Schnappschuss 06/2014
Das Magazin von Hoffmann-Photography
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Kolumne<br />
und Kopfstellungen erzeugt und in verschiedenen<br />
Ebenen abgespeichert. Damit stehen<br />
die Echsen dann zur weiteren Verwendung<br />
in diversen Varianten zur Verfügung.<br />
Hintergründe<br />
Passende Hintergründe für die Modelle zu<br />
finden, war die größte Herausforderung bei<br />
diesem Projekt. Denn sie müssen zur Perspektive<br />
und zur Beleuchtung der Dinos<br />
passen.<br />
Dann wurden die Saurier in die Hintergründe<br />
eingefügt und gegebenenfalls noch<br />
in Helligkeit und Kontrast an die Umgebung<br />
angepasst. In aller Regel wurden die Modelle<br />
auch partiell abgedunkelt oder aufgehellt. Im<br />
letzten, aber wichtigen Arbeitsschritt wurden<br />
dann noch Schatten hinzugefügt. Denn<br />
nur Vampire werfen keinen Schatten...<br />
HOFFMANN<br />
Photography<br />
Abgewatschelt<br />
Der Velvia 50 Effekt<br />
Wie, Sie kennen den Velvia 50 Effekt<br />
nicht? Dann müssen Sie zu dem<br />
jungen Gemüse gehören, das die<br />
richtige, echte Fotografie mit Silberfilm<br />
gar nicht mehr kennengelernt<br />
hat. Nur dieses Digitalzeugs, das ja<br />
immer gnadenlos manipuliert wird.<br />
Aber Film, na, das war’s doch! Alles<br />
echt, alles natürlich und nicht am<br />
Computer aufgehübscht.<br />
„Farben schöner als die Wirklichkeit“.<br />
Mit diesem Slogan bewarb die Firma Fuji vor vielen Monden<br />
den Velvia 50, einen Diafilm mit einer Lichtempfindlichkeit<br />
von 50 ASA bzw. 18 DIN. Binnen kürzester Zeit wurde der Velvia<br />
50 zum Lieblingsfilm insbesondere der Landschaftsfotografen.<br />
Warum wohl? Na klar, weil er die Farben viel schöner wiedergab<br />
als sie in Wirklichkeit waren. Ausnahmsweise stimmte<br />
die Werbung für ein Produkt mal mit den Tatsachen überein.<br />
Als dann mit dem Aufkommen der Digitalfotografie der Absatz<br />
an Filmen einbrach, entschied Fuji, auch die Produktion<br />
des Velvia 50 einzustellen. Der Proteststurm, der dann über den<br />
japanischen Filmhersteller hereinbrach, war geradezu episch.<br />
Wer noch analog fotografierte wollte einfach nicht auf die schönen<br />
Farben verzichten. Fuji gab sich reumütig und produzierte<br />
den Velvia 50 noch ein paar Jahre weiter.<br />
In der Zwischenzeit wetterten die Analogfotografen eifrig<br />
gegen die digitalen Bilder. Alles manipuliert, so sagten sie.<br />
Nichts stimmt mehr, die Farben in der Sättigung angehoben, die<br />
Kontraste verstärkt, also so wäre die Wirklichkeit ja nun nicht.<br />
Farben schöner als die Wirklichkeit, das darf nicht sein. Jedenfalls<br />
nicht digital!<br />
Interessanterweise steckt in den Köpfen der meisten Menschen<br />
die Annahme, Bildmanipulation sei erst durch die digitale<br />
Fotografie in die Welt gekommen. Chemie dagegen ist ja<br />
unbestechlich. „Farben schöner als die Wirklichkeit“ kann ich<br />
da nur sagen.<br />
Ein Bild lügt mehr als 1000 Worte. So lautete der Titel einer<br />
Ausstellung, in der es um die Manipulation des Betrachters<br />
durch Fotos ging. Nicht etwa um solche Fotos wie die Dino Bilder<br />
hier links auf der Seite, sondern um die viel subtileren Manipulationen.<br />
Allein die Tatsache, dass der Fotograf entscheidet,<br />
was er dem Betrachter zeigt, und, genauso wichtig, was er ihm<br />
nicht zeigt, ist bereits eine Abweichung von der Wirklichkeit,<br />
eine Manipulation.<br />
Es ist eine Illusion, anzunehmen, dass Fotos die Wirklichkeit<br />
zeigen. Bestenfalls zeigen Sie ein Abbild der Wirklichkeit.<br />
Ihre Louise von Tharau<br />
Louises Welt<br />
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