Schnappschuss 06/2014
Das Magazin von Hoffmann-Photography
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Technik und Bildbearbeitung<br />
Bei digitalen Bildern ist es also angeraten,<br />
das Histogramm nach rechts hin auszunutzen,<br />
auch wenn das Foto dann zunächst zu<br />
hell wirkt. Man sagt auch, die Aufnahme soll<br />
„nach rechts“ belichtet werden. Im Englischen<br />
hat sich dafür das Akronym ETTR für<br />
Expose To The Right eingebürgert.<br />
Um jedem Missverständnis vorzubeugen<br />
sei aber nochmal betont, das „nach rechts<br />
belichten“ keinesfalls bedeutet, man solle<br />
überbelichten. Eine Überbelichtung führt<br />
zu ausgefressenen Lichtern, die auch in der<br />
Nachbearbeitung nicht mehr gerettet werden<br />
können.<br />
RAW vs. JPG<br />
Die bisherigen Beispiele basierten alle auf<br />
Bildern mit einer Farbtiefe von 8 bit, also<br />
256 Helligkeitsabstufungen pro Farbkanal.<br />
Wer jedoch RAWs aufnimmt, hat je nach<br />
Kameramodell 12 bit (= 4096 Helligkeitsabstufungen)<br />
oder sogar 14 bit (= 16384 Helligkeitsstufen)<br />
zur Verfügung. Das bedeutet<br />
insbesondere in den Schattenpartien eine<br />
deutliche Verbesserung der Möglichkeiten.<br />
Dennoch gilt auch bei RAWs, dass man<br />
möglichst das Histogramm nach rechts<br />
ausnutzen sollte. Denn auch bei 12 oder 14<br />
bit geht eine deutliche Aufhellung der Schattenpartien<br />
immer mit verstärktem Rauschen<br />
einher.<br />
Fazit<br />
Wer es gewohnt ist, die Belichtung allein<br />
nach dem Vorschaubild auf dem Display der<br />
Kamera zu beurteilen, sollte sich unbedingt<br />
mit der Interpretation des Histogramms<br />
vertraut machen.<br />
Kurse zur digitalen Bildbearbeitung, in denen<br />
die praktische Umsetzung der Theorie<br />
geübt wird, finden Sie auf Seite 27<br />
Was stimmt hier nicht? Bildkritik<br />
„Sonne im Rücken, Knopf drücken“ hieß es mal bei Kodak. Aber dabei sollte man dann schon aufpassen, dass<br />
der eigene Schatten nicht im Bild ist. Das passiert ganz leicht, wenn die Sonne tief am Himmel steht. Leider ist<br />
es bei den kleinen Suchern moderner Kameras oder auch im Live View Modus bisweilen nicht einfach, solche<br />
Details wirklich schon vor der Aufnahme zu sehen. Häufig fällen solche Dinge erst beim Betrachten der Bilder<br />
auf einem großen Monitor auf.<br />
Natürlich könnte man versuchen, den Schatten in der Nachbearbeitung zu entfernen. Allerdings kann das<br />
schwierig bis unmöglich sein. Einfacher ist es da schon, einfach einen etwas anderen Bildausschnitt und, wie<br />
hier, eine längere Brennweite zu wählen.<br />
18 HOFFMANN<br />
Photography