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Playing Print - spielend Drucken<br />
lautet das Motte des Workshops mit dem Grafiker<br />
und Maler Thomas Ohm.<br />
Bei dem monatlichen Treffen haben die Teilnehmer<br />
die Möglichkeit sich mit den verschiedenen<br />
Methoden der Drucktechnik auseinander zu<br />
setzen. Dabei geht es um Hoch- und Tiefdruck.<br />
Mit Nadel, Schaber, Roulette und Linolmesser<br />
geht man ans Werk. Dabei entstehen spannende<br />
Mischformen, die sich spielerisch zwischen<br />
den Techniken bewegen. Es gibt Drucke,<br />
die auf einem Blatt Radierung und Linoldruck<br />
vereinigen. Auch Materialcollagen und zart<br />
kolorierte Strichradierungen werden in diesem<br />
experimentellen Workshop angeboten. Die Materialkosten<br />
werden extra berechnet.<br />
Termin:<br />
Kosten:<br />
Jeden 1. Samstag im Monat<br />
11 - 17 Uhr<br />
50 €<br />
Thomas Ohm<br />
Atelier:<br />
St. Gottfriedstr, 6<br />
59379 Cappenberg - Selm<br />
02306 53538<br />
thomas.ohm@gmx.de<br />
Anmeldung: telefonisch oder Mail
Die Radierung<br />
Die Radierung gilt als vielseitigste künstlerische Drucktechnik, da sie mehrere<br />
Techniken unter einem Begriff vereint.<br />
Die Kaltnadelradierung wurde bereits im Mittelalter entwickelt und diente zunächst<br />
den Gold- und Silberschmieden als Medium, um die zum Teil komplizierten<br />
Ornamente an ihren Schmuckstücken und Gravuren festzuhalten. Bereits Albrecht<br />
Dürer, (* 21. Mai 1471 in Nürnberg; † 6. April 1528 in Nürnberg) schaffte mit seinem<br />
Bild “Betende Hände“ weite Verbreitung. Mit der Radierung war es, anders als<br />
beim damals gebräuchlichen Holzschnitt möglich, feinste Linien und Schraffuren<br />
festzuhalten. Die Abbildungen unterschieden sich in ihrer hervorragenden Qualität<br />
in nichts von den Bleistift-, Rötel- oder Tuschevorlagen. In erster Linie dienten die<br />
Drucke der Buchillustration, vor allem in der Bibel.<br />
Erst viel später wurde die Ätzradierung entdeckt. Mit ihr wurde es möglich, mit<br />
Hilfe der Säure eine tiefe Linie in das Kupfer zu ätzen. Das war besonders für den<br />
Auflagendruck wichtig, da die geätzte Linie länger dem mechanischen Druck stand<br />
hält, das heißt, sie wird nicht so schnell an Tiefe verlieren und kann die Farbe<br />
länger aufnehmen. Jetzt war es möglich, mehrere Hundert Exemplare von einem<br />
Motiv zu drucken.<br />
Nach der Entwicklung der Aquatinta-Radierung war es vor allem der spanische<br />
Künstler Francisco de Goya (* 30. März 1746 in Fuendetodos, Aragón, Spanien, †<br />
16. April 1828 in Bordeaux), der mit seiner Grafikserie die Gräuel des Spanischen<br />
Bürgerkriegs beschrieb und damit in ganz Europa für Beachtung sorgte.<br />
Mit der Aquatinta-Technik gelang es erstmals durch eine eingebrannte Körnung auf<br />
der Kupferplatte einen Rastereffekt zu erzielen mit dem Erfolg, außer Linien auch<br />
Flächen im Druck darzustellen.<br />
Die Weichgrund- Radierung, auch Vernis mou genannt, ähnelt in ihrer Ausdrucksweise<br />
der Lithographie. Eine leicht körnige Zeichnung kann in verschiedenen Strichstärken<br />
wiedergegeben werden. Grundlage dieser Technik
ist eine wachshaltige Paste, die mittels einer Lederwalze auf eine Kupferplatte<br />
aufgetragen wird. Nach der Zeichnung über einem feinkörnigem Papier wird die<br />
Platte ebenfalls geätzt.<br />
Die Carborundum-Radierung ist eine Erfindung des 20. Jahrhunderts. Im Gegensatz<br />
zur Aquatinta-Radierung, bei der die Farben oft von mehreren Platten gedruckt<br />
werden müssen, kommt man mit einer Druckplatte aus. Die verschiedenen Farben<br />
werden sowohl nebeneinander als auch übereinander verteilt. Die Farbtrennung<br />
geschieht durch das Anlegen mehrerer Ebenen, so entsteht eine Mischung aus<br />
Hoch- und Tiefdruck.<br />
Die Arbeiten in dem vorliegenden Katalog entstanden an zwei Wochenenden.<br />
Die Teilnehmerinnen einigten sich zu Beginn, die traditionellen Wege dieser alten<br />
Technik zu verlassen, um weitgehend experimentell zu arbeiten. Man verzichtete<br />
dabei auf Säure zum Ätzen der Kupferplatten. Es entstanden fantasievolle<br />
Materialcollagen, Blindprägungen und feine Kaltnadelradierungen, für die man<br />
Drähte, Unterlegscheiben, Nadeln, Wellpappe, Sandpapier, Pflanzenteile und<br />
weitere organische Materialien einsetzte. Das Ergebnis zeigt Kombinationen aus<br />
Hoch- und Tiefdruck, sowie Kaltnadelradierung und Linoldruck. Die Beschaffenheit<br />
der Materialien erforderte beim Druck ein ständiges Nachjustieren der Druckwalze.<br />
Alle Rechte vorbehalten. Alle Inhalte und Strukturen sind urheberrechtlich<br />
geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz<br />
zugelassen ist, bedarf der vorherigen schriftlichen Erlaubnis.<br />
Herausgeber:<br />
Thomas Ohm<br />
St. Gottfriedstr. 6<br />
59379 Cappenberg Selm<br />
Fon (02306) 53538<br />
Buch- und Umschlaggestaltung, Bildbearbeitung und Satz<br />
Thomas Ohm<br />
Der erfahrene Künstler Thomas Ohm, der sich schon seit Mitte der siebziger Jahren<br />
mit den unterschiedlichsten Drucktechniken beschäftigt und daraus eigene,<br />
experimentelle Techniken entwickelte, konnte jeder Teilnehmerin wertvolle<br />
Anregungen vermitteln. Nach anfänglicher Einweisung in die technischen<br />
Grundbegriffe arbeiteten alle selbstständig und kamen so zu ganz individuellen<br />
Ergebnissen. Temperament, Freude am Experimentieren und vor allem eine<br />
Portion Mut gehören zu den wichtigsten Voraussetzungen, was letztendlich zu<br />
diesen gelungenen Werken führte.