschärfe<br />
6 HOFFMANN<br />
Photography