Ministerin Bures schafft Chaos – Bevölkerung und Tourismus sauer
Ministerin Bures schafft Chaos – Bevölkerung und Tourismus sauer
Ministerin Bures schafft Chaos – Bevölkerung und Tourismus sauer
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Unabhängiges Wirtschaftsmagazin für Salzburg, Tirol <strong>und</strong> Vorarlberg <strong>–</strong> 12/2013<br />
GZ 02Z033423 M | P.B.B. | Verlagsort 8010 Graz | € 2,50 | Foto: APA/Jupiter Images (Montage)<br />
MAUT<br />
VERHAUT!<br />
<strong>Ministerin</strong> <strong>Bures</strong><br />
<strong>schafft</strong> <strong>Chaos</strong> <strong>–</strong><br />
<strong>Bevölkerung</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Tourismus</strong> <strong>sauer</strong><br />
Seilbahnen TÜV AUSTRIA-geprüft<br />
Dank Investitionen ist Skifahren<br />
„in“ wie eh <strong>und</strong> je<br />
Umweltschutz oder Schikane?<br />
Gefordert: Tempo 80 auf<br />
Salzburger Stadt-Autobahn<br />
Europäische Novität<br />
Die Verflechtung von Politik <strong>und</strong><br />
Tageszeitungen in Österreich
Editorial<br />
Landeerlaubnis<br />
für die Vernunft<br />
Was die Salzburger Grünen können, können wir auch <strong>und</strong><br />
vermutlich sogar besser, mag sich die CSU gedacht haben.<br />
Schließlich verbeißt sich kein noch so struppiger Dackel<br />
dieser Welt gekonnter in die Waden seines Gegners wie ein richtiger<br />
Bayer. Und was ein richtiger Bayer ist, entscheidet sich von Fall zu<br />
Fall <strong>–</strong> <strong>und</strong> in Wahlkampfzeiten gelten sowieso eigene Gesetze. So<br />
hat der noch amtierende deutsche Verkehrsminister Peter Ram<strong>sauer</strong><br />
als B<strong>und</strong>estagsabgeordneter mit Wahlkreis Traunstein, der im Südosten<br />
bis an die Grenze zu Salzburg, also bis zur Staatsgrenze zwischen<br />
Deutschland <strong>und</strong> Österreich, reicht, im Wahlkampf Stimmung<br />
gegen den Salzburger Flughafen gemacht.<br />
Kommen bis jetzt 90 Prozent aller Anflüge aus dem Norden <strong>und</strong> tangieren<br />
damit bayerisches bzw. deutsches Hoheitsgebiet, dürfen es<br />
nach Ram<strong>sauer</strong>s Vorstellungen zukünftig nur mehr 30 Prozent sein.<br />
Diese Einschränkung würde dem Salzburger Flughafen die Existenzgr<strong>und</strong>lage<br />
entziehen, weil eine Umleitung zum Anflug vom Süden<br />
her aus topografischen Gründen keine realistische Variante ist. Der<br />
Wirtschaftsstandort Salzburg braucht diesen Flughafen, um konkurrenzfähig<br />
bleiben zu können, wobei es keineswegs nur um betuchte<br />
Festspielgäste, arabische Touristen oder um die neue russische Upper<br />
Class um Dreikönig geht. Nebenbei bemerkt, schätzen pro Jahr auch<br />
500.000 bayerische Fluggäste den Mozart-Airport, Privatreisende<br />
ebenso wie Geschäfts- <strong>und</strong> Amtsträger der Euregio Salzburg-Berchtesgadener<br />
Land-Traunstein.<br />
Jetzt ist Astrid Rössler, seit Juni 2013 grüne Landeshauptmann-Stellvertreterin<br />
<strong>und</strong> unter anderem zuständig für Natur- <strong>und</strong> Umweltschutz<br />
sowie Raumordnung, gefordert. Sie mag persönlich nicht viel<br />
fürs Fliegen übrig haben <strong>und</strong> als Umweltaktivistin gegen manche<br />
Entscheidung des Flughafens ins Feld gezogen sein, jetzt gilt es aber,<br />
für den Wirtschafts- <strong>und</strong> <strong>Tourismus</strong>standort Salzburg zu kämpfen,<br />
die Streithähne an einen gemeinsamen Tisch zu bringen <strong>und</strong> für die<br />
Abrüstung der Worte zu sorgen. Am Ende des Tages muss ein neuer<br />
Staatsvertrag unterzeichnet werden, mit dem beide Seiten gut leben<br />
können. Schließlich umfasst mehr als ein Drittel der jährlich insgesamt<br />
1,7 Millionen Passagiere Flüge aus <strong>und</strong> nach Deutschland.<br />
Die Wahlen sind geschlagen <strong>und</strong> Peter Ram<strong>sauer</strong> hat allen Gr<strong>und</strong>,<br />
auf sein Ergebnis stolz zu sein, schließlich hat er mit 62,6 Prozent<br />
den b<strong>und</strong>esweit besten Wert aller CSU-Erststimmen eingefahren. Ab<br />
sofort ist aber Bodenhaftung angesagt, was für die CSU insgesamt<br />
gilt. Sie mag ja noch auf die geforderte Autobahngebühr hoffen. Bevor<br />
Brüssel nicht das Okay gegeben hat, braucht Österreich jedoch<br />
nicht mit Klage zu drohen <strong>und</strong> damit Öl ins Feuer der Bayern zu gießen,<br />
das im Gegenzug den Flughafenstreit anheizt. Trotzdem gebührt<br />
Doris <strong>Bures</strong>, der österreichischen W<strong>und</strong>erwaffe in Sachen Innovation,<br />
Lob. Die sonst eher schweigsame <strong>und</strong> mit einem Hang zu sinnarmen<br />
Formulierungen handelnde Frau ohne Eigenschaften hat überhaupt<br />
reagiert. Das ist ja schon etwas, noch dazu wo es „nur“ um die B<strong>und</strong>esländer<br />
geht. Agenden, die über den Großraum Wien hinausgehen,<br />
lässt die <strong>Ministerin</strong> gerne rechts liegen. Denn ihre linke K<strong>und</strong>schaft<br />
<strong>–</strong> sprich Wählerinnen <strong>und</strong> Wähler <strong>–</strong> sitzt im Osten der Republik. Und<br />
was kümmert eine Pensionistin aus Wien-Liesing das Pickerl für<br />
deutsche Autobahnen oder die Anflugschneise für den Salzburger<br />
Flughafen, fügen wir pointiert hinzu, um uns sogleich bei allen Wienerinnen<br />
für die unbotmäßige Verallgemeinerung zu entschuldigen.<br />
Alte Beziehungen leben von frischen Funken, an denen sich das<br />
Feuer stets neu entfachen kann. Früher flogen die Funken zwischen<br />
Bayern <strong>und</strong> Salzburg, weil das Salz zu ausufernden Begehrlichkeiten<br />
geführt hatte, <strong>und</strong> viel später krachte es in der Fre<strong>und</strong>schaft zwischen<br />
Franz Josef Strauß <strong>und</strong> Wilfried Haslauer sen. wegen der atomaren<br />
Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf. Das alte Paar kann aber<br />
auch anders. Als der letzte bayerische König Ludwig III. im November<br />
1918 aus München flüchtete, fand er auf Schloss Anif Asyl. Historisch<br />
noch bedeutsamer ist die Salinenkonvention aus 1829. Dieser<br />
älteste <strong>und</strong> heute noch heute gültige Staatsvertrag in Europa schlichtete<br />
die Streitigkeiten um das bayerische Forsteigentum im Pinzgau.<br />
1955 kam es auf Drängen der Bayern zu Neuverhandlungen <strong>und</strong><br />
einer Novellierung des Vertragswerks, das am 8. Juli 1958 in München<br />
unterzeichnet wurde. Geht doch, auch beim Flughafen,<br />
findet Ihr<br />
Josef Lipp<br />
Verlagsleiter & Co-Herausgeber<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013 3
Inhalt<br />
Coverstory 8<br />
Dümmer geht’s nimmer - <strong>Bures</strong>-<br />
Politik ohne Sinn <strong>und</strong> Verstand<br />
Politik mit Augenmaß, die regionale Besonderheiten<br />
berücksichtigt <strong>und</strong> auf bilaterale<br />
Befindlichkeiten Rücksicht nimmt,<br />
hat nichts mit Schwäche <strong>und</strong> Nachgiebigkeit<br />
zu tun. Wahrgenommene Verantwortung<br />
drückt sich auch in der Fähigkeit zum<br />
Kompromiss aus.<br />
Jetzt aktuell<br />
Die Geschäftsreise<br />
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Presseförderung: Wo bleibt die<br />
Unabhängigkeit? 20<br />
Von zehn auf 50 Millionen Euro Presseförderung<br />
für Tageszeitungen: Das Ineinandergreifen<br />
von Politik <strong>und</strong> Medien wird immer<br />
verzahnter…<br />
Mit Tischkultur zu<br />
mehr Geschäftserfolg 32<br />
Wer sich mit Geschäftspartnern <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en<br />
zum Essen trifft, dem sei geraten, die<br />
Spielregeln bei Tisch penibel zu beachten.<br />
Wie <strong>und</strong> in welcher Umgebung gegessen<br />
wird, verrät oft mehr über den Charakter<br />
des Gegenübers, als den meisten Menschen<br />
lieb ist.<br />
Schachinger baut<br />
„supergrüne“ Logistikhalle 42<br />
Der österreichische Branchenlogistiker<br />
Schachinger in Linz hat eine Logistik-Immobilie<br />
errichtet, die europaweit ihresgleichen<br />
sucht.<br />
Wertewandel<br />
im Speditions geschäft 44<br />
Das Speditionsunternehmen DB Schenker<br />
ist dabei, seine Personalentwicklung auf<br />
die Bedürfnisse der jüngeren Generation<br />
auszurichten.<br />
Skifahren ist „in“ 58<br />
Der Blick auf die lange Liste der neuerlichen<br />
Investitionen der Seilbahn-Unternehmen<br />
für die kommende Saison zeigt,<br />
dass die Branche auf Kurs ist <strong>und</strong> bereit,<br />
die nächsten Weichen zu stellen.<br />
Unterschätzte Mobilitätskosten -<br />
Salzburgs neuer Rechner für<br />
Wohn- <strong>und</strong> Fahrtkosten 62<br />
Der Traum vom „Haus im Grünen“ ist oft<br />
mit beträchtlichen Kosten für die Nutzung<br />
von Auto, Bus oder Bahn verb<strong>und</strong>en. Diese<br />
Kosten werden allerdings bei der Wahl des<br />
Wohnortes oft nicht beachtet oder zumindest<br />
unterschätzt.<br />
Ein Glück für Mattsee - Porsche-<br />
Enkel Ernst Piёch hat sich seinen<br />
Fahr(T)raum realisiert 64<br />
Nobler kann eine Garage nicht bestückt<br />
sein. Wer vor den ehrwürdigen <strong>und</strong> teils<br />
schnittigen Karossen in der Erlebniswelt<br />
„Fahr(t)raum“ steht, fühlt sich rasch an<br />
die Wagenburg im Schloss Schönbrunn<br />
erinnert, wo der ehemalige Fuhrpark der<br />
Habsburger ausgestellt ist.<br />
Führend in der Region <strong>–</strong> stark in Österreich...<br />
... 156.000 Leser österreichweit pro Ausgabe<br />
(im weitesten Leserkreis, bestätigt durch die aktuelle LAE-Studie)
ÖSTERREICH<br />
STÜCK FÜR STÜCK<br />
DIE SILBERMÜNZEN DER BUNDESLÄNDER-SERIE<br />
DANKE SAGEN <strong>–</strong><br />
MIT EINEM EDLEN<br />
STÜCK ÖSTERREICH<br />
WEITERS ERHÄLTLICH:<br />
WEITER<br />
GEHT ES MIT:<br />
SALZBURG<br />
7. 5.2014<br />
TIROL<br />
8.10.2014
Menschen & Märkte<br />
+ Weiter so!<br />
<strong>–</strong> Entbehrlich<br />
Foto: FFG/APA-Fotoservice/Martin Lusser<br />
Wirtschaftsförderung für Tirol<br />
Tiroler Unternehmen können in Zukunft mit einer besseren<br />
Finanzierung ihrer Forschungs- <strong>und</strong> Innovationsprojekte<br />
rechnen. Das Land Tirol stellt ab 2014 ein Zusatzdarlehen für<br />
jene Projekte zur Verfügung, die aus dem Basisprogramm<br />
der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft<br />
FFG unterstützt werden.<br />
Ein entsprechender Kooperationsvertrag<br />
wurde Anfang Dezember,<br />
von Tirols Wirtschaftslandesrätin<br />
Patrizia Zoller-<br />
Frischauf <strong>und</strong> den FFG-Geschäftsführern<br />
Henrietta<br />
Egerth <strong>und</strong> Klaus Pseiner in Wien unterschrieben. „Forschung<br />
<strong>und</strong> Innovation zu stärken <strong>und</strong> die Zusammenarbeit<br />
von Wirtschaft <strong>und</strong> Wissenschaft zu fördern, ist ein wichtiges<br />
Ziel der Tiroler Landesregierung“, so Wirtschaftslandesrätin<br />
Patrizia Zoller-Frischauf. „Durch die Vereinbarung mit der<br />
FFG haben innovative Tiroler Unternehmen einen klaren Vorteil:<br />
Sie können ihre Forschungs- <strong>und</strong> Innovationsprojekte<br />
leichter finanzieren <strong>und</strong> dadurch rascher neue, wettbewerbsfähige<br />
Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen auf den Markt bringen.“<br />
Die Vereinbarung wird zunächst auf ein Jahr abgeschlossen,<br />
eine Fortführung über 2014 hinaus ist geplant. Ü<br />
Foto: Thorben Wengert/pixelio.de<br />
Kein Stein auf dem anderen<br />
Der Salzburger Finanzskandal jährte sich dieser Tage<br />
zum ersten Mal, er hat fast eine ganze Regierung die Ämter<br />
gekostet <strong>und</strong> zu einem der größten Ermittlungsverfahren<br />
der Korruptionsstaatsanwälte geführt. Im Untersuchungsausschuss<br />
stellte sich rasch<br />
heraus, dass den<br />
Boden für die Affäre<br />
eine Art Kontrollsumpf<br />
der Politik<br />
gebildet hatte.<br />
Im Strafverfahren sind bisher kaum Fortschritte zu erkennen.<br />
Die Korruptionsstaatsanwaltschaft ermittelt immer<br />
noch <strong>und</strong> die Justiz kann noch nicht einmal sagen, gegen<br />
wen sie überhaupt Anklage erheben wird. Finanziell klärt<br />
sich die Lage langsam. Hatte der zurückgetretene Landesfinanzreferent<br />
<strong>und</strong> LH-Stv. David Brenner (SPÖ) noch<br />
ein Plus von 74 Millionen Euro aus dem Schuldenmanagement<br />
dargestellt, so errechneten die Experten des Landes<br />
inzwischen ein Gesamtminus von 350 Millionen Euro. Die<br />
Spekulationspapiere sind zum allergrößten Teil verkauft.<br />
Das neue Budgetreferat hat die Korrekturen für 2013 <strong>und</strong><br />
den Haushalt 2014 zustande gebracht, obwohl fast das<br />
gesamte Personal ausgewechselt wurde.<br />
Ü<br />
Marine-Kompetenz. Die Palfinger Gruppe hat die Verträge für zwei Akquisitionen finalisiert. Mit der mehrheitlichen<br />
Übernahme der Palfinger systems GmbH <strong>und</strong> der Megarme-Gruppe erweitert Palfinger sein Portfolio für die Schifffahrts<strong>und</strong><br />
Offshore-Industrie. Palfinger bietet damit künftig Zugangs- <strong>und</strong> Bearbeitungssysteme für spezielle Anforderungen in diesen<br />
Branchen an. Zudem erwirbt Palfinger mit Megarme erstmals auch Wertschöpfungsstrukturen im arabischen Raum, der ein Kernmarkt<br />
für diese Industrien ist. Die beiden Unternehmen bieten spezielle Zugangs- bzw. Bearbeitungssysteme für Reparatur- <strong>und</strong> Service -<br />
arbeiten an Schiffen <strong>und</strong> Ölplattformen an. Dazu zählen Innen- oder Außenarbeiten zur Reinigung, Rost- <strong>und</strong> Lackentfernung, Neu -<br />
beschichtung, Prüfung <strong>und</strong> Reparatur.<br />
Ü<br />
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Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz<br />
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ist das für Graz örtlich <strong>und</strong> sachlich zuständige Gericht.Aufgr<strong>und</strong> der einfacheren Lesbarkeit wurde in dieser Publikation<br />
auf eine geschlechtssensitive Form verzichtet, die gewählte männliche Form schließt immer gleichermaßen weibliche<br />
Personen ein.<br />
6<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013
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Dümmer geht’s nimmer<br />
<strong>Bures</strong>-Politik ohne Sinn <strong>und</strong> Verstand<br />
Politik mit Augenmaß, die regionale Besonderheiten berücksichtigt <strong>und</strong> auf bilaterale Befindlichkeiten<br />
Rücksicht nimmt, hat nichts mit Schwäche <strong>und</strong> Nachgiebigkeit zu tun. Wahrgenommene<br />
Verantwortung drückt sich auch in der Fähigkeit zum Kompromiss aus. Wer wie<br />
Frau <strong>Bures</strong> das enge Korsett der Parteipolitik nicht abstreifen kann oder will, wird letztendlich<br />
grandios scheitern. Ein Porträt.<br />
Von Felix Meiner<br />
Doris <strong>Bures</strong> leitet seit 2008 das Ministerium<br />
für Verkehr, Innovation <strong>und</strong><br />
Technologie. Dort, wo die Zukunftsfragen<br />
unserer Gesellschaft gestellt <strong>und</strong> Rahmenbedingungen<br />
für die dringend erforderlichen<br />
Antworten geschaffen werden sollen,<br />
bleibt der Output weit hinter den Erwartungen<br />
zurück. Die Zukunft des Wirtschaftsstandorts<br />
Österreich ist eng mit der Arbeit<br />
des Ministeriums in der Radetzkystraße verb<strong>und</strong>en.<br />
Der Hinweis auf die Adresse des<br />
Ministeriums erfolgt in voller Absicht, da<br />
aufmerksame Beobachter den Eindruck<br />
nicht wegwischen können, Doris <strong>Bures</strong> hat<br />
selbst nach fünf Jahren noch nicht realisiert,<br />
dass ihr Schreibtisch nicht mehr in der Löwelstraße,<br />
der SPÖ-Parteizentrale, steht,<br />
sondern im 3. Wiener Gemeindebezirk, in<br />
der Radetzkystraße <strong>–</strong> zur Groborientierung<br />
für polternde Tiroler: hinter dem alten<br />
Kriegsministerium.<br />
Die Verdienste von Doris <strong>Bures</strong> um die österreichische<br />
Sozialdemokratie stehen hier<br />
nicht zur Diskussion. Was sie für Alfred Gusenbauer<br />
in den dunklen Zeiten der Opposition<br />
während der Jahre der schwarz-blauen<br />
8<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013
Wenderegierung geleistet hat, wird er ihr sicher<br />
ins Poesiealbum geschrieben haben.<br />
Das geht uns auch nichts an. Was uns jedoch<br />
sehr viel angeht, ist der Eindruck, dass Frau<br />
<strong>Bures</strong> das Ministerium wie eine Politzentrale<br />
leitet <strong>und</strong> ihren Blick primär dorthin ausrichtet,<br />
wo ihre Klientel zu Hause ist <strong>und</strong> wo sie<br />
sich sicher fühlt. Verkehrserziehung für die<br />
Zwergerl in Kindergärten <strong>und</strong> Volksschulen<br />
ist so richtig wie wichtig, auch was deren<br />
mediale Darstellung auf Wiener Bezirksebene<br />
angeht. Das sind aber keineswegs die<br />
einzigen Agenden der Frau B<strong>und</strong>esministerin,<br />
die von österreichischen Managern <strong>und</strong><br />
Unternehmern hinter vorgehaltener Hand<br />
<strong>und</strong> mit süffisantem Unterton gerne als<br />
Österreichs W<strong>und</strong>erwaffe in Sachen Innovation<br />
beschrieben wird.<br />
Seit das Pickerl 1997 in<br />
Österreich eingeführt wurde,<br />
wird auf der Inntalautobahn<br />
auf dem Abschnitt zwischen<br />
Kufstein Nord <strong>und</strong> Kufstein<br />
Süd nicht kontrolliert.<br />
Schwere Fehleinschätzung<br />
Verkehrspolitik <strong>–</strong> das belegen zahlreiche Studien<br />
<strong>–</strong> ist eines der innenpolitischen Themen,<br />
die die Emotionen zum Kochen bringen. Es<br />
geht schließlich ums Auto <strong>und</strong> um die freie<br />
Fahrt, denn das Auto gilt vor allem auf dem<br />
Land als Synonym für Freiheit. Gleichzeitig<br />
geht es um den überbordenden Verkehr, denn<br />
dummerweise haben die Nachbarin <strong>und</strong> der<br />
Nachbar den nämlichen Begriff von Freiheit<br />
<strong>und</strong> pochen auch auf das eigene Auto <strong>und</strong><br />
die freie Fahrt damit. Eine der wichtigsten<br />
Nord-Süd-Tangenten von Nord- <strong>und</strong> Ostsee<br />
bis ans Mittelmeer führt von Bayern kommend<br />
durch Tirol, womit wir am Tatort arroganter<br />
Klientelpolitik, am Grenzübergang<br />
Kiefersfelden, dort, wo die deutsche A 93<br />
auf die österreichische A 12, die Inntalautobahn,<br />
stößt, angekommen wären. Arrogante<br />
Klientelpolitik deshalb, weil sich die <strong>Ministerin</strong><br />
um die akuten Probleme vor Ort nicht<br />
schert, schließlich ist das Tiroler Inntal <strong>–</strong> in<br />
Stoßzeiten gerne Österreichs Autohölle genannt<br />
<strong>–</strong> weit von Liesing, dem 23. Wiener<br />
Gemeindebezirk, entfernt, in dem Frau<br />
<strong>Bures</strong> als Bezirksparteichefin das Sagen<br />
hat. Dabei macht die <strong>Ministerin</strong> aus ihrer<br />
höchst subjektiven Schwerpunktsetzung<br />
nicht einmal ein Geheimnis <strong>und</strong> brüskierte<br />
Tiroler Politiker schon einmal<br />
mit dem Hinweis, ihre K<strong>und</strong>schaft<br />
sitze woanders als in Tirol.<br />
Diese Entscheidung wurde seinerzeit<br />
zugunsten jener Täler getroffen, die<br />
Doris <strong>Bures</strong>, B<strong>und</strong>esministerin für Verkehr, Innovation <strong>und</strong> Technologie im Kabinett Faymann<br />
(2008-2013) Foto: bmvit/Peter Rigaud<br />
auf diesem Autobahnabschnitt zu erreichen<br />
sind. Vor allem wollte man aber auch ein<br />
Ausweichen auf B<strong>und</strong>es- <strong>und</strong> Landesstraßen<br />
verhindern, was zu einer unverhältnismäßigen<br />
Belastung der Anrainer geführt hätte.<br />
Mit dieser Ausnahmeregelung ist nun<br />
Schluss, hat Frau <strong>Bures</strong> entschieden. Ab 1.<br />
Dezember <strong>–</strong> die neue Vignette für 2014 ist<br />
bereits gültig <strong>–</strong> darf auf diesem Autobahnabschnitt<br />
nur mehr unterwegs sein, wer ein<br />
Pickerl gekauft hat. Wer ohne erwischt wird,<br />
muss vor Ort eine Ersatzmaut in Höhe von<br />
mindestens 120 Euro bezahlen.<br />
Aus Rache an Bayern<br />
Dass das Kippen der Ausnahmegenehmigung<br />
mit den Mautplänen der CSU zusammenhängt,<br />
ist kein großes Geheimnis, aber<br />
für Doris <strong>Bures</strong> ein willkommener Anlass,<br />
„große Politik“ zu machen. Schließlich kann<br />
sie sich, ohne Gr<strong>und</strong>legendes dafür tun zu<br />
müssen, mit dem deutschen Amtskollegen<br />
anlegen, der deutschen B<strong>und</strong>esregierung<br />
drohen <strong>und</strong> den Europäischen Gerichtshof<br />
mit Klagsandrohungen gegen Deutschland<br />
zumindest verbal zumüllen. Gänzlich unabhängig<br />
davon, ob <strong>und</strong> wie sich die deutsche<br />
B<strong>und</strong>esregierung für eine Maut auf deutschen<br />
Autobahnen entscheiden wird, <strong>und</strong><br />
auch unabhängig davon, wie der Europäische<br />
Gerichtshof letztendlich<br />
darüber befinden<br />
wird, sind in bestimmten<br />
Grenzregionen<br />
Ausnahmeregeln<br />
zu schaffen. Das<br />
gebietet zum einen das<br />
fre<strong>und</strong>schaftliche Miteinander<br />
von Nachbarregionen,<br />
selbst wenn<br />
diese durch eine Staatsgrenze<br />
getrennt sind, <strong>und</strong><br />
zum anderen geht es auch<br />
um den Schutz der Anrainer<br />
vor überbordendem Verkehr auf B<strong>und</strong>es<strong>und</strong><br />
Nebenstraßen. Jürgen Bodenseer, Präsident<br />
der WKO Tirol, fordert, dass das<br />
österreichische Mautsystem gänzlich umgekrempelt<br />
werden müsse. So seien die ersten<br />
zehn Kilometer nach der Staatsgrenze von<br />
der Maut auszunehmen. „Damit könnte“, so<br />
Bodenseer, „der Umwegverkehr auf niederrangigem<br />
Straßennetz verhindert werden.“<br />
In eine ähnliche Kerbe schlägt Roland<br />
Schmidt, Vorsitzender des Kieferer Bündnisses<br />
für Familie, bei der Schlussk<strong>und</strong>gebung<br />
auf der gesperrten A 93, wenn er fordert, dass<br />
die deutsche Regierung mit einer Klage vor<br />
dem Europäischen Gerichtshof erreichen<br />
soll, dass grenzüberschreitende Autobahnen<br />
jeweils bis zur ersten Ausfahrt nach der<br />
Grenze mautfrei bleiben. Derzeit müssten jedoch<br />
die gesetzlichen Regelungen vollzogen<br />
werden, betont Klaus Fink, Geschäftsführer<br />
der Asfinag Alpenstraßen GmbH, da könnten<br />
keine Ausnahmen gemacht werden.<br />
Dass <strong>Bures</strong> den geplanten Verkehrsgipfel Ende<br />
November mit bayerischen <strong>und</strong> Tiroler Politikern<br />
in Kufstein platzen hat lassen, grenzt an<br />
Pflichtverletzung, noch dazu da sie ihrem Vertreter<br />
kein Verhandlungspouvoir ins Reisegepäck<br />
gesteckt hat. Entsprechend verstimmt<br />
zeigten sich Gerhard Eck, Staatssekretär im<br />
bayerischen Innenministerium, <strong>und</strong> Daniela<br />
Ludwig, B<strong>und</strong>estagsabgeordnete aus Rosenheim,<br />
die lapidar mit Revanche droht. Und<br />
diese Revanche betrifft den Salzburger Flughafen,<br />
dessen Anflüge von Norden stark beschnitten<br />
werden sollen, weil sie deutsches<br />
Hoheitsgebiet berühren. Durch das verkehrspolitische<br />
Unvermögen von Frau <strong>Bures</strong> könnte<br />
sich der Wahlkampfschlager des deutschen<br />
Noch-Verkehrsministers Peter Ram<strong>sauer</strong> zur<br />
tatsächlichen Katastrophe für den Airport W.<br />
A. Mozart <strong>und</strong> für den Wirtschaftsstandort<br />
Salzburg samt Euregio Salzburg-Berchtesgadener<br />
Land-Traunstein entwickeln. Traut sich<br />
hier niemand einzugreifen?<br />
Ü<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013 9
Wirtschaft & Politik<br />
Umweltschutz oder Schikane?<br />
Astrid Rössler fordert Tempo 80 auf Salzburger Stadt-Autobahn<br />
Österreich hat nicht nur ein Feinstaubproblem. Auch die Belastung durch ges<strong>und</strong>heitsschädliche<br />
Stickoxide ist vielerorts zu hoch. Im Vorjahr wurde an jeder vierten Messstelle der Jahresgrenzwert<br />
überschritten. Eine Analyse auf Basis der Daten des Umweltb<strong>und</strong>esamts belegt,<br />
dass in der Nähe von Autobahnen <strong>und</strong> stark befahrenen Straßen die Belastung besonders<br />
hoch ist.<br />
Von Christian Wieselmayer<br />
10<br />
Die Diskussion um weitere Geschwindigkeitsbegrenzungen<br />
auf österreichischen<br />
Autobahnen ist neu aufgeflammt,<br />
seit die Salzburger Landeshauptmann-Stellvertreterin<br />
Astrid Rössler von den<br />
Grünen vor Kurzem angekündigt hat, auf der<br />
Westautobahn (A1) r<strong>und</strong> um die Stadt Salzburg<br />
vorerst zur Probe für drei Monate<br />
Tempo 80 zu verordnen. Diese Ankündigung<br />
hat heftige Diskussionen sowohl bei den Autofahrern<br />
in Salzburg als auch b<strong>und</strong>esweit<br />
bei ÖAMTC <strong>und</strong> ARBÖ ausgelöst. Dem von<br />
Rössler geplanten Pilotprojekt könnten bald<br />
weitere folgen. So wollen beispielweise die<br />
Grünen in Graz Tempo 80 auf den Autobahnen<br />
in <strong>und</strong> um die Stadt einführen <strong>und</strong> dafür<br />
laut Verkehrssprecher Karl Dreisiebner politische<br />
Mehrheiten suchen. Die grüne Landeshauptmann-Stellvertreterin<br />
aus Tirol,<br />
Ingrid Felipe, sagt: „Ich teile die Meinung<br />
meiner Kollegin, dass es für Autofahrer zumutbar<br />
ist, ein paar Minuten länger zu fahren,<br />
wenn dafür Tausende Anrainer entlastet<br />
werden“ <strong>und</strong> spricht dabei Tempo 80 auf der<br />
gesamten Inntal-Autobahn an. Wien <strong>und</strong><br />
Linz wollen bestehende Tempo-80-Limits<br />
weiter ausbauen. Hier gilt seit Jahren bereits<br />
Tempo 80 auf den Stadtautoahnen. Zur Diskussion<br />
stehen neue Geschwindigkeitsbeschränkungen<br />
in Wien auf der A4 bis zum<br />
Flughafen. Im Großraum Linz baut die Asfinag<br />
derzeit eine 13 Millionen Euro teure<br />
elektronische Verkehrsbeeinflussungsanlage<br />
(VBA), die ab 2015 auf 92 Autobahnkilometern<br />
das Tempo zwischen 60 <strong>und</strong> 100 St<strong>und</strong>enkilometer<br />
regulieren wird.<br />
Die Gegner formieren sich<br />
Für die Industriellenvereinigung wäre die<br />
Einführung von Tempo 80 auf der A1 ein<br />
nicht durchdachter Schnellschuss. Sie fordert<br />
eine Mautbefreiung <strong>und</strong> konkrete Maßnahmen<br />
für einen besseren Verkehrsfluss.<br />
Als „populistische Stimmungsmache“ bezeichnete<br />
der Sprecher der österreichischen<br />
Automobilimporteure in der Industriellenvereinigung,<br />
Felix Clary, eine Tempo-80-Regelung<br />
auf der Salzburger Stadtautobahn.<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013<br />
Westautobahn A1, Knoten Salzburg<br />
Dies sei keine Lösung für eine nachhaltige<br />
Verkehrspolitik in diesem Raum. Er fordert<br />
stattdessen, dass die Stadtautobahn zwischen<br />
den Abfahrten Salzburg Nord <strong>und</strong> Süd auch<br />
ohne Vignette befahren werden kann. Damit<br />
könne die Innenstadt gut entlastet werden,<br />
was umwelt- <strong>und</strong> verkehrspolitisch sinnvoll<br />
sei: „Wir haben eine gut ausgebaute, dreispurige<br />
Autobahn, die einen guten Verkehrsfluss<br />
garantiert, der sich selbst regelt.“ Ins<br />
gleiche Horn stößt auch Walter Veit, Vizepräsident<br />
der Österreichischen Hoteliervereinigung,<br />
<strong>und</strong> fragt: „Wer fährt noch über die<br />
Stadtautobahn, wenn das länger dauert <strong>und</strong><br />
teurer ist?“ Viele Autofahrer würden auf das<br />
Stadtgebiet ausweichen. „Das heißt überall<br />
Stau <strong>und</strong> Abgase. Daher muss die Maut bei<br />
Tempo 80 fallen“, so Veit weiter. Lydia Ninz,<br />
Generalsekretärin des ARBÖ, meint zur geplanten<br />
Tempo-80-Regelung: „Das ist ein<br />
kompletter Unfug. Autobahnen sind dazu gebaut,<br />
um schneller voranzukommen. Und<br />
Fakten kann man nicht einfach verdrehen<br />
<strong>und</strong> durch die grüne Brille sehen. Es gibt<br />
eine optimale Geschwindigkeit für Pkws,<br />
<strong>und</strong> die liegt nicht bei 80 km/h, sondern höher.<br />
Außerdem kann man die vielen Lkws<br />
nicht einfach entfernen. Die fahren auch<br />
Foto: My Friend<br />
Tempo 80. Autos dürften dann nicht mehr<br />
überholen. Man würde damit Staus provozieren,<br />
die die Anrainer noch mehr belasten.“<br />
Fakten zum geplanten Tempo 80<br />
in Salzburg<br />
„Der Jahresgrenzwert für Stickstoffdioxid<br />
(NO2) wird nicht nur entlang der Tauernautobahn<br />
A10 im Salzburger Zentralraum überschritten,<br />
sondern auch im Nahbereich der<br />
Salzburger Stadtautobahn A1. Dieser Autobahnabschnitt<br />
ist mit mehr als 90.000 Fahrzeugen<br />
pro Tag eine der am stärksten befahrenen<br />
Straßen Österreichs“, erklärt der Leiter<br />
der Umweltschutzabteilung des Landes<br />
Salzburg, Hofrat Dr. Othmar Glaeser. Im<br />
Nahbereich der A1 gebe es, so Glaeser, erhebliche<br />
Überschreitungen des Jahresgrenzwertes<br />
von 35 μg/m³ (Mikrogramm pro Kubikmeter<br />
Luft) gemäß Immissionsgesetz<br />
Luft in einem Korridor von r<strong>und</strong> 200 Metern<br />
beidseits der Stadtautobahn. „Der Verursacher<br />
ist klar <strong>und</strong> eindeutig der Straßenverkehr,<br />
wobei vor allem dieselbetriebene Motoren<br />
überwiegen. Durch Tempo 80 kann die<br />
Stickstoffdioxidbelastung um etwa 13 Prozent<br />
gesenkt werden. Neben der Reduktion<br />
der Belastung mit Stickstoffdioxid gibt es
Blick auf die Inntalautobahn A12<br />
Foto: Pflatsch<br />
Astrid Rössler, Landeshauptmann-Stellvertreterin <strong>und</strong> Umwelt -<br />
landesrätin Salzburg<br />
Foto: Die Grünen Salzburg<br />
i<br />
Experten-Tipp<br />
eine Lärmreduktion in der Höhe von 1,7 Dezibel<br />
(das entspricht r<strong>und</strong> 30 Prozent weniger<br />
Verkehrsaufkommen) für die r<strong>und</strong> 3.200 Anrainer“,<br />
so Glaeser <strong>und</strong> rechnet vor: „Tempo<br />
80 gegenüber Tempo 100 ergibt einen Zeitverlust<br />
von eineinhalb Minuten auf diesem<br />
Autobahnabschnitt.“ Astrid Rössler bekräftigt<br />
ebenfalls die Notwendigkeit von Tempo<br />
80 auf der Westautobahn A1 zwischen Salzburg-Nord<br />
<strong>und</strong> dem Grenzübergang Walserberg.<br />
Eine Bürgerbefragung zum Thema<br />
schloss sie aber ausdrücklich aus. „Eine Abstimmung<br />
braucht Alternativen. Aber weitermachen<br />
wie bisher ist keine Option. Es<br />
geht um die Einhaltung von Schadstoffgrenzwerten,<br />
nicht um Komfort im Verkehr.“<br />
Besonders starke Belastung entlang<br />
der Tiroler Inntalautobahn<br />
Entlang der Tiroler Inntalautobahn A12 war<br />
im letzten Jahr die Luft am stärksten mit<br />
Stickoxiden verschmutzt. Der Jahresgrenzwert<br />
von 30 μg/m³ Stickoxide wurde mit 64<br />
μg/m³ um mehr als das Doppelte überschritten.<br />
Am zweithöchsten war die Belastung in<br />
K<strong>und</strong>l, ebenfalls an der A12, mit 55 μg/m³,<br />
am dritthöchsten war die Belastung in Wien<br />
am Hietzinger Kai <strong>und</strong> in Feldkirch (Bärenkreuzung)<br />
mit jeweils 54 μg/m³. Auch in den<br />
Landeshauptstädten Salzburg, Linz, Graz,<br />
Klagenfurt, Innsbruck <strong>und</strong> St. Pölten wurde<br />
der Jahresgrenzwert überschritten. Eine Analyse<br />
des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ)<br />
zeigt, dass es in den vergangenen zehn Jahren<br />
kaum Verbesserungen gab. So lag die<br />
Stickoxid-Belastung bei Vomp in Tirol im<br />
Jahr 2002 bei 61 μg/m³.<br />
Ü<br />
i<br />
Information<br />
Ingrid Felipe, 2. Lan-<br />
deshauptmann-<br />
Stellvertreterin <strong>und</strong><br />
Umweltlandesrätin<br />
Tirol<br />
Foto: Die Grünen Tirol<br />
Lydia Ninz, ARBÖ-Generalsekretärin<br />
Foto: ARBÖ<br />
Andreas<br />
Rauth,<br />
Intermarket<br />
Bank: Ansprechpartner<br />
für Salzburg,<br />
Tirol,<br />
Vorarlberg<br />
<strong>und</strong> Schweiz<br />
Mit Factoring geht Ihre Rechnung auf!<br />
Factoring ist eine moderne <strong>und</strong> sehr flexible Finanzierungsform,<br />
die Teil eines Finanzierungsmixes sein sollte. Der Ankauf<br />
der Intermarket Bank von Forderungen aus Warenlieferungen<br />
<strong>und</strong> Dienstleistungen sorgt für Liquidität in Ihrem<br />
Unternehmen. Die Forderungen werden sofort mit 80 Prozent<br />
bevorschusst. Die restlichen 20 Prozent erhält der<br />
K<strong>und</strong>e, nachdem die Forderung bezahlt wurde.<br />
Factoring kommt besonders für all jene Unternehmen in<br />
Frage, die neben der sofortigen Liquidität auch Skonti <strong>und</strong><br />
Rabatte, die Minimierung ihrer Außenstände <strong>und</strong> eine Ratingverbesserung<br />
nutzen wollen. Die Gewährung längerer<br />
Zahlungsziele für K<strong>und</strong>en, das Abfedern saisonaler Spitzen<br />
<strong>und</strong> das Ausgleichen von Umsatzschwankungen sind weitere<br />
wesentliche Vorteile. Factoring ist für unterschiedlichste<br />
Unternehmensstrukturen <strong>und</strong> -phasen ab einem<br />
Jahresumsatz von r<strong>und</strong> 700.000 Euro sinnvoll: bei Handels-,<br />
Produktions- <strong>und</strong> Dienstleistungsbetrieben mit rasch steigenden<br />
oder saisonal schwankenden Umsätzen <strong>und</strong> hohen<br />
Außenständen oder bei Unternehmensgründungen. Eine rasche<br />
Zahlung von Außenständen bzw. Forderungen sichert<br />
die Existenz von Unternehmen. Nützen auch Sie die zahlreichen<br />
Vorteile dieser modernen Finanzierungsform. Gerade<br />
in der aktuellen Konjunktursituation <strong>und</strong> dem wirtschaftlichen<br />
Umfeld mit verstärkter Risikopolitik hat Factoring<br />
beste Chancen, auch zukünftig eine wichtige Stellung in einem<br />
ges<strong>und</strong>en <strong>und</strong> modernen Finanzierungsmix darzustellen.<br />
Foto: Intermarket<br />
Stickoxide sind hochgiftig <strong>und</strong> können Bronchitis auslösen,<br />
Allergien verstärken <strong>und</strong> Lungenschäden verursachen. Außerdem<br />
sind sie klimawirksam <strong>und</strong> verstärken die Erderwärmung,<br />
tragen wesentlich zur Smogbildung bei <strong>und</strong> sind<br />
verantwortlich für die Entstehung des bodennahen Ozons.<br />
In Österreich werden 60 Prozent der gesamten Stickoxid-<br />
Emissionen durch den Straßenverkehr verursacht.<br />
Weitere Details <strong>und</strong> Infos unter www.intermarket.at<br />
Gerne steht Ihnen auch<br />
Andreas Rauth zur Verfügung<br />
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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013 11
Wirtschaft & Politik<br />
„Dem unternehmerischen<br />
Mittelstand muss<br />
geholfen werden“<br />
KommR. Konrad Steindl ist neuer<br />
Präsident der Wirtschaftskammer Salzburg<br />
KommR. Konrad Steindl (58) übernahm am 3. Dezember das Amt des Präsidenten der Wirtschaftskammer<br />
Salzburg (WKS). Der Kfz-Unternehmer mit Betrieben in Salzburg, Oberndorf<br />
<strong>und</strong> Kuchl ist gelernter Bilanzbuchhalter, langjähriger Nationalratsabgeordneter <strong>und</strong> führender<br />
Wirtschaftsexperte im österreichischen Parlament.<br />
Von Florian Eckel<br />
12<br />
Konrad Steindl folgt Julius Schmalz<br />
nach, der seit Oktober 2004 das Präsidentenamt<br />
innehatte. Im Zuge der<br />
Wahl des neuen Präsidenten kam es auch zu<br />
einer Neubesetzung des Präsidiums der<br />
WKS. Vizepräsident KommR. Helmut Haigermoser<br />
(Wirtschaftsliste Salzburg) legte<br />
ebenfalls sein Amt zurück, das er von Mai<br />
2000 an als kooptierter Vizepräsident bekleidete.<br />
An seine Stelle trat die Salzburger<br />
Händlerin Mag. Dorothea Fiedler. Das Präsidium<br />
der WKS setzt sich somit folgendermaßen<br />
zusammen: KommR. Konrad Steindl<br />
(Präsident), KommR. Mag. Peter Genser (Vizepräsident),<br />
Dr. Peter Unterkofler (Vizepräsident),<br />
Andrea Stifter (Vizepräsidentin) <strong>und</strong><br />
Mag. Dorothea Fiedler (Vizepräsidentin).<br />
Der neue Präsident ist nun oberster Repräsentant<br />
der Wirtschaftskammer Salzburg, die<br />
mit einem Budget von r<strong>und</strong> 41 Millionen<br />
Euro <strong>und</strong> 265 Mitarbeitern (Vollzeitäquivalente)<br />
eines der wesentlichsten Dienstleistungsunternehmen<br />
Salzburgs darstellt. Darüber<br />
hinaus ist die WKS auch ein starker<br />
Standortfaktor mit Beteiligungen im Bereich<br />
Bildung wie an der Fachhochschule Salzburg,<br />
an den <strong>Tourismus</strong>schulen Salzburg,<br />
dem WIFI oder Technischen Ausbildungs-<br />
Zentrum Mitterberghütten. Hinzu kommen<br />
Beratungseinrichtungen in den Bereichen<br />
Bildung <strong>und</strong> Lehre. Damit erreicht die Wirtschaftskammer<br />
jährlich 85.000 Menschen,<br />
ermöglicht <strong>und</strong> unterstützt 8.000 Bildungsabschlüsse<br />
<strong>und</strong> ist Träger von knapp 800 Arbeitsplätzen<br />
in der Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung.<br />
Die WKS ist außerdem mit 21,4 Prozent am<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013<br />
KommR. Konrad Steindl, der neue Präsident<br />
der Wirtschaftskammer Salzburg.<br />
Messezentrum Salzburg beteiligt, das für das<br />
Land eine hohe direkte <strong>und</strong> indirekte Wertschöpfung<br />
generiert.<br />
WKS als positiver Standortfaktor<br />
„Ich übernehme eine der bestaufgestellten<br />
Institutionen Salzburgs. Die Wirtschaftskammer<br />
Salzburg ist eine moderne, zeitgemäße<br />
Institution für die Wirtschaft, die auch dank<br />
Julius Schmalz für die Wirtschaft <strong>und</strong> über<br />
die Wirtschaft hinaus standortpolitische<br />
Leistungen erster Güte erbringt. Die Wirtschaftskammer<br />
ist ein positiver, konstruktiver,<br />
produktiver Faktor im Land. Das möchte<br />
ich noch ausbauen“, sagte Konrad Steindl<br />
bei seiner Antrittsrede. Für ihn geht es vor<br />
allem darum, dem „Unternehmergeist“ wieder<br />
den Stellenwert zu verschaffen, der ihm<br />
gebührt. „Mit der Wirtschaft verhält es sich<br />
wie mit der Ges<strong>und</strong>heit. Ohne diese ist alles<br />
nichts. Ohne die Leistungen der Unternehmer<br />
gäbe es keine Wohlfahrt, keinen Wohlstand,<br />
keine soziale Sicherheit. Unternehmertum<br />
ist nicht das Problem, wie manche<br />
ständig behaupten, sondern die Lösung“, so<br />
Steindl weiter. Fördere man das qualifizierte<br />
Unternehmertum, wirke sich das unmittelbar<br />
positiv auf Beschäftigung, Wohlstand <strong>und</strong><br />
soziale Wohlfahrt aus. Als langjähriger Wirtschaftssprecher<br />
<strong>und</strong> Steuerexperte im Nationalrat<br />
mit weitreichender nationaler <strong>und</strong> internationaler<br />
Vernetzung will Steindl daher<br />
nicht nur in Salzburg Akzente setzen, sondern<br />
auch in der österreichischen Wirtschaftspolitik:<br />
„Ich werde das sagen, was aus<br />
Sicht der Wirtschaft richtig ist.“
Wirtschaft & Politik<br />
Der scheidende WKS-Präsident KommR. Julius Schmalz übergibt an Konrad Steindl.<br />
Foto (2): WKS/Neumayr<br />
Kraftpaket für den Mittelstand<br />
Der neue WKS-Präsident hat bereits konkrete<br />
Vorstellungen, den für die Wirtschaft<br />
so wichtigen „unternehmerischen Mittelstand“<br />
zu fördern <strong>und</strong> aus seiner Zwangslage<br />
aus bürokratischer Überforderung <strong>und</strong><br />
Transfer-Überlast zu befreien. Es braucht<br />
dringend Reformen bei den Staatsfinanzen,<br />
bei den Pensionen, bei den ausufernden<br />
Transferleistungen <strong>und</strong> bei der Bürokratie.<br />
Die Wirtschaftskammer Salzburg hat dazu<br />
ein Manifest herausgegeben <strong>–</strong> das „Kraftpaket<br />
für den Mittelstand“. Ab 10. Jänner 2014<br />
wird dieses Manifest an alle gesetzgebenden<br />
Körperschaften Österreichs versendet werden.<br />
„Wir wollen damit ein Zeichen setzen,<br />
dass es deutlich mehr positive Bewegung für<br />
den Mittelstand, der das Land trägt, geben<br />
muss“, sagt Konrad Steindl <strong>und</strong> plädiert eindringlich<br />
dafür, dass sich Österreich nicht<br />
am Mittelmaß, sondern nur an der Spitze<br />
Europas orientieren darf. Was die Wirtschaft<br />
jahrelang aufgebaut hat, ist schnell verspielt.<br />
Darum braucht es wieder einen deutlichen<br />
Fokus auf Standortpolitik <strong>und</strong> den Willen,<br />
die Spitze zurückzuerobern. Er beklagt auch<br />
den politischen Tunnelblick auf Soziales, der<br />
schon seit einigen Jahren die Sicht auf die<br />
Notwendigkeiten des Wirtschaftsstandortes<br />
Österreich verstellt, <strong>und</strong> dass Unternehmen<br />
nur mehr als Steuerlieferanten gesehen werden.<br />
Flexiblere Arbeitszeiten, eine Senkung<br />
von Lohnnebenkosten, eine verträgliche<br />
Senkung der Sozialquote <strong>und</strong> der Steuerquote<br />
sind daher dringend zu erledigende<br />
Forderungen.<br />
Konstruktiver Standortpartner<br />
für Salzburg<br />
Für Salzburgs Unternehmer <strong>und</strong> den Wirtschaftsstandort<br />
Salzburg will Konrad Steindl<br />
die bisherige Zusammenarbeit mit dem Land<br />
Salzburg <strong>und</strong> anderen Institutionen fortsetzen<br />
<strong>und</strong> wichtige Projekte trotz Budgetnot umsetzen.<br />
Die WKS soll für das Land Salzburg weiterhin<br />
ein konstruktiver Standortpartner sein,<br />
der gemeinsam mit der Landespolitik wichtige<br />
Projekte vorantreibt. Steindl nennt etwa<br />
den Ausbau der Fachhochschule in attraktiven<br />
Zukunftsfeldern wie Smart Buildings oder<br />
Entrepreneurship, die Errichtung einer durchgehend<br />
englischsprachigen Schule für Salzburg<br />
<strong>und</strong> vor allem den Ausbau der flächendeckenden<br />
Bildungsberatung samt Potenzialanalysen<br />
von Talenten <strong>und</strong> Fähigkeiten. 2012<br />
hat die WKS gemeinsam mit dem Land den<br />
Weg einer fairen, KMU-fre<strong>und</strong>lichen Vergabe<br />
beschritten. Dem Fairnessabkommen sollten<br />
auch die Landesgesellschaften beitreten. Damit<br />
wird sichergestellt, dass möglichst überall<br />
KMU-fre<strong>und</strong>lich ausgeschrieben wird. Außerdem<br />
will die WKS mit dem Land Salzburg<br />
die Verwaltung weiter vereinfachen. „Dazu<br />
bringen wir gerne unsere Expertise bei der<br />
notwendigen Vereinfachung des Baurechts<br />
ein. Wir arbeiten im Interesse der Wirtschaft<br />
intensiv an einer Neuordnung der Wohnbauförderung<br />
mit <strong>und</strong> wir wollen die Umwelt<strong>und</strong><br />
Energieberatung effizient unter ein Dach<br />
zusammenführen“, umreißt Steindl die wichtigsten<br />
Reformvorhaben.<br />
Ü<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013 13
Wirtschaft & Politik<br />
Salzburger Landeshaushalt 2014:<br />
Der erste Schritt<br />
zur Budgetsanierung<br />
Die Eckdaten des neuen Landeshaushalts zeichnen ein ernüchterndes Bild. Der Schuldenstand<br />
des Landes wird sich von 800 Millionen Euro im Jahr 2012 auf 1,5 Milliarden Euro 2014<br />
erhöhen. Doch selbst der längste (Konsolidierungs-)Weg beginnt mit dem ersten Schritt: Die<br />
Neuverschuldung wird von r<strong>und</strong> 110 auf 53 Millionen Euro gedrückt. Von Christian Wieselmayer<br />
Salzburger Landesregierung: Landesrat Dr. Heinrich Schellhorn, Landesrätin Mag. Martina Berthold, Landeshauptmann-Stellvertreterin Dr. Astrid<br />
Rössler, Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer, Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Dr. Christian Stöckl, Landesrat DI Dr. Josef Schwaiger <strong>und</strong><br />
Landesrat Hans Mayr (v.l.n.r.)<br />
Foto: www.neumayr.cc<br />
14<br />
Die Budgetlage des Landes Salzburg<br />
stellt sich mittlerweile weitaus<br />
schlechter dar, als sich aus vorangegangenen<br />
Budgets bis vor Kurzem noch ablesen<br />
ließ. Sogar die EU-Statistikbehörde Eurostat<br />
meldet wegen des Finanzskandals in<br />
Salzburg Zweifel an den von Österreich im<br />
September gemeldeten Defizit- <strong>und</strong> Schuldenstand-Zahlen<br />
für das Jahr 2012 an. Ein Ergebnis<br />
der verschleierten Finanz- <strong>und</strong> Schuldenpolitik<br />
des Landes in den vergangenen<br />
Jahren, erklärte Finanzlandesrat Christian<br />
Stöckel dazu <strong>und</strong> verspricht für die Zukunft<br />
völlige Transparenz. Landeshauptmann Wilfried<br />
Haslauer stößt bei der Präsentation des<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013<br />
überarbeiteten Landeshaushalts ins selbe<br />
Horn: „Mit dem Landeshaushalt 2014 setzen<br />
wir den ersten Schritt zur Budgetkonsolidierung,<br />
dem viele weitere Schritte folgen werden.<br />
Der hohe Schuldenstand von 1,5 Milliarden<br />
Euro für 2014 liegt nicht allein am Kassasturz<br />
nach dem Finanzskandal (minus 370<br />
Millionen Euro, Anm.), sondern auch an<br />
handfesten strukturellen Problemen, bei deren<br />
Lösung wir erst am Anfang stehen. Dennoch<br />
sind angesichts der kurzen Zeit, der gewaltigen<br />
personellen <strong>und</strong> strukturellen Probleme<br />
in der Finanzabteilung, der unklaren Ausgangslage<br />
<strong>und</strong> der damit verb<strong>und</strong>enen späten<br />
Budgeterstellung große Schritte in die richtige<br />
Richtung gesetzt worden: Die Neuverschuldung<br />
wird in diesem Budget von r<strong>und</strong> 110 auf<br />
53,4 Millionen Euro gedrückt <strong>–</strong> das ist deutlich<br />
ambitionierter als die ursprünglich geplanten<br />
77 Millionen Euro Neuverschuldung<br />
der letzten Landesregierung.“ Alle Regierungsmitglieder<br />
sind sich des Weiteren einig,<br />
dass, von den bisherigen Gepflogenheiten der<br />
Budgeterstellung abweichend, sofort mit der<br />
Budgeterstellung für die kommenden Jahre<br />
begonnen werden muss. Die Abteilungen des<br />
Landes haben bereits den Auftrag erhalten,<br />
Vorschläge auszuarbeiten, die auch die<br />
Gr<strong>und</strong>lage sein werden, auf der sich die Landesregierung<br />
bereits im Jänner 2014 mit den
Wirtschaft & Politik<br />
kommenden Budgets befassen wird. Außerdem<br />
wird die vor 250 Jahren eingeführte Kameralistik<br />
schrittweise durch die doppelte<br />
Buchführung <strong>–</strong> wie in privaten Unternehmen<br />
üblich <strong>–</strong> ersetzt.<br />
„Die Landesregierung setzt sich im Arbeitsübereinkommen<br />
das Ziel, bis inklusive 2016<br />
die Neuverschuldung zu stoppen <strong>und</strong> ab<br />
2017 mit dem Schuldenabbau zu beginnen.<br />
Um dieses Ziel erreichen zu können, muss<br />
ein ambitionierter budgetärer Konsolidierungskurs<br />
verfolgt werden, der bereits bei<br />
der Erstellung des Budgets für das Jahr 2014<br />
eingeschlagen wurde. Der Haushalt 2014 ist<br />
ein Übergangsbudget. Aufgr<strong>und</strong> der kurzen<br />
Zeit, die der Regierung seit 19. Juni (Angelobung<br />
der neuen Landesregierung, Anm.)<br />
zur Verfügung stand, waren tiefgreifende Reformen<br />
noch nicht in dem Umfang möglich,<br />
wie wir uns das vorstellen. Ich war vielmehr<br />
als Feuerwehrmann gefragt <strong>und</strong> gefordert,<br />
um den Flächenbrand im Landeshaushalt<br />
nicht noch verheerender werden zu lassen“,<br />
erklärte Christian Stöckl dazu.<br />
i<br />
Das Budget 2014 im Überblick<br />
Gesamthaushalt:<br />
Außerordentlicher Haushalt:<br />
Neuverschuldung laut Landesvoranschlag 2014 alt:<br />
Drohende Neuverschuldung aufgr<strong>und</strong> Mehrbedarfs<br />
<strong>und</strong> der Finanzcausa:<br />
Tatsächliche Neuverschuldung:<br />
Einsparungen gesamt:<br />
Schwerpunktthema Bildung<br />
Bildung ist das klare Schwerpunktthema in<br />
den Zuständigkeitsbereichen von Landeshauptmann<br />
Haslauer. Zwar wird auch im Bildungsbereich<br />
jeder einzelne Budgetposten<br />
kritisch hinterfragt <strong>und</strong> jede Möglichkeit zur<br />
Einsparung ausgelotet, für Schwerpunktthemen<br />
wird jedoch zusätzliches Geld in die<br />
Hand genommen. Für die schulische Integration<br />
plus 480.000 oder die Entlastung der<br />
Pflichtschuldirektoren von Administration<br />
plus 900.000 Euro, um mehr Gewicht auf<br />
das Unterrichten legen zu können. Die Wirtschaftsförderung<br />
wird um r<strong>und</strong> 1,8 Millionen<br />
Euro gekürzt, angesparte Rücklagen<br />
werden aufgelöst. Die weiteren Einsparungen<br />
kommen aus dem Bereich der Landesamtsdirektion<br />
mit r<strong>und</strong> 650.000 Euro sowie<br />
aus den anderen Zuständigkeitsbereichen des<br />
Landeshauptmannes.<br />
2,49 Milliarden Euro<br />
67,4 Millionen Euro<br />
77 Millionen Euro<br />
110 Millionen Euro<br />
53,4 Millionen Euro<br />
56,6 Millionen Euro<br />
Quelle/Grafik: Salzburger Nachrichten Foto: jupiterimages<br />
Gesicherte Finanzierung<br />
im Bereich Ges<strong>und</strong>heit<br />
In den Salzburger Landeskliniken (SALK)<br />
werden die überfälligen Sanierungsprojekte<br />
wie der Gynäkologie-Operationssaal <strong>und</strong> die<br />
Zentralküche in Angriff genommen. Gleichzeitig<br />
wird der bestehende SALK-Masterplan<br />
evaluiert <strong>und</strong> überarbeitet. Auch bei der<br />
Verwaltung gibt es Einsparungspotenzial.<br />
Um die bestehenden Krankenhaus-Standorte<br />
erhalten zu können, setzt Finanzreferent<br />
Stöckl auf Vernetzung: Die Angebote der<br />
Spitäler sollen besser aufeinander abgestimmt<br />
werden. Trotz der dramatischen Finanzsituation<br />
des Landes gibt es im Sozialbereich<br />
keine Kürzungen. „Das war uns ein<br />
besonders Anliegen, denn wir tragen auch in<br />
Zeiten, in denen viele Ausgaben hinterfragt<br />
werden müssen, die volle soziale Verantwortung.<br />
Gespart werden soll nicht bei jenen,<br />
die es ohnehin schon schwer haben“, so Landeshauptmann-Stellvertreterin<br />
Astrid Rössler.<br />
Ebenso wird am Ziel, nachhaltige <strong>und</strong><br />
klimafre<strong>und</strong>liche Strukturen zu stärken, festgehalten.<br />
Das heißt, im Umweltbereich werden<br />
die Klimaschutzprogramme wie auch<br />
die Naturschutzförderung fortgesetzt.<br />
Einsparungen im Bereich<br />
Verkehr <strong>und</strong> Infrastruktur<br />
Im Bereich Verkehr <strong>und</strong> Infrastruktur wird<br />
mit einer Größenordnung von zirka 8,4 Millionen<br />
Euro ein wesentlicher Beitrag zur<br />
Budgetkonsolidierung beigetragen. Die Einsparungen<br />
erfolgen vorwiegend beim Straßen-,<br />
Brücken- <strong>und</strong> Hochbau. Trotzdem werden<br />
einige wichtige Maßnahmen, wie zum<br />
Beispiel die Umlegung der B 159 Salzachtal<br />
Straße im Bereich Bad Vigaun mit einer<br />
neuen S-Bahn-Haltestelle <strong>und</strong> einem Park &<br />
Ride-Parkplatz, umgesetzt. Der öffentliche<br />
Nahverkehr wird trotz Sparmaßnahmen mit<br />
einem zusätzlichen Budget von 1,8 Millionen<br />
Euro bedacht. Ebenso ist die für alle<br />
Schüler <strong>und</strong> Lehrlinge erst vor Kurzem eingeführte<br />
„Super S‘cool Card“, die Jahreskarte<br />
um 96 Euro für alle öffentlichen Verkehrsmittel<br />
im Land, trotz der Budgetkonsolidierung<br />
nicht gefährdet.<br />
Kein Aufnahmestopp<br />
beim Personal<br />
Im Personal-, Energie-, Wasser- <strong>und</strong> Agrarressort<br />
müssen im Vergleich zum Budget<br />
2013 insgesamt 5,5 Millionen Euro eingespart<br />
werden. Die Budgetkürzungen werden<br />
r<strong>und</strong> 3,5 Millionen Euro im Ressort Lebensgr<strong>und</strong>lagen<br />
<strong>und</strong> zwei Millionen Euro im Personalbereich<br />
betragen. Dieses Einsparungsziel<br />
im Personalbereich wird durch den natürlichen<br />
Abgang erreicht. „Es wird keinen<br />
Aufnahmestopp im öffentlichen Dienst geben.<br />
Dort, wo notwendig, wird es auch künftig<br />
Nachbesetzungen geben. Im Budgetentwurf<br />
sind auch die Gelder für Gehaltsanpassungen<br />
enthalten“, so Personalreferent Landesrat<br />
Josef Schwaiger abschließend. Ü<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013 15
Wirtschaft & Politik<br />
Vorarlberger Landeshaushalt 2014:<br />
Niedrigster Schuldenstand<br />
aller B<strong>und</strong>esländer<br />
Die Vorarlberger Landesregierung hat mit dem Budgetentwurf für 2014 zum dritten Mal hintereinander<br />
einen ausgeglichenen Landeshaushalt präsentiert. Dieser sieht <strong>–</strong> ebenfalls zum<br />
dritten Mal in Folge <strong>–</strong> keine Neuverschuldung vor. Der Schuldenstand bleibt mit 112 Millionen<br />
Euro auf den Werten der Vorjahre <strong>und</strong> ist damit der niedrigste aller B<strong>und</strong>esländer.<br />
Von Christian Wieselmayer<br />
Auch Vorarlberg musste sich <strong>–</strong> bedingt<br />
durch die Wirtschafts- <strong>und</strong> Finanzkrise<br />
ab dem Jahr 2008 <strong>–</strong> großen Herausforderungen<br />
stellen. Das bedeutete für<br />
die Jahre 2010 <strong>und</strong> 2011 über notwendige<br />
Darlehensaufnahmen hinaus auch höhere<br />
Rücklagenentnahmen. Notwendige Konjunkturprogramme,<br />
vor allem im Wohnbauförderungs-<br />
<strong>und</strong> Wohnhaussanierungsbereich,<br />
erforderten zusätzliche Landesmittel.<br />
Während die wirtschaftliche Dynamik im<br />
Jahr 2013 noch sehr verhalten ausfällt, prognostiziert<br />
das Wirtschaftsforschungsinstitut<br />
für die weitere Entwicklung etwas optimistischer.<br />
Das prognostizierte reale Wirtschaftswachstum<br />
2013 wird bei 0,4 Prozent<br />
liegen, 2014 bei 1,7 Prozent. Bereits für den<br />
Budgetvoranschlag 2012 konnte das Land<br />
wieder einen Haushalt erstellen, der keine<br />
Erhöhung des Schuldenstandes mehr vorsah.<br />
Dies war nicht zuletzt durch eine Kürzung<br />
der Ausgaben möglich. Andererseits werden<br />
die prognostizierten Einnahmen bei der<br />
größten Einnahmequelle, den Ertragsanteilen<br />
des Landes an den gemeinschaftlichen<br />
B<strong>und</strong>esabgaben, bereits 2014 in etwa wieder<br />
das inflationsbereinigte Niveau des Jahres<br />
2008 erreichen. Gemessen an den Ertragsanteilen<br />
<strong>–</strong> unter Berücksichtigung der Steigerungen<br />
des Verbraucherpreisindexes <strong>–</strong><br />
musste das Land einen kumulierten Fehlbetrag<br />
in den Jahren 2009 bis 2013 von über<br />
150 Millionen Euro ausgleichen. Damit waren<br />
die kumulierten Steuerausfälle höher als<br />
der gesamte Schuldenstand des Landes Vorarlberg.<br />
Wesentlicher Beitrag zur Stabilisierung<br />
der Staatsfinanzen<br />
Um einen Landesvoranschlag für das Jahr<br />
2014 vorzulegen, der keine Neuverschuldung<br />
vorsieht, ist neben Sparmaßnahmen<br />
auch die Auflösung von Rücklagen vorgesehen.<br />
Diese Rücklagenentnahme fällt etwas<br />
„Das Landesbudget 2014 spiegelt die Fähigkeit Vorarlbergs, eigenständig zu handeln <strong>und</strong> seinen<br />
Vorsprung in vielen Bereichen zu halten“, so Landeshauptmann Wallner <strong>und</strong> Landesstatthalter<br />
Rüdisser unisono. (v.l.)<br />
Foto: VLK<br />
geringer aus als im Vorjahr: 11,5 Millionen<br />
Euro 2014 zu 12,4 Millionen Euro 2013.<br />
Dem Voranschlag liegt weiters eine optimistische<br />
Einschätzung der Einnahmensituation<br />
zugr<strong>und</strong>e. Trotz Unsicherheiten bei den<br />
Schätzungen durch das B<strong>und</strong>esministerium<br />
für Finanzen setzt Vorarlberg bei den Ertragsanteilen<br />
des Landes an den gemeinschaftlichen<br />
B<strong>und</strong>esabgaben einen Wert von<br />
694 Millionen Euro, gegenüber 660 Millionen<br />
im Jahr 2013 an <strong>–</strong> ein Plus von 5,1 Prozent.<br />
Damit unterschreitet Österreichs westlichstes<br />
B<strong>und</strong>esland erneut das laut dem aktuell<br />
gültigen „Stabilitätspakt 2012“ das maximal<br />
mögliche negative Maastrichtergebnis<br />
von 47 Millionen Euro um knapp 27 Millionen.<br />
Laut Landeshauptmann Markus Wallner<br />
ein wesentlichen Beitrag zur Stabilisierung<br />
der Finanzen des Gesamtstaates. Die<br />
wirtschaftlich durchwachsene Entwicklung<br />
in den letzten Jahren hat auch Vorarlberg vor<br />
große Herausforderungen gestellt. Die exponierte<br />
Lage des Landes in einer wirtschaftlich<br />
sehr dynamischen Region <strong>und</strong> die<br />
schwächelnde Konjunktur in weiten Teilen<br />
Europas haben den Druck auf die Wirtschaft<br />
<strong>und</strong> den Arbeitsmarkt erhöht. Eine konsequente<br />
Konsolidierung des Landeshaushalts,<br />
eine vorsichtige Veranlagungspolitik statt<br />
hochriskanter Spekulationsgeschäfte auf den<br />
internationalen Kapitalmärkten <strong>und</strong> die Sicherung<br />
des „Familiensilbers“ trugen wesentlich<br />
zur Gestaltungskraft in wichtigen<br />
Zukunftsbereichen bei. Im Vergleich zum<br />
Jahr 2013 erhöht sich der Voranschlag für<br />
das Jahr 2014 um immerhin 4,86 Prozent auf<br />
1,63 Milliarden Euro.<br />
Die wichtigsten Budgetposten<br />
R<strong>und</strong> 70 Prozent aller Ausgaben 2014 entfallen<br />
auf die Bereiche Bildung, Ges<strong>und</strong>heit,<br />
Soziales <strong>und</strong> Wohnbauförderung. „Dabei<br />
steigern wir nicht nur pauschal die Ausgaben.<br />
Durch mutige Reformen <strong>und</strong> das Ent-<br />
16<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013
Wirtschaft & Politik<br />
wickeln neuer Modelle reagieren wir auf geänderte<br />
Herausforderungen <strong>und</strong> schaffen<br />
eine längerfristige Perspektive, damit die Finanzierbarkeit<br />
auch in den kommenden Jahren<br />
gesichert ist“, erläutert Landeshauptmann<br />
Wallner. In Sachen Bildung setzt Vorarlberg<br />
auf die Stärkung der Frühpädagogik<br />
<strong>und</strong> der Volksschulen, den Ausbau ganztägiger<br />
Betreuungsangebote, Verbesserungen in<br />
der Infrastruktur <strong>und</strong> Ausstattung der Schulen<br />
bis hin zur Erwachsenenbildung <strong>und</strong> Erweiterung<br />
der Fachhochschulangebote. Laut<br />
Wallner hängen Vorarlbergs Erfolgschancen<br />
vor allem damit zusammen, dass es gelingt,<br />
Talente <strong>und</strong> Begabungen optimal einzusetzen.<br />
Besonderes Augenmerk gilt daher auch<br />
weiter der Jugendbeschäftigung, betonte<br />
Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser. Auch<br />
wenn Vorarlberg eine der geringsten Jugendarbeitslosigkeitsraten<br />
in ganz Europa hat, ist<br />
es wichtig, jungen Menschen auch zukünftig<br />
Perspektiven im privaten <strong>und</strong> beruflichen Leben<br />
zu bieten. Für entsprechende Programme<br />
stehen im nächsten Landesbudget<br />
r<strong>und</strong> 7,3 Millionen Euro zur Verfügung.<br />
Neue Zugänge hat das Land auch im Bereich<br />
Fachhochschule Vorarlberg gef<strong>und</strong>en. Als<br />
österreichweites Novum beginnt 2014 der<br />
erste duale Studiengang der Elektrotechnik.<br />
Studierenden ist es damit möglich, ihr theoretisches<br />
Wissen unmittelbar in heimischen<br />
Unternehmen in die Praxis umzusetzen. Im<br />
Voranschlag 2014 wurden dafür Mehrkosten<br />
von 600.000 Euro berücksichtigt. Die Aufwendungen<br />
steigen von 1,7 Millionen Euro<br />
auf 2,3 Millionen Euro.<br />
Neuausrichtung<br />
der Wohnungsförderung<br />
Die Wohnbauförderung steht vor einer<br />
gr<strong>und</strong>legenden Neuausrichtung <strong>und</strong> setzt<br />
verstärkt auf soziale Komponenten. Durch<br />
das neue Förderungssystem <strong>–</strong> Basisförderung<br />
mit zusätzlichen Anreizen <strong>–</strong> wird<br />
i<br />
Information <strong>–</strong> Voranschlag 2014<br />
Gesamtübersicht über die Ausgaben<br />
Ges<strong>und</strong>heit 403,632.400<br />
Unterricht, Erziehung, Sport ind Wissenschaft 393,018.000<br />
Soziale Wohlfahrt <strong>und</strong> Wohnbauförderung 331,464.000<br />
Vertretungskörper <strong>und</strong> allgemeine Angelegenheiten 172,475.500<br />
Straßen <strong>und</strong> Wasserbau — Verkehr 114,034.100<br />
Finanzwirtschaft 81,433.200<br />
Wirtschaftsförderung 72,351.500<br />
Kunst, Kultur <strong>und</strong> Kultus 39,831.300<br />
Öffentliche Ordnung <strong>und</strong> Sicherheit 14,868.900<br />
Dienstleistungen 4,725.700<br />
Summe der Ausgaben 1,627.834.600<br />
Gesamtübersicht über die Einnahmen<br />
Ertragsanteile an gemeinschaftlichen B<strong>und</strong>esabgaben<br />
<strong>und</strong> Landesumlage 726,500.000<br />
Kostenersätze des B<strong>und</strong>es für Bezüge <strong>und</strong> Pens. der Landeslehrer 265,110.300<br />
Bezugsref<strong>und</strong>ierungen <strong>und</strong> Kostenersätze der KHBG 239,535.500<br />
Darlehensrückzahlungen, Zuschüsse, Zinserträge <strong>und</strong><br />
Kostenersätze aus der Wohnabauförderung 144,422.600<br />
Finanzzuweisungen <strong>und</strong> Zuschüsse 87,892.800<br />
Sonstige Einnahmen 67,191.300<br />
Einnahmen aus Beteiligungen, Berechtigungen, Provisionen 54,661.800<br />
Bedeckung durch 15%ige Kreditbindung 11,968.400<br />
Einnahmen aus Rücklagen <strong>und</strong> Vermögen 11,864.800<br />
Darlehensaufnahme 9,375.000<br />
Landesabgaben <strong>und</strong> geteilte Abgaben 9,307.100<br />
Summe der Einnahmen 1,627.834.600<br />
Wohnraum für eine größere Anzahl von Antragstellern<br />
erschwinglich. Kernpunkte der<br />
neuen Regelung sind neben bürokratischen<br />
Vereinfachungen mehr Transparenz <strong>und</strong><br />
Nachvollziehbarkeit. Dafür hat das Land<br />
182,4 Millionen Euro budgetiert. Im kommenden<br />
Jahr sollen von gemeinnützigen<br />
Bauträgern 500 sogenannte integrative Mietwohnungen<br />
gebaut werden, um 170 mehr als<br />
im Vorjahr. Auf Ergebnisse der Studie zu Armut<br />
<strong>und</strong> sozialer Ausgliederung reagiert das<br />
Land mit zwei konkreten Maßnahmen: Der<br />
Pflegezuschuss, den Vorarlberg als einziges<br />
B<strong>und</strong>esland für die Pflegestufen 5 bis 7 gewährt,<br />
wird ab 2014 auf 200 Euro verdoppelt<br />
<strong>und</strong> auch der Familienzuschuss wird deutlich<br />
erhöht. Dies gilt vor allem ab dem dritten<br />
Kind für Eltern von Mehrlingen sowie für<br />
Alleinerziehende. Dafür sind im kommenden<br />
Jahr r<strong>und</strong> 500.000 Euro vorgesehen. Ü<br />
Quelle: VKL-InfoGrafik; Foto: Jupiterimages<br />
40 Jahre Liquidität für<br />
heimische Unternehmen<br />
Ansprechpartner Tirol, Vorarlberg, Salzburg <strong>und</strong> Schweiz<br />
Andreas RAUTH<br />
Tel.: +43 5 0100 <strong>–</strong> 28999, Fax: +43 5 0100 9 <strong>–</strong> 28999, Mobil: +43 5 0100 6 <strong>–</strong> 28999<br />
andreas.rauth@intermarket.at<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013 17
Wirtschaft & Politik<br />
Einheitlicher Euro-Zahlungsverkehrsraum ab Februar 2014<br />
Ab 1. Februar 2014 werden Kontonummer<br />
<strong>und</strong> Bankleitzahl durch die<br />
IBAN ersetzt. Dies gilt gleichermaßen<br />
für Konsumenten wie auch für Unternehmen.<br />
SEPA (Single Euro Payments Area)<br />
steht für den einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum<br />
<strong>und</strong> zielt auf eine Nutzung<br />
gleicher Verfahren <strong>und</strong> Standards im Euro-<br />
Zahlungsverkehr ab. Christian Wieselmayer<br />
hat mit Christiane Burger von der Abteilung<br />
für Bargeld- <strong>und</strong> Zahlungsverkehrssteuerung<br />
der Österreichischen Nationalbank gesprochen.<br />
n Welche Vorteile wird SEPA für Unternehmen<br />
sowohl im inländischen als<br />
auch im grenzüberschreitenden EU-<br />
Zahlungsverkehr bringen?<br />
SEPA-Überweisungen sind sicherer, schneller<br />
<strong>und</strong> günstiger als bisher. Durch die IBAN<br />
(International Bank Account Number, Anm.)<br />
werden Konten europaweit eindeutig <strong>und</strong> sicher<br />
identifiziert. Eingabefehler bzw. Fehlüberweisungen<br />
können so vermieden werden.<br />
Die maximale Dauer einer elektronischen<br />
Euro-Überweisung beträgt nur mehr<br />
einen Bankgeschäftstag. Eine beleghafte<br />
Euro-Überweisung (Zahlungsanweisung in<br />
Papierform, Anm.) dauert maximal zwei<br />
Rekordumsatz<br />
Bankgeschäftstage. Euro-Überweisungen<br />
ins EU-Ausland werden zu den gleichen<br />
Preisen wie im Inland durchgeführt.<br />
n Wie können bzw. sollen sich Unternehmen<br />
darauf vorbereiten, wie groß ist<br />
der Aufwand?<br />
Je nach Unternehmensgröße <strong>und</strong> verwendeten<br />
Zahlungsinstrumenten variieren Anforderungen,<br />
Kosten <strong>und</strong> Aufwand. Es empfiehlt<br />
sich daher eine umgehende Kontaktaufnahme<br />
mit der Hausbank. Die österreichischen<br />
Banken unterstützen ihre K<strong>und</strong>en<br />
intensiv bei der Umstellung. IBAN/BIC des<br />
Unternehmens sind ab spätestens 1. Februar<br />
2014 verpflichtend auf die Rechnung aufzudrucken.<br />
Ebenso müssen beispielsweise IToder<br />
Buchhaltungsprogramme <strong>und</strong> Datenbanken,<br />
die Stammdaten von Lieferanten<br />
<strong>und</strong>/oder K<strong>und</strong>en enthalten, auf IBAN umgestellt<br />
werden.<br />
Ü<br />
Verbesserungen<br />
Foto: jupiterimages<br />
Doppelmayr, der weltweite Marktführer im<br />
Seilbahnbau steigerte wieder seine Umsatzzahlen.<br />
Im Geschäftsjahr 2012/13 erhöhte<br />
die Doppelmayr Gruppe ihren Jahresumsatz<br />
auf 795 Millionen Euro <strong>–</strong> ein Plus von<br />
27 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der<br />
Jahresgewinn belief sich auf 76 Millionen<br />
Euro. Neue Märkte, neue Herausforderungen<br />
<strong>und</strong> neue Projekte meisterte die Doppelmayr<br />
Gruppe eindrucksvoll <strong>und</strong> festigt damit<br />
ihre Position im internationalen Wettbewerb.<br />
Auch in diesem Jahr wurden neue Meilensteine<br />
der Seilbahntechnik gesetzt. Ü<br />
Internationaler<br />
Preis<br />
Neben bewährten Benzin- <strong>und</strong> Elektrotechnologien<br />
setzt der österreichische Gartengerätehersteller<br />
Viking seit einigen Jahren auch<br />
auf die Kraft leistungsstarker Lithium-Ionen-<br />
Akkus. Dass die Akku-Rasenmäher in<br />
Sachen Qualität, Technologie <strong>und</strong> Funktionalität<br />
zu den besten ihrer Klasse zählen, haben<br />
kürzlich gleich zwei internationale<br />
Gütesiegel bestätigt.<br />
Ü<br />
Der prämierte VIKING Akku-Rasenmäher MA<br />
443 C ist ein besonders leises Kraftpaket mit<br />
zahlreichen Features wie einem Mono-Komfortlenker.<br />
Foto: STIHL<br />
Foto: Doppelmayr<br />
„Lange Jahre hat es gedauert, bis der kleine<br />
Regionalflughafen Salzburg zum führenden<br />
B<strong>und</strong>esländerflughafen mit internationaler Anerkennung<br />
wurde. Gemeinsam mit der ganzen<br />
Flughafenmannschaft bemühen wir uns täglich,<br />
die wirtschaftlichen Interessen der<br />
Betriebe <strong>und</strong> Menschen Salzburgs <strong>und</strong> Ostbayerns<br />
zu berücksichtigen <strong>und</strong> den Auftrag der<br />
Eigentümer des Flughafens zu erfüllen. Dazu<br />
gehört es, das bestehende Streckennetz zu sichern<br />
<strong>und</strong> neue Strecken von <strong>und</strong> nach Salzburg<br />
zu etablieren <strong>und</strong> das möglichst im Einklang<br />
mit den Nachbarschaftsinteressen der direkten<br />
Flughafenanrainer <strong>und</strong> den bestehenden<br />
Umweltauflagen, die wir zusätzlich mit unserem<br />
Umweltmanagementsystem noch verschärft<br />
haben. In diesen Bereichen sind wir<br />
sind in den letzten Jahren erfolgreich tätig gewesen<br />
<strong>und</strong> konnten gemeinsam mit Anrainervertretern,<br />
Behörden <strong>und</strong> Austro Control viel<br />
erreichen“, so das Flughafenmanagement des<br />
Salzburg Airport W.A.Mozart. Bei den Bemühungen<br />
<strong>und</strong> Verbesserungsaktivitäten, die der<br />
Flughafen beschreitet, steht der Mensch im<br />
Mittelpunkt, doch die topografische Lage des<br />
Flughafens <strong>und</strong> das Wetter bringen viele Grenzen<br />
des Machbaren mit sich. Nichts desto trotz<br />
hat das Flughafen-Management in Salzburg<br />
neue Wege beschritten <strong>und</strong> innerhalb Europas<br />
neue Maßstäbe gesetzt.<br />
Ü<br />
18<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013
Österreichischer Gemeindeb<strong>und</strong><br />
Gemeindeschulden reduziert:<br />
Sparsamkeit macht sich bezahlt<br />
Der „Gemeindefinanzbericht 2013“ ist eine Erfolgsstory mit Wermutstropfen: Die Gemeinden<br />
haben im Jahr 2012 abermals eine Reduzierung des Schuldenstands erreicht, gestiegen sind<br />
allerdings die Haftungen. Dieses Ergebnis <strong>–</strong> ohne Wien <strong>–</strong> gibt Hoffnung, restlos zufrieden ist<br />
Gemeindeb<strong>und</strong>präsident Helmut Mödlhammer damit jedoch nicht.<br />
Von Marie-Theres Ehrendorff<br />
Es ist ein Tag zur Freude, aber keiner<br />
zum Jubeln“, relativiert Mödlhammer<br />
die Finanzdaten der Kommunen. Von<br />
den insgesamt 2.353 Gemeinden bilanzierten<br />
805 „Abgangsgemeinden“ im Jahr 2012 negativ.<br />
2011 war diese Zahl noch auf 646 gesunken.<br />
Damit lagen zuletzt 34 Prozent der<br />
Gemeinden im Minus, nach 27 Prozent im<br />
Jahr davor. Positiv ist jedoch, dass die Gesamt-Summe<br />
des Abgangs der betroffenen<br />
Gemeinden mit 69,1 Millionen Euro unter<br />
dem Wert von 2011 mit 84,8 Millionen Euro<br />
liegt.<br />
Als „Spar- <strong>und</strong> Reformmeister der Republik“<br />
postuliert Gemeinde-Chef Mödlhammer die<br />
Gemeinden, die alle ihre Aufgaben erfüllt haben.<br />
Ein positiver Saldo von 398 Millionen<br />
Euro, davon 16,99 Milliarden Einnahmen <strong>–</strong> bereinigt<br />
um die Schuldenaufnahme <strong>–</strong> <strong>und</strong> 16,59<br />
Milliarden Ausgaben <strong>–</strong> bereinigt um die Schuldentilgung<br />
<strong>–</strong> konnte verbucht werden. Das<br />
Maastricht-Ergebnis lag bei 376,8 Millionen<br />
Euro bzw. 0,12 Prozent des BIP <strong>–</strong> 2012 waren<br />
es 420,7 Millionen Der Rückgang beruht unter<br />
anderem auf gestiegenen Investitionsausgaben,<br />
vor allem im Dienstleistungsbereich wie Wasserwirtschaft,<br />
Kanal- <strong>und</strong> Müllentsorgung.<br />
Ebenso hat sich der „Überschuss der laufenden<br />
Gebarung“ weiter erhöht <strong>und</strong> zwar von 1,52<br />
Milliarden Euro im Jahr 2011 auf nunmehr<br />
1,59 Milliarden Euro. Ein leichter Rückgang<br />
konnte bei der „freien Finanzspitze“ erzielt<br />
werden, die einen wesentlichen Indikator für<br />
den finanziellen Handlungsspielraum der Gemeinden<br />
spiegelt: der Saldo der laufenden Gebarung<br />
abzüglich der Tilgungszahlungen.<br />
„Zum zweiten Mal in Folge <strong>–</strong> <strong>und</strong> zwar um<br />
282,5 Mio. Euro bzw. 2,4 Prozent <strong>–</strong> konnte die<br />
Finanzschuld der Gemeinden gesenkt werden“,<br />
so Mödlhammer. „Damit betrug sie Ende<br />
2012 11,359 Milliarden Euro - im Vergleich<br />
zu 2011 mit 11,641 Milliarden, was durch vorsichtige<br />
Schuldenneuaufnahmen <strong>und</strong> aktive<br />
Tilgungen zu erklären ist.“<br />
Die Summe der Haftungen hingegen ist <strong>–</strong> laut<br />
Schätzungen der Kommunalkredit- erneut gestiegen:<br />
von 6,92 Milliarden Euro im Jahr 2011<br />
„Versteckt wird nichts, weil jede Gemeinde über ein internes Kontrollsystem verfügt“, versichert<br />
Gemeindeb<strong>und</strong>-Präsident Helmut Mödlhammer. „Und gerade kleinere Gemeinden sind überschaubar<br />
<strong>und</strong> durchschaubar.“<br />
Foto: APA/Roland Schlager<br />
auf 7,05 Mrd., das bedeutet einen Anstieg um<br />
1,8 Prozent.<br />
Positiv sieht Mödlhammer den Zuwachs bei<br />
den kommunalen Investitionen nach den deutlichen<br />
Rückgängen in den Jahren 2010 <strong>und</strong><br />
2011. 1,642 Milliarden Euro wurden von den<br />
Kommunen für neue Investitionen in die Hand<br />
genommen <strong>–</strong> eine Steigerung von 8,2 Prozent<br />
gegenüber dem Jahr davor. Zu bedenken gab<br />
der Gemeindeb<strong>und</strong>-Präsident jedoch, dass dieser<br />
Wert nach wie vor deutlich unter dem langjährigen<br />
Durchschnitt liegt <strong>und</strong> auch unter jenem<br />
von 2008, als mehr als zwei Milliarden<br />
Euro investiert wurden. Dennoch sind die Gemeinden<br />
ein „Stabilitäts-Motor“ für die regionale<br />
Wirtschaft.“<br />
Die Gemeinden werden laut Mödlhammer<br />
„dennoch alle Stabilitäts-Ziele erreichen <strong>und</strong><br />
erneut übererfüllen. Nach 2014 steht aber ein<br />
großes Fragezeichen im Raum, denn es ist geplant,<br />
dass die Ertragsanteile reduziert werden.“<br />
Ü<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013 19
Presseförderung<br />
Wo bleibt die Un<br />
Von zehn auf 50 Millionen Euro Presseförderung für<br />
Das Ineinandergreifen von Politik <strong>und</strong> Medien wird<br />
Im Zuge einer Enquete Mitte November<br />
fordert der Verband<br />
Österreichischer Zeitungen (VÖZ)<br />
eine vehemente Erhöhung der<br />
Presseförderung <strong>–</strong> mit dem Argument:<br />
Die Tageszeitungen könnten<br />
somit einen wesentlichen Beitrag<br />
dazu leisten, die PISA-Ergebnisse<br />
künftig nicht mehr katastrophal<br />
ausfallen zu lassen <strong>und</strong> das<br />
sinnerfassende Lesen auch bei älteren<br />
Generationen zu verbessern.<br />
Seitens des Medienstaatssekretärs<br />
Ostermayer im B<strong>und</strong>eskanzleramt<br />
wurden Studien herangezogen, die<br />
diese Zusammenhänge auch noch<br />
untermauern sollen. Was bedeutet<br />
nun aber diese schon bislang extreme<br />
finanzielle Nähe von Politik <strong>und</strong> Tageszeitungen<br />
für die Demokratie?<br />
Von Wolfgang Hasenhütl<br />
<strong>und</strong> Michaela Falkenberg
Presseförderung<br />
abhängigkeit?<br />
Tageszeitungen:<br />
immer verzahnter.<br />
Muss man das Wort „unabhängig“ nicht künftig<br />
aus dem Zeitungstitel nehmen?<br />
Die österreichische Medienlandschaft<br />
ist geprägt von einer außerordentlichen<br />
Konzentration an Tageszeitungen,<br />
Wochenzeitungen <strong>und</strong> Nachrichtenmagazinen<br />
in einigen wenigen Verlags- bzw.<br />
Medienhäusern <strong>–</strong> ein Unikum in Europa, das<br />
sich in Folge nicht nur in journalistischen<br />
Kreisen den spöttischen Vergleich gefallen<br />
lassen muss, dass selbst Albanien eine höhere<br />
Medienprosperität aufweise. Aber wer sind<br />
nun diese Medienkonglomerate, die sich<br />
Österreich untereinander aufteilen?<br />
Auszug der Medien<br />
nach Eigentümern<br />
Beginnend mit dem ORF, unterliegt der „öffentlich<br />
rechtliche Sender“ <strong>–</strong> ein Euphemismus<br />
für Staatsfernseh- bzw. -radioanstalt <strong>–</strong><br />
durch seinen politisch entsandten Stiftungsrat<br />
einem Regulativ, das nicht den Parametern<br />
des Medienmarktes gehorcht, sondern der<br />
politischen Einflussnahme. Die Entsendung<br />
der Räte erfolgt unter der Maßgabe der Aufteilung<br />
der 183 parlamentarischen Abgeordneten<br />
im Verhältnis zu ihrer Parteizugehörigkeit.<br />
Als weiterer Player gilt die Mediaprint, die<br />
als Hauptprodukte die Kronenzeitung <strong>und</strong><br />
den Kurier beinhaltet, wobei der Umstand<br />
nicht außer Acht gelassen werden darf, dass<br />
der Kurier wiederum 25,3 Prozent an der Verlagsgruppe<br />
News hält. Zu deren mannigfaltigen<br />
Produkten zählen unter anderem trend,<br />
profil, Format, News, tv-media, woman bis<br />
hin zur Yachtrevue. Als weitere Eigentümer<br />
gelten Gruner & Jahr/Bertelsmann sowie die<br />
Familie Fellner mit der Tageszeitung „Österreich“<br />
(siehe Grafik).<br />
Ein nicht minder mächtiger Faktor in der heimischen<br />
Medienlandschaft ist durch die Styria<br />
Media Group besetzt: Kontrolliert durch<br />
eine Stiftung <strong>und</strong> wesentlich beeinflusst<br />
durch die Diözese Seckau sowie durch Raiffeisen,<br />
zeichnet sie für Medien wie Kleine<br />
Zeitung, Die Presse, Wirtschaftsblatt etc. verantwortlich<br />
<strong>und</strong> hält<br />
Anteile an der Regio-<br />
Die veröffentlichte Meinung<br />
divergiert zunehmend von der<br />
öffentlichen Meinung.<br />
nalmedia Austria<br />
(RMA mit 129 Wochenzeitschriften,<br />
z.B.<br />
Woche) sowie an willhaben.at,<br />
Antenne, Wiener,<br />
Wienerin, Sportmagazin,<br />
redmail, sat1<br />
Österreich etc. etc. etc.<br />
(siehe Grafik). In enger Kooperation mit der<br />
Styria steht die Tiroler Moser Holding mit<br />
der Tiroler Tageszeitung <strong>und</strong> weiteren Magazinverflechtungen<br />
<strong>–</strong> außerdem hält sie die<br />
anderen 50 Prozent an der RMA.<br />
Desgleichen bedürfen noch weitere Verlagsgruppen<br />
besonderer Erwähnung: etwa das<br />
Niederösterreichische Pressehaus, Herausgeber<br />
der Wochenzeitung NÖN <strong>–</strong> Niederösterreichische<br />
Nachrichten <strong>und</strong> unter der Patronanz<br />
des Katholischen Pressevereins bzw. der<br />
Diözese St. Pölten stehend. Das Vorarlberger<br />
Medienhaus wiederum dominiert wie kein<br />
anderes Verlagshaus ein heimisches B<strong>und</strong>esland:<br />
Während die Kronenzeitung im B<strong>und</strong>esgebiet<br />
eine Reichweite von ca. 39 Prozent<br />
aufweist (<strong>und</strong> somit, bezogen auf die Einwohnerzahl,<br />
weltweit als größte Tageszeitung<br />
gilt), deckt sie den Vorarlberger Markt gerade<br />
einmal mit 4,3 Prozent ab! Der überwältigend<br />
größere Anteil wird von den Vorarlberger<br />
Nachrichten <strong>und</strong> der Vorarlberger Tageszeitung<br />
aus dem Hause Ruß abgedeckt. Ein Status,<br />
der sich zwischen Dominanz <strong>und</strong> Monopolisierung<br />
ansiedeln lässt.<br />
Nicht unerwähnt darf die APA (Austria<br />
Presse Agentur) bleiben: Sie liegt zu 44,7<br />
Prozent im Eigentum des ORF, die restlichen<br />
55,3 Prozent teilen sich <strong>–</strong> mit Ausnahme der<br />
Kronenzeitung <strong>–</strong> österreichische Tageszeitungen<br />
auf. U.a. besitzen eine aus den<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013 21
k<br />
Kommentar von Wolfgang Hasenhütl<br />
Des Brot ich ess, ...<br />
Eine Betrachtung zur Feigenblatt-Politik<br />
in Sachen Presseförderung<br />
Die Verflechtung von Politik <strong>und</strong> Tagesmedien wird immer frappanter, immer dichter <strong>–</strong> die unauflösbare Verfilzung<br />
von erster <strong>und</strong> vierter Gewalt im Staat ist augenscheinlich nicht mehr aufzuhalten. Unter dem Deckmantel des „Beitrags<br />
zur Demokratie“ bzw. der „Förderung des sinnerfassenden Lesens“ fordern die heimischen Tageszeitungen<br />
eine Verfünffachung der Presseförderung für ihren eigenen wirtschaftlichen Erfolg.<br />
Im Telegrammstil: Der Freiverkauf <strong>und</strong><br />
Abos brechen ein, die Leserzahlen sinken<br />
<strong>und</strong> die Tageszeitungen suchen verzweifelt<br />
nach neuen Ertragsquellen. Was liegt<br />
also für den VÖZ als deren Lobbyist näher,<br />
als sich hilfefordernd direkt an den<br />
Medienstaatsekretär zu wenden? Wer<br />
hier an Stärkung eines demokratiepolitischen<br />
Gr<strong>und</strong>prinzips <strong>–</strong> wie eben die Pressefreiheit<br />
<strong>–</strong> denkt, hat weit gefehlt. Zu<br />
nahe steht Ostermayer in seiner Funktion<br />
als Medienstaatssekretär dem B<strong>und</strong>eskanzler,<br />
um diesem nicht nach Art eines<br />
modernen Richelieu die wohlwollende<br />
Berichterstattung durch Verfünffachung<br />
der Fördermittel zu erkaufen. Sogar „unabhängige<br />
Gutachten“ werden aus dem<br />
Hut gezaubert oder Experten auf die<br />
Bühne gebeten, die ein solch massives<br />
Anheben der finanziellen Mittel der Öffentlichkeit<br />
plausibel machen sollen.<br />
Aber warum sollten die Tageszeitungen<br />
kritisch darüber schreiben, wenn sie<br />
doch selbst davon profitieren?<br />
Jetzt könnte man einwenden: Was sind<br />
schon zehn bis 50 Millionen Euro an<br />
Presseförderung für die Tageszeitungen,<br />
wenn in ganz Österreich jährlich fast 18<br />
Milliarden Euro an Fördergeldern insgesamt<br />
quer über alle Gesellschaftsbereiche<br />
ausgeschüttet werden? Klingt auf<br />
den ersten Blick plausibel. ABER: 50 Millionen<br />
Euro PLUS 200 Millionen Euro an<br />
Inseratenvolumen PLUS Sondertöpfe<br />
sind für die Verwässerung der Demokratie<br />
bei Weitem zu viel. Denn kein anderer<br />
Fördernehmer kann sich beim Staat dermaßen<br />
revanchieren <strong>–</strong> in welche Richtung<br />
auch immer <strong>–</strong> wie die Tageszeitungen.<br />
Mit welcher Unverfrorenheit hier mit öffentlichen<br />
Geldern „veröffentlichte Meinung“<br />
bei den Tageszeitungen eingekauft<br />
wird (wohlgemerkt: nicht bei allen!),<br />
ist wohl an Dreistigkeit nicht mehr<br />
zu überbieten.<br />
Wer nun glaubt, dass man bei einer Verfünffachung<br />
der Förderung ein Mehr an<br />
Qualitätsjournalismus erhält, der muss<br />
sich die Frage gefallen lassen, warum<br />
diese Qualität nicht schon längst geliefert<br />
wurde ... Sind wir doch ehrlich: Journalismus<br />
geschieht immer aus der Sicht<br />
der Tageszeitungen <strong>und</strong> diese sind ihren<br />
Eigentümern gegenüber verpflichtet, Leser,<br />
Abonnenten <strong>und</strong> somit Gewinne zu<br />
lukieren <strong>–</strong> vor allem wenn in vielen Tageszeitungen<br />
Chefredakteure auch Geschäftsführer<br />
sind. Der „öffentliche Auftrag“<br />
muss immer dann herhalten, wenn<br />
die Zuwendung vom Staat erforderlich<br />
wird. Aus diesem Gr<strong>und</strong> verschlingen<br />
sich fast alle der 18 heimischen Tagesmedien<br />
mit der Politik in einer Zwangsumarmung,<br />
aus der sich weder die einen<br />
noch die andere wieder lösen werden.<br />
Blicken wir doch über die heimischen<br />
Grenzen: In Deutschland bezieht die <strong>Bevölkerung</strong><br />
ihre Information aus einem<br />
Spektrum von 360 Tageszeitungen, in der<br />
Schweiz stehen 120 Tagesmedien zur<br />
Verfügung <strong>und</strong> selbst in Norwegen existieren<br />
80 Tagesblätter. In Österreich sind<br />
es gerade einmal 18 Zeitungen <strong>–</strong> <strong>und</strong> die<br />
stammen aus lediglich zehn Verlagshäusern.<br />
Wie gut kann es da um die Objektivität<br />
bestellt sein? Wie weit kann hier<br />
Qualitätsjournalismus überhaupt noch<br />
reüssieren?<br />
Eine demokratiepolitische Machtprophylaxe,<br />
die den Einfluss der Medien gerechter<br />
verteilt, bedingt ein höheres Maß<br />
an Tageszeitungsvielfalt <strong>–</strong> wenige Tageszeitungen<br />
bedeuten große Abhängigkeiten<br />
(von) der Politik. Wäre somit die<br />
Summe von 50 Millionen Euro nicht effizienter<br />
investiert in Start-ups für drei bis<br />
fünf neue Tageszeitungen, etwa in den<br />
Regionen? Der Wettbewerb würde somit<br />
gefördert <strong>und</strong> die Werbung um den Leser<br />
wäre untrennbar an Qualität gekoppelt.<br />
Das Parlament <strong>und</strong> insbesondere die<br />
Opposition (immerhin vertritt diese<br />
knapp 49,4 Prozent der abgegebenen<br />
Wählerstimmen im Lande) sind dringend<br />
gefordert, einen Österreich-Medienkonvent<br />
zu insistieren, um die bedingungslose<br />
Entflechtung von erster <strong>und</strong> vierter<br />
Gewalt im Staate endlich forciert voranzutreiben.<br />
Denn nur auf diese Weise<br />
kann mittel- <strong>und</strong> langfristig der Nährboden<br />
für neue Tageszeitungen bereitet<br />
werden, wo „veröffentlichte Meinung“<br />
durch „öffentliche Meinung“ im Sinne<br />
der <strong>Bevölkerung</strong> abgelöst wird.<br />
Solange jedoch staatsnahe Medien weiterhin<br />
intensiv mit Inseraten <strong>und</strong> versteckten<br />
Förderungen bedient werden,<br />
solange ein Medienstaatssekretär intensivsten<br />
Einfluss auf die Vergabe von Einschaltungen<br />
aus staatsnahen Betrieben<br />
sowie SPÖ-Ressorts ausübt, so lange<br />
besteht keine ernstzunehmende Möglichkeit<br />
der Multiplikation von Qualität<br />
<strong>und</strong> Objektivität, die so dringend notwendig<br />
wären.<br />
Verstehen Sie mich bitte richtig: Es<br />
kann <strong>und</strong> darf nicht die Aufgabe des<br />
Staates sein, die Agenden der Herausgeber<br />
<strong>–</strong> insbesondere in wirtschaftlicher<br />
Hinsicht <strong>–</strong> zu übernehmen. Jede Einflussnahme<br />
„von oben“ <strong>–</strong> von gerade denen,<br />
die ständig im Radar der kritischen<br />
Berichterstattung stehen sollten <strong>–</strong> ist<br />
nämlich der Tod für eine so maßgebliche<br />
Gr<strong>und</strong>feste unserer Demokratie: die<br />
Pressefreiheit. Nicht Inserieren ist böse,<br />
sondern die große Abhängigkeit ist verwerflich.<br />
Sowohl manche Landes- als auch B<strong>und</strong>espolitiker<br />
glauben, wenn sie Tagesmedien<br />
mit Geld zuschütten, kaufen sie sich<br />
Ruhe <strong>und</strong> Zeit. Welch Trugschluss!<br />
22<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013
Presseförderung<br />
B<strong>und</strong>esländerzeitungen bestehende GmbH<br />
<strong>und</strong> die Mediaprint knapp 50 Prozent an dem<br />
tipp3-Wettgeschäft in Österreich!<br />
Presseförderung<br />
Seit 1975 schüttet der Staat bis zu zehn Millionen<br />
Euro pro Jahr (unwesentlich mehr<br />
oder weniger) an Fördergeldern an die heimischen<br />
Tageszeitungen aus. In diesen Jahren<br />
lukrierten somit Die Presse insgesamt 44<br />
Millionen Euro, die Kärntner Tageszeitung<br />
33, der Standard 26, die Salzburger Nachrichten<br />
elf sowie Kleine Zeitung, Kronenzeitung<br />
<strong>und</strong> Wirtschaftsblatt jeweils circa neun<br />
Millionen Euro, obwohl die meisten Verlage<br />
Gewinne in Millionenhöhe erzielten. Trotz<br />
ähnlich hoher Zuschüsse des Staates <strong>–</strong> nämlich<br />
gesamt 30 Millionen Euro <strong>–</strong> konnte etwa<br />
die lange Zeit geförderte Parteizeitung Neue<br />
Zeit nicht überleben.<br />
Man hat also jahrzehntelang die Tageszeitungen<br />
mit Presseförderung überschüttet <strong>und</strong> die<br />
Glaubwürdigkeit der Förderungsarten behübscht,<br />
wobei man davon ausgeht, dass es<br />
in keiner G&V einen Unterschied macht, auf<br />
welche Kostenstelle diese zufließen <strong>–</strong><br />
Das Abholzen der Medienlandschaft<br />
<strong>schafft</strong> eine mediale<br />
Wüste, die kaum mehr aufzuforsten<br />
ist. Es entsteht zwar der Eindruck<br />
von medialer Vielfalt, doch<br />
bei näherer Betrachtung entlarvt<br />
sich die interessengesteuerte<br />
Medienverflechtung.<br />
schließlich hat Geld ja kein „Mascherl“.<br />
So hoch die Summen, so reichhaltig auch die<br />
Förderungsarten: Neben einer „Vertriebsförderung“<br />
(dazu zählen Abos, Kolportage etc.)<br />
wurden auch die „Besondere Presseförderung“<br />
<strong>–</strong> sie nimmt den größten Teil der Fördersummen<br />
für sich in Anspruch <strong>–</strong>, die „Leseförderung“<br />
sowie die „Korrespondentenförderung“<br />
kreiert. Man kann bei diesen Förderungen<br />
davon ausgehen, dass es sich hierbei<br />
generell um Rechtfertigungsformen der<br />
Presseförderung in inhaltlicher Hinsicht handelt<br />
<strong>–</strong> eine konkrete Definition der einzelnen<br />
Varianten sucht man vergeblich. Es ist davon<br />
auszugehen, dass deren Gr<strong>und</strong>idee in der Ermöglichung<br />
von Qualitätsjournalismus <strong>–</strong><br />
etwa durch prof<strong>und</strong>e Ausbildung von Nachwuchsjournalisten<br />
oder die Verstärkung der<br />
Schnittstelle zwischen Leserschaft <strong>und</strong> Verlag<br />
<strong>–</strong> liegt.<br />
Die Vergabe der Presseförderung erfolgt nach<br />
„objektiven Kriterien“ zwischen dem VÖZ<br />
<strong>und</strong> dem Medienstaatssekretariat, das unter<br />
Faymann direkt beim B<strong>und</strong>eskanzleramt neu<br />
installiert wurde. Die Zuständigkeit für Medien<br />
bzw. Presseförderung lag schon unter<br />
Bruno Kreisky beim B<strong>und</strong>eskanzler, aber in<br />
dieser Zeit vermied man tunlichst die Kombination<br />
Kanzler<strong>–</strong>Medien in der<br />
Öffentlichkeit.<br />
Inseratenvergabe<br />
Nicht nur Förderungen schmieden<br />
Politik <strong>und</strong> Tageszeitungen fest aneinander,<br />
sondern auch die entgeltlichen<br />
Einschaltung etwa in Form<br />
von Inseraten. Seitens staatlicher<br />
Stelle wird <strong>–</strong> insbesondere seit den<br />
beiden letzten Legislaturperioden<br />
<strong>–</strong> vehement darauf verwiesen, dass<br />
deren Vergabe an die Verlagshäuser<br />
„neutral“ erfolgen muss, damit<br />
die <strong>Bevölkerung</strong> über die Aktivitäten<br />
aus den jeweiligen Ressorts<br />
stets informiert ist. Als Parameter<br />
für die Effizienz werden Medien<br />
bevorzugt herangezogen, die höchste Reichweiten<br />
aufweisen. Man meint sich auf diese<br />
Weise dem Steuerzahler verpflichtet. Ein namhafter<br />
Magazinverleger (Name der Redaktion<br />
bekannt) kritisiert<br />
diese Vorgangsweise<br />
wie folgt: „Gerade<br />
diese Vorgangsweise<br />
ist widersinnig <strong>und</strong><br />
bewirkt genau das Gegenteil:<br />
Wenn sich die<br />
B<strong>und</strong>esregierung mit<br />
den Tageszeitungen<br />
auf neutraler Ebene<br />
auseinandersetzen<br />
möchte, dann darf sie<br />
ihre Budgets auf keinen<br />
Fall in die Tageszeitungen<br />
investieren.<br />
Alles andere wäre ein<br />
Gift für Unabhängigkeit<br />
<strong>und</strong> Demokratie.“<br />
Der österreichische<br />
„Richelieu“ Josef<br />
Ostermayer: Die<br />
politische Nähe in<br />
seiner Funktion als<br />
Medienstaatssekretär <strong>–</strong><br />
<strong>und</strong> baldiger Kanzleramtsminister<br />
<strong>–</strong> beim<br />
B<strong>und</strong>eskanzler ist<br />
demokratiepolitisch<br />
unanständig <strong>und</strong> ein<br />
Fauxpas sonder -<br />
gleichen.<br />
Foto: APA/Robert Jäger<br />
Medientransparenzgesetz<br />
Seit dessen Einführung Mitte 2012 wird die<br />
Inseratenvergabe ab einem Betrag von 5000<br />
Euro im Quartal öffentlich gemacht. Bei einer<br />
genaueren Betrachtung wird transparent, wer<br />
in welchen Medien wie viel an Insertionen<br />
investiert <strong>–</strong> allerdings bleibt die Frage nach<br />
dem Warum unbeantwortet. Nicht einzusehen<br />
sind nämlich die Zuwendungen der öffentlichen<br />
Institutionen bzw. deren vor- oder<br />
nachgeschalteten Gesellschaften an Verlagshäuser<br />
hinsichtlich Zweck oder deren finanziell<br />
massiven Kooperation in Form von „corporate<br />
publishing“ (die journalistische Unternehmenskommunikation<br />
mit eigenen Medien),<br />
Stadtfesten o.ä.<br />
Die Recherche hat ergeben, dass die finanziellen<br />
Zuwendungen von ihren Volumina<br />
eindeutig Richtung Boulevard (Krone, Österreich,<br />
heute) gehen <strong>und</strong> eklatant zugenommen<br />
haben (www.rtr.at/de/m/MedKFTG), es<br />
fehlt jedoch gänzlich die Gesamtbetrachtung<br />
der finanziellen Zuwendungen seitens der Politik<br />
an die Verlagshäuser bzw. deren Gesellschaften,<br />
bestehend aus Inseraten, Kooperationen<br />
<strong>und</strong> Presseförderungen. Ü<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013 23
Service<br />
Stärkstes Wirtschaftswachstum<br />
seit 2011<br />
Ein Hoffnungsschimmer tut sich am krisengeschüttelten ökonomischen Horizont auf:<br />
Laut Bank Austria Konjunkturindikator ist für das Jahr 2013 ein Wirtschaftswachstum von<br />
0,3 Prozent zu erwarten. Bank-Austria-Chefkökonom Stefan Bruckbauer erklärt im Gespräch<br />
mit Chefredakteurin Marie-Theres Ehrendorff seine Zuversicht für eine Beschleunigung der<br />
Erholung der heimischen Wirtschaft.<br />
24<br />
n Herr Bruckbauer, was macht Sie so<br />
optimistisch?<br />
Für 2014 erwarte ich eine Erholung der<br />
österreichischen Wirtschaft, da sich die Konjunkturaufhellung<br />
zu festigen beginnt. Der<br />
Bank Austria Konjunkturindikator hat erst<br />
vor drei Monaten den Minusbereich verlassen<br />
<strong>und</strong> erreicht mit 1,2 Punkten im Oktober<br />
den höchsten Wert seit Sommer 2011.<br />
n Hat die Diskussion der vergangenen<br />
Wochen über die Höhe des Budgetlochs<br />
der Bonität Österreichs geschadet?<br />
Sicherlich hat die Diskussion der letzten Wochen<br />
Unsicherheit hervorgerufen. Aber ein<br />
klarer Plan für die Reduktion des strukturellen<br />
Budgetdefizits bei gleichzeitiger transparenter<br />
Abwicklung der Hypo Group Alpe<br />
Adria dürfte Investoren keinen Gr<strong>und</strong> bieten,<br />
die Bonität Österreichs schlechter zu beurteilen<br />
als vor den Wahlen. Für 2013 ist unverändert<br />
von einem strukturellen Defizit<br />
von etwa 1,8 Prozent des BIP auszugehen.<br />
Das entspricht auch dem Konsolidierungsbedarf,<br />
um 2017 einen ausgeglichenen strukturellen<br />
Budgetsaldo zu erreichen. In absoluten<br />
Zahlen geht es bei einem angenommenen<br />
BIP von 315 Milliarden Euro im Jahr<br />
2013 um einen Konsolidierungsbedarf von<br />
nicht ganz sechs Milliarden Euro. Erst kumuliert<br />
über die gesamte Periode des Finanzrahmens<br />
ergibt sich dann eine Summe über<br />
20 Milliarden Euro.<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013<br />
n Wird sich der Trend der niedrigen<br />
Geldentwertung bei uns weiter fortsetzen?<br />
Nach dem Rückgang im Oktober auf 1,4 Prozent<br />
wird auch Ende des Jahres die Teuerung<br />
voraussichtlich unter der Grenze von 1,5 Prozent<br />
liegen. Die noch moderate Konjunktur<br />
sowie stabile Rohstoffpreise werden die Inflation<br />
auch in der ersten Jahreshälfte 2014<br />
auf einem niedrigen Niveau halten, erst danach<br />
könnte eine lebhaftere Wirtschaftsentwicklung<br />
die Trendwende einläuten. Mit einem<br />
Jahresdurchschnitt von 1,8 Prozent wird<br />
die Teuerung 2014 knapp unter dem erwarteten<br />
Wert von 1,9 Prozent für 2013 liegen.<br />
n War die Leitzinssenkung der EZB<br />
volkswirtschaftlich vernünftig?<br />
Nicht die Inflation, sondern eine mögliche<br />
Deflation ist der größere Risikofaktor für die<br />
europäische <strong>und</strong> auch österreichische Wirtschaft.<br />
Angesichts der niedrigsten Teuerung<br />
seit fast vier Jahren <strong>und</strong> der Rekordarbeitslosigkeit<br />
in Österreich sehe ich die jüngste Entscheidung<br />
der Europäischen Zentralbank zur<br />
Senkung des Leitzinssatzes auf nur noch 0,25<br />
Prozent positiv. Es wird deutlich, dass sich die<br />
Zentralbank ernsthaft gegen ein restriktiver<br />
gewordenes Finanzumfeld stellt. Da die US-<br />
Notenbank im ersten Quartal 2014 vermutlich<br />
die Drosselung ihrer Wertpapierkäufe starten<br />
„Nach dem Anstieg des<br />
Bruttoinlandsprodukts<br />
(BIP) im dritten Quartal<br />
um 0,2 Prozent wird sich<br />
das Wirtschaftswachstum<br />
zum Jahresausklang um<br />
etwa 0,6 Prozent zum<br />
Vorquartal erhöhen. Damit<br />
werden wir voraussichtlich<br />
zum Jahresende auch das<br />
stärkste Wirtschafts -<br />
wachstum seit Anfang 2011<br />
erreicht haben“, analysiert<br />
Mag. Stefan Bruckbauer,<br />
Chefökonom der Bank<br />
Austria.<br />
Foto: Bepo Schuster<br />
wird, sind nach meiner Einschätzung weitere<br />
liquiditätspolitische Maßnahmen der EZB sogar<br />
wahrscheinlicher geworden.<br />
n Woher wird das Wachstum 2014 kommen?<br />
Zuerst wird das verbesserte Umfeld den Export<br />
beschleunigen <strong>und</strong> dann als Folge davon<br />
auch wieder Investitionen in Österreich auslösen.<br />
Beides zusammen sollte dann positive<br />
Impulse für den Konsum bieten, da damit<br />
auch mehr Beschäftigung <strong>und</strong> mehr Einkommen<br />
verknüpft sind. Wir sehen dies bereits bei<br />
vielen Vorlaufindikatoren, schlussendlich hat<br />
sich auch die Konsumentenstimmung in den<br />
letzten Monaten gebessert. Bereits im dritten<br />
Quartal des heurigen Jahres sind Konsum <strong>und</strong><br />
Investitionen leicht gestiegen, das Tempo wird<br />
sich noch erhöhen <strong>und</strong> legt die Basis für das<br />
Wachstum 2014.<br />
Ü
Forschung auf internationalem Niveau<br />
Die JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbH<br />
entwickelt Lösungen <strong>und</strong> Technologien für Wirtschaft <strong>und</strong><br />
Industrie in einem breiten Branchen spektrum <strong>und</strong> betreibt<br />
Spitzen forschung auf internatio nalem Niveau. Die größte<br />
außer universitäre Forschungs einrichtung der Steiermark ist<br />
spezialisiert auf die Schlüssel technologien der Schwerpunkte<br />
MATERIALS, HEALTH, DIGITAL, RESOURCES <strong>und</strong> POLICIES.<br />
Mit den klügsten Köpfen stellen wir uns den Herausforderungen<br />
der Zeit <strong>und</strong> sind mit unseren innovativen Antworten den Fragen<br />
der Wirtschaft <strong>und</strong> Gesellschaft weit voraus. Innovation ist Kultur<br />
des Unternehmens <strong>und</strong> wird mit dem Slogan<br />
THE INNOVATION COMPANY zum Ausdruck gebracht.<br />
Forschungseinheiten:<br />
a MATERIALS<br />
Institut für Oberflächentechnologien <strong>und</strong> Photonik<br />
a HEALTH<br />
Institut für Biomedizin <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitswissenschaften<br />
a DIGITAL<br />
Institut für Informations- <strong>und</strong> Kommunikations technologien<br />
a RESOURCES<br />
Institut für Wasser, Energie <strong>und</strong> Nachhaltigkeit<br />
a POLICIES<br />
Zentrum für Wirtschafts- <strong>und</strong> Innovationsforschung<br />
www.joanneum.at<br />
prm ins 13 214
Personal Austria<br />
Fit2work ist Ansprechpartner für KMU<br />
Jugendliche können mehr<br />
Auf der Personal Austria-Messe in Wien <strong>–</strong> Österreichs größter B2B-Networking-Messe <strong>–</strong> ist<br />
eine Expertengruppe in einer vom B<strong>und</strong>essozialamt (BSB) organisierten Podiumsdiskussion<br />
zum Ergebnis gekommen, dass sich in den nächsten Jahren die Arbeitsmarktchancen für gesellschaftliche<br />
Randgruppen verbessern könnten.<br />
Der Prozentsatz der Jugendarbeitslosigkeit<br />
ist in Österreich im EU-Vergleich<br />
erfreulich niedrig. Was nicht auf die<br />
wirtschaftliche Entwicklung, sondern vielmehr<br />
auf ein Bündel von Maßnahmen, Förderprogrammen<br />
<strong>und</strong> Initiativen, meist vonseiten<br />
des Gesetzgebers, zurückzuführen ist.<br />
„Gerade bei Menschen mit Behinderung sind<br />
Serviceleistungen, die in der Phase des Umstiegs<br />
von der Schule in die Arbeitswelt angeboten<br />
werden, entscheidend für einen Erfolg“,<br />
erklärte Günther Schuster, Leiter des<br />
B<strong>und</strong>essozialamts.<br />
Als eine nachgeordnete Dienstbehörde des<br />
B<strong>und</strong>esministeriums für Arbeit, Soziales <strong>und</strong><br />
Konsumentenschutz (BMASK) ist das B<strong>und</strong>essozialamt<br />
(BSB) mit seinen neun Landesstellen<br />
die zentrale Anlaufstelle für Menschen<br />
mit Behinderung. Das BSB koordiniert <strong>und</strong><br />
fördert in diesem Bereich eine breite Palette von vernetzten Angeboten,<br />
besonders im Bereich der beruflichen Integration von Menschen<br />
mit Behinderung.<br />
Demografische Entwicklung nützen<br />
Der Fokus liegt dabei bei Jugendlichen mit körperlichen Einschränkungen,<br />
aber auch mit sozialen Benachteiligungen. Derzeit treten<br />
vor allem geburtenschwache Jahrgänge in den Arbeitsmarkt ein. „Wir<br />
müssen daher verstärkt in Bildung <strong>und</strong> Ausbildung investieren, damit<br />
niemand für den Arbeitsmarkt verloren geht“, stellte Martin Gleitsmann,<br />
Leiter der Abteilung für Sozialpolitik <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit in der<br />
Wirtschaftskammer Österreich (WKO), fest. Das rechtzeitige Erkennen<br />
von Trends sichert den wirtschaftlichen Erfolg. Diversity-Strategien,<br />
die alle Teile der Gesellschaft einbinden, sind absolut erforderlich,<br />
war der Tenor der Diskussions-Veranstaltung.<br />
Am Beispiel der heuer erstmals vom B<strong>und</strong>essozialamt in ganz Österreich<br />
durchgeführten NEBA-Schnuppertage lässt sich die Strategie<br />
des BSB in Richtung Nachhaltigkeit <strong>und</strong> Sensibilisierung deutlich<br />
erkennen. Vom Netzwerk „Berufliche Assistenz“ betreute Jugendliche<br />
hatten bei dieser Aktion die Chance, einen Tag lang in Unternehmen<br />
verschiedenster Branchen ihre Fähigkeiten <strong>und</strong> Talente unter<br />
Beweis zu stellen.<br />
650 Schnuppertage in 129 Betrieben mit insgesamt 221 Filialen war<br />
die erfreuliche NEBA-Schnuppertage-Bilanz, ungemein erfolgreich<br />
durch die starke Beteiligung der heimischen Wirtschaft. Während<br />
dieser fünf Wochen in den Monaten Juni <strong>und</strong> Juli hatten Unternehmen<br />
in vielen Fällen erstmals mit Jugendlichen Kontakt, die bisher<br />
im Personalrecruiting unterrepräsentiert waren. „Chancen müssen<br />
nicht nur ergriffen werden, man muss sie zuerst einmal entwickeln“,<br />
meinte BSB-Leiter Schuster bei der Podiumsdiskussion. Daher wird<br />
die Palette der Serviceleistungen wie Jugendcoaching oder Arbeitsassistenz<br />
im kommenden Jahr durch das neue Programm „AusbildungsFit“<br />
ergänzt. Dabei sollen die Jugendlichen vor allem unterstützt<br />
werden, Schwächen im Bereich ihrer sozialen Kompetenzen,<br />
aber auch schulische Leistungsdefizite zu minimieren. „Damit werden<br />
sicherlich die Chancen erhöht, erfolgreich am Arbeitsmarkt Fuß<br />
zu fassen. Dass die demografische Entwicklung bei diesem Bemühen<br />
unterstützend wirkt, ist natürlich willkommen.“ Um an die Erfolge<br />
der heurigen Aktion anzuschließen, sollen im nächsten Jahr erneut<br />
ähnliche Initiativen umgesetzt werden.<br />
Fit2work für Unternehmen<br />
Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter sind das Kapital jedes Unternehmens,<br />
wobei das Potenzial immer geringer wird. Studien zufolge bedeutet<br />
eine ausgezeichnete Arbeitsfähigkeit von Mitarbeitern eine<br />
erfolgreiche Zukunft für das Unternehmen. Es gibt eine fast lineare<br />
Beziehung zwischen Arbeitsfähigkeit <strong>und</strong> Produktivität. Daher hat<br />
es für Unternehmen auch Sinn, in die Arbeitsfähigkeit ihrer Mitarbeiter<br />
zu investieren.<br />
Fit2work ist eine Initiative der österreichischen B<strong>und</strong>esregierung,<br />
wird vom BSB koordiniert <strong>und</strong> bietet kostenlose Beratung für Betriebe,<br />
die die Arbeitsfähigkeit ihrer Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />
fördern bzw. erhalten wollen. Es stellt für Betriebe mit mehr als 15<br />
Dienstnehmerinnen <strong>und</strong> Dienstnehmern ein Beratungsangebot zu einer<br />
nachhaltigen Verbesserung der Arbeitsfähigkeit <strong>und</strong> dadurch zu<br />
einer Steigerung der Produktivität zur Verfügung. Die positiven Wirkungen<br />
durch das gezielte Einsetzen von entsprechenden Maßnahmen<br />
sind eine erhöhte Effizienz durch weniger Krankenstände bzw.<br />
26<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013
Personal Austria<br />
Mag. Barbara Vielnascher (SEBUS), Mag. Olivia Strahser (arbeit <strong>und</strong> behinderung),<br />
Dieter Chmiel (BSB), Berit Weindorfer (Jugend am Werk),<br />
Mag. Franz Althuber (Career moves), Mag. Andreas Kardinal (vorne)<br />
(v.l.n.r.)<br />
Mag. Konrad Frankhauser, Mag. Martin Röhsner, Dr. Heike Kurzmann,<br />
Maria Strubreiter, Ba<br />
das Sinken von Abwesenheitszeiten, die Verhinderung eines frühzeitigen<br />
Ausscheidens von Mitarbeitern aus dem Erwerbsleben <strong>und</strong><br />
damit der Erhalt von wichtigem <strong>und</strong> wertvollem Know-how im Betrieb.<br />
Ziel ist es, einem drohenden Erfahrungsverlust vorzubeugen<br />
<strong>und</strong> den Betrieben die Suche nach dem Einsatz <strong>und</strong> die Einarbeitung<br />
von Ersatzarbeitskräften zu ersparen.<br />
Arbeitgeber können bei fit2work Unterstützung anfordern, <strong>und</strong> zwar<br />
schon in der Frühphase ges<strong>und</strong>heitlicher Probleme, damit es aufgr<strong>und</strong><br />
ges<strong>und</strong>heitlicher Beeinträchtigungen von Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern<br />
gar nicht erst zu Problemen kommt. Beratungen über Fördermöglichkeiten,<br />
Arbeitsplatz-Adaptionen, Unterstützungsmaßnahmen<br />
<strong>und</strong> vieles mehr sind Teil der Mitarbeiter von fit2work. Die Betriebe<br />
profitieren von der guten Vernetzung <strong>und</strong> einem unkomplizierten<br />
Zugang zu den Angeboten. Oft ist bereits mit einfachen Mitteln<br />
eine Verbesserung der Situation zu erreichen.<br />
Auch für kleine Unternehmen maßgeschneidert<br />
Angeboten wird nicht nur Beratung, sondern auch eine individuelle<br />
Begleitung des jeweiligen Falls. Bevor das Maßnahmenpaket gemeinsam<br />
mit dem Betrieb geschnürt werden kann, wird zuerst die<br />
vorhandene Problemlage abgeklärt. Fit2work stimmt die erforderlichen<br />
Maßnahmen, wie z.B. eine Eingliederungshilfe, Arbeitsplatzadaptierungen<br />
<strong>und</strong> vieles mehr, mit den möglichen Förderungen der<br />
entsprechenden Organisationen ab <strong>und</strong> unterstützt <strong>und</strong> begleitet den<br />
Betrieb bei der Umsetzung.<br />
Sinnvolle betriebliche Maßnahmen rechnen sich. Neben einer verbesserten<br />
Arbeitsfähigkeit wirkt sich die Senkung von Abwesenheitszeiten<br />
immer positiv aus. Vor allem aber profitieren Betriebe von der<br />
Verhinderung eines frühzeitigen Ausscheidens von Mitarbeiterinnen<br />
<strong>und</strong> Mitarbeitern aus dem Erwerbsleben, womit einem drohenden<br />
Erfahrungsverlust vorgebeugt wird. Auch bei bereits eingespielten<br />
Abläufen bei bewährten Teams oder im K<strong>und</strong>enkontakt ist Kontinuität<br />
ein entscheidender Faktor.<br />
Fit2work ist auch Ansprechpartner für kleine oder mittlere Unternehmen.<br />
Denn das Thema Arbeitsfähigkeit betrifft jeden Betrieb mit<br />
mindestens einem Arbeitnehmer oder einer Arbeitnehmerin. Der Verlust<br />
eines erfahrenen Mitarbeiters bzw. einer erfahrenen Mitarbeiterin<br />
trifft gerade kleine Unternehmen in ganz besonderem Ausmaß.<br />
Zum Nachdenken anregen sollte allerdings, dass 20 Prozent aller Invaliditätspensionsbezieher<br />
angeben, sie wären nicht invalid geworden,<br />
sondern im Arbeitsleben geblieben, wenn die Arbeitsbedingungen<br />
an sie angepasst worden wären. Dieses Potenzial sollte der Wirtschaft<br />
in Zukunft erhalten bleiben.<br />
Ü<br />
Sodexo: Enrique Galvan, Mag. Annemarie Kriegs-Au, Stefan Bauda<br />
BMD Sytemhaus: Ing. Gerhard Poschinger, Martin Süss<br />
Robert Beer (Country Manager Switzerland), Dr. Carmen Windhaber<br />
(Country Manager Austria)<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013 27
Beim Start am Brandenburger Tor in Berlin<br />
Foto: symbol<br />
Ein Triathlon der ganz<br />
besonderen Art<br />
Radfahren 1200 km <strong>–</strong> Wandern 230 km <strong>–</strong> Segeln 600 km = 2030 km Abenteuer pur<br />
Wenn man Triathlon hört, denkt<br />
man an Schwimmen, Radfahren<br />
<strong>und</strong> Laufen: Das hat ja auch seine<br />
Richtigkeit, doch Wolfgang Hasenhütl<br />
wollte mit einer neuen Art des Triathlons<br />
überraschen. Und das tat er auch diesen<br />
Sommer: Radfahren, Wandern <strong>und</strong> Segeln<br />
waren die Bestandteile des B2B-Projekts,<br />
das im Juli des heurigen Jahres an den Start<br />
ging. Kein Rennen, kein Leistungsvergleich.<br />
Gemeinsames Starten <strong>und</strong> gemeinsames Ankommen<br />
sowie gemeinsames Erleben der<br />
Natur sollten im Mittelpunkt stehen.<br />
Was verbindet Berlin mit Brac? Was hat das<br />
Brandenburger Tor mit der kroatischen Insel<br />
zu tun? Ganz einfach: Brac ist bekannt für<br />
seinen weißen Kalkstein. Die Qualität des<br />
Gesteins schätzten schon die Römer, die daraus<br />
Städte, Paläste <strong>und</strong> Grabmäler bauten.<br />
Zahlreiche namhafte Gebäude <strong>–</strong> darunter<br />
auch der Berliner Reichstag <strong>–</strong> wurden aus<br />
dem speziellen Marmor errichtet. Diese<br />
schöne Verbindung wollten Wolfgang Hasenhütl<br />
<strong>und</strong> sein Team auch gleich nutzen<br />
<strong>und</strong> so kam es, dass die drei Radsportler <strong>–</strong><br />
bereits bekannt aus den Sportprojekten der<br />
Vorjahre: Wolfgang Hasenhütl, Hans Petritsch<br />
<strong>und</strong> Wolfgang Stieböck <strong>–</strong> am 29. Juni<br />
2013 mittels professionellem Guide von Berlin<br />
Bike Tour (www.berlinbiketour.eu) im<br />
Zuge eines festlichen Start-Aktes am Brandenburger<br />
Tor aus Berlin hinaus geleitet wurden,<br />
um die erste Triathlon Etappe Richtung<br />
Villach in Angriff zu nehmen. Die Route<br />
führte von Berlin Richtung Süden nach Zossen,<br />
bei Meisen an der Elbe nach Dresden<br />
<strong>und</strong> weiter nach Tschechien, die Moldau hinauf<br />
nach Prag, Budweis, Krumlov <strong>und</strong><br />
schließlich nach Linz, hinein ins Salzkammergut,<br />
weiter nach St. Michael, über den<br />
Perchauer Sattel nach St. Veit bis nach Villach,<br />
Finkenstein. Am 7. Juli wurde das Raddress<br />
gegen den Wanderrucksack getauscht<br />
<strong>und</strong> Hasenhütl trat mit seinem Bruder Stefan<br />
die Wanderung über die Julischen Alpen,<br />
Kranjska Gora, über den Vrsic-Pass, Trenta,<br />
Bovec entlang der Soca nach Kobarid, nach<br />
Italien, Cividale (Isonzo), wieder nach Slowenien<br />
Richtung Golo Brdo, Dobrovo nach<br />
Cormons (Italien) entlang des slowenischitalienischen<br />
Karst nach Duino an.<br />
Auch wenn Tausende an Radkilometern den<br />
sportlichen Waden bis dato nichts anhaben<br />
konnten, so war man doch erstaunt, dass tagelanges<br />
Wandern speziell in eben diese<br />
geht. Aber trotz der einen oder anderen<br />
Schwiele <strong>und</strong> der zeitweise schweren Beinen<br />
28<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013
Berlin <strong>–</strong> Brac in drei Etappen<br />
Das Goldene Horn <strong>und</strong> die herrliche Anlage des Hotels Bretanide<br />
Foto: Hotel Bretanide<br />
stellte sich die Wanderung als ein w<strong>und</strong>erschönes<br />
<strong>und</strong> einzigartiges Abenteuer heraus.<br />
„Traumhafte Vegetationen, herrliches Wetter<br />
<strong>und</strong> eine ganz besondere Art von Meditation,<br />
die ich nicht missen möchte“, so Wolfgang<br />
Hasenhütl.<br />
Neun Tage später kamen die Wanderer im<br />
Hotel Rilke in Duino an <strong>und</strong> wurden von den<br />
Geschwistern überraschend abgeholt <strong>und</strong><br />
von dort nach Opatija chauffiert. „Da die<br />
erste Segelcrew kurzfristig leider ausgefallen<br />
ist, ist es uns dennoch gelungen, einige Tage<br />
im Revier zu segeln, <strong>und</strong> zwar von der ACI<br />
Marina in Icici über Krk, Rab <strong>und</strong> Cres, Losinj,<br />
dann nach Opatija zurück“, schwärmt<br />
Hasenhütl. Mit der Fähre von Rijeka ging es<br />
anschließend nach Split, um von dort mit einer<br />
kleineren Fähre auf die Insel Brac, mit<br />
dem Bus über das Gebirge nach Bol <strong>und</strong><br />
dann zu Fuß ins Hotel zu gelangen, wo es<br />
anschließend galt, ein paar Tage lang am<br />
Goldenen Horn der w<strong>und</strong>erschönen Insel<br />
Brac im Hotel Bretanide die Seele baumeln<br />
zu lassen <strong>und</strong> sich zu erholen.<br />
Neben der Erholung stellte sich Hasenhütl<br />
aufgr<strong>und</strong> seines Bewegungsdrangs noch der<br />
Herausforderung, in einem 20-Meter-Becken<br />
1100 Längen (22 km) zu schwimmen<br />
(mit Kappe, Sonnenbrille <strong>und</strong> T-Shirt). Diese<br />
Längen wurden innerhalb von drei Tagen bewältigt.<br />
Der Strandurlaub in diesem Paradies,<br />
umspült vom türkisblauen Meer, stellte<br />
sich als wahrlich würdevoller <strong>und</strong> herrlicher<br />
Abschluss dieses Triathlons der ganz besonderen<br />
Art heraus, von wo aus es am 3. August<br />
via Flugzeug wieder zurück nach Graz ging.<br />
Um acht Kilo leichter <strong>–</strong> nicht an Gepäck,<br />
sondern an den Hüften. Bis zum Erstellen<br />
des vorliegenden Artikels hat der Herausgeber<br />
allerdings wieder sein ursprüngliches<br />
Gewicht vor der Tour erreicht.<br />
Partner auf Reisen<br />
Wir dürfen uns auch heuer wieder bei unseren<br />
Partnern bedanken, die uns während dieses<br />
Projekts unterstützt <strong>und</strong> begleitet haben.<br />
Ganz besonderer Dank gilt folgenden „Reisebegleitern“:<br />
BRETANIDE<br />
SPORT & WELLNESS RESORT<br />
Übrigens: Für die große Tour 2014 laufen<br />
bereits die Vorbereitungen: zwischen Brügge<br />
<strong>und</strong> Danzig auf den Spuren der Hanse. Mehr<br />
wird noch nicht verraten, aber ein höchst interessantes<br />
Projekt wartet auf Sie. Ü<br />
Die Projekte der Vergangenheit<br />
Das wollte ich immer<br />
schon mal machen!<br />
Der Jakobsweg mit dem<br />
Rad: Graz <strong>–</strong> Santiago de<br />
Compostela<br />
Wenn nicht jetzt, wann<br />
dann… - Eine abenteuerliche<br />
Radtour vom<br />
Mittelmeer ans Eismeer<br />
Tour de France<br />
Gourmet <strong>–</strong> mit dem<br />
Wohnmobil durch<br />
Frankreich<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013 29
Weltweit führender Innovator<br />
Im Herbst veröffentlichte die Unternehmensberatung Booz & Company<br />
erneut „Global Innovation 1000“, das aktuelle Ranking zu den<br />
innovativsten Unternehmen der Welt. 3M erreichte auch in diesem<br />
Jahr <strong>–</strong> bereits zum vierten Mal in Folge <strong>–</strong> einen Platz in den Top Five.<br />
Befragt wurden jährlich ca. 700 Innovationsverantwortliche aus Unternehmen<br />
r<strong>und</strong> um den Globus, wer aus ihrer Sicht die innovativsten<br />
Firmen sind. „Innovation ist ein zentraler Eckpfeiler des Unternehmenserfolgs<br />
von 3M. Doch neben dem Know-how, das unsere derzeit<br />
46 Technologieplattformen hervorbringen, ist es vor allem der Erfindergeist<br />
der 3M Mitarbeiter, der diesen Erfolg ermöglicht“, sagt<br />
Christiane Grün, Managing Director 3M Österreich <strong>und</strong> Schweiz.<br />
Auch das Medienunternehmen Thomson Reuters kürte kürzlich die<br />
100 innovativsten Unternehmen der Welt. Thomson Reuters analysierte<br />
dafür weltweit die Patentaktivitäten von Unternehmen. Basis<br />
für die Bewertung waren das Patentvolumen, die Erfolgsrate bei Patentierungen,<br />
die globale Reichweite des Portfolios <strong>und</strong> die Bedeutung<br />
eines Patents, basierend auf Erwähnungen durch andere Unternehmen.<br />
3M hat zwischen 2010 <strong>und</strong> 2012 demnach 2.335 Erfindungen<br />
patentieren lassen. Damit nimmt das Unternehmen auch in diesem<br />
Ranking weltweit eine Spitzenposition ein.<br />
Ü<br />
Foto: 3M<br />
APS Group erhält Career’s<br />
Best Recruiters Bronze Award<br />
Career’s Best Recruiters analysiert in Form einer Studie die Qualität<br />
der Recruiting-Maßnahmen von Arbeitgebern. Die Kriterien dafür<br />
basieren auf vier Säulen des Recruitings; die Online-Recruiting-Präsenz,<br />
die Recruiting-<br />
Aktivitäten, den BewerberInnen<br />
<strong>–</strong> Umgang<br />
<strong>und</strong> das BewerberInnen-Feedback.<br />
Mittels Initiativbewerbung,<br />
Telefonkontakt<br />
<strong>und</strong> Online-<br />
Befragung wird der<br />
Umgang mit den BewerberInnen<br />
überprüft.<br />
Die besten Unternehmen<br />
<strong>und</strong> Institutionen<br />
werden jährlich<br />
mit dem Career’s<br />
Best Recruiters<br />
Award ausgezeichnet.<br />
Die APS Group, seit 2009 in der Personaldienstleistungsbranche tätig,<br />
wurde heuer erstmalig mit dem Gütesiegel in Bronze ausgezeichnet.<br />
„Wir freuen uns ganz besonders über diese Auszeichnung. Sie<br />
zeigt uns, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben. Jedoch<br />
sehen wir unser Potenzial noch lange nicht als ausgeschöpft, um unsere<br />
Marktpräsenz zu stärken. Heute sind es die Arbeitgeber, die sich<br />
bei den Arbeitnehmern bewerben müssen“, so Geschäftsführer Mag.<br />
(FH) Michael Feier.<br />
Ü<br />
GRAZ WohnWert<br />
Seiersberg<br />
ersberg
Service<br />
Vom Bodensee bis zum Schwarzen Meer<br />
Der Ascendum-Konzern erwirbt<br />
die Vertriebsgruppe<br />
der Volvo CE Central Europe<br />
Group <strong>und</strong> erschließt damit<br />
neue Märkte.<br />
Der Ascendum-Konzern, eine der<br />
größten Vertriebsorganistionen von<br />
Volvo Baumaschinen weltweit, hat<br />
eine Vereinbarung mit dem schwedischen<br />
Hersteller erzielt, um die Vertriebsrechte für<br />
Volvo Construction Equipment (VCE) in<br />
neun neuen europäischen Märkten zu erwerben:<br />
Österreich, die Tschechische Republik,<br />
Slowakei, Ungarn, Rumänien, Kroatien, Slowenien,<br />
Bosnien-Herzegowina <strong>und</strong> Moldawien.<br />
Damit erstreckt sich diese Ländergruppe<br />
vom Bodensee bis zum Schwarzen<br />
Meer <strong>und</strong> deckt eine Gesamtfläche von mehr<br />
als 611.000 km² ab, in der mehr als 70 Millionen<br />
Menschen neun verschiedene Landessprachen<br />
sprechen. Die erforderliche Umsetzung<br />
umfasst ein Investitionsvolumen von<br />
55 Millionen Euro <strong>und</strong> wird dem Konzern<br />
ermöglichen, die Präsenz am europäischen<br />
Festland zu festigen, wo dieser bereits auf<br />
den Märkten der Iberischen Halbinsel <strong>und</strong><br />
der Türkei tätig ist. Parallel dazu kündigte<br />
der portugiesische Konzern im Juni 2012 seinen<br />
Eintritt in Mexiko <strong>und</strong> der Akquisition<br />
von Geschäftszweigen im US-B<strong>und</strong>esstaat<br />
North Dakota im Juni letzten Jahres an.<br />
Für Tomas Kuta, Vorsitzenden von Volvo CE<br />
Europa, dem Nahen Osten <strong>und</strong> Afrika, ist der<br />
Ascendum-Konzern „der richtige strategische<br />
Partner, um unsere Wachstumsziele auf<br />
diesen wichtigen Märkten zu unterstützen“.<br />
Für Ricardo Mieiro, Vorsitzenden der Konzernleitung,<br />
ist diese Akquisition „sehr wichtig<br />
für das Wachstum von Ascendum, da sie<br />
Paulo Mieiro, Executive Board<br />
Member of Ascendum Group,<br />
President of Ascendum Central<br />
Europe Group, <strong>und</strong> Dr. Thomas<br />
Schmitz, President & CEO<br />
Ascendum Central Europe<br />
Group, bei der Pressekonferenz<br />
anlässlich des 55-Millionen-Euro-Deals.<br />
Foto: Ascendum<br />
die Schaffung eines strategischen Korridors<br />
zwischen zwei sehr wichtigen Märkten ermöglicht:<br />
Österreich <strong>und</strong> der Türkei. Diese<br />
neuen Märkte, zusammen mit jenen auf der<br />
Iberischen Halbinsel <strong>und</strong> auf dem amerikanischen<br />
Kontinent, stellen einen großen<br />
Schritt in Richtung der Verwirklichung der<br />
langfristigen Ziele des Ascendum-Konzerns<br />
dar.“ Sich der Qualität der lokalen Teams<br />
vollkommen bewusst, lässt der Vorstandsvorsitzende<br />
der Ascendum-Konzernleitung<br />
keine Zweifel: „Das derzeitige operative Geschäft<br />
ist gut strukturiert <strong>und</strong> dimensioniert.<br />
Die Teams werden wie bisher weiterarbeiten,<br />
da sie diejenigen sind, welche die Märkte<br />
<strong>und</strong> ihre Akteure kennen.“<br />
Ü
Service<br />
Mit Tischkultur<br />
zu mehr Geschäftserfolg<br />
Wer sich mit Geschäftspartnern <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en zum Essen trifft, dem sei geraten, die Spiel -<br />
regeln bei Tisch penibel einzuhalten. Wie <strong>und</strong> in welcher Umgebung gegessen wird, verrät<br />
oft mehr über den Charakter des Gegenübers, als den meisten Menschen lieb ist.<br />
Von Marie-Theres Ehrendorff<br />
Auch im Business gilt: Ein schön gedeckter Tisch <strong>schafft</strong> Wohlgefühl <strong>und</strong> Stimmung. Gute Tischsitten geben Sicherheit im Umgang<br />
mit dem Geschäftspartner.<br />
Foto: LG/ picures born<br />
32<br />
Das entsprechende Verhalten bei Tisch,<br />
der richtige Einsatz von Gläsern, Tellern<br />
<strong>und</strong> Besteck will gelernt sein,<br />
um bei Geschäftsessen punkten zu können.<br />
„Wie du isst, sagt, wer du bist“, ist das Credo<br />
von Eva Zirps-Ehrenberger, Berufsgruppenobfrau<br />
des Wiener Eisenwarenhandels. „Das<br />
heißt: Wer die Regeln der Tischkultur beherrscht,<br />
hat eine gewisse Sicherheit im Auftreten<br />
<strong>und</strong> somit einen klaren Vorteil in der<br />
Geschäftswelt.“<br />
Die Tischkultur hat einen gewachsenen historischen<br />
Backgro<strong>und</strong>, der sich im Laufe der<br />
Jahrh<strong>und</strong>erte weiterentwickelt hat. Mit dem<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013<br />
Messer, dem ältesten Teil unseres Bestecks,<br />
das früher einfach umgedreht wurde, um es<br />
als Gabel zu benützen, begann die Verwendung<br />
unseres heutigen Essbestecks. Basierend<br />
auf der bäuerlichen Tradition, aus einer<br />
gemeinsamen Schüssel das Mahl einzunehmen,<br />
kam der Löffel <strong>–</strong> damals jedoch mit<br />
wesentlich kürzerem Stiel <strong>–</strong> ins Spiel.<br />
„Wenn auch der Wandel der Tischkultur das<br />
Salz in der Suppe ist, ihre Bestimmung bleibt<br />
immer dieselbe: Sie ist Unterstützung beim<br />
Essen“, bringt es Zirps-Ehrenberger auf den<br />
Punkt.<br />
Andere Länder <strong>–</strong> andere Rituale<br />
„Tischkultur unterscheidet sich von Land zu<br />
Land“, betont die Expertin. „Für Österreich<br />
ist Tischkultur aus Tradition ein wesentlicher<br />
Aspekt. Bedingt durch die Kaiserzeit mit ihren<br />
langen Tafeln <strong>und</strong> großen Festessen, wird<br />
auch heute noch die Tradition bei Ballveranstaltungen<br />
weitergetragen. Von ebensolcher<br />
gesellschaftlicher Bedeutung sind Geschäftsessen.<br />
Daher ist es nötig, dass die<br />
Menschen diese Techniken beherrschen, um<br />
sich ausschließlich auf das Gespräch konzentrieren<br />
zu können, <strong>und</strong> nicht überlegen<br />
zu müssen, welches Besteck oder Glas sie
Service<br />
„Tischkultur hat immer einen praktischen<br />
Sinn <strong>und</strong> ist nur selten auf Trends zurückzuführen“,<br />
weiß Mag. Eva Zirps-Ehrenberger, Berufsgruppenobfrau<br />
des Wiener Eisenwarenhandels.<br />
Als Initialzündung der „Initiative<br />
Tischkultur“ gilt der Eintrag ins Guinness-<br />
Buch der Rekorde: Eine r<strong>und</strong> 1,2 km lange Tafel<br />
mit 600 Einzeltischen <strong>und</strong> 1.800 Gedecken<br />
wurde von r<strong>und</strong> 30 Wiener Tischkulturanbietern<br />
im Mai 2007 auf der Mariahilferstraße<br />
verwirklicht.<br />
Foto: pictures born/Helga Nessler<br />
zu diesem oder jenem Zeitpunkt in die Hand<br />
nehmen sollten.“<br />
Es besteht ein großer Unterschied zwischen<br />
Geschäfts- <strong>und</strong> familiärem Essen. „Beim Essen<br />
mit der Familie stehen der Genuss, das<br />
Miteinander <strong>und</strong> das Kommunikative im<br />
Vordergr<strong>und</strong>, während bei Geschäftsessen<br />
wichtige Abschlüsse gemacht werden. Gerade<br />
in der heutigen Zeit, wo alles sehr rasch<br />
gehen muss, ist die Konzentration auf den<br />
Geschäftspartner das primäre Ziel, während<br />
das Essen hierbei in den Hintergr<strong>und</strong> rückt.“<br />
Benimmregeln bei Tisch<br />
Für ein erfolgreiches Geschäftsessen sollten<br />
neben der einwandfreien Beherrschung der<br />
Spielregeln auch die Benimmregeln bei<br />
Tisch eine Selbstverständlichkeit sein. Im<br />
Business will der Geschäftspartner auch in<br />
puncto Gestik <strong>und</strong> Wertschätzung gut betreut<br />
sein. „Es ist ein Trend zu beobachten, dass<br />
gerade die jungen Menschen Spaß daran haben<br />
<strong>und</strong> es schätzen, diese überlieferten Traditionen<br />
zu beleben. Sei es, der Dame den<br />
Sessel zurechtzurücken, die Serviette gekonnt<br />
zu benützen oder im richtigen Moment<br />
aufzustehen“, meint Eva Zirps-Ehrenberger.<br />
„Beim Business-Lunch geht es gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
darum, den Geschäftspartner im Auge zu behalten,<br />
ihn gut zu betreuen <strong>und</strong> sich selbst<br />
ein wenig zurückzunehmen <strong>und</strong> darauf zu<br />
achten, was der Partner vis à vis sagt. In letzter<br />
Zeit nimmt die Tendenz Platz, eher auf<br />
sich <strong>und</strong> weniger auf den Partner zu schauen.<br />
Gerade an der Gestik <strong>und</strong> dem Ausdruck des<br />
Gegenübers kann man das eine oder andere<br />
herausfiltern, d.h. erkennen, ob man richtig<br />
oder falsch liegt.“<br />
Das beginnt beim Austausch der Visitenkarte,<br />
die man kurz betrachten sollte, bevor<br />
man sie wegsteckt, über den Vertrauensaufbau<br />
bis zur Wertschätzung des anderen, um<br />
ihm das Gefühl zu geben, dass man ihn<br />
schätzt <strong>und</strong> ihm seine wertvolle Zeit zur Verfügung<br />
stellt.<br />
Brotteller als Herausforderung<br />
Generell ist es in Österreich üblich, dem Gast<br />
den besten Platz zu überlassen, d.h. jenen<br />
Platz, wo er den vollen Blick in das Lokal<br />
hat <strong>und</strong> nicht an der Wand sitzt. In Japan sitzt<br />
die wichtigste Person dort, wo die Entfernung<br />
zur Tür die größte ist, <strong>und</strong> wenn diese<br />
zu essen beginnt, dürfen auch die anderen<br />
Gäste zugreifen. Bei uns hingegen darf man<br />
erst anfangen, wenn alle ihren ersten Essensgang<br />
vor sich haben.<br />
So hat sich der Brotteller in letzter Zeit mehr<br />
<strong>und</strong> mehr etabliert, da man zum Brot bereits<br />
greifen darf, wenn noch nicht alles serviert<br />
wurde. „Aber gerade der Brotteller ist es, der<br />
häufig die wirkliche Herausforderung beim<br />
Geschäftsessen darstellt“, schmunzelt Zirps-<br />
Ehrenberger. „Es ist oft witzig zuzusehen,<br />
wenn manche Gäste nicht wissen, ob der<br />
Brotteller links oder rechts steht. Und ich habe<br />
schon Essen erlebt, wo der Geschäftspartner<br />
in der Mitte leer ausgegangen ist, weil der<br />
links Sitzende den Brotteller von ihm genommen<br />
<strong>und</strong> ein Nebensitzender auch noch den<br />
falschen für sich beansprucht hat. Meistens<br />
beobachten die Menschen, die unsicher sind,<br />
ihren Nachbarn, welchen Teller dieser nimmt,<br />
denn die Tatsache, dass es immer der linke<br />
sein soll, ist vielen nicht klar.“<br />
Glasklares Know-how für Wein<br />
Eine Gr<strong>und</strong>regel der Tischkultur besagt, dass<br />
immer von außen nach innen gegriffen wird<br />
<strong>und</strong> auch von außen nach innen abserviert<br />
wird. Das heißt, das Glas, das am nähesten<br />
zum Teller platziert ist, steht bis zum Schluss<br />
bzw. das Wasserglas als Richtglas.<br />
Die Entwicklung der Rot- <strong>und</strong> Weißweingläser<br />
lässt sich historisch genau verfolgen. Die<br />
höfischen Weingläser waren nämlich relativ<br />
klein, was das Fassungsvermögen betrifft.<br />
Heute sind viel größere Gläser im Gebrauch,<br />
allein schon wegen der Belüftung des Weines,<br />
was früher nicht vorgesehen war. Man<br />
hat erst über die Jahrh<strong>und</strong>erte entdeckt, dass<br />
sich der Wein besser entfaltet, wenn das Glas<br />
„mehr Luft“ gibt. Außerdem gilt es beim<br />
Eingießen verschiedene Richtlinien zu beachten:<br />
Beim Rotwein sollte das Glas höchstens<br />
zu einem Drittel befüllt <strong>und</strong> niemals ein<br />
buntes Glas verwendet werden. Rotweinliebhaber<br />
wollen neben dem Geschmack auch<br />
die Schlieren des Rotweins sehen, was bei<br />
bunten Überfallgläsern nicht möglich wäre.<br />
Auch beim Weißwein tut Zurückhaltung<br />
beim Einschenken gut, da dieser möglichst<br />
gekühlt genossen werden sollte <strong>und</strong> sich bei<br />
längerem Stehen erwärmt <strong>–</strong> Nachschenken<br />
ist in jedem Fall besser.<br />
Das Handling der Gläser könnte für Nichtwisser<br />
zum nächsten Stolperstein führen.<br />
„So ist beispielsweise das Anstoßen mit<br />
Cocktails nicht erwünscht, während es beim<br />
Wein zum guten Ton gehört.“ Außerdem<br />
sind Gläser mit Stiel immer am Stiel zu halten<br />
<strong>und</strong> wenn keiner vorhanden ist, sollte das<br />
Glas großflächig umgriffen werden. Bei<br />
Whisky <strong>und</strong> Cognac sind die Gläser von unten<br />
in die Hand zu nehmen, um das Glas anzuwärmen,<br />
damit das komplette Aroma voll<br />
zur Geltung kommen kann.<br />
Bestecke in Gebrauch<br />
Unser Tafelbesteck mit Messer, Gabel <strong>und</strong><br />
Löffel gibt es erst r<strong>und</strong> 200 Jahren, <strong>und</strong> hat<br />
sich seit damals enorm weiterentwickelt.<br />
Wenn man das Besteck von früher ansieht,<br />
sind Klinge <strong>und</strong> Schaft etwa gleich lang gewesen.<br />
Heute wird der Griff immer länger,<br />
wodurch die Hebelwirkung größer wird, <strong>und</strong><br />
auch der Linkshänder damit leichter schneiden<br />
kann. Viele Spezialbestecke kommen<br />
heute allerdings nur wenig zum Einsatz, bedauert<br />
Zirps-Ehrenberger. „Das Fischbesteck<br />
war in letzter Zeit leider nur wenig in Gebrauch,<br />
weil Fisch bei uns nicht so populär<br />
war. Eine Trendwende ist aber bereits zu bemerken.<br />
Ich plädiere sogar dafür, das Fischbesteck<br />
bereits bei der Vorspeise zu verwenden,<br />
auch aus ges<strong>und</strong>heitlichen Aspekten.<br />
Das Fischbesteck hat den großen Vorteil,<br />
dass es nicht schneidet, sondern den Fisch<br />
lediglich zerpflückt <strong>und</strong> somit keine Splitter<br />
von den Gräten übrig bleiben, die Verletzungen<br />
im Hals oder in der Speiseröhre verursachen<br />
können.“<br />
Drei-Gang-Menü ist passé<br />
Beim Geschäftsessen geht der Trend vom<br />
knappen Drei-Gang-Menü zu mehreren<br />
Gängen, jedoch mit kleineren Portionen. Das<br />
hat den Vorteil, einzelne Speisen auch einmal<br />
auslassen zu können, wenn einem dieses<br />
oder jenes nicht schmeckt oder sich zwischen<br />
den Gängen mehr auf den Gesprächspartner<br />
zu konzentrieren. „Wenn ich das Besteck<br />
parallel auf den Teller lege, signalisiere<br />
ich dem Kellner, den Teller abzuservieren,<br />
bei überkreuztem Besteck ist das Essen hingegen<br />
noch nicht beendet.“ Ein No-Go ist,<br />
Handy, Schlüssel <strong>und</strong> dergleichen auf den<br />
Tisch abzulegen. Die Serviette sollte allerdings<br />
links auf den Tisch gelegt werden,<br />
wenn das Handy während des Essens vibriert<br />
<strong>und</strong> man kurz die Gesellschaft verlässt, um<br />
ein wichtiges Telefonat zu führen. Ü<br />
Weitere Infos:<br />
www.wko.at/wien/tischkultur<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013 33
EU-Förderungen sind<br />
nicht nur unser Geld<br />
Im Juni 2014 jährt sich die Volksabstimmung über den Beitritt<br />
Österreichs zur EU zum 20. Mal. 66,64 Prozent der österreichischen<br />
<strong>Bevölkerung</strong> haben damals mit „Ja“ gestimmt <strong>und</strong> damit<br />
den Beitritt zum 1. Jänner 1995 ermöglicht. Dieses Jubiläum ist ein<br />
Gr<strong>und</strong> zum Feiern, vor allem auch vor dem Hintergr<strong>und</strong>, dass die<br />
Zustimmung der Österreicherinnen <strong>und</strong> Österreicher zur EU nach<br />
wie vor in etwa diesen Wert ausmacht. Die EU-Mitgliedschaft hat<br />
sich als Wettbewerbs- <strong>und</strong> Innovationsmotor deutlich bemerkbar gemacht<br />
<strong>und</strong> in den Jahren der Finanz- <strong>und</strong> Wirtschaftskrise hat sie<br />
auch als Schutzschirm gewirkt. 2013 kann Österreich als zweitreichstes<br />
Land der EU angesehen werden, <strong>und</strong> trotz aller statistischen<br />
Tricks zeichnet das Land eine der geringsten Arbeitslosenraten innerhalb<br />
der EU aus. Auch was die Jugendarbeitslosigkeit betrifft,<br />
weist Österreich einen der geringsten Werte auf. Es steht außer Streit,<br />
die EU ist ein Erfolgsprojekt.<br />
Umso mehr erstaunt es, dass es Österreich in knapp 20 Jahren nicht<br />
ge<strong>schafft</strong> hat, wirklich EU-fre<strong>und</strong>lich zu werden, was in diesem Zusammenhang<br />
heißen soll, die Verbindungsstellen zwischen Österreich<br />
<strong>und</strong> der EU-Bürokratie zum Beispiel im Bereich der Förderungen<br />
zu vereinfachen. Der traditionell gewachsene österreichische Förderdschungel,<br />
vom Rechnungshof als „historisch gewachsenes <strong>und</strong><br />
komplexes System“ beschrieben, hat sich nicht vereinfacht, ganz im<br />
Gegenteil ist noch eine Ebene dazugekommen, ohne dass eine andere<br />
überflüssig geworden wäre. Die österreichische Raumordnungskonferenz<br />
(ÖROK) hat sich in diesem Zusammenhang für eine gemeinsame<br />
Verwaltungsbehörde für die EU-Förderperiode 2014-2020 ausgesprochen.<br />
Im Bericht des Rechnungshofs zu den Strukturförderungen<br />
findet sich zudem die Feststellung, „dass die EU-Fördermittel<br />
österreichweit eher für konventionelle <strong>und</strong> weniger personalintensive<br />
Projekte eingesetzt worden seien, da die Umsetzung von innovativen<br />
Projekten als risikobehaftet im Hinblick auf Abwicklungsfehler galt“.<br />
Hier muss dringend Abhilfe ge<strong>schafft</strong> werden, <strong>und</strong> die neue B<strong>und</strong>esregierung<br />
ist gut beraten, nicht nur den österreichischen Förderdschungel<br />
zu lichten, sondern auch dafür Sorge zu tragen, dass avancierte<br />
Förderprojekte nicht schon im Keim erstickt werden.<br />
Mit über 18 Milliarden Euro pro Jahr legt Österreich EU-weit einen<br />
einsamen Rekord hin. Diese 18 Milliarden <strong>–</strong> sie umfassen auch die<br />
Förderungen an die ÖBB <strong>und</strong> an die Krankenhäuser <strong>–</strong> machen sage<br />
<strong>und</strong> schreibe 6,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) aus. Der<br />
EU-weite Durchschnitt liegt dagegen bei nur vier Prozent. In den 18<br />
Förderungsmilliarden sind auch die Referenzmittel eingeschlossen,<br />
die Österreich für EU-geförderte Projekte beizutragen hat.<br />
Foto: Jupiterimages<br />
Staatliche Förderungen nach Förderbereichen im Jahr<br />
2011 in Millionen Euro<br />
Wirtschaftliche Angelegenheiten: 8.500<br />
Ges<strong>und</strong>heitswesen: 5.400<br />
Wohnungswesen: 850<br />
Umweltschutz: 636<br />
Soziale Sicherung: 618<br />
Freizeitgestaltung, Sport, Kultur <strong>und</strong> Religion: 566<br />
Bildungswesen: 424<br />
Sonstiges: 739<br />
Zahlen: WIFO<br />
Im Jahr 2011 flossen etwa 2,7 Milliarden Euro nach Brüssel, 1,9 Milliarden<br />
flossen in Form von Förderungen wieder nach Österreich zurück.<br />
Das Beispiel EU-Programm „Kultur“ (2007-2013) zeigt deutlich<br />
auf, wie hoch die Rückflussquote „unserer Euro“ nach Brüssel<br />
sein kann. Österreich erhielt in diesem Zeitraum für 91 Projekte <strong>und</strong><br />
131 Projektbeteiligungen insgesamt 23 Millionen Euro an EU-Zuschüssen,<br />
das entspricht einem Rückfluss von 302 Prozent. Ü<br />
34<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013
Werksansicht Berndorf<br />
Fotos: Berndorf Band<br />
Berndorf Band setzt auf<br />
mobile Kommunikation<br />
Bei der neuen Telefonanlage des Berndorfer Industriebetriebs kommen Aastra 400 als<br />
Kommunikationsserver <strong>und</strong> 200 mobile Aastra DECT-Telefone sowie integrierte<br />
Smartphones zum Einsatz.<br />
Die Berndorf Band GmbH ist spezialisiert<br />
auf die Entwicklung <strong>und</strong> Fertigung<br />
von endlosen Metallbändern<br />
für Produktionsprozesse. 2013 wurde im<br />
Rahmen des Umzugs in ein innovativ konzipiertes<br />
neues Bürogebäude auch die Entscheidung<br />
getroffen, in Sachen Kommunikation<br />
neue Wege zu gehen. Franz Ehrenhöfer,<br />
Direktor Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnologie<br />
bei Berndorf Band, meint<br />
dazu: „Es war der klassische Gr<strong>und</strong>, warum<br />
wir uns entschlossen haben, die alte Telefonanlage<br />
auszutauschen <strong>–</strong> sie hatte schlichtweg<br />
ausgedient, war sehr alt <strong>und</strong> wurde aktuellen<br />
Kommunikationsanforderungen nicht mehr<br />
gerecht.“<br />
Gesucht: Kommunikations -<br />
lösung, die zum Unternehmen<br />
passt<br />
Daraufhin wurde gemeinsam mit Systemintegrator<br />
Kapsch BusinessCom ein genaues<br />
Evaluierungsverfahren durchgeführt, welche<br />
Lösung optimal für Berndorf Band sein<br />
könnte. Die Wahl fiel auf Aastra 400 als<br />
Kommunikationsserver. Im ersten Schritt der<br />
Installation stand der Faktor Mobilität im absoluten<br />
Fokus. Nur im Sekretariat stehen für<br />
die Vermittlung einige Tischgeräte Aastra<br />
5370 IP zur Verfügung. Als Applikation<br />
kommt hier der Aastra 1560 Vermittlungsplatz<br />
zum Einsatz. Alle anderen Mitarbeiter<br />
wurden mit Aastra DECT-Geräten ausgestattet,<br />
entweder dem 622d für den professionellen<br />
Büroeinsatz oder dem robusten 632d<br />
für eine „raue“ Arbeitsumgebung in der Produktion<br />
oder im Außeneinsatz am Werksgelände.<br />
Für die CTI-Integration wurde eine<br />
Lösung von Estos verwendet, die auch sehr<br />
gut von den Mitarbeitern der Berndorf Band<br />
GmbH angenommen wird.<br />
Werbung<br />
Optimaler Projektablauf<br />
<strong>und</strong> Zukunftsperspektiven<br />
„Die Projektumsetzung funktionierte reibungslos,<br />
alle Beteiligten waren sehr motiviert,<br />
weil sie von der gewählten Lösung<br />
überzeugt waren“, meint Marc Praunias, Manager<br />
Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnologie<br />
bei Berndorf Band. Ebenso optimal<br />
klappte das Projekt vom Timing her:<br />
Der Projektstart erfolgte im Januar 2013, ab<br />
Anfang April wurde installiert <strong>und</strong> die neue<br />
Anlage getestet. Die endgültige Umschaltung<br />
erfolgte dann am 4. Mai 2013.<br />
Eine bereits gestartete Erweiterung der „mobilen<br />
Telefonanlage“ von Berndorf Band ist<br />
die Einführung des Aastra Mobile Client<br />
(AMC) für die Außendienstmitarbeiter. Nach<br />
der Behebung des ursprünglich nicht vorhandenen<br />
Mobilempfangs durch zusätzliche<br />
Sender, die T-Mobile am Werksgelände <strong>und</strong><br />
im Gebäude installierte, verwandelt der<br />
AMC die Smartphones in vollwertige Nebenstellen<br />
des Aastra 400 Kommunikationsservers<br />
<strong>–</strong> auch außerhalb des Firmengeländes.<br />
Zusätzlich wird das One-Number-Konzept<br />
ausgerollt, welches dem Mitarbeiter ermöglicht,<br />
unter einer einzigen Nummer,<br />
nämlich seiner Büronummer, auch am Mobiltelefon<br />
erreichbar zu sein. Möchte man<br />
aber nicht mehr unter der Büronummer erreichbar<br />
sein, kann man auf die Vermittlung<br />
umschalten <strong>und</strong> ist fortan nur mehr für private<br />
Anrufer erreichbar.<br />
Ü<br />
i<br />
Information<br />
Aastra Austria GmbH<br />
Schönbrunner Straße 218/<br />
Stiege B/ 6.02, 1120 Wien<br />
Tel: +43 1 813 1370 - 0<br />
Fax: +43 1 813 1370 - 699<br />
info.at@aastra.com • www.aastra.at<br />
Kapsch BusinessCom AG<br />
Wienerbergstraße 53, 1120 Wien<br />
Tel: +43 50 811 - 0<br />
Fax: +43 50 811 - 9999<br />
kbc.office@kapsch.net<br />
www.kapschbusiness.com<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013 35
Viel unterwegs? Wir ha<br />
Loisium Langenlois<br />
Das Hotel bietet eine besondere Atmosphäre: Inmitten der Weingärten gelegen, ist das Loisium<br />
Wine & Spa Resort Langenlois eine der besten Locations für Tagungen <strong>und</strong> Seminare. Die verglasten,<br />
mit Tageslicht durchfluteten <strong>und</strong> mit moderner Tagungstechnik ausgestatteten Seminarräume<br />
eignen sich bestens für innovative Ideen <strong>und</strong> konzentriertes Arbeiten. Es stehen drei<br />
nach Bedarf kombinierbare Seminarräume für bis zu 120 Personen sowie ein Executive Board<br />
Room für bis zu zehn Personen zur Verfügung. Zudem hält das Haus attraktive Rahmenprogramme<br />
für Seminarteilnehmer <strong>und</strong> Gäste bereit. Das Loisium Wine & Spa Langenlois verfügt<br />
über 82 hochwertig ausgestattete Zimmer, die wie auch das zuvorkommende Service keine<br />
Wünsche offenlassen. Im Hotelrestaurant Vineyard wird die Dramaturgie des Weines mit innovativen<br />
Kreationen aus Produkten der Region kombiniert, um so zu einem einzigartigen Geschmackserlebnis<br />
zu verschmelzen. Der gemütliche Barbereich bietet nicht nur Getränke <strong>und</strong><br />
Snacks, sondern auch ein angenehmes Ambiente für anregende Gespräche. Im Spa mit Sauna,<br />
Dampfbad, Infrarotkabine, beheiztem Outdoorpool <strong>und</strong> einzigartigen Wein-Treatments hat<br />
man die Möglichkeit zur Entspannung nach einem langen Kongresstag. 70 km von Wien entfernt<br />
hat das Hotel ein Abholservice zu den nahegelegenen Bahnhöfen <strong>und</strong> zum Flughafen Wien<br />
Schwechat.<br />
Ü<br />
Loisium Allee 2, 3550 Langenlois<br />
Tel.: +43/2734/77100-200<br />
hotel-langenlois@loisium.at, www.loisiumhotel.at<br />
Foto: LOISIUM Wine & Spa Resort Langenlois<br />
Erreichbarkeit: 7 von 10 Punkten<br />
Ambiente: 9 von 10 Punkten<br />
Service: 9 von 10 Punkten<br />
Küche & Keller: 9 von 10 Punkten<br />
Summe: 34 von 40 Punkten<br />
Foto: Restaurant zum Alten Heller<br />
Erreichbarkeit: 8 von 10 Punkten<br />
Ambiente: 6 von 10 Punkten<br />
Service: 8 von 10 Punkten<br />
Küche & Keller: 8 von 10 Punkten<br />
Summe: 30 von 40 Punkten<br />
Restaurant zum Alten Heller<br />
Das Restaurant besticht vor allem durch seine ausgezeichnete traditionell wienerische Küche<br />
<strong>und</strong> das fre<strong>und</strong>liche, urwienerische Service. Die gut bürgerliche Küche des „Alten Heller“<br />
setzt einen klaren Schwerpunkt auf die Wiener Rindfleischküche, in der etwa Beinfleisch<br />
oder Tafelspitz mit ihren klassischen Beilagen wie Rahmfisolen, Essig- <strong>und</strong> Apfelkren nicht<br />
fehlen dürfen. Für den süßen Gusto finden sich in der Speisekarte etwa Palatschinken mit<br />
Powidl, Mohn <strong>und</strong> Butter oder mit Nuss- bzw. hausgemachter Topfenfülle, gebackene Apfelspalten<br />
oder der flaumige Kaiserschmarren. Somit ist das Haus wohl nicht der geeignete<br />
Treffpunkt für Fre<strong>und</strong>e der leichten oder vegetarischen Küche. Begleitet werden die regionalen<br />
Köstlichkeiten von österreichischem Fassbier <strong>und</strong> Weinen aus österreichischen Anbaugebieten.<br />
Der „Alte Heller“ ist in einem schönen Biedermeierhaus beherbergt <strong>und</strong> lockt<br />
vor allem in der warmen Jahreszeit mit einem schattig-gemütlichen Gastgarten. Das rustikale<br />
Ambiente des Hauses macht das Restaurant „zum Alten Heller“ nicht zum optimalen Ort<br />
für förmliche Geschäftsessen, aber das Wiener Flair des urigen Gasthauses kann genutzt<br />
werden, um etwa K<strong>und</strong>en einen einmaligen Einblick ins urtypische Wien zu geben. Das Restaurant<br />
ist zentral an Straßenbahn- <strong>und</strong> U-Bahnhaltestellen gelegen <strong>und</strong> in der nahen Garage<br />
Sechskrügelgasse gibt es ausreichend Parkmöglichkeiten.<br />
Ü<br />
Ungargasse 34, 1030 Wien<br />
Tel.: +43/1/7126452, Fax: +43/1/2080174<br />
karl.fuegert@chello.at, members.aon.at/zumaltenheller<br />
Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag von 11:00-23:00<br />
36<br />
Die Kriterien Businessrestaurant:<br />
Die Erreichbarkeit eines Businessrestaurants spielt ebenso eine große Rolle für die Qualität wie die Parkmöglichkeiten. Das Lokal soll nicht<br />
nur repräsentativ sein, sondern auch über die Möglichkeit verfügen, sich ungestört unterhalten <strong>und</strong> seine Geschäftsunterlagen auf den Tisch<br />
legen zu können. Beim Service sind Fre<strong>und</strong>lichkeit, Diskretion <strong>und</strong> Einfühlungsvermögen wesentliche Punkte. Eine „businesstaugliche“<br />
Karte ist eine der Gr<strong>und</strong>voraussetzungen für ein ausgezeichnetes Businesslokal. Ein Menü, das rasch serviert wird, <strong>und</strong> die Möglichkeit,<br />
Wein auch glasweise zu bestellen, sollten zum Standard gehören.<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013
en die Tipps!<br />
Foto: Golfhotel Bad Tatzmannsdorf<br />
Erreichbarkeit: 7 von 10 Punkten<br />
Ambiente: 8 von 10 Punkten<br />
Service: 9 von 10 Punkten<br />
Küche & Keller: 9 von 10 Punkten<br />
Summe: 33 von 40 Punkten<br />
Reiters Supreme Hotel<br />
In diesem Fünf-Sterne-Haus werden die hohen Ansprüche von Geschäftsreisenden bis ins<br />
kleinste Detail erfüllt. Reiters Supreme Hotel bietet nicht nur hohen Service in Kombination<br />
mit einem modernen Ambiente, sondern es ist auch für ein hohes Maß an Individualität gesorgt.<br />
Großzügige, mit allem Komfort ausgestattete Zimmer <strong>und</strong> Suiten inklusive Klimaanlage, Flat-<br />
Screen HDTV inkl. Sky <strong>und</strong> vielem mehr bieten Entspannung. Im hoteleigenen Restaurant erfreuen<br />
die Kochkünste, die nicht nur dem Gaumen, sondern auch den Augen ungeahnte Freuden<br />
bereiten. Nicht zuletzt lädt Österreichs größte private Therme, das „Yin-Yang Spa“, mit einem<br />
ausgedehnten Wellnessbereich zur Entspannung nach einem langen Tag ein. Wenn man doch<br />
mehr Abwechslung braucht, kann man auf dem hoteleigener 27-Loch-Golfplatz noch einige<br />
Bälle schlagen, am täglichen Aktivprogramm mit Yoga, Tai Chi teilnehmen oder die Lipizzaner-Reit-<br />
<strong>und</strong> Fahranlage nutzen. Das Manko am Reiters Supreme Hotel ist neben seiner relativen<br />
Abgelegenheit, wobei Reisenden, die nicht mit dem eigenen Auto kommen, ein Transferservice<br />
zum Flughafen oder Bahnhof angeboten wird, das Fehlen eines Seminarbereichs.<br />
Das Hotel ist auf Urlaubsgäste <strong>und</strong> Wellnessurlauber ausgerichtet <strong>und</strong> verfügt damit nicht über<br />
eigene Seminarräume <strong>und</strong> die entsprechende technische Infrastruktur, um Kongresse <strong>und</strong> ähnliches<br />
anzuhalten.<br />
Ü<br />
Am Golfplatz 1, 7431 Bad Tatzmannsdorf<br />
Tel.: +43/3353/8841-607, Fax: +43/3353/8841-138<br />
reserve@reiters-hotel.com, www.reiters-hotels.com<br />
Wirtshaus am See<br />
Auf den ersten Blick begeistert das Restaurantschon mit der einmaligen Lage direkt am Bodenseeufer<br />
in unmittelbarer Nähe zur Seebühne <strong>und</strong> dem großen, schattigen Gastgarten. Was<br />
das Lokal im Sommer zu einem Highlight macht, führt in der kühleren Jahreszeit jedoch zu<br />
einem Hauch von Tristesse. Das fre<strong>und</strong>liche <strong>und</strong> kompetente Serviceteam überzeugt genauso<br />
wie die stark regional geprägte Küche, die auf Produkte von heimischen Bauern setzt, wie<br />
etwa bei den Spezialitäten vom Wild. Einen besonderen Höhepunkt stellen auf jeden Fall<br />
die Fischspezialitäten dar, die täglich frisch von den heimischen Fischern geliefert werden.<br />
Das umfangreiche Sortiment von Weinen aus der Bodenseeregion r<strong>und</strong>et jeden Gang gekonnt<br />
ab. Im modernen Ambiente des Wirtshauses am See hat man an den großzügigen Tischen <strong>–</strong><br />
mit reichlich Platz zum Nachbarn <strong>–</strong> die Möglichkeit, sich während geschäftlicher Besprechungen<br />
ungestört zu unterhalten <strong>und</strong> Notizen zu machen. Das Restaurant bietet aber auch<br />
spezielle Menüs etwa für Weihnachts- oder Betriebsfeiern <strong>–</strong> von rustikalen Kässpätzle bis<br />
zu einem festlichen mehrgängigen Menü <strong>–</strong> an. Sowohl mit den öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
als auch mit dem Auto ist das Wirtshaus am See gut erreichbar, Parkplätze stehen zur Verfügung,<br />
auch wenn das Haus nicht gerade im geschäftlichen Zentrum von Bregenz liegt. Ü<br />
Seepromenade 2, 6900 Bregenz<br />
Tel.: +43/5574/42210, Fax: +43/5574/42210-4<br />
info@wirtshausamsee.at, www.wirtshausamsee.at<br />
Öffnungszeiten: täglich von 9:00-24:00 Uhr<br />
Foto: Wirtshaus am See<br />
Erreichbarkeit: 9 von 10 Punkten<br />
Ambiente: 9 von 10 Punkten<br />
Service: 8 von 10 Punkten<br />
Küche & Keller: 7 von 10 Punkten<br />
Summe: 33 von 40 Punkten<br />
Die Kriterien Businesshotel:<br />
Natürlich steht die Qualität des Wohnens im Vordergr<strong>und</strong>, aber für Geschäftsreisende sind Erreichbarkeit <strong>und</strong> Anbindung zu öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln ebenso wertvoll wie wenig Formalismus bei Check-in <strong>und</strong> Check-out. Der Restaurant- <strong>und</strong> Seminarbereich sind wichtig<br />
<strong>und</strong> Serviceleistungen von W-Lan über Fitnessräume, Schuhputzservice, qualitatives Duschgel, ausreichend Kleider- <strong>und</strong> Hosenbügel (bitte<br />
herausnehmbar!) bis Föhn sind zu bewerten. Businessreisende bevorzugen Hotels, die auf ihre Bedürfnisse (einschl. Ruhe) eingehen <strong>und</strong><br />
sich nicht nur Businesshotel nennen. Ein Platz in der Tiefgarage oder am bewachten Parkplatz steigert Punkte, TV mit Teletext ebenso.<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013 37
Seit 30 Jahren in Österreich <strong>und</strong><br />
seit 50 Jahren weltweit im<br />
Fuhrparkmanagement tätig, ist<br />
LeasePlan bestrebt, die Erwartungen<br />
seiner K<strong>und</strong>en immer<br />
zu übertreffen.<br />
Fotos: LeasePlan<br />
LeasePlan:<br />
Der Service-Kaiser<br />
im Fuhrparkmanagement<br />
Egal, ob kleine oder große Flotte, seit 30 Jahren sorgt LeasePlan Fuhrparkmanagement in<br />
Österreich mit Passion, Expertise, Respekt <strong>und</strong> Commitment für das Wohl seiner K<strong>und</strong>en.<br />
50 Jahren weltweite Erfahrung, die Kenntnis<br />
der automotiven Wertschöpfungskette <strong>und</strong><br />
vor allem die Freude an der Profession machen<br />
den Unterschied. „Unser Ziel ist es,<br />
punktgenau abgestimmte Fuhrparkmanagement-Lösungen<br />
zu erarbeiten <strong>und</strong> umzusetzen,<br />
die für die Ziele <strong>und</strong> Bedürfnisse unserer<br />
K<strong>und</strong>en maßgeschneidert sind. Unsere<br />
K<strong>und</strong>en stellen mit Recht hohe Anforderungen<br />
an uns, <strong>und</strong> wir als LeasePlan versuchen<br />
diese mit ,Service Exellence‘ immer zu übertreffen“,<br />
erklärt Nigel Storny, Geschäftsführer<br />
von Leaseplan Österreich, sein Geschäftsmodell.<br />
Erfolgsfaktor:<br />
intelligente Prozesse<br />
Die Beziehung zwischen K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Fuhrparkmanager<br />
basiert schon lange nicht mehr<br />
ausschließlich auf der Abwicklung von Standarddienstleistungen.<br />
Heute geht es vielmehr<br />
um intensive Beratungstätigkeiten sowie<br />
neue, kreative Lösungen, um K<strong>und</strong>enziele in<br />
Einklang zu bringen <strong>und</strong> zu erreichen. Wobei<br />
effektives Kostenmanagement bei gleichzeitigem<br />
Komfort für DienstwagennutzerInnen<br />
bei LeasePlan keinen Widerspruch darstellt.<br />
Dafür investiert LeasePlan Zeit <strong>und</strong><br />
Expertise in seine K<strong>und</strong>en, denn nicht nur<br />
zufriedene, sondern loyale K<strong>und</strong>en sind das<br />
Ziel des Unternehmens.<br />
„Ein innovativer Fuhrparkmanager wie LeasePlan<br />
ist darauf spezialisiert, über die erwarteten<br />
Dienstleistungen hinaus seinen<br />
K<strong>und</strong>en echten Mehrwert zu bieten“, erklärt<br />
Nigel Storny, Geschäftsführer LeasePlan
Service<br />
Österreich. „Optimierung hat unterschiedliche<br />
Ausrichtungen <strong>und</strong> muss in der Gesamtheit<br />
von Spezialisten beleuchtet werden.<br />
Fuhrparks können sowohl kostenseitig, wie<br />
Fahrzeugwahl, Fahrverhalten, Kraftstoff<br />
oder optimaler Tauschzeitpunkt, als auch<br />
hinsichtlich Umwelt oder Komfort optimiert<br />
werden“, ist Storny überzeugt.<br />
Optimales Fuhrparkmanagement bedeutet<br />
zwar Outsourcing, es bedarf jedoch der Mithilfe<br />
des K<strong>und</strong>en, um die perfekte Lösung<br />
umzusetzen. „Unsere Angebote richten sich<br />
an Unternehmen, die bereit sind, mit uns in<br />
einen Dialog zu treten. Denn nur wenn alle<br />
Fakten über den Fuhrpark, wie Einsatzzweck,<br />
die Kilometerleistungen etc., auf dem<br />
Tisch liegen, ist ein Fuhrparkmanager in der<br />
Lage, optimal zu beraten <strong>und</strong> die richtige Lösung<br />
zu erarbeiten. Egal ob für ein Fahrzeug<br />
oder für 500“, so Storny.<br />
LeasePlan Österreich profitiert als Länderniederlassung<br />
natürlich zusätzlich von der<br />
Erfahrung der LeasePlan-Unternehmen<br />
weltweit <strong>und</strong> bildet seine Mitarbeiterinnen<br />
<strong>und</strong> Mitarbeiter selbst aus, sodass ausschließlich<br />
ExpertInnen <strong>und</strong> SpezialistInnen<br />
für die K<strong>und</strong>en tätig sind. LeasePlan-MitarbeiterInnen<br />
sind sehr erfahren <strong>und</strong> weisen<br />
außerdem eine überdurchschnittlich lange<br />
Firmenzugehörigkeit auf.<br />
Umfassende Betreuung ist<br />
selbstverständlich<br />
Bedürfnisse zu erkennen <strong>und</strong> zu erfüllen ist<br />
eine der Stärken von LeasePlan Österreich<br />
<strong>und</strong> seinen MitarbeiterInnen.„Hierzulande<br />
haben uns unsere K<strong>und</strong>en in Summe 33.000<br />
Fahrzeuge anvertraut, <strong>und</strong> in jedem sitzt ein<br />
oder eine FahrzeuglenkerIn mit individuellen<br />
Bedürfnissen. Um all diese in einer unserem<br />
Unternehmen entsprechenden Qualität betreuen<br />
zu können, ist es notwendig, dass der<br />
Zugang zu Informationen, die Einfachheit<br />
der Abwicklung von Dienstleistungen <strong>und</strong><br />
die zeitliche Unabhängigkeit<br />
für den jeweiligen<br />
Fahrzeuglenker gewährleistet<br />
sind“, so Nigel Storny.<br />
In Österreich einzigartig<br />
ist, „dass wir neben dem gewohnten<br />
persönlichen Kontakt<br />
unseren K<strong>und</strong>en eine<br />
Online-Plattform für ihre<br />
DienstwagennutzerInnen <strong>–</strong><br />
das LeasePlan FahrerNet <strong>–</strong><br />
bieten“, erläutert Storny.<br />
„Zum einen werden dadurch<br />
die Fuhrparkleiter auf<br />
K<strong>und</strong>enseite enorm entlastet<br />
<strong>und</strong> zum anderen der<br />
Komfort, die Sicherheit <strong>und</strong><br />
umfassende Informationsbereitstellung<br />
für die<br />
DienstwagennutzerInnen<br />
garantiert. Für diese Online-Plattform<br />
haben wir<br />
zwei Jahre lang Bedürfnisse<br />
„Wir sind Fuhrparkmanager aus Passion“,<br />
sagt LeasePlan-Geschäftsführer Nigel Storny.<br />
„Daher investieren wir Zeit <strong>und</strong> Expertise in<br />
unsere K<strong>und</strong>en.“<br />
erhoben, programmiert <strong>und</strong> dann erst bereitgestellt<br />
<strong>–</strong> was in dieser Qualität derzeit nur<br />
LeasePlan für den österreichischen Markt offerieren<br />
kann.“<br />
Globale Lösungen<br />
Wir wissen um die Bedürfnisse <strong>und</strong> Herausforderungen<br />
unserer K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> entwickeln<br />
uns daher auch ständig weiter. Denn: Lease-<br />
Plan denkt sowohl national als auch international.<br />
Besondere Herausforderungen für international<br />
tätige K<strong>und</strong>en sind der administrative<br />
Aufwand, die Vergleichbarkeit von<br />
Dienstleistungen <strong>und</strong> Kosten sowie die oft<br />
unterschiedliche Gesetzgebung in verschiedenen<br />
Ländern. Solche Insellösungen sind<br />
teuer <strong>und</strong> ineffizient. LeasePlan betreut seine<br />
K<strong>und</strong>en daher auch länderübergreifend mit<br />
einem lokalen Ansprechpartner. R<strong>und</strong> 600<br />
multinationale Unternehmen werden von<br />
LeasePlan International betreut <strong>und</strong> durch<br />
einheitliche Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />
bei ihren globalen Unternehmungen unterstützt.<br />
Die LeasePlan-Gruppe verwaltet in Summe<br />
1,3 Millionen Fahrzeuge, im Rahmen internationaler<br />
Verträge r<strong>und</strong> 400.000 Fahrzeuge<br />
in 31 LeasePlan-Ländern. „Der Internationalisierungsprozess<br />
vieler Unternehmen in<br />
den letzten Jahren hat eine enorme Nachfrage<br />
nach internationalen Fuhrpark- <strong>und</strong><br />
Flottenmanagementlösungen geschaffen.<br />
Ziel von LeasePlan International ist es, diesen<br />
Trend zu bedienen <strong>und</strong> globale Lösungen<br />
anzubieten, die sowohl für das lokale wie<br />
auch für das weltweite Geschäft einen Mehrwert<br />
darstellen“, erläutert Nigel Storny.<br />
LeasePlan International betrachtet jedes Unternehmen<br />
als einzigartig. Dies eröffnet eine<br />
Reihe von Möglichkeiten, die Gesamtkosten<br />
(Total Cost of Ownership) zu reduzieren, Effizienz<br />
<strong>und</strong> Kontrolle zu steigern, ohne dabei<br />
die Mobilität <strong>und</strong> den Komfort einzuschränken.<br />
33.000 Fahrzeuge<br />
sprechen für sich<br />
LeasePlan Österreich betreut in Österreich<br />
Unternehmen mit Einzelfahrzeugen bis zu<br />
K<strong>und</strong>en mit internationalen Flotten. In jedem<br />
Segment arbeiten ExpertInnen, die genau<br />
wissen, wo der Schuh drückt <strong>und</strong> welche Lösungen<br />
die besten sind. Ein Handwerksbetrieb<br />
hat zum Beispiel andere Bedürfnisse<br />
<strong>und</strong> einen anderen Einsatzzweck seiner<br />
Fahrzeuge als ein Pharmakonzern. Lease-<br />
Plan hat SpezialistInnen für alle Fuhrparkgrößen<br />
<strong>und</strong> Bedürfnisse, die sich mit Engagement<br />
den Herausforderungen stellen. So<br />
übernimmt LeasePlan auch die komplette<br />
Verwaltung <strong>und</strong> das strategische Management<br />
von K<strong>und</strong>enfahrzeugen: von der Modellauswahl<br />
bis zur Verwertung, von der Carpolicy-Beratung<br />
bis zur<br />
FahrerInnen-Kommunikation<br />
<strong>und</strong> Betreuung. Ziel<br />
muss es sein, Zeit für das eigene<br />
Kerngeschäft zu gewinnen,<br />
Kosten zu senken,<br />
sowie den Fuhrpark durch<br />
persönliche Betreuung<br />
nachhaltig zu optimieren.<br />
Das gelingt dem Fuhrparkmanager<br />
LeasePlan durch<br />
Know-how, jahrzehntelange<br />
Erfahrung, eine gute<br />
Portion Leidenschaft, Expertise,<br />
Komfort <strong>und</strong> Kostenmanagement<br />
<strong>und</strong> das<br />
wohl Ausschlaggebende:<br />
die persönliche <strong>und</strong> individuelle<br />
Betreuung. Ü<br />
Weitere Informationen:<br />
www.leaseplan.at<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013 39
Die Marke Turmöl, flankiert von SPAR express <strong>und</strong> Pico bello Waschstraßen, soll zu Österreichs größter Edeldiskontmarke ausgebaut werden.<br />
Mit Multi-Energy ins Jahr 2014<br />
Die Doppler-Gruppe erkannte<br />
schnell den Trend<br />
vom Mineralölhandel zur<br />
Tankstelle als Dienstleistungszentrum.<br />
2014 wird<br />
am Ausbau der Gruppe<br />
<strong>und</strong> an der Edeldiskontmarke<br />
Turmöl weiter kräftig<br />
gearbeitet.<br />
Als einer der Ersten in der Branche hat<br />
die Doppler-Gruppe den Zeitgeist erkannt.<br />
Tankstellen sind heute viel<br />
mehr als nur Treibstoffhändler, sie ersetzen<br />
die klassischen Nahversorger. Neben dem<br />
SPAR-express-Konzept sind einige der<br />
Doppler-Tankstellen nun auch Postpartner.<br />
Dazu baute die Welser Gruppe seine Edeldiskontmarke<br />
Turmöl kräftig aus <strong>und</strong> zeigt<br />
mit der Flüssiggasmarke „dopgas“ <strong>und</strong> den<br />
Waschstraßen der Marke „Pico bello“<br />
Flagge. „Die Zukunft gehört der Tankstelle<br />
als Dienstleistungszentrum, die neben Treibstoff<br />
auch Nahversorger, Post- <strong>und</strong> Paketdienstleister,<br />
Bank, aber auch Kleiderreiniger<br />
sein wird“, bringt Geschäftsführer Dr.<br />
Bernd Zierhut einen Ausblick auf die Branchentrends.<br />
Wachstum in allen Sektoren<br />
2013 war für die Gruppe ein echtes Erfolgsjahr.<br />
An den Standorten wurden täglich<br />
10.000 backfrische Semmeln, 7.500 Energydrinks,<br />
2.000 Liter Milch <strong>und</strong> knapp 1.000<br />
Pakete als Postdienstleister abgewickelt.<br />
Mehr als 90 Tankwagenladungen bewegt das<br />
Welser Unternehmen auf den heimischen<br />
Straßen. Zudem sorgt die Gruppe für Sauberkeit.<br />
Das seit fünf Jahren bestehende<br />
Waschkonzept der Marke „Pico bello“ bringt<br />
3.000 Autos pro Tag auf Hochglanz. Fünf<br />
Waschstraßen <strong>und</strong> 60 Waschanlagen werden<br />
von der Doppler-Gruppe betrieben. Auch<br />
beim Treibstoffhandel, dem klassischen<br />
Kerngeschäft, legte Doppler 2013 zu. Bis<br />
Ende November 2013 wuchs der Absatz von<br />
Dieseltreibstoffen um vier Prozent, bei Benzin<br />
um ein Prozent. „Neben dieser Tankstelle<br />
als Dienstleistungszentrum wird es den<br />
Tankautomaten mit günstigen Treibstoffen<br />
als Alternative für die K<strong>und</strong>en geben.“ Aktuell<br />
umfasst dieser Geschäftsbereich 37 Turmöl<br />
quick Stationen, zwölf davon wurden<br />
alleine 2013 errichtet.<br />
Mit Vollgas ins Jahr 2014: Dr. Bernd Zierhut<br />
<strong>und</strong> Franz Joseph Doppler. Fotos: Doppler Gruppe<br />
Multi-Energy-Stationen<br />
Doch auch in diesem Geschäftsfeld geht das<br />
Welser Unternehmen voran. Drei neue Flüssiggasanlagen<br />
wurden errichtet <strong>und</strong> dienen<br />
als Ergänzung zu den bereits bestehenden<br />
zwölf Anlagen. Die Standorte Wels, Eferdingerstraße<br />
<strong>und</strong> Linz, Industriezeile wurden zu<br />
sogenannte Multi-Energy-Stationen. Das<br />
sind Standorte, an denen neben Benzin <strong>und</strong><br />
Diesel auch Flüssiggas, Erdgas <strong>und</strong> Strom<br />
getankt werden können. Für den Geschäftsführer<br />
bleibt das Jahr 2014 spannend: „2014<br />
wird wie jedes Jahr eine weitere Herausforderung<br />
werden. Ziel ist es, die Marke Turmöl<br />
zur größten <strong>und</strong> bekanntesten österreichischen<br />
Edeldiskontmarke auszubauen.“ Ü<br />
40<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013
Logistik<br />
TOOLS4YOU <strong>–</strong> die Vierte<br />
Die Plattform für Planer <strong>und</strong> Architekten von EPLAN, Endress+Hauser, Rittal<br />
<strong>und</strong> Weidmüller präsentiert die 4. Ausgabe des interaktiven Mediums<br />
TOOLS4YOU mit interessanten Inhalten zum Thema Energieeffizienz, Neuheiten<br />
in der Branche, Rückblicke zur SMART in Linz <strong>und</strong> weiteren Highlights.<br />
Die SMART Automation in Linz war zum wiederholten Mal ein voller Erfolg.<br />
Neuheiten <strong>und</strong> Spezialitäten wie TOOLS4YOU-Cocktails <strong>und</strong> Kugelschreiber<br />
mit persönlicher Namensgravur luden viele Interessierte ein, die Partner von<br />
TOOLS4YOU zu besuchen.<br />
Auch im Jahr 2014 in Wien werden die vier Top-Lieferanten als Aussteller mit<br />
vielen Informationen <strong>und</strong> Highlights bereitstehen.<br />
TOOLS4YOU ist das interaktive Medium der Partner Endress+Hauser, EPLAN,<br />
Rittal <strong>und</strong> Weidmüller <strong>und</strong> begleitet Planer <strong>und</strong> Architekten von ihrer Idee bis<br />
zum fertigen Projekt. Durch die Synergie dieser vier Unternehmen in unterschiedlichen<br />
Planungsphasen wird ein durchgängiger Informationsfluss erreicht<br />
sowie das Projekt von Anfang bis Ende effizient unterstützt.<br />
Zusätzlich schaffen EPLAN, Endress+Hauser, Rittal <strong>und</strong> Weidmüller gemeinsam<br />
die Möglichkeit, bereits in der Planungsphase einen ersten Schritt zu einem durchgängigen<br />
Datenmanagement herzustellen. Somit kann die Fertigung von Anlagen<br />
schnell, fehlerlos <strong>und</strong> mit geringer Datenüberladung durchgeführt werden.<br />
http://www.tools4you.info/Pg-4.Ausgabe/<br />
Der internationale Wettbewerb wächst stetig <strong>und</strong> bringt neue Herausforderungen<br />
mit sich. Auf Gr<strong>und</strong> dessen hat es sich das Top-Lieferanten-Team zur Aufgabe<br />
gemacht, eine durchgängige <strong>und</strong> lückenlose Unterstützung bei der Bewältigung<br />
der Projekte zu gewährleisten. Dabei müssen die globalen Gemeinsamkeiten <strong>und</strong><br />
Unterschiede in der Engineering-Arbeit erkannt <strong>und</strong> eingeb<strong>und</strong>en werden.<br />
Weitere Neuheiten <strong>und</strong> anregende Informationen zu aktuellen Themen wie zur<br />
SMART Automation in Wien erfahren Sie in der Ausgabe 2014.<br />
Ü<br />
Bei Rückfragen wenden Sie sich an: kontakt@tools4you.info<br />
http://www.tools4you.info/Planergroup-4.Ausgabe/
Logistik<br />
i<br />
Experten-Tipp<br />
Anlage-Profi Franz Gschiegl,<br />
ERSTE-SPARINVEST<br />
Foto: ERSTE-SPARINVEST<br />
Die neue Halle präsentiert sich zeitgemäß <strong>und</strong> bietet den Mitarbeitern einen sympathischen Arbeitsplatz.<br />
Fotos: Schachinger<br />
Unternehmer <strong>und</strong> Selbstständige<br />
suchen Lösungen für ihre Bedürfnisse<br />
<strong>und</strong> wollen sich nicht täglich<br />
mit den Kapitalmärkten befassen.<br />
Für Details <strong>und</strong> Börsen-Fachchinesisch<br />
bleibt im dichtgedrängten Tageskalender<br />
einfach keine Zeit.<br />
Wichtig sind Vertrauen, Verständlichkeit<br />
<strong>und</strong> ein direkter Draht zu<br />
den Profis <strong>–</strong> wenn möglich „r<strong>und</strong> um<br />
die Uhr“.<br />
YOU INVEST zielt auf stabile Erträge<br />
bei möglichst geringen Schwankungen.<br />
Die jeweils attraktivsten Anlage-Segmente<br />
wie Staatsanleihen,<br />
Unternehmensanleihen, Aktien oder<br />
auch alternative Investmentstrategien<br />
werden laufend <strong>und</strong> flexibel angepasst.<br />
Schachinger baut<br />
„supergrüne“<br />
Logistikhalle<br />
Der österreichische Branchenlogistiker Schachinger in Linz<br />
hat eine Logistik-Immobilie errichtet, die europaweit ihresgleichen<br />
sucht.<br />
Von Thomas Meier<br />
YOU INVEST ist in drei Risiko-Neigungen<br />
erhältlich, für Unternehmer<br />
gibt es eigene Business-Varianten:<br />
Diese gemischten Fonds sind für die<br />
Wertpapierdeckung österreichischer<br />
Pensionsrückstellungen geeignet<br />
<strong>und</strong> zählen zum begünstigten Anlagevermögen<br />
gemäß KMU-Förderungsgesetz.<br />
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Rechtlicher Hinweis: Hierbei handelt es sich um<br />
eine Werbemitteilung. Bitte beachten Sie, dass eine<br />
Veranlagung in einen Investmentfonds neben den<br />
geschilderten Chancen auch Risiken birgt. Der<br />
Wert von Finanzinstrumenten <strong>und</strong> deren Ertrag<br />
können sowohl steigen als auch fallen. Auch Wechselkursänderungen<br />
können den Wert einer Anlage<br />
negativ beeinflussen. Kapitalverlust ist möglich.<br />
Personen, die am Erwerb von Investmentfondsanteilen<br />
interessiert sind, sollten vor einer etwaigen<br />
Investition den aktuellen Prospekt, insbesondere<br />
die darin enthaltenen Risikohinweise, lesen.<br />
Das österreichische familiengeführte<br />
Logistikunternehmen Schachinger in<br />
Linz hat Anfang September die<br />
„wahrscheinlich nachhaltigste“ Logistikimmobilie<br />
Europas praktisch energieautark errichtet.<br />
Das temperaturgeführte Distributionszentrum,<br />
eingebettet in den multimodalen<br />
Logistikpark am Schachinger-Standort<br />
in Linz-Hörsching, ist für Max Schachinger<br />
junior ein Leuchtturmprojekt für ein „grünes<br />
Lagerhaus“ bei Bauweise <strong>und</strong> Betrieb. Der<br />
11.000 m 2 große Lagerkomplex plus 800 m 2<br />
Büros wurde in Massivholzbauweise errichtet,<br />
in dem künftig für den neuen K<strong>und</strong>en<br />
Metro Cash & Carry Österreich täglich 400<br />
Tonnen Waren umgeschlagen werden. Neue<br />
Wege zu beschreiten entspricht dem philosophischen<br />
Denken <strong>und</strong> Tun von Schachinger,<br />
weil „eine weitere graue Sandwichpaneelhalle,<br />
die die Tristesse des aktuellen Gewerbebaus<br />
auf unsere komplette Lebenszeit<br />
einzementiert <strong>und</strong> dann als Sondermüll entsorgt<br />
werden muss, für uns abschreckend<br />
war“, erinnert sich der Manager <strong>und</strong> Mitglied<br />
in der Schachinger-Geschäftsführung.<br />
Also entschied man sich für eine ressourcenschonende<br />
Halle, die in ökologischer Hin-<br />
Max Schachinger junior gilt als Pionier in Sachen<br />
Nachhaltigkeit in der Logistik.<br />
42<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013
Logistik<br />
sicht State of the art ist <strong>und</strong> mit acht Mio.<br />
Euro Baukosten weniger kostete als ursprünglich<br />
budgetiert: „Die Halle glänzt voller<br />
Mehrwerte <strong>und</strong> wirkt, als würde sie deutlich<br />
mehr kosten.“ Beim Bau der neuen Immobilie<br />
haben sich so viele Elemente auf in<br />
der Logistik neuem Niveau ergänzt, sodass<br />
sie nach Meinung der Zertifizierenden aktuell<br />
als Benchmark für nachhaltige Immobilien<br />
dieser Art gelten kann. „Wenn Sie so wollen,<br />
schillert sie blau, grün, rot, symbolhaft für die<br />
wichtigsten irdischen Messgrößen, die mir<br />
bekannt sind.“ Niedrigste Betriebskosten bis<br />
zum Nutzungsende waren ein ganz wesentlich<br />
bestimmendes Element bei Planung <strong>und</strong><br />
Bau der neuen Anlage. „Mit den besten Materialien<br />
<strong>und</strong> verschränktem Multi-user-Konzept<br />
schufen wir ökonomische <strong>und</strong> ökologische<br />
Bestwerte im Hallenbau. In Rekordzeit.<br />
Durch die Holzfertigung <strong>und</strong> die feine Hand<br />
des Architekten haben wir eine erstaunliche<br />
Arbeitsqualität dazugeschenkt bekommen“,<br />
resümiert Schachinger. Seit dem ersten Tag<br />
arbeiten die Mitarbeiter in einem inspirierenden,<br />
von warmem Holz <strong>und</strong> frischen Farben<br />
dominierten Arbeitsumfeld. „Würdevoll <strong>und</strong><br />
präsent“, wie es Schachinger nennt.<br />
Klares Zeichen für Nachhaltigkeit: Die Halle wurde in Holzbauweise errichtet.<br />
Die markanten Merkmale der temperaturgeführten<br />
Immobilie in Holzbauweise (aus der<br />
Region) sind Nullenergieniveau (praktisch<br />
autark durch Energiekennzahl 10,3 kWh pro<br />
m 2 plus ganzes Dach PV), CO 2 -armer Beton,<br />
komplette LED-Beleuchtung mit Tageslicht<br />
<strong>und</strong> Bedarfssteuerung sowie aufblasbare<br />
Torabdichtungen zwecks effizienter Energienutzung<br />
im Inneren der Halle. Heizen <strong>und</strong><br />
Kühlen der Anlage funktionieren über eine<br />
thermische Gr<strong>und</strong>wassernutzung inklusive<br />
Freecooling-Schaltung, bei der 20 bis 25<br />
Prozent der Kühlleistungen wärmepumpenfrei<br />
erzeugt werden. Den Strom für die Wärmepumpe<br />
liefert der bekannte Energielieferant<br />
Sonne <strong>und</strong> kommt über eine Photovoltaik-Anlage<br />
in die Immobilie. Schachinger<br />
gewann aufgr<strong>und</strong> der ökologischen Bauweise<br />
den K<strong>und</strong>en Metro Cash & Carry <strong>und</strong><br />
macht für diesen Lagerung, Feinkommissionierung,<br />
Cross-Docking <strong>und</strong> Distribution.<br />
Sie fügt sich zudem optimal in den bestehenden<br />
Logistikpark in Linz-Hörsching ein.<br />
Dass es in einer Zeit, in der Verträge zwischen<br />
K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Logistiker oft nur kurze<br />
Laufzeiten haben, viel Mut bedarf, so viel<br />
Geld <strong>und</strong> Energie aufzubringen, um für einen<br />
K<strong>und</strong>en eine neue Immobilie zu errichten,<br />
kann Schachinger nur bestätigen. Die<br />
Geldbeschaffung bei den Banken wird<br />
schwieriger, die Zinsgestaltung österreichischer<br />
Banken ist gerade für Logistiker besonders<br />
hochschwellig, daher dürfe man sich<br />
bei einem solchem Projekt keine Fehler leisten.<br />
Die Immobilie schließt eine Lücke im Logistikpark<br />
<strong>und</strong> „die Bedürfnisse unserer<br />
K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> unsere Mehrwerte decken sich<br />
sehr <strong>und</strong> wir lassen uns auf mehr als fünf<br />
Jahre aufeinander ein“, sagt Schachinger junior,<br />
der gegenüber der ITJ auch erklärt,<br />
weshalb die Kombination von Ökologie,<br />
Ökonomie <strong>und</strong> Sozialem so wichtig ist. „Ich<br />
hasse Verschwendung <strong>und</strong> Ressourcenvernichtung<br />
<strong>und</strong> habe r<strong>und</strong>herum zu oft zusehen<br />
müssen, wie abgewirtschaftet wird, wie am<br />
Rande des Abgr<strong>und</strong>s blind bis kurzsichtig<br />
agiert wird.“ Nach auch eigenen harten Zeiten<br />
macht sich das Familienunternehmen seit<br />
etwa sieben Jahren „zukunftsfähig“, ist<br />
Schachinger der Motor für die Veränderung,<br />
was sich praktisch beispielsweise darin äußert,<br />
dass Lagerhallen schon früher als bei<br />
anderen gedämmt <strong>und</strong> ökoeffizient gemacht<br />
werden <strong>und</strong> jetzt schon im Wettbewerb davon<br />
zu profitieren beginnen. Schachinger gilt<br />
in der österreichischen Logistikbranche als<br />
Querdenker <strong>und</strong> Aussagen, wie etwa dass es<br />
auf einem begrenzten Planeten kein grenzenloses<br />
Wachstum geben kann oder Logistiker<br />
ihre Rahmenbedingungen auch ohne Politik<br />
deutlich proaktiver gestalten könnten, klingen<br />
überraschend philosophisch aus dem<br />
M<strong>und</strong> eines Unternehmers: „Ich sehe so viel<br />
Potenzial, wie wir Lebensumstände verbessern<br />
<strong>und</strong> uns als Menschen weiterentwickeln<br />
können. Wir können so viel erschaffen als<br />
auch zerstören wie noch nie <strong>und</strong> der Geist,<br />
aus dem wir handeln, wird immer schneller<br />
an den Konsequenzen sichtbar.“ Ü<br />
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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013 43
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Eine Veranstalt<br />
ung der<br />
Wertewandel<br />
im Speditionsgeschäft<br />
Das Speditionsunternehmen DB Schenker ist dabei, seine<br />
Personalentwicklung auf die Bedürfnisse der jüngeren Generation<br />
auszurichten. Ein Unternehmen muss Werte leben<br />
<strong>und</strong> vermitteln, um die besten Mitarbeiter zu bekommen, ist<br />
Kurt Leidinger, Vorstandsvorsitzender DB Schenker & Co AG<br />
im Regional-Headquarter für Österreich <strong>und</strong> Südosteuropa,<br />
überzeugt.<br />
Die Arbeitswelt erlebt derzeit einen<br />
Wertewandel. Die Generation der<br />
heute 20- bis 30-Jährigen sieht ihr<br />
Lebensglück nicht mehr allein in der knochenharten,<br />
von Disziplin geprägten Arbeit,<br />
sondern strebt eine Balance zwischen interessantem<br />
Job <strong>und</strong> ausgeglichenem Privatleben<br />
an. „Darauf müssen wir uns einstellen.<br />
Unsere Personalentwicklung wird sich auf<br />
diese Veränderung ausrichten, um in Zukunft<br />
gute Mitarbeiter zu bekommen <strong>und</strong> zu halten“,<br />
resümiert Kurt Leidinger, Vorstandsvorsitz-ender<br />
der Schenker & Co AG. Er<br />
selbst komme aus der Generation der „Workaholics“,<br />
erinnert er sich. In den Jahren ab<br />
1979, als Leidinger bei DB Schenker in Wels<br />
seine Speditionsausbildung absolvierte, hatte<br />
Arbeit noch eine andere Bedeutung als<br />
heute; sie stand im Mittelpunkt <strong>und</strong> die Lebensinteressen,<br />
Familie etc. wurden weitgehend<br />
nach ihr ausgerichtet. Um heute motivierte<br />
<strong>und</strong> gute Mitarbeiter zu bekommen<br />
<strong>und</strong> zu halten, müsse ein so markenstarkes<br />
Unternehmen wie Schenker nicht nur entsprechende<br />
Rahmenbedingungen schaffen,<br />
es müsse vor allem Werte vermitteln, die signalisieren,<br />
dass sich bei Schenker ein interessanter<br />
Job mit privaten Lebensansprüchen<br />
verbinden lässt. Leidinger spricht von einem<br />
Paradigmen-Wechsel: „Wenn wir Mitarbeiter<br />
haben, die zu h<strong>und</strong>ert Prozent motiviert<br />
sind, dann ist auch deren Produktivität gleich<br />
hoch.“ Dass Leidinger Spediteur wurde, lag<br />
am Vater, er war Lkw-Fahrer <strong>und</strong> so lag es<br />
nahe, diesen Beruf zu ergreifen.<br />
Er selbst <strong>und</strong> die Führungsebenen darunter,<br />
in denen ältere, erfahrene Leute sitzen, müssten<br />
lernen, diese neuen Werte zu leben <strong>und</strong><br />
praktisch umzusetzen. Im praktischen Personalmanagement<br />
bedeutet das heute, herkömmliche<br />
Arbeitszeitmodelle kritisch zu<br />
hinterfragen, die interne Kommunikation zu<br />
Von Josef Müller<br />
optimieren, Social Media aktiv nutzen <strong>und</strong><br />
neben der Schenker-Akademie als Ausbildungsstätte<br />
neue Aus- <strong>und</strong> Weiterbildungsoptionen<br />
auszuloten <strong>und</strong> umzusetzen. So<br />
wurde vor zwei Jahren die sogenannte „DB<br />
Schenker young.stars Summer Academy“<br />
gestartet. Diese findet in Graz statt <strong>und</strong> 22<br />
Mitarbeiter aus der DB Schenker-Region<br />
Südosteuropa haben bis jetzt daran teilgenommen<br />
<strong>und</strong> bekamen von Lehrern der Speditionsberufsschule<br />
Mitterdorf Fachwissen<br />
für ihren Job vermittelt. In diesem Sommer<br />
haben alle „hochmotivierten“ Teilnehmer<br />
diese Akademie erfolgreich abgeschlossen,<br />
freut sich Kurt Leidinger. Das österreichische<br />
duale Speditionsausbildungssystem<br />
hält der Top-Manager für sehr gut, doch hat<br />
er den Eindruck, dass es in der breiten Öffentlichkeit<br />
nicht jenen Ruf genießt, den es<br />
eigentlich verdient. Eine Lehre zu absolvieren<br />
ist in Österreich nicht gerade mit einem<br />
positiven Image behaftet, dabei „braucht die<br />
Wirtschaft die Lehrlinge sehr notwendig <strong>und</strong><br />
sollte sie daher fördern <strong>und</strong> schätzen“.<br />
Kurt Leidinger hatte als „guter, aber fauler“<br />
Schüler, wie er selbst sagt, nach der Speditionsausbildung<br />
an der Abendhandelsakademie<br />
die Matura (Abitur) nachgeholt <strong>und</strong> in<br />
den vielen Jahren bei Schenker dank Aus<strong>und</strong><br />
Weiterbildung zahlreiche Karriereschritte<br />
nach oben gesetzt. Seit Anfang dieses<br />
Jahres ist er für 5.329 Mitarbeiter vom<br />
Röthis bis in die Türkei zuständig. „Man<br />
muss schon sehr diszipliniert <strong>und</strong> konsequent<br />
sein“, um Karriere mit Lehre zu machen,<br />
räumt der sportlich wirkende Manager<br />
ein, der in seiner spärlichen Freizeit Halbmarathon<br />
läuft <strong>und</strong> sich derzeit gerade auf<br />
den nächsten im Herbst vorbereitet.<br />
Beruflich ist Leidinger derzeit damit beschäftigt,<br />
die DB Schenker-Organisation in<br />
Österreich kritisch zu durchleuchten <strong>und</strong>
Logistik<br />
CEO Kurt Leidinger: „Die Reorganisation ist eine komplexe Herausforderung,<br />
weil wir alte Strukturen verändern müssen.“<br />
Foto: DB Schenker<br />
Justierungen vorzunehmen. „Wir sind derzeit noch sehr dezentral<br />
aufgestellt <strong>und</strong> werden daher die Bereiche Buchhaltung,<br />
Personalentwicklung <strong>und</strong> Controlling in Service- <strong>und</strong> Kompetenzcenter<br />
zusammenzufassen“, so Leidinger. Die Fäden für<br />
diese drei Bereiche laufen in Wien zusammen, wobei die Buchhaltung<br />
operativ in Salzburg abgewickelt wird. „Die Reorganisation<br />
ist eine komplexe Herausforderung, weil wir alte Strukturen<br />
verändern müssen.“ Das ist notwendig, um Kosten einzusparen<br />
<strong>und</strong> die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Angestoßen<br />
wurde die Reorganisation nicht zuletzt durch die Ergebnisentwicklung<br />
seit der Wirtschaftskrise. Zwar hat Schenker in Österreich<br />
<strong>und</strong> Südosteuropa im vergangenen Jahr beim Umsatz wieder<br />
zugelegt, doch die Erlöse stiegen nicht in jedem Maß wie<br />
die Mengen etwa im Seefrachtgeschäft mit einem Volumenszuwachs<br />
von 21 Prozent. „Die fetten Jahre sind vorbei, nach<br />
2009 sind die Preise verfallen <strong>und</strong> bis heute wurden sie nicht<br />
mehr erhöht“, so Leidinger. Verändern heißt aber auch, dass DB<br />
Schenker als Konzern bis Ende 2014 das neue Landverkehrskonzept<br />
„governance@land“ für Stückgut- <strong>und</strong> Komplettladungsverkehre<br />
für Europa ausrollt, das unterm Strich Kosteneinsparungen<br />
einerseits <strong>und</strong> bessere Transportqualität für die<br />
K<strong>und</strong>en bringen soll.<br />
Blickt Leidinger auf die von Wien aus verantworteten 16 Länder<br />
in der Region, so sieht er zwei Welten vor sich. Österreich ist<br />
für DB Schenker der Kernmarkt, hier geht es darum, die Marktstärke<br />
gegenüber den Mitbewerbern zu verteidigen. Dieser<br />
Kernmarkt weist kaum noch Wachstumspotenzial auf. Anders<br />
hingegen in der anderen Welt, sprich in Südosteuropa <strong>und</strong> besonders<br />
in der Türkei. Hier zeichnet sich in den nächsten Jahren<br />
ein massiver Wachstumsschub ab. Das bedingt den Aufbau entsprechender<br />
Strukturen <strong>und</strong> das Recruiting von hochmotiviertem<br />
Personal, das man mit auf den aktuellen Wertewandel ausgerichteten<br />
Arbeitsplatzbedingungen gewinnen will. Ü<br />
Stressmanagement <strong>und</strong> Burn-out-Vorsorge:<br />
Spezialistenteam in der Villa Vitalis<br />
Stress, Zeitnot,<br />
ständige Erreichbarkeit,<br />
Mehrfachbelastung,<br />
Selbstüberforderung<br />
<strong>–</strong><br />
Schlagworte, bei denen<br />
sich leider immer mehr<br />
Menschen angesprochen<br />
fühlen (müssen).<br />
Viele werden jetzt denken:<br />
„Ich weiß, dauerhafter<br />
Stress <strong>und</strong> emotionaler<br />
Druck können<br />
zu Burn-out führen,<br />
aber dagegen kann man<br />
nun mal nichts machen.”<br />
Dem ist nicht so. Mit einer ausgewogenen<br />
Lebensgestaltung <strong>und</strong> Selbstmanagement<br />
kann jeder die alltäglichen Anforderungen<br />
bewältigen <strong>und</strong> Burn-out vorbeugen.<br />
Erfolgreiche Wege aus der Krise zeigt das<br />
Medical Wellness Hotel Villa Vitalis im oberösterreichischen<br />
Innviertel. Stressmanagement,<br />
Burn-out-Diagnose <strong>und</strong> -Therapie ist<br />
einer der Schwerpunkte des Best Health<br />
Austria zertifizierten Hotels. Abseits der<br />
Masse, in einem ruhigen, schönen Hotelambiente<br />
erwartet Erholungsuchende in der<br />
Villa Vitalis eine kompetente medizinische<br />
<strong>und</strong> therapeutische Betreuung. Erfahrene<br />
Ärzte <strong>und</strong> Therapeuten vernetzen in der<br />
„modernen Ges<strong>und</strong>heitsoase“ Erkenntnisse<br />
aus der Naturheil- <strong>und</strong> der klassischen Medizin<br />
<strong>und</strong> unterstützen jeden Gast persönlich<br />
darin, körperlich <strong>und</strong> geistig gestärkt die Herausforderungen<br />
des Berufs- <strong>und</strong> Privatlebens<br />
zu meistern. Dazu profitieren Gäste der<br />
Villa Vitalis von der Expertise des angeschlossenen<br />
Revital Aspach <strong>–</strong> eines der führenden<br />
Ges<strong>und</strong>heitszentren Österreichs. Ü<br />
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Villa Vitalis<br />
Revitalplatz 1<br />
5252 Aspach<br />
Tel. +43 (O) 7755/21001<br />
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Fotos: Villa Vitalis<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013 45
Service<br />
Foto: i2b Klaus Morgenstern<br />
Doppelsieg für Österreichs Start-ups!<br />
10.000 Euro in bar erhält der Gesamtsieger des größten Businessplan-Wettbewerbs Österreichs,<br />
der jährlich von i2b veranstaltet wird. Heuer gab es bei der Preisverleihung gleich doppelt<br />
Gr<strong>und</strong> zur Freude.<br />
Nachdem das ganze Jahr über qualitativ<br />
extrem hochwertige Business-<br />
Euro in bar entgegennehmen!<br />
Award <strong>und</strong> einen Scheck über jeweils 10.000<br />
pläne bei i2b eingingen, zeichnete Prämiert wurden die jeweils drei besten<br />
sich für 2013 bereits im Vorfeld ein extrem<br />
spannendes Wettbewerbsfinale ab. Wie eng<br />
das Match um die Podest-Plätze aber<br />
Businesspläne aus den Hauptkategorien<br />
„Dienstleistung, Gewerbe, Handel“, „Technologie“<br />
<strong>und</strong> „Studierende“. Gr<strong>und</strong> zur<br />
schlussendlich werden sollte, wurde erst bei Freude hatten auch die Empfänger der Sonderpreise.<br />
Neben einem Sonderaward für den den mitreißenden Präsentationen im Zuge<br />
i Information<br />
besten Teams „pitchten“ an diesem Tag um<br />
des i2b-Finaltags am 25. November klar. Die<br />
ternehmens wurde heuer auch wieder das<br />
besten Businessplan eines Ein-Personen-Un-<br />
46 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013 die Gunst der hochkarätig besetzten Jury.<br />
Die Preisträgerinnen <strong>und</strong> Preisträger standen<br />
an diesem Tag fest. Das Geheimnis der Platzierung<br />
wurde aber erst bei der bis auf den<br />
letzten Platz gefüllten Prämierungsveranstaltung<br />
in der SkyLounge der Wirtschaftskammer<br />
Österreich gelüftet. Entsprechend groß<br />
war die Spannung bei den Vertretern der insgesamt<br />
elf Teams, die es aus 380 Einreichungen<br />
bis hierher ge<strong>schafft</strong> hatten.<br />
Höhepunkt der Preisverleihung war die Auszeichnung<br />
des besten Businessplans über<br />
alle Einreichkategorien hinweg, um den sich<br />
die Müsli-Lieferanten „Frische Fritzen“ <strong>und</strong><br />
das kalorienarme „Nixe Bier“ ein Kopf-an-<br />
Kopf-Rennen lieferten. Sie sorgten schließlich<br />
für die knappste Entscheidung in der 13-<br />
jährigen Geschichte von i2b. <strong>–</strong> ZWEI GE-<br />
SAMTSIEGER! Beide Teams durften somit<br />
von WKO-Generalsekretärin Mag. Anna<br />
Maria Hochhauser <strong>und</strong> dem Bereichsleiter<br />
Firmenk<strong>und</strong>en der Erste Bank der österreichischen<br />
beste Konzept zur Übernahme eines bestehenden<br />
Betriebes mit dem Sonderpreis „Betriebsnachfolge“<br />
ausgezeichnet. Zum zweiten<br />
Mal prämierte i2b gemeinsam mit green<br />
jobs Austria <strong>und</strong> mit Unterstützung des Lebensministeriums<br />
den „green innovator“,<br />
also den besten Businessplan aus dem<br />
Green-Tech Segment. Insgesamt ging es<br />
2013 um Geld- <strong>und</strong> Sachpreise im Wert von<br />
über 160.000 Euro.<br />
i2b ist eine gemeinsame Initiative der Wirtschaftskammern<br />
Österreichs <strong>und</strong> der Erste<br />
Bank <strong>und</strong> Sparkassen. Sie wurde ins Leben gerufen,<br />
um auf die Wichtigkeit eines schriftlichen<br />
Unternehmenskonzepts hinzuweisen <strong>und</strong><br />
Gründerinnen <strong>und</strong> Gründer bei der Erstellung<br />
ihres Businessplans zu unterstützen. „Dieses<br />
Ergebnis ist ein tolles Beispiel dafür, wie hoch<br />
die Qualität der bei i2b eingereichten Projekte<br />
mittlerweile ist“, freute sich Mag. Emanuel<br />
Bröderbauer, der Geschäftsführer der Initiative,<br />
die mit 380 Einreichungen heuer auch einen<br />
Alle Preisträger 2013<br />
auf einen Blick:<br />
Gesamtsieger:<br />
n Frische Fritzen<br />
n Nixe Bier<br />
Dienstleistung, Gewerbe, Handel:<br />
n Frische Fritzen<br />
n Nixe Bier<br />
n Sportly<br />
Technologie<br />
n beyondarts Kulur Apps<br />
n hill wind technologies<br />
n Tabidus Technology<br />
Studierende<br />
n SWOP Bikebox<br />
n Lohnerwerke<br />
n PipeSec<br />
Sonderpreise:<br />
EPU: fabberlounge<br />
Betriebsnachfolge: elmotions<br />
green innovators: hill wind technologies<br />
Sparkassen, Mag. Gregor Deix, den neuen Rekord aufstellen konnte.<br />
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International, forschungsorientiert<br />
<strong>und</strong> berufsbegleitend studieren<br />
Die Fachhochschule St. Pölten steht für eine Ausbildung mit optimalen Karrierechancen <strong>–</strong><br />
Vollzeit oder berufsbegleitend. Studierende <strong>und</strong> AbsolventInnen sind Teil eines umfassenden<br />
internationalen Netzwerks. Forschung, Entwicklung <strong>und</strong> Innovation haben einen engen Bezug<br />
zur Lehre.<br />
R<strong>und</strong> 2000 Studierende lernen am<br />
Campus der FH St. Pölten. Ein breites<br />
Angebot r<strong>und</strong> um Medien, Informatik,<br />
Verkehr, Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Soziales vereint<br />
Theorie <strong>und</strong> Praxis <strong>und</strong> verschiedene Vertiefungsangebote<br />
ermöglichen ein abwechslungsreiches<br />
Studium mit individuellen<br />
Schwerpunkten. Neben umfassenden fachlich-methodischen<br />
Fertigkeiten mit hohem<br />
Praxisbezug erwerben Studierende der FH<br />
St. Pölten auch Soft Skills <strong>und</strong> Forschungskompetenzen.<br />
„Als Hochschule bildet die FH St. Pölten<br />
ihre Studierenden auf die Anforderungen der<br />
Gesellschaft, Wirtschaft <strong>und</strong> Industrie aus.<br />
Alle Studiengänge stehen für praxisgeleitete<br />
Lehre <strong>und</strong> interdisziplinäre <strong>und</strong> angewandte<br />
Projektarbeit“, sagt FH-Rektor Hannes Raffaseder.<br />
Schon während des Studiums arbeiten<br />
Studierende gemeinsam mit erfahrenen<br />
ForscherInnen an wissenschaftlichen Projekten.<br />
Hochkarätige Lehrende <strong>und</strong> Gastvortragende<br />
aus dem In- <strong>und</strong> Ausland vermitteln<br />
Fachwissen, aktuelle Themen <strong>und</strong> Branchentrends<br />
aus erster Hand.<br />
Professionell ausgestattete Studios <strong>und</strong> Labors<br />
sowie neueste Technik bieten eine<br />
ideale Lern- <strong>und</strong> Arbeitsatmosphäre. Auf<br />
14.500 m² finden sich nicht nur hochmoderne<br />
Hörsäle <strong>und</strong> eine Bibliothek mit mehr<br />
als 25.000 Medien, sondern auch mit neuester<br />
Technik ausgestattete Labors.<br />
Fotos: FH St. Pölten, Foto Kraus<br />
Berufsbegleitend studieren<br />
Die FH St. Pölten setzt auf die Vereinbarkeit<br />
von Studium, Beruf <strong>und</strong> Familie. Sieben Bachelor-<br />
<strong>und</strong> Masterstudiengänge sowie das gesamte<br />
Angebot der Weiterbildungslehrgänge<br />
werden daher berufsbegleitend bzw. berufsfre<strong>und</strong>lich<br />
organisiert. Die meisten berufsbegleitenden<br />
Studienangebote dauern zwei bis<br />
drei Jahre. Die Organisation der Studienangebote<br />
ist auf die speziellen Bedürfnisse von<br />
Berufstätigen abgestimmt: Verpflichtende<br />
Präsenzphasen, die meist am Abend <strong>und</strong> am<br />
Wochenende stattfinden, <strong>und</strong> Selbstlernphasen<br />
wechseln einander ab. Das sogenannte<br />
Blended Learning, das verschiedene Methoden,<br />
u.a. E-Learning, kombiniert, erlaubt den<br />
Studierenden eine flexible Zeiteinteilung.<br />
„Go international!“<br />
Unter diesem Motto fördert die FH St. Pölten<br />
den internationalen Erfahrungsaustausch von<br />
Studierenden. Ob ein Auslandssemester an<br />
einer der circa h<strong>und</strong>ert Partnerhochschulen<br />
auf drei Kontinenten, ein Auslandspraktikum<br />
oder die Teilnahme am International Student<br />
Network (ISN): Internationale Mobilität der<br />
Studierenden an der FH St. Pölten wird nicht<br />
nur gewünscht, sondern explizit gefördert<br />
<strong>und</strong> durch das International Office der FH<br />
St. Pölten unterstützt.<br />
Modern <strong>und</strong> kreativ<br />
Die FH St. Pölten ist zentral in der Landeshauptstadt<br />
St. Pölten gelegen <strong>und</strong> durch die<br />
gute Verkehrsanbindung schnell <strong>und</strong> bequem<br />
zu erreichen. Das umfassende Studienangebot,<br />
die moderne Infrastruktur sowie Wohn-,<br />
Sport- <strong>und</strong> Vergnügungsmöglichkeiten in der<br />
Stadt verleihen der FH St. Pölten den Status<br />
eines hervorragenden Lern- <strong>und</strong> Forschungsplatzes.<br />
Ü<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013 47
Ein Master ist<br />
ein Karriereturbo<br />
Die kürzlich von der Statistik Austria erhobenen Daten zur Erwachsenenbildung 2011/2012<br />
sprechen für sich: Annähernd die Hälfte aller Österreicherinnen <strong>und</strong> Österreicher im Alter<br />
von 25 bis 64 Jahren bildet sich weiter. Warum die Weiterbildungsquote von Menschen im<br />
Haupterwerbsalter gegenüber der Vorgängerstudie 2007 von knapp 40 auf 45,5 Prozent so<br />
deutlich gestiegen ist, hat Chefredakteurin Marie-Theres Ehrendorff den Institutsleiter des<br />
WIFI Österreich, Michael Landertshammer, gefragt.<br />
n Herr Prof. Landertshammer, boomt<br />
Weiterbildung in Krisenzeiten?<br />
Eindeutig ja. Denn in guten Zeiten haben<br />
jene bessere Chancen, die mehr Know-how<br />
haben als andere. In weniger guten Zeiten<br />
haben nur jene Chancen, die aktuelles<br />
Know-how haben. Das gilt für Unternehmen<br />
wie Mitarbeiter gleichermaßen. Es macht daher<br />
Sinn, gerade dann, wenn aufgr<strong>und</strong> von<br />
Auftragsrückgängen mehr Zeit zur Verfügung<br />
steht, diese in die Weiterbildung zu investieren.<br />
n Wie sehen die Zahlen des WIFI aus?<br />
Erfreulich! Die Bildungsstatistik für das<br />
Kursjahr 2012/13 weist neuerlich einen Zuwachs<br />
bei den gehaltenen Kursen aus: Österreichweit<br />
wurden 32.729 Weiterbildungsveranstaltungen<br />
an den WIFIs durchgeführt,<br />
was ein Plus von 3,3 Prozent ist. Ebenfalls<br />
um drei Prozent stieg die Zahl der Weiterbildungsteilnehmer,<br />
nämlich auf 363.729. Inhaltlich<br />
wurden branchenbezogene Weiterbildungen<br />
aus Handel, <strong>Tourismus</strong> <strong>und</strong> Gewerbe<br />
am stärksten nachgefragt, gefolgt von<br />
BWL <strong>und</strong> Persönlichkeitstrainings. Weiterhin<br />
gut gebucht waren firmeninternen WIFI-<br />
Trainings. An 4.155 maßgeschneiderten<br />
Schulungen nahmen über 41.300 Mitarbeiter<br />
teil. EDV/IT war dabei am häufigsten vertreten,<br />
gefolgt von Sprachtrainings.<br />
„Jeder zweite WIFI-K<strong>und</strong>e rechnet sich durch Weiterbildung bessere Aufstiegschancen aus“, weiß<br />
Prof. Dr. Michael Landertshammer, Institutsleiter des WIFI Österreich. Foto: WIFI/Michaela Bruckberger<br />
n Was ist der Unterschied Ihrer Weiterbildungseinrichtung<br />
im Vergleich zu<br />
den anderen Anbietern?<br />
Als Weiterbildungsinstitut der Wirtschaftskammer<br />
haben wir unser Ohr bei den Unternehmen<br />
<strong>und</strong> wissen genau, welches Knowhow<br />
in der Praxis wirklich relevant ist. Dahingehend<br />
entwickeln wir unsere Weiterbildungsangebote<br />
<strong>–</strong> 20 Prozent des WIFI-Kursprogramms<br />
sind jedes Jahr neu. Außerdem<br />
kommen unsere Trainer direkt aus der Wirtschaft.<br />
Wer sich am WIFI weiterbildet, wird<br />
auch eine ganz neue Art des Lernens entdecken.<br />
Wir haben mit wissenschaftlicher Unterstützung<br />
das WIFI-Lernmodell LENA<br />
LEbendig & NAchhaltig entwickelt. Im Mittelpunkt<br />
stehen die Lernenden, die von Trainerinnen<br />
<strong>und</strong> Trainern mit innovativen Lernmethoden<br />
dabei begleitet werden, sich Inhalte<br />
selbst zu erarbeiten. So trainieren unsere<br />
K<strong>und</strong>en gleich auch die Selbstlernkompetenz,<br />
die in der heutigen Wissensgesellschaft<br />
eine Schlüsselrolle spielt. Gelernt<br />
wird an praktischen Beispielen aus dem eigenen<br />
beruflichen Umfeld. Damit ist gewährleistet,<br />
dass das neue Know-how sofort<br />
umgesetzt werden kann.<br />
n Welche Personen setzen derzeit verstärkt<br />
auf Weiterbildung?<br />
Wir haben unsere K<strong>und</strong>en nach ihren Weiterbildungsmotiven<br />
befragt. Jeder zweite<br />
48<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013
Energiewende für<br />
intelligente Faule.<br />
Danke, Wasserkraft!<br />
Hier Film<br />
ansehen!<br />
Wer eine lebenswerte Umwelt <strong>und</strong> ein reines Gewissen haben will,<br />
hat es jetzt leicht: Einfach die Energiewende machen <strong>und</strong> zu Strom<br />
aus 100 % Wasserkraft wechseln. Mehr auf www.verb<strong>und</strong>.at<br />
Energieträger:<br />
Wasserkraft 100 %<br />
Stromkennzeichnung gem. § 78 Abs.1 <strong>und</strong> 2 ElWOG 2010 <strong>und</strong> Stromkennzeichnungs-VO<br />
2011 für den Zeitraum 1.1.2012 bis 31.12.2012. Durch den vorliegenden Versorgermix<br />
fallen weder CO 2 -Emissionen noch radioaktive Abfälle an.100 % der Nachweise stammen<br />
aus Österreich.
echnet sich bessere Aufstiegsmöglichkeiten<br />
aus, weitere 42 Prozent holen sich gezielt<br />
Unterstützung zur Lösung fachlicher Spezialprobleme.<br />
Auch Menschen, die über Aktuelles<br />
am Laufenden sein oder ihre Position<br />
im Unternehmen absichern möchten, setzen<br />
auf WIFI-Kurse. Unsere K<strong>und</strong>en sind also<br />
Menschen, die beruflich von Weiterbildung<br />
profitieren.<br />
n Kann man verschiedene B<strong>und</strong>esländer<br />
als weiterbildungsaffiner bezeichnen<br />
als andere?<br />
Nein, so kann man das nicht sagen. Unterschiede<br />
gibt es höchstens in den Inhalten. Je<br />
nachdem, welche Branchen <strong>und</strong> Wirtschaftszweige<br />
in einem B<strong>und</strong>esland vorrangig vertreten<br />
sind, bieten die Landes-WIFIs vor Ort<br />
unterschiedliche Angebotsschwerpunkte an.<br />
Ich denke da zum Beispiel an spezielle <strong>Tourismus</strong>lehrgänge<br />
in Tirol, Salzburg <strong>und</strong><br />
Kärnten oder an das Kompetenzzentrum<br />
Energietechnik am WIFI Steiermark.<br />
n Welche Art von Weiterbildung boomt<br />
derzeit <strong>–</strong> <strong>und</strong> gibt es einen internationalen<br />
Trend?<br />
Es gibt einen starken Trend zu höheren Abschlüssen.<br />
Ein Master ist eben ein Karriereturbo.<br />
Weiterbildung auf akademischem Niveau<br />
ist zu begrüßen, wir müssen aber aufpassen,<br />
dass die Lehre weiterhin attraktiv<br />
bleibt. Sonst wird sich der ohnehin spürbare<br />
Fachkräftemangel in den nächsten Jahren<br />
weiter verschärfen. Ganz wichtig ist hier die<br />
Durchlässigkeit der Bildungssysteme, um<br />
auch Lehrabsolventen eine hochschulische<br />
Karriere zu ermöglichen. Am WIFI bieten<br />
wir gemeinsam mit Universitäten akademische<br />
Lehrgänge mit hoher Praxisorientierung<br />
an, die auch ohne Matura zum Masterabschluss<br />
führen.<br />
Ganz neu ist die Berufsakademie Handel, die<br />
wir ab 2014 gemeinsam mit der FHWien der<br />
WKW anbieten. Es handelt sich um zwei<br />
zweisemestrige Lehrgänge für Handelsmitarbeiter<br />
<strong>und</strong> Lehrabsolventen, die auf Führungspositionen<br />
vorbereiten <strong>und</strong> mit einem<br />
anerkannten MSc abschließen.<br />
Foto: Wifi/Michaela Bruckberger<br />
n Wann ist es sinnvoll, auf Weiterbildung<br />
zu setzen?<br />
Zu lernen <strong>und</strong> sich weiterzubilden ist in jeder<br />
Phase des Lebens sinnvoll <strong>und</strong> notwendig!<br />
Wir leben in einer Zeit des rasanten technologischen<br />
Wandels, einmal Gelerntes verliert<br />
immer schneller seine Gültigkeit. Dazu<br />
kommt, dass in unserer Wissensgesellschaft<br />
die Jobs mit standardisiertem Anforderungsprofil<br />
stark zurückgehen, während der wissensintensive<br />
Dienstleistungsbereich bereits<br />
73 Prozent aller Arbeitnehmer beschäftigt.<br />
Sie sehen, ohne lebensbegleitendes Lernen<br />
geht es nicht. Wer sich beruflich neu orientieren<br />
will, dem empfehle ich eine Potenzialanalyse.<br />
Es handelt sich um ein wissenschaftlich<br />
f<strong>und</strong>iertes Testverfahren in Kombination<br />
mit vertieften Gesprächen, die Klarheit<br />
über Talente <strong>und</strong> Potenziale bringen.<br />
n Wer zahlt für Weiterbildung?<br />
Die WIFI-K<strong>und</strong>en bezahlen zu r<strong>und</strong> 40 Prozent<br />
ihre Weiterbildungen aus eigener Tasche,<br />
35 Prozent werden von den Unternehmen<br />
finanziert, <strong>und</strong> in sechs Prozent der<br />
Fälle teilen sich Kursteilnehmer <strong>und</strong> Arbeitgeber<br />
die Kosten. Übrigens besuchen fast 70<br />
Prozent der WIFI-K<strong>und</strong>en ihre Weiterbildungen<br />
gänzlich in ihrer Freizeit.<br />
n Wie sieht es mit Förderungen aus?<br />
Es gibt drei Säulen für Förderungen: die verschiedenen<br />
B<strong>und</strong>esländermodelle, Unterstützungen<br />
aus EU-Töpfen <strong>und</strong> steuerliche<br />
Möglichkeiten. Die B<strong>und</strong>esländermodelle<br />
fördern einzelne Arbeitnehmer je nach Alter<br />
<strong>und</strong> Einkommen, wenn diese Bildungsabschlüsse<br />
nachholen oder sich auf Meisterbzw.<br />
Befähigungsprüfungen vorbereiten<br />
wollen.<br />
Unternehmen können für Mitarbeiter ab 45<br />
oder niedrig qualifizierte Mitarbeiter eine<br />
Förderung aus dem Europäischen Sozialfonds<br />
beantragen. Schließlich bietet das<br />
Steuerrecht Fördermöglichkeiten. Unternehmen<br />
können zusätzlich zu den Ausbildungskosten<br />
einen Steuerfreibetrag in Höhe von<br />
20 Prozent der Kurskosten gewinnmindernd<br />
geltend machen oder auch eine Bildungsprämie<br />
in Höhe von sechs Prozent der Bildungsausgaben<br />
beanspruchen.<br />
n Wie anerkannt sind die Abschlüsse im<br />
In- <strong>und</strong> Ausland?<br />
Österreichs Unternehmen kennen <strong>und</strong> schätzen<br />
das WIFI, daher sind WIFI-Abschlüsse<br />
weithin anerkannt. Darüber hinaus ist das<br />
WIFI eine akkreditierte Zertifizierungsstelle<br />
etwa für Schweißerzertifikate, die international<br />
einen guten Ruf genießen. Wir setzen<br />
außerdem in vielen Bereichen auf internationale<br />
Kooperationen <strong>–</strong> bei Sprachen mit<br />
ausländischen Universitäten wie Cambridge,<br />
in der IT mit weltweit agierenden Unternehmen<br />
wie Microsoft oder Cisco oder beim<br />
WIFI-Bilanzbuchhalter mit der European<br />
Management Accountants Association.<br />
n Was bringt Weiterbildung, <strong>und</strong> wie<br />
sieht es mit Job-Chancen aus?<br />
Weiterbildungsmaßnahmen tragen nachweislich<br />
zur Jobsicherheit bei. Das Institut<br />
für Bildungsforschung der Wirtschaft hat vor<br />
fünf Jahren über 1.000 WIFI-Kursteilnehmer<br />
ein Jahr nach Kursende befragt, welche tatsächlichen<br />
Auswirkungen sie im Berufsleben<br />
feststellten. Beinahe die Hälfte der befragten<br />
Teilnehmer, deren Motiv für den<br />
Kursbesuch die Absicherung ihres Jobs bzw.<br />
das „Auf-dem-Laufenden-Bleiben“ war, gab<br />
an, dass sie dieses Ziel umsetzen konnten <strong>–</strong><br />
<strong>und</strong> bei denjenigen, die dieses Motiv nicht<br />
hatten, freuten sich noch einmal satte 28 Prozent<br />
über diesen Effekt. Für über 40 Prozent<br />
hat sich <strong>–</strong> wie gewünscht <strong>–</strong> eine interessantere<br />
berufliche Tätigkeit ergeben <strong>und</strong> für ein<br />
Drittel die berufliche Position verbessert.<br />
n Sind Unternehmen in angespannten<br />
wirtschaftlichen Zeiten überhaupt<br />
noch bereit, Geld für Weiterbildung in<br />
die Hand zu nehmen?<br />
Derzeit geben Unternehmen laut einer Umfrage<br />
vom Institut für statistische Analysen<br />
im heurigen Spätsommer in Österreich pro<br />
Mitarbeiter <strong>und</strong> Jahr 284 Euro für Weiterbildung<br />
aus. Acht von zehn befragten Personalverantwortlichen<br />
sind überzeugt, dass die<br />
Bedeutung der beruflichen Weiterbildung<br />
künftig noch steigen wird. Was wir allerdings<br />
bemerken, ist ein Trend von „nice to<br />
have“ zu „need to have“. Unternehmen achten<br />
verstärkt darauf, dass Inhalte auch wirklich<br />
gebraucht <strong>und</strong> am Arbeitsplatz angewendet<br />
werden.<br />
n WIFI International ist auch in den<br />
CEE-Ländern vertreten. Was bringt<br />
der Bildungsexport den Unternehmen?<br />
Wir begleiten Unternehmen, die in die<br />
CEE/SEE-Länder expandieren, mit Qualifizierungs-Know-how<br />
auf gewohnt hohem, internationalem<br />
Standard. Denn vor Ort brauchen<br />
österreichische Betriebe Mitarbeiter<br />
mit einem höheren Ausbildungsniveau, als<br />
es in der Regel geboten wird. In diesen Ländern<br />
ist zwar die theoretische Schulbildung<br />
gut, aber es gibt meist keine praktische Berufsausbildung.<br />
Lokale Weiterbildungsanbieter<br />
werden noch zu selten den Anforderungen<br />
westeuropäischer Unternehmen gerecht.<br />
Unsere Partner-WIFIs in Albanien,<br />
Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Kroatien,<br />
Polen, Rumänien, Serbien, Slowakei, Tschechien,<br />
Türkei <strong>und</strong> Ungarn fungieren als<br />
wichtige Standortentwickler für die österreichische<br />
Wirtschaft, die in diesen Ländern zu<br />
den wichtigsten Investoren zählt. Ü<br />
50<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013
Landeshauptmann Markus Wallner<br />
(rechts) überreicht Univ.-Prof. i. R.<br />
Georg Grabherr den Vorarlberger<br />
Wissenschaftspreis 2013. Georg<br />
Grabherr hat sich in mehreren wissenschaftlichen<br />
Arbeiten mit Vorarlberg,<br />
u.a. mit dem Biotopinventar,<br />
beschäftigt <strong>und</strong> damit wichtige<br />
Gr<strong>und</strong>lagen für eine f<strong>und</strong>ierte Auseinandersetzung<br />
mit den Lebensräumen<br />
in Vorarlberg geschaffen.<br />
Foto: VLK<br />
Wissenschaftsförderung<br />
in Vorarlberg großgeschrieben<br />
Am Welttag der Wissenschaften, den die UNESCO jährlich am 10. November begeht, wird an<br />
den bedeutenden Beitrag von Wissenschaft für Frieden <strong>und</strong> Entwicklung erinnert. Auch das<br />
Land Vorarlberg bietet verschiedene Unterstützungsleistungen, um Wissenschaft zu fördern<br />
<strong>und</strong> Vorarlberger Wissenschaftlerinnen <strong>und</strong> Wissenschaftler zu unterstützen.<br />
Von Christian Wieselmayer<br />
Vorarlberg setzt insbesondere in den Bereichen Bildung, Forschung<br />
<strong>und</strong> Wissenschaft deutliche Schwerpunkte. Denn, so<br />
die Einschätzung von Landeshauptmann Markus Wallner, die<br />
Erfolgschancen des Landes hängen eng mit geeigneten Maßnahmen<br />
zusammen, um Talente <strong>und</strong> Begabungen von Menschen optimal einzusetzen.<br />
Die wichtigste Ressource dafür, eine ausgezeichnete Bildungslandschaft,<br />
ist bereits vorhanden. Die Maßnahmen des Landes<br />
zur Förderung von Wissenschaft <strong>und</strong> Forschung sind vielseitig. So<br />
wird beispielsweise der „Vorarlberger Wissenschaftspreis“ seit dem<br />
Jahr 2000 verliehen. Damit werden hervorragende Leistungen von<br />
Wissenschaftlerinnen <strong>und</strong> Wissenschaftlern gewürdigt, die herausragende<br />
Arbeiten zu vorarlbergspezifischen Themen verfasst haben.<br />
Außerdem stellt Vorarlberg für wissenschaftliche Projekte, Publikationen<br />
<strong>und</strong> Veranstaltungen zu Themen, die für das Land Vorarlberg<br />
von besonderer Bedeutung sind, Förderungen <strong>und</strong> Zuschüsse zur<br />
Verfügung.<br />
Kaderschmiede <strong>und</strong> Partner für die Wirtschaft<br />
Ein wichtiger Meilenstein im Bereich Wissenschaft wurde mit der<br />
Gründung der FH Vorarlberg (FHV) gesetzt. Über 1.100 Personen<br />
studieren derzeit in den verschiedenen Bachelor- <strong>und</strong> Master-Studiengängen.<br />
Für eine breit gefächerte, hochwertige Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
im Lande werden an der FHV neue Angebote zielgerichtet<br />
in stark nachgefragten Bereichen geschaffen. So gibt es seit Herbst<br />
2013 einen berufsbegleitenden Masterstudiengang Energietechnik<br />
<strong>und</strong> Energiewirtschaft. Und im Oktober 2014 startet das Studium<br />
„Elektrotechnik dual“, das Studium <strong>und</strong> Praxis optimal verbindet <strong>–</strong><br />
ein Novum in Österreich. Die Ausgaben für die FHV werden daher<br />
von derzeit 1,7 Millionen Euro auf 2,3 Millionen Euro im Jahr 2014<br />
gesteigert. Insgesamt hat die Landesregierung im Zeitraum 1999 bis<br />
2013 r<strong>und</strong> 140 Millionen Euro zur Finanzierung der FH aufgewendet,<br />
davon knapp 60 Millionen Euro für bauliche <strong>und</strong> infrastrukturelle<br />
Maßnahmen.<br />
Kooperation mit der Universität Innsbruck<br />
Enge Kooperationen im Wissenschaftsbereich gehen auch über die<br />
Landesgrenzen hinaus: So beteiligt sich Vorarlberg beispielsweise<br />
an der Finanzierung einer Stiftungsprofessur im Bereich Architektur<br />
für das Fachgebiet „Gr<strong>und</strong>lagen im Hochbau“ an der Universität<br />
Innsbruck. Eingerichtet wurde die Professur vom Land Tirol sowie<br />
von weiteren Sponsoren. Die Unterstützung ist vorerst auf drei Jahre<br />
zugesichert. Mit der bereits erfolgten Einrichtung einer gemeinsamen<br />
Professur für Elementarpädagogik, der erst zweiten in Österreich,<br />
beschreiten die Pädagogische Hochschule <strong>und</strong> die Universität Innsbruck<br />
neue Wege in der Ausbildung von Pädagoginnen <strong>und</strong> Pädagogen.<br />
Forschung auf internationalem Niveau<br />
Den in Vorarlberg tätigen wissenschaftlichen Einrichtungen stellt das<br />
Land finanzielle Unterstützungen für Forschungsprojekte zur Verfügung.<br />
Das Forschungsvolumen für die FH Vorarlberg allein betrug<br />
im Jahr 2012 mehr als 3,5 Millionen Euro. Daher ist die FH laut Landesrat<br />
Harald Sonderegger „eine Top-Adresse für Studierende <strong>und</strong><br />
ein starker Partner für die Unternehmen“.<br />
Ü<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013 51
Foto: Jupiterimages<br />
Der Westen prescht vor<br />
Gemeinsame Schule der zehn- bis 14-Jährigen<br />
Alle Beteiligten wissen <strong>und</strong> geben auch<br />
zu, dass die bereits seit Langem geführte<br />
Diskussion am Ende des Tages<br />
in der Hauptsache den Kindern geschadet<br />
haben wird <strong>und</strong> in weiterer Hinsicht dem<br />
Standort Österreich. Ein durchlässiges Bildungssystem<br />
<strong>schafft</strong> die Gr<strong>und</strong>lage dafür,<br />
dass jedes Kind seinen individuellen Anlagen<br />
<strong>und</strong> Fähigkeiten entsprechend ausgebildet<br />
<strong>und</strong> gefördert wird. Leistungsbereit <strong>und</strong><br />
leistungsstark sind Kinder dann, wenn sie<br />
weder unter- noch überfordert sind, sondern<br />
ihren Stärken entsprechend herausgefordert<br />
werden <strong>und</strong> so auch lernen, sich selbst herauszufordern.<br />
An einer intellektuellen Herausforderung<br />
Freude zu haben ist starker<br />
Ausdruck einer gefestigten Persönlichkeit.<br />
Obwohl viel von der Bildungsgesellschaft<br />
die Rede ist, scheint die Frage, wie Bildung<br />
optimalerweise vonstatten zu gehen habe,<br />
Unter allen Experten <strong>und</strong> selbst unter Politikern herrscht Einigkeit<br />
darüber, dass Teile des österreichischen Schulsystems<br />
dringend reformiert gehörten. Vor allem die Sek<strong>und</strong>arstufe I,<br />
wozu Hauptschule, Polytechnische Schule <strong>und</strong> AHS-Unterstufe<br />
zählen, sind zu einem heiß umkämpften ideologischen<br />
Zankapfel geworden.<br />
Von Siegfried Hetz<br />
weitgehend nur schwer zu beantworten zu<br />
sein. Deshalb bleibt <strong>–</strong> was je nach Ideologie<br />
beklagt oder nivelliert wird <strong>–</strong> der Umstand,<br />
dass sich der Bildungsprozess tendenziell<br />
von der Familie <strong>und</strong> dem häuslichen Umfeld<br />
zur Schule hin verlagert, viel zu wenig berücksichtigt.<br />
Dieser Sachverhalt ist kein allein<br />
auf Österreich bezogener Bef<strong>und</strong>, sondern<br />
den Industriegesellschaften mit ihren<br />
spezifischen Strukturen geschuldet. Darauf<br />
heißt es verstärkt Rücksicht zu nehmen. Das<br />
verpflichtende Kindergarten-Jahr ist eine<br />
52<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013
Bildung<br />
richtige <strong>und</strong> wichtige Antwort auf die sich<br />
stets verändernden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen.<br />
Auch die gemeinsame<br />
Schule der zehn- bis 14-Jährigen weist in<br />
diese Richtung. Doch an dieser Achillesferse<br />
hängt sich sozusagen die Diskussion auf <strong>und</strong><br />
gerät in die Warteschleife.<br />
Die Gräben sind überwindbar<br />
Die laufenden Koalitionsverhandlungen liefern<br />
für die Fortsetzung dieser unendlichen<br />
Geschichte den traurigen Beweis. Mit einer<br />
vorgeschlagenen Orientierungsphase in der<br />
5. <strong>und</strong> 6. Schulstufe hätte nicht nur ein für<br />
beide Seiten tragfähiger Kompromiss gef<strong>und</strong>en<br />
werden können, darüber hinaus wäre außerdem<br />
einer häufig aufgestellten Forderung<br />
nach Ausweitung der Primarstufe entsprochen<br />
worden. Im EU-weiten Vergleich steht<br />
das System, dass nach der vierjährigen<br />
Volksschule die Entscheidung für den weiteren<br />
Schulweg <strong>und</strong> damit für das weitere<br />
Leben zu treffen ist, ziemlich verlassen da.<br />
Außer in Österreich gilt dieses Modell nur<br />
noch in Teilen Deutschlands. Den Kindern<br />
zwei weitere Jahre der Orientierungsphase<br />
zu ermöglichen wäre eine gelungene Antwort<br />
auf die sich rapide ändernden gesellschaftlichen<br />
Verhältnisse, die Eltern wie Kinder<br />
erst verdauen müssen, wobei die Digitalisierung<br />
unserer Informations- <strong>und</strong> Unterhaltungswelt<br />
nur ein Aspekt ist.<br />
Der Salzburger Landeshauptmann Wilfried<br />
Haslauer, der in den laufenden Koalitionsverhandlungen<br />
für die ÖVP das Thema Bildung<br />
vertritt, hat bereits 2011 das sogenannte<br />
Salzburger Modell zur Bildungsreform präsentiert.<br />
Demnach soll die Neue Mittelschule<br />
flächendeckend ausgebaut <strong>und</strong> zur Regelschule<br />
werden. Komplementär dazu soll die<br />
Langform des Gymnasiums bestehen bleiben,<br />
unter der Voraussetzung, dass Themenschwerpunkte<br />
angeboten werden. Der Zugang<br />
soll aber nur jenen Schülern offenstehen,<br />
die dafür auch „wirklich geeignet“ sind.<br />
Wie diese Eignung über das Zeugnis der<br />
vierten Klasse Volksschule hinaus festgestellt<br />
wird, soll von Experten des Landesschulrats<br />
erarbeitet werden. Letztendlich<br />
würde es auf eine etwas verbrämte Form der<br />
klassischen Aufnahmeprüfung hinauslaufen.<br />
„Bildung“, so Haslauer, „ist einfach einer der<br />
wichtigsten Bereiche der Gesellschaft, zu<br />
dem es traditionell unterschiedliche Zugänge<br />
gibt. Budgetlimits gibt es in allen Bereichen,<br />
mögen sie noch so wichtig sein <strong>–</strong> mein Ziel<br />
ist es, dass dieses Limit bei der Bildung so<br />
hoch wie möglich ist, damit wir den Kindern<br />
<strong>und</strong> Jugendlichen die besten Rahmenbedingungen<br />
bieten können. Gute Lösungen im<br />
Bildungsbereich müssen Lösungen sein, die<br />
Lehrern, Eltern <strong>und</strong> Schülern gerecht werden.<br />
Es wird hier ja nicht aus Lust am Streit<br />
kontroversiell diskutiert, sondern weil es um<br />
die Zukunft der Kinder geht, die uns allen<br />
wichtig ist. Jetzt ist es aber an der Zeit die<br />
Debatten zu beenden <strong>und</strong> zu Lösungen zu<br />
Beate Palfrader, Tiroler Landesrätin <strong>und</strong> Bildungsreferentin im Gedankenaustausch mit Schülerinnen<br />
<strong>und</strong> Schülern.<br />
Foto: Land Tirol/Berger<br />
Landesrätin Bernadette Mennel, zuständig für Bildungsfragen in Vorarlberg, diskutiert mit Schülerinnen<br />
<strong>und</strong> Schülern der Hauptschule Hard-Mittelweiherburg.<br />
Foto: Christine Kees<br />
Der Salzburger Landeshauptmann <strong>und</strong> Bildungsreferent anlässlich der Eröffnung der Musikhauptschule<br />
Lamprechtshausen.<br />
Foto: LMZ/Kolarik Andreas<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013 53
Bildung<br />
54<br />
k<br />
Kommentar<br />
Mutig in die neuen Zeiten!<br />
Die Diskussionen drehen sich im Kreis,<br />
mehr noch in einer Spirale, <strong>und</strong> die<br />
führt nicht himmelwärts, sondern auf<br />
direktem Weg nach unten. Dagegen<br />
kann auch das affirmative Bild der<br />
Neos, wonach jedem Kind die Flügel<br />
gehoben gehörten, nicht mehr viel<br />
ausrichten. Der Kolbenfresser im Getriebe<br />
der rot-schwarzen Koalition<br />
schreibt den Stillstand fest, während<br />
die vermeintlich Agierenden der betrüblichen<br />
Annahme sind, sie würden<br />
sich doch bewegen. Wer das Umsteigen<br />
von einem kaputten in einen lädierten<br />
Wagen als Fortschritt bezeichnet,<br />
hat entweder Probleme oder ist<br />
Artist im SPÖVP-Zirkus, dessen Programm<br />
die Besucher aus dem Zelt<br />
treibt. Der Direktor steht vor der Alternative:<br />
Zusperren oder Neubeginn.<br />
Umgemünzt auf die österreichische<br />
Bildungslandschaft, könnte das alternativlos<br />
nur Neubeginn heißen. Und<br />
der müsste so ausschauen: Abbruch<br />
der laufenden Verhandlungen. An die<br />
Stelle der bisherigen Verhandlungspartner<br />
tritt ein hochkarätig besetztes<br />
Expertengremium, das sich aus national<br />
<strong>und</strong> international ausgewiesenen<br />
Bildungsexperten, Vertretern der gesellschaftlich<br />
relevanten Gruppen <strong>und</strong><br />
in begrenztem Umfang auch Politikerinnen<br />
<strong>und</strong> Politikern der im Nationalrat<br />
vertretenen Parteien zusammensetzt.<br />
Dieser Kreis hat die Aufgabe, die<br />
österreichische Bildungslandschaft mit<br />
allen Schwächen <strong>und</strong> Stärken schonungslos<br />
zu analysieren <strong>und</strong> innerhalb<br />
einer angemessenen Frist einen Prioritäten-Katalog<br />
zu erstellen, den die<br />
B<strong>und</strong>esregierung in einem mehrstufigen<br />
Plan umzusetzen hat. Das Motto<br />
lautet dabei: Es gibt keine Tabus <strong>und</strong><br />
keine Denkverbote. Die Richtschnur<br />
wird allein von den demografischen<br />
Zahlen, den vorhandenen <strong>und</strong> zu erwartenden<br />
gesellschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
<strong>und</strong> dem Bekenntnis<br />
getragen, die Kreativität eines jeden<br />
einzelnen Kindes zu wecken <strong>und</strong> uneingeschränkt<br />
zu fördern. Denn in den<br />
heranwachsenden Kindern ist nicht<br />
nur die Zukunft angelegt, sondern sie<br />
stellen die wichtigste Ressource dieses<br />
Landes dar. Die Österreichische Industriellenvereinigung<br />
hat jüngst einen<br />
ähnlichen Vorschlag unterbreitet. Aber<br />
was nützt das alles? Solange die Zweidrittelmehrheit<br />
für Bildungsfragen im<br />
Parlament nicht gefallen ist, dreht sich<br />
die Spirale weiter nach unten. SH.<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013<br />
kommen. Ich bin offen für Neues <strong>und</strong> offen<br />
für gemeinsame gute Lösungen. Das erwarten<br />
sich auch die Menschen in Österreich.“<br />
Ähnlich argumentieren auch die Bildungsreferentinnen<br />
in Tirol <strong>und</strong> Vorarlberg. So fordert<br />
die zuständige Vorarlberger Landesrätin<br />
Bernadette Mennel die Umsetzung guter pädagogischer<br />
Konzepte in der Fläche. „Dafür<br />
brauchen wir hervorragend ausgebildete<br />
Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrer auf allen Ebenen des<br />
Schulsystems.“ Weiter macht Mennel deutlich,<br />
dass Rahmenbedingungen <strong>und</strong> Schulorganisation<br />
diese Zielerreichung zu unterstützen<br />
haben. Welchen Namen die Schule<br />
schließlich trägt, sei sek<strong>und</strong>är. Wichtig sei<br />
das Ergebnis.<br />
Die Tiroler Landesrätin Beate Palfrader betont:<br />
„Wir haben die Pflicht, allen Kindern<br />
<strong>–</strong> ungeachtet ihrer Herkunft, ihrer Begabung<br />
<strong>und</strong> ihres sozialen Umfeldes <strong>–</strong> nicht nur die<br />
gleiche Bildung, sondern auch dieselben<br />
Startbedingungen für ihre schulische <strong>und</strong> berufliche<br />
Laufbahn mit auf den Weg zu geben.<br />
Davon profitieren die Kinder <strong>und</strong> letztendlich<br />
die ganze Gesellschaft.“<br />
Schulversuche<br />
in Tirol <strong>und</strong> Salzburg<br />
Zu den geplanten Schulversuchen in Tirol<br />
führt Palfrader aus, dass Landeshauptmann<br />
Günther Platter <strong>und</strong> sie sich einig sind, „dass<br />
wir uns Stillstand <strong>und</strong> ideologische Grabenkämpfe<br />
in Bildungsfragen nicht leisten können.<br />
B<strong>und</strong>esgesetze verhindern aber, dass<br />
wir eine flächendeckende gemeinsame<br />
Schule der zehn- bis 14-Jährigen einführen<br />
können. So werden zum Beispiel Bezirke mit<br />
nur einem Gymnasium de facto von solch einem<br />
Modellversuch ausgeschlossen. Möglich<br />
ist aber ein Schulversuch in einer Modellregion.<br />
Im Zillertal gibt es beste Voraussetzungen,<br />
eine Modellregion zu starten, da<br />
es keine Unterstufe eines Gymnasiums in<br />
dieser Region gibt. Dieser Versuch soll im<br />
Herbst 2014 starten <strong>und</strong> wissenschaftlich begleitet<br />
werden. Dabei setzen wir auf die Mitwirkung<br />
der Tiroler Pädagogischen Hochschulen<br />
sowie der Universität Innsbruck.“<br />
„In Innsbruck dagegen“, so Palfrader, „gestaltet<br />
es sich schwierig: Um mit einem<br />
Schulversuch starten zu können, bedarf es<br />
einer Zwei-Drittel-Zustimmung der Eltern<br />
<strong>und</strong> des Lehrkörpers. Diese Zustimmung<br />
gibt es derzeit an keinem Gymnasium in<br />
Innsbruck. Es liegt jetzt an der Stadt, Gespräche<br />
zu führen <strong>und</strong> einen entsprechenden<br />
Standort zu finden.“<br />
Auch die Salzburger Volkspartei kann sich<br />
Schulversuche in diese Richtung durchaus<br />
vorstellen. Gr<strong>und</strong>voraussetzung sei dabei jedoch,<br />
dass die entsprechende Region <strong>und</strong> die<br />
betroffenen Schulen damit einverstanden<br />
sind <strong>und</strong> der Unterricht bestmöglich differenziert<br />
stattfinden kann. „Wir wollen“, so<br />
Hauslauer, „solche Maßnahmen sicher nicht<br />
über die Köpfe von Lehrern, Eltern <strong>und</strong><br />
Schülern hinweg verordnen.“ Gleichzeitig<br />
Foto: Jupiterimages<br />
verweist er aber auch darauf, dass die Debatte<br />
über Gesamtschule oder Gymnasium<br />
tatsächlich am gr<strong>und</strong>legenden Problem vorbeigehe.<br />
„Wir müssen bereits im Kindergarten<br />
<strong>und</strong> in der Volksschule ansetzen. Klares<br />
Ziel ist es, dass die Kinder nach Absolvieren<br />
der Volksschule alle gr<strong>und</strong>legenden Basisfähigkeiten<br />
wie Lesen, Schreiben <strong>und</strong> Rechnen<br />
beherrschen müssen, <strong>und</strong> völlig unbestritten<br />
ist auch die Notwendigkeit, dafür zu sorgen,<br />
dass alle Kinder beim Schuleintritt bereits<br />
über die notwendigen Sprachkenntnisse verfügen<br />
sollen, um dem Unterricht folgen zu<br />
können.“<br />
Befragung in Vorarlberg<br />
In Vorarlberg werden derzeit in einem breit<br />
angelegten Forschungsprojekt sehr genau die<br />
Rahmenbedingungen in der Region analysiert.<br />
Auf Basis dieser Analyse wird anschließend<br />
eine Weiterentwicklung der<br />
Schulen der Sek<strong>und</strong>arstufe I überlegt. „Dabei“,<br />
so Mennel, „wird die Schule als Ganzes<br />
in den Blick genommen: Die Bedürfnisse der<br />
Schüler, die Anforderungen an die Lehrer<br />
<strong>und</strong> die Schulorganisation. Besonders wich-
tig sind uns die Erwartungen der Eltern, der<br />
Schüler <strong>und</strong> der Lehrer an die Schule der Zukunft.“<br />
Dazu wird derzeit eine große Befragung<br />
durchgeführt. „Wir haben“, konkretisiert<br />
Mennel, „in Vorarlberg 22.000 Eltern<br />
<strong>und</strong> Schüler sowie alle Lehrer der Mittelschulen<br />
<strong>und</strong> der AHS zur Teilnahme eingeladen.<br />
Die Ergebnisse aus diesen Befragungen<br />
fließen in die Arbeit der Expertengruppen<br />
ein. Im Projekt arbeiten 30 Bildungsexperten<br />
aus Hochschulen, aus Schulen <strong>und</strong><br />
dem Bildungsmanagement. Wir haben Fachleute<br />
der Inklusion, der Begabtenförderung,<br />
der Integration, Erziehungswissenschaftler,<br />
Psychologen <strong>und</strong> Bildungssoziologen im<br />
Team. Am Ende dieses Analyseprozesses<br />
soll ein Vorarlberger Bildungsbericht mit<br />
Empfehlungen der Experten zur Weiterentwicklung<br />
der Sek<strong>und</strong>arstufe I stehen.“ Mennel<br />
verweist abschließend darauf, dass<br />
Schulorganisation ganz wesentlich in der<br />
Entscheidungskompetenz des B<strong>und</strong>es liege.<br />
Der Bildungsbericht werde aber auch Bereiche<br />
aufzeigen, in denen wir im Land die Weiterentwicklungen<br />
initiieren können.<br />
Diskrepanz zwischen<br />
Aufwand <strong>und</strong> Ertrag<br />
Auffällig an der lähmenden Bildungsdiskussion<br />
ist, dass fehlende Budgetmittel nur<br />
höchst selten als Verhinderungsgr<strong>und</strong> angeführt<br />
werden. Österreich liegt mit den Bildungsausgaben<br />
pro Kopf im europäischen<br />
Spitzenfeld. Gemessen an diesen Ausgaben,<br />
müsste Bildungsexperten zufolge der Status<br />
quo ein höherer sein. „Über alle Bildungsbereiche<br />
hinweg“, so Mennel, „werden in<br />
Österreich durchschnittlich knapp 9.000<br />
Euro pro Schüler/Studierendem ausgegeben.<br />
Mindestens ebenso wichtig wie die Frage<br />
nach der Höhe der Bildungsausgaben ist die<br />
Frage, wofür das Geld ausgegeben wird.<br />
Wichtig für den Erfolg der Kinder in der<br />
Schule sind vor allem die Lehrerinnen <strong>und</strong><br />
Lehrer. Derzeit wird in Österreich die Ausbildung<br />
der Lehrer völlig neu gestaltet. Von<br />
der Volksschule bis zu den maturaführenden<br />
Schulen werden zukünftig alle Lehrerinnen<br />
<strong>und</strong> Lehrer ein Master-Studium absolvieren.<br />
In der Gestaltung der Lehramtsstudien werden<br />
Universitäten <strong>und</strong> Pädagogische Hochschulen<br />
eng kooperieren. Das bedeutete eine<br />
gute Verbindung von Fachwissenschaft,<br />
Fachdidaktik <strong>und</strong> Praxis <strong>und</strong> wird einen<br />
Qualitätsschub bringen. Wir investieren gut,<br />
wenn wir in die Ausbildung <strong>und</strong> die Fortbildung<br />
der Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrer investieren.“<br />
Die Tiroler Landesrätin Beate Palfrader macht<br />
in diesem Zusammenhang sehr deutlich, dass<br />
„wir in den B<strong>und</strong>esländern viel näher an der<br />
schulischen Realität sind <strong>und</strong> konstruktiv an<br />
einer besseren Zukunft arbeiten. Bildungsgesetzgebung<br />
ist leider aber großteils B<strong>und</strong>essache.“<br />
Ihrer Meinung nach lägen die Themen<br />
auf dem Tisch, auch die Lösungsansätze seien<br />
bekannt. Jetzt brauche es den Mut zu durchgreifenden<br />
Reformen. „Ich denke hier zum<br />
Beispiel an die verbesserte Unterstützung von<br />
Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf,<br />
an die Unterstützung von verhaltensauffälligen<br />
oder krisengeprägten Schülern <strong>und</strong><br />
an den Unterricht von Schülern ohne oder mit<br />
nur elementaren Deutschkenntnissen. Aber<br />
auch die Förderung von hochbegabten Schülern<br />
gehört in diese Aufzählung. Da“, so Palfrader<br />
abschließend, „würden noch viel mehr<br />
Ressourcen <strong>und</strong> Supportsysteme benötigt.“ Ü<br />
Foto: Jupiterimages<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013 55
Von klein bis groß: TYROLIT stellt 80.000 Produkte her.<br />
Die Welt schleift tirolerisch!<br />
Die TYROLIT-Gruppe mit Sitz in Schwaz/Tirol ist als Technologieführer international bekannt.<br />
Was haben die Elektrokomponenten<br />
eines Smartphones mit dem Verbrauch<br />
Ihres Autos zu tun? In<br />
welcher Verbindung stehen künstliche Hüftgelenke<br />
<strong>und</strong> Flugzeugturbinen? Und gibt es<br />
wirklich einen Zusammenhang zwischen<br />
dem scharfen Blick durch ein modernes Brillenglas<br />
<strong>und</strong> dem Aquaplaning-Risiko einer<br />
Landebahn am Flughafen? Diese Verbindungen<br />
gibt es tatsächlich. Hinter all diesen Produkten<br />
vereint sich innovatives Schleif-<br />
Know-how aus Tirol.<br />
Die TYROLIT-Gruppe gehört zu den weltweit<br />
führenden Herstellern von Schleifmitteln.<br />
Das Geheimnis des Unternehmens der<br />
Swarovski Gruppe liegt in seiner Innovationskraft,<br />
kombiniert mit Produkten bester<br />
Qualität. Viele internationale Industrien setzen<br />
heute auf das Know-how aus Tirol.<br />
TYROLIT entwickelt maßgeschneiderte<br />
Werkzeuge <strong>und</strong> ist als kompetenter Technologiepartner<br />
häufig bereits in den Planungsprozess<br />
beim K<strong>und</strong>en vor Ort eingeb<strong>und</strong>en.<br />
Alles begann im Swarovski-Stammwerk in<br />
Wattens, mit Werkzeugen zum Schleifen <strong>und</strong><br />
Polieren von Kristallglas. Heute <strong>–</strong> 94 Jahre<br />
später <strong>–</strong> ist TYROLIT weltweit mit über<br />
4.600 Mitarbeitern an 27 Produktionsstandorten<br />
auf vier Kontinenten erfolgreich tätig.<br />
Die weltweiten Geschicke des Tiroler Innovationsführers<br />
werden nach wie vor vom<br />
Stammhaus in Schwaz gelenkt. 1.150 Mitarbeiter<br />
entwickeln <strong>und</strong> produzieren hier laufend<br />
neue Schleiferzeugnisse höchster Qualität.<br />
Aktuell werden 35 Lehrlinge bei<br />
TYROLIT ausgebildet. TYROLIT stellt<br />
80.000 Produkte in vier Geschäftsbereichen<br />
her: Metall <strong>und</strong> Präzision, Bau, Stein <strong>–</strong> Keramik<br />
<strong>–</strong> Glas <strong>und</strong> Handel.<br />
Namhafte Unternehmen aus der Automobiloder<br />
Turbinenindustrie zählen zu den K<strong>und</strong>en<br />
der Abteilung Metall <strong>und</strong> Präzision. Von<br />
Mikrowerkzeugen so groß wie ein Sandkorn<br />
zur Bearbeitung von Elektronikkomponenten<br />
für Smartphones bis hin zu Werkzeugen<br />
zur Herstellung von Großverzahnungen für<br />
die Windkraftindustrie <strong>–</strong> TYROLIT entwickelt<br />
<strong>und</strong> liefert Präzisionswerkzeuge für<br />
wirtschaftliche Prozesse.<br />
Die Abteilung Stein <strong>–</strong> Keramik <strong>–</strong> Glas stellt<br />
für ihre K<strong>und</strong>en hochwertige Diamantwerkzeuge<br />
her, die seine Materialien aus Naturstein,<br />
Glas <strong>und</strong> Keramik in Form bringen. So<br />
sägen TYROLIT-Werkzeuge beispielsweise<br />
Marmorblöcke aus dem Steinbruch, schleifen<br />
Gläser für Autos oder polieren hochwertige<br />
Steinoberflächen, die ihren Einsatz in<br />
Bad <strong>und</strong> Küche finden.<br />
Im Bereich Bau ist TYROLIT Systemanbieter<br />
für hochwertige Diamantwerkzeuge <strong>und</strong><br />
Maschinen. Werkzeuge „made by<br />
TYROLIT“ schleifen die Oberflächen von<br />
Autobahnen mit dem Ziel der Lärmminderung,<br />
bearbeiten Landebahnen auf Flughäfen<br />
zur Reduktion von Aquaplaning oder schneiden<br />
Türen <strong>und</strong> Fenster in Betonwände.<br />
Hinzu kommen Spezialanwendungen, wie<br />
beispielweise der kontrollierte Rückbau von<br />
Bohrinseln oder Atomkraftwerken.<br />
Der Industriefachhandel r<strong>und</strong>et mit einem<br />
umfassenden Standardsortiment das Angebot<br />
des Schleifexperten ab <strong>und</strong> stellt auf<br />
diese Weise auch kleineren <strong>und</strong> mittleren Betrieben<br />
sowie Endanwendern, das Schleif-<br />
Know-how von TYROLIT zur Verfügung.<br />
Zu den K<strong>und</strong>en zählen Fachhändler, Schlossereien,<br />
Reparaturbetriebe sowie Unternehmen<br />
im Anlagen-, Behälter- <strong>und</strong> Karosseriebau.<br />
Ü<br />
Weiterführende Informationen:<br />
www.tyrolit.com oder unter<br />
facebook.com/tyrolit<br />
TYROLIT Standort in Schwaz in Tirol.<br />
Fotos: TYROLIT<br />
56<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013
feratel Wetterpanorama<br />
ist smart<br />
feratel begeistert seit Kurzem mit einem innovativen <strong>und</strong> kostenlosen Highlight, der App<br />
feratel PanoramaTV. Die bekannten Wetter Panoramabilder aus dem TV können damit ab sofort<br />
nicht nur im TV oder Internet, sondern auch am Smart TV <strong>und</strong> am Smartphone genossen<br />
werden. Die App ist kostenlos <strong>und</strong> steht ab sofort in den Stores zum Download bereit.<br />
Sie träumen vom Winter in den Bergen,<br />
planen bereits ein paar Skitage in den<br />
Alpen oder wollen einfach wissen, wie<br />
das Wetter in Ihrem Lieblingsort ist? Schalten<br />
Sie doch einfach Ihren Smart-TV ein, laden<br />
Sie sich die App feratel PanoramaTV herunter<br />
<strong>und</strong> genießen Sie atemberaubende Panorama-Bewegtbilder<br />
in HD-Qualität von<br />
den Top-Destinationen Europas. Sollten Sie<br />
keinen Smart-TV haben, steht Ihnen die App<br />
selbstverständlich auch am Smartphone kostenlos<br />
zur Verfügung. feratel media technologies<br />
AG, einer der führenden Anbieter <strong>und</strong><br />
Entwickler touristischer Informationssysteme<br />
sowie bekannt für das Panorama TV,<br />
macht’s möglich.<br />
Livestreams in HD<br />
feratel wird mit der innovativen App nicht<br />
nur dem Trend steigender zeitlicher bzw. örtlicher<br />
Flexibilität beim Medienkonsum gerecht,<br />
es sind vor allem die Qualitätsmerkmale,<br />
die die Applikation von anderen<br />
Smartphone-Apps abgrenzt: Panoramavideos<br />
in HD von 300 europäischen Standorten,<br />
ergänzt um Wetterinfos <strong>und</strong> Wetterprognosen,<br />
Kameras in der Nähe des User-Standorts,<br />
Hinweise auf die neuesten Kameras<br />
u.v.m. <strong>–</strong> die App feratel PanoramaTV setzt<br />
damit neue Maßstäbe.<br />
Mit der App feratel PanoramaTV können Sie<br />
sich somit immer live von der Wetterlage vor<br />
Ort überzeugen. Mit unseren Kameras in den<br />
Alpen, am Mittelmeer, an der Nordsee, in<br />
den unterschiedlichsten Städten sowie in<br />
Osteuropa bieten wir Ihnen einen Blick auf<br />
die schönsten Destinationen in Europa <strong>und</strong><br />
versorgen Sie nahezu flächendeckend mit<br />
topaktuellen Wetterinformationen.<br />
Wetterpanorama ist smart<br />
Livewetterbilder in Broadcastqualität r<strong>und</strong><br />
um die Uhr sind sowohl für den Mobile-User<br />
als auch TV-Zuseher gleichermaßen jederzeit<br />
<strong>und</strong> regelmäßig von Interesse. feratel<br />
bietet mit der innovativen App feratel PanoramaTV<br />
das dazu passende Tool an. Die<br />
Smart-TV-App wird betrieben u.a. mit dem<br />
Marktführer Samsung sowie LG, Löwe,<br />
Sharp, VideoWeb, der Deutschen Telekom<br />
u.v.m.<br />
feratel media technologies AG<br />
Als touristischer Gesamtlösungsanbieter mit<br />
r<strong>und</strong> 180 Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern<br />
in Europa <strong>und</strong> Standorten in Österreich,<br />
Deutschland, der Schweiz, Italien, den Niederlanden,<br />
Belgien, Spanien, Tschechien,<br />
der Slowakei, Bulgarien <strong>und</strong> den USA konzentriert<br />
sich die feratel media technologies<br />
AG auf drei Kernbereiche: Telekommunikation,<br />
Informations- <strong>und</strong> Reservierungssysteme<br />
sowie Medien. Kernkompetenz des Unternehmens<br />
<strong>und</strong> des Teams ist die Verbindung<br />
innovativer<br />
Marketingansätze<br />
mit touristischem<br />
Branchen-Know-how<br />
<strong>und</strong> technischem<br />
Fachwissen. Ü<br />
www.feratel.com<br />
Fotos: feratel<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013 57
Skifahren ist jung <strong>und</strong> bleibt in<br />
Der Blick auf die lange Liste der neuerlichen Investitionen der Seilbahn-Unternehmen für die<br />
kommende Saison zeigt, dass die Branche auf Kurs ist <strong>und</strong> bereit, die nächsten Weichen zu<br />
stellen: Die Seilbahnen entwickelten sich vom Transporteur zum Erlebnisanbieter.<br />
58<br />
Österreich steht bei vielen Wintersportlern<br />
hoch im Kurs. Dies ist auch<br />
der Investitionsbereitschaft zu verdanken,<br />
die Österreichs Seilbahnen zu den<br />
modernsten, sichersten, schnellsten <strong>und</strong><br />
komfortabelsten der Welt machen.<br />
„Der Vergleich der vergangenen beiden Wintersaisonen<br />
zeigt es mehr als deutlich: Wir<br />
konnten bei wesentlichen Branchenzahlen<br />
erneut deutlich zulegen <strong>und</strong> damit die Unkenrufe<br />
mancher Kritiker, die Branche sei<br />
keine mit Zukunft, deutlich widerlegen“,<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013<br />
sagt Franz Hörl, Obmann des Fachverbandes<br />
der Seilbahnen Österreichs. So kam es sowohl<br />
beim Kassenumsatz mit einem Ergebnis<br />
von 1.243 Millionen <strong>–</strong> reiner Umsatz von<br />
Bahnen <strong>und</strong> Liften <strong>–</strong> mit einem Plus von sieben<br />
Prozent <strong>und</strong> bei den „Skier Days“ mit<br />
einer Anzahl von 54,2 Millionen (+8,4 Prozent)<br />
zu neuen Rekordwerten. Insgesamt tätigten<br />
die 254 heimischen Seilbahnunternehmen<br />
in der vergangenen Wintersaison an<br />
31.800 Betriebstagen 605 Millionen Beförderungen,<br />
r<strong>und</strong> neun Prozent mehr als im<br />
Winter davor. Und damit es auch im jüngst<br />
angebrochenen Winter weiter bergauf geht,<br />
wurde wieder kräftig investiert. Allen voran<br />
in den westlichen B<strong>und</strong>esländern, die geografisch<br />
bedingt natürlich den höchsten Anteil<br />
an Skibergen <strong>und</strong> Skivergnügen bieten.<br />
Über 500 Millionen Euro<br />
investiert<br />
Mit geschätzten Investition von 507 Millionen<br />
Euro im Winter 2013/14 stehen dabei<br />
die weitere Stärkung des Komfortfaktors, der
Seilbahnen<br />
Mit dem G-Link gelang in Wagrain mit großem<br />
finanziellen Kraftaufwand eine Seilbahnanlage,<br />
die in einem freien Spannfeld von über<br />
zwei Kilometern das Tal zwischen den zwei<br />
Skibergen Grafenberg <strong>und</strong> Grießenkareck verbindet.<br />
Foto: Garaventa/Doppelmayr<br />
weitere Ausbau moderner Infrastruktur sowie<br />
die Nachrüstung in Sachen Beschneiung<br />
im Fokus. Weiters zeigen die Unternehmen<br />
auch „auf der Piste“ erneut Einfallsreichtum.<br />
So gehen etwa am Kitzsteinhorn mit der<br />
„Black Mamba“ (neue schwarze Piste, bis<br />
zu 63 Prozent Steilheit) <strong>und</strong> der „Fun Line“<br />
(Piste mit Wellenbahn, kleinen Sprüngen<br />
<strong>und</strong> Steilkurven) zwei neue Strecken mit hohem<br />
Unterhaltungswert in Betrieb. Allein 60<br />
Millionen Euro investiert die Silvrettabahn<br />
in Ischgl für die Pendelbahn Piz Val Gronda<br />
inklusive neuer zusätzlicher roter Piste <strong>und</strong><br />
die 3S-Pardatschgratbahn, die im Winter<br />
2014/2015 fertig gestellt werden wird. Zwölf<br />
Millionen Euro investiert die Skilifte Schröcken<br />
Stolz Gmbh dafür, dass in Zukunft die<br />
Skigebiete Lech/Zürs <strong>und</strong> Warth/Schröcken<br />
mit dem „Auenfeldjet“ verb<strong>und</strong>en werden.<br />
Die Bergbahnen Hochzillertal sorgen mit einer<br />
VIP-Gondel für Aufsehen <strong>–</strong> eine hochmoderne<br />
Kabine mit Ledersitzen inklusive<br />
Massagefunktion <strong>und</strong> Multimedia-System<br />
mit Interieur aus der BMW 7er Limousine.<br />
14,5 Millionen Euro ließ sich die Bergbahnen<br />
AG Wagrain ihr neues Highlight kosten:<br />
den „G-Link Wagrain“, der die beiden Skiberge<br />
Grafenberg <strong>und</strong> Grießenkareck verbindet.<br />
Zudem werden Österreichs Skipisten immer<br />
sicherer. Trotz der steigenden Beförderungszahlen<br />
sinkt die Zahl der Verletzten zunehmend.<br />
Wenn es aber zu einem Unfall kommt,<br />
sind die Skigebiete gefordert, eine perfekt<br />
funktionierende Pistenrettung für den Gast<br />
zur Verfügung zu stellen. Deshalb sind auch<br />
heuer wieder r<strong>und</strong> elf Millionen Euro in die<br />
Pistenrettung sowie in Schulungen <strong>und</strong> Ausbildungen<br />
von Mitarbeitern für den sicheren<br />
Rettungseinsatz getätigt worden. Insgesamt<br />
sind derzeit etwa 2.370 Seilbahnmitarbeiter<br />
für den Pistenrettungseinsatz ausgebildet.<br />
Besonders wichtig für die Sicherheit im Skigebiet<br />
ist natürlich gut geschultes Personal.<br />
Viele Seilbahnunternehmen bekennen sich<br />
daher zum neuen Lehrberuf <strong>und</strong> bilden auch<br />
selbst Seilbahntechniker aus. Sie durchlaufen<br />
den theoretischen Teil der 3,5-jährigen<br />
dualen Ausbildung in der Berufsschule in<br />
Hallein, die speziell für diesen Beruf technisch<br />
hervorragend ausgestattet ist. „Diese<br />
Lehre ist ein sehr wichtiger Baustein im Hinblick<br />
auf die Qualifizierung unserer Mitarbeiter.<br />
Derzeit befinden sich insgesamt 18<br />
Lehrlinge in sechs Vorarlberger Betrieben in<br />
der Ausbildung <strong>–</strong> das ist schon ganz gut,<br />
kann aber noch viel mehr werden“, sagt Augustin<br />
Kröll, stellvertretender Fachgruppenobmann<br />
der Seilbahner in Vorarlberg.<br />
Allein in Nordtirol wurden heuer wieder<br />
über 250 Millionen Euro investiert. In Salzburg<br />
lagen die Investitionen bei 100 Millionen<br />
<strong>und</strong> in Vorarlberg bei 45 Millionen. „Jedes<br />
Jahr investieren die Vorarlberger Seilbahnen<br />
einen zweistelligen Millionenbetrag<br />
<strong>–</strong> <strong>und</strong> das nicht nur in ihr eigenes Produkt,<br />
sondern schlussendlich auch in die gesamte<br />
Wirtschaft <strong>und</strong> den <strong>Tourismus</strong> unseres Landes.<br />
Nur mit schnellen, sicheren <strong>und</strong> komfortablen<br />
Bahnen sowie guten <strong>und</strong> schneesicheren<br />
Pisten können wir im nationalen<br />
<strong>und</strong> internationalen Umfeld wettbewerbsfähig<br />
bleiben <strong>und</strong> den Standort auch für die<br />
Zukunft sichern“, sagt Fachgruppenobmann<br />
Mag. Wolfgang Beck.<br />
Erfolgreiche<br />
Wintersport-Industrie<br />
Doch nicht allein die Seilbahnwirtschaft in<br />
Österreich lässt immer wieder mit erfreulichen<br />
Zahlen aufhorchen. Auch die Unternehmen,<br />
die r<strong>und</strong> um den Wintersport ihre Produkte<br />
<strong>und</strong> Dienstleistungen anbieten, können<br />
auf sehr zufriedenstellende Zahlen blicken.<br />
So beispielsweise das Vorarlberger Unternehmen<br />
Doppelmayr, das auch heuer wieder<br />
mit Rekordumsatz die Weltmarktführerschaft<br />
im Seilbahnbau unterstrichen hat.<br />
Auch in diesem Jahr wurden neue Meilensteine<br />
der Seilbahntechnik gesetzt. Die Wildspitzbahn<br />
beispielsweise mit ihrer außergewöhnlichen<br />
Stationsarchitektur liegt auf<br />
3.429 Höhenmeter <strong>und</strong> ist damit die am<br />
höchsten gelegene Gondelbahn Österreichs.<br />
Auf Energieeffizienz setzt das Skigebiet<br />
Golm. Die Hüttenkopfbahn ist die erste Seilbahn,<br />
die dank der Photovoltaikzellen, die in<br />
die neue Station integriert wurden, r<strong>und</strong> 30<br />
Prozent des Energieverbrauchs der Bahn abdeckt.<br />
Und das ist nur ein Beispiel. Denn die Wintersportindustrie<br />
zeigt sich international<br />
stark. Die Skiindustrie legt wieder zu. „Der<br />
globale Skimarkt hat sich nach dem letzten<br />
großen Einbruch 2007 bei r<strong>und</strong> 3,4 Millionen<br />
Paar stabilisiert, wovon 50 Prozent von<br />
österreichischen Produzenten stammen“,<br />
sagt Franz Föttinger, Skiindustrie-Sprecher.<br />
Mittlerweile sind die österreichischen Skifirmen<br />
auch mit ihren eigenen Skischuh-Innovationen<br />
sehr erfolgreich. Mit dem Rieder<br />
Unternehmen Wintersteiger etabliert sich<br />
weltweit ein Dienstleister für den Skiverleih<br />
mit innovativen Servicemaschinen, Ersatzteilen<br />
<strong>und</strong> Zubehör. TRM, Tiroler Röhren,<br />
sorgen dafür, dass die Wasserzufuhr zur Pistenbeschneiung<br />
funktioniert, <strong>und</strong> der Südtiroler<br />
Beschneiungs-Experte DemacLenko<br />
hat mit seinem Sitz in Telfs einen wichtigen<br />
Standort in Nordtirol. Meissl aus Pfarrwerfen<br />
sorgt weltweit für coole Après-Ski-<br />
Schirme <strong>und</strong> der starke Sportartikelhandel<br />
arbeitet erfolgreich daran, dass sich Wintersportler<br />
bunt, warm <strong>und</strong> bequem ihrem<br />
Hobby widmen können.<br />
Ü<br />
Der Vorarlberger Seilbahnbauer Doppelmayr<br />
hat mit der Weibermahdbahn (im Bild) im vergangenen<br />
Jahr schon für mehr Komfort im Skigebiet<br />
Lech/Zürs gesorgt, heuer errichtete Doppelmayr<br />
den „Auenfeldjet“, der einen 40 Jahre<br />
alten Wunsch erfüllte: die Verbindung zwischen<br />
Lech/Zürs <strong>und</strong> Warth/Schröcken.<br />
Foto: Doppelmayr<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013 59
Vorarlberger Seilbahnen<br />
investieren 45 Millionen<br />
Erste kuppelbare 8er-Sesselbahn im Skigebiet Mellau sowie die Skigebietsverbindung<br />
Lech Zürs mit Warth Schröcken sind die Highlights der Saison.<br />
45 Millionen Euro haben die Betriebe für die<br />
kommende Wintersaison investiert. Davon<br />
wurden knapp 60 Prozent für Komfort- <strong>und</strong><br />
Strukturverbesserungen aufgewendet. Mit<br />
einem Investitionsvolumen von zwölf Millionen<br />
Euro ist der Auenfeldjet heuer das<br />
größte Projekt. Die zwei Kilometer lange<br />
10er-Gondel-Einseil-Umlaufbahn verbindet<br />
die Skigebiete Lech Zürs <strong>und</strong> Warth Schröcken.<br />
Für sportliche Skifahrer eröffnen sich<br />
somit w<strong>und</strong>erbare Möglichkeiten in einer der<br />
schneereichsten Regionen der Alpen mit 190<br />
Pistenkilometern.<br />
Weitere acht Millionen Euro wurden in den<br />
Bau der ersten kuppelbaren 8er-Sesselbahn<br />
„Rossstelle“ im Bregenzerwald investiert.<br />
Die Anlage ist zudem mit einer der modernsten<br />
Kindersicherungen ausgestattet. Wenn es<br />
um Komfort <strong>und</strong> Sicherheit geht, dann ist der<br />
Seilbahnbauer Doppelmayr die erste<br />
Adresse. Eine weitere Besonderheit ist die<br />
automatische Schließanlage der bereits im<br />
letzten Jahr in Betrieb genommenen Anlage<br />
„Ragazer Blanken“ im Skigebiet Damüls.<br />
Insgesamt 19 Millionen Euro flossen in die<br />
Verbesserung der Skigebietsgastronomie, in<br />
Pistenoptimierungen sowie in Sicherheits<strong>und</strong><br />
Umweltschutzmaßnahmen.<br />
Besonders innovativ <strong>und</strong> zukunftsweisend<br />
ist auch die im letzten Winter in Betrieb genommene<br />
Hüttenkopfbahn im Skigebiet<br />
Golm. Sie ist als erste Sesselbahn weltweit<br />
mit einem Solarantrieb ausgerüstet. Bei dieser<br />
hocheffizienten Anlage wird ein Drittel<br />
des Strombedarfs durch Sonnenenergie gewonnen.<br />
Von der Modernisierung der Anlage<br />
<strong>und</strong> den getätigten Investitionen von 8,5 Millionen<br />
Euro profitiert die gesamte Talschaft.<br />
Durch den umsichtigen Umgang mit den<br />
Fotos: www.bergbahnen-vorarlberg.at<br />
Ressourcen wird gewährleistet, dass auch<br />
zukünftige Generationen sowohl eine reizvolle<br />
Landschaft als auch eine intakte Infrastruktur<br />
vorfinden.<br />
Wertschöpfung in der Region<br />
Geht es um die Wahl einer Urlaubs- oder<br />
Ausflugsdestination, ist das Angebot der<br />
Seilbahnen entscheidend. Investitionen in<br />
Seilbahn-Projekte nützen daher der gesamten<br />
Wirtschaft. Sowohl im Sommer als auch<br />
im Winter sind die Seilbahnen ein wichtiger<br />
Motor für die wirtschaftliche Entwicklung<br />
<strong>und</strong> den Wohlstand in den Regionen. So profitieren<br />
auch Gastronomie, Skischulen, Baugewerbe<br />
<strong>und</strong> die vielen Handelsgeschäfte<br />
von den Seilbahnen. Während der Wintersaison<br />
sind bei den Bergbahnen <strong>und</strong> im <strong>Tourismus</strong><br />
r<strong>und</strong> 10.000 Mitarbeiter beschäftigt.<br />
Der Einkommensmultiplikator der Seilbahnen<br />
beträgt 6,6 <strong>–</strong> d.h. durch 1.000 Euro an<br />
Löhnen, Gehältern <strong>und</strong> Gewinnen, die durch<br />
die Nutzung von Bergbahnen erzielt werden,<br />
wird ein volkswirtschaftliches Einkommen<br />
in der Region in der Höhe von 6.600 Euro<br />
erzielt.<br />
Ü<br />
60<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013
Österreichs Seilbahnen:<br />
TÜV AUSTRIA geprüft<br />
Bei der Herstellung von Seilbahnen <strong>und</strong> Schleppliften ist Österreich eine Weltmacht, eine<br />
Tatsache, die allgemein bekannt ist. Das Gleiche gilt jedoch auch für die Prüfung dieser Anlagen<br />
durch ein österreichisches Unternehmen, den TÜV AUSTRIA.<br />
Seilbahnen als tragende Kraft<br />
des Wintertourismus<br />
<strong>Tourismus</strong> ist ein Gr<strong>und</strong>stein der österreichischen<br />
Volkswirtschaft. Einer der treibende<br />
Kräfte für den Wintertourismus sind<br />
die r<strong>und</strong> 3.000 Seilbahnanlagen in Österreich,<br />
die Gäste aus der ganzen Welt sicher<br />
zum Gipfel führen: Das international erfolgreiche,<br />
österreichische Unternehmen TÜV<br />
AUSTRIA hat nun mit den regelmäßig<br />
wiederkehrenden Prüfungen der Anlagen begonnen.<br />
Seilbahnanlagen befördern<br />
554 Millionen Personen jährlich<br />
Um die mehr als 45 Millionen Wintertouristen<br />
über die Pistenflächen zu tragen, kommen<br />
verschiedene Arten von Seilbahnanlagen<br />
zum Einsatz: Standseilbahnen, Pendelbahnen,<br />
Umlaufbahnen sowie Sesselbahnen<br />
<strong>und</strong> Schlepplifte. Diese absolvieren jährlich<br />
(Winter-, Gletscher- <strong>und</strong> Zwischensaisonbetrieb)<br />
31.800 Betriebstage, während denen<br />
sie insgesamt 554 Millionen Personen transportieren.<br />
Die intensive Beanspruchung verlangt<br />
nach einer kompetenten, prüftechnischen<br />
Abwicklung von Seilbahnprojekten.<br />
TÜV AUSTRIA steht dem österreichischen<br />
<strong>Tourismus</strong> in allen Belangen zur<br />
Verfügung.<br />
Auf dem Gebiet der Seilbahnen<br />
ist Österreich eine „Weltmacht“<br />
Dieser hervorragende Ruf gründet sich neben<br />
der einzigartigen Bergwelt auf dem klaren<br />
Bekenntnis zur Sicherheit: Seit 2000<br />
wurden sechs Milliarden Euro investiert, davon<br />
alleine 800 Millionen Euro in die<br />
Schneesicherheit. Neben knapp 2.500 Seilbahn-Mitarbeitern,<br />
die als Pistenrettungssanitäter<br />
ausgebildet sind, beeindruckt der sicherheitstechnische<br />
Standard der österreichischen<br />
Seilbahnanlagen.<br />
31.800 Betriebstage pro Jahr:<br />
TÜV AUSTRIA führt wiederkehrende<br />
Prüfungen durch<br />
TÜV AUSTRIA führt technische Abnahmeprüfungen<br />
<strong>und</strong> Instandhaltungsprüfungen<br />
von Seilbahnanlagen im Auftrag von Betreibern,<br />
Herstellern <strong>und</strong> Behörden durch. In der<br />
Bauteilprüfung werden Seile, Seilbremsen,<br />
Antriebswellen <strong>und</strong> Seilklemmen geprüft.<br />
Der Erfolg der TÜV AUSTRIA-Prüfungen<br />
spricht für sich: Jeder Unfall ist ein Unfall<br />
zu viel. Jedoch können Österreichs Seilbahnanlagen<br />
bei 22 Personenunfällen im<br />
Jahr 2012 gegenüber 554,000.000 beförderten<br />
Personen als das sicherste Massentransportmittel<br />
bezeichnet werden.<br />
Österreichs Seilbahnbranche<br />
nimmt 1/6 des Weltmarktes ein<br />
Die Sicherheit von Seilbahnprojekten <strong>und</strong><br />
Touristikanlagen gehört zu den Kernkompetenzen<br />
des TÜV AUSTRIA, ebenso wie<br />
die Überprüfung von Spielplätzen, Kletter<strong>und</strong><br />
Hochseilgärten sowie Freizeitspezialanlagen,<br />
wie Abenteuerparks etc. Ü<br />
Quelle: Statistik Austria, WKO,<br />
i<br />
Information<br />
Fotos: TÜV Austria<br />
www.tuv.at/seilbahn, www.tuv.at/services<br />
TÜV AUSTRIA Gruppe<br />
Der österreichische TÜV ist ein erfolgreiches<br />
internationales Unternehmen<br />
mit Niederlassungen in 26<br />
Ländern der Welt, von Köln bis Dubai<br />
<strong>und</strong> von Madrid bis Shanghai.<br />
Gründung: 1872<br />
Sitz: Wien, Österreich<br />
Mitarbeiter: 1200<br />
Umsatz: 120 Mio. Euro<br />
Niederlassungen: 26 weltweit.<br />
Dienstleistungsunternehmen:<br />
Prüf- <strong>und</strong> Messdienstleistung, Zertifizierungen,<br />
Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
www.tuv.at<br />
Werbung<br />
TÜV AUSTRIA ist mehr als man glaubt. 270 Services im Dienst der K<strong>und</strong>en. Weltweit.<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013 61
Salzburg<br />
Unterschätzte<br />
Mobilitätskosten<br />
Salzburgs neuer Rechner für Wohn- <strong>und</strong> Fahrtkosten<br />
Der Traum vom „Haus im Grünen“ ist oft mit beträchtlichen Kosten für die Nutzung von<br />
Auto, Bus oder Bahn verb<strong>und</strong>en. Diese Kosten werden allerdings bei der Wahl des Wohnortes<br />
oft nicht beachtet oder zumindest unterschätzt.<br />
Von Florian Eckel<br />
i<br />
Information<br />
<strong>Bevölkerung</strong>sentwicklung<br />
im Flachgau seit 1961<br />
Quelle: Statistik Austria<br />
142.365<br />
Foto: T. Wizany<br />
70.913<br />
1961 1971 1981 1991 2001 2011<br />
Wohnen am Land, Arbeiten in der<br />
Stadt: für viele Menschen ein<br />
Traum, der auch immer öfter realisiert<br />
wird. Was dabei jedoch oft nicht bedacht<br />
wird, ist, dass das Pendeln vom Wohnort<br />
zum Arbeitsplatz mit beträchtlichen Kosten<br />
verb<strong>und</strong>en sein kann. Diese zusätzlichen<br />
Kosten für Auto, Bus oder Bahn werden bei<br />
der Wahl des Wohnorts oft unterschätzt. Zur<br />
Berechnung dieser Mobilitätskosten hat das<br />
Salzburger Institut für Raumordnung <strong>und</strong><br />
Wohnen (SIR) mit dem Projektpartner Research<br />
Studio iSPACE ein neues, EU-gefördertes<br />
<strong>und</strong> bislang einzigartiges Projekt namens<br />
„Moreco“ initiiert. Moreco steht für<br />
„mobility and residential costs“. Dieser Online-Dienst<br />
bietet für Wohnungswerber wie<br />
auch Experten gratis jeweils eigene, interaktive<br />
Kostenrechner an. „Das Salzburger Institut<br />
für Raumordnung <strong>und</strong> Wohnen hat mit<br />
dem EU-Projekt Moreco tolle Arbeit für<br />
Salzburg geleistet. Die Nutzer der Moreco-<br />
Rechner können jetzt die oft unterschätzten<br />
Mobilitätskosten sichtbar machen. Besonders<br />
freut mich auch, dass Experten <strong>und</strong> Politik<br />
ein neues Werkzeug für eine intelligente<br />
Siedlungsentwicklung erhalten“, erklärt<br />
Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid<br />
Rössler. Raumordnungspolitisch ist diese<br />
Arbeit von besonderer Bedeutung, denn bevor<br />
neue Siedlungen erschlossen werden,<br />
müssen Rahmenbedingungen für eine optimale<br />
Verkehrsanbindung an das öffentliche<br />
Netz geschaffen sein.<br />
„Das SIR ist eine wichtige Anlaufstelle für<br />
Wohnungswerber <strong>und</strong> Experten in Sachen<br />
Raumordnung <strong>und</strong> Mobilität. Das SIR ist<br />
aber auch ein Think-Tank, wenn es darum<br />
geht, neue Projekte nach Salzburg zu holen.<br />
Ich bin besonders auf das Projekt Moreco<br />
stolz, weil wir hier innerhalb der EU eine<br />
Vorreiterrolle übernommen haben“, sagt<br />
SIR-Direktor DI Peter Haider. „Hinter Moreco<br />
stehen mehrjährige Arbeit <strong>und</strong> f<strong>und</strong>iertes<br />
Expertenwissen. Über unsere beiden<br />
Kostenrechner bündeln wir erstmals viele relevante<br />
Datensätze im Bereich Mobilität,<br />
62<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013
Kosten für Individualverkehr <strong>und</strong> öffentlichen<br />
Verkehr <strong>und</strong> stellen der <strong>Bevölkerung</strong><br />
gratis praktische Entscheidungshilfen zur<br />
Verfügung. Im Mittelpunkt unserer Arbeit<br />
stand <strong>und</strong> steht die Nutzerfre<strong>und</strong>lichkeit. Jeder<br />
kann nun einfach nachrechnen, was wie<br />
viel kostet“, erläutert Moreco-Projektleiterin<br />
DI Daniela Bischof vom SIR ergänzend.<br />
Täglich über 42.000 Pendler<br />
Wer in der Stadt Salzburg wohnt <strong>und</strong> arbeitet,<br />
profitiert von kurzen Wegen <strong>und</strong> einem<br />
gut ausgebauten öffentlichen Verkehrsnetz.<br />
Steigende Gr<strong>und</strong>stücks- <strong>und</strong> damit Wohnkosten<br />
in zentralen Lagen veranlassen jedoch<br />
immer mehr Menschen, in den Flachgau, den<br />
so genannten „Speckgürtel“ der Stadt, zu<br />
übersiedeln. Täglich pendeln mehr als<br />
42.000 Personen vom Umland in die Stadt<br />
Salzburg. Die dabei anfallenden Kosten <strong>und</strong><br />
die Mehrbelastung durch die längeren Wege<br />
werden von den Betroffenen häufig unterschätzt<br />
oder von Wohnungssuchenden bei<br />
der Wahl des neuen Wohnortes wenig berücksichtigt.<br />
Dabei sind „Wohnen“ <strong>und</strong><br />
„Mobilität“ zwei wichtige Lebensbereiche,<br />
die unweigerlich zusammenhängen. Über<br />
den Moreco-Haushaltsrechner können sich<br />
Wohnungssuchende in wenigen Schritten einen<br />
Überblick über alle Kosten ihrer geplanten<br />
Wohnstandorte im B<strong>und</strong>esland Salzburg<br />
verschaffen. Die individuellen Wohnkosten,<br />
Wohnnebenkosten, Mobilitätskosten <strong>und</strong> der<br />
Mattsee im Drei-Seen-Land<br />
i<br />
Was ist Moreco?<br />
Zeitaufwand für die Wege zur Arbeit, in die<br />
Schule, zum Einkauf oder in der Freizeit sind<br />
auf einen Blick sichtbar <strong>und</strong> die Standorte<br />
oder gewählten Verkehrsmittel miteinander<br />
vergleichbar. Interessierte geben mit Adresseingabe<br />
bis zu zwei Wohnprojekte <strong>und</strong> die<br />
genutzten Verkehrsmittel für Wege zur Arbeit,<br />
zur Schule, zum Einkaufen oder in der<br />
Freizeit ein. Als Ergebnis erhalten sie eine<br />
Aufschlüsselung über die zu erwartenden<br />
monatlichen Wohn- <strong>und</strong> Mobilitätskosten,<br />
die sich mit einem Jahr beginnend bis zu<br />
zehn Jahre hochrechnen lassen. Zusätzlich<br />
Hinter Moreco verbirgt sich ein länderübergreifendes EU-Projekt von Österreich,<br />
Deutschland, Frankreich, Slowenien <strong>und</strong> Italien, das vom EU-Programm „Europäische<br />
Territoriale Zusammenarbeit 2007<strong>–</strong>2013 Alpenraum“ kofinanziert wird. Das<br />
Projekt läuft bis Ende Juni 2014. Das Ziel von Moreco ist es, das Bewusstsein für<br />
Mobilitäts- <strong>und</strong> Wohnkosten zu stärken. Langfristig sollen vor allem die Siedlungsentwicklung<br />
<strong>und</strong> das Angebot des öffentlichen Verkehrs in den Projektgebieten<br />
noch besser miteinander verschränkt werden.<br />
Moreco Haushaltsrechner unter www.moreco.at/haushaltsrechner<br />
Moreco-Siedlungsrechner unter www.moreco.at/siedlungsrechner<br />
Präsentation von Salzburgs neuem Rechner für Wohn- <strong>und</strong> Fahrtkosten im SIR. (v.l.): Dr. Thomas<br />
Prinz (Studienleiter), DI Daniela Bischof (Projektleitung Moreco), Dr. Astrid Rössler (Landeshauptmann-Stellvertreterin)<br />
<strong>und</strong> DI Peter Haider (Direktor SIR).<br />
Foto: www.neumayr.cc<br />
Foto: Florian Eckel<br />
werden die monatliche Reisezeit <strong>und</strong> die zurückgelegten<br />
Kilometer errechnet <strong>und</strong> übersichtlich<br />
ausgegeben. Damit lassen sich nicht<br />
nur verschiedene Wohnstandorte miteinander<br />
vergleichen. Auch die Kosten <strong>und</strong> der<br />
Zeitaufwand für das Pendeln mit einem oder<br />
mehreren Autos, per Fahrrad, zu Fuß oder<br />
mit Bus oder Bahn für ein <strong>und</strong> dasselbe<br />
Wohnprojekt werden so vergleichbar gemacht.<br />
Unterstützung für Bürgermeister<br />
<strong>und</strong> Regionalplaner<br />
Der Moreco-Siedlungsrechner unterstützt<br />
Bürgermeister, Gemeindevertretungen <strong>und</strong><br />
Experten wie Regionalplaner bei der Siedlungsentwicklung<br />
im Flachgau. Dieses Projekt-Werkzeug<br />
steht derzeit für den politischen<br />
Bezirk Salzburg-Umgebung zur Verfügung,<br />
während der Moreco-Haushaltsrechner<br />
für die Menschen im gesamten B<strong>und</strong>esland<br />
Wohn- <strong>und</strong> Mobilitätskosten errechnen<br />
kann. Der Rechner ver<strong>schafft</strong> Planern<br />
<strong>und</strong> Gemeinden auf Basis der SAGIS-Daten<br />
(Salzburger Geografisches Informationssystem),<br />
der geografischen Daten des Landes,<br />
eine optimale Gr<strong>und</strong>lage zur Bewertung von<br />
geplanten Siedlungen. Die Bewertung erfolgt<br />
hinsichtlich der Infrastruktur im Wohnumfeld,<br />
der Anbindung an den öffentlichen<br />
Verkehr <strong>und</strong> des zu erwartenden Mobilitätsaufwand<br />
es potenzieller Anwohner. Die Nutzer<br />
wählen zuerst einen Standort im Flachgau<br />
aus. Bei der Standortauswahl ermittelt<br />
der Moreco-Siedlungsrechner aufgr<strong>und</strong> vorberechneter<br />
Daten bereits im Hintergr<strong>und</strong><br />
automatisch die Parameter zur Siedlungsbewertung.<br />
Parameter, die mit einem Bleistift-<br />
Symbol versehen sind, sollen vom Nutzer ergänzt<br />
werden. Alle Angaben können generell<br />
vom Nutzer individuell angepasst werden.<br />
Der Siedlungsrechner ist in der ersten Entwicklungsstufe<br />
primär für Bürgermeister, die<br />
Wohnungswirtschaft, Raumplaner <strong>und</strong> Experten<br />
der Raumordnung vorgesehen.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich ist dieser Rechner aber allen<br />
interessierten Usern zugänglich. Ü<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013 63
Mit dem Austro Daimler „Prinz Heinrich“ gewann das Werksteam 1910 unter Führung von Ferdinand<br />
Porsche eine knapp 2.000 Kilometer lange Sternfahrt durch Deutschland.<br />
Foto: Christian Maislinger<br />
Die Erlebniswelt Fahr(T)raum <strong>–</strong> Eröffnung im Mai 2013 <strong>–</strong><br />
wurde für den Österreichischen Innovationspreis <strong>Tourismus</strong><br />
2014 vorgeschlagen.<br />
Foto: Christian Maislinger<br />
Ein Glück für Mattsee<br />
Porsche-Enkel Ernst Piech hat sich<br />
seinen Fahr(T)raum realisiert<br />
64<br />
Von Siegfried Hetz<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013<br />
Nobler kann eine Garage nicht bestückt<br />
sein. Wer vor den ehrwürdigen<br />
<strong>und</strong> teils schnittigen Karossen in<br />
der Erlebniswelt „Fahr(T)raum“ steht, fühlt<br />
sich rasch an die Wagenburg im Schloss<br />
Schönbrunn erinnert, wo der ehemalige<br />
Fuhrpark der Habsburger ausgestellt ist. Der<br />
Unterscheid liegt im Antrieb: dort Pferdestärken,<br />
hier Motoren. Dass in der ehemaligen<br />
Schuhfabrik auch noch Platz für ein<br />
Ärzte- <strong>und</strong> Therapiezentrum ist, stellt sich<br />
als zusätzliches Plus für die Marktgemeinde<br />
heraus.<br />
Unter dem Motto „Meilensteine der Mobilität“<br />
sind in der neuen Mattseer Erlebniswelt<br />
Fahr(T)raum Exponate aus der Pionierzeit<br />
des österreichischen Autobaus der Jahre<br />
1901 bis 1931 zu sehen. Das Moderne <strong>und</strong><br />
Zukünftige dieser Vehikel liegt in der Antriebstechnik<br />
<strong>und</strong> die ist untrennbar mit dem<br />
Namen Ferdinand Porsche (1875-1951) verb<strong>und</strong>en.<br />
Der „Urvater“ von Porsche <strong>und</strong> VW<br />
<strong>–</strong> Sohn eines böhmischen Spenglers <strong>–</strong> hat<br />
zuerst mit Lohner in Wien <strong>und</strong> anschließend<br />
für Austro Daimler in Wiener Neustadt Autos<br />
entwickelt, <strong>und</strong> bereits damals schon mit<br />
Hybridmotoren. Der Fahr(T)raum ist deshalb<br />
nicht nur die strahlend-elegante Garage<br />
eines Liebhabers alter Autos, sondern vielmehr<br />
auch die Präsentation eines Stücks<br />
österreichischer Industrie- <strong>und</strong> Technikgeschichte.<br />
Elegante <strong>und</strong> gediegene<br />
Präsentation<br />
Die Präsentation im Fahr(T)raum darf als<br />
durchgehend gelungen bezeichnet werden,<br />
wofür die räumlich großzügige Halle der<br />
ehemaligen Schuhfabrik die besten Voraussetzungen<br />
bietet. So zeigen sich die Highlights<br />
auf einer Ausstellungsfläche von über<br />
1.500 Quadratmetern im jeweils günstigsten<br />
Licht. Stellt man sich auf die rot markierten<br />
Platzhalter, aktiviert sich eine Schallglocke<br />
<strong>und</strong> zu hören sind die Original-Motorengeräusche.<br />
Alles Wissenswerte zu den einzelnen<br />
Ausstellungsstücken kann über multimediale<br />
Touchscreens abgefragt werden.<br />
Sympathisch ist auch, dass die Wägen nicht<br />
hinter Absperrungen stehen, sondern die Besucher<br />
bis auf Tast- <strong>und</strong> Riechnähe an sich<br />
heranlassen. An Raritäten ist neben mehreren<br />
Modellen der Austro-Daimler-Flotte zum<br />
Beispiel der Lohner Mixte zu sehen, ein Hybrid-Elektroauto,<br />
das direkt über die Vorderräder<br />
angetrieben <strong>und</strong> dessen Akku von einem<br />
Verbrenner aufgeladen wird. Besondere<br />
Aufmerksamkeit erregen auch der Jagdwagen,<br />
den Ferdinand Porsche für Fahrten zum<br />
Jagdhaus samt Kind <strong>und</strong> Kegel benutzte,<br />
oder der sogenannte Kaiserwagen aus dem<br />
Jahr 1912. Dessen von Lohner gefertigte Karosserie<br />
wurde auf Wunsch von Kaiser Franz<br />
Joseph I. so hoch ausgebaut, dass er aufrecht<br />
ein- <strong>und</strong> aussteigen konnte, schließlich beugt<br />
ein Kaiser sein Haupt nur vor Gott allein.<br />
Mit dem ebenfalls ausgestellten „Prinz Heinrich-Wagen“<br />
errang Austro Daimler die ersten<br />
großen Rennsiege, wobei Ferdinand Porsche<br />
das Werksteam 1910 auf der knapp<br />
2.000 Kilometer langen Sternfahrt durch<br />
Deutschland höchstpersönlich anführte <strong>und</strong><br />
die ersten drei Plätze belegte.<br />
Mehr Piech als Porsche<br />
Wer sich w<strong>und</strong>ert, warum unter den Ausstellungsstücken<br />
kein Porsche zu finden ist, erhält<br />
vom Hausherrn die Antwort, dass der<br />
erste Porsche <strong>–</strong> der „356er“ <strong>–</strong> nicht von Vater<br />
Ferdinand, sondern von Sohn Ferry realisiert<br />
wurde. Relativierend fügt Ernst Piech hinzu,
(v.l.n.r.) Ernst <strong>und</strong> Elisabeth Piech, Matthäus Maislinger, Fahr(T)raum-Geschäftsführer, <strong>und</strong> Leo<br />
Bauernberger, Geschäftsführer der Salzburger Landtourismus Gmbh.<br />
Foto: Christian Maislinger<br />
dass mit einem original KdF-Wagen von<br />
1938 <strong>–</strong> unter der Leitung von Ferdinand Porsche<br />
entwickelt <strong>–</strong> doch ein „echter“ Porsche<br />
zu sehen ist. Zur Zerstreuung zwischendurch<br />
setzt man sich an einen Simulator <strong>und</strong> lenkt<br />
eines der Gefährte durch idyllische Landschaften.<br />
Sogar der Fahrtwind wird simuliert.<br />
Darüber hinaus werden Funktionsmodelle<br />
gezeigt, anhand derer technische Zusammenhänge<br />
erklärt werden. Aktuell wird<br />
die Kinderecke gestaltet <strong>und</strong> ausgebaut, <strong>und</strong><br />
im kommenden Mai wird im Untergeschoß<br />
die ergänzende Ausstellung mit Traktoren<br />
<strong>und</strong> landwirtschaftlichen Nutzgeräten eröffnet.<br />
Weil Autos <strong>–</strong> auch edle Oldtimer <strong>–</strong> stets<br />
bewegt werden sollten, werden im<br />
Fahr(T)raum auch Ausfahrten mit Oldtimern<br />
angeboten.<br />
Dass die Oldtimer-Sammlung Piech-Nordhoff<br />
ausgerechnet in Mattsee, 20 Kilometer<br />
nördlich der Stadt Salzburg, ihre scheinbar<br />
endgültige Bleibe gef<strong>und</strong>en hat, verdankt<br />
sich dem Umstand, dass das Ehepaar Ernst<br />
<strong>und</strong> Elisabeth Piech seit der Zeit ein Haus<br />
am Mattsee besitzt, als der Porsche-Enkel<br />
mit seiner Mutter Louise die spätere Porsche<br />
Holding managte. Um den Kreis zu schließen,<br />
sei auch noch angemerkt, dass Ehefrau<br />
Elisabeth Piech die jüngste Tochter des ehemaligen<br />
VW-Generaldirektors <strong>und</strong> späteren<br />
Vorstandsvorsitzenden Heinrich Nordhoff<br />
ist.<br />
Da die Firma Paul Green ein neues Produktionsgebäude<br />
außerhalb des Ortes gebaut hatte,<br />
stand im Ort Mattsee einige Jahre das Hauptgebäude<br />
der ehemaligen Schuhfabrik leer. Für<br />
das Ortsbild einer Gemeinde mit 3.000 Einwohnern,<br />
die mit den drei Seen zum beliebtesten<br />
Naherholungsgebiet der Stadt-Salzburger<br />
zählt, kann ein weitgehend brachliegender Industriebau<br />
ziemlich schnell zu einem Problem<br />
werden. Das war auch dem damaligen Noch-<br />
Bürgermeister Matthäus Maislinger bewusst.<br />
Im Anschluss an ein 2010 zufällig geführtes<br />
Gespräch zwischen Piech <strong>und</strong> ihm wurden gemeinsame<br />
Überlegungen zwecks Nutzung des<br />
(v.l.n.r.) Ernst Piech mit Bürgermeister René Kuel <strong>und</strong> Vizebürgermeister Stefan Handlechner anlässlich<br />
der Eröffnung.<br />
Foto: Christian Maislinger<br />
Gebäudes <strong>und</strong> Unterbringung der Oldtimer-<br />
Sammlung angestellt. Eine familiennahe Stiftung<br />
hat die Immobilie erworben, <strong>und</strong> nach einer<br />
intensiven Umbau- <strong>und</strong> Renovierungsphase<br />
konnte die Automobil-Erlebniswelt im<br />
Mai 2013 eröffnet werden. „Dass sich das alles<br />
realisieren hat lassen, ist ein großes Glück für<br />
Mattsee“, bringt es Maislinger auf den Punkt,<br />
der 2012 das Amt des Bürgermeisters abgegeben<br />
hat <strong>und</strong> sich jetzt als Geschäftsführer um<br />
den Fahr(T)raum kümmert.<br />
Im Zentrum steht<br />
die Ges<strong>und</strong>heit<br />
René Kuel, der 2012 gewählte neue Mattseer<br />
Bürgermeister, ist über die günstige Fügung<br />
nicht weniger glücklich als sein Amtsvorgänger.<br />
Und das aus gleich mehreren Gründen.<br />
Zum einen konnte das Büro des <strong>Tourismus</strong>verbandes<br />
in den Kassen- <strong>und</strong> Informationsbereich<br />
des Fahr(T)raums integriert werden, zum<br />
anderen wurde das Obergeschoß in ein großzügiges<br />
Ärzte- <strong>und</strong> Therapiezentrum aus- <strong>und</strong><br />
umgebaut.<br />
Mit der Eröffnung des „First Floor“ genannten<br />
Zentrums wurde eine wichtige Voraussetzung<br />
für die zukünftige Ausrichtung der Marktgemeinde<br />
als Ges<strong>und</strong>heitsstandort geschaffen. Im<br />
Zuge des Agenda-21-Prozesses hat die Gemeinde<br />
unter dem Motto „Mattsee 2020“ ein<br />
Zukunftsprofil erarbeitet, in dessen Mittelpunkt<br />
das Thema Ges<strong>und</strong>heit in einem umfassenden<br />
Sinn steht. Damit will sich der ebenso einzigartig<br />
gelegene wie beliebte Ort im Drei-Seen-<br />
Land für eine gesicherte Zukunft rüsten. „Ges<strong>und</strong>heit“,<br />
so René Kuel, „ist eines der großen<br />
Zukunftsthemen nicht nur für Mattsee, sondern<br />
für unsere Gesellschaft insgesamt.“ Auch in<br />
Sachen Ges<strong>und</strong>heit legt der über 80-jährige<br />
Porsche-Enkel einiges vor. Wenn er die Sommermonate<br />
am Mattsee verbringt, ist der ehemalige<br />
Sportruderer tagtäglich mit dem Boot<br />
unterwegs. Vielleicht auch als Ausgleich zu<br />
Genuss <strong>und</strong> Muße, die mit dem Betrieb des<br />
Weinguts im englischen Southampton verb<strong>und</strong>en<br />
sind, wo das Ehepaar die andere Hälfte des<br />
Jahres verbringt. Wenn Piech mit seinen Preziosen<br />
über Land fährt, sind Mitfahrer, darauf<br />
legt er ausdrücklich Wert, „jedenfalls immer<br />
herzlich eingeladen“.<br />
Ü<br />
i<br />
Information<br />
Die Erlebniswelt Fahr(T)raum ist<br />
täglich geöffnet. Arrangements für<br />
Betriebsausflüge, Veranstaltungen<br />
<strong>und</strong> Firmenpräsentationen auf<br />
Anfrage unter 06217/59232 oder<br />
office@fahrtraum.at<br />
www.fahrtraum.at<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013 65
Menschen & Märkte<br />
Zukunftsmodell<br />
Die Finanzierungssituation mittelständischer<br />
Unternehmen hat sich durch die weltweite<br />
Finanz- <strong>und</strong> Bankenkrise drastisch verschlechtert<br />
<strong>und</strong> birgt erhebliche Gefahren für<br />
die erhoffte wirtschaftliche Entwicklung.<br />
„Wenn man der Regierung im Moment zusieht,<br />
schwindet alle Hoffnung. Wir stehen<br />
nicht vor einem Budgetloch, sondern vor einem<br />
Zukunftsloch! Es gilt bürokratische<br />
Umwege so rasch als möglich zu verkürzen“,<br />
warnte Senats-Präsident Dr. Erhard Busek.<br />
Die Impuls-Veranstaltung des Senats in der<br />
Vorarlberger Landes- <strong>und</strong> Hypothekenbank<br />
Aktiengesellschaft war ein Appell an den<br />
Mittelstand, sein Potenzial künftig effizienter<br />
zu nutzen. „Aus Sicht des Senat der Wirtschaft<br />
ist eine unternehmergetriebene Finanzierung<br />
die einzige Lösung der Zukunft <strong>–</strong><br />
vor allem für KMUs“, so Hans Harrer, Vorstand<br />
des Senats. Auch Vorstandsvorsitzender<br />
der Hypo Landesbank Vorarlberg <strong>und</strong> Senator<br />
im Senat der Wirtschaft, Dr. Michael<br />
Grahammer, pflichtete Harrer bei: „In Hinblick<br />
auf dieses aktuell schwierige Umfeld<br />
werden neue, alternative Finanzierungsinstrumente<br />
mit Sicherheit künftig stärker<br />
nachgefragt. Regulatorische Neuerungen<br />
wie Basel III <strong>und</strong> die mittel- bzw. langfristige<br />
Refinanzierung beeinflussen die Bankenbranche<br />
enorm.“<br />
Ü<br />
Feierlicher Rahmen in London anlässlich der<br />
Award-Verleihung "Bank of the year 2013":<br />
v.l.n.r.: Brian Caplen (Herausgeber, The Banker<br />
Magazin), Michael Grahammer (Vorstandsvorsitzender<br />
Hypo Vorarlberg), Johannes Hefel (Vorstand<br />
Hypo Vorarlberg), Michael Buerk (BBC)<br />
Foto: Hypo Vorarlberg<br />
„Bank des Jahres“<br />
Das international führende Finanzmagazin „The Banker“ der Financial Times hat die Hypo<br />
Landesbank Vorarlberg als „Bank of the Year 2013“ in Österreich ausgezeichnet. Damit<br />
geht der begehrte Award erstmals nicht an eine Groß-, sondern an eine Regionalbank. Der<br />
Award wurde im Rahmen einer Gala in London an Vorstandsvorsitzenden Dr. Michael<br />
Grahammer <strong>und</strong> Vorstand Dr. Johannes Hefel überreicht. „Erstmals in der Geschichte unserer<br />
Bank werden unsere Bemühungen von ,The Banker’ gewürdigt. Wir nehmen diese<br />
Auszeichnung mit ganz besonderer Freude entgegen. Der Award ist für uns Bestätigung<br />
<strong>und</strong> Ansporn zugleich: Er unterstreicht einerseits die hohe Qualität unserer Dienstleistungen<br />
<strong>und</strong> andererseits die Verbindung von regionalem Bewusstsein mit internationalem Anspruch“,<br />
freut sich Grahammer.<br />
Ü<br />
Leistungsfähigkeit erhalten<br />
Unter dem Titel „alter(n)sgerechte Arbeitsplatzgestaltung“ referierte Prof. Heinrich Geißler<br />
beim AMS Business Dialog. Die Veranstaltung fand bei der Firma Rondo Ganahl in Frastanz<br />
statt <strong>und</strong> lockte r<strong>und</strong> 60 Personalverantwortliche aus dem Oberland an. Die demografische<br />
Entwicklung stellt die heimischen Unternehmen in den nächsten Jahren vor große Herausforderungen.<br />
„Mit zunehmendem Alter wachsen unsere individuellen Unterschiede“, meint<br />
Prof. Geißler in seinem Vortrag <strong>und</strong> kommt zur These, dass Gleichbehandlung Diskriminierung<br />
sei. „Unternehmen müssen sich auf die individuelle Situation des Mitarbeiters, der Mitarbeiterin<br />
einstellen, ob in physischer oder psychischer Hinsicht“, so der Generationenforscher.<br />
Um die Arbeitsfähigkeit von Mitarbeitenden zu erhöhen, bietet das AMS Vorarlberg<br />
mit der Qualifizierungsförderung heimischen Unternehmen Unterstützung bei Planung <strong>und</strong><br />
Finanzierung von ges<strong>und</strong>heitsfördernden Aktivitäten.<br />
Ü<br />
In bester Lage über den Dächern Kitzbühels<br />
Im Austria Trend Hotel Schloss Lebenberg<br />
hoch über den Dächern der Stadt Kitzbühel<br />
genießen Sie eine atemberaubende<br />
360°-Aussicht über die Alpen. Dort, wo einst<br />
der Adel residierte, erwarten Sie stilvoll eingerichtete<br />
Zimmer <strong>und</strong> Suiten der 5-Sterne-<br />
Kategorie, die über alle Annehmlichkeiten<br />
verfügen <strong>und</strong> mit viel Liebe zum Detail ausgestattet<br />
sind.<br />
Das First-Class-Hotel begeistert mit exzellenter<br />
Lage, aber auch mit feinsten Wellness-<br />
Treatments auf höchstem Niveau: vom spektakulären<br />
Panorama-Pool im Dachgeschoß<br />
mit Blick auf die Streif bis zum großzügigen<br />
Wellness Vital Turm.<br />
Wir vereinen Komfort <strong>und</strong> Luxus mit bestem<br />
Service r<strong>und</strong> um die Uhr. Schon zum Frühstück<br />
werden Sie mit ges<strong>und</strong>en Köstlichkeiten<br />
aus der Region sowie mit belebendem<br />
Grander Wasser verwöhnt. Ideal, um vital in<br />
den Tag zu starten. Abends erwarten Sie im<br />
Restaurant „Residenz“ feinste Tiroler<br />
Foto: Austria Trend Hotels & Resorts<br />
Schmankerl <strong>und</strong> Gaumenfreuden aus aller<br />
Welt. Für einen erholsamen Schlaf ganz<br />
ohne Verspannungen steht Ihnen eine individuelle<br />
Auswahl an Kissen zur Verfügung.<br />
Sie werden es spüren <strong>–</strong> bei uns ruht es sich<br />
herrlich!<br />
Sportlichen Ausgleich bietet das angrenzende<br />
Skigebiet mit 168 Kilometern perfekt präparierter<br />
Pisten <strong>und</strong> markierten Skirouten in allen<br />
Schwierigkeitsstufen. Nutzen Sie auch die<br />
einmalige Gelegenheit, bei einer romantischen<br />
Kutschenfahrt die Gegend zu erk<strong>und</strong>en.<br />
Die Lage <strong>und</strong> Vielfalt des Hauses bieten die<br />
optimalen Voraussetzungen für ein wahrlich<br />
fürstliches Urlaubserlebnis in Ihrem Austria<br />
Trend Hotel Schloss Lebenberg. Ü<br />
i<br />
Kontakt:<br />
AUSTRIA TREND HOTEL<br />
SCHLOSS LEBENBERG<br />
Verkehrsbüro Ferienhotellerie GmbH<br />
Lebenbergstraße 17, 6370 Kitzbühel<br />
T: +43/5356/6901-0<br />
F: +43/5356/6901-88<br />
schloss.lebenberg@austria-trend.at<br />
www.austria-trend.at/leb<br />
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sind die Eckpunkte unserer professionellen<br />
Partnerschaft mit der BAWAG P.S.K.“<br />
Hans K. Reisch, CFO<br />
SPAR Holding AG<br />
74.000 Mitarbeiter<br />
Als Handelsunternehmen ist SPAR Nahversorger, Sporthändler<br />
<strong>und</strong> Shopping-Center-Entwickler -Entwickler <strong>und</strong> -Betreiber in Österreich <strong>und</strong><br />
fünf Nachbarländern. Die BAWAG AG P.S.K. unterstützt das Unternehmen<br />
als Hausbank: Finanzierungen, Bargeldlogistik <strong>und</strong><br />
Finanzmanagement sind die wichtigsten Dienstleistungen.<br />
Mitten im Leben. Mitten im Business.<br />
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