Berliner Leben: Zeitschrift für Schönheit und Kunst
Berliner Leben: Zeitschrift für Schönheit und Kunst
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11111111111-<br />
•<br />
. ....... 111 • •• • 11 .... 1111' .. . . . .......... 111.111 .. 1 11111111 ..... 1I 1 . . ..... III ........ ... t J I,. .... I IIIII. ' 111 1 111111111111111IIII1I I I11111111111111111111111111111111I 1 1111111111 1 1<br />
1IIIIIIIIIIItl lll l llllllllllilltlllllllllll l ll l l l l l llll i liitIIIIIII I I I IIIIII" " IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII I H I IIIIII11 1 111111111111111111111 1 1111111111111 11 1111111111111<br />
1111111111':<br />
§<br />
: .<br />
'.' .... .... '. ....,... ....... ....... '<br />
'.' ..,.. ....'. .............'. ....... ..............,..............'.... ,~<br />
1 1 111111 11 11 1 11111 11 1111111111 1 11"1 111111 11 11111 1 1111II I I I II1111111111 1 1111111111111111 11 111111111111111111111111111 11 1111 11 111111 11 111'11'1"""11 1 111 1 1 1 1 11 11111111111111"":<br />
1<br />
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Personen<br />
{<br />
Paul Berend<br />
Anna Krüger<br />
Ein Mädchen<br />
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All e Rechte vorhehaltell .<br />
S c e n e ri e. Ein e Bank hart am Neuen See in Be rlin .<br />
Man sieht ein e Gondel. Am äussersten rechten Ende<br />
der Bank sitzt Pa ul , welch er mit sein em Spazierstock<br />
Schnö rkel in den Sand zieht, 3m anderen Ende An n a<br />
die in ein em Buche liest. So mmern achmittag, d i~<br />
Dä mm erung .bricht schon heran. Be re n d ist etwa<br />
25 Jahre alt, fri sch, offenes Gesich t; A nn a 18 Jahre<br />
muntere Blondine.<br />
'<br />
Be r e nd (stösst einen Seufze r aus).<br />
A n n a (lässt ersch rocken ein Paar Stullen, die s ie<br />
a us der Tasche gezogen, auf d ie Erd e fa ll en <strong>und</strong><br />
springt auf).<br />
Be r e nd (erh ebt sich <strong>und</strong> zieht den Hut). Entschuldigen<br />
Sie, Frä ul ein, dass ich Sie erschreckt habe, 's<br />
w ar w irklich nicht meine Absicht. Setzen Sie sich nur<br />
ruhig hin. Haben Sie keine Furcht. Ich tu' Ihnen<br />
nichts; w irklich ! Sie könn en mir's g lauben!<br />
Ann a (sich setzend) , Ich g laub's Ih nen ja. (Si e<br />
hebt di e Stullen auf <strong>und</strong> säubert sie.) Sie sehn ja nicht<br />
aus w ie'n Mö rd er. - Ach di e schönen Käsestullen,<br />
ganz voll Sand.<br />
Bere nd. Reinig t den Magen.<br />
A n n a. Schmeckt aber ni ch, de r Arm enkavia r.<br />
{Essend) Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, sow<br />
ieso na ch Hause zu gehen, 's wird schon schummerig,<br />
lind ich habe noch den ganzen w eiten W eg durch den<br />
T iergarten.<br />
Be r e nd. Bleiben Sie nur noch ' n bischen, unter<br />
mein em Schutz sind Sie sicher. Ich müsste ja sonst<br />
w irklich d enken, ich hätte Sie verj agt.<br />
A n n a. Na ja, dann wer' ich ma n noch bl eiben.<br />
Die Luft is ja so sch ön, <strong>und</strong> es sitzt sich hi er so<br />
s Üss. - Aber sagen Sie bloss, warum haben Se d enn<br />
vorhin so furchtbar schrecklich geseufzt ? Das war ja,<br />
.Llm sich zu g raul en!<br />
Be r e nd (seufze nd). Ach, das <strong>Leben</strong> is so schwer!<br />
An n a. Nich schwerer als man sich's selbst macht.<br />
Be r e nd. Aber ich bin doch so ung lücklich!<br />
An n a. Unglücklich ? - Wieso? W as fe hlt Ihnen<br />
-denn ? - Sie könn en mir's dreist sagen ! - (E'r<br />
schüttelt vern eil'l en-d den Kopf.) Nich ? Na, denn wer'<br />
i ch ' s Ihnen sagen : (Path etisch) Unglücklich e Li ebe!<br />
Nich wahr ? Zentrum getroffen! (lachend) Sehn Si e<br />
.aber - verdutzt aus ! Na ja, is doch nich so schwer<br />
zu erraten!·! Sie , sind ganz adrett <strong>und</strong> nobel: also<br />
Geldschw indsucht haben Se nich - namentlich jetzt,<br />
:50 kurz nach dem Ersten. Sie haben ' n riesig harmloses<br />
Gesicht - ' n Verbrecher sind Sie also auch nich.<br />
Bleibt nur eins übrig : hoffnungslose Li ebe! Bum!<br />
Be r e nd. Wie Si e aber Bes ch eid wissen! Ja, ja<br />
-die Liebe ! (Er seufz t wieder.)<br />
A n n a. Ja, ja, die Liebe! Is t es Ihnen d enn so<br />
'Schlim m gegangen ?<br />
Be r e n d. Sehr! - Sehr! - Ach Fräulein , wenn<br />
:Sie w üssten !<br />
An n a. Weiss ich.<br />
Be r e n d. Sie sind so fre<strong>und</strong>lich -<br />
An n a. Aber!<br />
Be r e n d. Sie sehen so gutmütig aus - viell eicht<br />
w ird mir leichter, wenn ich's Ih nen erzähle. Aber<br />
natürlich nu r, wenn Sie's interessiert.<br />
A nn a (eifr ig) . Aber sehr! - Mi ch in te ressiert<br />
all es, was mit der Liebe zusammenhängt.<br />
Bere n d (näher an sie heranrückend). Noch nich t<br />
d rei Monate sinds her, da lernte ich auf ein er Kremserparti<br />
e nach Schildhorn im Vergnügungsverein «Humorbo<br />
mbe» ein junges Mädchen kennen - hübsch - <strong>und</strong><br />
gerade gewachsen, so wie Sie <strong>und</strong> chic <strong>und</strong> ausgelassen<br />
wie ' ne Soubrette. Und tanzen konnte sie, sag ich<br />
Ihn en! Und überhaupt - ! ach es is nich zu beschrei ben!<br />
W ir tanzten den ganzen Abend zusammen, rechts rum<br />
<strong>und</strong> links rl.1m, Walzer <strong>und</strong> Polka <strong>und</strong> Cake Walk.<br />
Und als wir im Kre mser nach Hause fu hren - sie<br />
sass natürlich neben mir - die Lampions hatten w ir<br />
aus gemacht - da, na ich wills kurz machen.<br />
A nn a. W al'llm d enn ? Nein, bitte, das ist ja sehr<br />
interessant !<br />
Bere nd. Von dem Tage an verkehrten w ir.<br />
A nn a. Also - ' n reell es Verhältnis!<br />
Bere n d. Ja, von mei n er Seite wenigstens! Ich<br />
nahm die Sache ern st. Und als ich ein es Tages von<br />
meine m C hef Zulag'e beka m, da schlug ich ihr vor,<br />
bald H o chzeit zu ma
2<br />
Berend. Sie ~ind ja - na, ich kanns ja gar nich<br />
sagen, wie Sie sind! Held enmässig sind Sie!<br />
An IU . Nein, sparsam bin ich. Ich kauf mir nich<br />
gleich 'n Revolver, wie'n gewisser j emand. Schade<br />
ums Geld!<br />
(Ein zerlumptes, achtjä hriges Mädchen kommt den<br />
Weg entlang; un ter dem Arm ein Körbchen mit Wachsstreichh<br />
ölzern. Sie g eht auf Berend zu.)<br />
Das Mädchen (weinerlich). Wachsstreichhölzer!<br />
Wachsstreichhölze r! Ach mei n lien, ach mein li eber<br />
Herr, kaufen Se mer doch 'lle Schachte l ab.<br />
Berend. Wo koml1lst Du denn her? In die<br />
Gegend !<br />
Das Mädchen. Ich komm' vom Zappalog'schen.<br />
Da hab' ich a 'n Ei ngang g estanden. Aber de feinen<br />
Herrn ham mir nich ei n e Schachtel abgekauft. Ach<br />
kaufen Se mir doch 'ne Schachte l ab, H err Jraf, d enn<br />
wenn ich wieder ohne Geld zu Hause komme, krieg<br />
ich sone Keile.<br />
Anna. Ach, Du armes j öhr! Und wer haut Dich<br />
denn?<br />
Das Mädchell. Mutte r haut mir imm er so.<br />
Anna. Pfui! Solche Mutter!<br />
Das Mädch e n. Mutter is ja nich so schlecht.<br />
früher hat se mir nie jehau' n. Aber seit se bei's<br />
Waschen den ganzen Arm verbrüht hat, kann se nich<br />
mehr arbeiten. Un wenn ich dann kein Jeld zu Hause<br />
bringe, un wenn se denn Hunger hat - denn haut se<br />
mir. sonst nieh. Nee, früher hat se mir nie jehauen!<br />
Berend. Und verdient denn dein Vater nichts ?<br />
Das Mädch e n. Ich habe ja jar keinen Vater<br />
nich - Ach, H err Baron, kaufen Se mir doch 'ne<br />
Schachtel W achsstreichhölzer ab; 's sind so' ne schönen.<br />
Und so'ne sch önen Bilder! Sehn Se mal hier! (Sie<br />
g ibt ihm ein e Schachtel.)<br />
Be ren d (zieht das Portemonnaie). Hier haste<br />
was!<br />
Das Mädch e ll. Aber das sind ja fufzig Pfennig,<br />
un ich habe ja nichts zum Rausjeben. Vielleicht kann<br />
das fräulein?<br />
Berend. Behalt nur das Geld! (Das Mädchen<br />
will ihm die H and küssen). Lass doch!<br />
Das Mädchen. Ich danke ihn auch schön! Atjeh!<br />
An n a. Kleine, wo gehst du denn nu hin?<br />
Das M ädc hen. Zu Hause, jleich zu Hause. -<br />
Ach, Mutter wird ~ ich freuen! Ich w erde man jleich<br />
'n paar Schrippen mitnehmen <strong>und</strong> 'n Stück Blutwurscht!<br />
Anna. Wohnste denn weit, Kleine?<br />
Das Mädchen. In der Lietzmannstrasse.<br />
Berend. Was! So'n End e noch!<br />
An n a. Graulst de dich denn nich, jetzt noch so<br />
allein durch den Tiergarten zu gehen ? .<br />
Das Mädchen. Graul en ? Nee ! Mir tut niemand<br />
was!<br />
Anna. Komm mal her! Hier haste noch funfzig<br />
Pfennig <strong>und</strong> nu fii hrste mit de Elektrische.<br />
Das Mädchen. Danke schön! Danke s chön!<br />
Ach j ott, müssen Sie aber reich sein ! Noch viel reicher<br />
als die aus dem Zappalog'sch en. Von di e Leute jibt<br />
mir nie Einer mehr a ls zehn Pfennije. - Ich dank'<br />
auch nochmals. Un hier hab'n Se ooch noch ' ne<br />
schöne Schachtel mit 'ne Balleteuse druf. Nu w er' ick<br />
aber rennen!<br />
Anna. Du fährst doch !<br />
Das Mädch e n. I wo wer' ick denn! for den<br />
jroschen zieh iek mir 'ne Tafel C hokolad e. Einmal<br />
I1lUSS der Mensch doch Chokolade essen! - Sein Se<br />
nu!' nich . b?se drum ! Nee! - Atjeh, H err Baron!<br />
Atj eh f re ll em von (Eil t fort).<br />
An n a. Gott, was g ibts doch für Elend auf der Welt!<br />
...<br />
·<br />
"<br />
· .<br />
....<br />
':... :<br />
Berend. Ja, ja! .Da leben wir noch wie die<br />
Könige ! Wissen Sie, fräulein, w enn man so'n Elend<br />
sieht. da merkt man erst, wie g ut unser einer 's noch<br />
hat, <strong>und</strong> was man Hirn Esel ist, wenn man unlllfrieden<br />
ist <strong>und</strong> w<strong>und</strong>er denkt, wie erbärmlich 's einem geht. -<br />
H errgott, mir is mit einem Mal wi eder so leicht ums<br />
H erz - ! (Er rückt näher an sie heran.)<br />
Anna. Wie mich das freut!<br />
Berend. Wirklich?<br />
An n a. Na jewiss! Dann haben Si e wenigstens<br />
ni ch den dummen Gedanken. sich - (sie macht die<br />
Gebärde d es Erschi essens). Schauderös! - Weg mit<br />
all di e Traurigkeit!<br />
Berend. Ne, ne , das tu' ich nich m ehr. Ich hab'<br />
mir's überh aupt überlegt; 's wär 'ne Dummheit. Es<br />
ko mmt ni chl s bei rau s, w enn man sich totschi esst.<br />
An n a. Is man jut, dass Sie das end lich einsehen.<br />
Be re nd. Ja, <strong>und</strong> Ihnen, fräulein, verdank' ich<br />
di ese Ein sicht.<br />
An n a (abwehrend). Mir nicht, d er Klein en!<br />
Berend. Und Ihnen auch, fräulein - frä ul ein - -<br />
o je, ich hab' mich Ihnen ja noch gar nicht vorgestellt.<br />
Entschuldigen Sie! Erlauben Sie: mein Name is -<br />
na, ich wi ll Ihnen gleich den richtigen sagen -, mein<br />
Name is Paul Berend.<br />
A nn a. Und meiner Anna Krüger.<br />
Be re tt d (nachsprechend). Anna Krüger.<br />
Anna. Ja! - Nich wahr, n' hässlicher Name<br />
so gewöhnlich!<br />
Be re n d. Ach , aber fräulein Anna, was tut denn<br />
der Name. Die Hauptsache is doch die Person, <strong>und</strong><br />
die is (ihr ganz nahe rückend) so nett, so - so - so<br />
bezaubernd - so -<br />
An na (verschämt). Aber Herr BereJHI!<br />
Berend. Wissen Sie was, fräulein Anna, ich hab'<br />
'ne Idee - ieh trau, mich's gar Jlieh, Ihnen zu sagen!<br />
Anna. Traun Se sich nur dreist!<br />
Berend. Aber denn nich >nein « .sagen - bitte!<br />
An n a. Aber ich muss doch erst hören -<br />
Berend. Och!<br />
A nn a. Ne, des können Se doch von mir nich ve r<br />
langen. Nee! Wirklich ni
d ie Regis tratur der Aufnahm e m it der Antworterteilu ng<br />
ve rg leich end, . das i t ja beinahe, w ie »m it dem uralten<br />
Schl e nd ri a n der T elegraphi e«, als man noch ganze<br />
St<strong>und</strong>en a ll f e in e Antwort warten musste! «<br />
In d iesem Augenblick e rschie n a uf der P latte die<br />
Anfrage a us der Küche, w ie der soeben un beschädigt<br />
e in getroffe ne Fisch zubereitet w erd en so ll e?<br />
Nur ein e n Mo me nt war lie rr Lehma nn un entschl<br />
ossen ; denn e r ha tte allmähli ch, da soviel unnütze<br />
Z eit vertrödelt war, liunger beko mmen. Er li ebte<br />
a be r d ie Abwechslu ng bei T isch ; so li ess e r denn<br />
einen T e il braten, e in en a ndere n koche n <strong>und</strong> einen<br />
d ritten a ls Pann fisch (Labs ka u) ve ra rbeitei;.<br />
Dass e r sich dann sogleich di e Servi ette umba nd<br />
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D ruck a uf d ie Tischpla tte, ne ben s ich e rschein en li ess t<br />
w a r sehr vernünftig; d enn g leich da rau f ö ffn ete sich<br />
die P la tte nochm als <strong>und</strong> die verschiedenen bestell ten<br />
Geri chte schoben sich a us der Ve rsenkung he ra us.<br />
Mit g rösstem Appetit begann H err Le hma nn zu essen<br />
in d iesem Auge!l b lick fiel a us ein e r kl ein e n Rö hre;<br />
welche auf seme n Schreibtisch herunte rhing , ein<br />
kurze r diinn er Streifen Blech.<br />
. Ah! « machte I-Ie rr Lehma nn befri edig t, »endlich<br />
e in e lä ngere Nachrich t von mein e r Braut!. Er drii ckte<br />
w ieder a uf ein en klein en Kasten, der vor ihm stand<br />
<strong>und</strong> scho b den Ble ch streife n hin ein .<br />
'<br />
Ein kurzes Schna rren !<br />
Dann e rkl a ng ein e li ebliche Stim me ! »Guten Mo rgen,<br />
m ein Scha tz ! Wie hast Du g cruht? Im W achen <strong>und</strong><br />
im T raume, im wesenl osen Ra ume, d enk' ich all ein -<br />
nur Dein !«<br />
»Ah!« - H e rr Lehmann freute sich gewaltig ,<br />
»Si e h' mal a n, der - pneumatische Gedi chtstell er«, den<br />
ich Laura zum Geburtstag gesch enkt habe, a rbeitet<br />
doch tadell os ! - Nun ja! Ich ha be ihn ja a uch a usd<br />
rü ckli ch »für empfindsame Seelen « ein stell en lassen !«<br />
Dann g ri ff e r nach sein e m eigenen Appa ra t, stellte<br />
ihn a uf »he rzlich befri edig t« ein , <strong>und</strong> liess ihn - natürlich<br />
w ieder auf ein en kurzen Blechstreife n - d ichten :<br />
. lch bin beglü ckt - entzückt!<br />
H ab's Bri e fl ein heiss ~ e drückt!<br />
Noch mehr würd's mich beglü cken,<br />
D ein Bil d a ns H e rz zu d rücke n !«<br />
Hie rbei war ihm doch wa rm gewo rd e n ; denn<br />
schli esslich ist . Dichte n« - selbst »mit Apparat«, -<br />
a uch jetzt noch, in d er durchaus vorgesch rittene n Zeit! <br />
kein Kinderspiel!<br />
Alle rdings werden ja 6 - S-bä ndige Ro mane <strong>und</strong><br />
a bend überfüll ende Theate rstücke tadell os a uf diesem<br />
maschinell e n W ege he rgeste ll t, <strong>und</strong> Fre <strong>und</strong>en u nd<br />
Bekannten sofort übermittelt ; fiir d ie Oeffe ntli c h <br />
k e i t ist a be r i m l11 e r no C h di e Uebera rbeitung eines<br />
der vielen Tinte nkuli - Au toma ten (Ein w urf 20 Ma rk )<br />
nötig; so dass - um ein richtiges Stück zu schre ib e n,<br />
es von den Schauspi eler- Automaten d a rste ll e n, <strong>und</strong><br />
es g l e i c h ze i t ig in Am erika <strong>und</strong> Austra li e n gegen<br />
» une rl a ubte Auff ührung « schü tze n zu lassen, -<br />
imme rhin e in lind e in h a lb e r Tag vergehe n kö nnen.<br />
U nd das ist schlimm ?<br />
D enn di e Spi tzbuben sind heute noc h m e hr a uf<br />
den Poste n als früher.<br />
Noch schlimmer, d. h. ze itra u be nd e r, ist die<br />
Sache mi t dem O pern-Ko mpo ni e ren.<br />
Paul Uncke<br />
-. -.<br />
der popltliirs!e KOlllpo lti s! ßerlilt s.<br />
. -...- •<br />
:1111111111111111111111111111""11111111111111111 1 111111111111"1111111111"1 1 11111"' 1 11111111111 111 11111111111111111111111"'1111111111111'11'111111111111111111'1111111111 1 1111<br />
CJDDDCJDDDDCJCJDCJD<br />
= '11111111111111111111111111 1 ""'1111111111111111'11111111111111 1 11'1111111111""11 1 111111111 1 1111111111"111111111111111 1 '11111111111111111111111111111111111111111.111111 1 1111 1<br />
Melodi e n s in d nä mlich bei der Massenprodukti o n<br />
so r a r gew o rd en, dass ma n a uf di e verstaubtesten<br />
»o ll en Sache n«, w ie sogar »Nibelungen, Götterd ä mmerung<br />
etc«, zu rü ckgreifen muss, um die lästig-anspruchsvo<br />
ll e K ri t i k zu befri edigen ; die halsstarrig , noch<br />
imme r in den a usgetretenen Kinderschuhen be harre nd,<br />
vo n dem S ch a ff e nd e n »Eigenes« ve rl a ng t.<br />
Eigenes? - In u n se r e r Zeit der unbegrenzten<br />
Ge d a nk e n-T r a n s mi ss ion ! ? !<br />
W e r g a ra ntie rt Eiltem denn dafiir, dass der Gedanke<br />
, den ich e be n a usgedacht habe, nicht vo n eine m<br />
X- be li ebigen a uf d em e rwä hnten W ege der Tra nsmi<br />
ssio n aufgegriffe n <strong>und</strong> in d ie T ha t umgesetzt w ird,<br />
w ird, noch e he ich ihn mir vom See l e n -Patentam t<br />
ha be gesetzlich schi"l tze n lassen ?<br />
D ie Leute da a uf dem Amt sin d ja auch noch so<br />
g rässli ch vors ün d Hutlich ; sie ve rl angen noch im rner<br />
»A n d e u t un ge n , w o rin di e Erfin d un g beste h t. «<br />
Das i t do ch ei n Unfng !<br />
Denn w ir w issen ganz genau, dass einer jener ungehe<br />
ure n . Fern sehe r« von der A n t i - Mu ste rschn tz<br />
Compagni e «, je ner be rü chtig'te n Spi tzbuben ba nde in<br />
Ame rika, bestä nd ig unser Reichs - I atentam t durchleuchtet.<br />
Die s chl a uen Eng lä nder ha ben sich ja gegen d iesen<br />
T ri c ihre r Vette rn geschü tzt , in dem sie ein e Art<br />
Dove'schen Panzer, d e r selbst für »Y- un d Z-Bestra<br />
hlu ng u nd ur c h s i c h t ig ist, um ih r ga nz es<br />
P a te n ta m t h e rum ges c hlun ge n h a b e n,<br />
Uns schwe rfä lligen Deut che n w a r d ieser g rand iose<br />
Musterschutz« na tiirlich ' mal wieder zn te u e r!<br />
. .<br />
.-.-.<br />
.-....-<br />
. ...<br />
Zehn M ilI a rd e n Ma rk zu t e u e r ? Läche rl ich.<br />
W ä hre nd unsere eno rm e n Besitzungen in dem vor<br />
kaum zehn Jahre n e ntdeckte n un ter irdi s ch e n Afrika<br />
jetzt scho n tiig li ch fa s t ein e halbe Millia rde Reinve r<br />
d ie nst a bwerfen.<br />
U nd d as fast o hne jede U nkosten!<br />
, Denn d ie paar Dntze nd T a usendpfe rd ekraftmaschinen,<br />
d ie Jede Woche durch di e , kolossale Arbeitsleistung<br />
unbrauch bar w e rd en oder di e du rch kle in e Ve rsehen<br />
in der ~edien un g bers ten, e:pl odie re n ; di e rechne n<br />
doch bel so lc h e m R e in ge win'n n i ch t mit!<br />
, All e rdings reissen di e » s t ~at iich e n Unfall prä mien «,<br />
d ie den (lli e rkwurd iger W else t r otzd e m oft noch<br />
t r au e r n den) Hinterb li e be nen der Ve rung lli ckten gezahlt<br />
werden, e twas in s Geld.<br />
Aber immerhin!<br />
Was sind denn lumpige zehn Mi ll ia rden für unser<br />
so kl otz ig r e i c h es Land! ?<br />
W ie e in Märche n kling t es, dass früher ' mal ein<br />
a ll erdings höchst bed eute nder Mensch, der seiner Ze it<br />
weit vora usgewesen ist, gesagt habe n soll : »Es muss<br />
dahin komme n, dass am Sonntag J eder a uch der<br />
e in fache Ma nn , sein H ühnche n im Topfe ha ben kann!« -<br />
Ze hn H ühne r kö nnte J eder täg l i c h heute verzehren,<br />
w e nn - e r sie bewältigen kö nnte l<br />
Aber - - - - !!<br />
Das ist der s pri nge nde Punkt !<br />
Unse r e m ed iz i n isc h e Wi sse n sc h a ft is t zur<br />
ückgeb l i e b e n !<br />
Nicht ' mal e in lumpiges Mittel - das notabene<br />
E rfo lge e rzielt ! - ist zum Beis pi el gegen den Tod<br />
erf<strong>und</strong>e n worden.<br />
Ko pf gestanden (vor g re nzenl ose m Staunen!) habe n<br />
neulich wieder ' mal unsere Aerzte, als ein sehr geschickte<br />
r O pe rateur, l
4<br />
Unsere Bilder.<br />
Die Welt legte das mit blutigen Lettern geschriebene<br />
Buch der Weltgeschichte bei Seite, sie vergass den weltgeschichtlichen<br />
Spuck, der sich in den atiatischen Gewässern<br />
formte, sie vergass das blutige Ringen der Prozessbeteiligten<br />
in der "Plötzenseer chlacht" zu Moabit, das der Verteidiger<br />
Dr. Halpert, unser Rechtsanwalt der Zukunft, zeitcharakteristisch<br />
mit dem monumenlal wirkenden Worte<br />
"Gegen ?" markierte - <strong>und</strong> sie wandte sicb einem friedlicheren,<br />
aber ebenso wirkun g~vollem Schauspiel, der Hochzeitsfeier<br />
rles Kronprinzen, zu. 'Wir eröffnen den Bildercyklus<br />
der Hohenzollemtage mit einem Bilde des Kronprinzen,<br />
der seine Kompagnie zum Ehrendienst<br />
nach dem Kgl. Schlosse fübrt. Es folgt hierauf der feierliche<br />
Einzug der flinUichen Braut, der Herzogin Cecilie.<br />
Herr Oberbürgermeister Kirschner bpgrüsst die Tronerbin<br />
auf dem Pariser P latz, während de~sen Tochter in<br />
zarter Symbolik einen Rosenstrauss überreicht. Es reihen<br />
sich 27 Bilder fürstlicher Persönlichkeiten an, die als<br />
Hochztitsgäste aus den vier Himmelsrichtungen Deutschlands<br />
<strong>und</strong> der übl'igen 'Welt hierhp.r geeilt waren. Es hatten sich<br />
eingestellt diel'ürstlichkeitell aus Mecklenburg- ch werin<br />
neben den erlauchten Vel·tretern Dänemarks, der Gros.<br />
herzog von Baden nebst Gemahlin, der Köuig von<br />
Wlirttemberg <strong>und</strong> Frau neben dem Grossh~rzog<br />
von Mecklenb urg- talitz. achsen, Bayern,<br />
Niederlande entsandten ihre Prinzen. Gl'ossfürst<br />
Nicolaus Michailowitsch von l'ussland dudte hier<br />
auf dem neutralen Boden der Hochzeitsfeier mit j a pan is ch en<br />
Prinzen in bestem Frieden leben; - der Erbprinz von<br />
Sachsen-Meiningen <strong>und</strong> Frau Gemahlin, die Schwester<br />
de~ Kaisers, vel'herrlichten das Fest ihres Neffen <strong>und</strong> der<br />
Kronprinz von Sch weden partizipierte an der Festesfreude,<br />
während sich zu I-lause die Hälfte des Königreiches<br />
von seines Vaters Besitztum loslöste. - Auf Seite<br />
weud en wir uns dem portlehen <strong>und</strong> den Sportfreuden zu.<br />
Voil:l.! Die Trabrennbahn Westend. Wir sehen Prinz<br />
Joachim Albrecht von Preussen zum Concourshippi<br />
lue die Preise vert,ilen, wir sehen Herzog Erns t<br />
Günther von chleswig-Hol steill im Gespräch mit<br />
Graf Al vensle ben, ebenso uusel'eu Kron prinzen in<br />
überaus heiterer Gesellschaft <strong>und</strong> wir erfreuen uns nach<br />
Würdigung einiger charakteristischen Stimmungsbilder auf<br />
dem Sattelplatz der Ren u bahn Ka rI horst des Anblickes<br />
der Dampf yacht .Alexandria", auf der der Kaiser, dem<br />
Wassersport huldigend, eine pazierfahrt Dach der Oberspree<br />
unternimmt. - Nicht Jlm die Familienfeste <strong>und</strong> die verschiedenen<br />
Sportarten trieben in dieseDl Monat ihre Blüten,<br />
auch das soziale <strong>Leben</strong> <strong>und</strong> das <strong>Leben</strong> mancher Persönlichkeit<br />
war reich an bedeutungsvoller Abwechslung. Nach<br />
kurzer Frist ist das durch die E I nenn ung dcs Oberprä~iden l en<br />
v. Bethmann-Hollweg zum preussischen Minister des Innem<br />
frei gewordene Ober präsidium der Provinz Brandenburg durch<br />
d 11 bisherigenRegierungspräsident en v.Trott Zu Sol~z<br />
in Kassel besetzt worden August v. Trott, welcheram25.Dezemberi<br />
55 in Kassel geboren wDl'de, trat 1 79 als Referendar<br />
bei dem OberlalldsgedchtzllF rankfurt a.M. in denJns'izdieust<br />
<strong>und</strong> wurde 1 4 zum Regierungsassor ernannt.<br />
J 8 G begleitete er als Reisebegleiter den später im<br />
lndischeu Ozean llmgekommenen Landgrafen von<br />
II es s en auf dessen Orientfahrten. - EhrenvolleHuldigungen<br />
konnten in diesem Monate dem Gelehrten <strong>und</strong> Professor<br />
der <strong>Berliner</strong> Universität, Dr. Adolf Tobler, gelegentlich<br />
seines 70. Geburtstages von Seiten der Vertreter der<br />
romanischen Philologie aller Herren Länder dargebracht<br />
werden. Tobler gilt als der Bedeutendste im Reiche der<br />
romanischen Philologie <strong>und</strong> seinen Ansichten über die<br />
Aufgabe der Philologie, von dem geistigen <strong>Leben</strong> der in<br />
Völ.ker gesonderten Menschheit eine wirsenschaftlich gerechtfertIgte<br />
Anschauung zu geben, ist er wie kein Zweiter<br />
sowohl in seillen sprachwissenschaftlichen Werken, als auch<br />
.....<br />
:<br />
·<br />
rlll~<br />
ilt 11 Iti<br />
in denen der Völkerpsychologie gerecht geworden. Adolf<br />
T bIer Wal' am 23. Mai 1885 als Sohn des auch literarisch<br />
bekannten Pfarrers alomo n Tobler zu Hirzel im<br />
Kanton Zürich geboten worden. -- Ein Kollege Toblers,<br />
jedoch einer anderen Fakultät angehörig, ist I rofessor<br />
Bernh ard Hübler, welcher ebenfalls vor wenigen Tagen<br />
in bewulldel nSW~J tel' Frische des Geistes <strong>und</strong> des Körpers<br />
seinen 70. Geburtstag feierte. Htibler ist nicht nur einer<br />
der angesehensten, sondern auch einer der be:iebtesten<br />
Lehrer des Rechts an unserer alma mater. In den bewegtesten<br />
Zeilen des Kulturkampfes stand er ein en Mann<br />
<strong>und</strong> von ihm stammt das Wort; "Der uralte Kampf zwischen<br />
Königtum <strong>und</strong> P riestertnm wird niemals aufhören". -<br />
An die Geburtstage der auf wissenschaftlichem Gebiete hervorragenden<br />
Herren reiht sich der Geburtstag eines Arztes<br />
an, deI' aber nicht als solcher, sondern in seiner Eigenschaft<br />
als ozialpoliliker der Theorie <strong>und</strong> der Praxis das<br />
hohe Ansehen der Metropole geniesst. lch spreche von<br />
dem Stadtverordneten-Vorsteher P. Langelhaus <strong>und</strong> der<br />
Feier seines:S5. Geburtstages. - WennBerlin wirklicb verdient,<br />
die schönste Stad t, vielleicht auch die ges<strong>und</strong>este der Welt<br />
genannt zu welden, so gebührt zweifellos einen nicht geringen<br />
Grad von Anerkennung Herrn Gustav Schl osky,<br />
dem Direktor der Städt. S trassenreinigung. Es ist<br />
durchaus keine Leichtigkeit, bei der Turbulenz einer Gr05sstadt<br />
den modernen Ansprüchen der Hygiene <strong>und</strong> der Aesthetik<br />
gerecht zu werden - die Schlussseite des <strong>Berliner</strong><br />
<strong>Leben</strong>s giebt uns ein anschauliches Bild davon, welche<br />
Krä te <strong>und</strong> Hilfsmittel in Bewegung gesetzt werden müssen,<br />
um den Schmutz zu beseitigen <strong>und</strong> Mad:lme Berolioa täglich<br />
wie eine sauberr, gleich der Aphrodite dem Bade entstiegenen<br />
JnngIrau erstehen zu lassen. - Wir treten mit dem<br />
fol genden Bilde in die Hallen der <strong>Kunst</strong> ein <strong>und</strong> erfreuen<br />
uns an dem Anblick der kleinen, flollen, ausserol dentlich<br />
begabten IIenny Wildner. die mit dem "Wiener Ensemble"<br />
in das Neue Kön igl. Opernhaus gezogen ist,<br />
um dort als "Leutnant" in ")ung-Heidelberg" allabendlich<br />
das Publikum zu begeistertem Beifall hinzureissen. Auf Seite 11<br />
ist uos ein Blick in den 0 nc er t saal der berühmten Klaviervirtuosin<br />
<strong>und</strong> Lehrerin Etelka Gerster-Gardini gestattet<br />
<strong>und</strong> wir sehen die Dame inmitten ihrer zahlreichen Schülerinnen,<br />
die mit ihrer Kun~t die <strong>Kunst</strong> der Meisterin in die Welt<br />
tragen <strong>und</strong> auf eile 13 geniessen wir mit Andacht in dem<br />
vornehmen Atelier des Malers N. Sichel die Gemälde<br />
herrlicher Frauengestalten, deren zarten, schön versinnlichten<br />
Formen <strong>und</strong> glühenden Augensterne von der Gestaltungskraft<br />
uud Tiefe des Schöpfers Kommentare reden. - Wenn<br />
wir im Reiche der <strong>Kunst</strong> Umschau halten, dÜI'fen wir<br />
Paul Linke nicht vergessen, dessen Bild wir auf einer der<br />
ersten Seiten des Berlin.er <strong>Leben</strong>s den. Fre<strong>und</strong>en der Operette<br />
vorgeführt haben. Paul Linke, der Hauskomponist des Apollo<br />
Theaters, bat an dieser Stätte gl'osse Triumphe gefeiert. Wer<br />
kenot uicht sein e "Frau Luna", seine "Venus auf Erden"<br />
<strong>und</strong> sein "Im Reiche der Indra" ? - Wi r gedenken hier noch an<br />
der I-land einer photographischen Wiedergabe des nicht lange<br />
nach seinem achtzigsten Geburtstag verstorbenen Schriftstellers<br />
<strong>und</strong> König!. Bibliothekars Balduin Möllhausen,<br />
des Sängers der "Tafelr<strong>und</strong>e von Dreilinden", des Verassers<br />
"der alten Trapper", als welchel' er selbst in einem<br />
abenteuerlichen <strong>Leben</strong> unt
5<br />
Vcr Kronprinz fiihrt seine Kompagnie zum Ehrendienst<br />
nach dem König!. Schloss.<br />
phol. Dn llll c 'l be y~ & Co.<br />
Herzogin C ~cilie<br />
im Hochzeitswagen a'lf dem Pariser Platz.<br />
P;'Ol. Berl. / llllslr.-Ces·<br />
Einzug der Herzogin Cecilie in Berlin.<br />
(Ankunft auf dem Pariser Platz.)<br />
phOl. Sdle & K",,/::e.<br />
Von der Hochzeit unseres I(ronprinzen.<br />
BERLINER LEBEN
BERLINER LEBEN<br />
6<br />
Obere Reihe:<br />
Grossherzogin von Mecklenburg-Schwerin, Grosshel'zog von MecklenbUl'g-Schwerin, Grossherzogin-vVilwe Anastasia von Mccklenburg-Schwerin,<br />
Prinz Chrislian von Dänemark, Prinzessin Christian von Dänemark,<br />
Mitllere Reihe : Gl'ossherzogin von Baden, Grossberzog von Baden, König von Würltemberg, Königin von W ürllembcl'g, Gl"Ossherzog von Mecklenburg-Strelitz.<br />
Untere Reihe: Prin z J ohann Ge org von achsen, Grossherzog von Oldenburg, Herzogin Cad Theo dor in Bayern, Herzog Cul Theodor in Bayern, Prinz<br />
Heinrich der Niederlanilc.<br />
Fürstliche Hochzeitsgü.ste.
7<br />
Obere Reihe:<br />
Grossfürst Nicolaus Michailowilsch von Russland, Iüonprinzessill. von Griechenland, Kronprinz von Griechenland, Prinz Ferdinand von Rumänien.<br />
Mitllere Reihe: Prinz Ruprecht von Bayern mit Famil ie, Erbprinzessin vou Sachsen-Mainingen, Erbprinz von Sachsen-Meiningen, Grossherzog <strong>und</strong> Grossherzogin<br />
von Hessen .<br />
Untere'Reihe:<br />
HerzQgin::.Marie Anloinelte von Mecklenburg, El·zherzog Franz Ferdinand von Ocsterreich, Kronprinz von Schweden, Herzog von Aosla.<br />
Fürstliche Hochzeitsgäste.<br />
BERLINER LEBEN
Prinz Joachim Albrecht von Prellssen übeneicht die Preise.<br />
Vom<br />
Herzog Ernst Giinther von Schleswig-Holstein<br />
im Gespräch mit Graf Alvensleben-Neugattersleben.<br />
oncours-hippique auf der Trabrennbahn Westend.<br />
Unser Kronprinz in heiterer Gesellschaft.<br />
Pilot. ß erl. 1//I/slr ·res<br />
BERLl.:\ER LEBEN<br />
Bilder vom Sattelplatz der R ennbahn Karlshorst.<br />
PIIOI. Oalt"wb" f[ & Co.
Der Kaiser unternimmt vom Kg1. Schloss au auf der Dampf yacht " le 'andrine"<br />
eine Spazierfahrt nach der Obers! ree.<br />
Spe= ia/~.~J/(I"a/l1lle r/ir's .. Rer/iuty Lebeu U<br />
VO lt Mn x MiSSl/lfll1 l1, ßerlin ,<br />
BERLINER LEBEN
10<br />
August von Trolt zu Solz, der neue Oberpräsidenl<br />
der Provinz Brandenbllrg.<br />
Prof. Dr. phi!. Adolf Tobler feierte seinen<br />
70. Geburtstag.<br />
Geh. Ob.-Reg.-Rat Pro r. Dr. jur. Bernbard Hübler,<br />
feierte seinen 70. Geburtstag.<br />
Stadtverordueten-Vorsteber Dr. med. P . Langerhans<br />
feierte seinen 85. Geburtstag.<br />
Gustav Scbl osky,<br />
Direktor der Slädl. Strassenreinigung.<br />
HeOllY Wilducr<br />
(Neucs König!. Opern-Theat er).<br />
Balduin Möllhausen t<br />
BERLINER LEBEN
11<br />
Etelka Gerster-Gardini 1m Kreise ihrer Schülerinnen.<br />
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BERLINER LEBEN
12<br />
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(<strong>Berliner</strong> Morgenpost).<br />
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(Vossischc Zeit llDg) ,<br />
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Wilhelm Bmhn<br />
(Staatsbürger Zeitung).<br />
Arthur Dix<br />
(National-Zeitung).<br />
Heinrich Engel<br />
(DC1' Reichsbote).<br />
Dr. Reinold Issberner<br />
(Freie Deutsche Presse).<br />
Dr. Georg Korn<br />
(Welt am Montag).<br />
Dr. Wilhelm Kronsbein<br />
(Die Post).<br />
Chefredakteure <strong>Berliner</strong> Tageszeitungen.<br />
BERLINER LEBEN
15<br />
J. L andau<br />
(<strong>Berliner</strong> Börsen-Courier).<br />
Dr. Arthur Levysohn<br />
(<strong>Berliner</strong> Tageblatt).<br />
A l/sel1n ilar/og- phol.<br />
Paul Ma:rx<br />
(Der Tag).<br />
Dr. Georg Qertel<br />
(Deutsche Tages-Zeitung)<br />
Max Graf PilaU von Tassul zu Daxberg<br />
(Deutsche Warte).<br />
Heinrich llippler<br />
(Tägliche R<strong>und</strong>schau).<br />
P. Runge<br />
(Norddeutsche AlIg ~ m e iuc<br />
Zeitung).<br />
Dr. Tyrol<br />
(Deutscher Reichs-Anzeiger).<br />
C hefredakteure <strong>Berliner</strong> Tageszeitungen.<br />
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überfettete, 10 prozentige Salicylsäureseife, welche im<br />
Gegensatz zu den bisherigen Seifen die Salicylsäure<br />
nicht als Alkalisalz enthält, sondern in freiem, bei<br />
äusserlicher Anwendung allein resorptionsfähigem <strong>und</strong><br />
wirksamen Zustande. Im Rheumasan erst zeigt das<br />
Salicyl seine volle Wirkung o hn e j ede Nebenwirkung<br />
a uf den Organism u s. Rheumasan wirkt,<br />
wenn Salicyl innerlich <strong>und</strong> andere Mittel versagen.<br />
Rheumasan leistet nach Ausspruch erster Autoritäten<br />
vortreffliche Dienste bei Rheilluatismus, Gicht, lchias,<br />
Migräne, Neuralgie <strong>und</strong> Influenza, lmd hat sich benüts<br />
glänzend bewährt. Es ist zu haben in den meisten<br />
Apotheken in Tuben zu Mark 2,- .<br />
-<br />
zwei Tagen hatte ich das Gewiinschte in Häuden.<br />
Fedel'leicht lieg t es auf .dem Kopfe, da es ein Hohlgestell<br />
aus feinem Federstahl mit Ttill ist, in welches<br />
die Harre hinein geknüpft sind, eine wahre Wohltat<br />
im Vergleich zu den anderen bi sher von mir benutzten<br />
Unterlagen aus Krepp oder 'Wolle, die Kopfschm erz<br />
<strong>und</strong> Schinnenbildung vcrursachten. da sie der Luft<br />
den Zutritt zum Haarboden nahmen. Da ich die<br />
"Heul'eka" mit Stirnlöckchen bestellt hatte, trug ich<br />
sie in den ersten vVocben als Vordel'frisur obenauf ;<br />
dann, nachdcm sich mein versengtes, struppiges Haar<br />
danmt' r rasch erholt hatte, als Unterlage. Meine<br />
neue moderne Frisur wird viel bew<strong>und</strong>ert <strong>und</strong> doch<br />
ist sie In wenigen Minuten hergestellt. Ja, einige<br />
Bekannte wollen gar nicht glauben, dass es ohue<br />
fremde Hilfe geschieht. Da jedem Exemplar von<br />
Eine Erfahrung. Durch häufiges Brennen<br />
"Heureka" eine gen aue Anleitung mit Abbildung beige6eben<br />
ist, so ist die tadell ose Herstellung der Frisur<br />
hatte ich mir das Vorderhaar versengt ; es war missfarbig<br />
<strong>und</strong> kurz geworden <strong>und</strong> sah, über eine Kreppunterlage<br />
gekämmt, die vorwitzig überall ihre Existenz<br />
auch der ungelibtes ten Hand möglich. Im Interesse<br />
meiner Mitschwestern möchte ich Ihnen raten,<br />
verriet, sehr unordentlich aus. Da las ich das Inserat<br />
besonders flir die Reisesaison, als Hilfsmittel zum<br />
der Haarunterlage "Heureka·. "Halt! Ich hab's gefLmdenl"<br />
dachte ich, "das wäre etwas für dichi"<br />
Selbstfrisieren, sich eine "Heureka" anz uschaffen: sie<br />
veljüngt <strong>und</strong> verschönt <strong>und</strong> giebt der ganz eu Erscheinung<br />
das Cachet des Modernen.<br />
Flugs schrieb ich an den Erfinder <strong>und</strong> Fabrikanten<br />
HelTn Paul Lange, Berlin C., Königstrasse 38,<br />
sandte einen Teil ' ausgekämmter Haare hin <strong>und</strong> nach<br />
Joltamza Klein.<br />
-<br />
VICTORIA ZU BERLIN<br />
ALLGEMEINE VERSICHERUNGS -ACTIEN -GESELLSCHAFT.<br />
Vermögens-Ausweis Ende Dezember 1904.<br />
I<br />
Vermögen. .;It .J Verbindlichkeiten. I .;1(' ..J<br />
W echsel der Aktiolläre 4,8flO 000 - Ak tien-Kapital . 6,000,000 -<br />
Bare Kasse 394,926 04 Reservefonds :1,200,000 -<br />
Effekten . 13,965,295 20 Pl'ämien-Reserven <strong>und</strong> U ber.-<br />
Hypotheken *13,5t4,775 88 träge, Schaden-Reserven 374,946, 22 78<br />
Gr<strong>und</strong>besitz der GesellschafL 8,810,437 24 Gewinn-Reserven 66,054,729 92<br />
Dm'lehen auf Polizen 27,208, 126 73 Sonstige <strong>und</strong> Extra- Res~rv~Jl 9,966,186 93<br />
Guthaben:<br />
Gu thaben von Vel'sicherungsbei<br />
den Vertretern 6,256,673 - Gesellschaften [md Banken 2,077,756 92<br />
an Teilprämien fällig 1905 6,421,592 - Barkautionen <strong>und</strong> Spargelder 154,167 74<br />
an Hypotheken- u. Effekten-<br />
Unterstützungs-Fonds für<br />
Zinsen <strong>und</strong> Mieten, fällig Beamte lllld Hinterbliebene 1,604,030 54<br />
_Anfang 1905 3,202,738 13 Ü':::,schuss d. Gesamtgeschäfts 22,570,869 39<br />
1484,574,564122 1484,574,564122<br />
Es werden fü r das Rechnullgsjahr 1904 an Dividenden für die mit Gewinn-Anteil<br />
Versicherten verteilt in Summa Mk. 20,945,543,09 <strong>und</strong> zwar ;<br />
a) 40 pet. der Jahres-Pl'ä mie in der Unfall-Versicherungs-Branche,<br />
b) 3 pet. deI' vom Versicherungs-BC'ginn an gezahlten Gesamt - Prämien (nicht<br />
nur der einzelnen Jahres-Prämie) der <strong>Leben</strong>s-Versicherungs-Branche,<br />
d. h. beginnend mit 10 pCt. der Jahresprämie fliT den jüngsten Jahrgang, steigend<br />
bis zu 81 pet. der Jahres-Prämie Inr den ältesten Jahrgang 1878.<br />
c) 10 pet. der Jahres-Prämie in der Abteilung der Versicherungen auf<br />
den Erlebensfall mit Gewinn-Beteiligung (Tarif L 1.).<br />
d) 25 pet. der Jahres-Prämie in der Volks-Versicherungs-Abteilung.<br />
Der Oalawagen, den die Provinz Posen<br />
dem Kronprinzen anlässlich seiner<br />
Vermählung schenkte, war in der<br />
Fabrik für Wagenbau von Küh lstein zu<br />
Charlottenburg, SalZllfer 4, ausgestellt <strong>und</strong><br />
erregte allgemein e Bew<strong>und</strong>erung. Der<br />
ultramarinblaue, von silbernen Zierleisten<br />
eingefasste Wagen kasten hängt in Riemen<br />
<strong>und</strong> ist achtfach gefedert. Auf den Türen<br />
sieht man das schöngemalte preussischmecklenburgische<br />
Allianz-Wappen <strong>und</strong> Zll<br />
beiden Seiten ein kleineres preussisches<br />
Wappen. An allen vier Ecken des Wagenkastens<br />
sind grosse silberne Laternen angebracht<br />
worden, während die Wagendecke<br />
durch vier Eck-Adler <strong>und</strong> zwei über den<br />
Türen befindliche silberne Kronen abgeschlossen<br />
wird. Das Innere des Wagens<br />
ist mit cremefarbenem Atlas ausgeschlagen,<br />
die Sitze <strong>und</strong> der Himmel sind gepolstert,<br />
<strong>und</strong> die ganze Polsterung ist mit einer<br />
kostbaren Borte eingefasst. Die grossen<br />
Kristallscheiben sind fazettiert, die maschinenartig<br />
angelegten Einsteigetritte sind in das<br />
Innere des Wagens hineingebaut worden.<br />
Die Oala-Bockdecke besteht aus rotem<br />
Sammet <strong>und</strong> ist mit Posamenten aus Silber<br />
<strong>und</strong> rotem Sammet behangen. Zu beiden<br />
Seiten der Decke befindet sich in der Mitte<br />
je ein w<strong>und</strong>erbar gesticktes Allianz-Wappen,<br />
bei dem die Kronen mit Perlen besetzt<br />
sind. Das Wagengestell ist karminrot <strong>und</strong><br />
mit Silber abgesetzt, die Räder haben dicke<br />
Reifen aus Vo llgummi. Die prachtvol le<br />
Kutsch e ist ein Meisterwerk der deutschen<br />
Wagenbaukunst.<br />
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vier absolut getrennten EJUzelwannen untergebracht w erden, als Zu· <strong>und</strong> Ableitung <strong>und</strong><br />
zwtngt somit den elektrischen Strom zum Durchzug durch den Rumpf. Die K ombination<br />
mit den » vier Ze ll en" ermöglicht für jede Stromat·t fllnfzig .in sich verschiedene, einheit.<br />
liehe Applikationsarte n <strong>und</strong> bezweckt ausser der aligeme lO en, den Stoffwecbsel d es G e·<br />
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