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Ministerin Bures schafft Chaos – Bevölkerung und Tourismus sauer

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Unabhängiges Wirtschaftsmagazin für Salzburg, Tirol <strong>und</strong> Vorarlberg <strong>–</strong> 12/2013<br />

GZ 02Z033423 M | P.B.B. | Verlagsort 8010 Graz | € 2,50 | Foto: APA/Jupiter Images (Montage)<br />

MAUT<br />

VERHAUT!<br />

<strong>Ministerin</strong> <strong>Bures</strong><br />

<strong>schafft</strong> <strong>Chaos</strong> <strong>–</strong><br />

<strong>Bevölkerung</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Tourismus</strong> <strong>sauer</strong><br />

Seilbahnen TÜV AUSTRIA-geprüft<br />

Dank Investitionen ist Skifahren<br />

„in“ wie eh <strong>und</strong> je<br />

Umweltschutz oder Schikane?<br />

Gefordert: Tempo 80 auf<br />

Salzburger Stadt-Autobahn<br />

Europäische Novität<br />

Die Verflechtung von Politik <strong>und</strong><br />

Tageszeitungen in Österreich


Editorial<br />

Landeerlaubnis<br />

für die Vernunft<br />

Was die Salzburger Grünen können, können wir auch <strong>und</strong><br />

vermutlich sogar besser, mag sich die CSU gedacht haben.<br />

Schließlich verbeißt sich kein noch so struppiger Dackel<br />

dieser Welt gekonnter in die Waden seines Gegners wie ein richtiger<br />

Bayer. Und was ein richtiger Bayer ist, entscheidet sich von Fall zu<br />

Fall <strong>–</strong> <strong>und</strong> in Wahlkampfzeiten gelten sowieso eigene Gesetze. So<br />

hat der noch amtierende deutsche Verkehrsminister Peter Ram<strong>sauer</strong><br />

als B<strong>und</strong>estagsabgeordneter mit Wahlkreis Traunstein, der im Südosten<br />

bis an die Grenze zu Salzburg, also bis zur Staatsgrenze zwischen<br />

Deutschland <strong>und</strong> Österreich, reicht, im Wahlkampf Stimmung<br />

gegen den Salzburger Flughafen gemacht.<br />

Kommen bis jetzt 90 Prozent aller Anflüge aus dem Norden <strong>und</strong> tangieren<br />

damit bayerisches bzw. deutsches Hoheitsgebiet, dürfen es<br />

nach Ram<strong>sauer</strong>s Vorstellungen zukünftig nur mehr 30 Prozent sein.<br />

Diese Einschränkung würde dem Salzburger Flughafen die Existenzgr<strong>und</strong>lage<br />

entziehen, weil eine Umleitung zum Anflug vom Süden<br />

her aus topografischen Gründen keine realistische Variante ist. Der<br />

Wirtschaftsstandort Salzburg braucht diesen Flughafen, um konkurrenzfähig<br />

bleiben zu können, wobei es keineswegs nur um betuchte<br />

Festspielgäste, arabische Touristen oder um die neue russische Upper<br />

Class um Dreikönig geht. Nebenbei bemerkt, schätzen pro Jahr auch<br />

500.000 bayerische Fluggäste den Mozart-Airport, Privatreisende<br />

ebenso wie Geschäfts- <strong>und</strong> Amtsträger der Euregio Salzburg-Berchtesgadener<br />

Land-Traunstein.<br />

Jetzt ist Astrid Rössler, seit Juni 2013 grüne Landeshauptmann-Stellvertreterin<br />

<strong>und</strong> unter anderem zuständig für Natur- <strong>und</strong> Umweltschutz<br />

sowie Raumordnung, gefordert. Sie mag persönlich nicht viel<br />

fürs Fliegen übrig haben <strong>und</strong> als Umweltaktivistin gegen manche<br />

Entscheidung des Flughafens ins Feld gezogen sein, jetzt gilt es aber,<br />

für den Wirtschafts- <strong>und</strong> <strong>Tourismus</strong>standort Salzburg zu kämpfen,<br />

die Streithähne an einen gemeinsamen Tisch zu bringen <strong>und</strong> für die<br />

Abrüstung der Worte zu sorgen. Am Ende des Tages muss ein neuer<br />

Staatsvertrag unterzeichnet werden, mit dem beide Seiten gut leben<br />

können. Schließlich umfasst mehr als ein Drittel der jährlich insgesamt<br />

1,7 Millionen Passagiere Flüge aus <strong>und</strong> nach Deutschland.<br />

Die Wahlen sind geschlagen <strong>und</strong> Peter Ram<strong>sauer</strong> hat allen Gr<strong>und</strong>,<br />

auf sein Ergebnis stolz zu sein, schließlich hat er mit 62,6 Prozent<br />

den b<strong>und</strong>esweit besten Wert aller CSU-Erststimmen eingefahren. Ab<br />

sofort ist aber Bodenhaftung angesagt, was für die CSU insgesamt<br />

gilt. Sie mag ja noch auf die geforderte Autobahngebühr hoffen. Bevor<br />

Brüssel nicht das Okay gegeben hat, braucht Österreich jedoch<br />

nicht mit Klage zu drohen <strong>und</strong> damit Öl ins Feuer der Bayern zu gießen,<br />

das im Gegenzug den Flughafenstreit anheizt. Trotzdem gebührt<br />

Doris <strong>Bures</strong>, der österreichischen W<strong>und</strong>erwaffe in Sachen Innovation,<br />

Lob. Die sonst eher schweigsame <strong>und</strong> mit einem Hang zu sinnarmen<br />

Formulierungen handelnde Frau ohne Eigenschaften hat überhaupt<br />

reagiert. Das ist ja schon etwas, noch dazu wo es „nur“ um die B<strong>und</strong>esländer<br />

geht. Agenden, die über den Großraum Wien hinausgehen,<br />

lässt die <strong>Ministerin</strong> gerne rechts liegen. Denn ihre linke K<strong>und</strong>schaft<br />

<strong>–</strong> sprich Wählerinnen <strong>und</strong> Wähler <strong>–</strong> sitzt im Osten der Republik. Und<br />

was kümmert eine Pensionistin aus Wien-Liesing das Pickerl für<br />

deutsche Autobahnen oder die Anflugschneise für den Salzburger<br />

Flughafen, fügen wir pointiert hinzu, um uns sogleich bei allen Wienerinnen<br />

für die unbotmäßige Verallgemeinerung zu entschuldigen.<br />

Alte Beziehungen leben von frischen Funken, an denen sich das<br />

Feuer stets neu entfachen kann. Früher flogen die Funken zwischen<br />

Bayern <strong>und</strong> Salzburg, weil das Salz zu ausufernden Begehrlichkeiten<br />

geführt hatte, <strong>und</strong> viel später krachte es in der Fre<strong>und</strong>schaft zwischen<br />

Franz Josef Strauß <strong>und</strong> Wilfried Haslauer sen. wegen der atomaren<br />

Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf. Das alte Paar kann aber<br />

auch anders. Als der letzte bayerische König Ludwig III. im November<br />

1918 aus München flüchtete, fand er auf Schloss Anif Asyl. Historisch<br />

noch bedeutsamer ist die Salinenkonvention aus 1829. Dieser<br />

älteste <strong>und</strong> heute noch heute gültige Staatsvertrag in Europa schlichtete<br />

die Streitigkeiten um das bayerische Forsteigentum im Pinzgau.<br />

1955 kam es auf Drängen der Bayern zu Neuverhandlungen <strong>und</strong><br />

einer Novellierung des Vertragswerks, das am 8. Juli 1958 in München<br />

unterzeichnet wurde. Geht doch, auch beim Flughafen,<br />

findet Ihr<br />

Josef Lipp<br />

Verlagsleiter & Co-Herausgeber<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013 3


Inhalt<br />

Coverstory 8<br />

Dümmer geht’s nimmer - <strong>Bures</strong>-<br />

Politik ohne Sinn <strong>und</strong> Verstand<br />

Politik mit Augenmaß, die regionale Besonderheiten<br />

berücksichtigt <strong>und</strong> auf bilaterale<br />

Befindlichkeiten Rücksicht nimmt,<br />

hat nichts mit Schwäche <strong>und</strong> Nachgiebigkeit<br />

zu tun. Wahrgenommene Verantwortung<br />

drückt sich auch in der Fähigkeit zum<br />

Kompromiss aus.<br />

Jetzt aktuell<br />

Die Geschäftsreise<br />

Der umfassende<br />

Branchenüberblick.<br />

Sollten Sie diese Beilage<br />

nicht in Ihrem Heft<br />

finden, wenden Sie sich<br />

bitte an unsere Telefon-<br />

Hotline:<br />

+43(0)316/834020<br />

Presseförderung: Wo bleibt die<br />

Unabhängigkeit? 20<br />

Von zehn auf 50 Millionen Euro Presseförderung<br />

für Tageszeitungen: Das Ineinandergreifen<br />

von Politik <strong>und</strong> Medien wird immer<br />

verzahnter…<br />

Mit Tischkultur zu<br />

mehr Geschäftserfolg 32<br />

Wer sich mit Geschäftspartnern <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en<br />

zum Essen trifft, dem sei geraten, die<br />

Spielregeln bei Tisch penibel zu beachten.<br />

Wie <strong>und</strong> in welcher Umgebung gegessen<br />

wird, verrät oft mehr über den Charakter<br />

des Gegenübers, als den meisten Menschen<br />

lieb ist.<br />

Schachinger baut<br />

„supergrüne“ Logistikhalle 42<br />

Der österreichische Branchenlogistiker<br />

Schachinger in Linz hat eine Logistik-Immobilie<br />

errichtet, die europaweit ihresgleichen<br />

sucht.<br />

Wertewandel<br />

im Speditions geschäft 44<br />

Das Speditionsunternehmen DB Schenker<br />

ist dabei, seine Personalentwicklung auf<br />

die Bedürfnisse der jüngeren Generation<br />

auszurichten.<br />

Skifahren ist „in“ 58<br />

Der Blick auf die lange Liste der neuerlichen<br />

Investitionen der Seilbahn-Unternehmen<br />

für die kommende Saison zeigt,<br />

dass die Branche auf Kurs ist <strong>und</strong> bereit,<br />

die nächsten Weichen zu stellen.<br />

Unterschätzte Mobilitätskosten -<br />

Salzburgs neuer Rechner für<br />

Wohn- <strong>und</strong> Fahrtkosten 62<br />

Der Traum vom „Haus im Grünen“ ist oft<br />

mit beträchtlichen Kosten für die Nutzung<br />

von Auto, Bus oder Bahn verb<strong>und</strong>en. Diese<br />

Kosten werden allerdings bei der Wahl des<br />

Wohnortes oft nicht beachtet oder zumindest<br />

unterschätzt.<br />

Ein Glück für Mattsee - Porsche-<br />

Enkel Ernst Piёch hat sich seinen<br />

Fahr(T)raum realisiert 64<br />

Nobler kann eine Garage nicht bestückt<br />

sein. Wer vor den ehrwürdigen <strong>und</strong> teils<br />

schnittigen Karossen in der Erlebniswelt<br />

„Fahr(t)raum“ steht, fühlt sich rasch an<br />

die Wagenburg im Schloss Schönbrunn<br />

erinnert, wo der ehemalige Fuhrpark der<br />

Habsburger ausgestellt ist.<br />

Führend in der Region <strong>–</strong> stark in Österreich...<br />

... 156.000 Leser österreichweit pro Ausgabe<br />

(im weitesten Leserkreis, bestätigt durch die aktuelle LAE-Studie)


ÖSTERREICH<br />

STÜCK FÜR STÜCK<br />

DIE SILBERMÜNZEN DER BUNDESLÄNDER-SERIE<br />

DANKE SAGEN <strong>–</strong><br />

MIT EINEM EDLEN<br />

STÜCK ÖSTERREICH<br />

WEITERS ERHÄLTLICH:<br />

WEITER<br />

GEHT ES MIT:<br />

SALZBURG<br />

7. 5.2014<br />

TIROL<br />

8.10.2014


Menschen & Märkte<br />

+ Weiter so!<br />

<strong>–</strong> Entbehrlich<br />

Foto: FFG/APA-Fotoservice/Martin Lusser<br />

Wirtschaftsförderung für Tirol<br />

Tiroler Unternehmen können in Zukunft mit einer besseren<br />

Finanzierung ihrer Forschungs- <strong>und</strong> Innovationsprojekte<br />

rechnen. Das Land Tirol stellt ab 2014 ein Zusatzdarlehen für<br />

jene Projekte zur Verfügung, die aus dem Basisprogramm<br />

der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft<br />

FFG unterstützt werden.<br />

Ein entsprechender Kooperationsvertrag<br />

wurde Anfang Dezember,<br />

von Tirols Wirtschaftslandesrätin<br />

Patrizia Zoller-<br />

Frischauf <strong>und</strong> den FFG-Geschäftsführern<br />

Henrietta<br />

Egerth <strong>und</strong> Klaus Pseiner in Wien unterschrieben. „Forschung<br />

<strong>und</strong> Innovation zu stärken <strong>und</strong> die Zusammenarbeit<br />

von Wirtschaft <strong>und</strong> Wissenschaft zu fördern, ist ein wichtiges<br />

Ziel der Tiroler Landesregierung“, so Wirtschaftslandesrätin<br />

Patrizia Zoller-Frischauf. „Durch die Vereinbarung mit der<br />

FFG haben innovative Tiroler Unternehmen einen klaren Vorteil:<br />

Sie können ihre Forschungs- <strong>und</strong> Innovationsprojekte<br />

leichter finanzieren <strong>und</strong> dadurch rascher neue, wettbewerbsfähige<br />

Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen auf den Markt bringen.“<br />

Die Vereinbarung wird zunächst auf ein Jahr abgeschlossen,<br />

eine Fortführung über 2014 hinaus ist geplant. Ü<br />

Foto: Thorben Wengert/pixelio.de<br />

Kein Stein auf dem anderen<br />

Der Salzburger Finanzskandal jährte sich dieser Tage<br />

zum ersten Mal, er hat fast eine ganze Regierung die Ämter<br />

gekostet <strong>und</strong> zu einem der größten Ermittlungsverfahren<br />

der Korruptionsstaatsanwälte geführt. Im Untersuchungsausschuss<br />

stellte sich rasch<br />

heraus, dass den<br />

Boden für die Affäre<br />

eine Art Kontrollsumpf<br />

der Politik<br />

gebildet hatte.<br />

Im Strafverfahren sind bisher kaum Fortschritte zu erkennen.<br />

Die Korruptionsstaatsanwaltschaft ermittelt immer<br />

noch <strong>und</strong> die Justiz kann noch nicht einmal sagen, gegen<br />

wen sie überhaupt Anklage erheben wird. Finanziell klärt<br />

sich die Lage langsam. Hatte der zurückgetretene Landesfinanzreferent<br />

<strong>und</strong> LH-Stv. David Brenner (SPÖ) noch<br />

ein Plus von 74 Millionen Euro aus dem Schuldenmanagement<br />

dargestellt, so errechneten die Experten des Landes<br />

inzwischen ein Gesamtminus von 350 Millionen Euro. Die<br />

Spekulationspapiere sind zum allergrößten Teil verkauft.<br />

Das neue Budgetreferat hat die Korrekturen für 2013 <strong>und</strong><br />

den Haushalt 2014 zustande gebracht, obwohl fast das<br />

gesamte Personal ausgewechselt wurde.<br />

Ü<br />

Marine-Kompetenz. Die Palfinger Gruppe hat die Verträge für zwei Akquisitionen finalisiert. Mit der mehrheitlichen<br />

Übernahme der Palfinger systems GmbH <strong>und</strong> der Megarme-Gruppe erweitert Palfinger sein Portfolio für die Schifffahrts<strong>und</strong><br />

Offshore-Industrie. Palfinger bietet damit künftig Zugangs- <strong>und</strong> Bearbeitungssysteme für spezielle Anforderungen in diesen<br />

Branchen an. Zudem erwirbt Palfinger mit Megarme erstmals auch Wertschöpfungsstrukturen im arabischen Raum, der ein Kernmarkt<br />

für diese Industrien ist. Die beiden Unternehmen bieten spezielle Zugangs- bzw. Bearbeitungssysteme für Reparatur- <strong>und</strong> Service -<br />

arbeiten an Schiffen <strong>und</strong> Ölplattformen an. Dazu zählen Innen- oder Außenarbeiten zur Reinigung, Rost- <strong>und</strong> Lackentfernung, Neu -<br />

beschichtung, Prüfung <strong>und</strong> Reparatur.<br />

Ü<br />

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Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz<br />

Medieninhaber (Verleger): Wirtschaftsnachrichten Zeitschriften Verlagsgesellschaft m.b.H., 8010 Graz, Stempfergasse 3, Telefon 0316/834020, Telefax 0316/834020-10, office@euromedien.at,<br />

www.wirtschafts-nachrichten.com Herausgeber & GF: Wolfgang Hasenhütl Co-Herausgeber & Verlags leitung: Josef Lipp Erscheinungsort: Graz Chefinnen vom Dienst:<br />

Mag. Michaela Falkenberg, Mag. Vera Haberfellner Redaktion: Mag. Angelika Dobernig, Dr. Thomas Duschlbauer, Florian Eckel, Dr. Marie-Theres Ehrendorff, Siegfried Hetz, Andrea<br />

Hinterseer, Dr. Diether Kramer, Thomas Meier, Mag. Gabriele Miglar, Josef Müller, Mag. Andreas Prammer, Stefanie Steiner, Mag. Christian Wieselmayer Fotos: Falls nicht anders<br />

angegeben: Symbol Pictures, Archiv Layout <strong>und</strong> Produktion: Hans Ober steiner Marketing & Verkauf: Mag. Barbara Steiner Druck: Leykam <strong>–</strong> Let’s Print Verlagsvertretung Slowenien:<br />

Business Media d.o.o., Kotnikova ulica 30, 1000 Ljubljana, Telefon/ Telefax +386/1/5181125,info@bmslovenia.si Verlagsvertretung Kroatien: Business Media Croatia d.o.o., Bosutska<br />

9, 10000 Zagreb, Telefon +385/1/6311-800, Telefax DW 810, info@bmcroatia.hr Erscheinungsweise: 10 x jährlich Anzeigenpreise: lt. aktuellem An zeigentarif. Es gelten die Allgemeinen<br />

Geschäftsbedingungen des Österreichischen Zeitungsherausgeberverbandes. Bezugspreis: € 2,50/Ausgabe; Jahresabonnement Inland € 25,<strong>–</strong>, Ausland auf Anfrage. Das Abonnement<br />

ist jederzeit schriftlich kündbar. Wird es bis zum Bestelltag nicht gekündigt, verlängert es sich automatisch um ein weiteres Jahr. Allgemeines: Alle Rechte, auch die Übernahme von<br />

Beiträgen nach § 44 Abs. 1 <strong>und</strong> 2 Urheberrechts gesetz, sind vorbehalten. FN 257766v; UID-Nr.: ATU61454508 Verlagskonto: BKS, BLZ 17000, Kontonummer 180-038949 Gerichtsstand<br />

ist das für Graz örtlich <strong>und</strong> sachlich zuständige Gericht.Aufgr<strong>und</strong> der einfacheren Lesbarkeit wurde in dieser Publikation<br />

auf eine geschlechtssensitive Form verzichtet, die gewählte männliche Form schließt immer gleichermaßen weibliche<br />

Personen ein.<br />

6<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013


Am 1. Februar 2014 werden<br />

Kontonummer <strong>und</strong> Bankleitzahl<br />

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Dümmer geht’s nimmer<br />

<strong>Bures</strong>-Politik ohne Sinn <strong>und</strong> Verstand<br />

Politik mit Augenmaß, die regionale Besonderheiten berücksichtigt <strong>und</strong> auf bilaterale Befindlichkeiten<br />

Rücksicht nimmt, hat nichts mit Schwäche <strong>und</strong> Nachgiebigkeit zu tun. Wahrgenommene<br />

Verantwortung drückt sich auch in der Fähigkeit zum Kompromiss aus. Wer wie<br />

Frau <strong>Bures</strong> das enge Korsett der Parteipolitik nicht abstreifen kann oder will, wird letztendlich<br />

grandios scheitern. Ein Porträt.<br />

Von Felix Meiner<br />

Doris <strong>Bures</strong> leitet seit 2008 das Ministerium<br />

für Verkehr, Innovation <strong>und</strong><br />

Technologie. Dort, wo die Zukunftsfragen<br />

unserer Gesellschaft gestellt <strong>und</strong> Rahmenbedingungen<br />

für die dringend erforderlichen<br />

Antworten geschaffen werden sollen,<br />

bleibt der Output weit hinter den Erwartungen<br />

zurück. Die Zukunft des Wirtschaftsstandorts<br />

Österreich ist eng mit der Arbeit<br />

des Ministeriums in der Radetzkystraße verb<strong>und</strong>en.<br />

Der Hinweis auf die Adresse des<br />

Ministeriums erfolgt in voller Absicht, da<br />

aufmerksame Beobachter den Eindruck<br />

nicht wegwischen können, Doris <strong>Bures</strong> hat<br />

selbst nach fünf Jahren noch nicht realisiert,<br />

dass ihr Schreibtisch nicht mehr in der Löwelstraße,<br />

der SPÖ-Parteizentrale, steht,<br />

sondern im 3. Wiener Gemeindebezirk, in<br />

der Radetzkystraße <strong>–</strong> zur Groborientierung<br />

für polternde Tiroler: hinter dem alten<br />

Kriegsministerium.<br />

Die Verdienste von Doris <strong>Bures</strong> um die österreichische<br />

Sozialdemokratie stehen hier<br />

nicht zur Diskussion. Was sie für Alfred Gusenbauer<br />

in den dunklen Zeiten der Opposition<br />

während der Jahre der schwarz-blauen<br />

8<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013


Wenderegierung geleistet hat, wird er ihr sicher<br />

ins Poesiealbum geschrieben haben.<br />

Das geht uns auch nichts an. Was uns jedoch<br />

sehr viel angeht, ist der Eindruck, dass Frau<br />

<strong>Bures</strong> das Ministerium wie eine Politzentrale<br />

leitet <strong>und</strong> ihren Blick primär dorthin ausrichtet,<br />

wo ihre Klientel zu Hause ist <strong>und</strong> wo sie<br />

sich sicher fühlt. Verkehrserziehung für die<br />

Zwergerl in Kindergärten <strong>und</strong> Volksschulen<br />

ist so richtig wie wichtig, auch was deren<br />

mediale Darstellung auf Wiener Bezirksebene<br />

angeht. Das sind aber keineswegs die<br />

einzigen Agenden der Frau B<strong>und</strong>esministerin,<br />

die von österreichischen Managern <strong>und</strong><br />

Unternehmern hinter vorgehaltener Hand<br />

<strong>und</strong> mit süffisantem Unterton gerne als<br />

Österreichs W<strong>und</strong>erwaffe in Sachen Innovation<br />

beschrieben wird.<br />

Seit das Pickerl 1997 in<br />

Österreich eingeführt wurde,<br />

wird auf der Inntalautobahn<br />

auf dem Abschnitt zwischen<br />

Kufstein Nord <strong>und</strong> Kufstein<br />

Süd nicht kontrolliert.<br />

Schwere Fehleinschätzung<br />

Verkehrspolitik <strong>–</strong> das belegen zahlreiche Studien<br />

<strong>–</strong> ist eines der innenpolitischen Themen,<br />

die die Emotionen zum Kochen bringen. Es<br />

geht schließlich ums Auto <strong>und</strong> um die freie<br />

Fahrt, denn das Auto gilt vor allem auf dem<br />

Land als Synonym für Freiheit. Gleichzeitig<br />

geht es um den überbordenden Verkehr, denn<br />

dummerweise haben die Nachbarin <strong>und</strong> der<br />

Nachbar den nämlichen Begriff von Freiheit<br />

<strong>und</strong> pochen auch auf das eigene Auto <strong>und</strong><br />

die freie Fahrt damit. Eine der wichtigsten<br />

Nord-Süd-Tangenten von Nord- <strong>und</strong> Ostsee<br />

bis ans Mittelmeer führt von Bayern kommend<br />

durch Tirol, womit wir am Tatort arroganter<br />

Klientelpolitik, am Grenzübergang<br />

Kiefersfelden, dort, wo die deutsche A 93<br />

auf die österreichische A 12, die Inntalautobahn,<br />

stößt, angekommen wären. Arrogante<br />

Klientelpolitik deshalb, weil sich die <strong>Ministerin</strong><br />

um die akuten Probleme vor Ort nicht<br />

schert, schließlich ist das Tiroler Inntal <strong>–</strong> in<br />

Stoßzeiten gerne Österreichs Autohölle genannt<br />

<strong>–</strong> weit von Liesing, dem 23. Wiener<br />

Gemeindebezirk, entfernt, in dem Frau<br />

<strong>Bures</strong> als Bezirksparteichefin das Sagen<br />

hat. Dabei macht die <strong>Ministerin</strong> aus ihrer<br />

höchst subjektiven Schwerpunktsetzung<br />

nicht einmal ein Geheimnis <strong>und</strong> brüskierte<br />

Tiroler Politiker schon einmal<br />

mit dem Hinweis, ihre K<strong>und</strong>schaft<br />

sitze woanders als in Tirol.<br />

Diese Entscheidung wurde seinerzeit<br />

zugunsten jener Täler getroffen, die<br />

Doris <strong>Bures</strong>, B<strong>und</strong>esministerin für Verkehr, Innovation <strong>und</strong> Technologie im Kabinett Faymann<br />

(2008-2013) Foto: bmvit/Peter Rigaud<br />

auf diesem Autobahnabschnitt zu erreichen<br />

sind. Vor allem wollte man aber auch ein<br />

Ausweichen auf B<strong>und</strong>es- <strong>und</strong> Landesstraßen<br />

verhindern, was zu einer unverhältnismäßigen<br />

Belastung der Anrainer geführt hätte.<br />

Mit dieser Ausnahmeregelung ist nun<br />

Schluss, hat Frau <strong>Bures</strong> entschieden. Ab 1.<br />

Dezember <strong>–</strong> die neue Vignette für 2014 ist<br />

bereits gültig <strong>–</strong> darf auf diesem Autobahnabschnitt<br />

nur mehr unterwegs sein, wer ein<br />

Pickerl gekauft hat. Wer ohne erwischt wird,<br />

muss vor Ort eine Ersatzmaut in Höhe von<br />

mindestens 120 Euro bezahlen.<br />

Aus Rache an Bayern<br />

Dass das Kippen der Ausnahmegenehmigung<br />

mit den Mautplänen der CSU zusammenhängt,<br />

ist kein großes Geheimnis, aber<br />

für Doris <strong>Bures</strong> ein willkommener Anlass,<br />

„große Politik“ zu machen. Schließlich kann<br />

sie sich, ohne Gr<strong>und</strong>legendes dafür tun zu<br />

müssen, mit dem deutschen Amtskollegen<br />

anlegen, der deutschen B<strong>und</strong>esregierung<br />

drohen <strong>und</strong> den Europäischen Gerichtshof<br />

mit Klagsandrohungen gegen Deutschland<br />

zumindest verbal zumüllen. Gänzlich unabhängig<br />

davon, ob <strong>und</strong> wie sich die deutsche<br />

B<strong>und</strong>esregierung für eine Maut auf deutschen<br />

Autobahnen entscheiden wird, <strong>und</strong><br />

auch unabhängig davon, wie der Europäische<br />

Gerichtshof letztendlich<br />

darüber befinden<br />

wird, sind in bestimmten<br />

Grenzregionen<br />

Ausnahmeregeln<br />

zu schaffen. Das<br />

gebietet zum einen das<br />

fre<strong>und</strong>schaftliche Miteinander<br />

von Nachbarregionen,<br />

selbst wenn<br />

diese durch eine Staatsgrenze<br />

getrennt sind, <strong>und</strong><br />

zum anderen geht es auch<br />

um den Schutz der Anrainer<br />

vor überbordendem Verkehr auf B<strong>und</strong>es<strong>und</strong><br />

Nebenstraßen. Jürgen Bodenseer, Präsident<br />

der WKO Tirol, fordert, dass das<br />

österreichische Mautsystem gänzlich umgekrempelt<br />

werden müsse. So seien die ersten<br />

zehn Kilometer nach der Staatsgrenze von<br />

der Maut auszunehmen. „Damit könnte“, so<br />

Bodenseer, „der Umwegverkehr auf niederrangigem<br />

Straßennetz verhindert werden.“<br />

In eine ähnliche Kerbe schlägt Roland<br />

Schmidt, Vorsitzender des Kieferer Bündnisses<br />

für Familie, bei der Schlussk<strong>und</strong>gebung<br />

auf der gesperrten A 93, wenn er fordert, dass<br />

die deutsche Regierung mit einer Klage vor<br />

dem Europäischen Gerichtshof erreichen<br />

soll, dass grenzüberschreitende Autobahnen<br />

jeweils bis zur ersten Ausfahrt nach der<br />

Grenze mautfrei bleiben. Derzeit müssten jedoch<br />

die gesetzlichen Regelungen vollzogen<br />

werden, betont Klaus Fink, Geschäftsführer<br />

der Asfinag Alpenstraßen GmbH, da könnten<br />

keine Ausnahmen gemacht werden.<br />

Dass <strong>Bures</strong> den geplanten Verkehrsgipfel Ende<br />

November mit bayerischen <strong>und</strong> Tiroler Politikern<br />

in Kufstein platzen hat lassen, grenzt an<br />

Pflichtverletzung, noch dazu da sie ihrem Vertreter<br />

kein Verhandlungspouvoir ins Reisegepäck<br />

gesteckt hat. Entsprechend verstimmt<br />

zeigten sich Gerhard Eck, Staatssekretär im<br />

bayerischen Innenministerium, <strong>und</strong> Daniela<br />

Ludwig, B<strong>und</strong>estagsabgeordnete aus Rosenheim,<br />

die lapidar mit Revanche droht. Und<br />

diese Revanche betrifft den Salzburger Flughafen,<br />

dessen Anflüge von Norden stark beschnitten<br />

werden sollen, weil sie deutsches<br />

Hoheitsgebiet berühren. Durch das verkehrspolitische<br />

Unvermögen von Frau <strong>Bures</strong> könnte<br />

sich der Wahlkampfschlager des deutschen<br />

Noch-Verkehrsministers Peter Ram<strong>sauer</strong> zur<br />

tatsächlichen Katastrophe für den Airport W.<br />

A. Mozart <strong>und</strong> für den Wirtschaftsstandort<br />

Salzburg samt Euregio Salzburg-Berchtesgadener<br />

Land-Traunstein entwickeln. Traut sich<br />

hier niemand einzugreifen?<br />

Ü<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013 9


Wirtschaft & Politik<br />

Umweltschutz oder Schikane?<br />

Astrid Rössler fordert Tempo 80 auf Salzburger Stadt-Autobahn<br />

Österreich hat nicht nur ein Feinstaubproblem. Auch die Belastung durch ges<strong>und</strong>heitsschädliche<br />

Stickoxide ist vielerorts zu hoch. Im Vorjahr wurde an jeder vierten Messstelle der Jahresgrenzwert<br />

überschritten. Eine Analyse auf Basis der Daten des Umweltb<strong>und</strong>esamts belegt,<br />

dass in der Nähe von Autobahnen <strong>und</strong> stark befahrenen Straßen die Belastung besonders<br />

hoch ist.<br />

Von Christian Wieselmayer<br />

10<br />

Die Diskussion um weitere Geschwindigkeitsbegrenzungen<br />

auf österreichischen<br />

Autobahnen ist neu aufgeflammt,<br />

seit die Salzburger Landeshauptmann-Stellvertreterin<br />

Astrid Rössler von den<br />

Grünen vor Kurzem angekündigt hat, auf der<br />

Westautobahn (A1) r<strong>und</strong> um die Stadt Salzburg<br />

vorerst zur Probe für drei Monate<br />

Tempo 80 zu verordnen. Diese Ankündigung<br />

hat heftige Diskussionen sowohl bei den Autofahrern<br />

in Salzburg als auch b<strong>und</strong>esweit<br />

bei ÖAMTC <strong>und</strong> ARBÖ ausgelöst. Dem von<br />

Rössler geplanten Pilotprojekt könnten bald<br />

weitere folgen. So wollen beispielweise die<br />

Grünen in Graz Tempo 80 auf den Autobahnen<br />

in <strong>und</strong> um die Stadt einführen <strong>und</strong> dafür<br />

laut Verkehrssprecher Karl Dreisiebner politische<br />

Mehrheiten suchen. Die grüne Landeshauptmann-Stellvertreterin<br />

aus Tirol,<br />

Ingrid Felipe, sagt: „Ich teile die Meinung<br />

meiner Kollegin, dass es für Autofahrer zumutbar<br />

ist, ein paar Minuten länger zu fahren,<br />

wenn dafür Tausende Anrainer entlastet<br />

werden“ <strong>und</strong> spricht dabei Tempo 80 auf der<br />

gesamten Inntal-Autobahn an. Wien <strong>und</strong><br />

Linz wollen bestehende Tempo-80-Limits<br />

weiter ausbauen. Hier gilt seit Jahren bereits<br />

Tempo 80 auf den Stadtautoahnen. Zur Diskussion<br />

stehen neue Geschwindigkeitsbeschränkungen<br />

in Wien auf der A4 bis zum<br />

Flughafen. Im Großraum Linz baut die Asfinag<br />

derzeit eine 13 Millionen Euro teure<br />

elektronische Verkehrsbeeinflussungsanlage<br />

(VBA), die ab 2015 auf 92 Autobahnkilometern<br />

das Tempo zwischen 60 <strong>und</strong> 100 St<strong>und</strong>enkilometer<br />

regulieren wird.<br />

Die Gegner formieren sich<br />

Für die Industriellenvereinigung wäre die<br />

Einführung von Tempo 80 auf der A1 ein<br />

nicht durchdachter Schnellschuss. Sie fordert<br />

eine Mautbefreiung <strong>und</strong> konkrete Maßnahmen<br />

für einen besseren Verkehrsfluss.<br />

Als „populistische Stimmungsmache“ bezeichnete<br />

der Sprecher der österreichischen<br />

Automobilimporteure in der Industriellenvereinigung,<br />

Felix Clary, eine Tempo-80-Regelung<br />

auf der Salzburger Stadtautobahn.<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013<br />

Westautobahn A1, Knoten Salzburg<br />

Dies sei keine Lösung für eine nachhaltige<br />

Verkehrspolitik in diesem Raum. Er fordert<br />

stattdessen, dass die Stadtautobahn zwischen<br />

den Abfahrten Salzburg Nord <strong>und</strong> Süd auch<br />

ohne Vignette befahren werden kann. Damit<br />

könne die Innenstadt gut entlastet werden,<br />

was umwelt- <strong>und</strong> verkehrspolitisch sinnvoll<br />

sei: „Wir haben eine gut ausgebaute, dreispurige<br />

Autobahn, die einen guten Verkehrsfluss<br />

garantiert, der sich selbst regelt.“ Ins<br />

gleiche Horn stößt auch Walter Veit, Vizepräsident<br />

der Österreichischen Hoteliervereinigung,<br />

<strong>und</strong> fragt: „Wer fährt noch über die<br />

Stadtautobahn, wenn das länger dauert <strong>und</strong><br />

teurer ist?“ Viele Autofahrer würden auf das<br />

Stadtgebiet ausweichen. „Das heißt überall<br />

Stau <strong>und</strong> Abgase. Daher muss die Maut bei<br />

Tempo 80 fallen“, so Veit weiter. Lydia Ninz,<br />

Generalsekretärin des ARBÖ, meint zur geplanten<br />

Tempo-80-Regelung: „Das ist ein<br />

kompletter Unfug. Autobahnen sind dazu gebaut,<br />

um schneller voranzukommen. Und<br />

Fakten kann man nicht einfach verdrehen<br />

<strong>und</strong> durch die grüne Brille sehen. Es gibt<br />

eine optimale Geschwindigkeit für Pkws,<br />

<strong>und</strong> die liegt nicht bei 80 km/h, sondern höher.<br />

Außerdem kann man die vielen Lkws<br />

nicht einfach entfernen. Die fahren auch<br />

Foto: My Friend<br />

Tempo 80. Autos dürften dann nicht mehr<br />

überholen. Man würde damit Staus provozieren,<br />

die die Anrainer noch mehr belasten.“<br />

Fakten zum geplanten Tempo 80<br />

in Salzburg<br />

„Der Jahresgrenzwert für Stickstoffdioxid<br />

(NO2) wird nicht nur entlang der Tauernautobahn<br />

A10 im Salzburger Zentralraum überschritten,<br />

sondern auch im Nahbereich der<br />

Salzburger Stadtautobahn A1. Dieser Autobahnabschnitt<br />

ist mit mehr als 90.000 Fahrzeugen<br />

pro Tag eine der am stärksten befahrenen<br />

Straßen Österreichs“, erklärt der Leiter<br />

der Umweltschutzabteilung des Landes<br />

Salzburg, Hofrat Dr. Othmar Glaeser. Im<br />

Nahbereich der A1 gebe es, so Glaeser, erhebliche<br />

Überschreitungen des Jahresgrenzwertes<br />

von 35 μg/m³ (Mikrogramm pro Kubikmeter<br />

Luft) gemäß Immissionsgesetz<br />

Luft in einem Korridor von r<strong>und</strong> 200 Metern<br />

beidseits der Stadtautobahn. „Der Verursacher<br />

ist klar <strong>und</strong> eindeutig der Straßenverkehr,<br />

wobei vor allem dieselbetriebene Motoren<br />

überwiegen. Durch Tempo 80 kann die<br />

Stickstoffdioxidbelastung um etwa 13 Prozent<br />

gesenkt werden. Neben der Reduktion<br />

der Belastung mit Stickstoffdioxid gibt es


Blick auf die Inntalautobahn A12<br />

Foto: Pflatsch<br />

Astrid Rössler, Landeshauptmann-Stellvertreterin <strong>und</strong> Umwelt -<br />

landesrätin Salzburg<br />

Foto: Die Grünen Salzburg<br />

i<br />

Experten-Tipp<br />

eine Lärmreduktion in der Höhe von 1,7 Dezibel<br />

(das entspricht r<strong>und</strong> 30 Prozent weniger<br />

Verkehrsaufkommen) für die r<strong>und</strong> 3.200 Anrainer“,<br />

so Glaeser <strong>und</strong> rechnet vor: „Tempo<br />

80 gegenüber Tempo 100 ergibt einen Zeitverlust<br />

von eineinhalb Minuten auf diesem<br />

Autobahnabschnitt.“ Astrid Rössler bekräftigt<br />

ebenfalls die Notwendigkeit von Tempo<br />

80 auf der Westautobahn A1 zwischen Salzburg-Nord<br />

<strong>und</strong> dem Grenzübergang Walserberg.<br />

Eine Bürgerbefragung zum Thema<br />

schloss sie aber ausdrücklich aus. „Eine Abstimmung<br />

braucht Alternativen. Aber weitermachen<br />

wie bisher ist keine Option. Es<br />

geht um die Einhaltung von Schadstoffgrenzwerten,<br />

nicht um Komfort im Verkehr.“<br />

Besonders starke Belastung entlang<br />

der Tiroler Inntalautobahn<br />

Entlang der Tiroler Inntalautobahn A12 war<br />

im letzten Jahr die Luft am stärksten mit<br />

Stickoxiden verschmutzt. Der Jahresgrenzwert<br />

von 30 μg/m³ Stickoxide wurde mit 64<br />

μg/m³ um mehr als das Doppelte überschritten.<br />

Am zweithöchsten war die Belastung in<br />

K<strong>und</strong>l, ebenfalls an der A12, mit 55 μg/m³,<br />

am dritthöchsten war die Belastung in Wien<br />

am Hietzinger Kai <strong>und</strong> in Feldkirch (Bärenkreuzung)<br />

mit jeweils 54 μg/m³. Auch in den<br />

Landeshauptstädten Salzburg, Linz, Graz,<br />

Klagenfurt, Innsbruck <strong>und</strong> St. Pölten wurde<br />

der Jahresgrenzwert überschritten. Eine Analyse<br />

des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ)<br />

zeigt, dass es in den vergangenen zehn Jahren<br />

kaum Verbesserungen gab. So lag die<br />

Stickoxid-Belastung bei Vomp in Tirol im<br />

Jahr 2002 bei 61 μg/m³.<br />

Ü<br />

i<br />

Information<br />

Ingrid Felipe, 2. Lan-<br />

deshauptmann-<br />

Stellvertreterin <strong>und</strong><br />

Umweltlandesrätin<br />

Tirol<br />

Foto: Die Grünen Tirol<br />

Lydia Ninz, ARBÖ-Generalsekretärin<br />

Foto: ARBÖ<br />

Andreas<br />

Rauth,<br />

Intermarket<br />

Bank: Ansprechpartner<br />

für Salzburg,<br />

Tirol,<br />

Vorarlberg<br />

<strong>und</strong> Schweiz<br />

Mit Factoring geht Ihre Rechnung auf!<br />

Factoring ist eine moderne <strong>und</strong> sehr flexible Finanzierungsform,<br />

die Teil eines Finanzierungsmixes sein sollte. Der Ankauf<br />

der Intermarket Bank von Forderungen aus Warenlieferungen<br />

<strong>und</strong> Dienstleistungen sorgt für Liquidität in Ihrem<br />

Unternehmen. Die Forderungen werden sofort mit 80 Prozent<br />

bevorschusst. Die restlichen 20 Prozent erhält der<br />

K<strong>und</strong>e, nachdem die Forderung bezahlt wurde.<br />

Factoring kommt besonders für all jene Unternehmen in<br />

Frage, die neben der sofortigen Liquidität auch Skonti <strong>und</strong><br />

Rabatte, die Minimierung ihrer Außenstände <strong>und</strong> eine Ratingverbesserung<br />

nutzen wollen. Die Gewährung längerer<br />

Zahlungsziele für K<strong>und</strong>en, das Abfedern saisonaler Spitzen<br />

<strong>und</strong> das Ausgleichen von Umsatzschwankungen sind weitere<br />

wesentliche Vorteile. Factoring ist für unterschiedlichste<br />

Unternehmensstrukturen <strong>und</strong> -phasen ab einem<br />

Jahresumsatz von r<strong>und</strong> 700.000 Euro sinnvoll: bei Handels-,<br />

Produktions- <strong>und</strong> Dienstleistungsbetrieben mit rasch steigenden<br />

oder saisonal schwankenden Umsätzen <strong>und</strong> hohen<br />

Außenständen oder bei Unternehmensgründungen. Eine rasche<br />

Zahlung von Außenständen bzw. Forderungen sichert<br />

die Existenz von Unternehmen. Nützen auch Sie die zahlreichen<br />

Vorteile dieser modernen Finanzierungsform. Gerade<br />

in der aktuellen Konjunktursituation <strong>und</strong> dem wirtschaftlichen<br />

Umfeld mit verstärkter Risikopolitik hat Factoring<br />

beste Chancen, auch zukünftig eine wichtige Stellung in einem<br />

ges<strong>und</strong>en <strong>und</strong> modernen Finanzierungsmix darzustellen.<br />

Foto: Intermarket<br />

Stickoxide sind hochgiftig <strong>und</strong> können Bronchitis auslösen,<br />

Allergien verstärken <strong>und</strong> Lungenschäden verursachen. Außerdem<br />

sind sie klimawirksam <strong>und</strong> verstärken die Erderwärmung,<br />

tragen wesentlich zur Smogbildung bei <strong>und</strong> sind<br />

verantwortlich für die Entstehung des bodennahen Ozons.<br />

In Österreich werden 60 Prozent der gesamten Stickoxid-<br />

Emissionen durch den Straßenverkehr verursacht.<br />

Weitere Details <strong>und</strong> Infos unter www.intermarket.at<br />

Gerne steht Ihnen auch<br />

Andreas Rauth zur Verfügung<br />

Tel.: +43 5 0100 <strong>–</strong> 28999<br />

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013 11


Wirtschaft & Politik<br />

„Dem unternehmerischen<br />

Mittelstand muss<br />

geholfen werden“<br />

KommR. Konrad Steindl ist neuer<br />

Präsident der Wirtschaftskammer Salzburg<br />

KommR. Konrad Steindl (58) übernahm am 3. Dezember das Amt des Präsidenten der Wirtschaftskammer<br />

Salzburg (WKS). Der Kfz-Unternehmer mit Betrieben in Salzburg, Oberndorf<br />

<strong>und</strong> Kuchl ist gelernter Bilanzbuchhalter, langjähriger Nationalratsabgeordneter <strong>und</strong> führender<br />

Wirtschaftsexperte im österreichischen Parlament.<br />

Von Florian Eckel<br />

12<br />

Konrad Steindl folgt Julius Schmalz<br />

nach, der seit Oktober 2004 das Präsidentenamt<br />

innehatte. Im Zuge der<br />

Wahl des neuen Präsidenten kam es auch zu<br />

einer Neubesetzung des Präsidiums der<br />

WKS. Vizepräsident KommR. Helmut Haigermoser<br />

(Wirtschaftsliste Salzburg) legte<br />

ebenfalls sein Amt zurück, das er von Mai<br />

2000 an als kooptierter Vizepräsident bekleidete.<br />

An seine Stelle trat die Salzburger<br />

Händlerin Mag. Dorothea Fiedler. Das Präsidium<br />

der WKS setzt sich somit folgendermaßen<br />

zusammen: KommR. Konrad Steindl<br />

(Präsident), KommR. Mag. Peter Genser (Vizepräsident),<br />

Dr. Peter Unterkofler (Vizepräsident),<br />

Andrea Stifter (Vizepräsidentin) <strong>und</strong><br />

Mag. Dorothea Fiedler (Vizepräsidentin).<br />

Der neue Präsident ist nun oberster Repräsentant<br />

der Wirtschaftskammer Salzburg, die<br />

mit einem Budget von r<strong>und</strong> 41 Millionen<br />

Euro <strong>und</strong> 265 Mitarbeitern (Vollzeitäquivalente)<br />

eines der wesentlichsten Dienstleistungsunternehmen<br />

Salzburgs darstellt. Darüber<br />

hinaus ist die WKS auch ein starker<br />

Standortfaktor mit Beteiligungen im Bereich<br />

Bildung wie an der Fachhochschule Salzburg,<br />

an den <strong>Tourismus</strong>schulen Salzburg,<br />

dem WIFI oder Technischen Ausbildungs-<br />

Zentrum Mitterberghütten. Hinzu kommen<br />

Beratungseinrichtungen in den Bereichen<br />

Bildung <strong>und</strong> Lehre. Damit erreicht die Wirtschaftskammer<br />

jährlich 85.000 Menschen,<br />

ermöglicht <strong>und</strong> unterstützt 8.000 Bildungsabschlüsse<br />

<strong>und</strong> ist Träger von knapp 800 Arbeitsplätzen<br />

in der Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung.<br />

Die WKS ist außerdem mit 21,4 Prozent am<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013<br />

KommR. Konrad Steindl, der neue Präsident<br />

der Wirtschaftskammer Salzburg.<br />

Messezentrum Salzburg beteiligt, das für das<br />

Land eine hohe direkte <strong>und</strong> indirekte Wertschöpfung<br />

generiert.<br />

WKS als positiver Standortfaktor<br />

„Ich übernehme eine der bestaufgestellten<br />

Institutionen Salzburgs. Die Wirtschaftskammer<br />

Salzburg ist eine moderne, zeitgemäße<br />

Institution für die Wirtschaft, die auch dank<br />

Julius Schmalz für die Wirtschaft <strong>und</strong> über<br />

die Wirtschaft hinaus standortpolitische<br />

Leistungen erster Güte erbringt. Die Wirtschaftskammer<br />

ist ein positiver, konstruktiver,<br />

produktiver Faktor im Land. Das möchte<br />

ich noch ausbauen“, sagte Konrad Steindl<br />

bei seiner Antrittsrede. Für ihn geht es vor<br />

allem darum, dem „Unternehmergeist“ wieder<br />

den Stellenwert zu verschaffen, der ihm<br />

gebührt. „Mit der Wirtschaft verhält es sich<br />

wie mit der Ges<strong>und</strong>heit. Ohne diese ist alles<br />

nichts. Ohne die Leistungen der Unternehmer<br />

gäbe es keine Wohlfahrt, keinen Wohlstand,<br />

keine soziale Sicherheit. Unternehmertum<br />

ist nicht das Problem, wie manche<br />

ständig behaupten, sondern die Lösung“, so<br />

Steindl weiter. Fördere man das qualifizierte<br />

Unternehmertum, wirke sich das unmittelbar<br />

positiv auf Beschäftigung, Wohlstand <strong>und</strong><br />

soziale Wohlfahrt aus. Als langjähriger Wirtschaftssprecher<br />

<strong>und</strong> Steuerexperte im Nationalrat<br />

mit weitreichender nationaler <strong>und</strong> internationaler<br />

Vernetzung will Steindl daher<br />

nicht nur in Salzburg Akzente setzen, sondern<br />

auch in der österreichischen Wirtschaftspolitik:<br />

„Ich werde das sagen, was aus<br />

Sicht der Wirtschaft richtig ist.“


Wirtschaft & Politik<br />

Der scheidende WKS-Präsident KommR. Julius Schmalz übergibt an Konrad Steindl.<br />

Foto (2): WKS/Neumayr<br />

Kraftpaket für den Mittelstand<br />

Der neue WKS-Präsident hat bereits konkrete<br />

Vorstellungen, den für die Wirtschaft<br />

so wichtigen „unternehmerischen Mittelstand“<br />

zu fördern <strong>und</strong> aus seiner Zwangslage<br />

aus bürokratischer Überforderung <strong>und</strong><br />

Transfer-Überlast zu befreien. Es braucht<br />

dringend Reformen bei den Staatsfinanzen,<br />

bei den Pensionen, bei den ausufernden<br />

Transferleistungen <strong>und</strong> bei der Bürokratie.<br />

Die Wirtschaftskammer Salzburg hat dazu<br />

ein Manifest herausgegeben <strong>–</strong> das „Kraftpaket<br />

für den Mittelstand“. Ab 10. Jänner 2014<br />

wird dieses Manifest an alle gesetzgebenden<br />

Körperschaften Österreichs versendet werden.<br />

„Wir wollen damit ein Zeichen setzen,<br />

dass es deutlich mehr positive Bewegung für<br />

den Mittelstand, der das Land trägt, geben<br />

muss“, sagt Konrad Steindl <strong>und</strong> plädiert eindringlich<br />

dafür, dass sich Österreich nicht<br />

am Mittelmaß, sondern nur an der Spitze<br />

Europas orientieren darf. Was die Wirtschaft<br />

jahrelang aufgebaut hat, ist schnell verspielt.<br />

Darum braucht es wieder einen deutlichen<br />

Fokus auf Standortpolitik <strong>und</strong> den Willen,<br />

die Spitze zurückzuerobern. Er beklagt auch<br />

den politischen Tunnelblick auf Soziales, der<br />

schon seit einigen Jahren die Sicht auf die<br />

Notwendigkeiten des Wirtschaftsstandortes<br />

Österreich verstellt, <strong>und</strong> dass Unternehmen<br />

nur mehr als Steuerlieferanten gesehen werden.<br />

Flexiblere Arbeitszeiten, eine Senkung<br />

von Lohnnebenkosten, eine verträgliche<br />

Senkung der Sozialquote <strong>und</strong> der Steuerquote<br />

sind daher dringend zu erledigende<br />

Forderungen.<br />

Konstruktiver Standortpartner<br />

für Salzburg<br />

Für Salzburgs Unternehmer <strong>und</strong> den Wirtschaftsstandort<br />

Salzburg will Konrad Steindl<br />

die bisherige Zusammenarbeit mit dem Land<br />

Salzburg <strong>und</strong> anderen Institutionen fortsetzen<br />

<strong>und</strong> wichtige Projekte trotz Budgetnot umsetzen.<br />

Die WKS soll für das Land Salzburg weiterhin<br />

ein konstruktiver Standortpartner sein,<br />

der gemeinsam mit der Landespolitik wichtige<br />

Projekte vorantreibt. Steindl nennt etwa<br />

den Ausbau der Fachhochschule in attraktiven<br />

Zukunftsfeldern wie Smart Buildings oder<br />

Entrepreneurship, die Errichtung einer durchgehend<br />

englischsprachigen Schule für Salzburg<br />

<strong>und</strong> vor allem den Ausbau der flächendeckenden<br />

Bildungsberatung samt Potenzialanalysen<br />

von Talenten <strong>und</strong> Fähigkeiten. 2012<br />

hat die WKS gemeinsam mit dem Land den<br />

Weg einer fairen, KMU-fre<strong>und</strong>lichen Vergabe<br />

beschritten. Dem Fairnessabkommen sollten<br />

auch die Landesgesellschaften beitreten. Damit<br />

wird sichergestellt, dass möglichst überall<br />

KMU-fre<strong>und</strong>lich ausgeschrieben wird. Außerdem<br />

will die WKS mit dem Land Salzburg<br />

die Verwaltung weiter vereinfachen. „Dazu<br />

bringen wir gerne unsere Expertise bei der<br />

notwendigen Vereinfachung des Baurechts<br />

ein. Wir arbeiten im Interesse der Wirtschaft<br />

intensiv an einer Neuordnung der Wohnbauförderung<br />

mit <strong>und</strong> wir wollen die Umwelt<strong>und</strong><br />

Energieberatung effizient unter ein Dach<br />

zusammenführen“, umreißt Steindl die wichtigsten<br />

Reformvorhaben.<br />

Ü<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013 13


Wirtschaft & Politik<br />

Salzburger Landeshaushalt 2014:<br />

Der erste Schritt<br />

zur Budgetsanierung<br />

Die Eckdaten des neuen Landeshaushalts zeichnen ein ernüchterndes Bild. Der Schuldenstand<br />

des Landes wird sich von 800 Millionen Euro im Jahr 2012 auf 1,5 Milliarden Euro 2014<br />

erhöhen. Doch selbst der längste (Konsolidierungs-)Weg beginnt mit dem ersten Schritt: Die<br />

Neuverschuldung wird von r<strong>und</strong> 110 auf 53 Millionen Euro gedrückt. Von Christian Wieselmayer<br />

Salzburger Landesregierung: Landesrat Dr. Heinrich Schellhorn, Landesrätin Mag. Martina Berthold, Landeshauptmann-Stellvertreterin Dr. Astrid<br />

Rössler, Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer, Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Dr. Christian Stöckl, Landesrat DI Dr. Josef Schwaiger <strong>und</strong><br />

Landesrat Hans Mayr (v.l.n.r.)<br />

Foto: www.neumayr.cc<br />

14<br />

Die Budgetlage des Landes Salzburg<br />

stellt sich mittlerweile weitaus<br />

schlechter dar, als sich aus vorangegangenen<br />

Budgets bis vor Kurzem noch ablesen<br />

ließ. Sogar die EU-Statistikbehörde Eurostat<br />

meldet wegen des Finanzskandals in<br />

Salzburg Zweifel an den von Österreich im<br />

September gemeldeten Defizit- <strong>und</strong> Schuldenstand-Zahlen<br />

für das Jahr 2012 an. Ein Ergebnis<br />

der verschleierten Finanz- <strong>und</strong> Schuldenpolitik<br />

des Landes in den vergangenen<br />

Jahren, erklärte Finanzlandesrat Christian<br />

Stöckel dazu <strong>und</strong> verspricht für die Zukunft<br />

völlige Transparenz. Landeshauptmann Wilfried<br />

Haslauer stößt bei der Präsentation des<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013<br />

überarbeiteten Landeshaushalts ins selbe<br />

Horn: „Mit dem Landeshaushalt 2014 setzen<br />

wir den ersten Schritt zur Budgetkonsolidierung,<br />

dem viele weitere Schritte folgen werden.<br />

Der hohe Schuldenstand von 1,5 Milliarden<br />

Euro für 2014 liegt nicht allein am Kassasturz<br />

nach dem Finanzskandal (minus 370<br />

Millionen Euro, Anm.), sondern auch an<br />

handfesten strukturellen Problemen, bei deren<br />

Lösung wir erst am Anfang stehen. Dennoch<br />

sind angesichts der kurzen Zeit, der gewaltigen<br />

personellen <strong>und</strong> strukturellen Probleme<br />

in der Finanzabteilung, der unklaren Ausgangslage<br />

<strong>und</strong> der damit verb<strong>und</strong>enen späten<br />

Budgeterstellung große Schritte in die richtige<br />

Richtung gesetzt worden: Die Neuverschuldung<br />

wird in diesem Budget von r<strong>und</strong> 110 auf<br />

53,4 Millionen Euro gedrückt <strong>–</strong> das ist deutlich<br />

ambitionierter als die ursprünglich geplanten<br />

77 Millionen Euro Neuverschuldung<br />

der letzten Landesregierung.“ Alle Regierungsmitglieder<br />

sind sich des Weiteren einig,<br />

dass, von den bisherigen Gepflogenheiten der<br />

Budgeterstellung abweichend, sofort mit der<br />

Budgeterstellung für die kommenden Jahre<br />

begonnen werden muss. Die Abteilungen des<br />

Landes haben bereits den Auftrag erhalten,<br />

Vorschläge auszuarbeiten, die auch die<br />

Gr<strong>und</strong>lage sein werden, auf der sich die Landesregierung<br />

bereits im Jänner 2014 mit den


Wirtschaft & Politik<br />

kommenden Budgets befassen wird. Außerdem<br />

wird die vor 250 Jahren eingeführte Kameralistik<br />

schrittweise durch die doppelte<br />

Buchführung <strong>–</strong> wie in privaten Unternehmen<br />

üblich <strong>–</strong> ersetzt.<br />

„Die Landesregierung setzt sich im Arbeitsübereinkommen<br />

das Ziel, bis inklusive 2016<br />

die Neuverschuldung zu stoppen <strong>und</strong> ab<br />

2017 mit dem Schuldenabbau zu beginnen.<br />

Um dieses Ziel erreichen zu können, muss<br />

ein ambitionierter budgetärer Konsolidierungskurs<br />

verfolgt werden, der bereits bei<br />

der Erstellung des Budgets für das Jahr 2014<br />

eingeschlagen wurde. Der Haushalt 2014 ist<br />

ein Übergangsbudget. Aufgr<strong>und</strong> der kurzen<br />

Zeit, die der Regierung seit 19. Juni (Angelobung<br />

der neuen Landesregierung, Anm.)<br />

zur Verfügung stand, waren tiefgreifende Reformen<br />

noch nicht in dem Umfang möglich,<br />

wie wir uns das vorstellen. Ich war vielmehr<br />

als Feuerwehrmann gefragt <strong>und</strong> gefordert,<br />

um den Flächenbrand im Landeshaushalt<br />

nicht noch verheerender werden zu lassen“,<br />

erklärte Christian Stöckl dazu.<br />

i<br />

Das Budget 2014 im Überblick<br />

Gesamthaushalt:<br />

Außerordentlicher Haushalt:<br />

Neuverschuldung laut Landesvoranschlag 2014 alt:<br />

Drohende Neuverschuldung aufgr<strong>und</strong> Mehrbedarfs<br />

<strong>und</strong> der Finanzcausa:<br />

Tatsächliche Neuverschuldung:<br />

Einsparungen gesamt:<br />

Schwerpunktthema Bildung<br />

Bildung ist das klare Schwerpunktthema in<br />

den Zuständigkeitsbereichen von Landeshauptmann<br />

Haslauer. Zwar wird auch im Bildungsbereich<br />

jeder einzelne Budgetposten<br />

kritisch hinterfragt <strong>und</strong> jede Möglichkeit zur<br />

Einsparung ausgelotet, für Schwerpunktthemen<br />

wird jedoch zusätzliches Geld in die<br />

Hand genommen. Für die schulische Integration<br />

plus 480.000 oder die Entlastung der<br />

Pflichtschuldirektoren von Administration<br />

plus 900.000 Euro, um mehr Gewicht auf<br />

das Unterrichten legen zu können. Die Wirtschaftsförderung<br />

wird um r<strong>und</strong> 1,8 Millionen<br />

Euro gekürzt, angesparte Rücklagen<br />

werden aufgelöst. Die weiteren Einsparungen<br />

kommen aus dem Bereich der Landesamtsdirektion<br />

mit r<strong>und</strong> 650.000 Euro sowie<br />

aus den anderen Zuständigkeitsbereichen des<br />

Landeshauptmannes.<br />

2,49 Milliarden Euro<br />

67,4 Millionen Euro<br />

77 Millionen Euro<br />

110 Millionen Euro<br />

53,4 Millionen Euro<br />

56,6 Millionen Euro<br />

Quelle/Grafik: Salzburger Nachrichten Foto: jupiterimages<br />

Gesicherte Finanzierung<br />

im Bereich Ges<strong>und</strong>heit<br />

In den Salzburger Landeskliniken (SALK)<br />

werden die überfälligen Sanierungsprojekte<br />

wie der Gynäkologie-Operationssaal <strong>und</strong> die<br />

Zentralküche in Angriff genommen. Gleichzeitig<br />

wird der bestehende SALK-Masterplan<br />

evaluiert <strong>und</strong> überarbeitet. Auch bei der<br />

Verwaltung gibt es Einsparungspotenzial.<br />

Um die bestehenden Krankenhaus-Standorte<br />

erhalten zu können, setzt Finanzreferent<br />

Stöckl auf Vernetzung: Die Angebote der<br />

Spitäler sollen besser aufeinander abgestimmt<br />

werden. Trotz der dramatischen Finanzsituation<br />

des Landes gibt es im Sozialbereich<br />

keine Kürzungen. „Das war uns ein<br />

besonders Anliegen, denn wir tragen auch in<br />

Zeiten, in denen viele Ausgaben hinterfragt<br />

werden müssen, die volle soziale Verantwortung.<br />

Gespart werden soll nicht bei jenen,<br />

die es ohnehin schon schwer haben“, so Landeshauptmann-Stellvertreterin<br />

Astrid Rössler.<br />

Ebenso wird am Ziel, nachhaltige <strong>und</strong><br />

klimafre<strong>und</strong>liche Strukturen zu stärken, festgehalten.<br />

Das heißt, im Umweltbereich werden<br />

die Klimaschutzprogramme wie auch<br />

die Naturschutzförderung fortgesetzt.<br />

Einsparungen im Bereich<br />

Verkehr <strong>und</strong> Infrastruktur<br />

Im Bereich Verkehr <strong>und</strong> Infrastruktur wird<br />

mit einer Größenordnung von zirka 8,4 Millionen<br />

Euro ein wesentlicher Beitrag zur<br />

Budgetkonsolidierung beigetragen. Die Einsparungen<br />

erfolgen vorwiegend beim Straßen-,<br />

Brücken- <strong>und</strong> Hochbau. Trotzdem werden<br />

einige wichtige Maßnahmen, wie zum<br />

Beispiel die Umlegung der B 159 Salzachtal<br />

Straße im Bereich Bad Vigaun mit einer<br />

neuen S-Bahn-Haltestelle <strong>und</strong> einem Park &<br />

Ride-Parkplatz, umgesetzt. Der öffentliche<br />

Nahverkehr wird trotz Sparmaßnahmen mit<br />

einem zusätzlichen Budget von 1,8 Millionen<br />

Euro bedacht. Ebenso ist die für alle<br />

Schüler <strong>und</strong> Lehrlinge erst vor Kurzem eingeführte<br />

„Super S‘cool Card“, die Jahreskarte<br />

um 96 Euro für alle öffentlichen Verkehrsmittel<br />

im Land, trotz der Budgetkonsolidierung<br />

nicht gefährdet.<br />

Kein Aufnahmestopp<br />

beim Personal<br />

Im Personal-, Energie-, Wasser- <strong>und</strong> Agrarressort<br />

müssen im Vergleich zum Budget<br />

2013 insgesamt 5,5 Millionen Euro eingespart<br />

werden. Die Budgetkürzungen werden<br />

r<strong>und</strong> 3,5 Millionen Euro im Ressort Lebensgr<strong>und</strong>lagen<br />

<strong>und</strong> zwei Millionen Euro im Personalbereich<br />

betragen. Dieses Einsparungsziel<br />

im Personalbereich wird durch den natürlichen<br />

Abgang erreicht. „Es wird keinen<br />

Aufnahmestopp im öffentlichen Dienst geben.<br />

Dort, wo notwendig, wird es auch künftig<br />

Nachbesetzungen geben. Im Budgetentwurf<br />

sind auch die Gelder für Gehaltsanpassungen<br />

enthalten“, so Personalreferent Landesrat<br />

Josef Schwaiger abschließend. Ü<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013 15


Wirtschaft & Politik<br />

Vorarlberger Landeshaushalt 2014:<br />

Niedrigster Schuldenstand<br />

aller B<strong>und</strong>esländer<br />

Die Vorarlberger Landesregierung hat mit dem Budgetentwurf für 2014 zum dritten Mal hintereinander<br />

einen ausgeglichenen Landeshaushalt präsentiert. Dieser sieht <strong>–</strong> ebenfalls zum<br />

dritten Mal in Folge <strong>–</strong> keine Neuverschuldung vor. Der Schuldenstand bleibt mit 112 Millionen<br />

Euro auf den Werten der Vorjahre <strong>und</strong> ist damit der niedrigste aller B<strong>und</strong>esländer.<br />

Von Christian Wieselmayer<br />

Auch Vorarlberg musste sich <strong>–</strong> bedingt<br />

durch die Wirtschafts- <strong>und</strong> Finanzkrise<br />

ab dem Jahr 2008 <strong>–</strong> großen Herausforderungen<br />

stellen. Das bedeutete für<br />

die Jahre 2010 <strong>und</strong> 2011 über notwendige<br />

Darlehensaufnahmen hinaus auch höhere<br />

Rücklagenentnahmen. Notwendige Konjunkturprogramme,<br />

vor allem im Wohnbauförderungs-<br />

<strong>und</strong> Wohnhaussanierungsbereich,<br />

erforderten zusätzliche Landesmittel.<br />

Während die wirtschaftliche Dynamik im<br />

Jahr 2013 noch sehr verhalten ausfällt, prognostiziert<br />

das Wirtschaftsforschungsinstitut<br />

für die weitere Entwicklung etwas optimistischer.<br />

Das prognostizierte reale Wirtschaftswachstum<br />

2013 wird bei 0,4 Prozent<br />

liegen, 2014 bei 1,7 Prozent. Bereits für den<br />

Budgetvoranschlag 2012 konnte das Land<br />

wieder einen Haushalt erstellen, der keine<br />

Erhöhung des Schuldenstandes mehr vorsah.<br />

Dies war nicht zuletzt durch eine Kürzung<br />

der Ausgaben möglich. Andererseits werden<br />

die prognostizierten Einnahmen bei der<br />

größten Einnahmequelle, den Ertragsanteilen<br />

des Landes an den gemeinschaftlichen<br />

B<strong>und</strong>esabgaben, bereits 2014 in etwa wieder<br />

das inflationsbereinigte Niveau des Jahres<br />

2008 erreichen. Gemessen an den Ertragsanteilen<br />

<strong>–</strong> unter Berücksichtigung der Steigerungen<br />

des Verbraucherpreisindexes <strong>–</strong><br />

musste das Land einen kumulierten Fehlbetrag<br />

in den Jahren 2009 bis 2013 von über<br />

150 Millionen Euro ausgleichen. Damit waren<br />

die kumulierten Steuerausfälle höher als<br />

der gesamte Schuldenstand des Landes Vorarlberg.<br />

Wesentlicher Beitrag zur Stabilisierung<br />

der Staatsfinanzen<br />

Um einen Landesvoranschlag für das Jahr<br />

2014 vorzulegen, der keine Neuverschuldung<br />

vorsieht, ist neben Sparmaßnahmen<br />

auch die Auflösung von Rücklagen vorgesehen.<br />

Diese Rücklagenentnahme fällt etwas<br />

„Das Landesbudget 2014 spiegelt die Fähigkeit Vorarlbergs, eigenständig zu handeln <strong>und</strong> seinen<br />

Vorsprung in vielen Bereichen zu halten“, so Landeshauptmann Wallner <strong>und</strong> Landesstatthalter<br />

Rüdisser unisono. (v.l.)<br />

Foto: VLK<br />

geringer aus als im Vorjahr: 11,5 Millionen<br />

Euro 2014 zu 12,4 Millionen Euro 2013.<br />

Dem Voranschlag liegt weiters eine optimistische<br />

Einschätzung der Einnahmensituation<br />

zugr<strong>und</strong>e. Trotz Unsicherheiten bei den<br />

Schätzungen durch das B<strong>und</strong>esministerium<br />

für Finanzen setzt Vorarlberg bei den Ertragsanteilen<br />

des Landes an den gemeinschaftlichen<br />

B<strong>und</strong>esabgaben einen Wert von<br />

694 Millionen Euro, gegenüber 660 Millionen<br />

im Jahr 2013 an <strong>–</strong> ein Plus von 5,1 Prozent.<br />

Damit unterschreitet Österreichs westlichstes<br />

B<strong>und</strong>esland erneut das laut dem aktuell<br />

gültigen „Stabilitätspakt 2012“ das maximal<br />

mögliche negative Maastrichtergebnis<br />

von 47 Millionen Euro um knapp 27 Millionen.<br />

Laut Landeshauptmann Markus Wallner<br />

ein wesentlichen Beitrag zur Stabilisierung<br />

der Finanzen des Gesamtstaates. Die<br />

wirtschaftlich durchwachsene Entwicklung<br />

in den letzten Jahren hat auch Vorarlberg vor<br />

große Herausforderungen gestellt. Die exponierte<br />

Lage des Landes in einer wirtschaftlich<br />

sehr dynamischen Region <strong>und</strong> die<br />

schwächelnde Konjunktur in weiten Teilen<br />

Europas haben den Druck auf die Wirtschaft<br />

<strong>und</strong> den Arbeitsmarkt erhöht. Eine konsequente<br />

Konsolidierung des Landeshaushalts,<br />

eine vorsichtige Veranlagungspolitik statt<br />

hochriskanter Spekulationsgeschäfte auf den<br />

internationalen Kapitalmärkten <strong>und</strong> die Sicherung<br />

des „Familiensilbers“ trugen wesentlich<br />

zur Gestaltungskraft in wichtigen<br />

Zukunftsbereichen bei. Im Vergleich zum<br />

Jahr 2013 erhöht sich der Voranschlag für<br />

das Jahr 2014 um immerhin 4,86 Prozent auf<br />

1,63 Milliarden Euro.<br />

Die wichtigsten Budgetposten<br />

R<strong>und</strong> 70 Prozent aller Ausgaben 2014 entfallen<br />

auf die Bereiche Bildung, Ges<strong>und</strong>heit,<br />

Soziales <strong>und</strong> Wohnbauförderung. „Dabei<br />

steigern wir nicht nur pauschal die Ausgaben.<br />

Durch mutige Reformen <strong>und</strong> das Ent-<br />

16<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013


Wirtschaft & Politik<br />

wickeln neuer Modelle reagieren wir auf geänderte<br />

Herausforderungen <strong>und</strong> schaffen<br />

eine längerfristige Perspektive, damit die Finanzierbarkeit<br />

auch in den kommenden Jahren<br />

gesichert ist“, erläutert Landeshauptmann<br />

Wallner. In Sachen Bildung setzt Vorarlberg<br />

auf die Stärkung der Frühpädagogik<br />

<strong>und</strong> der Volksschulen, den Ausbau ganztägiger<br />

Betreuungsangebote, Verbesserungen in<br />

der Infrastruktur <strong>und</strong> Ausstattung der Schulen<br />

bis hin zur Erwachsenenbildung <strong>und</strong> Erweiterung<br />

der Fachhochschulangebote. Laut<br />

Wallner hängen Vorarlbergs Erfolgschancen<br />

vor allem damit zusammen, dass es gelingt,<br />

Talente <strong>und</strong> Begabungen optimal einzusetzen.<br />

Besonderes Augenmerk gilt daher auch<br />

weiter der Jugendbeschäftigung, betonte<br />

Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser. Auch<br />

wenn Vorarlberg eine der geringsten Jugendarbeitslosigkeitsraten<br />

in ganz Europa hat, ist<br />

es wichtig, jungen Menschen auch zukünftig<br />

Perspektiven im privaten <strong>und</strong> beruflichen Leben<br />

zu bieten. Für entsprechende Programme<br />

stehen im nächsten Landesbudget<br />

r<strong>und</strong> 7,3 Millionen Euro zur Verfügung.<br />

Neue Zugänge hat das Land auch im Bereich<br />

Fachhochschule Vorarlberg gef<strong>und</strong>en. Als<br />

österreichweites Novum beginnt 2014 der<br />

erste duale Studiengang der Elektrotechnik.<br />

Studierenden ist es damit möglich, ihr theoretisches<br />

Wissen unmittelbar in heimischen<br />

Unternehmen in die Praxis umzusetzen. Im<br />

Voranschlag 2014 wurden dafür Mehrkosten<br />

von 600.000 Euro berücksichtigt. Die Aufwendungen<br />

steigen von 1,7 Millionen Euro<br />

auf 2,3 Millionen Euro.<br />

Neuausrichtung<br />

der Wohnungsförderung<br />

Die Wohnbauförderung steht vor einer<br />

gr<strong>und</strong>legenden Neuausrichtung <strong>und</strong> setzt<br />

verstärkt auf soziale Komponenten. Durch<br />

das neue Förderungssystem <strong>–</strong> Basisförderung<br />

mit zusätzlichen Anreizen <strong>–</strong> wird<br />

i<br />

Information <strong>–</strong> Voranschlag 2014<br />

Gesamtübersicht über die Ausgaben<br />

Ges<strong>und</strong>heit 403,632.400<br />

Unterricht, Erziehung, Sport ind Wissenschaft 393,018.000<br />

Soziale Wohlfahrt <strong>und</strong> Wohnbauförderung 331,464.000<br />

Vertretungskörper <strong>und</strong> allgemeine Angelegenheiten 172,475.500<br />

Straßen <strong>und</strong> Wasserbau — Verkehr 114,034.100<br />

Finanzwirtschaft 81,433.200<br />

Wirtschaftsförderung 72,351.500<br />

Kunst, Kultur <strong>und</strong> Kultus 39,831.300<br />

Öffentliche Ordnung <strong>und</strong> Sicherheit 14,868.900<br />

Dienstleistungen 4,725.700<br />

Summe der Ausgaben 1,627.834.600<br />

Gesamtübersicht über die Einnahmen<br />

Ertragsanteile an gemeinschaftlichen B<strong>und</strong>esabgaben<br />

<strong>und</strong> Landesumlage 726,500.000<br />

Kostenersätze des B<strong>und</strong>es für Bezüge <strong>und</strong> Pens. der Landeslehrer 265,110.300<br />

Bezugsref<strong>und</strong>ierungen <strong>und</strong> Kostenersätze der KHBG 239,535.500<br />

Darlehensrückzahlungen, Zuschüsse, Zinserträge <strong>und</strong><br />

Kostenersätze aus der Wohnabauförderung 144,422.600<br />

Finanzzuweisungen <strong>und</strong> Zuschüsse 87,892.800<br />

Sonstige Einnahmen 67,191.300<br />

Einnahmen aus Beteiligungen, Berechtigungen, Provisionen 54,661.800<br />

Bedeckung durch 15%ige Kreditbindung 11,968.400<br />

Einnahmen aus Rücklagen <strong>und</strong> Vermögen 11,864.800<br />

Darlehensaufnahme 9,375.000<br />

Landesabgaben <strong>und</strong> geteilte Abgaben 9,307.100<br />

Summe der Einnahmen 1,627.834.600<br />

Wohnraum für eine größere Anzahl von Antragstellern<br />

erschwinglich. Kernpunkte der<br />

neuen Regelung sind neben bürokratischen<br />

Vereinfachungen mehr Transparenz <strong>und</strong><br />

Nachvollziehbarkeit. Dafür hat das Land<br />

182,4 Millionen Euro budgetiert. Im kommenden<br />

Jahr sollen von gemeinnützigen<br />

Bauträgern 500 sogenannte integrative Mietwohnungen<br />

gebaut werden, um 170 mehr als<br />

im Vorjahr. Auf Ergebnisse der Studie zu Armut<br />

<strong>und</strong> sozialer Ausgliederung reagiert das<br />

Land mit zwei konkreten Maßnahmen: Der<br />

Pflegezuschuss, den Vorarlberg als einziges<br />

B<strong>und</strong>esland für die Pflegestufen 5 bis 7 gewährt,<br />

wird ab 2014 auf 200 Euro verdoppelt<br />

<strong>und</strong> auch der Familienzuschuss wird deutlich<br />

erhöht. Dies gilt vor allem ab dem dritten<br />

Kind für Eltern von Mehrlingen sowie für<br />

Alleinerziehende. Dafür sind im kommenden<br />

Jahr r<strong>und</strong> 500.000 Euro vorgesehen. Ü<br />

Quelle: VKL-InfoGrafik; Foto: Jupiterimages<br />

40 Jahre Liquidität für<br />

heimische Unternehmen<br />

Ansprechpartner Tirol, Vorarlberg, Salzburg <strong>und</strong> Schweiz<br />

Andreas RAUTH<br />

Tel.: +43 5 0100 <strong>–</strong> 28999, Fax: +43 5 0100 9 <strong>–</strong> 28999, Mobil: +43 5 0100 6 <strong>–</strong> 28999<br />

andreas.rauth@intermarket.at<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013 17


Wirtschaft & Politik<br />

Einheitlicher Euro-Zahlungsverkehrsraum ab Februar 2014<br />

Ab 1. Februar 2014 werden Kontonummer<br />

<strong>und</strong> Bankleitzahl durch die<br />

IBAN ersetzt. Dies gilt gleichermaßen<br />

für Konsumenten wie auch für Unternehmen.<br />

SEPA (Single Euro Payments Area)<br />

steht für den einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum<br />

<strong>und</strong> zielt auf eine Nutzung<br />

gleicher Verfahren <strong>und</strong> Standards im Euro-<br />

Zahlungsverkehr ab. Christian Wieselmayer<br />

hat mit Christiane Burger von der Abteilung<br />

für Bargeld- <strong>und</strong> Zahlungsverkehrssteuerung<br />

der Österreichischen Nationalbank gesprochen.<br />

n Welche Vorteile wird SEPA für Unternehmen<br />

sowohl im inländischen als<br />

auch im grenzüberschreitenden EU-<br />

Zahlungsverkehr bringen?<br />

SEPA-Überweisungen sind sicherer, schneller<br />

<strong>und</strong> günstiger als bisher. Durch die IBAN<br />

(International Bank Account Number, Anm.)<br />

werden Konten europaweit eindeutig <strong>und</strong> sicher<br />

identifiziert. Eingabefehler bzw. Fehlüberweisungen<br />

können so vermieden werden.<br />

Die maximale Dauer einer elektronischen<br />

Euro-Überweisung beträgt nur mehr<br />

einen Bankgeschäftstag. Eine beleghafte<br />

Euro-Überweisung (Zahlungsanweisung in<br />

Papierform, Anm.) dauert maximal zwei<br />

Rekordumsatz<br />

Bankgeschäftstage. Euro-Überweisungen<br />

ins EU-Ausland werden zu den gleichen<br />

Preisen wie im Inland durchgeführt.<br />

n Wie können bzw. sollen sich Unternehmen<br />

darauf vorbereiten, wie groß ist<br />

der Aufwand?<br />

Je nach Unternehmensgröße <strong>und</strong> verwendeten<br />

Zahlungsinstrumenten variieren Anforderungen,<br />

Kosten <strong>und</strong> Aufwand. Es empfiehlt<br />

sich daher eine umgehende Kontaktaufnahme<br />

mit der Hausbank. Die österreichischen<br />

Banken unterstützen ihre K<strong>und</strong>en<br />

intensiv bei der Umstellung. IBAN/BIC des<br />

Unternehmens sind ab spätestens 1. Februar<br />

2014 verpflichtend auf die Rechnung aufzudrucken.<br />

Ebenso müssen beispielsweise IToder<br />

Buchhaltungsprogramme <strong>und</strong> Datenbanken,<br />

die Stammdaten von Lieferanten<br />

<strong>und</strong>/oder K<strong>und</strong>en enthalten, auf IBAN umgestellt<br />

werden.<br />

Ü<br />

Verbesserungen<br />

Foto: jupiterimages<br />

Doppelmayr, der weltweite Marktführer im<br />

Seilbahnbau steigerte wieder seine Umsatzzahlen.<br />

Im Geschäftsjahr 2012/13 erhöhte<br />

die Doppelmayr Gruppe ihren Jahresumsatz<br />

auf 795 Millionen Euro <strong>–</strong> ein Plus von<br />

27 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der<br />

Jahresgewinn belief sich auf 76 Millionen<br />

Euro. Neue Märkte, neue Herausforderungen<br />

<strong>und</strong> neue Projekte meisterte die Doppelmayr<br />

Gruppe eindrucksvoll <strong>und</strong> festigt damit<br />

ihre Position im internationalen Wettbewerb.<br />

Auch in diesem Jahr wurden neue Meilensteine<br />

der Seilbahntechnik gesetzt. Ü<br />

Internationaler<br />

Preis<br />

Neben bewährten Benzin- <strong>und</strong> Elektrotechnologien<br />

setzt der österreichische Gartengerätehersteller<br />

Viking seit einigen Jahren auch<br />

auf die Kraft leistungsstarker Lithium-Ionen-<br />

Akkus. Dass die Akku-Rasenmäher in<br />

Sachen Qualität, Technologie <strong>und</strong> Funktionalität<br />

zu den besten ihrer Klasse zählen, haben<br />

kürzlich gleich zwei internationale<br />

Gütesiegel bestätigt.<br />

Ü<br />

Der prämierte VIKING Akku-Rasenmäher MA<br />

443 C ist ein besonders leises Kraftpaket mit<br />

zahlreichen Features wie einem Mono-Komfortlenker.<br />

Foto: STIHL<br />

Foto: Doppelmayr<br />

„Lange Jahre hat es gedauert, bis der kleine<br />

Regionalflughafen Salzburg zum führenden<br />

B<strong>und</strong>esländerflughafen mit internationaler Anerkennung<br />

wurde. Gemeinsam mit der ganzen<br />

Flughafenmannschaft bemühen wir uns täglich,<br />

die wirtschaftlichen Interessen der<br />

Betriebe <strong>und</strong> Menschen Salzburgs <strong>und</strong> Ostbayerns<br />

zu berücksichtigen <strong>und</strong> den Auftrag der<br />

Eigentümer des Flughafens zu erfüllen. Dazu<br />

gehört es, das bestehende Streckennetz zu sichern<br />

<strong>und</strong> neue Strecken von <strong>und</strong> nach Salzburg<br />

zu etablieren <strong>und</strong> das möglichst im Einklang<br />

mit den Nachbarschaftsinteressen der direkten<br />

Flughafenanrainer <strong>und</strong> den bestehenden<br />

Umweltauflagen, die wir zusätzlich mit unserem<br />

Umweltmanagementsystem noch verschärft<br />

haben. In diesen Bereichen sind wir<br />

sind in den letzten Jahren erfolgreich tätig gewesen<br />

<strong>und</strong> konnten gemeinsam mit Anrainervertretern,<br />

Behörden <strong>und</strong> Austro Control viel<br />

erreichen“, so das Flughafenmanagement des<br />

Salzburg Airport W.A.Mozart. Bei den Bemühungen<br />

<strong>und</strong> Verbesserungsaktivitäten, die der<br />

Flughafen beschreitet, steht der Mensch im<br />

Mittelpunkt, doch die topografische Lage des<br />

Flughafens <strong>und</strong> das Wetter bringen viele Grenzen<br />

des Machbaren mit sich. Nichts desto trotz<br />

hat das Flughafen-Management in Salzburg<br />

neue Wege beschritten <strong>und</strong> innerhalb Europas<br />

neue Maßstäbe gesetzt.<br />

Ü<br />

18<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013


Österreichischer Gemeindeb<strong>und</strong><br />

Gemeindeschulden reduziert:<br />

Sparsamkeit macht sich bezahlt<br />

Der „Gemeindefinanzbericht 2013“ ist eine Erfolgsstory mit Wermutstropfen: Die Gemeinden<br />

haben im Jahr 2012 abermals eine Reduzierung des Schuldenstands erreicht, gestiegen sind<br />

allerdings die Haftungen. Dieses Ergebnis <strong>–</strong> ohne Wien <strong>–</strong> gibt Hoffnung, restlos zufrieden ist<br />

Gemeindeb<strong>und</strong>präsident Helmut Mödlhammer damit jedoch nicht.<br />

Von Marie-Theres Ehrendorff<br />

Es ist ein Tag zur Freude, aber keiner<br />

zum Jubeln“, relativiert Mödlhammer<br />

die Finanzdaten der Kommunen. Von<br />

den insgesamt 2.353 Gemeinden bilanzierten<br />

805 „Abgangsgemeinden“ im Jahr 2012 negativ.<br />

2011 war diese Zahl noch auf 646 gesunken.<br />

Damit lagen zuletzt 34 Prozent der<br />

Gemeinden im Minus, nach 27 Prozent im<br />

Jahr davor. Positiv ist jedoch, dass die Gesamt-Summe<br />

des Abgangs der betroffenen<br />

Gemeinden mit 69,1 Millionen Euro unter<br />

dem Wert von 2011 mit 84,8 Millionen Euro<br />

liegt.<br />

Als „Spar- <strong>und</strong> Reformmeister der Republik“<br />

postuliert Gemeinde-Chef Mödlhammer die<br />

Gemeinden, die alle ihre Aufgaben erfüllt haben.<br />

Ein positiver Saldo von 398 Millionen<br />

Euro, davon 16,99 Milliarden Einnahmen <strong>–</strong> bereinigt<br />

um die Schuldenaufnahme <strong>–</strong> <strong>und</strong> 16,59<br />

Milliarden Ausgaben <strong>–</strong> bereinigt um die Schuldentilgung<br />

<strong>–</strong> konnte verbucht werden. Das<br />

Maastricht-Ergebnis lag bei 376,8 Millionen<br />

Euro bzw. 0,12 Prozent des BIP <strong>–</strong> 2012 waren<br />

es 420,7 Millionen Der Rückgang beruht unter<br />

anderem auf gestiegenen Investitionsausgaben,<br />

vor allem im Dienstleistungsbereich wie Wasserwirtschaft,<br />

Kanal- <strong>und</strong> Müllentsorgung.<br />

Ebenso hat sich der „Überschuss der laufenden<br />

Gebarung“ weiter erhöht <strong>und</strong> zwar von 1,52<br />

Milliarden Euro im Jahr 2011 auf nunmehr<br />

1,59 Milliarden Euro. Ein leichter Rückgang<br />

konnte bei der „freien Finanzspitze“ erzielt<br />

werden, die einen wesentlichen Indikator für<br />

den finanziellen Handlungsspielraum der Gemeinden<br />

spiegelt: der Saldo der laufenden Gebarung<br />

abzüglich der Tilgungszahlungen.<br />

„Zum zweiten Mal in Folge <strong>–</strong> <strong>und</strong> zwar um<br />

282,5 Mio. Euro bzw. 2,4 Prozent <strong>–</strong> konnte die<br />

Finanzschuld der Gemeinden gesenkt werden“,<br />

so Mödlhammer. „Damit betrug sie Ende<br />

2012 11,359 Milliarden Euro - im Vergleich<br />

zu 2011 mit 11,641 Milliarden, was durch vorsichtige<br />

Schuldenneuaufnahmen <strong>und</strong> aktive<br />

Tilgungen zu erklären ist.“<br />

Die Summe der Haftungen hingegen ist <strong>–</strong> laut<br />

Schätzungen der Kommunalkredit- erneut gestiegen:<br />

von 6,92 Milliarden Euro im Jahr 2011<br />

„Versteckt wird nichts, weil jede Gemeinde über ein internes Kontrollsystem verfügt“, versichert<br />

Gemeindeb<strong>und</strong>-Präsident Helmut Mödlhammer. „Und gerade kleinere Gemeinden sind überschaubar<br />

<strong>und</strong> durchschaubar.“<br />

Foto: APA/Roland Schlager<br />

auf 7,05 Mrd., das bedeutet einen Anstieg um<br />

1,8 Prozent.<br />

Positiv sieht Mödlhammer den Zuwachs bei<br />

den kommunalen Investitionen nach den deutlichen<br />

Rückgängen in den Jahren 2010 <strong>und</strong><br />

2011. 1,642 Milliarden Euro wurden von den<br />

Kommunen für neue Investitionen in die Hand<br />

genommen <strong>–</strong> eine Steigerung von 8,2 Prozent<br />

gegenüber dem Jahr davor. Zu bedenken gab<br />

der Gemeindeb<strong>und</strong>-Präsident jedoch, dass dieser<br />

Wert nach wie vor deutlich unter dem langjährigen<br />

Durchschnitt liegt <strong>und</strong> auch unter jenem<br />

von 2008, als mehr als zwei Milliarden<br />

Euro investiert wurden. Dennoch sind die Gemeinden<br />

ein „Stabilitäts-Motor“ für die regionale<br />

Wirtschaft.“<br />

Die Gemeinden werden laut Mödlhammer<br />

„dennoch alle Stabilitäts-Ziele erreichen <strong>und</strong><br />

erneut übererfüllen. Nach 2014 steht aber ein<br />

großes Fragezeichen im Raum, denn es ist geplant,<br />

dass die Ertragsanteile reduziert werden.“<br />

Ü<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013 19


Presseförderung<br />

Wo bleibt die Un<br />

Von zehn auf 50 Millionen Euro Presseförderung für<br />

Das Ineinandergreifen von Politik <strong>und</strong> Medien wird<br />

Im Zuge einer Enquete Mitte November<br />

fordert der Verband<br />

Österreichischer Zeitungen (VÖZ)<br />

eine vehemente Erhöhung der<br />

Presseförderung <strong>–</strong> mit dem Argument:<br />

Die Tageszeitungen könnten<br />

somit einen wesentlichen Beitrag<br />

dazu leisten, die PISA-Ergebnisse<br />

künftig nicht mehr katastrophal<br />

ausfallen zu lassen <strong>und</strong> das<br />

sinnerfassende Lesen auch bei älteren<br />

Generationen zu verbessern.<br />

Seitens des Medienstaatssekretärs<br />

Ostermayer im B<strong>und</strong>eskanzleramt<br />

wurden Studien herangezogen, die<br />

diese Zusammenhänge auch noch<br />

untermauern sollen. Was bedeutet<br />

nun aber diese schon bislang extreme<br />

finanzielle Nähe von Politik <strong>und</strong> Tageszeitungen<br />

für die Demokratie?<br />

Von Wolfgang Hasenhütl<br />

<strong>und</strong> Michaela Falkenberg


Presseförderung<br />

abhängigkeit?<br />

Tageszeitungen:<br />

immer verzahnter.<br />

Muss man das Wort „unabhängig“ nicht künftig<br />

aus dem Zeitungstitel nehmen?<br />

Die österreichische Medienlandschaft<br />

ist geprägt von einer außerordentlichen<br />

Konzentration an Tageszeitungen,<br />

Wochenzeitungen <strong>und</strong> Nachrichtenmagazinen<br />

in einigen wenigen Verlags- bzw.<br />

Medienhäusern <strong>–</strong> ein Unikum in Europa, das<br />

sich in Folge nicht nur in journalistischen<br />

Kreisen den spöttischen Vergleich gefallen<br />

lassen muss, dass selbst Albanien eine höhere<br />

Medienprosperität aufweise. Aber wer sind<br />

nun diese Medienkonglomerate, die sich<br />

Österreich untereinander aufteilen?<br />

Auszug der Medien<br />

nach Eigentümern<br />

Beginnend mit dem ORF, unterliegt der „öffentlich<br />

rechtliche Sender“ <strong>–</strong> ein Euphemismus<br />

für Staatsfernseh- bzw. -radioanstalt <strong>–</strong><br />

durch seinen politisch entsandten Stiftungsrat<br />

einem Regulativ, das nicht den Parametern<br />

des Medienmarktes gehorcht, sondern der<br />

politischen Einflussnahme. Die Entsendung<br />

der Räte erfolgt unter der Maßgabe der Aufteilung<br />

der 183 parlamentarischen Abgeordneten<br />

im Verhältnis zu ihrer Parteizugehörigkeit.<br />

Als weiterer Player gilt die Mediaprint, die<br />

als Hauptprodukte die Kronenzeitung <strong>und</strong><br />

den Kurier beinhaltet, wobei der Umstand<br />

nicht außer Acht gelassen werden darf, dass<br />

der Kurier wiederum 25,3 Prozent an der Verlagsgruppe<br />

News hält. Zu deren mannigfaltigen<br />

Produkten zählen unter anderem trend,<br />

profil, Format, News, tv-media, woman bis<br />

hin zur Yachtrevue. Als weitere Eigentümer<br />

gelten Gruner & Jahr/Bertelsmann sowie die<br />

Familie Fellner mit der Tageszeitung „Österreich“<br />

(siehe Grafik).<br />

Ein nicht minder mächtiger Faktor in der heimischen<br />

Medienlandschaft ist durch die Styria<br />

Media Group besetzt: Kontrolliert durch<br />

eine Stiftung <strong>und</strong> wesentlich beeinflusst<br />

durch die Diözese Seckau sowie durch Raiffeisen,<br />

zeichnet sie für Medien wie Kleine<br />

Zeitung, Die Presse, Wirtschaftsblatt etc. verantwortlich<br />

<strong>und</strong> hält<br />

Anteile an der Regio-<br />

Die veröffentlichte Meinung<br />

divergiert zunehmend von der<br />

öffentlichen Meinung.<br />

nalmedia Austria<br />

(RMA mit 129 Wochenzeitschriften,<br />

z.B.<br />

Woche) sowie an willhaben.at,<br />

Antenne, Wiener,<br />

Wienerin, Sportmagazin,<br />

redmail, sat1<br />

Österreich etc. etc. etc.<br />

(siehe Grafik). In enger Kooperation mit der<br />

Styria steht die Tiroler Moser Holding mit<br />

der Tiroler Tageszeitung <strong>und</strong> weiteren Magazinverflechtungen<br />

<strong>–</strong> außerdem hält sie die<br />

anderen 50 Prozent an der RMA.<br />

Desgleichen bedürfen noch weitere Verlagsgruppen<br />

besonderer Erwähnung: etwa das<br />

Niederösterreichische Pressehaus, Herausgeber<br />

der Wochenzeitung NÖN <strong>–</strong> Niederösterreichische<br />

Nachrichten <strong>und</strong> unter der Patronanz<br />

des Katholischen Pressevereins bzw. der<br />

Diözese St. Pölten stehend. Das Vorarlberger<br />

Medienhaus wiederum dominiert wie kein<br />

anderes Verlagshaus ein heimisches B<strong>und</strong>esland:<br />

Während die Kronenzeitung im B<strong>und</strong>esgebiet<br />

eine Reichweite von ca. 39 Prozent<br />

aufweist (<strong>und</strong> somit, bezogen auf die Einwohnerzahl,<br />

weltweit als größte Tageszeitung<br />

gilt), deckt sie den Vorarlberger Markt gerade<br />

einmal mit 4,3 Prozent ab! Der überwältigend<br />

größere Anteil wird von den Vorarlberger<br />

Nachrichten <strong>und</strong> der Vorarlberger Tageszeitung<br />

aus dem Hause Ruß abgedeckt. Ein Status,<br />

der sich zwischen Dominanz <strong>und</strong> Monopolisierung<br />

ansiedeln lässt.<br />

Nicht unerwähnt darf die APA (Austria<br />

Presse Agentur) bleiben: Sie liegt zu 44,7<br />

Prozent im Eigentum des ORF, die restlichen<br />

55,3 Prozent teilen sich <strong>–</strong> mit Ausnahme der<br />

Kronenzeitung <strong>–</strong> österreichische Tageszeitungen<br />

auf. U.a. besitzen eine aus den<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013 21


k<br />

Kommentar von Wolfgang Hasenhütl<br />

Des Brot ich ess, ...<br />

Eine Betrachtung zur Feigenblatt-Politik<br />

in Sachen Presseförderung<br />

Die Verflechtung von Politik <strong>und</strong> Tagesmedien wird immer frappanter, immer dichter <strong>–</strong> die unauflösbare Verfilzung<br />

von erster <strong>und</strong> vierter Gewalt im Staat ist augenscheinlich nicht mehr aufzuhalten. Unter dem Deckmantel des „Beitrags<br />

zur Demokratie“ bzw. der „Förderung des sinnerfassenden Lesens“ fordern die heimischen Tageszeitungen<br />

eine Verfünffachung der Presseförderung für ihren eigenen wirtschaftlichen Erfolg.<br />

Im Telegrammstil: Der Freiverkauf <strong>und</strong><br />

Abos brechen ein, die Leserzahlen sinken<br />

<strong>und</strong> die Tageszeitungen suchen verzweifelt<br />

nach neuen Ertragsquellen. Was liegt<br />

also für den VÖZ als deren Lobbyist näher,<br />

als sich hilfefordernd direkt an den<br />

Medienstaatsekretär zu wenden? Wer<br />

hier an Stärkung eines demokratiepolitischen<br />

Gr<strong>und</strong>prinzips <strong>–</strong> wie eben die Pressefreiheit<br />

<strong>–</strong> denkt, hat weit gefehlt. Zu<br />

nahe steht Ostermayer in seiner Funktion<br />

als Medienstaatssekretär dem B<strong>und</strong>eskanzler,<br />

um diesem nicht nach Art eines<br />

modernen Richelieu die wohlwollende<br />

Berichterstattung durch Verfünffachung<br />

der Fördermittel zu erkaufen. Sogar „unabhängige<br />

Gutachten“ werden aus dem<br />

Hut gezaubert oder Experten auf die<br />

Bühne gebeten, die ein solch massives<br />

Anheben der finanziellen Mittel der Öffentlichkeit<br />

plausibel machen sollen.<br />

Aber warum sollten die Tageszeitungen<br />

kritisch darüber schreiben, wenn sie<br />

doch selbst davon profitieren?<br />

Jetzt könnte man einwenden: Was sind<br />

schon zehn bis 50 Millionen Euro an<br />

Presseförderung für die Tageszeitungen,<br />

wenn in ganz Österreich jährlich fast 18<br />

Milliarden Euro an Fördergeldern insgesamt<br />

quer über alle Gesellschaftsbereiche<br />

ausgeschüttet werden? Klingt auf<br />

den ersten Blick plausibel. ABER: 50 Millionen<br />

Euro PLUS 200 Millionen Euro an<br />

Inseratenvolumen PLUS Sondertöpfe<br />

sind für die Verwässerung der Demokratie<br />

bei Weitem zu viel. Denn kein anderer<br />

Fördernehmer kann sich beim Staat dermaßen<br />

revanchieren <strong>–</strong> in welche Richtung<br />

auch immer <strong>–</strong> wie die Tageszeitungen.<br />

Mit welcher Unverfrorenheit hier mit öffentlichen<br />

Geldern „veröffentlichte Meinung“<br />

bei den Tageszeitungen eingekauft<br />

wird (wohlgemerkt: nicht bei allen!),<br />

ist wohl an Dreistigkeit nicht mehr<br />

zu überbieten.<br />

Wer nun glaubt, dass man bei einer Verfünffachung<br />

der Förderung ein Mehr an<br />

Qualitätsjournalismus erhält, der muss<br />

sich die Frage gefallen lassen, warum<br />

diese Qualität nicht schon längst geliefert<br />

wurde ... Sind wir doch ehrlich: Journalismus<br />

geschieht immer aus der Sicht<br />

der Tageszeitungen <strong>und</strong> diese sind ihren<br />

Eigentümern gegenüber verpflichtet, Leser,<br />

Abonnenten <strong>und</strong> somit Gewinne zu<br />

lukieren <strong>–</strong> vor allem wenn in vielen Tageszeitungen<br />

Chefredakteure auch Geschäftsführer<br />

sind. Der „öffentliche Auftrag“<br />

muss immer dann herhalten, wenn<br />

die Zuwendung vom Staat erforderlich<br />

wird. Aus diesem Gr<strong>und</strong> verschlingen<br />

sich fast alle der 18 heimischen Tagesmedien<br />

mit der Politik in einer Zwangsumarmung,<br />

aus der sich weder die einen<br />

noch die andere wieder lösen werden.<br />

Blicken wir doch über die heimischen<br />

Grenzen: In Deutschland bezieht die <strong>Bevölkerung</strong><br />

ihre Information aus einem<br />

Spektrum von 360 Tageszeitungen, in der<br />

Schweiz stehen 120 Tagesmedien zur<br />

Verfügung <strong>und</strong> selbst in Norwegen existieren<br />

80 Tagesblätter. In Österreich sind<br />

es gerade einmal 18 Zeitungen <strong>–</strong> <strong>und</strong> die<br />

stammen aus lediglich zehn Verlagshäusern.<br />

Wie gut kann es da um die Objektivität<br />

bestellt sein? Wie weit kann hier<br />

Qualitätsjournalismus überhaupt noch<br />

reüssieren?<br />

Eine demokratiepolitische Machtprophylaxe,<br />

die den Einfluss der Medien gerechter<br />

verteilt, bedingt ein höheres Maß<br />

an Tageszeitungsvielfalt <strong>–</strong> wenige Tageszeitungen<br />

bedeuten große Abhängigkeiten<br />

(von) der Politik. Wäre somit die<br />

Summe von 50 Millionen Euro nicht effizienter<br />

investiert in Start-ups für drei bis<br />

fünf neue Tageszeitungen, etwa in den<br />

Regionen? Der Wettbewerb würde somit<br />

gefördert <strong>und</strong> die Werbung um den Leser<br />

wäre untrennbar an Qualität gekoppelt.<br />

Das Parlament <strong>und</strong> insbesondere die<br />

Opposition (immerhin vertritt diese<br />

knapp 49,4 Prozent der abgegebenen<br />

Wählerstimmen im Lande) sind dringend<br />

gefordert, einen Österreich-Medienkonvent<br />

zu insistieren, um die bedingungslose<br />

Entflechtung von erster <strong>und</strong> vierter<br />

Gewalt im Staate endlich forciert voranzutreiben.<br />

Denn nur auf diese Weise<br />

kann mittel- <strong>und</strong> langfristig der Nährboden<br />

für neue Tageszeitungen bereitet<br />

werden, wo „veröffentlichte Meinung“<br />

durch „öffentliche Meinung“ im Sinne<br />

der <strong>Bevölkerung</strong> abgelöst wird.<br />

Solange jedoch staatsnahe Medien weiterhin<br />

intensiv mit Inseraten <strong>und</strong> versteckten<br />

Förderungen bedient werden,<br />

solange ein Medienstaatssekretär intensivsten<br />

Einfluss auf die Vergabe von Einschaltungen<br />

aus staatsnahen Betrieben<br />

sowie SPÖ-Ressorts ausübt, so lange<br />

besteht keine ernstzunehmende Möglichkeit<br />

der Multiplikation von Qualität<br />

<strong>und</strong> Objektivität, die so dringend notwendig<br />

wären.<br />

Verstehen Sie mich bitte richtig: Es<br />

kann <strong>und</strong> darf nicht die Aufgabe des<br />

Staates sein, die Agenden der Herausgeber<br />

<strong>–</strong> insbesondere in wirtschaftlicher<br />

Hinsicht <strong>–</strong> zu übernehmen. Jede Einflussnahme<br />

„von oben“ <strong>–</strong> von gerade denen,<br />

die ständig im Radar der kritischen<br />

Berichterstattung stehen sollten <strong>–</strong> ist<br />

nämlich der Tod für eine so maßgebliche<br />

Gr<strong>und</strong>feste unserer Demokratie: die<br />

Pressefreiheit. Nicht Inserieren ist böse,<br />

sondern die große Abhängigkeit ist verwerflich.<br />

Sowohl manche Landes- als auch B<strong>und</strong>espolitiker<br />

glauben, wenn sie Tagesmedien<br />

mit Geld zuschütten, kaufen sie sich<br />

Ruhe <strong>und</strong> Zeit. Welch Trugschluss!<br />

22<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013


Presseförderung<br />

B<strong>und</strong>esländerzeitungen bestehende GmbH<br />

<strong>und</strong> die Mediaprint knapp 50 Prozent an dem<br />

tipp3-Wettgeschäft in Österreich!<br />

Presseförderung<br />

Seit 1975 schüttet der Staat bis zu zehn Millionen<br />

Euro pro Jahr (unwesentlich mehr<br />

oder weniger) an Fördergeldern an die heimischen<br />

Tageszeitungen aus. In diesen Jahren<br />

lukrierten somit Die Presse insgesamt 44<br />

Millionen Euro, die Kärntner Tageszeitung<br />

33, der Standard 26, die Salzburger Nachrichten<br />

elf sowie Kleine Zeitung, Kronenzeitung<br />

<strong>und</strong> Wirtschaftsblatt jeweils circa neun<br />

Millionen Euro, obwohl die meisten Verlage<br />

Gewinne in Millionenhöhe erzielten. Trotz<br />

ähnlich hoher Zuschüsse des Staates <strong>–</strong> nämlich<br />

gesamt 30 Millionen Euro <strong>–</strong> konnte etwa<br />

die lange Zeit geförderte Parteizeitung Neue<br />

Zeit nicht überleben.<br />

Man hat also jahrzehntelang die Tageszeitungen<br />

mit Presseförderung überschüttet <strong>und</strong> die<br />

Glaubwürdigkeit der Förderungsarten behübscht,<br />

wobei man davon ausgeht, dass es<br />

in keiner G&V einen Unterschied macht, auf<br />

welche Kostenstelle diese zufließen <strong>–</strong><br />

Das Abholzen der Medienlandschaft<br />

<strong>schafft</strong> eine mediale<br />

Wüste, die kaum mehr aufzuforsten<br />

ist. Es entsteht zwar der Eindruck<br />

von medialer Vielfalt, doch<br />

bei näherer Betrachtung entlarvt<br />

sich die interessengesteuerte<br />

Medienverflechtung.<br />

schließlich hat Geld ja kein „Mascherl“.<br />

So hoch die Summen, so reichhaltig auch die<br />

Förderungsarten: Neben einer „Vertriebsförderung“<br />

(dazu zählen Abos, Kolportage etc.)<br />

wurden auch die „Besondere Presseförderung“<br />

<strong>–</strong> sie nimmt den größten Teil der Fördersummen<br />

für sich in Anspruch <strong>–</strong>, die „Leseförderung“<br />

sowie die „Korrespondentenförderung“<br />

kreiert. Man kann bei diesen Förderungen<br />

davon ausgehen, dass es sich hierbei<br />

generell um Rechtfertigungsformen der<br />

Presseförderung in inhaltlicher Hinsicht handelt<br />

<strong>–</strong> eine konkrete Definition der einzelnen<br />

Varianten sucht man vergeblich. Es ist davon<br />

auszugehen, dass deren Gr<strong>und</strong>idee in der Ermöglichung<br />

von Qualitätsjournalismus <strong>–</strong><br />

etwa durch prof<strong>und</strong>e Ausbildung von Nachwuchsjournalisten<br />

oder die Verstärkung der<br />

Schnittstelle zwischen Leserschaft <strong>und</strong> Verlag<br />

<strong>–</strong> liegt.<br />

Die Vergabe der Presseförderung erfolgt nach<br />

„objektiven Kriterien“ zwischen dem VÖZ<br />

<strong>und</strong> dem Medienstaatssekretariat, das unter<br />

Faymann direkt beim B<strong>und</strong>eskanzleramt neu<br />

installiert wurde. Die Zuständigkeit für Medien<br />

bzw. Presseförderung lag schon unter<br />

Bruno Kreisky beim B<strong>und</strong>eskanzler, aber in<br />

dieser Zeit vermied man tunlichst die Kombination<br />

Kanzler<strong>–</strong>Medien in der<br />

Öffentlichkeit.<br />

Inseratenvergabe<br />

Nicht nur Förderungen schmieden<br />

Politik <strong>und</strong> Tageszeitungen fest aneinander,<br />

sondern auch die entgeltlichen<br />

Einschaltung etwa in Form<br />

von Inseraten. Seitens staatlicher<br />

Stelle wird <strong>–</strong> insbesondere seit den<br />

beiden letzten Legislaturperioden<br />

<strong>–</strong> vehement darauf verwiesen, dass<br />

deren Vergabe an die Verlagshäuser<br />

„neutral“ erfolgen muss, damit<br />

die <strong>Bevölkerung</strong> über die Aktivitäten<br />

aus den jeweiligen Ressorts<br />

stets informiert ist. Als Parameter<br />

für die Effizienz werden Medien<br />

bevorzugt herangezogen, die höchste Reichweiten<br />

aufweisen. Man meint sich auf diese<br />

Weise dem Steuerzahler verpflichtet. Ein namhafter<br />

Magazinverleger (Name der Redaktion<br />

bekannt) kritisiert<br />

diese Vorgangsweise<br />

wie folgt: „Gerade<br />

diese Vorgangsweise<br />

ist widersinnig <strong>und</strong><br />

bewirkt genau das Gegenteil:<br />

Wenn sich die<br />

B<strong>und</strong>esregierung mit<br />

den Tageszeitungen<br />

auf neutraler Ebene<br />

auseinandersetzen<br />

möchte, dann darf sie<br />

ihre Budgets auf keinen<br />

Fall in die Tageszeitungen<br />

investieren.<br />

Alles andere wäre ein<br />

Gift für Unabhängigkeit<br />

<strong>und</strong> Demokratie.“<br />

Der österreichische<br />

„Richelieu“ Josef<br />

Ostermayer: Die<br />

politische Nähe in<br />

seiner Funktion als<br />

Medienstaatssekretär <strong>–</strong><br />

<strong>und</strong> baldiger Kanzleramtsminister<br />

<strong>–</strong> beim<br />

B<strong>und</strong>eskanzler ist<br />

demokratiepolitisch<br />

unanständig <strong>und</strong> ein<br />

Fauxpas sonder -<br />

gleichen.<br />

Foto: APA/Robert Jäger<br />

Medientransparenzgesetz<br />

Seit dessen Einführung Mitte 2012 wird die<br />

Inseratenvergabe ab einem Betrag von 5000<br />

Euro im Quartal öffentlich gemacht. Bei einer<br />

genaueren Betrachtung wird transparent, wer<br />

in welchen Medien wie viel an Insertionen<br />

investiert <strong>–</strong> allerdings bleibt die Frage nach<br />

dem Warum unbeantwortet. Nicht einzusehen<br />

sind nämlich die Zuwendungen der öffentlichen<br />

Institutionen bzw. deren vor- oder<br />

nachgeschalteten Gesellschaften an Verlagshäuser<br />

hinsichtlich Zweck oder deren finanziell<br />

massiven Kooperation in Form von „corporate<br />

publishing“ (die journalistische Unternehmenskommunikation<br />

mit eigenen Medien),<br />

Stadtfesten o.ä.<br />

Die Recherche hat ergeben, dass die finanziellen<br />

Zuwendungen von ihren Volumina<br />

eindeutig Richtung Boulevard (Krone, Österreich,<br />

heute) gehen <strong>und</strong> eklatant zugenommen<br />

haben (www.rtr.at/de/m/MedKFTG), es<br />

fehlt jedoch gänzlich die Gesamtbetrachtung<br />

der finanziellen Zuwendungen seitens der Politik<br />

an die Verlagshäuser bzw. deren Gesellschaften,<br />

bestehend aus Inseraten, Kooperationen<br />

<strong>und</strong> Presseförderungen. Ü<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013 23


Service<br />

Stärkstes Wirtschaftswachstum<br />

seit 2011<br />

Ein Hoffnungsschimmer tut sich am krisengeschüttelten ökonomischen Horizont auf:<br />

Laut Bank Austria Konjunkturindikator ist für das Jahr 2013 ein Wirtschaftswachstum von<br />

0,3 Prozent zu erwarten. Bank-Austria-Chefkökonom Stefan Bruckbauer erklärt im Gespräch<br />

mit Chefredakteurin Marie-Theres Ehrendorff seine Zuversicht für eine Beschleunigung der<br />

Erholung der heimischen Wirtschaft.<br />

24<br />

n Herr Bruckbauer, was macht Sie so<br />

optimistisch?<br />

Für 2014 erwarte ich eine Erholung der<br />

österreichischen Wirtschaft, da sich die Konjunkturaufhellung<br />

zu festigen beginnt. Der<br />

Bank Austria Konjunkturindikator hat erst<br />

vor drei Monaten den Minusbereich verlassen<br />

<strong>und</strong> erreicht mit 1,2 Punkten im Oktober<br />

den höchsten Wert seit Sommer 2011.<br />

n Hat die Diskussion der vergangenen<br />

Wochen über die Höhe des Budgetlochs<br />

der Bonität Österreichs geschadet?<br />

Sicherlich hat die Diskussion der letzten Wochen<br />

Unsicherheit hervorgerufen. Aber ein<br />

klarer Plan für die Reduktion des strukturellen<br />

Budgetdefizits bei gleichzeitiger transparenter<br />

Abwicklung der Hypo Group Alpe<br />

Adria dürfte Investoren keinen Gr<strong>und</strong> bieten,<br />

die Bonität Österreichs schlechter zu beurteilen<br />

als vor den Wahlen. Für 2013 ist unverändert<br />

von einem strukturellen Defizit<br />

von etwa 1,8 Prozent des BIP auszugehen.<br />

Das entspricht auch dem Konsolidierungsbedarf,<br />

um 2017 einen ausgeglichenen strukturellen<br />

Budgetsaldo zu erreichen. In absoluten<br />

Zahlen geht es bei einem angenommenen<br />

BIP von 315 Milliarden Euro im Jahr<br />

2013 um einen Konsolidierungsbedarf von<br />

nicht ganz sechs Milliarden Euro. Erst kumuliert<br />

über die gesamte Periode des Finanzrahmens<br />

ergibt sich dann eine Summe über<br />

20 Milliarden Euro.<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013<br />

n Wird sich der Trend der niedrigen<br />

Geldentwertung bei uns weiter fortsetzen?<br />

Nach dem Rückgang im Oktober auf 1,4 Prozent<br />

wird auch Ende des Jahres die Teuerung<br />

voraussichtlich unter der Grenze von 1,5 Prozent<br />

liegen. Die noch moderate Konjunktur<br />

sowie stabile Rohstoffpreise werden die Inflation<br />

auch in der ersten Jahreshälfte 2014<br />

auf einem niedrigen Niveau halten, erst danach<br />

könnte eine lebhaftere Wirtschaftsentwicklung<br />

die Trendwende einläuten. Mit einem<br />

Jahresdurchschnitt von 1,8 Prozent wird<br />

die Teuerung 2014 knapp unter dem erwarteten<br />

Wert von 1,9 Prozent für 2013 liegen.<br />

n War die Leitzinssenkung der EZB<br />

volkswirtschaftlich vernünftig?<br />

Nicht die Inflation, sondern eine mögliche<br />

Deflation ist der größere Risikofaktor für die<br />

europäische <strong>und</strong> auch österreichische Wirtschaft.<br />

Angesichts der niedrigsten Teuerung<br />

seit fast vier Jahren <strong>und</strong> der Rekordarbeitslosigkeit<br />

in Österreich sehe ich die jüngste Entscheidung<br />

der Europäischen Zentralbank zur<br />

Senkung des Leitzinssatzes auf nur noch 0,25<br />

Prozent positiv. Es wird deutlich, dass sich die<br />

Zentralbank ernsthaft gegen ein restriktiver<br />

gewordenes Finanzumfeld stellt. Da die US-<br />

Notenbank im ersten Quartal 2014 vermutlich<br />

die Drosselung ihrer Wertpapierkäufe starten<br />

„Nach dem Anstieg des<br />

Bruttoinlandsprodukts<br />

(BIP) im dritten Quartal<br />

um 0,2 Prozent wird sich<br />

das Wirtschaftswachstum<br />

zum Jahresausklang um<br />

etwa 0,6 Prozent zum<br />

Vorquartal erhöhen. Damit<br />

werden wir voraussichtlich<br />

zum Jahresende auch das<br />

stärkste Wirtschafts -<br />

wachstum seit Anfang 2011<br />

erreicht haben“, analysiert<br />

Mag. Stefan Bruckbauer,<br />

Chefökonom der Bank<br />

Austria.<br />

Foto: Bepo Schuster<br />

wird, sind nach meiner Einschätzung weitere<br />

liquiditätspolitische Maßnahmen der EZB sogar<br />

wahrscheinlicher geworden.<br />

n Woher wird das Wachstum 2014 kommen?<br />

Zuerst wird das verbesserte Umfeld den Export<br />

beschleunigen <strong>und</strong> dann als Folge davon<br />

auch wieder Investitionen in Österreich auslösen.<br />

Beides zusammen sollte dann positive<br />

Impulse für den Konsum bieten, da damit<br />

auch mehr Beschäftigung <strong>und</strong> mehr Einkommen<br />

verknüpft sind. Wir sehen dies bereits bei<br />

vielen Vorlaufindikatoren, schlussendlich hat<br />

sich auch die Konsumentenstimmung in den<br />

letzten Monaten gebessert. Bereits im dritten<br />

Quartal des heurigen Jahres sind Konsum <strong>und</strong><br />

Investitionen leicht gestiegen, das Tempo wird<br />

sich noch erhöhen <strong>und</strong> legt die Basis für das<br />

Wachstum 2014.<br />

Ü


Forschung auf internationalem Niveau<br />

Die JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbH<br />

entwickelt Lösungen <strong>und</strong> Technologien für Wirtschaft <strong>und</strong><br />

Industrie in einem breiten Branchen spektrum <strong>und</strong> betreibt<br />

Spitzen forschung auf internatio nalem Niveau. Die größte<br />

außer universitäre Forschungs einrichtung der Steiermark ist<br />

spezialisiert auf die Schlüssel technologien der Schwerpunkte<br />

MATERIALS, HEALTH, DIGITAL, RESOURCES <strong>und</strong> POLICIES.<br />

Mit den klügsten Köpfen stellen wir uns den Herausforderungen<br />

der Zeit <strong>und</strong> sind mit unseren innovativen Antworten den Fragen<br />

der Wirtschaft <strong>und</strong> Gesellschaft weit voraus. Innovation ist Kultur<br />

des Unternehmens <strong>und</strong> wird mit dem Slogan<br />

THE INNOVATION COMPANY zum Ausdruck gebracht.<br />

Forschungseinheiten:<br />

a MATERIALS<br />

Institut für Oberflächentechnologien <strong>und</strong> Photonik<br />

a HEALTH<br />

Institut für Biomedizin <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitswissenschaften<br />

a DIGITAL<br />

Institut für Informations- <strong>und</strong> Kommunikations technologien<br />

a RESOURCES<br />

Institut für Wasser, Energie <strong>und</strong> Nachhaltigkeit<br />

a POLICIES<br />

Zentrum für Wirtschafts- <strong>und</strong> Innovationsforschung<br />

www.joanneum.at<br />

prm ins 13 214


Personal Austria<br />

Fit2work ist Ansprechpartner für KMU<br />

Jugendliche können mehr<br />

Auf der Personal Austria-Messe in Wien <strong>–</strong> Österreichs größter B2B-Networking-Messe <strong>–</strong> ist<br />

eine Expertengruppe in einer vom B<strong>und</strong>essozialamt (BSB) organisierten Podiumsdiskussion<br />

zum Ergebnis gekommen, dass sich in den nächsten Jahren die Arbeitsmarktchancen für gesellschaftliche<br />

Randgruppen verbessern könnten.<br />

Der Prozentsatz der Jugendarbeitslosigkeit<br />

ist in Österreich im EU-Vergleich<br />

erfreulich niedrig. Was nicht auf die<br />

wirtschaftliche Entwicklung, sondern vielmehr<br />

auf ein Bündel von Maßnahmen, Förderprogrammen<br />

<strong>und</strong> Initiativen, meist vonseiten<br />

des Gesetzgebers, zurückzuführen ist.<br />

„Gerade bei Menschen mit Behinderung sind<br />

Serviceleistungen, die in der Phase des Umstiegs<br />

von der Schule in die Arbeitswelt angeboten<br />

werden, entscheidend für einen Erfolg“,<br />

erklärte Günther Schuster, Leiter des<br />

B<strong>und</strong>essozialamts.<br />

Als eine nachgeordnete Dienstbehörde des<br />

B<strong>und</strong>esministeriums für Arbeit, Soziales <strong>und</strong><br />

Konsumentenschutz (BMASK) ist das B<strong>und</strong>essozialamt<br />

(BSB) mit seinen neun Landesstellen<br />

die zentrale Anlaufstelle für Menschen<br />

mit Behinderung. Das BSB koordiniert <strong>und</strong><br />

fördert in diesem Bereich eine breite Palette von vernetzten Angeboten,<br />

besonders im Bereich der beruflichen Integration von Menschen<br />

mit Behinderung.<br />

Demografische Entwicklung nützen<br />

Der Fokus liegt dabei bei Jugendlichen mit körperlichen Einschränkungen,<br />

aber auch mit sozialen Benachteiligungen. Derzeit treten<br />

vor allem geburtenschwache Jahrgänge in den Arbeitsmarkt ein. „Wir<br />

müssen daher verstärkt in Bildung <strong>und</strong> Ausbildung investieren, damit<br />

niemand für den Arbeitsmarkt verloren geht“, stellte Martin Gleitsmann,<br />

Leiter der Abteilung für Sozialpolitik <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit in der<br />

Wirtschaftskammer Österreich (WKO), fest. Das rechtzeitige Erkennen<br />

von Trends sichert den wirtschaftlichen Erfolg. Diversity-Strategien,<br />

die alle Teile der Gesellschaft einbinden, sind absolut erforderlich,<br />

war der Tenor der Diskussions-Veranstaltung.<br />

Am Beispiel der heuer erstmals vom B<strong>und</strong>essozialamt in ganz Österreich<br />

durchgeführten NEBA-Schnuppertage lässt sich die Strategie<br />

des BSB in Richtung Nachhaltigkeit <strong>und</strong> Sensibilisierung deutlich<br />

erkennen. Vom Netzwerk „Berufliche Assistenz“ betreute Jugendliche<br />

hatten bei dieser Aktion die Chance, einen Tag lang in Unternehmen<br />

verschiedenster Branchen ihre Fähigkeiten <strong>und</strong> Talente unter<br />

Beweis zu stellen.<br />

650 Schnuppertage in 129 Betrieben mit insgesamt 221 Filialen war<br />

die erfreuliche NEBA-Schnuppertage-Bilanz, ungemein erfolgreich<br />

durch die starke Beteiligung der heimischen Wirtschaft. Während<br />

dieser fünf Wochen in den Monaten Juni <strong>und</strong> Juli hatten Unternehmen<br />

in vielen Fällen erstmals mit Jugendlichen Kontakt, die bisher<br />

im Personalrecruiting unterrepräsentiert waren. „Chancen müssen<br />

nicht nur ergriffen werden, man muss sie zuerst einmal entwickeln“,<br />

meinte BSB-Leiter Schuster bei der Podiumsdiskussion. Daher wird<br />

die Palette der Serviceleistungen wie Jugendcoaching oder Arbeitsassistenz<br />

im kommenden Jahr durch das neue Programm „AusbildungsFit“<br />

ergänzt. Dabei sollen die Jugendlichen vor allem unterstützt<br />

werden, Schwächen im Bereich ihrer sozialen Kompetenzen,<br />

aber auch schulische Leistungsdefizite zu minimieren. „Damit werden<br />

sicherlich die Chancen erhöht, erfolgreich am Arbeitsmarkt Fuß<br />

zu fassen. Dass die demografische Entwicklung bei diesem Bemühen<br />

unterstützend wirkt, ist natürlich willkommen.“ Um an die Erfolge<br />

der heurigen Aktion anzuschließen, sollen im nächsten Jahr erneut<br />

ähnliche Initiativen umgesetzt werden.<br />

Fit2work für Unternehmen<br />

Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter sind das Kapital jedes Unternehmens,<br />

wobei das Potenzial immer geringer wird. Studien zufolge bedeutet<br />

eine ausgezeichnete Arbeitsfähigkeit von Mitarbeitern eine<br />

erfolgreiche Zukunft für das Unternehmen. Es gibt eine fast lineare<br />

Beziehung zwischen Arbeitsfähigkeit <strong>und</strong> Produktivität. Daher hat<br />

es für Unternehmen auch Sinn, in die Arbeitsfähigkeit ihrer Mitarbeiter<br />

zu investieren.<br />

Fit2work ist eine Initiative der österreichischen B<strong>und</strong>esregierung,<br />

wird vom BSB koordiniert <strong>und</strong> bietet kostenlose Beratung für Betriebe,<br />

die die Arbeitsfähigkeit ihrer Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

fördern bzw. erhalten wollen. Es stellt für Betriebe mit mehr als 15<br />

Dienstnehmerinnen <strong>und</strong> Dienstnehmern ein Beratungsangebot zu einer<br />

nachhaltigen Verbesserung der Arbeitsfähigkeit <strong>und</strong> dadurch zu<br />

einer Steigerung der Produktivität zur Verfügung. Die positiven Wirkungen<br />

durch das gezielte Einsetzen von entsprechenden Maßnahmen<br />

sind eine erhöhte Effizienz durch weniger Krankenstände bzw.<br />

26<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013


Personal Austria<br />

Mag. Barbara Vielnascher (SEBUS), Mag. Olivia Strahser (arbeit <strong>und</strong> behinderung),<br />

Dieter Chmiel (BSB), Berit Weindorfer (Jugend am Werk),<br />

Mag. Franz Althuber (Career moves), Mag. Andreas Kardinal (vorne)<br />

(v.l.n.r.)<br />

Mag. Konrad Frankhauser, Mag. Martin Röhsner, Dr. Heike Kurzmann,<br />

Maria Strubreiter, Ba<br />

das Sinken von Abwesenheitszeiten, die Verhinderung eines frühzeitigen<br />

Ausscheidens von Mitarbeitern aus dem Erwerbsleben <strong>und</strong><br />

damit der Erhalt von wichtigem <strong>und</strong> wertvollem Know-how im Betrieb.<br />

Ziel ist es, einem drohenden Erfahrungsverlust vorzubeugen<br />

<strong>und</strong> den Betrieben die Suche nach dem Einsatz <strong>und</strong> die Einarbeitung<br />

von Ersatzarbeitskräften zu ersparen.<br />

Arbeitgeber können bei fit2work Unterstützung anfordern, <strong>und</strong> zwar<br />

schon in der Frühphase ges<strong>und</strong>heitlicher Probleme, damit es aufgr<strong>und</strong><br />

ges<strong>und</strong>heitlicher Beeinträchtigungen von Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern<br />

gar nicht erst zu Problemen kommt. Beratungen über Fördermöglichkeiten,<br />

Arbeitsplatz-Adaptionen, Unterstützungsmaßnahmen<br />

<strong>und</strong> vieles mehr sind Teil der Mitarbeiter von fit2work. Die Betriebe<br />

profitieren von der guten Vernetzung <strong>und</strong> einem unkomplizierten<br />

Zugang zu den Angeboten. Oft ist bereits mit einfachen Mitteln<br />

eine Verbesserung der Situation zu erreichen.<br />

Auch für kleine Unternehmen maßgeschneidert<br />

Angeboten wird nicht nur Beratung, sondern auch eine individuelle<br />

Begleitung des jeweiligen Falls. Bevor das Maßnahmenpaket gemeinsam<br />

mit dem Betrieb geschnürt werden kann, wird zuerst die<br />

vorhandene Problemlage abgeklärt. Fit2work stimmt die erforderlichen<br />

Maßnahmen, wie z.B. eine Eingliederungshilfe, Arbeitsplatzadaptierungen<br />

<strong>und</strong> vieles mehr, mit den möglichen Förderungen der<br />

entsprechenden Organisationen ab <strong>und</strong> unterstützt <strong>und</strong> begleitet den<br />

Betrieb bei der Umsetzung.<br />

Sinnvolle betriebliche Maßnahmen rechnen sich. Neben einer verbesserten<br />

Arbeitsfähigkeit wirkt sich die Senkung von Abwesenheitszeiten<br />

immer positiv aus. Vor allem aber profitieren Betriebe von der<br />

Verhinderung eines frühzeitigen Ausscheidens von Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeitern aus dem Erwerbsleben, womit einem drohenden<br />

Erfahrungsverlust vorgebeugt wird. Auch bei bereits eingespielten<br />

Abläufen bei bewährten Teams oder im K<strong>und</strong>enkontakt ist Kontinuität<br />

ein entscheidender Faktor.<br />

Fit2work ist auch Ansprechpartner für kleine oder mittlere Unternehmen.<br />

Denn das Thema Arbeitsfähigkeit betrifft jeden Betrieb mit<br />

mindestens einem Arbeitnehmer oder einer Arbeitnehmerin. Der Verlust<br />

eines erfahrenen Mitarbeiters bzw. einer erfahrenen Mitarbeiterin<br />

trifft gerade kleine Unternehmen in ganz besonderem Ausmaß.<br />

Zum Nachdenken anregen sollte allerdings, dass 20 Prozent aller Invaliditätspensionsbezieher<br />

angeben, sie wären nicht invalid geworden,<br />

sondern im Arbeitsleben geblieben, wenn die Arbeitsbedingungen<br />

an sie angepasst worden wären. Dieses Potenzial sollte der Wirtschaft<br />

in Zukunft erhalten bleiben.<br />

Ü<br />

Sodexo: Enrique Galvan, Mag. Annemarie Kriegs-Au, Stefan Bauda<br />

BMD Sytemhaus: Ing. Gerhard Poschinger, Martin Süss<br />

Robert Beer (Country Manager Switzerland), Dr. Carmen Windhaber<br />

(Country Manager Austria)<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013 27


Beim Start am Brandenburger Tor in Berlin<br />

Foto: symbol<br />

Ein Triathlon der ganz<br />

besonderen Art<br />

Radfahren 1200 km <strong>–</strong> Wandern 230 km <strong>–</strong> Segeln 600 km = 2030 km Abenteuer pur<br />

Wenn man Triathlon hört, denkt<br />

man an Schwimmen, Radfahren<br />

<strong>und</strong> Laufen: Das hat ja auch seine<br />

Richtigkeit, doch Wolfgang Hasenhütl<br />

wollte mit einer neuen Art des Triathlons<br />

überraschen. Und das tat er auch diesen<br />

Sommer: Radfahren, Wandern <strong>und</strong> Segeln<br />

waren die Bestandteile des B2B-Projekts,<br />

das im Juli des heurigen Jahres an den Start<br />

ging. Kein Rennen, kein Leistungsvergleich.<br />

Gemeinsames Starten <strong>und</strong> gemeinsames Ankommen<br />

sowie gemeinsames Erleben der<br />

Natur sollten im Mittelpunkt stehen.<br />

Was verbindet Berlin mit Brac? Was hat das<br />

Brandenburger Tor mit der kroatischen Insel<br />

zu tun? Ganz einfach: Brac ist bekannt für<br />

seinen weißen Kalkstein. Die Qualität des<br />

Gesteins schätzten schon die Römer, die daraus<br />

Städte, Paläste <strong>und</strong> Grabmäler bauten.<br />

Zahlreiche namhafte Gebäude <strong>–</strong> darunter<br />

auch der Berliner Reichstag <strong>–</strong> wurden aus<br />

dem speziellen Marmor errichtet. Diese<br />

schöne Verbindung wollten Wolfgang Hasenhütl<br />

<strong>und</strong> sein Team auch gleich nutzen<br />

<strong>und</strong> so kam es, dass die drei Radsportler <strong>–</strong><br />

bereits bekannt aus den Sportprojekten der<br />

Vorjahre: Wolfgang Hasenhütl, Hans Petritsch<br />

<strong>und</strong> Wolfgang Stieböck <strong>–</strong> am 29. Juni<br />

2013 mittels professionellem Guide von Berlin<br />

Bike Tour (www.berlinbiketour.eu) im<br />

Zuge eines festlichen Start-Aktes am Brandenburger<br />

Tor aus Berlin hinaus geleitet wurden,<br />

um die erste Triathlon Etappe Richtung<br />

Villach in Angriff zu nehmen. Die Route<br />

führte von Berlin Richtung Süden nach Zossen,<br />

bei Meisen an der Elbe nach Dresden<br />

<strong>und</strong> weiter nach Tschechien, die Moldau hinauf<br />

nach Prag, Budweis, Krumlov <strong>und</strong><br />

schließlich nach Linz, hinein ins Salzkammergut,<br />

weiter nach St. Michael, über den<br />

Perchauer Sattel nach St. Veit bis nach Villach,<br />

Finkenstein. Am 7. Juli wurde das Raddress<br />

gegen den Wanderrucksack getauscht<br />

<strong>und</strong> Hasenhütl trat mit seinem Bruder Stefan<br />

die Wanderung über die Julischen Alpen,<br />

Kranjska Gora, über den Vrsic-Pass, Trenta,<br />

Bovec entlang der Soca nach Kobarid, nach<br />

Italien, Cividale (Isonzo), wieder nach Slowenien<br />

Richtung Golo Brdo, Dobrovo nach<br />

Cormons (Italien) entlang des slowenischitalienischen<br />

Karst nach Duino an.<br />

Auch wenn Tausende an Radkilometern den<br />

sportlichen Waden bis dato nichts anhaben<br />

konnten, so war man doch erstaunt, dass tagelanges<br />

Wandern speziell in eben diese<br />

geht. Aber trotz der einen oder anderen<br />

Schwiele <strong>und</strong> der zeitweise schweren Beinen<br />

28<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013


Berlin <strong>–</strong> Brac in drei Etappen<br />

Das Goldene Horn <strong>und</strong> die herrliche Anlage des Hotels Bretanide<br />

Foto: Hotel Bretanide<br />

stellte sich die Wanderung als ein w<strong>und</strong>erschönes<br />

<strong>und</strong> einzigartiges Abenteuer heraus.<br />

„Traumhafte Vegetationen, herrliches Wetter<br />

<strong>und</strong> eine ganz besondere Art von Meditation,<br />

die ich nicht missen möchte“, so Wolfgang<br />

Hasenhütl.<br />

Neun Tage später kamen die Wanderer im<br />

Hotel Rilke in Duino an <strong>und</strong> wurden von den<br />

Geschwistern überraschend abgeholt <strong>und</strong><br />

von dort nach Opatija chauffiert. „Da die<br />

erste Segelcrew kurzfristig leider ausgefallen<br />

ist, ist es uns dennoch gelungen, einige Tage<br />

im Revier zu segeln, <strong>und</strong> zwar von der ACI<br />

Marina in Icici über Krk, Rab <strong>und</strong> Cres, Losinj,<br />

dann nach Opatija zurück“, schwärmt<br />

Hasenhütl. Mit der Fähre von Rijeka ging es<br />

anschließend nach Split, um von dort mit einer<br />

kleineren Fähre auf die Insel Brac, mit<br />

dem Bus über das Gebirge nach Bol <strong>und</strong><br />

dann zu Fuß ins Hotel zu gelangen, wo es<br />

anschließend galt, ein paar Tage lang am<br />

Goldenen Horn der w<strong>und</strong>erschönen Insel<br />

Brac im Hotel Bretanide die Seele baumeln<br />

zu lassen <strong>und</strong> sich zu erholen.<br />

Neben der Erholung stellte sich Hasenhütl<br />

aufgr<strong>und</strong> seines Bewegungsdrangs noch der<br />

Herausforderung, in einem 20-Meter-Becken<br />

1100 Längen (22 km) zu schwimmen<br />

(mit Kappe, Sonnenbrille <strong>und</strong> T-Shirt). Diese<br />

Längen wurden innerhalb von drei Tagen bewältigt.<br />

Der Strandurlaub in diesem Paradies,<br />

umspült vom türkisblauen Meer, stellte<br />

sich als wahrlich würdevoller <strong>und</strong> herrlicher<br />

Abschluss dieses Triathlons der ganz besonderen<br />

Art heraus, von wo aus es am 3. August<br />

via Flugzeug wieder zurück nach Graz ging.<br />

Um acht Kilo leichter <strong>–</strong> nicht an Gepäck,<br />

sondern an den Hüften. Bis zum Erstellen<br />

des vorliegenden Artikels hat der Herausgeber<br />

allerdings wieder sein ursprüngliches<br />

Gewicht vor der Tour erreicht.<br />

Partner auf Reisen<br />

Wir dürfen uns auch heuer wieder bei unseren<br />

Partnern bedanken, die uns während dieses<br />

Projekts unterstützt <strong>und</strong> begleitet haben.<br />

Ganz besonderer Dank gilt folgenden „Reisebegleitern“:<br />

BRETANIDE<br />

SPORT & WELLNESS RESORT<br />

Übrigens: Für die große Tour 2014 laufen<br />

bereits die Vorbereitungen: zwischen Brügge<br />

<strong>und</strong> Danzig auf den Spuren der Hanse. Mehr<br />

wird noch nicht verraten, aber ein höchst interessantes<br />

Projekt wartet auf Sie. Ü<br />

Die Projekte der Vergangenheit<br />

Das wollte ich immer<br />

schon mal machen!<br />

Der Jakobsweg mit dem<br />

Rad: Graz <strong>–</strong> Santiago de<br />

Compostela<br />

Wenn nicht jetzt, wann<br />

dann… - Eine abenteuerliche<br />

Radtour vom<br />

Mittelmeer ans Eismeer<br />

Tour de France<br />

Gourmet <strong>–</strong> mit dem<br />

Wohnmobil durch<br />

Frankreich<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013 29


Weltweit führender Innovator<br />

Im Herbst veröffentlichte die Unternehmensberatung Booz & Company<br />

erneut „Global Innovation 1000“, das aktuelle Ranking zu den<br />

innovativsten Unternehmen der Welt. 3M erreichte auch in diesem<br />

Jahr <strong>–</strong> bereits zum vierten Mal in Folge <strong>–</strong> einen Platz in den Top Five.<br />

Befragt wurden jährlich ca. 700 Innovationsverantwortliche aus Unternehmen<br />

r<strong>und</strong> um den Globus, wer aus ihrer Sicht die innovativsten<br />

Firmen sind. „Innovation ist ein zentraler Eckpfeiler des Unternehmenserfolgs<br />

von 3M. Doch neben dem Know-how, das unsere derzeit<br />

46 Technologieplattformen hervorbringen, ist es vor allem der Erfindergeist<br />

der 3M Mitarbeiter, der diesen Erfolg ermöglicht“, sagt<br />

Christiane Grün, Managing Director 3M Österreich <strong>und</strong> Schweiz.<br />

Auch das Medienunternehmen Thomson Reuters kürte kürzlich die<br />

100 innovativsten Unternehmen der Welt. Thomson Reuters analysierte<br />

dafür weltweit die Patentaktivitäten von Unternehmen. Basis<br />

für die Bewertung waren das Patentvolumen, die Erfolgsrate bei Patentierungen,<br />

die globale Reichweite des Portfolios <strong>und</strong> die Bedeutung<br />

eines Patents, basierend auf Erwähnungen durch andere Unternehmen.<br />

3M hat zwischen 2010 <strong>und</strong> 2012 demnach 2.335 Erfindungen<br />

patentieren lassen. Damit nimmt das Unternehmen auch in diesem<br />

Ranking weltweit eine Spitzenposition ein.<br />

Ü<br />

Foto: 3M<br />

APS Group erhält Career’s<br />

Best Recruiters Bronze Award<br />

Career’s Best Recruiters analysiert in Form einer Studie die Qualität<br />

der Recruiting-Maßnahmen von Arbeitgebern. Die Kriterien dafür<br />

basieren auf vier Säulen des Recruitings; die Online-Recruiting-Präsenz,<br />

die Recruiting-<br />

Aktivitäten, den BewerberInnen<br />

<strong>–</strong> Umgang<br />

<strong>und</strong> das BewerberInnen-Feedback.<br />

Mittels Initiativbewerbung,<br />

Telefonkontakt<br />

<strong>und</strong> Online-<br />

Befragung wird der<br />

Umgang mit den BewerberInnen<br />

überprüft.<br />

Die besten Unternehmen<br />

<strong>und</strong> Institutionen<br />

werden jährlich<br />

mit dem Career’s<br />

Best Recruiters<br />

Award ausgezeichnet.<br />

Die APS Group, seit 2009 in der Personaldienstleistungsbranche tätig,<br />

wurde heuer erstmalig mit dem Gütesiegel in Bronze ausgezeichnet.<br />

„Wir freuen uns ganz besonders über diese Auszeichnung. Sie<br />

zeigt uns, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben. Jedoch<br />

sehen wir unser Potenzial noch lange nicht als ausgeschöpft, um unsere<br />

Marktpräsenz zu stärken. Heute sind es die Arbeitgeber, die sich<br />

bei den Arbeitnehmern bewerben müssen“, so Geschäftsführer Mag.<br />

(FH) Michael Feier.<br />

Ü<br />

GRAZ WohnWert<br />

Seiersberg<br />

ersberg


Service<br />

Vom Bodensee bis zum Schwarzen Meer<br />

Der Ascendum-Konzern erwirbt<br />

die Vertriebsgruppe<br />

der Volvo CE Central Europe<br />

Group <strong>und</strong> erschließt damit<br />

neue Märkte.<br />

Der Ascendum-Konzern, eine der<br />

größten Vertriebsorganistionen von<br />

Volvo Baumaschinen weltweit, hat<br />

eine Vereinbarung mit dem schwedischen<br />

Hersteller erzielt, um die Vertriebsrechte für<br />

Volvo Construction Equipment (VCE) in<br />

neun neuen europäischen Märkten zu erwerben:<br />

Österreich, die Tschechische Republik,<br />

Slowakei, Ungarn, Rumänien, Kroatien, Slowenien,<br />

Bosnien-Herzegowina <strong>und</strong> Moldawien.<br />

Damit erstreckt sich diese Ländergruppe<br />

vom Bodensee bis zum Schwarzen<br />

Meer <strong>und</strong> deckt eine Gesamtfläche von mehr<br />

als 611.000 km² ab, in der mehr als 70 Millionen<br />

Menschen neun verschiedene Landessprachen<br />

sprechen. Die erforderliche Umsetzung<br />

umfasst ein Investitionsvolumen von<br />

55 Millionen Euro <strong>und</strong> wird dem Konzern<br />

ermöglichen, die Präsenz am europäischen<br />

Festland zu festigen, wo dieser bereits auf<br />

den Märkten der Iberischen Halbinsel <strong>und</strong><br />

der Türkei tätig ist. Parallel dazu kündigte<br />

der portugiesische Konzern im Juni 2012 seinen<br />

Eintritt in Mexiko <strong>und</strong> der Akquisition<br />

von Geschäftszweigen im US-B<strong>und</strong>esstaat<br />

North Dakota im Juni letzten Jahres an.<br />

Für Tomas Kuta, Vorsitzenden von Volvo CE<br />

Europa, dem Nahen Osten <strong>und</strong> Afrika, ist der<br />

Ascendum-Konzern „der richtige strategische<br />

Partner, um unsere Wachstumsziele auf<br />

diesen wichtigen Märkten zu unterstützen“.<br />

Für Ricardo Mieiro, Vorsitzenden der Konzernleitung,<br />

ist diese Akquisition „sehr wichtig<br />

für das Wachstum von Ascendum, da sie<br />

Paulo Mieiro, Executive Board<br />

Member of Ascendum Group,<br />

President of Ascendum Central<br />

Europe Group, <strong>und</strong> Dr. Thomas<br />

Schmitz, President & CEO<br />

Ascendum Central Europe<br />

Group, bei der Pressekonferenz<br />

anlässlich des 55-Millionen-Euro-Deals.<br />

Foto: Ascendum<br />

die Schaffung eines strategischen Korridors<br />

zwischen zwei sehr wichtigen Märkten ermöglicht:<br />

Österreich <strong>und</strong> der Türkei. Diese<br />

neuen Märkte, zusammen mit jenen auf der<br />

Iberischen Halbinsel <strong>und</strong> auf dem amerikanischen<br />

Kontinent, stellen einen großen<br />

Schritt in Richtung der Verwirklichung der<br />

langfristigen Ziele des Ascendum-Konzerns<br />

dar.“ Sich der Qualität der lokalen Teams<br />

vollkommen bewusst, lässt der Vorstandsvorsitzende<br />

der Ascendum-Konzernleitung<br />

keine Zweifel: „Das derzeitige operative Geschäft<br />

ist gut strukturiert <strong>und</strong> dimensioniert.<br />

Die Teams werden wie bisher weiterarbeiten,<br />

da sie diejenigen sind, welche die Märkte<br />

<strong>und</strong> ihre Akteure kennen.“<br />

Ü


Service<br />

Mit Tischkultur<br />

zu mehr Geschäftserfolg<br />

Wer sich mit Geschäftspartnern <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en zum Essen trifft, dem sei geraten, die Spiel -<br />

regeln bei Tisch penibel einzuhalten. Wie <strong>und</strong> in welcher Umgebung gegessen wird, verrät<br />

oft mehr über den Charakter des Gegenübers, als den meisten Menschen lieb ist.<br />

Von Marie-Theres Ehrendorff<br />

Auch im Business gilt: Ein schön gedeckter Tisch <strong>schafft</strong> Wohlgefühl <strong>und</strong> Stimmung. Gute Tischsitten geben Sicherheit im Umgang<br />

mit dem Geschäftspartner.<br />

Foto: LG/ picures born<br />

32<br />

Das entsprechende Verhalten bei Tisch,<br />

der richtige Einsatz von Gläsern, Tellern<br />

<strong>und</strong> Besteck will gelernt sein,<br />

um bei Geschäftsessen punkten zu können.<br />

„Wie du isst, sagt, wer du bist“, ist das Credo<br />

von Eva Zirps-Ehrenberger, Berufsgruppenobfrau<br />

des Wiener Eisenwarenhandels. „Das<br />

heißt: Wer die Regeln der Tischkultur beherrscht,<br />

hat eine gewisse Sicherheit im Auftreten<br />

<strong>und</strong> somit einen klaren Vorteil in der<br />

Geschäftswelt.“<br />

Die Tischkultur hat einen gewachsenen historischen<br />

Backgro<strong>und</strong>, der sich im Laufe der<br />

Jahrh<strong>und</strong>erte weiterentwickelt hat. Mit dem<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013<br />

Messer, dem ältesten Teil unseres Bestecks,<br />

das früher einfach umgedreht wurde, um es<br />

als Gabel zu benützen, begann die Verwendung<br />

unseres heutigen Essbestecks. Basierend<br />

auf der bäuerlichen Tradition, aus einer<br />

gemeinsamen Schüssel das Mahl einzunehmen,<br />

kam der Löffel <strong>–</strong> damals jedoch mit<br />

wesentlich kürzerem Stiel <strong>–</strong> ins Spiel.<br />

„Wenn auch der Wandel der Tischkultur das<br />

Salz in der Suppe ist, ihre Bestimmung bleibt<br />

immer dieselbe: Sie ist Unterstützung beim<br />

Essen“, bringt es Zirps-Ehrenberger auf den<br />

Punkt.<br />

Andere Länder <strong>–</strong> andere Rituale<br />

„Tischkultur unterscheidet sich von Land zu<br />

Land“, betont die Expertin. „Für Österreich<br />

ist Tischkultur aus Tradition ein wesentlicher<br />

Aspekt. Bedingt durch die Kaiserzeit mit ihren<br />

langen Tafeln <strong>und</strong> großen Festessen, wird<br />

auch heute noch die Tradition bei Ballveranstaltungen<br />

weitergetragen. Von ebensolcher<br />

gesellschaftlicher Bedeutung sind Geschäftsessen.<br />

Daher ist es nötig, dass die<br />

Menschen diese Techniken beherrschen, um<br />

sich ausschließlich auf das Gespräch konzentrieren<br />

zu können, <strong>und</strong> nicht überlegen<br />

zu müssen, welches Besteck oder Glas sie


Service<br />

„Tischkultur hat immer einen praktischen<br />

Sinn <strong>und</strong> ist nur selten auf Trends zurückzuführen“,<br />

weiß Mag. Eva Zirps-Ehrenberger, Berufsgruppenobfrau<br />

des Wiener Eisenwarenhandels.<br />

Als Initialzündung der „Initiative<br />

Tischkultur“ gilt der Eintrag ins Guinness-<br />

Buch der Rekorde: Eine r<strong>und</strong> 1,2 km lange Tafel<br />

mit 600 Einzeltischen <strong>und</strong> 1.800 Gedecken<br />

wurde von r<strong>und</strong> 30 Wiener Tischkulturanbietern<br />

im Mai 2007 auf der Mariahilferstraße<br />

verwirklicht.<br />

Foto: pictures born/Helga Nessler<br />

zu diesem oder jenem Zeitpunkt in die Hand<br />

nehmen sollten.“<br />

Es besteht ein großer Unterschied zwischen<br />

Geschäfts- <strong>und</strong> familiärem Essen. „Beim Essen<br />

mit der Familie stehen der Genuss, das<br />

Miteinander <strong>und</strong> das Kommunikative im<br />

Vordergr<strong>und</strong>, während bei Geschäftsessen<br />

wichtige Abschlüsse gemacht werden. Gerade<br />

in der heutigen Zeit, wo alles sehr rasch<br />

gehen muss, ist die Konzentration auf den<br />

Geschäftspartner das primäre Ziel, während<br />

das Essen hierbei in den Hintergr<strong>und</strong> rückt.“<br />

Benimmregeln bei Tisch<br />

Für ein erfolgreiches Geschäftsessen sollten<br />

neben der einwandfreien Beherrschung der<br />

Spielregeln auch die Benimmregeln bei<br />

Tisch eine Selbstverständlichkeit sein. Im<br />

Business will der Geschäftspartner auch in<br />

puncto Gestik <strong>und</strong> Wertschätzung gut betreut<br />

sein. „Es ist ein Trend zu beobachten, dass<br />

gerade die jungen Menschen Spaß daran haben<br />

<strong>und</strong> es schätzen, diese überlieferten Traditionen<br />

zu beleben. Sei es, der Dame den<br />

Sessel zurechtzurücken, die Serviette gekonnt<br />

zu benützen oder im richtigen Moment<br />

aufzustehen“, meint Eva Zirps-Ehrenberger.<br />

„Beim Business-Lunch geht es gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

darum, den Geschäftspartner im Auge zu behalten,<br />

ihn gut zu betreuen <strong>und</strong> sich selbst<br />

ein wenig zurückzunehmen <strong>und</strong> darauf zu<br />

achten, was der Partner vis à vis sagt. In letzter<br />

Zeit nimmt die Tendenz Platz, eher auf<br />

sich <strong>und</strong> weniger auf den Partner zu schauen.<br />

Gerade an der Gestik <strong>und</strong> dem Ausdruck des<br />

Gegenübers kann man das eine oder andere<br />

herausfiltern, d.h. erkennen, ob man richtig<br />

oder falsch liegt.“<br />

Das beginnt beim Austausch der Visitenkarte,<br />

die man kurz betrachten sollte, bevor<br />

man sie wegsteckt, über den Vertrauensaufbau<br />

bis zur Wertschätzung des anderen, um<br />

ihm das Gefühl zu geben, dass man ihn<br />

schätzt <strong>und</strong> ihm seine wertvolle Zeit zur Verfügung<br />

stellt.<br />

Brotteller als Herausforderung<br />

Generell ist es in Österreich üblich, dem Gast<br />

den besten Platz zu überlassen, d.h. jenen<br />

Platz, wo er den vollen Blick in das Lokal<br />

hat <strong>und</strong> nicht an der Wand sitzt. In Japan sitzt<br />

die wichtigste Person dort, wo die Entfernung<br />

zur Tür die größte ist, <strong>und</strong> wenn diese<br />

zu essen beginnt, dürfen auch die anderen<br />

Gäste zugreifen. Bei uns hingegen darf man<br />

erst anfangen, wenn alle ihren ersten Essensgang<br />

vor sich haben.<br />

So hat sich der Brotteller in letzter Zeit mehr<br />

<strong>und</strong> mehr etabliert, da man zum Brot bereits<br />

greifen darf, wenn noch nicht alles serviert<br />

wurde. „Aber gerade der Brotteller ist es, der<br />

häufig die wirkliche Herausforderung beim<br />

Geschäftsessen darstellt“, schmunzelt Zirps-<br />

Ehrenberger. „Es ist oft witzig zuzusehen,<br />

wenn manche Gäste nicht wissen, ob der<br />

Brotteller links oder rechts steht. Und ich habe<br />

schon Essen erlebt, wo der Geschäftspartner<br />

in der Mitte leer ausgegangen ist, weil der<br />

links Sitzende den Brotteller von ihm genommen<br />

<strong>und</strong> ein Nebensitzender auch noch den<br />

falschen für sich beansprucht hat. Meistens<br />

beobachten die Menschen, die unsicher sind,<br />

ihren Nachbarn, welchen Teller dieser nimmt,<br />

denn die Tatsache, dass es immer der linke<br />

sein soll, ist vielen nicht klar.“<br />

Glasklares Know-how für Wein<br />

Eine Gr<strong>und</strong>regel der Tischkultur besagt, dass<br />

immer von außen nach innen gegriffen wird<br />

<strong>und</strong> auch von außen nach innen abserviert<br />

wird. Das heißt, das Glas, das am nähesten<br />

zum Teller platziert ist, steht bis zum Schluss<br />

bzw. das Wasserglas als Richtglas.<br />

Die Entwicklung der Rot- <strong>und</strong> Weißweingläser<br />

lässt sich historisch genau verfolgen. Die<br />

höfischen Weingläser waren nämlich relativ<br />

klein, was das Fassungsvermögen betrifft.<br />

Heute sind viel größere Gläser im Gebrauch,<br />

allein schon wegen der Belüftung des Weines,<br />

was früher nicht vorgesehen war. Man<br />

hat erst über die Jahrh<strong>und</strong>erte entdeckt, dass<br />

sich der Wein besser entfaltet, wenn das Glas<br />

„mehr Luft“ gibt. Außerdem gilt es beim<br />

Eingießen verschiedene Richtlinien zu beachten:<br />

Beim Rotwein sollte das Glas höchstens<br />

zu einem Drittel befüllt <strong>und</strong> niemals ein<br />

buntes Glas verwendet werden. Rotweinliebhaber<br />

wollen neben dem Geschmack auch<br />

die Schlieren des Rotweins sehen, was bei<br />

bunten Überfallgläsern nicht möglich wäre.<br />

Auch beim Weißwein tut Zurückhaltung<br />

beim Einschenken gut, da dieser möglichst<br />

gekühlt genossen werden sollte <strong>und</strong> sich bei<br />

längerem Stehen erwärmt <strong>–</strong> Nachschenken<br />

ist in jedem Fall besser.<br />

Das Handling der Gläser könnte für Nichtwisser<br />

zum nächsten Stolperstein führen.<br />

„So ist beispielsweise das Anstoßen mit<br />

Cocktails nicht erwünscht, während es beim<br />

Wein zum guten Ton gehört.“ Außerdem<br />

sind Gläser mit Stiel immer am Stiel zu halten<br />

<strong>und</strong> wenn keiner vorhanden ist, sollte das<br />

Glas großflächig umgriffen werden. Bei<br />

Whisky <strong>und</strong> Cognac sind die Gläser von unten<br />

in die Hand zu nehmen, um das Glas anzuwärmen,<br />

damit das komplette Aroma voll<br />

zur Geltung kommen kann.<br />

Bestecke in Gebrauch<br />

Unser Tafelbesteck mit Messer, Gabel <strong>und</strong><br />

Löffel gibt es erst r<strong>und</strong> 200 Jahren, <strong>und</strong> hat<br />

sich seit damals enorm weiterentwickelt.<br />

Wenn man das Besteck von früher ansieht,<br />

sind Klinge <strong>und</strong> Schaft etwa gleich lang gewesen.<br />

Heute wird der Griff immer länger,<br />

wodurch die Hebelwirkung größer wird, <strong>und</strong><br />

auch der Linkshänder damit leichter schneiden<br />

kann. Viele Spezialbestecke kommen<br />

heute allerdings nur wenig zum Einsatz, bedauert<br />

Zirps-Ehrenberger. „Das Fischbesteck<br />

war in letzter Zeit leider nur wenig in Gebrauch,<br />

weil Fisch bei uns nicht so populär<br />

war. Eine Trendwende ist aber bereits zu bemerken.<br />

Ich plädiere sogar dafür, das Fischbesteck<br />

bereits bei der Vorspeise zu verwenden,<br />

auch aus ges<strong>und</strong>heitlichen Aspekten.<br />

Das Fischbesteck hat den großen Vorteil,<br />

dass es nicht schneidet, sondern den Fisch<br />

lediglich zerpflückt <strong>und</strong> somit keine Splitter<br />

von den Gräten übrig bleiben, die Verletzungen<br />

im Hals oder in der Speiseröhre verursachen<br />

können.“<br />

Drei-Gang-Menü ist passé<br />

Beim Geschäftsessen geht der Trend vom<br />

knappen Drei-Gang-Menü zu mehreren<br />

Gängen, jedoch mit kleineren Portionen. Das<br />

hat den Vorteil, einzelne Speisen auch einmal<br />

auslassen zu können, wenn einem dieses<br />

oder jenes nicht schmeckt oder sich zwischen<br />

den Gängen mehr auf den Gesprächspartner<br />

zu konzentrieren. „Wenn ich das Besteck<br />

parallel auf den Teller lege, signalisiere<br />

ich dem Kellner, den Teller abzuservieren,<br />

bei überkreuztem Besteck ist das Essen hingegen<br />

noch nicht beendet.“ Ein No-Go ist,<br />

Handy, Schlüssel <strong>und</strong> dergleichen auf den<br />

Tisch abzulegen. Die Serviette sollte allerdings<br />

links auf den Tisch gelegt werden,<br />

wenn das Handy während des Essens vibriert<br />

<strong>und</strong> man kurz die Gesellschaft verlässt, um<br />

ein wichtiges Telefonat zu führen. Ü<br />

Weitere Infos:<br />

www.wko.at/wien/tischkultur<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013 33


EU-Förderungen sind<br />

nicht nur unser Geld<br />

Im Juni 2014 jährt sich die Volksabstimmung über den Beitritt<br />

Österreichs zur EU zum 20. Mal. 66,64 Prozent der österreichischen<br />

<strong>Bevölkerung</strong> haben damals mit „Ja“ gestimmt <strong>und</strong> damit<br />

den Beitritt zum 1. Jänner 1995 ermöglicht. Dieses Jubiläum ist ein<br />

Gr<strong>und</strong> zum Feiern, vor allem auch vor dem Hintergr<strong>und</strong>, dass die<br />

Zustimmung der Österreicherinnen <strong>und</strong> Österreicher zur EU nach<br />

wie vor in etwa diesen Wert ausmacht. Die EU-Mitgliedschaft hat<br />

sich als Wettbewerbs- <strong>und</strong> Innovationsmotor deutlich bemerkbar gemacht<br />

<strong>und</strong> in den Jahren der Finanz- <strong>und</strong> Wirtschaftskrise hat sie<br />

auch als Schutzschirm gewirkt. 2013 kann Österreich als zweitreichstes<br />

Land der EU angesehen werden, <strong>und</strong> trotz aller statistischen<br />

Tricks zeichnet das Land eine der geringsten Arbeitslosenraten innerhalb<br />

der EU aus. Auch was die Jugendarbeitslosigkeit betrifft,<br />

weist Österreich einen der geringsten Werte auf. Es steht außer Streit,<br />

die EU ist ein Erfolgsprojekt.<br />

Umso mehr erstaunt es, dass es Österreich in knapp 20 Jahren nicht<br />

ge<strong>schafft</strong> hat, wirklich EU-fre<strong>und</strong>lich zu werden, was in diesem Zusammenhang<br />

heißen soll, die Verbindungsstellen zwischen Österreich<br />

<strong>und</strong> der EU-Bürokratie zum Beispiel im Bereich der Förderungen<br />

zu vereinfachen. Der traditionell gewachsene österreichische Förderdschungel,<br />

vom Rechnungshof als „historisch gewachsenes <strong>und</strong><br />

komplexes System“ beschrieben, hat sich nicht vereinfacht, ganz im<br />

Gegenteil ist noch eine Ebene dazugekommen, ohne dass eine andere<br />

überflüssig geworden wäre. Die österreichische Raumordnungskonferenz<br />

(ÖROK) hat sich in diesem Zusammenhang für eine gemeinsame<br />

Verwaltungsbehörde für die EU-Förderperiode 2014-2020 ausgesprochen.<br />

Im Bericht des Rechnungshofs zu den Strukturförderungen<br />

findet sich zudem die Feststellung, „dass die EU-Fördermittel<br />

österreichweit eher für konventionelle <strong>und</strong> weniger personalintensive<br />

Projekte eingesetzt worden seien, da die Umsetzung von innovativen<br />

Projekten als risikobehaftet im Hinblick auf Abwicklungsfehler galt“.<br />

Hier muss dringend Abhilfe ge<strong>schafft</strong> werden, <strong>und</strong> die neue B<strong>und</strong>esregierung<br />

ist gut beraten, nicht nur den österreichischen Förderdschungel<br />

zu lichten, sondern auch dafür Sorge zu tragen, dass avancierte<br />

Förderprojekte nicht schon im Keim erstickt werden.<br />

Mit über 18 Milliarden Euro pro Jahr legt Österreich EU-weit einen<br />

einsamen Rekord hin. Diese 18 Milliarden <strong>–</strong> sie umfassen auch die<br />

Förderungen an die ÖBB <strong>und</strong> an die Krankenhäuser <strong>–</strong> machen sage<br />

<strong>und</strong> schreibe 6,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) aus. Der<br />

EU-weite Durchschnitt liegt dagegen bei nur vier Prozent. In den 18<br />

Förderungsmilliarden sind auch die Referenzmittel eingeschlossen,<br />

die Österreich für EU-geförderte Projekte beizutragen hat.<br />

Foto: Jupiterimages<br />

Staatliche Förderungen nach Förderbereichen im Jahr<br />

2011 in Millionen Euro<br />

Wirtschaftliche Angelegenheiten: 8.500<br />

Ges<strong>und</strong>heitswesen: 5.400<br />

Wohnungswesen: 850<br />

Umweltschutz: 636<br />

Soziale Sicherung: 618<br />

Freizeitgestaltung, Sport, Kultur <strong>und</strong> Religion: 566<br />

Bildungswesen: 424<br />

Sonstiges: 739<br />

Zahlen: WIFO<br />

Im Jahr 2011 flossen etwa 2,7 Milliarden Euro nach Brüssel, 1,9 Milliarden<br />

flossen in Form von Förderungen wieder nach Österreich zurück.<br />

Das Beispiel EU-Programm „Kultur“ (2007-2013) zeigt deutlich<br />

auf, wie hoch die Rückflussquote „unserer Euro“ nach Brüssel<br />

sein kann. Österreich erhielt in diesem Zeitraum für 91 Projekte <strong>und</strong><br />

131 Projektbeteiligungen insgesamt 23 Millionen Euro an EU-Zuschüssen,<br />

das entspricht einem Rückfluss von 302 Prozent. Ü<br />

34<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013


Werksansicht Berndorf<br />

Fotos: Berndorf Band<br />

Berndorf Band setzt auf<br />

mobile Kommunikation<br />

Bei der neuen Telefonanlage des Berndorfer Industriebetriebs kommen Aastra 400 als<br />

Kommunikationsserver <strong>und</strong> 200 mobile Aastra DECT-Telefone sowie integrierte<br />

Smartphones zum Einsatz.<br />

Die Berndorf Band GmbH ist spezialisiert<br />

auf die Entwicklung <strong>und</strong> Fertigung<br />

von endlosen Metallbändern<br />

für Produktionsprozesse. 2013 wurde im<br />

Rahmen des Umzugs in ein innovativ konzipiertes<br />

neues Bürogebäude auch die Entscheidung<br />

getroffen, in Sachen Kommunikation<br />

neue Wege zu gehen. Franz Ehrenhöfer,<br />

Direktor Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnologie<br />

bei Berndorf Band, meint<br />

dazu: „Es war der klassische Gr<strong>und</strong>, warum<br />

wir uns entschlossen haben, die alte Telefonanlage<br />

auszutauschen <strong>–</strong> sie hatte schlichtweg<br />

ausgedient, war sehr alt <strong>und</strong> wurde aktuellen<br />

Kommunikationsanforderungen nicht mehr<br />

gerecht.“<br />

Gesucht: Kommunikations -<br />

lösung, die zum Unternehmen<br />

passt<br />

Daraufhin wurde gemeinsam mit Systemintegrator<br />

Kapsch BusinessCom ein genaues<br />

Evaluierungsverfahren durchgeführt, welche<br />

Lösung optimal für Berndorf Band sein<br />

könnte. Die Wahl fiel auf Aastra 400 als<br />

Kommunikationsserver. Im ersten Schritt der<br />

Installation stand der Faktor Mobilität im absoluten<br />

Fokus. Nur im Sekretariat stehen für<br />

die Vermittlung einige Tischgeräte Aastra<br />

5370 IP zur Verfügung. Als Applikation<br />

kommt hier der Aastra 1560 Vermittlungsplatz<br />

zum Einsatz. Alle anderen Mitarbeiter<br />

wurden mit Aastra DECT-Geräten ausgestattet,<br />

entweder dem 622d für den professionellen<br />

Büroeinsatz oder dem robusten 632d<br />

für eine „raue“ Arbeitsumgebung in der Produktion<br />

oder im Außeneinsatz am Werksgelände.<br />

Für die CTI-Integration wurde eine<br />

Lösung von Estos verwendet, die auch sehr<br />

gut von den Mitarbeitern der Berndorf Band<br />

GmbH angenommen wird.<br />

Werbung<br />

Optimaler Projektablauf<br />

<strong>und</strong> Zukunftsperspektiven<br />

„Die Projektumsetzung funktionierte reibungslos,<br />

alle Beteiligten waren sehr motiviert,<br />

weil sie von der gewählten Lösung<br />

überzeugt waren“, meint Marc Praunias, Manager<br />

Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnologie<br />

bei Berndorf Band. Ebenso optimal<br />

klappte das Projekt vom Timing her:<br />

Der Projektstart erfolgte im Januar 2013, ab<br />

Anfang April wurde installiert <strong>und</strong> die neue<br />

Anlage getestet. Die endgültige Umschaltung<br />

erfolgte dann am 4. Mai 2013.<br />

Eine bereits gestartete Erweiterung der „mobilen<br />

Telefonanlage“ von Berndorf Band ist<br />

die Einführung des Aastra Mobile Client<br />

(AMC) für die Außendienstmitarbeiter. Nach<br />

der Behebung des ursprünglich nicht vorhandenen<br />

Mobilempfangs durch zusätzliche<br />

Sender, die T-Mobile am Werksgelände <strong>und</strong><br />

im Gebäude installierte, verwandelt der<br />

AMC die Smartphones in vollwertige Nebenstellen<br />

des Aastra 400 Kommunikationsservers<br />

<strong>–</strong> auch außerhalb des Firmengeländes.<br />

Zusätzlich wird das One-Number-Konzept<br />

ausgerollt, welches dem Mitarbeiter ermöglicht,<br />

unter einer einzigen Nummer,<br />

nämlich seiner Büronummer, auch am Mobiltelefon<br />

erreichbar zu sein. Möchte man<br />

aber nicht mehr unter der Büronummer erreichbar<br />

sein, kann man auf die Vermittlung<br />

umschalten <strong>und</strong> ist fortan nur mehr für private<br />

Anrufer erreichbar.<br />

Ü<br />

i<br />

Information<br />

Aastra Austria GmbH<br />

Schönbrunner Straße 218/<br />

Stiege B/ 6.02, 1120 Wien<br />

Tel: +43 1 813 1370 - 0<br />

Fax: +43 1 813 1370 - 699<br />

info.at@aastra.com • www.aastra.at<br />

Kapsch BusinessCom AG<br />

Wienerbergstraße 53, 1120 Wien<br />

Tel: +43 50 811 - 0<br />

Fax: +43 50 811 - 9999<br />

kbc.office@kapsch.net<br />

www.kapschbusiness.com<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013 35


Viel unterwegs? Wir ha<br />

Loisium Langenlois<br />

Das Hotel bietet eine besondere Atmosphäre: Inmitten der Weingärten gelegen, ist das Loisium<br />

Wine & Spa Resort Langenlois eine der besten Locations für Tagungen <strong>und</strong> Seminare. Die verglasten,<br />

mit Tageslicht durchfluteten <strong>und</strong> mit moderner Tagungstechnik ausgestatteten Seminarräume<br />

eignen sich bestens für innovative Ideen <strong>und</strong> konzentriertes Arbeiten. Es stehen drei<br />

nach Bedarf kombinierbare Seminarräume für bis zu 120 Personen sowie ein Executive Board<br />

Room für bis zu zehn Personen zur Verfügung. Zudem hält das Haus attraktive Rahmenprogramme<br />

für Seminarteilnehmer <strong>und</strong> Gäste bereit. Das Loisium Wine & Spa Langenlois verfügt<br />

über 82 hochwertig ausgestattete Zimmer, die wie auch das zuvorkommende Service keine<br />

Wünsche offenlassen. Im Hotelrestaurant Vineyard wird die Dramaturgie des Weines mit innovativen<br />

Kreationen aus Produkten der Region kombiniert, um so zu einem einzigartigen Geschmackserlebnis<br />

zu verschmelzen. Der gemütliche Barbereich bietet nicht nur Getränke <strong>und</strong><br />

Snacks, sondern auch ein angenehmes Ambiente für anregende Gespräche. Im Spa mit Sauna,<br />

Dampfbad, Infrarotkabine, beheiztem Outdoorpool <strong>und</strong> einzigartigen Wein-Treatments hat<br />

man die Möglichkeit zur Entspannung nach einem langen Kongresstag. 70 km von Wien entfernt<br />

hat das Hotel ein Abholservice zu den nahegelegenen Bahnhöfen <strong>und</strong> zum Flughafen Wien<br />

Schwechat.<br />

Ü<br />

Loisium Allee 2, 3550 Langenlois<br />

Tel.: +43/2734/77100-200<br />

hotel-langenlois@loisium.at, www.loisiumhotel.at<br />

Foto: LOISIUM Wine & Spa Resort Langenlois<br />

Erreichbarkeit: 7 von 10 Punkten<br />

Ambiente: 9 von 10 Punkten<br />

Service: 9 von 10 Punkten<br />

Küche & Keller: 9 von 10 Punkten<br />

Summe: 34 von 40 Punkten<br />

Foto: Restaurant zum Alten Heller<br />

Erreichbarkeit: 8 von 10 Punkten<br />

Ambiente: 6 von 10 Punkten<br />

Service: 8 von 10 Punkten<br />

Küche & Keller: 8 von 10 Punkten<br />

Summe: 30 von 40 Punkten<br />

Restaurant zum Alten Heller<br />

Das Restaurant besticht vor allem durch seine ausgezeichnete traditionell wienerische Küche<br />

<strong>und</strong> das fre<strong>und</strong>liche, urwienerische Service. Die gut bürgerliche Küche des „Alten Heller“<br />

setzt einen klaren Schwerpunkt auf die Wiener Rindfleischküche, in der etwa Beinfleisch<br />

oder Tafelspitz mit ihren klassischen Beilagen wie Rahmfisolen, Essig- <strong>und</strong> Apfelkren nicht<br />

fehlen dürfen. Für den süßen Gusto finden sich in der Speisekarte etwa Palatschinken mit<br />

Powidl, Mohn <strong>und</strong> Butter oder mit Nuss- bzw. hausgemachter Topfenfülle, gebackene Apfelspalten<br />

oder der flaumige Kaiserschmarren. Somit ist das Haus wohl nicht der geeignete<br />

Treffpunkt für Fre<strong>und</strong>e der leichten oder vegetarischen Küche. Begleitet werden die regionalen<br />

Köstlichkeiten von österreichischem Fassbier <strong>und</strong> Weinen aus österreichischen Anbaugebieten.<br />

Der „Alte Heller“ ist in einem schönen Biedermeierhaus beherbergt <strong>und</strong> lockt<br />

vor allem in der warmen Jahreszeit mit einem schattig-gemütlichen Gastgarten. Das rustikale<br />

Ambiente des Hauses macht das Restaurant „zum Alten Heller“ nicht zum optimalen Ort<br />

für förmliche Geschäftsessen, aber das Wiener Flair des urigen Gasthauses kann genutzt<br />

werden, um etwa K<strong>und</strong>en einen einmaligen Einblick ins urtypische Wien zu geben. Das Restaurant<br />

ist zentral an Straßenbahn- <strong>und</strong> U-Bahnhaltestellen gelegen <strong>und</strong> in der nahen Garage<br />

Sechskrügelgasse gibt es ausreichend Parkmöglichkeiten.<br />

Ü<br />

Ungargasse 34, 1030 Wien<br />

Tel.: +43/1/7126452, Fax: +43/1/2080174<br />

karl.fuegert@chello.at, members.aon.at/zumaltenheller<br />

Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag von 11:00-23:00<br />

36<br />

Die Kriterien Businessrestaurant:<br />

Die Erreichbarkeit eines Businessrestaurants spielt ebenso eine große Rolle für die Qualität wie die Parkmöglichkeiten. Das Lokal soll nicht<br />

nur repräsentativ sein, sondern auch über die Möglichkeit verfügen, sich ungestört unterhalten <strong>und</strong> seine Geschäftsunterlagen auf den Tisch<br />

legen zu können. Beim Service sind Fre<strong>und</strong>lichkeit, Diskretion <strong>und</strong> Einfühlungsvermögen wesentliche Punkte. Eine „businesstaugliche“<br />

Karte ist eine der Gr<strong>und</strong>voraussetzungen für ein ausgezeichnetes Businesslokal. Ein Menü, das rasch serviert wird, <strong>und</strong> die Möglichkeit,<br />

Wein auch glasweise zu bestellen, sollten zum Standard gehören.<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013


en die Tipps!<br />

Foto: Golfhotel Bad Tatzmannsdorf<br />

Erreichbarkeit: 7 von 10 Punkten<br />

Ambiente: 8 von 10 Punkten<br />

Service: 9 von 10 Punkten<br />

Küche & Keller: 9 von 10 Punkten<br />

Summe: 33 von 40 Punkten<br />

Reiters Supreme Hotel<br />

In diesem Fünf-Sterne-Haus werden die hohen Ansprüche von Geschäftsreisenden bis ins<br />

kleinste Detail erfüllt. Reiters Supreme Hotel bietet nicht nur hohen Service in Kombination<br />

mit einem modernen Ambiente, sondern es ist auch für ein hohes Maß an Individualität gesorgt.<br />

Großzügige, mit allem Komfort ausgestattete Zimmer <strong>und</strong> Suiten inklusive Klimaanlage, Flat-<br />

Screen HDTV inkl. Sky <strong>und</strong> vielem mehr bieten Entspannung. Im hoteleigenen Restaurant erfreuen<br />

die Kochkünste, die nicht nur dem Gaumen, sondern auch den Augen ungeahnte Freuden<br />

bereiten. Nicht zuletzt lädt Österreichs größte private Therme, das „Yin-Yang Spa“, mit einem<br />

ausgedehnten Wellnessbereich zur Entspannung nach einem langen Tag ein. Wenn man doch<br />

mehr Abwechslung braucht, kann man auf dem hoteleigener 27-Loch-Golfplatz noch einige<br />

Bälle schlagen, am täglichen Aktivprogramm mit Yoga, Tai Chi teilnehmen oder die Lipizzaner-Reit-<br />

<strong>und</strong> Fahranlage nutzen. Das Manko am Reiters Supreme Hotel ist neben seiner relativen<br />

Abgelegenheit, wobei Reisenden, die nicht mit dem eigenen Auto kommen, ein Transferservice<br />

zum Flughafen oder Bahnhof angeboten wird, das Fehlen eines Seminarbereichs.<br />

Das Hotel ist auf Urlaubsgäste <strong>und</strong> Wellnessurlauber ausgerichtet <strong>und</strong> verfügt damit nicht über<br />

eigene Seminarräume <strong>und</strong> die entsprechende technische Infrastruktur, um Kongresse <strong>und</strong> ähnliches<br />

anzuhalten.<br />

Ü<br />

Am Golfplatz 1, 7431 Bad Tatzmannsdorf<br />

Tel.: +43/3353/8841-607, Fax: +43/3353/8841-138<br />

reserve@reiters-hotel.com, www.reiters-hotels.com<br />

Wirtshaus am See<br />

Auf den ersten Blick begeistert das Restaurantschon mit der einmaligen Lage direkt am Bodenseeufer<br />

in unmittelbarer Nähe zur Seebühne <strong>und</strong> dem großen, schattigen Gastgarten. Was<br />

das Lokal im Sommer zu einem Highlight macht, führt in der kühleren Jahreszeit jedoch zu<br />

einem Hauch von Tristesse. Das fre<strong>und</strong>liche <strong>und</strong> kompetente Serviceteam überzeugt genauso<br />

wie die stark regional geprägte Küche, die auf Produkte von heimischen Bauern setzt, wie<br />

etwa bei den Spezialitäten vom Wild. Einen besonderen Höhepunkt stellen auf jeden Fall<br />

die Fischspezialitäten dar, die täglich frisch von den heimischen Fischern geliefert werden.<br />

Das umfangreiche Sortiment von Weinen aus der Bodenseeregion r<strong>und</strong>et jeden Gang gekonnt<br />

ab. Im modernen Ambiente des Wirtshauses am See hat man an den großzügigen Tischen <strong>–</strong><br />

mit reichlich Platz zum Nachbarn <strong>–</strong> die Möglichkeit, sich während geschäftlicher Besprechungen<br />

ungestört zu unterhalten <strong>und</strong> Notizen zu machen. Das Restaurant bietet aber auch<br />

spezielle Menüs etwa für Weihnachts- oder Betriebsfeiern <strong>–</strong> von rustikalen Kässpätzle bis<br />

zu einem festlichen mehrgängigen Menü <strong>–</strong> an. Sowohl mit den öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

als auch mit dem Auto ist das Wirtshaus am See gut erreichbar, Parkplätze stehen zur Verfügung,<br />

auch wenn das Haus nicht gerade im geschäftlichen Zentrum von Bregenz liegt. Ü<br />

Seepromenade 2, 6900 Bregenz<br />

Tel.: +43/5574/42210, Fax: +43/5574/42210-4<br />

info@wirtshausamsee.at, www.wirtshausamsee.at<br />

Öffnungszeiten: täglich von 9:00-24:00 Uhr<br />

Foto: Wirtshaus am See<br />

Erreichbarkeit: 9 von 10 Punkten<br />

Ambiente: 9 von 10 Punkten<br />

Service: 8 von 10 Punkten<br />

Küche & Keller: 7 von 10 Punkten<br />

Summe: 33 von 40 Punkten<br />

Die Kriterien Businesshotel:<br />

Natürlich steht die Qualität des Wohnens im Vordergr<strong>und</strong>, aber für Geschäftsreisende sind Erreichbarkeit <strong>und</strong> Anbindung zu öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln ebenso wertvoll wie wenig Formalismus bei Check-in <strong>und</strong> Check-out. Der Restaurant- <strong>und</strong> Seminarbereich sind wichtig<br />

<strong>und</strong> Serviceleistungen von W-Lan über Fitnessräume, Schuhputzservice, qualitatives Duschgel, ausreichend Kleider- <strong>und</strong> Hosenbügel (bitte<br />

herausnehmbar!) bis Föhn sind zu bewerten. Businessreisende bevorzugen Hotels, die auf ihre Bedürfnisse (einschl. Ruhe) eingehen <strong>und</strong><br />

sich nicht nur Businesshotel nennen. Ein Platz in der Tiefgarage oder am bewachten Parkplatz steigert Punkte, TV mit Teletext ebenso.<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013 37


Seit 30 Jahren in Österreich <strong>und</strong><br />

seit 50 Jahren weltweit im<br />

Fuhrparkmanagement tätig, ist<br />

LeasePlan bestrebt, die Erwartungen<br />

seiner K<strong>und</strong>en immer<br />

zu übertreffen.<br />

Fotos: LeasePlan<br />

LeasePlan:<br />

Der Service-Kaiser<br />

im Fuhrparkmanagement<br />

Egal, ob kleine oder große Flotte, seit 30 Jahren sorgt LeasePlan Fuhrparkmanagement in<br />

Österreich mit Passion, Expertise, Respekt <strong>und</strong> Commitment für das Wohl seiner K<strong>und</strong>en.<br />

50 Jahren weltweite Erfahrung, die Kenntnis<br />

der automotiven Wertschöpfungskette <strong>und</strong><br />

vor allem die Freude an der Profession machen<br />

den Unterschied. „Unser Ziel ist es,<br />

punktgenau abgestimmte Fuhrparkmanagement-Lösungen<br />

zu erarbeiten <strong>und</strong> umzusetzen,<br />

die für die Ziele <strong>und</strong> Bedürfnisse unserer<br />

K<strong>und</strong>en maßgeschneidert sind. Unsere<br />

K<strong>und</strong>en stellen mit Recht hohe Anforderungen<br />

an uns, <strong>und</strong> wir als LeasePlan versuchen<br />

diese mit ,Service Exellence‘ immer zu übertreffen“,<br />

erklärt Nigel Storny, Geschäftsführer<br />

von Leaseplan Österreich, sein Geschäftsmodell.<br />

Erfolgsfaktor:<br />

intelligente Prozesse<br />

Die Beziehung zwischen K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Fuhrparkmanager<br />

basiert schon lange nicht mehr<br />

ausschließlich auf der Abwicklung von Standarddienstleistungen.<br />

Heute geht es vielmehr<br />

um intensive Beratungstätigkeiten sowie<br />

neue, kreative Lösungen, um K<strong>und</strong>enziele in<br />

Einklang zu bringen <strong>und</strong> zu erreichen. Wobei<br />

effektives Kostenmanagement bei gleichzeitigem<br />

Komfort für DienstwagennutzerInnen<br />

bei LeasePlan keinen Widerspruch darstellt.<br />

Dafür investiert LeasePlan Zeit <strong>und</strong><br />

Expertise in seine K<strong>und</strong>en, denn nicht nur<br />

zufriedene, sondern loyale K<strong>und</strong>en sind das<br />

Ziel des Unternehmens.<br />

„Ein innovativer Fuhrparkmanager wie LeasePlan<br />

ist darauf spezialisiert, über die erwarteten<br />

Dienstleistungen hinaus seinen<br />

K<strong>und</strong>en echten Mehrwert zu bieten“, erklärt<br />

Nigel Storny, Geschäftsführer LeasePlan


Service<br />

Österreich. „Optimierung hat unterschiedliche<br />

Ausrichtungen <strong>und</strong> muss in der Gesamtheit<br />

von Spezialisten beleuchtet werden.<br />

Fuhrparks können sowohl kostenseitig, wie<br />

Fahrzeugwahl, Fahrverhalten, Kraftstoff<br />

oder optimaler Tauschzeitpunkt, als auch<br />

hinsichtlich Umwelt oder Komfort optimiert<br />

werden“, ist Storny überzeugt.<br />

Optimales Fuhrparkmanagement bedeutet<br />

zwar Outsourcing, es bedarf jedoch der Mithilfe<br />

des K<strong>und</strong>en, um die perfekte Lösung<br />

umzusetzen. „Unsere Angebote richten sich<br />

an Unternehmen, die bereit sind, mit uns in<br />

einen Dialog zu treten. Denn nur wenn alle<br />

Fakten über den Fuhrpark, wie Einsatzzweck,<br />

die Kilometerleistungen etc., auf dem<br />

Tisch liegen, ist ein Fuhrparkmanager in der<br />

Lage, optimal zu beraten <strong>und</strong> die richtige Lösung<br />

zu erarbeiten. Egal ob für ein Fahrzeug<br />

oder für 500“, so Storny.<br />

LeasePlan Österreich profitiert als Länderniederlassung<br />

natürlich zusätzlich von der<br />

Erfahrung der LeasePlan-Unternehmen<br />

weltweit <strong>und</strong> bildet seine Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter selbst aus, sodass ausschließlich<br />

ExpertInnen <strong>und</strong> SpezialistInnen<br />

für die K<strong>und</strong>en tätig sind. LeasePlan-MitarbeiterInnen<br />

sind sehr erfahren <strong>und</strong> weisen<br />

außerdem eine überdurchschnittlich lange<br />

Firmenzugehörigkeit auf.<br />

Umfassende Betreuung ist<br />

selbstverständlich<br />

Bedürfnisse zu erkennen <strong>und</strong> zu erfüllen ist<br />

eine der Stärken von LeasePlan Österreich<br />

<strong>und</strong> seinen MitarbeiterInnen.„Hierzulande<br />

haben uns unsere K<strong>und</strong>en in Summe 33.000<br />

Fahrzeuge anvertraut, <strong>und</strong> in jedem sitzt ein<br />

oder eine FahrzeuglenkerIn mit individuellen<br />

Bedürfnissen. Um all diese in einer unserem<br />

Unternehmen entsprechenden Qualität betreuen<br />

zu können, ist es notwendig, dass der<br />

Zugang zu Informationen, die Einfachheit<br />

der Abwicklung von Dienstleistungen <strong>und</strong><br />

die zeitliche Unabhängigkeit<br />

für den jeweiligen<br />

Fahrzeuglenker gewährleistet<br />

sind“, so Nigel Storny.<br />

In Österreich einzigartig<br />

ist, „dass wir neben dem gewohnten<br />

persönlichen Kontakt<br />

unseren K<strong>und</strong>en eine<br />

Online-Plattform für ihre<br />

DienstwagennutzerInnen <strong>–</strong><br />

das LeasePlan FahrerNet <strong>–</strong><br />

bieten“, erläutert Storny.<br />

„Zum einen werden dadurch<br />

die Fuhrparkleiter auf<br />

K<strong>und</strong>enseite enorm entlastet<br />

<strong>und</strong> zum anderen der<br />

Komfort, die Sicherheit <strong>und</strong><br />

umfassende Informationsbereitstellung<br />

für die<br />

DienstwagennutzerInnen<br />

garantiert. Für diese Online-Plattform<br />

haben wir<br />

zwei Jahre lang Bedürfnisse<br />

„Wir sind Fuhrparkmanager aus Passion“,<br />

sagt LeasePlan-Geschäftsführer Nigel Storny.<br />

„Daher investieren wir Zeit <strong>und</strong> Expertise in<br />

unsere K<strong>und</strong>en.“<br />

erhoben, programmiert <strong>und</strong> dann erst bereitgestellt<br />

<strong>–</strong> was in dieser Qualität derzeit nur<br />

LeasePlan für den österreichischen Markt offerieren<br />

kann.“<br />

Globale Lösungen<br />

Wir wissen um die Bedürfnisse <strong>und</strong> Herausforderungen<br />

unserer K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> entwickeln<br />

uns daher auch ständig weiter. Denn: Lease-<br />

Plan denkt sowohl national als auch international.<br />

Besondere Herausforderungen für international<br />

tätige K<strong>und</strong>en sind der administrative<br />

Aufwand, die Vergleichbarkeit von<br />

Dienstleistungen <strong>und</strong> Kosten sowie die oft<br />

unterschiedliche Gesetzgebung in verschiedenen<br />

Ländern. Solche Insellösungen sind<br />

teuer <strong>und</strong> ineffizient. LeasePlan betreut seine<br />

K<strong>und</strong>en daher auch länderübergreifend mit<br />

einem lokalen Ansprechpartner. R<strong>und</strong> 600<br />

multinationale Unternehmen werden von<br />

LeasePlan International betreut <strong>und</strong> durch<br />

einheitliche Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

bei ihren globalen Unternehmungen unterstützt.<br />

Die LeasePlan-Gruppe verwaltet in Summe<br />

1,3 Millionen Fahrzeuge, im Rahmen internationaler<br />

Verträge r<strong>und</strong> 400.000 Fahrzeuge<br />

in 31 LeasePlan-Ländern. „Der Internationalisierungsprozess<br />

vieler Unternehmen in<br />

den letzten Jahren hat eine enorme Nachfrage<br />

nach internationalen Fuhrpark- <strong>und</strong><br />

Flottenmanagementlösungen geschaffen.<br />

Ziel von LeasePlan International ist es, diesen<br />

Trend zu bedienen <strong>und</strong> globale Lösungen<br />

anzubieten, die sowohl für das lokale wie<br />

auch für das weltweite Geschäft einen Mehrwert<br />

darstellen“, erläutert Nigel Storny.<br />

LeasePlan International betrachtet jedes Unternehmen<br />

als einzigartig. Dies eröffnet eine<br />

Reihe von Möglichkeiten, die Gesamtkosten<br />

(Total Cost of Ownership) zu reduzieren, Effizienz<br />

<strong>und</strong> Kontrolle zu steigern, ohne dabei<br />

die Mobilität <strong>und</strong> den Komfort einzuschränken.<br />

33.000 Fahrzeuge<br />

sprechen für sich<br />

LeasePlan Österreich betreut in Österreich<br />

Unternehmen mit Einzelfahrzeugen bis zu<br />

K<strong>und</strong>en mit internationalen Flotten. In jedem<br />

Segment arbeiten ExpertInnen, die genau<br />

wissen, wo der Schuh drückt <strong>und</strong> welche Lösungen<br />

die besten sind. Ein Handwerksbetrieb<br />

hat zum Beispiel andere Bedürfnisse<br />

<strong>und</strong> einen anderen Einsatzzweck seiner<br />

Fahrzeuge als ein Pharmakonzern. Lease-<br />

Plan hat SpezialistInnen für alle Fuhrparkgrößen<br />

<strong>und</strong> Bedürfnisse, die sich mit Engagement<br />

den Herausforderungen stellen. So<br />

übernimmt LeasePlan auch die komplette<br />

Verwaltung <strong>und</strong> das strategische Management<br />

von K<strong>und</strong>enfahrzeugen: von der Modellauswahl<br />

bis zur Verwertung, von der Carpolicy-Beratung<br />

bis zur<br />

FahrerInnen-Kommunikation<br />

<strong>und</strong> Betreuung. Ziel<br />

muss es sein, Zeit für das eigene<br />

Kerngeschäft zu gewinnen,<br />

Kosten zu senken,<br />

sowie den Fuhrpark durch<br />

persönliche Betreuung<br />

nachhaltig zu optimieren.<br />

Das gelingt dem Fuhrparkmanager<br />

LeasePlan durch<br />

Know-how, jahrzehntelange<br />

Erfahrung, eine gute<br />

Portion Leidenschaft, Expertise,<br />

Komfort <strong>und</strong> Kostenmanagement<br />

<strong>und</strong> das<br />

wohl Ausschlaggebende:<br />

die persönliche <strong>und</strong> individuelle<br />

Betreuung. Ü<br />

Weitere Informationen:<br />

www.leaseplan.at<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013 39


Die Marke Turmöl, flankiert von SPAR express <strong>und</strong> Pico bello Waschstraßen, soll zu Österreichs größter Edeldiskontmarke ausgebaut werden.<br />

Mit Multi-Energy ins Jahr 2014<br />

Die Doppler-Gruppe erkannte<br />

schnell den Trend<br />

vom Mineralölhandel zur<br />

Tankstelle als Dienstleistungszentrum.<br />

2014 wird<br />

am Ausbau der Gruppe<br />

<strong>und</strong> an der Edeldiskontmarke<br />

Turmöl weiter kräftig<br />

gearbeitet.<br />

Als einer der Ersten in der Branche hat<br />

die Doppler-Gruppe den Zeitgeist erkannt.<br />

Tankstellen sind heute viel<br />

mehr als nur Treibstoffhändler, sie ersetzen<br />

die klassischen Nahversorger. Neben dem<br />

SPAR-express-Konzept sind einige der<br />

Doppler-Tankstellen nun auch Postpartner.<br />

Dazu baute die Welser Gruppe seine Edeldiskontmarke<br />

Turmöl kräftig aus <strong>und</strong> zeigt<br />

mit der Flüssiggasmarke „dopgas“ <strong>und</strong> den<br />

Waschstraßen der Marke „Pico bello“<br />

Flagge. „Die Zukunft gehört der Tankstelle<br />

als Dienstleistungszentrum, die neben Treibstoff<br />

auch Nahversorger, Post- <strong>und</strong> Paketdienstleister,<br />

Bank, aber auch Kleiderreiniger<br />

sein wird“, bringt Geschäftsführer Dr.<br />

Bernd Zierhut einen Ausblick auf die Branchentrends.<br />

Wachstum in allen Sektoren<br />

2013 war für die Gruppe ein echtes Erfolgsjahr.<br />

An den Standorten wurden täglich<br />

10.000 backfrische Semmeln, 7.500 Energydrinks,<br />

2.000 Liter Milch <strong>und</strong> knapp 1.000<br />

Pakete als Postdienstleister abgewickelt.<br />

Mehr als 90 Tankwagenladungen bewegt das<br />

Welser Unternehmen auf den heimischen<br />

Straßen. Zudem sorgt die Gruppe für Sauberkeit.<br />

Das seit fünf Jahren bestehende<br />

Waschkonzept der Marke „Pico bello“ bringt<br />

3.000 Autos pro Tag auf Hochglanz. Fünf<br />

Waschstraßen <strong>und</strong> 60 Waschanlagen werden<br />

von der Doppler-Gruppe betrieben. Auch<br />

beim Treibstoffhandel, dem klassischen<br />

Kerngeschäft, legte Doppler 2013 zu. Bis<br />

Ende November 2013 wuchs der Absatz von<br />

Dieseltreibstoffen um vier Prozent, bei Benzin<br />

um ein Prozent. „Neben dieser Tankstelle<br />

als Dienstleistungszentrum wird es den<br />

Tankautomaten mit günstigen Treibstoffen<br />

als Alternative für die K<strong>und</strong>en geben.“ Aktuell<br />

umfasst dieser Geschäftsbereich 37 Turmöl<br />

quick Stationen, zwölf davon wurden<br />

alleine 2013 errichtet.<br />

Mit Vollgas ins Jahr 2014: Dr. Bernd Zierhut<br />

<strong>und</strong> Franz Joseph Doppler. Fotos: Doppler Gruppe<br />

Multi-Energy-Stationen<br />

Doch auch in diesem Geschäftsfeld geht das<br />

Welser Unternehmen voran. Drei neue Flüssiggasanlagen<br />

wurden errichtet <strong>und</strong> dienen<br />

als Ergänzung zu den bereits bestehenden<br />

zwölf Anlagen. Die Standorte Wels, Eferdingerstraße<br />

<strong>und</strong> Linz, Industriezeile wurden zu<br />

sogenannte Multi-Energy-Stationen. Das<br />

sind Standorte, an denen neben Benzin <strong>und</strong><br />

Diesel auch Flüssiggas, Erdgas <strong>und</strong> Strom<br />

getankt werden können. Für den Geschäftsführer<br />

bleibt das Jahr 2014 spannend: „2014<br />

wird wie jedes Jahr eine weitere Herausforderung<br />

werden. Ziel ist es, die Marke Turmöl<br />

zur größten <strong>und</strong> bekanntesten österreichischen<br />

Edeldiskontmarke auszubauen.“ Ü<br />

40<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013


Logistik<br />

TOOLS4YOU <strong>–</strong> die Vierte<br />

Die Plattform für Planer <strong>und</strong> Architekten von EPLAN, Endress+Hauser, Rittal<br />

<strong>und</strong> Weidmüller präsentiert die 4. Ausgabe des interaktiven Mediums<br />

TOOLS4YOU mit interessanten Inhalten zum Thema Energieeffizienz, Neuheiten<br />

in der Branche, Rückblicke zur SMART in Linz <strong>und</strong> weiteren Highlights.<br />

Die SMART Automation in Linz war zum wiederholten Mal ein voller Erfolg.<br />

Neuheiten <strong>und</strong> Spezialitäten wie TOOLS4YOU-Cocktails <strong>und</strong> Kugelschreiber<br />

mit persönlicher Namensgravur luden viele Interessierte ein, die Partner von<br />

TOOLS4YOU zu besuchen.<br />

Auch im Jahr 2014 in Wien werden die vier Top-Lieferanten als Aussteller mit<br />

vielen Informationen <strong>und</strong> Highlights bereitstehen.<br />

TOOLS4YOU ist das interaktive Medium der Partner Endress+Hauser, EPLAN,<br />

Rittal <strong>und</strong> Weidmüller <strong>und</strong> begleitet Planer <strong>und</strong> Architekten von ihrer Idee bis<br />

zum fertigen Projekt. Durch die Synergie dieser vier Unternehmen in unterschiedlichen<br />

Planungsphasen wird ein durchgängiger Informationsfluss erreicht<br />

sowie das Projekt von Anfang bis Ende effizient unterstützt.<br />

Zusätzlich schaffen EPLAN, Endress+Hauser, Rittal <strong>und</strong> Weidmüller gemeinsam<br />

die Möglichkeit, bereits in der Planungsphase einen ersten Schritt zu einem durchgängigen<br />

Datenmanagement herzustellen. Somit kann die Fertigung von Anlagen<br />

schnell, fehlerlos <strong>und</strong> mit geringer Datenüberladung durchgeführt werden.<br />

http://www.tools4you.info/Pg-4.Ausgabe/<br />

Der internationale Wettbewerb wächst stetig <strong>und</strong> bringt neue Herausforderungen<br />

mit sich. Auf Gr<strong>und</strong> dessen hat es sich das Top-Lieferanten-Team zur Aufgabe<br />

gemacht, eine durchgängige <strong>und</strong> lückenlose Unterstützung bei der Bewältigung<br />

der Projekte zu gewährleisten. Dabei müssen die globalen Gemeinsamkeiten <strong>und</strong><br />

Unterschiede in der Engineering-Arbeit erkannt <strong>und</strong> eingeb<strong>und</strong>en werden.<br />

Weitere Neuheiten <strong>und</strong> anregende Informationen zu aktuellen Themen wie zur<br />

SMART Automation in Wien erfahren Sie in der Ausgabe 2014.<br />

Ü<br />

Bei Rückfragen wenden Sie sich an: kontakt@tools4you.info<br />

http://www.tools4you.info/Planergroup-4.Ausgabe/


Logistik<br />

i<br />

Experten-Tipp<br />

Anlage-Profi Franz Gschiegl,<br />

ERSTE-SPARINVEST<br />

Foto: ERSTE-SPARINVEST<br />

Die neue Halle präsentiert sich zeitgemäß <strong>und</strong> bietet den Mitarbeitern einen sympathischen Arbeitsplatz.<br />

Fotos: Schachinger<br />

Unternehmer <strong>und</strong> Selbstständige<br />

suchen Lösungen für ihre Bedürfnisse<br />

<strong>und</strong> wollen sich nicht täglich<br />

mit den Kapitalmärkten befassen.<br />

Für Details <strong>und</strong> Börsen-Fachchinesisch<br />

bleibt im dichtgedrängten Tageskalender<br />

einfach keine Zeit.<br />

Wichtig sind Vertrauen, Verständlichkeit<br />

<strong>und</strong> ein direkter Draht zu<br />

den Profis <strong>–</strong> wenn möglich „r<strong>und</strong> um<br />

die Uhr“.<br />

YOU INVEST zielt auf stabile Erträge<br />

bei möglichst geringen Schwankungen.<br />

Die jeweils attraktivsten Anlage-Segmente<br />

wie Staatsanleihen,<br />

Unternehmensanleihen, Aktien oder<br />

auch alternative Investmentstrategien<br />

werden laufend <strong>und</strong> flexibel angepasst.<br />

Schachinger baut<br />

„supergrüne“<br />

Logistikhalle<br />

Der österreichische Branchenlogistiker Schachinger in Linz<br />

hat eine Logistik-Immobilie errichtet, die europaweit ihresgleichen<br />

sucht.<br />

Von Thomas Meier<br />

YOU INVEST ist in drei Risiko-Neigungen<br />

erhältlich, für Unternehmer<br />

gibt es eigene Business-Varianten:<br />

Diese gemischten Fonds sind für die<br />

Wertpapierdeckung österreichischer<br />

Pensionsrückstellungen geeignet<br />

<strong>und</strong> zählen zum begünstigten Anlagevermögen<br />

gemäß KMU-Förderungsgesetz.<br />

Der Produkt-Konfigurator auf der<br />

Internet-Seite www.youinvest.at<br />

führt in drei Schritten zu den verschiedenen<br />

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in Erste Bank <strong>und</strong> Sparkassen.<br />

Rechtlicher Hinweis: Hierbei handelt es sich um<br />

eine Werbemitteilung. Bitte beachten Sie, dass eine<br />

Veranlagung in einen Investmentfonds neben den<br />

geschilderten Chancen auch Risiken birgt. Der<br />

Wert von Finanzinstrumenten <strong>und</strong> deren Ertrag<br />

können sowohl steigen als auch fallen. Auch Wechselkursänderungen<br />

können den Wert einer Anlage<br />

negativ beeinflussen. Kapitalverlust ist möglich.<br />

Personen, die am Erwerb von Investmentfondsanteilen<br />

interessiert sind, sollten vor einer etwaigen<br />

Investition den aktuellen Prospekt, insbesondere<br />

die darin enthaltenen Risikohinweise, lesen.<br />

Das österreichische familiengeführte<br />

Logistikunternehmen Schachinger in<br />

Linz hat Anfang September die<br />

„wahrscheinlich nachhaltigste“ Logistikimmobilie<br />

Europas praktisch energieautark errichtet.<br />

Das temperaturgeführte Distributionszentrum,<br />

eingebettet in den multimodalen<br />

Logistikpark am Schachinger-Standort<br />

in Linz-Hörsching, ist für Max Schachinger<br />

junior ein Leuchtturmprojekt für ein „grünes<br />

Lagerhaus“ bei Bauweise <strong>und</strong> Betrieb. Der<br />

11.000 m 2 große Lagerkomplex plus 800 m 2<br />

Büros wurde in Massivholzbauweise errichtet,<br />

in dem künftig für den neuen K<strong>und</strong>en<br />

Metro Cash & Carry Österreich täglich 400<br />

Tonnen Waren umgeschlagen werden. Neue<br />

Wege zu beschreiten entspricht dem philosophischen<br />

Denken <strong>und</strong> Tun von Schachinger,<br />

weil „eine weitere graue Sandwichpaneelhalle,<br />

die die Tristesse des aktuellen Gewerbebaus<br />

auf unsere komplette Lebenszeit<br />

einzementiert <strong>und</strong> dann als Sondermüll entsorgt<br />

werden muss, für uns abschreckend<br />

war“, erinnert sich der Manager <strong>und</strong> Mitglied<br />

in der Schachinger-Geschäftsführung.<br />

Also entschied man sich für eine ressourcenschonende<br />

Halle, die in ökologischer Hin-<br />

Max Schachinger junior gilt als Pionier in Sachen<br />

Nachhaltigkeit in der Logistik.<br />

42<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013


Logistik<br />

sicht State of the art ist <strong>und</strong> mit acht Mio.<br />

Euro Baukosten weniger kostete als ursprünglich<br />

budgetiert: „Die Halle glänzt voller<br />

Mehrwerte <strong>und</strong> wirkt, als würde sie deutlich<br />

mehr kosten.“ Beim Bau der neuen Immobilie<br />

haben sich so viele Elemente auf in<br />

der Logistik neuem Niveau ergänzt, sodass<br />

sie nach Meinung der Zertifizierenden aktuell<br />

als Benchmark für nachhaltige Immobilien<br />

dieser Art gelten kann. „Wenn Sie so wollen,<br />

schillert sie blau, grün, rot, symbolhaft für die<br />

wichtigsten irdischen Messgrößen, die mir<br />

bekannt sind.“ Niedrigste Betriebskosten bis<br />

zum Nutzungsende waren ein ganz wesentlich<br />

bestimmendes Element bei Planung <strong>und</strong><br />

Bau der neuen Anlage. „Mit den besten Materialien<br />

<strong>und</strong> verschränktem Multi-user-Konzept<br />

schufen wir ökonomische <strong>und</strong> ökologische<br />

Bestwerte im Hallenbau. In Rekordzeit.<br />

Durch die Holzfertigung <strong>und</strong> die feine Hand<br />

des Architekten haben wir eine erstaunliche<br />

Arbeitsqualität dazugeschenkt bekommen“,<br />

resümiert Schachinger. Seit dem ersten Tag<br />

arbeiten die Mitarbeiter in einem inspirierenden,<br />

von warmem Holz <strong>und</strong> frischen Farben<br />

dominierten Arbeitsumfeld. „Würdevoll <strong>und</strong><br />

präsent“, wie es Schachinger nennt.<br />

Klares Zeichen für Nachhaltigkeit: Die Halle wurde in Holzbauweise errichtet.<br />

Die markanten Merkmale der temperaturgeführten<br />

Immobilie in Holzbauweise (aus der<br />

Region) sind Nullenergieniveau (praktisch<br />

autark durch Energiekennzahl 10,3 kWh pro<br />

m 2 plus ganzes Dach PV), CO 2 -armer Beton,<br />

komplette LED-Beleuchtung mit Tageslicht<br />

<strong>und</strong> Bedarfssteuerung sowie aufblasbare<br />

Torabdichtungen zwecks effizienter Energienutzung<br />

im Inneren der Halle. Heizen <strong>und</strong><br />

Kühlen der Anlage funktionieren über eine<br />

thermische Gr<strong>und</strong>wassernutzung inklusive<br />

Freecooling-Schaltung, bei der 20 bis 25<br />

Prozent der Kühlleistungen wärmepumpenfrei<br />

erzeugt werden. Den Strom für die Wärmepumpe<br />

liefert der bekannte Energielieferant<br />

Sonne <strong>und</strong> kommt über eine Photovoltaik-Anlage<br />

in die Immobilie. Schachinger<br />

gewann aufgr<strong>und</strong> der ökologischen Bauweise<br />

den K<strong>und</strong>en Metro Cash & Carry <strong>und</strong><br />

macht für diesen Lagerung, Feinkommissionierung,<br />

Cross-Docking <strong>und</strong> Distribution.<br />

Sie fügt sich zudem optimal in den bestehenden<br />

Logistikpark in Linz-Hörsching ein.<br />

Dass es in einer Zeit, in der Verträge zwischen<br />

K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Logistiker oft nur kurze<br />

Laufzeiten haben, viel Mut bedarf, so viel<br />

Geld <strong>und</strong> Energie aufzubringen, um für einen<br />

K<strong>und</strong>en eine neue Immobilie zu errichten,<br />

kann Schachinger nur bestätigen. Die<br />

Geldbeschaffung bei den Banken wird<br />

schwieriger, die Zinsgestaltung österreichischer<br />

Banken ist gerade für Logistiker besonders<br />

hochschwellig, daher dürfe man sich<br />

bei einem solchem Projekt keine Fehler leisten.<br />

Die Immobilie schließt eine Lücke im Logistikpark<br />

<strong>und</strong> „die Bedürfnisse unserer<br />

K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> unsere Mehrwerte decken sich<br />

sehr <strong>und</strong> wir lassen uns auf mehr als fünf<br />

Jahre aufeinander ein“, sagt Schachinger junior,<br />

der gegenüber der ITJ auch erklärt,<br />

weshalb die Kombination von Ökologie,<br />

Ökonomie <strong>und</strong> Sozialem so wichtig ist. „Ich<br />

hasse Verschwendung <strong>und</strong> Ressourcenvernichtung<br />

<strong>und</strong> habe r<strong>und</strong>herum zu oft zusehen<br />

müssen, wie abgewirtschaftet wird, wie am<br />

Rande des Abgr<strong>und</strong>s blind bis kurzsichtig<br />

agiert wird.“ Nach auch eigenen harten Zeiten<br />

macht sich das Familienunternehmen seit<br />

etwa sieben Jahren „zukunftsfähig“, ist<br />

Schachinger der Motor für die Veränderung,<br />

was sich praktisch beispielsweise darin äußert,<br />

dass Lagerhallen schon früher als bei<br />

anderen gedämmt <strong>und</strong> ökoeffizient gemacht<br />

werden <strong>und</strong> jetzt schon im Wettbewerb davon<br />

zu profitieren beginnen. Schachinger gilt<br />

in der österreichischen Logistikbranche als<br />

Querdenker <strong>und</strong> Aussagen, wie etwa dass es<br />

auf einem begrenzten Planeten kein grenzenloses<br />

Wachstum geben kann oder Logistiker<br />

ihre Rahmenbedingungen auch ohne Politik<br />

deutlich proaktiver gestalten könnten, klingen<br />

überraschend philosophisch aus dem<br />

M<strong>und</strong> eines Unternehmers: „Ich sehe so viel<br />

Potenzial, wie wir Lebensumstände verbessern<br />

<strong>und</strong> uns als Menschen weiterentwickeln<br />

können. Wir können so viel erschaffen als<br />

auch zerstören wie noch nie <strong>und</strong> der Geist,<br />

aus dem wir handeln, wird immer schneller<br />

an den Konsequenzen sichtbar.“ Ü<br />

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013 43


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et<br />

Eine Veranstalt<br />

ung der<br />

Wertewandel<br />

im Speditionsgeschäft<br />

Das Speditionsunternehmen DB Schenker ist dabei, seine<br />

Personalentwicklung auf die Bedürfnisse der jüngeren Generation<br />

auszurichten. Ein Unternehmen muss Werte leben<br />

<strong>und</strong> vermitteln, um die besten Mitarbeiter zu bekommen, ist<br />

Kurt Leidinger, Vorstandsvorsitzender DB Schenker & Co AG<br />

im Regional-Headquarter für Österreich <strong>und</strong> Südosteuropa,<br />

überzeugt.<br />

Die Arbeitswelt erlebt derzeit einen<br />

Wertewandel. Die Generation der<br />

heute 20- bis 30-Jährigen sieht ihr<br />

Lebensglück nicht mehr allein in der knochenharten,<br />

von Disziplin geprägten Arbeit,<br />

sondern strebt eine Balance zwischen interessantem<br />

Job <strong>und</strong> ausgeglichenem Privatleben<br />

an. „Darauf müssen wir uns einstellen.<br />

Unsere Personalentwicklung wird sich auf<br />

diese Veränderung ausrichten, um in Zukunft<br />

gute Mitarbeiter zu bekommen <strong>und</strong> zu halten“,<br />

resümiert Kurt Leidinger, Vorstandsvorsitz-ender<br />

der Schenker & Co AG. Er<br />

selbst komme aus der Generation der „Workaholics“,<br />

erinnert er sich. In den Jahren ab<br />

1979, als Leidinger bei DB Schenker in Wels<br />

seine Speditionsausbildung absolvierte, hatte<br />

Arbeit noch eine andere Bedeutung als<br />

heute; sie stand im Mittelpunkt <strong>und</strong> die Lebensinteressen,<br />

Familie etc. wurden weitgehend<br />

nach ihr ausgerichtet. Um heute motivierte<br />

<strong>und</strong> gute Mitarbeiter zu bekommen<br />

<strong>und</strong> zu halten, müsse ein so markenstarkes<br />

Unternehmen wie Schenker nicht nur entsprechende<br />

Rahmenbedingungen schaffen,<br />

es müsse vor allem Werte vermitteln, die signalisieren,<br />

dass sich bei Schenker ein interessanter<br />

Job mit privaten Lebensansprüchen<br />

verbinden lässt. Leidinger spricht von einem<br />

Paradigmen-Wechsel: „Wenn wir Mitarbeiter<br />

haben, die zu h<strong>und</strong>ert Prozent motiviert<br />

sind, dann ist auch deren Produktivität gleich<br />

hoch.“ Dass Leidinger Spediteur wurde, lag<br />

am Vater, er war Lkw-Fahrer <strong>und</strong> so lag es<br />

nahe, diesen Beruf zu ergreifen.<br />

Er selbst <strong>und</strong> die Führungsebenen darunter,<br />

in denen ältere, erfahrene Leute sitzen, müssten<br />

lernen, diese neuen Werte zu leben <strong>und</strong><br />

praktisch umzusetzen. Im praktischen Personalmanagement<br />

bedeutet das heute, herkömmliche<br />

Arbeitszeitmodelle kritisch zu<br />

hinterfragen, die interne Kommunikation zu<br />

Von Josef Müller<br />

optimieren, Social Media aktiv nutzen <strong>und</strong><br />

neben der Schenker-Akademie als Ausbildungsstätte<br />

neue Aus- <strong>und</strong> Weiterbildungsoptionen<br />

auszuloten <strong>und</strong> umzusetzen. So<br />

wurde vor zwei Jahren die sogenannte „DB<br />

Schenker young.stars Summer Academy“<br />

gestartet. Diese findet in Graz statt <strong>und</strong> 22<br />

Mitarbeiter aus der DB Schenker-Region<br />

Südosteuropa haben bis jetzt daran teilgenommen<br />

<strong>und</strong> bekamen von Lehrern der Speditionsberufsschule<br />

Mitterdorf Fachwissen<br />

für ihren Job vermittelt. In diesem Sommer<br />

haben alle „hochmotivierten“ Teilnehmer<br />

diese Akademie erfolgreich abgeschlossen,<br />

freut sich Kurt Leidinger. Das österreichische<br />

duale Speditionsausbildungssystem<br />

hält der Top-Manager für sehr gut, doch hat<br />

er den Eindruck, dass es in der breiten Öffentlichkeit<br />

nicht jenen Ruf genießt, den es<br />

eigentlich verdient. Eine Lehre zu absolvieren<br />

ist in Österreich nicht gerade mit einem<br />

positiven Image behaftet, dabei „braucht die<br />

Wirtschaft die Lehrlinge sehr notwendig <strong>und</strong><br />

sollte sie daher fördern <strong>und</strong> schätzen“.<br />

Kurt Leidinger hatte als „guter, aber fauler“<br />

Schüler, wie er selbst sagt, nach der Speditionsausbildung<br />

an der Abendhandelsakademie<br />

die Matura (Abitur) nachgeholt <strong>und</strong> in<br />

den vielen Jahren bei Schenker dank Aus<strong>und</strong><br />

Weiterbildung zahlreiche Karriereschritte<br />

nach oben gesetzt. Seit Anfang dieses<br />

Jahres ist er für 5.329 Mitarbeiter vom<br />

Röthis bis in die Türkei zuständig. „Man<br />

muss schon sehr diszipliniert <strong>und</strong> konsequent<br />

sein“, um Karriere mit Lehre zu machen,<br />

räumt der sportlich wirkende Manager<br />

ein, der in seiner spärlichen Freizeit Halbmarathon<br />

läuft <strong>und</strong> sich derzeit gerade auf<br />

den nächsten im Herbst vorbereitet.<br />

Beruflich ist Leidinger derzeit damit beschäftigt,<br />

die DB Schenker-Organisation in<br />

Österreich kritisch zu durchleuchten <strong>und</strong>


Logistik<br />

CEO Kurt Leidinger: „Die Reorganisation ist eine komplexe Herausforderung,<br />

weil wir alte Strukturen verändern müssen.“<br />

Foto: DB Schenker<br />

Justierungen vorzunehmen. „Wir sind derzeit noch sehr dezentral<br />

aufgestellt <strong>und</strong> werden daher die Bereiche Buchhaltung,<br />

Personalentwicklung <strong>und</strong> Controlling in Service- <strong>und</strong> Kompetenzcenter<br />

zusammenzufassen“, so Leidinger. Die Fäden für<br />

diese drei Bereiche laufen in Wien zusammen, wobei die Buchhaltung<br />

operativ in Salzburg abgewickelt wird. „Die Reorganisation<br />

ist eine komplexe Herausforderung, weil wir alte Strukturen<br />

verändern müssen.“ Das ist notwendig, um Kosten einzusparen<br />

<strong>und</strong> die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Angestoßen<br />

wurde die Reorganisation nicht zuletzt durch die Ergebnisentwicklung<br />

seit der Wirtschaftskrise. Zwar hat Schenker in Österreich<br />

<strong>und</strong> Südosteuropa im vergangenen Jahr beim Umsatz wieder<br />

zugelegt, doch die Erlöse stiegen nicht in jedem Maß wie<br />

die Mengen etwa im Seefrachtgeschäft mit einem Volumenszuwachs<br />

von 21 Prozent. „Die fetten Jahre sind vorbei, nach<br />

2009 sind die Preise verfallen <strong>und</strong> bis heute wurden sie nicht<br />

mehr erhöht“, so Leidinger. Verändern heißt aber auch, dass DB<br />

Schenker als Konzern bis Ende 2014 das neue Landverkehrskonzept<br />

„governance@land“ für Stückgut- <strong>und</strong> Komplettladungsverkehre<br />

für Europa ausrollt, das unterm Strich Kosteneinsparungen<br />

einerseits <strong>und</strong> bessere Transportqualität für die<br />

K<strong>und</strong>en bringen soll.<br />

Blickt Leidinger auf die von Wien aus verantworteten 16 Länder<br />

in der Region, so sieht er zwei Welten vor sich. Österreich ist<br />

für DB Schenker der Kernmarkt, hier geht es darum, die Marktstärke<br />

gegenüber den Mitbewerbern zu verteidigen. Dieser<br />

Kernmarkt weist kaum noch Wachstumspotenzial auf. Anders<br />

hingegen in der anderen Welt, sprich in Südosteuropa <strong>und</strong> besonders<br />

in der Türkei. Hier zeichnet sich in den nächsten Jahren<br />

ein massiver Wachstumsschub ab. Das bedingt den Aufbau entsprechender<br />

Strukturen <strong>und</strong> das Recruiting von hochmotiviertem<br />

Personal, das man mit auf den aktuellen Wertewandel ausgerichteten<br />

Arbeitsplatzbedingungen gewinnen will. Ü<br />

Stressmanagement <strong>und</strong> Burn-out-Vorsorge:<br />

Spezialistenteam in der Villa Vitalis<br />

Stress, Zeitnot,<br />

ständige Erreichbarkeit,<br />

Mehrfachbelastung,<br />

Selbstüberforderung<br />

<strong>–</strong><br />

Schlagworte, bei denen<br />

sich leider immer mehr<br />

Menschen angesprochen<br />

fühlen (müssen).<br />

Viele werden jetzt denken:<br />

„Ich weiß, dauerhafter<br />

Stress <strong>und</strong> emotionaler<br />

Druck können<br />

zu Burn-out führen,<br />

aber dagegen kann man<br />

nun mal nichts machen.”<br />

Dem ist nicht so. Mit einer ausgewogenen<br />

Lebensgestaltung <strong>und</strong> Selbstmanagement<br />

kann jeder die alltäglichen Anforderungen<br />

bewältigen <strong>und</strong> Burn-out vorbeugen.<br />

Erfolgreiche Wege aus der Krise zeigt das<br />

Medical Wellness Hotel Villa Vitalis im oberösterreichischen<br />

Innviertel. Stressmanagement,<br />

Burn-out-Diagnose <strong>und</strong> -Therapie ist<br />

einer der Schwerpunkte des Best Health<br />

Austria zertifizierten Hotels. Abseits der<br />

Masse, in einem ruhigen, schönen Hotelambiente<br />

erwartet Erholungsuchende in der<br />

Villa Vitalis eine kompetente medizinische<br />

<strong>und</strong> therapeutische Betreuung. Erfahrene<br />

Ärzte <strong>und</strong> Therapeuten vernetzen in der<br />

„modernen Ges<strong>und</strong>heitsoase“ Erkenntnisse<br />

aus der Naturheil- <strong>und</strong> der klassischen Medizin<br />

<strong>und</strong> unterstützen jeden Gast persönlich<br />

darin, körperlich <strong>und</strong> geistig gestärkt die Herausforderungen<br />

des Berufs- <strong>und</strong> Privatlebens<br />

zu meistern. Dazu profitieren Gäste der<br />

Villa Vitalis von der Expertise des angeschlossenen<br />

Revital Aspach <strong>–</strong> eines der führenden<br />

Ges<strong>und</strong>heitszentren Österreichs. Ü<br />

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Information<br />

Villa Vitalis<br />

Revitalplatz 1<br />

5252 Aspach<br />

Tel. +43 (O) 7755/21001<br />

Mail: office@villa-vitalis.at<br />

www.revital-aspach.at<br />

Fotos: Villa Vitalis<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013 45


Service<br />

Foto: i2b Klaus Morgenstern<br />

Doppelsieg für Österreichs Start-ups!<br />

10.000 Euro in bar erhält der Gesamtsieger des größten Businessplan-Wettbewerbs Österreichs,<br />

der jährlich von i2b veranstaltet wird. Heuer gab es bei der Preisverleihung gleich doppelt<br />

Gr<strong>und</strong> zur Freude.<br />

Nachdem das ganze Jahr über qualitativ<br />

extrem hochwertige Business-<br />

Euro in bar entgegennehmen!<br />

Award <strong>und</strong> einen Scheck über jeweils 10.000<br />

pläne bei i2b eingingen, zeichnete Prämiert wurden die jeweils drei besten<br />

sich für 2013 bereits im Vorfeld ein extrem<br />

spannendes Wettbewerbsfinale ab. Wie eng<br />

das Match um die Podest-Plätze aber<br />

Businesspläne aus den Hauptkategorien<br />

„Dienstleistung, Gewerbe, Handel“, „Technologie“<br />

<strong>und</strong> „Studierende“. Gr<strong>und</strong> zur<br />

schlussendlich werden sollte, wurde erst bei Freude hatten auch die Empfänger der Sonderpreise.<br />

Neben einem Sonderaward für den den mitreißenden Präsentationen im Zuge<br />

i Information<br />

besten Teams „pitchten“ an diesem Tag um<br />

des i2b-Finaltags am 25. November klar. Die<br />

ternehmens wurde heuer auch wieder das<br />

besten Businessplan eines Ein-Personen-Un-<br />

46 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013 die Gunst der hochkarätig besetzten Jury.<br />

Die Preisträgerinnen <strong>und</strong> Preisträger standen<br />

an diesem Tag fest. Das Geheimnis der Platzierung<br />

wurde aber erst bei der bis auf den<br />

letzten Platz gefüllten Prämierungsveranstaltung<br />

in der SkyLounge der Wirtschaftskammer<br />

Österreich gelüftet. Entsprechend groß<br />

war die Spannung bei den Vertretern der insgesamt<br />

elf Teams, die es aus 380 Einreichungen<br />

bis hierher ge<strong>schafft</strong> hatten.<br />

Höhepunkt der Preisverleihung war die Auszeichnung<br />

des besten Businessplans über<br />

alle Einreichkategorien hinweg, um den sich<br />

die Müsli-Lieferanten „Frische Fritzen“ <strong>und</strong><br />

das kalorienarme „Nixe Bier“ ein Kopf-an-<br />

Kopf-Rennen lieferten. Sie sorgten schließlich<br />

für die knappste Entscheidung in der 13-<br />

jährigen Geschichte von i2b. <strong>–</strong> ZWEI GE-<br />

SAMTSIEGER! Beide Teams durften somit<br />

von WKO-Generalsekretärin Mag. Anna<br />

Maria Hochhauser <strong>und</strong> dem Bereichsleiter<br />

Firmenk<strong>und</strong>en der Erste Bank der österreichischen<br />

beste Konzept zur Übernahme eines bestehenden<br />

Betriebes mit dem Sonderpreis „Betriebsnachfolge“<br />

ausgezeichnet. Zum zweiten<br />

Mal prämierte i2b gemeinsam mit green<br />

jobs Austria <strong>und</strong> mit Unterstützung des Lebensministeriums<br />

den „green innovator“,<br />

also den besten Businessplan aus dem<br />

Green-Tech Segment. Insgesamt ging es<br />

2013 um Geld- <strong>und</strong> Sachpreise im Wert von<br />

über 160.000 Euro.<br />

i2b ist eine gemeinsame Initiative der Wirtschaftskammern<br />

Österreichs <strong>und</strong> der Erste<br />

Bank <strong>und</strong> Sparkassen. Sie wurde ins Leben gerufen,<br />

um auf die Wichtigkeit eines schriftlichen<br />

Unternehmenskonzepts hinzuweisen <strong>und</strong><br />

Gründerinnen <strong>und</strong> Gründer bei der Erstellung<br />

ihres Businessplans zu unterstützen. „Dieses<br />

Ergebnis ist ein tolles Beispiel dafür, wie hoch<br />

die Qualität der bei i2b eingereichten Projekte<br />

mittlerweile ist“, freute sich Mag. Emanuel<br />

Bröderbauer, der Geschäftsführer der Initiative,<br />

die mit 380 Einreichungen heuer auch einen<br />

Alle Preisträger 2013<br />

auf einen Blick:<br />

Gesamtsieger:<br />

n Frische Fritzen<br />

n Nixe Bier<br />

Dienstleistung, Gewerbe, Handel:<br />

n Frische Fritzen<br />

n Nixe Bier<br />

n Sportly<br />

Technologie<br />

n beyondarts Kulur Apps<br />

n hill wind technologies<br />

n Tabidus Technology<br />

Studierende<br />

n SWOP Bikebox<br />

n Lohnerwerke<br />

n PipeSec<br />

Sonderpreise:<br />

EPU: fabberlounge<br />

Betriebsnachfolge: elmotions<br />

green innovators: hill wind technologies<br />

Sparkassen, Mag. Gregor Deix, den neuen Rekord aufstellen konnte.<br />

Ü


International, forschungsorientiert<br />

<strong>und</strong> berufsbegleitend studieren<br />

Die Fachhochschule St. Pölten steht für eine Ausbildung mit optimalen Karrierechancen <strong>–</strong><br />

Vollzeit oder berufsbegleitend. Studierende <strong>und</strong> AbsolventInnen sind Teil eines umfassenden<br />

internationalen Netzwerks. Forschung, Entwicklung <strong>und</strong> Innovation haben einen engen Bezug<br />

zur Lehre.<br />

R<strong>und</strong> 2000 Studierende lernen am<br />

Campus der FH St. Pölten. Ein breites<br />

Angebot r<strong>und</strong> um Medien, Informatik,<br />

Verkehr, Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Soziales vereint<br />

Theorie <strong>und</strong> Praxis <strong>und</strong> verschiedene Vertiefungsangebote<br />

ermöglichen ein abwechslungsreiches<br />

Studium mit individuellen<br />

Schwerpunkten. Neben umfassenden fachlich-methodischen<br />

Fertigkeiten mit hohem<br />

Praxisbezug erwerben Studierende der FH<br />

St. Pölten auch Soft Skills <strong>und</strong> Forschungskompetenzen.<br />

„Als Hochschule bildet die FH St. Pölten<br />

ihre Studierenden auf die Anforderungen der<br />

Gesellschaft, Wirtschaft <strong>und</strong> Industrie aus.<br />

Alle Studiengänge stehen für praxisgeleitete<br />

Lehre <strong>und</strong> interdisziplinäre <strong>und</strong> angewandte<br />

Projektarbeit“, sagt FH-Rektor Hannes Raffaseder.<br />

Schon während des Studiums arbeiten<br />

Studierende gemeinsam mit erfahrenen<br />

ForscherInnen an wissenschaftlichen Projekten.<br />

Hochkarätige Lehrende <strong>und</strong> Gastvortragende<br />

aus dem In- <strong>und</strong> Ausland vermitteln<br />

Fachwissen, aktuelle Themen <strong>und</strong> Branchentrends<br />

aus erster Hand.<br />

Professionell ausgestattete Studios <strong>und</strong> Labors<br />

sowie neueste Technik bieten eine<br />

ideale Lern- <strong>und</strong> Arbeitsatmosphäre. Auf<br />

14.500 m² finden sich nicht nur hochmoderne<br />

Hörsäle <strong>und</strong> eine Bibliothek mit mehr<br />

als 25.000 Medien, sondern auch mit neuester<br />

Technik ausgestattete Labors.<br />

Fotos: FH St. Pölten, Foto Kraus<br />

Berufsbegleitend studieren<br />

Die FH St. Pölten setzt auf die Vereinbarkeit<br />

von Studium, Beruf <strong>und</strong> Familie. Sieben Bachelor-<br />

<strong>und</strong> Masterstudiengänge sowie das gesamte<br />

Angebot der Weiterbildungslehrgänge<br />

werden daher berufsbegleitend bzw. berufsfre<strong>und</strong>lich<br />

organisiert. Die meisten berufsbegleitenden<br />

Studienangebote dauern zwei bis<br />

drei Jahre. Die Organisation der Studienangebote<br />

ist auf die speziellen Bedürfnisse von<br />

Berufstätigen abgestimmt: Verpflichtende<br />

Präsenzphasen, die meist am Abend <strong>und</strong> am<br />

Wochenende stattfinden, <strong>und</strong> Selbstlernphasen<br />

wechseln einander ab. Das sogenannte<br />

Blended Learning, das verschiedene Methoden,<br />

u.a. E-Learning, kombiniert, erlaubt den<br />

Studierenden eine flexible Zeiteinteilung.<br />

„Go international!“<br />

Unter diesem Motto fördert die FH St. Pölten<br />

den internationalen Erfahrungsaustausch von<br />

Studierenden. Ob ein Auslandssemester an<br />

einer der circa h<strong>und</strong>ert Partnerhochschulen<br />

auf drei Kontinenten, ein Auslandspraktikum<br />

oder die Teilnahme am International Student<br />

Network (ISN): Internationale Mobilität der<br />

Studierenden an der FH St. Pölten wird nicht<br />

nur gewünscht, sondern explizit gefördert<br />

<strong>und</strong> durch das International Office der FH<br />

St. Pölten unterstützt.<br />

Modern <strong>und</strong> kreativ<br />

Die FH St. Pölten ist zentral in der Landeshauptstadt<br />

St. Pölten gelegen <strong>und</strong> durch die<br />

gute Verkehrsanbindung schnell <strong>und</strong> bequem<br />

zu erreichen. Das umfassende Studienangebot,<br />

die moderne Infrastruktur sowie Wohn-,<br />

Sport- <strong>und</strong> Vergnügungsmöglichkeiten in der<br />

Stadt verleihen der FH St. Pölten den Status<br />

eines hervorragenden Lern- <strong>und</strong> Forschungsplatzes.<br />

Ü<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013 47


Ein Master ist<br />

ein Karriereturbo<br />

Die kürzlich von der Statistik Austria erhobenen Daten zur Erwachsenenbildung 2011/2012<br />

sprechen für sich: Annähernd die Hälfte aller Österreicherinnen <strong>und</strong> Österreicher im Alter<br />

von 25 bis 64 Jahren bildet sich weiter. Warum die Weiterbildungsquote von Menschen im<br />

Haupterwerbsalter gegenüber der Vorgängerstudie 2007 von knapp 40 auf 45,5 Prozent so<br />

deutlich gestiegen ist, hat Chefredakteurin Marie-Theres Ehrendorff den Institutsleiter des<br />

WIFI Österreich, Michael Landertshammer, gefragt.<br />

n Herr Prof. Landertshammer, boomt<br />

Weiterbildung in Krisenzeiten?<br />

Eindeutig ja. Denn in guten Zeiten haben<br />

jene bessere Chancen, die mehr Know-how<br />

haben als andere. In weniger guten Zeiten<br />

haben nur jene Chancen, die aktuelles<br />

Know-how haben. Das gilt für Unternehmen<br />

wie Mitarbeiter gleichermaßen. Es macht daher<br />

Sinn, gerade dann, wenn aufgr<strong>und</strong> von<br />

Auftragsrückgängen mehr Zeit zur Verfügung<br />

steht, diese in die Weiterbildung zu investieren.<br />

n Wie sehen die Zahlen des WIFI aus?<br />

Erfreulich! Die Bildungsstatistik für das<br />

Kursjahr 2012/13 weist neuerlich einen Zuwachs<br />

bei den gehaltenen Kursen aus: Österreichweit<br />

wurden 32.729 Weiterbildungsveranstaltungen<br />

an den WIFIs durchgeführt,<br />

was ein Plus von 3,3 Prozent ist. Ebenfalls<br />

um drei Prozent stieg die Zahl der Weiterbildungsteilnehmer,<br />

nämlich auf 363.729. Inhaltlich<br />

wurden branchenbezogene Weiterbildungen<br />

aus Handel, <strong>Tourismus</strong> <strong>und</strong> Gewerbe<br />

am stärksten nachgefragt, gefolgt von<br />

BWL <strong>und</strong> Persönlichkeitstrainings. Weiterhin<br />

gut gebucht waren firmeninternen WIFI-<br />

Trainings. An 4.155 maßgeschneiderten<br />

Schulungen nahmen über 41.300 Mitarbeiter<br />

teil. EDV/IT war dabei am häufigsten vertreten,<br />

gefolgt von Sprachtrainings.<br />

„Jeder zweite WIFI-K<strong>und</strong>e rechnet sich durch Weiterbildung bessere Aufstiegschancen aus“, weiß<br />

Prof. Dr. Michael Landertshammer, Institutsleiter des WIFI Österreich. Foto: WIFI/Michaela Bruckberger<br />

n Was ist der Unterschied Ihrer Weiterbildungseinrichtung<br />

im Vergleich zu<br />

den anderen Anbietern?<br />

Als Weiterbildungsinstitut der Wirtschaftskammer<br />

haben wir unser Ohr bei den Unternehmen<br />

<strong>und</strong> wissen genau, welches Knowhow<br />

in der Praxis wirklich relevant ist. Dahingehend<br />

entwickeln wir unsere Weiterbildungsangebote<br />

<strong>–</strong> 20 Prozent des WIFI-Kursprogramms<br />

sind jedes Jahr neu. Außerdem<br />

kommen unsere Trainer direkt aus der Wirtschaft.<br />

Wer sich am WIFI weiterbildet, wird<br />

auch eine ganz neue Art des Lernens entdecken.<br />

Wir haben mit wissenschaftlicher Unterstützung<br />

das WIFI-Lernmodell LENA<br />

LEbendig & NAchhaltig entwickelt. Im Mittelpunkt<br />

stehen die Lernenden, die von Trainerinnen<br />

<strong>und</strong> Trainern mit innovativen Lernmethoden<br />

dabei begleitet werden, sich Inhalte<br />

selbst zu erarbeiten. So trainieren unsere<br />

K<strong>und</strong>en gleich auch die Selbstlernkompetenz,<br />

die in der heutigen Wissensgesellschaft<br />

eine Schlüsselrolle spielt. Gelernt<br />

wird an praktischen Beispielen aus dem eigenen<br />

beruflichen Umfeld. Damit ist gewährleistet,<br />

dass das neue Know-how sofort<br />

umgesetzt werden kann.<br />

n Welche Personen setzen derzeit verstärkt<br />

auf Weiterbildung?<br />

Wir haben unsere K<strong>und</strong>en nach ihren Weiterbildungsmotiven<br />

befragt. Jeder zweite<br />

48<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013


Energiewende für<br />

intelligente Faule.<br />

Danke, Wasserkraft!<br />

Hier Film<br />

ansehen!<br />

Wer eine lebenswerte Umwelt <strong>und</strong> ein reines Gewissen haben will,<br />

hat es jetzt leicht: Einfach die Energiewende machen <strong>und</strong> zu Strom<br />

aus 100 % Wasserkraft wechseln. Mehr auf www.verb<strong>und</strong>.at<br />

Energieträger:<br />

Wasserkraft 100 %<br />

Stromkennzeichnung gem. § 78 Abs.1 <strong>und</strong> 2 ElWOG 2010 <strong>und</strong> Stromkennzeichnungs-VO<br />

2011 für den Zeitraum 1.1.2012 bis 31.12.2012. Durch den vorliegenden Versorgermix<br />

fallen weder CO 2 -Emissionen noch radioaktive Abfälle an.100 % der Nachweise stammen<br />

aus Österreich.


echnet sich bessere Aufstiegsmöglichkeiten<br />

aus, weitere 42 Prozent holen sich gezielt<br />

Unterstützung zur Lösung fachlicher Spezialprobleme.<br />

Auch Menschen, die über Aktuelles<br />

am Laufenden sein oder ihre Position<br />

im Unternehmen absichern möchten, setzen<br />

auf WIFI-Kurse. Unsere K<strong>und</strong>en sind also<br />

Menschen, die beruflich von Weiterbildung<br />

profitieren.<br />

n Kann man verschiedene B<strong>und</strong>esländer<br />

als weiterbildungsaffiner bezeichnen<br />

als andere?<br />

Nein, so kann man das nicht sagen. Unterschiede<br />

gibt es höchstens in den Inhalten. Je<br />

nachdem, welche Branchen <strong>und</strong> Wirtschaftszweige<br />

in einem B<strong>und</strong>esland vorrangig vertreten<br />

sind, bieten die Landes-WIFIs vor Ort<br />

unterschiedliche Angebotsschwerpunkte an.<br />

Ich denke da zum Beispiel an spezielle <strong>Tourismus</strong>lehrgänge<br />

in Tirol, Salzburg <strong>und</strong><br />

Kärnten oder an das Kompetenzzentrum<br />

Energietechnik am WIFI Steiermark.<br />

n Welche Art von Weiterbildung boomt<br />

derzeit <strong>–</strong> <strong>und</strong> gibt es einen internationalen<br />

Trend?<br />

Es gibt einen starken Trend zu höheren Abschlüssen.<br />

Ein Master ist eben ein Karriereturbo.<br />

Weiterbildung auf akademischem Niveau<br />

ist zu begrüßen, wir müssen aber aufpassen,<br />

dass die Lehre weiterhin attraktiv<br />

bleibt. Sonst wird sich der ohnehin spürbare<br />

Fachkräftemangel in den nächsten Jahren<br />

weiter verschärfen. Ganz wichtig ist hier die<br />

Durchlässigkeit der Bildungssysteme, um<br />

auch Lehrabsolventen eine hochschulische<br />

Karriere zu ermöglichen. Am WIFI bieten<br />

wir gemeinsam mit Universitäten akademische<br />

Lehrgänge mit hoher Praxisorientierung<br />

an, die auch ohne Matura zum Masterabschluss<br />

führen.<br />

Ganz neu ist die Berufsakademie Handel, die<br />

wir ab 2014 gemeinsam mit der FHWien der<br />

WKW anbieten. Es handelt sich um zwei<br />

zweisemestrige Lehrgänge für Handelsmitarbeiter<br />

<strong>und</strong> Lehrabsolventen, die auf Führungspositionen<br />

vorbereiten <strong>und</strong> mit einem<br />

anerkannten MSc abschließen.<br />

Foto: Wifi/Michaela Bruckberger<br />

n Wann ist es sinnvoll, auf Weiterbildung<br />

zu setzen?<br />

Zu lernen <strong>und</strong> sich weiterzubilden ist in jeder<br />

Phase des Lebens sinnvoll <strong>und</strong> notwendig!<br />

Wir leben in einer Zeit des rasanten technologischen<br />

Wandels, einmal Gelerntes verliert<br />

immer schneller seine Gültigkeit. Dazu<br />

kommt, dass in unserer Wissensgesellschaft<br />

die Jobs mit standardisiertem Anforderungsprofil<br />

stark zurückgehen, während der wissensintensive<br />

Dienstleistungsbereich bereits<br />

73 Prozent aller Arbeitnehmer beschäftigt.<br />

Sie sehen, ohne lebensbegleitendes Lernen<br />

geht es nicht. Wer sich beruflich neu orientieren<br />

will, dem empfehle ich eine Potenzialanalyse.<br />

Es handelt sich um ein wissenschaftlich<br />

f<strong>und</strong>iertes Testverfahren in Kombination<br />

mit vertieften Gesprächen, die Klarheit<br />

über Talente <strong>und</strong> Potenziale bringen.<br />

n Wer zahlt für Weiterbildung?<br />

Die WIFI-K<strong>und</strong>en bezahlen zu r<strong>und</strong> 40 Prozent<br />

ihre Weiterbildungen aus eigener Tasche,<br />

35 Prozent werden von den Unternehmen<br />

finanziert, <strong>und</strong> in sechs Prozent der<br />

Fälle teilen sich Kursteilnehmer <strong>und</strong> Arbeitgeber<br />

die Kosten. Übrigens besuchen fast 70<br />

Prozent der WIFI-K<strong>und</strong>en ihre Weiterbildungen<br />

gänzlich in ihrer Freizeit.<br />

n Wie sieht es mit Förderungen aus?<br />

Es gibt drei Säulen für Förderungen: die verschiedenen<br />

B<strong>und</strong>esländermodelle, Unterstützungen<br />

aus EU-Töpfen <strong>und</strong> steuerliche<br />

Möglichkeiten. Die B<strong>und</strong>esländermodelle<br />

fördern einzelne Arbeitnehmer je nach Alter<br />

<strong>und</strong> Einkommen, wenn diese Bildungsabschlüsse<br />

nachholen oder sich auf Meisterbzw.<br />

Befähigungsprüfungen vorbereiten<br />

wollen.<br />

Unternehmen können für Mitarbeiter ab 45<br />

oder niedrig qualifizierte Mitarbeiter eine<br />

Förderung aus dem Europäischen Sozialfonds<br />

beantragen. Schließlich bietet das<br />

Steuerrecht Fördermöglichkeiten. Unternehmen<br />

können zusätzlich zu den Ausbildungskosten<br />

einen Steuerfreibetrag in Höhe von<br />

20 Prozent der Kurskosten gewinnmindernd<br />

geltend machen oder auch eine Bildungsprämie<br />

in Höhe von sechs Prozent der Bildungsausgaben<br />

beanspruchen.<br />

n Wie anerkannt sind die Abschlüsse im<br />

In- <strong>und</strong> Ausland?<br />

Österreichs Unternehmen kennen <strong>und</strong> schätzen<br />

das WIFI, daher sind WIFI-Abschlüsse<br />

weithin anerkannt. Darüber hinaus ist das<br />

WIFI eine akkreditierte Zertifizierungsstelle<br />

etwa für Schweißerzertifikate, die international<br />

einen guten Ruf genießen. Wir setzen<br />

außerdem in vielen Bereichen auf internationale<br />

Kooperationen <strong>–</strong> bei Sprachen mit<br />

ausländischen Universitäten wie Cambridge,<br />

in der IT mit weltweit agierenden Unternehmen<br />

wie Microsoft oder Cisco oder beim<br />

WIFI-Bilanzbuchhalter mit der European<br />

Management Accountants Association.<br />

n Was bringt Weiterbildung, <strong>und</strong> wie<br />

sieht es mit Job-Chancen aus?<br />

Weiterbildungsmaßnahmen tragen nachweislich<br />

zur Jobsicherheit bei. Das Institut<br />

für Bildungsforschung der Wirtschaft hat vor<br />

fünf Jahren über 1.000 WIFI-Kursteilnehmer<br />

ein Jahr nach Kursende befragt, welche tatsächlichen<br />

Auswirkungen sie im Berufsleben<br />

feststellten. Beinahe die Hälfte der befragten<br />

Teilnehmer, deren Motiv für den<br />

Kursbesuch die Absicherung ihres Jobs bzw.<br />

das „Auf-dem-Laufenden-Bleiben“ war, gab<br />

an, dass sie dieses Ziel umsetzen konnten <strong>–</strong><br />

<strong>und</strong> bei denjenigen, die dieses Motiv nicht<br />

hatten, freuten sich noch einmal satte 28 Prozent<br />

über diesen Effekt. Für über 40 Prozent<br />

hat sich <strong>–</strong> wie gewünscht <strong>–</strong> eine interessantere<br />

berufliche Tätigkeit ergeben <strong>und</strong> für ein<br />

Drittel die berufliche Position verbessert.<br />

n Sind Unternehmen in angespannten<br />

wirtschaftlichen Zeiten überhaupt<br />

noch bereit, Geld für Weiterbildung in<br />

die Hand zu nehmen?<br />

Derzeit geben Unternehmen laut einer Umfrage<br />

vom Institut für statistische Analysen<br />

im heurigen Spätsommer in Österreich pro<br />

Mitarbeiter <strong>und</strong> Jahr 284 Euro für Weiterbildung<br />

aus. Acht von zehn befragten Personalverantwortlichen<br />

sind überzeugt, dass die<br />

Bedeutung der beruflichen Weiterbildung<br />

künftig noch steigen wird. Was wir allerdings<br />

bemerken, ist ein Trend von „nice to<br />

have“ zu „need to have“. Unternehmen achten<br />

verstärkt darauf, dass Inhalte auch wirklich<br />

gebraucht <strong>und</strong> am Arbeitsplatz angewendet<br />

werden.<br />

n WIFI International ist auch in den<br />

CEE-Ländern vertreten. Was bringt<br />

der Bildungsexport den Unternehmen?<br />

Wir begleiten Unternehmen, die in die<br />

CEE/SEE-Länder expandieren, mit Qualifizierungs-Know-how<br />

auf gewohnt hohem, internationalem<br />

Standard. Denn vor Ort brauchen<br />

österreichische Betriebe Mitarbeiter<br />

mit einem höheren Ausbildungsniveau, als<br />

es in der Regel geboten wird. In diesen Ländern<br />

ist zwar die theoretische Schulbildung<br />

gut, aber es gibt meist keine praktische Berufsausbildung.<br />

Lokale Weiterbildungsanbieter<br />

werden noch zu selten den Anforderungen<br />

westeuropäischer Unternehmen gerecht.<br />

Unsere Partner-WIFIs in Albanien,<br />

Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Kroatien,<br />

Polen, Rumänien, Serbien, Slowakei, Tschechien,<br />

Türkei <strong>und</strong> Ungarn fungieren als<br />

wichtige Standortentwickler für die österreichische<br />

Wirtschaft, die in diesen Ländern zu<br />

den wichtigsten Investoren zählt. Ü<br />

50<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013


Landeshauptmann Markus Wallner<br />

(rechts) überreicht Univ.-Prof. i. R.<br />

Georg Grabherr den Vorarlberger<br />

Wissenschaftspreis 2013. Georg<br />

Grabherr hat sich in mehreren wissenschaftlichen<br />

Arbeiten mit Vorarlberg,<br />

u.a. mit dem Biotopinventar,<br />

beschäftigt <strong>und</strong> damit wichtige<br />

Gr<strong>und</strong>lagen für eine f<strong>und</strong>ierte Auseinandersetzung<br />

mit den Lebensräumen<br />

in Vorarlberg geschaffen.<br />

Foto: VLK<br />

Wissenschaftsförderung<br />

in Vorarlberg großgeschrieben<br />

Am Welttag der Wissenschaften, den die UNESCO jährlich am 10. November begeht, wird an<br />

den bedeutenden Beitrag von Wissenschaft für Frieden <strong>und</strong> Entwicklung erinnert. Auch das<br />

Land Vorarlberg bietet verschiedene Unterstützungsleistungen, um Wissenschaft zu fördern<br />

<strong>und</strong> Vorarlberger Wissenschaftlerinnen <strong>und</strong> Wissenschaftler zu unterstützen.<br />

Von Christian Wieselmayer<br />

Vorarlberg setzt insbesondere in den Bereichen Bildung, Forschung<br />

<strong>und</strong> Wissenschaft deutliche Schwerpunkte. Denn, so<br />

die Einschätzung von Landeshauptmann Markus Wallner, die<br />

Erfolgschancen des Landes hängen eng mit geeigneten Maßnahmen<br />

zusammen, um Talente <strong>und</strong> Begabungen von Menschen optimal einzusetzen.<br />

Die wichtigste Ressource dafür, eine ausgezeichnete Bildungslandschaft,<br />

ist bereits vorhanden. Die Maßnahmen des Landes<br />

zur Förderung von Wissenschaft <strong>und</strong> Forschung sind vielseitig. So<br />

wird beispielsweise der „Vorarlberger Wissenschaftspreis“ seit dem<br />

Jahr 2000 verliehen. Damit werden hervorragende Leistungen von<br />

Wissenschaftlerinnen <strong>und</strong> Wissenschaftlern gewürdigt, die herausragende<br />

Arbeiten zu vorarlbergspezifischen Themen verfasst haben.<br />

Außerdem stellt Vorarlberg für wissenschaftliche Projekte, Publikationen<br />

<strong>und</strong> Veranstaltungen zu Themen, die für das Land Vorarlberg<br />

von besonderer Bedeutung sind, Förderungen <strong>und</strong> Zuschüsse zur<br />

Verfügung.<br />

Kaderschmiede <strong>und</strong> Partner für die Wirtschaft<br />

Ein wichtiger Meilenstein im Bereich Wissenschaft wurde mit der<br />

Gründung der FH Vorarlberg (FHV) gesetzt. Über 1.100 Personen<br />

studieren derzeit in den verschiedenen Bachelor- <strong>und</strong> Master-Studiengängen.<br />

Für eine breit gefächerte, hochwertige Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

im Lande werden an der FHV neue Angebote zielgerichtet<br />

in stark nachgefragten Bereichen geschaffen. So gibt es seit Herbst<br />

2013 einen berufsbegleitenden Masterstudiengang Energietechnik<br />

<strong>und</strong> Energiewirtschaft. Und im Oktober 2014 startet das Studium<br />

„Elektrotechnik dual“, das Studium <strong>und</strong> Praxis optimal verbindet <strong>–</strong><br />

ein Novum in Österreich. Die Ausgaben für die FHV werden daher<br />

von derzeit 1,7 Millionen Euro auf 2,3 Millionen Euro im Jahr 2014<br />

gesteigert. Insgesamt hat die Landesregierung im Zeitraum 1999 bis<br />

2013 r<strong>und</strong> 140 Millionen Euro zur Finanzierung der FH aufgewendet,<br />

davon knapp 60 Millionen Euro für bauliche <strong>und</strong> infrastrukturelle<br />

Maßnahmen.<br />

Kooperation mit der Universität Innsbruck<br />

Enge Kooperationen im Wissenschaftsbereich gehen auch über die<br />

Landesgrenzen hinaus: So beteiligt sich Vorarlberg beispielsweise<br />

an der Finanzierung einer Stiftungsprofessur im Bereich Architektur<br />

für das Fachgebiet „Gr<strong>und</strong>lagen im Hochbau“ an der Universität<br />

Innsbruck. Eingerichtet wurde die Professur vom Land Tirol sowie<br />

von weiteren Sponsoren. Die Unterstützung ist vorerst auf drei Jahre<br />

zugesichert. Mit der bereits erfolgten Einrichtung einer gemeinsamen<br />

Professur für Elementarpädagogik, der erst zweiten in Österreich,<br />

beschreiten die Pädagogische Hochschule <strong>und</strong> die Universität Innsbruck<br />

neue Wege in der Ausbildung von Pädagoginnen <strong>und</strong> Pädagogen.<br />

Forschung auf internationalem Niveau<br />

Den in Vorarlberg tätigen wissenschaftlichen Einrichtungen stellt das<br />

Land finanzielle Unterstützungen für Forschungsprojekte zur Verfügung.<br />

Das Forschungsvolumen für die FH Vorarlberg allein betrug<br />

im Jahr 2012 mehr als 3,5 Millionen Euro. Daher ist die FH laut Landesrat<br />

Harald Sonderegger „eine Top-Adresse für Studierende <strong>und</strong><br />

ein starker Partner für die Unternehmen“.<br />

Ü<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013 51


Foto: Jupiterimages<br />

Der Westen prescht vor<br />

Gemeinsame Schule der zehn- bis 14-Jährigen<br />

Alle Beteiligten wissen <strong>und</strong> geben auch<br />

zu, dass die bereits seit Langem geführte<br />

Diskussion am Ende des Tages<br />

in der Hauptsache den Kindern geschadet<br />

haben wird <strong>und</strong> in weiterer Hinsicht dem<br />

Standort Österreich. Ein durchlässiges Bildungssystem<br />

<strong>schafft</strong> die Gr<strong>und</strong>lage dafür,<br />

dass jedes Kind seinen individuellen Anlagen<br />

<strong>und</strong> Fähigkeiten entsprechend ausgebildet<br />

<strong>und</strong> gefördert wird. Leistungsbereit <strong>und</strong><br />

leistungsstark sind Kinder dann, wenn sie<br />

weder unter- noch überfordert sind, sondern<br />

ihren Stärken entsprechend herausgefordert<br />

werden <strong>und</strong> so auch lernen, sich selbst herauszufordern.<br />

An einer intellektuellen Herausforderung<br />

Freude zu haben ist starker<br />

Ausdruck einer gefestigten Persönlichkeit.<br />

Obwohl viel von der Bildungsgesellschaft<br />

die Rede ist, scheint die Frage, wie Bildung<br />

optimalerweise vonstatten zu gehen habe,<br />

Unter allen Experten <strong>und</strong> selbst unter Politikern herrscht Einigkeit<br />

darüber, dass Teile des österreichischen Schulsystems<br />

dringend reformiert gehörten. Vor allem die Sek<strong>und</strong>arstufe I,<br />

wozu Hauptschule, Polytechnische Schule <strong>und</strong> AHS-Unterstufe<br />

zählen, sind zu einem heiß umkämpften ideologischen<br />

Zankapfel geworden.<br />

Von Siegfried Hetz<br />

weitgehend nur schwer zu beantworten zu<br />

sein. Deshalb bleibt <strong>–</strong> was je nach Ideologie<br />

beklagt oder nivelliert wird <strong>–</strong> der Umstand,<br />

dass sich der Bildungsprozess tendenziell<br />

von der Familie <strong>und</strong> dem häuslichen Umfeld<br />

zur Schule hin verlagert, viel zu wenig berücksichtigt.<br />

Dieser Sachverhalt ist kein allein<br />

auf Österreich bezogener Bef<strong>und</strong>, sondern<br />

den Industriegesellschaften mit ihren<br />

spezifischen Strukturen geschuldet. Darauf<br />

heißt es verstärkt Rücksicht zu nehmen. Das<br />

verpflichtende Kindergarten-Jahr ist eine<br />

52<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013


Bildung<br />

richtige <strong>und</strong> wichtige Antwort auf die sich<br />

stets verändernden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen.<br />

Auch die gemeinsame<br />

Schule der zehn- bis 14-Jährigen weist in<br />

diese Richtung. Doch an dieser Achillesferse<br />

hängt sich sozusagen die Diskussion auf <strong>und</strong><br />

gerät in die Warteschleife.<br />

Die Gräben sind überwindbar<br />

Die laufenden Koalitionsverhandlungen liefern<br />

für die Fortsetzung dieser unendlichen<br />

Geschichte den traurigen Beweis. Mit einer<br />

vorgeschlagenen Orientierungsphase in der<br />

5. <strong>und</strong> 6. Schulstufe hätte nicht nur ein für<br />

beide Seiten tragfähiger Kompromiss gef<strong>und</strong>en<br />

werden können, darüber hinaus wäre außerdem<br />

einer häufig aufgestellten Forderung<br />

nach Ausweitung der Primarstufe entsprochen<br />

worden. Im EU-weiten Vergleich steht<br />

das System, dass nach der vierjährigen<br />

Volksschule die Entscheidung für den weiteren<br />

Schulweg <strong>und</strong> damit für das weitere<br />

Leben zu treffen ist, ziemlich verlassen da.<br />

Außer in Österreich gilt dieses Modell nur<br />

noch in Teilen Deutschlands. Den Kindern<br />

zwei weitere Jahre der Orientierungsphase<br />

zu ermöglichen wäre eine gelungene Antwort<br />

auf die sich rapide ändernden gesellschaftlichen<br />

Verhältnisse, die Eltern wie Kinder<br />

erst verdauen müssen, wobei die Digitalisierung<br />

unserer Informations- <strong>und</strong> Unterhaltungswelt<br />

nur ein Aspekt ist.<br />

Der Salzburger Landeshauptmann Wilfried<br />

Haslauer, der in den laufenden Koalitionsverhandlungen<br />

für die ÖVP das Thema Bildung<br />

vertritt, hat bereits 2011 das sogenannte<br />

Salzburger Modell zur Bildungsreform präsentiert.<br />

Demnach soll die Neue Mittelschule<br />

flächendeckend ausgebaut <strong>und</strong> zur Regelschule<br />

werden. Komplementär dazu soll die<br />

Langform des Gymnasiums bestehen bleiben,<br />

unter der Voraussetzung, dass Themenschwerpunkte<br />

angeboten werden. Der Zugang<br />

soll aber nur jenen Schülern offenstehen,<br />

die dafür auch „wirklich geeignet“ sind.<br />

Wie diese Eignung über das Zeugnis der<br />

vierten Klasse Volksschule hinaus festgestellt<br />

wird, soll von Experten des Landesschulrats<br />

erarbeitet werden. Letztendlich<br />

würde es auf eine etwas verbrämte Form der<br />

klassischen Aufnahmeprüfung hinauslaufen.<br />

„Bildung“, so Haslauer, „ist einfach einer der<br />

wichtigsten Bereiche der Gesellschaft, zu<br />

dem es traditionell unterschiedliche Zugänge<br />

gibt. Budgetlimits gibt es in allen Bereichen,<br />

mögen sie noch so wichtig sein <strong>–</strong> mein Ziel<br />

ist es, dass dieses Limit bei der Bildung so<br />

hoch wie möglich ist, damit wir den Kindern<br />

<strong>und</strong> Jugendlichen die besten Rahmenbedingungen<br />

bieten können. Gute Lösungen im<br />

Bildungsbereich müssen Lösungen sein, die<br />

Lehrern, Eltern <strong>und</strong> Schülern gerecht werden.<br />

Es wird hier ja nicht aus Lust am Streit<br />

kontroversiell diskutiert, sondern weil es um<br />

die Zukunft der Kinder geht, die uns allen<br />

wichtig ist. Jetzt ist es aber an der Zeit die<br />

Debatten zu beenden <strong>und</strong> zu Lösungen zu<br />

Beate Palfrader, Tiroler Landesrätin <strong>und</strong> Bildungsreferentin im Gedankenaustausch mit Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schülern.<br />

Foto: Land Tirol/Berger<br />

Landesrätin Bernadette Mennel, zuständig für Bildungsfragen in Vorarlberg, diskutiert mit Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schülern der Hauptschule Hard-Mittelweiherburg.<br />

Foto: Christine Kees<br />

Der Salzburger Landeshauptmann <strong>und</strong> Bildungsreferent anlässlich der Eröffnung der Musikhauptschule<br />

Lamprechtshausen.<br />

Foto: LMZ/Kolarik Andreas<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013 53


Bildung<br />

54<br />

k<br />

Kommentar<br />

Mutig in die neuen Zeiten!<br />

Die Diskussionen drehen sich im Kreis,<br />

mehr noch in einer Spirale, <strong>und</strong> die<br />

führt nicht himmelwärts, sondern auf<br />

direktem Weg nach unten. Dagegen<br />

kann auch das affirmative Bild der<br />

Neos, wonach jedem Kind die Flügel<br />

gehoben gehörten, nicht mehr viel<br />

ausrichten. Der Kolbenfresser im Getriebe<br />

der rot-schwarzen Koalition<br />

schreibt den Stillstand fest, während<br />

die vermeintlich Agierenden der betrüblichen<br />

Annahme sind, sie würden<br />

sich doch bewegen. Wer das Umsteigen<br />

von einem kaputten in einen lädierten<br />

Wagen als Fortschritt bezeichnet,<br />

hat entweder Probleme oder ist<br />

Artist im SPÖVP-Zirkus, dessen Programm<br />

die Besucher aus dem Zelt<br />

treibt. Der Direktor steht vor der Alternative:<br />

Zusperren oder Neubeginn.<br />

Umgemünzt auf die österreichische<br />

Bildungslandschaft, könnte das alternativlos<br />

nur Neubeginn heißen. Und<br />

der müsste so ausschauen: Abbruch<br />

der laufenden Verhandlungen. An die<br />

Stelle der bisherigen Verhandlungspartner<br />

tritt ein hochkarätig besetztes<br />

Expertengremium, das sich aus national<br />

<strong>und</strong> international ausgewiesenen<br />

Bildungsexperten, Vertretern der gesellschaftlich<br />

relevanten Gruppen <strong>und</strong><br />

in begrenztem Umfang auch Politikerinnen<br />

<strong>und</strong> Politikern der im Nationalrat<br />

vertretenen Parteien zusammensetzt.<br />

Dieser Kreis hat die Aufgabe, die<br />

österreichische Bildungslandschaft mit<br />

allen Schwächen <strong>und</strong> Stärken schonungslos<br />

zu analysieren <strong>und</strong> innerhalb<br />

einer angemessenen Frist einen Prioritäten-Katalog<br />

zu erstellen, den die<br />

B<strong>und</strong>esregierung in einem mehrstufigen<br />

Plan umzusetzen hat. Das Motto<br />

lautet dabei: Es gibt keine Tabus <strong>und</strong><br />

keine Denkverbote. Die Richtschnur<br />

wird allein von den demografischen<br />

Zahlen, den vorhandenen <strong>und</strong> zu erwartenden<br />

gesellschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

<strong>und</strong> dem Bekenntnis<br />

getragen, die Kreativität eines jeden<br />

einzelnen Kindes zu wecken <strong>und</strong> uneingeschränkt<br />

zu fördern. Denn in den<br />

heranwachsenden Kindern ist nicht<br />

nur die Zukunft angelegt, sondern sie<br />

stellen die wichtigste Ressource dieses<br />

Landes dar. Die Österreichische Industriellenvereinigung<br />

hat jüngst einen<br />

ähnlichen Vorschlag unterbreitet. Aber<br />

was nützt das alles? Solange die Zweidrittelmehrheit<br />

für Bildungsfragen im<br />

Parlament nicht gefallen ist, dreht sich<br />

die Spirale weiter nach unten. SH.<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013<br />

kommen. Ich bin offen für Neues <strong>und</strong> offen<br />

für gemeinsame gute Lösungen. Das erwarten<br />

sich auch die Menschen in Österreich.“<br />

Ähnlich argumentieren auch die Bildungsreferentinnen<br />

in Tirol <strong>und</strong> Vorarlberg. So fordert<br />

die zuständige Vorarlberger Landesrätin<br />

Bernadette Mennel die Umsetzung guter pädagogischer<br />

Konzepte in der Fläche. „Dafür<br />

brauchen wir hervorragend ausgebildete<br />

Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrer auf allen Ebenen des<br />

Schulsystems.“ Weiter macht Mennel deutlich,<br />

dass Rahmenbedingungen <strong>und</strong> Schulorganisation<br />

diese Zielerreichung zu unterstützen<br />

haben. Welchen Namen die Schule<br />

schließlich trägt, sei sek<strong>und</strong>är. Wichtig sei<br />

das Ergebnis.<br />

Die Tiroler Landesrätin Beate Palfrader betont:<br />

„Wir haben die Pflicht, allen Kindern<br />

<strong>–</strong> ungeachtet ihrer Herkunft, ihrer Begabung<br />

<strong>und</strong> ihres sozialen Umfeldes <strong>–</strong> nicht nur die<br />

gleiche Bildung, sondern auch dieselben<br />

Startbedingungen für ihre schulische <strong>und</strong> berufliche<br />

Laufbahn mit auf den Weg zu geben.<br />

Davon profitieren die Kinder <strong>und</strong> letztendlich<br />

die ganze Gesellschaft.“<br />

Schulversuche<br />

in Tirol <strong>und</strong> Salzburg<br />

Zu den geplanten Schulversuchen in Tirol<br />

führt Palfrader aus, dass Landeshauptmann<br />

Günther Platter <strong>und</strong> sie sich einig sind, „dass<br />

wir uns Stillstand <strong>und</strong> ideologische Grabenkämpfe<br />

in Bildungsfragen nicht leisten können.<br />

B<strong>und</strong>esgesetze verhindern aber, dass<br />

wir eine flächendeckende gemeinsame<br />

Schule der zehn- bis 14-Jährigen einführen<br />

können. So werden zum Beispiel Bezirke mit<br />

nur einem Gymnasium de facto von solch einem<br />

Modellversuch ausgeschlossen. Möglich<br />

ist aber ein Schulversuch in einer Modellregion.<br />

Im Zillertal gibt es beste Voraussetzungen,<br />

eine Modellregion zu starten, da<br />

es keine Unterstufe eines Gymnasiums in<br />

dieser Region gibt. Dieser Versuch soll im<br />

Herbst 2014 starten <strong>und</strong> wissenschaftlich begleitet<br />

werden. Dabei setzen wir auf die Mitwirkung<br />

der Tiroler Pädagogischen Hochschulen<br />

sowie der Universität Innsbruck.“<br />

„In Innsbruck dagegen“, so Palfrader, „gestaltet<br />

es sich schwierig: Um mit einem<br />

Schulversuch starten zu können, bedarf es<br />

einer Zwei-Drittel-Zustimmung der Eltern<br />

<strong>und</strong> des Lehrkörpers. Diese Zustimmung<br />

gibt es derzeit an keinem Gymnasium in<br />

Innsbruck. Es liegt jetzt an der Stadt, Gespräche<br />

zu führen <strong>und</strong> einen entsprechenden<br />

Standort zu finden.“<br />

Auch die Salzburger Volkspartei kann sich<br />

Schulversuche in diese Richtung durchaus<br />

vorstellen. Gr<strong>und</strong>voraussetzung sei dabei jedoch,<br />

dass die entsprechende Region <strong>und</strong> die<br />

betroffenen Schulen damit einverstanden<br />

sind <strong>und</strong> der Unterricht bestmöglich differenziert<br />

stattfinden kann. „Wir wollen“, so<br />

Hauslauer, „solche Maßnahmen sicher nicht<br />

über die Köpfe von Lehrern, Eltern <strong>und</strong><br />

Schülern hinweg verordnen.“ Gleichzeitig<br />

Foto: Jupiterimages<br />

verweist er aber auch darauf, dass die Debatte<br />

über Gesamtschule oder Gymnasium<br />

tatsächlich am gr<strong>und</strong>legenden Problem vorbeigehe.<br />

„Wir müssen bereits im Kindergarten<br />

<strong>und</strong> in der Volksschule ansetzen. Klares<br />

Ziel ist es, dass die Kinder nach Absolvieren<br />

der Volksschule alle gr<strong>und</strong>legenden Basisfähigkeiten<br />

wie Lesen, Schreiben <strong>und</strong> Rechnen<br />

beherrschen müssen, <strong>und</strong> völlig unbestritten<br />

ist auch die Notwendigkeit, dafür zu sorgen,<br />

dass alle Kinder beim Schuleintritt bereits<br />

über die notwendigen Sprachkenntnisse verfügen<br />

sollen, um dem Unterricht folgen zu<br />

können.“<br />

Befragung in Vorarlberg<br />

In Vorarlberg werden derzeit in einem breit<br />

angelegten Forschungsprojekt sehr genau die<br />

Rahmenbedingungen in der Region analysiert.<br />

Auf Basis dieser Analyse wird anschließend<br />

eine Weiterentwicklung der<br />

Schulen der Sek<strong>und</strong>arstufe I überlegt. „Dabei“,<br />

so Mennel, „wird die Schule als Ganzes<br />

in den Blick genommen: Die Bedürfnisse der<br />

Schüler, die Anforderungen an die Lehrer<br />

<strong>und</strong> die Schulorganisation. Besonders wich-


tig sind uns die Erwartungen der Eltern, der<br />

Schüler <strong>und</strong> der Lehrer an die Schule der Zukunft.“<br />

Dazu wird derzeit eine große Befragung<br />

durchgeführt. „Wir haben“, konkretisiert<br />

Mennel, „in Vorarlberg 22.000 Eltern<br />

<strong>und</strong> Schüler sowie alle Lehrer der Mittelschulen<br />

<strong>und</strong> der AHS zur Teilnahme eingeladen.<br />

Die Ergebnisse aus diesen Befragungen<br />

fließen in die Arbeit der Expertengruppen<br />

ein. Im Projekt arbeiten 30 Bildungsexperten<br />

aus Hochschulen, aus Schulen <strong>und</strong><br />

dem Bildungsmanagement. Wir haben Fachleute<br />

der Inklusion, der Begabtenförderung,<br />

der Integration, Erziehungswissenschaftler,<br />

Psychologen <strong>und</strong> Bildungssoziologen im<br />

Team. Am Ende dieses Analyseprozesses<br />

soll ein Vorarlberger Bildungsbericht mit<br />

Empfehlungen der Experten zur Weiterentwicklung<br />

der Sek<strong>und</strong>arstufe I stehen.“ Mennel<br />

verweist abschließend darauf, dass<br />

Schulorganisation ganz wesentlich in der<br />

Entscheidungskompetenz des B<strong>und</strong>es liege.<br />

Der Bildungsbericht werde aber auch Bereiche<br />

aufzeigen, in denen wir im Land die Weiterentwicklungen<br />

initiieren können.<br />

Diskrepanz zwischen<br />

Aufwand <strong>und</strong> Ertrag<br />

Auffällig an der lähmenden Bildungsdiskussion<br />

ist, dass fehlende Budgetmittel nur<br />

höchst selten als Verhinderungsgr<strong>und</strong> angeführt<br />

werden. Österreich liegt mit den Bildungsausgaben<br />

pro Kopf im europäischen<br />

Spitzenfeld. Gemessen an diesen Ausgaben,<br />

müsste Bildungsexperten zufolge der Status<br />

quo ein höherer sein. „Über alle Bildungsbereiche<br />

hinweg“, so Mennel, „werden in<br />

Österreich durchschnittlich knapp 9.000<br />

Euro pro Schüler/Studierendem ausgegeben.<br />

Mindestens ebenso wichtig wie die Frage<br />

nach der Höhe der Bildungsausgaben ist die<br />

Frage, wofür das Geld ausgegeben wird.<br />

Wichtig für den Erfolg der Kinder in der<br />

Schule sind vor allem die Lehrerinnen <strong>und</strong><br />

Lehrer. Derzeit wird in Österreich die Ausbildung<br />

der Lehrer völlig neu gestaltet. Von<br />

der Volksschule bis zu den maturaführenden<br />

Schulen werden zukünftig alle Lehrerinnen<br />

<strong>und</strong> Lehrer ein Master-Studium absolvieren.<br />

In der Gestaltung der Lehramtsstudien werden<br />

Universitäten <strong>und</strong> Pädagogische Hochschulen<br />

eng kooperieren. Das bedeutete eine<br />

gute Verbindung von Fachwissenschaft,<br />

Fachdidaktik <strong>und</strong> Praxis <strong>und</strong> wird einen<br />

Qualitätsschub bringen. Wir investieren gut,<br />

wenn wir in die Ausbildung <strong>und</strong> die Fortbildung<br />

der Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrer investieren.“<br />

Die Tiroler Landesrätin Beate Palfrader macht<br />

in diesem Zusammenhang sehr deutlich, dass<br />

„wir in den B<strong>und</strong>esländern viel näher an der<br />

schulischen Realität sind <strong>und</strong> konstruktiv an<br />

einer besseren Zukunft arbeiten. Bildungsgesetzgebung<br />

ist leider aber großteils B<strong>und</strong>essache.“<br />

Ihrer Meinung nach lägen die Themen<br />

auf dem Tisch, auch die Lösungsansätze seien<br />

bekannt. Jetzt brauche es den Mut zu durchgreifenden<br />

Reformen. „Ich denke hier zum<br />

Beispiel an die verbesserte Unterstützung von<br />

Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf,<br />

an die Unterstützung von verhaltensauffälligen<br />

oder krisengeprägten Schülern <strong>und</strong><br />

an den Unterricht von Schülern ohne oder mit<br />

nur elementaren Deutschkenntnissen. Aber<br />

auch die Förderung von hochbegabten Schülern<br />

gehört in diese Aufzählung. Da“, so Palfrader<br />

abschließend, „würden noch viel mehr<br />

Ressourcen <strong>und</strong> Supportsysteme benötigt.“ Ü<br />

Foto: Jupiterimages<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013 55


Von klein bis groß: TYROLIT stellt 80.000 Produkte her.<br />

Die Welt schleift tirolerisch!<br />

Die TYROLIT-Gruppe mit Sitz in Schwaz/Tirol ist als Technologieführer international bekannt.<br />

Was haben die Elektrokomponenten<br />

eines Smartphones mit dem Verbrauch<br />

Ihres Autos zu tun? In<br />

welcher Verbindung stehen künstliche Hüftgelenke<br />

<strong>und</strong> Flugzeugturbinen? Und gibt es<br />

wirklich einen Zusammenhang zwischen<br />

dem scharfen Blick durch ein modernes Brillenglas<br />

<strong>und</strong> dem Aquaplaning-Risiko einer<br />

Landebahn am Flughafen? Diese Verbindungen<br />

gibt es tatsächlich. Hinter all diesen Produkten<br />

vereint sich innovatives Schleif-<br />

Know-how aus Tirol.<br />

Die TYROLIT-Gruppe gehört zu den weltweit<br />

führenden Herstellern von Schleifmitteln.<br />

Das Geheimnis des Unternehmens der<br />

Swarovski Gruppe liegt in seiner Innovationskraft,<br />

kombiniert mit Produkten bester<br />

Qualität. Viele internationale Industrien setzen<br />

heute auf das Know-how aus Tirol.<br />

TYROLIT entwickelt maßgeschneiderte<br />

Werkzeuge <strong>und</strong> ist als kompetenter Technologiepartner<br />

häufig bereits in den Planungsprozess<br />

beim K<strong>und</strong>en vor Ort eingeb<strong>und</strong>en.<br />

Alles begann im Swarovski-Stammwerk in<br />

Wattens, mit Werkzeugen zum Schleifen <strong>und</strong><br />

Polieren von Kristallglas. Heute <strong>–</strong> 94 Jahre<br />

später <strong>–</strong> ist TYROLIT weltweit mit über<br />

4.600 Mitarbeitern an 27 Produktionsstandorten<br />

auf vier Kontinenten erfolgreich tätig.<br />

Die weltweiten Geschicke des Tiroler Innovationsführers<br />

werden nach wie vor vom<br />

Stammhaus in Schwaz gelenkt. 1.150 Mitarbeiter<br />

entwickeln <strong>und</strong> produzieren hier laufend<br />

neue Schleiferzeugnisse höchster Qualität.<br />

Aktuell werden 35 Lehrlinge bei<br />

TYROLIT ausgebildet. TYROLIT stellt<br />

80.000 Produkte in vier Geschäftsbereichen<br />

her: Metall <strong>und</strong> Präzision, Bau, Stein <strong>–</strong> Keramik<br />

<strong>–</strong> Glas <strong>und</strong> Handel.<br />

Namhafte Unternehmen aus der Automobiloder<br />

Turbinenindustrie zählen zu den K<strong>und</strong>en<br />

der Abteilung Metall <strong>und</strong> Präzision. Von<br />

Mikrowerkzeugen so groß wie ein Sandkorn<br />

zur Bearbeitung von Elektronikkomponenten<br />

für Smartphones bis hin zu Werkzeugen<br />

zur Herstellung von Großverzahnungen für<br />

die Windkraftindustrie <strong>–</strong> TYROLIT entwickelt<br />

<strong>und</strong> liefert Präzisionswerkzeuge für<br />

wirtschaftliche Prozesse.<br />

Die Abteilung Stein <strong>–</strong> Keramik <strong>–</strong> Glas stellt<br />

für ihre K<strong>und</strong>en hochwertige Diamantwerkzeuge<br />

her, die seine Materialien aus Naturstein,<br />

Glas <strong>und</strong> Keramik in Form bringen. So<br />

sägen TYROLIT-Werkzeuge beispielsweise<br />

Marmorblöcke aus dem Steinbruch, schleifen<br />

Gläser für Autos oder polieren hochwertige<br />

Steinoberflächen, die ihren Einsatz in<br />

Bad <strong>und</strong> Küche finden.<br />

Im Bereich Bau ist TYROLIT Systemanbieter<br />

für hochwertige Diamantwerkzeuge <strong>und</strong><br />

Maschinen. Werkzeuge „made by<br />

TYROLIT“ schleifen die Oberflächen von<br />

Autobahnen mit dem Ziel der Lärmminderung,<br />

bearbeiten Landebahnen auf Flughäfen<br />

zur Reduktion von Aquaplaning oder schneiden<br />

Türen <strong>und</strong> Fenster in Betonwände.<br />

Hinzu kommen Spezialanwendungen, wie<br />

beispielweise der kontrollierte Rückbau von<br />

Bohrinseln oder Atomkraftwerken.<br />

Der Industriefachhandel r<strong>und</strong>et mit einem<br />

umfassenden Standardsortiment das Angebot<br />

des Schleifexperten ab <strong>und</strong> stellt auf<br />

diese Weise auch kleineren <strong>und</strong> mittleren Betrieben<br />

sowie Endanwendern, das Schleif-<br />

Know-how von TYROLIT zur Verfügung.<br />

Zu den K<strong>und</strong>en zählen Fachhändler, Schlossereien,<br />

Reparaturbetriebe sowie Unternehmen<br />

im Anlagen-, Behälter- <strong>und</strong> Karosseriebau.<br />

Ü<br />

Weiterführende Informationen:<br />

www.tyrolit.com oder unter<br />

facebook.com/tyrolit<br />

TYROLIT Standort in Schwaz in Tirol.<br />

Fotos: TYROLIT<br />

56<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013


feratel Wetterpanorama<br />

ist smart<br />

feratel begeistert seit Kurzem mit einem innovativen <strong>und</strong> kostenlosen Highlight, der App<br />

feratel PanoramaTV. Die bekannten Wetter Panoramabilder aus dem TV können damit ab sofort<br />

nicht nur im TV oder Internet, sondern auch am Smart TV <strong>und</strong> am Smartphone genossen<br />

werden. Die App ist kostenlos <strong>und</strong> steht ab sofort in den Stores zum Download bereit.<br />

Sie träumen vom Winter in den Bergen,<br />

planen bereits ein paar Skitage in den<br />

Alpen oder wollen einfach wissen, wie<br />

das Wetter in Ihrem Lieblingsort ist? Schalten<br />

Sie doch einfach Ihren Smart-TV ein, laden<br />

Sie sich die App feratel PanoramaTV herunter<br />

<strong>und</strong> genießen Sie atemberaubende Panorama-Bewegtbilder<br />

in HD-Qualität von<br />

den Top-Destinationen Europas. Sollten Sie<br />

keinen Smart-TV haben, steht Ihnen die App<br />

selbstverständlich auch am Smartphone kostenlos<br />

zur Verfügung. feratel media technologies<br />

AG, einer der führenden Anbieter <strong>und</strong><br />

Entwickler touristischer Informationssysteme<br />

sowie bekannt für das Panorama TV,<br />

macht’s möglich.<br />

Livestreams in HD<br />

feratel wird mit der innovativen App nicht<br />

nur dem Trend steigender zeitlicher bzw. örtlicher<br />

Flexibilität beim Medienkonsum gerecht,<br />

es sind vor allem die Qualitätsmerkmale,<br />

die die Applikation von anderen<br />

Smartphone-Apps abgrenzt: Panoramavideos<br />

in HD von 300 europäischen Standorten,<br />

ergänzt um Wetterinfos <strong>und</strong> Wetterprognosen,<br />

Kameras in der Nähe des User-Standorts,<br />

Hinweise auf die neuesten Kameras<br />

u.v.m. <strong>–</strong> die App feratel PanoramaTV setzt<br />

damit neue Maßstäbe.<br />

Mit der App feratel PanoramaTV können Sie<br />

sich somit immer live von der Wetterlage vor<br />

Ort überzeugen. Mit unseren Kameras in den<br />

Alpen, am Mittelmeer, an der Nordsee, in<br />

den unterschiedlichsten Städten sowie in<br />

Osteuropa bieten wir Ihnen einen Blick auf<br />

die schönsten Destinationen in Europa <strong>und</strong><br />

versorgen Sie nahezu flächendeckend mit<br />

topaktuellen Wetterinformationen.<br />

Wetterpanorama ist smart<br />

Livewetterbilder in Broadcastqualität r<strong>und</strong><br />

um die Uhr sind sowohl für den Mobile-User<br />

als auch TV-Zuseher gleichermaßen jederzeit<br />

<strong>und</strong> regelmäßig von Interesse. feratel<br />

bietet mit der innovativen App feratel PanoramaTV<br />

das dazu passende Tool an. Die<br />

Smart-TV-App wird betrieben u.a. mit dem<br />

Marktführer Samsung sowie LG, Löwe,<br />

Sharp, VideoWeb, der Deutschen Telekom<br />

u.v.m.<br />

feratel media technologies AG<br />

Als touristischer Gesamtlösungsanbieter mit<br />

r<strong>und</strong> 180 Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern<br />

in Europa <strong>und</strong> Standorten in Österreich,<br />

Deutschland, der Schweiz, Italien, den Niederlanden,<br />

Belgien, Spanien, Tschechien,<br />

der Slowakei, Bulgarien <strong>und</strong> den USA konzentriert<br />

sich die feratel media technologies<br />

AG auf drei Kernbereiche: Telekommunikation,<br />

Informations- <strong>und</strong> Reservierungssysteme<br />

sowie Medien. Kernkompetenz des Unternehmens<br />

<strong>und</strong> des Teams ist die Verbindung<br />

innovativer<br />

Marketingansätze<br />

mit touristischem<br />

Branchen-Know-how<br />

<strong>und</strong> technischem<br />

Fachwissen. Ü<br />

www.feratel.com<br />

Fotos: feratel<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013 57


Skifahren ist jung <strong>und</strong> bleibt in<br />

Der Blick auf die lange Liste der neuerlichen Investitionen der Seilbahn-Unternehmen für die<br />

kommende Saison zeigt, dass die Branche auf Kurs ist <strong>und</strong> bereit, die nächsten Weichen zu<br />

stellen: Die Seilbahnen entwickelten sich vom Transporteur zum Erlebnisanbieter.<br />

58<br />

Österreich steht bei vielen Wintersportlern<br />

hoch im Kurs. Dies ist auch<br />

der Investitionsbereitschaft zu verdanken,<br />

die Österreichs Seilbahnen zu den<br />

modernsten, sichersten, schnellsten <strong>und</strong><br />

komfortabelsten der Welt machen.<br />

„Der Vergleich der vergangenen beiden Wintersaisonen<br />

zeigt es mehr als deutlich: Wir<br />

konnten bei wesentlichen Branchenzahlen<br />

erneut deutlich zulegen <strong>und</strong> damit die Unkenrufe<br />

mancher Kritiker, die Branche sei<br />

keine mit Zukunft, deutlich widerlegen“,<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013<br />

sagt Franz Hörl, Obmann des Fachverbandes<br />

der Seilbahnen Österreichs. So kam es sowohl<br />

beim Kassenumsatz mit einem Ergebnis<br />

von 1.243 Millionen <strong>–</strong> reiner Umsatz von<br />

Bahnen <strong>und</strong> Liften <strong>–</strong> mit einem Plus von sieben<br />

Prozent <strong>und</strong> bei den „Skier Days“ mit<br />

einer Anzahl von 54,2 Millionen (+8,4 Prozent)<br />

zu neuen Rekordwerten. Insgesamt tätigten<br />

die 254 heimischen Seilbahnunternehmen<br />

in der vergangenen Wintersaison an<br />

31.800 Betriebstagen 605 Millionen Beförderungen,<br />

r<strong>und</strong> neun Prozent mehr als im<br />

Winter davor. Und damit es auch im jüngst<br />

angebrochenen Winter weiter bergauf geht,<br />

wurde wieder kräftig investiert. Allen voran<br />

in den westlichen B<strong>und</strong>esländern, die geografisch<br />

bedingt natürlich den höchsten Anteil<br />

an Skibergen <strong>und</strong> Skivergnügen bieten.<br />

Über 500 Millionen Euro<br />

investiert<br />

Mit geschätzten Investition von 507 Millionen<br />

Euro im Winter 2013/14 stehen dabei<br />

die weitere Stärkung des Komfortfaktors, der


Seilbahnen<br />

Mit dem G-Link gelang in Wagrain mit großem<br />

finanziellen Kraftaufwand eine Seilbahnanlage,<br />

die in einem freien Spannfeld von über<br />

zwei Kilometern das Tal zwischen den zwei<br />

Skibergen Grafenberg <strong>und</strong> Grießenkareck verbindet.<br />

Foto: Garaventa/Doppelmayr<br />

weitere Ausbau moderner Infrastruktur sowie<br />

die Nachrüstung in Sachen Beschneiung<br />

im Fokus. Weiters zeigen die Unternehmen<br />

auch „auf der Piste“ erneut Einfallsreichtum.<br />

So gehen etwa am Kitzsteinhorn mit der<br />

„Black Mamba“ (neue schwarze Piste, bis<br />

zu 63 Prozent Steilheit) <strong>und</strong> der „Fun Line“<br />

(Piste mit Wellenbahn, kleinen Sprüngen<br />

<strong>und</strong> Steilkurven) zwei neue Strecken mit hohem<br />

Unterhaltungswert in Betrieb. Allein 60<br />

Millionen Euro investiert die Silvrettabahn<br />

in Ischgl für die Pendelbahn Piz Val Gronda<br />

inklusive neuer zusätzlicher roter Piste <strong>und</strong><br />

die 3S-Pardatschgratbahn, die im Winter<br />

2014/2015 fertig gestellt werden wird. Zwölf<br />

Millionen Euro investiert die Skilifte Schröcken<br />

Stolz Gmbh dafür, dass in Zukunft die<br />

Skigebiete Lech/Zürs <strong>und</strong> Warth/Schröcken<br />

mit dem „Auenfeldjet“ verb<strong>und</strong>en werden.<br />

Die Bergbahnen Hochzillertal sorgen mit einer<br />

VIP-Gondel für Aufsehen <strong>–</strong> eine hochmoderne<br />

Kabine mit Ledersitzen inklusive<br />

Massagefunktion <strong>und</strong> Multimedia-System<br />

mit Interieur aus der BMW 7er Limousine.<br />

14,5 Millionen Euro ließ sich die Bergbahnen<br />

AG Wagrain ihr neues Highlight kosten:<br />

den „G-Link Wagrain“, der die beiden Skiberge<br />

Grafenberg <strong>und</strong> Grießenkareck verbindet.<br />

Zudem werden Österreichs Skipisten immer<br />

sicherer. Trotz der steigenden Beförderungszahlen<br />

sinkt die Zahl der Verletzten zunehmend.<br />

Wenn es aber zu einem Unfall kommt,<br />

sind die Skigebiete gefordert, eine perfekt<br />

funktionierende Pistenrettung für den Gast<br />

zur Verfügung zu stellen. Deshalb sind auch<br />

heuer wieder r<strong>und</strong> elf Millionen Euro in die<br />

Pistenrettung sowie in Schulungen <strong>und</strong> Ausbildungen<br />

von Mitarbeitern für den sicheren<br />

Rettungseinsatz getätigt worden. Insgesamt<br />

sind derzeit etwa 2.370 Seilbahnmitarbeiter<br />

für den Pistenrettungseinsatz ausgebildet.<br />

Besonders wichtig für die Sicherheit im Skigebiet<br />

ist natürlich gut geschultes Personal.<br />

Viele Seilbahnunternehmen bekennen sich<br />

daher zum neuen Lehrberuf <strong>und</strong> bilden auch<br />

selbst Seilbahntechniker aus. Sie durchlaufen<br />

den theoretischen Teil der 3,5-jährigen<br />

dualen Ausbildung in der Berufsschule in<br />

Hallein, die speziell für diesen Beruf technisch<br />

hervorragend ausgestattet ist. „Diese<br />

Lehre ist ein sehr wichtiger Baustein im Hinblick<br />

auf die Qualifizierung unserer Mitarbeiter.<br />

Derzeit befinden sich insgesamt 18<br />

Lehrlinge in sechs Vorarlberger Betrieben in<br />

der Ausbildung <strong>–</strong> das ist schon ganz gut,<br />

kann aber noch viel mehr werden“, sagt Augustin<br />

Kröll, stellvertretender Fachgruppenobmann<br />

der Seilbahner in Vorarlberg.<br />

Allein in Nordtirol wurden heuer wieder<br />

über 250 Millionen Euro investiert. In Salzburg<br />

lagen die Investitionen bei 100 Millionen<br />

<strong>und</strong> in Vorarlberg bei 45 Millionen. „Jedes<br />

Jahr investieren die Vorarlberger Seilbahnen<br />

einen zweistelligen Millionenbetrag<br />

<strong>–</strong> <strong>und</strong> das nicht nur in ihr eigenes Produkt,<br />

sondern schlussendlich auch in die gesamte<br />

Wirtschaft <strong>und</strong> den <strong>Tourismus</strong> unseres Landes.<br />

Nur mit schnellen, sicheren <strong>und</strong> komfortablen<br />

Bahnen sowie guten <strong>und</strong> schneesicheren<br />

Pisten können wir im nationalen<br />

<strong>und</strong> internationalen Umfeld wettbewerbsfähig<br />

bleiben <strong>und</strong> den Standort auch für die<br />

Zukunft sichern“, sagt Fachgruppenobmann<br />

Mag. Wolfgang Beck.<br />

Erfolgreiche<br />

Wintersport-Industrie<br />

Doch nicht allein die Seilbahnwirtschaft in<br />

Österreich lässt immer wieder mit erfreulichen<br />

Zahlen aufhorchen. Auch die Unternehmen,<br />

die r<strong>und</strong> um den Wintersport ihre Produkte<br />

<strong>und</strong> Dienstleistungen anbieten, können<br />

auf sehr zufriedenstellende Zahlen blicken.<br />

So beispielsweise das Vorarlberger Unternehmen<br />

Doppelmayr, das auch heuer wieder<br />

mit Rekordumsatz die Weltmarktführerschaft<br />

im Seilbahnbau unterstrichen hat.<br />

Auch in diesem Jahr wurden neue Meilensteine<br />

der Seilbahntechnik gesetzt. Die Wildspitzbahn<br />

beispielsweise mit ihrer außergewöhnlichen<br />

Stationsarchitektur liegt auf<br />

3.429 Höhenmeter <strong>und</strong> ist damit die am<br />

höchsten gelegene Gondelbahn Österreichs.<br />

Auf Energieeffizienz setzt das Skigebiet<br />

Golm. Die Hüttenkopfbahn ist die erste Seilbahn,<br />

die dank der Photovoltaikzellen, die in<br />

die neue Station integriert wurden, r<strong>und</strong> 30<br />

Prozent des Energieverbrauchs der Bahn abdeckt.<br />

Und das ist nur ein Beispiel. Denn die Wintersportindustrie<br />

zeigt sich international<br />

stark. Die Skiindustrie legt wieder zu. „Der<br />

globale Skimarkt hat sich nach dem letzten<br />

großen Einbruch 2007 bei r<strong>und</strong> 3,4 Millionen<br />

Paar stabilisiert, wovon 50 Prozent von<br />

österreichischen Produzenten stammen“,<br />

sagt Franz Föttinger, Skiindustrie-Sprecher.<br />

Mittlerweile sind die österreichischen Skifirmen<br />

auch mit ihren eigenen Skischuh-Innovationen<br />

sehr erfolgreich. Mit dem Rieder<br />

Unternehmen Wintersteiger etabliert sich<br />

weltweit ein Dienstleister für den Skiverleih<br />

mit innovativen Servicemaschinen, Ersatzteilen<br />

<strong>und</strong> Zubehör. TRM, Tiroler Röhren,<br />

sorgen dafür, dass die Wasserzufuhr zur Pistenbeschneiung<br />

funktioniert, <strong>und</strong> der Südtiroler<br />

Beschneiungs-Experte DemacLenko<br />

hat mit seinem Sitz in Telfs einen wichtigen<br />

Standort in Nordtirol. Meissl aus Pfarrwerfen<br />

sorgt weltweit für coole Après-Ski-<br />

Schirme <strong>und</strong> der starke Sportartikelhandel<br />

arbeitet erfolgreich daran, dass sich Wintersportler<br />

bunt, warm <strong>und</strong> bequem ihrem<br />

Hobby widmen können.<br />

Ü<br />

Der Vorarlberger Seilbahnbauer Doppelmayr<br />

hat mit der Weibermahdbahn (im Bild) im vergangenen<br />

Jahr schon für mehr Komfort im Skigebiet<br />

Lech/Zürs gesorgt, heuer errichtete Doppelmayr<br />

den „Auenfeldjet“, der einen 40 Jahre<br />

alten Wunsch erfüllte: die Verbindung zwischen<br />

Lech/Zürs <strong>und</strong> Warth/Schröcken.<br />

Foto: Doppelmayr<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013 59


Vorarlberger Seilbahnen<br />

investieren 45 Millionen<br />

Erste kuppelbare 8er-Sesselbahn im Skigebiet Mellau sowie die Skigebietsverbindung<br />

Lech Zürs mit Warth Schröcken sind die Highlights der Saison.<br />

45 Millionen Euro haben die Betriebe für die<br />

kommende Wintersaison investiert. Davon<br />

wurden knapp 60 Prozent für Komfort- <strong>und</strong><br />

Strukturverbesserungen aufgewendet. Mit<br />

einem Investitionsvolumen von zwölf Millionen<br />

Euro ist der Auenfeldjet heuer das<br />

größte Projekt. Die zwei Kilometer lange<br />

10er-Gondel-Einseil-Umlaufbahn verbindet<br />

die Skigebiete Lech Zürs <strong>und</strong> Warth Schröcken.<br />

Für sportliche Skifahrer eröffnen sich<br />

somit w<strong>und</strong>erbare Möglichkeiten in einer der<br />

schneereichsten Regionen der Alpen mit 190<br />

Pistenkilometern.<br />

Weitere acht Millionen Euro wurden in den<br />

Bau der ersten kuppelbaren 8er-Sesselbahn<br />

„Rossstelle“ im Bregenzerwald investiert.<br />

Die Anlage ist zudem mit einer der modernsten<br />

Kindersicherungen ausgestattet. Wenn es<br />

um Komfort <strong>und</strong> Sicherheit geht, dann ist der<br />

Seilbahnbauer Doppelmayr die erste<br />

Adresse. Eine weitere Besonderheit ist die<br />

automatische Schließanlage der bereits im<br />

letzten Jahr in Betrieb genommenen Anlage<br />

„Ragazer Blanken“ im Skigebiet Damüls.<br />

Insgesamt 19 Millionen Euro flossen in die<br />

Verbesserung der Skigebietsgastronomie, in<br />

Pistenoptimierungen sowie in Sicherheits<strong>und</strong><br />

Umweltschutzmaßnahmen.<br />

Besonders innovativ <strong>und</strong> zukunftsweisend<br />

ist auch die im letzten Winter in Betrieb genommene<br />

Hüttenkopfbahn im Skigebiet<br />

Golm. Sie ist als erste Sesselbahn weltweit<br />

mit einem Solarantrieb ausgerüstet. Bei dieser<br />

hocheffizienten Anlage wird ein Drittel<br />

des Strombedarfs durch Sonnenenergie gewonnen.<br />

Von der Modernisierung der Anlage<br />

<strong>und</strong> den getätigten Investitionen von 8,5 Millionen<br />

Euro profitiert die gesamte Talschaft.<br />

Durch den umsichtigen Umgang mit den<br />

Fotos: www.bergbahnen-vorarlberg.at<br />

Ressourcen wird gewährleistet, dass auch<br />

zukünftige Generationen sowohl eine reizvolle<br />

Landschaft als auch eine intakte Infrastruktur<br />

vorfinden.<br />

Wertschöpfung in der Region<br />

Geht es um die Wahl einer Urlaubs- oder<br />

Ausflugsdestination, ist das Angebot der<br />

Seilbahnen entscheidend. Investitionen in<br />

Seilbahn-Projekte nützen daher der gesamten<br />

Wirtschaft. Sowohl im Sommer als auch<br />

im Winter sind die Seilbahnen ein wichtiger<br />

Motor für die wirtschaftliche Entwicklung<br />

<strong>und</strong> den Wohlstand in den Regionen. So profitieren<br />

auch Gastronomie, Skischulen, Baugewerbe<br />

<strong>und</strong> die vielen Handelsgeschäfte<br />

von den Seilbahnen. Während der Wintersaison<br />

sind bei den Bergbahnen <strong>und</strong> im <strong>Tourismus</strong><br />

r<strong>und</strong> 10.000 Mitarbeiter beschäftigt.<br />

Der Einkommensmultiplikator der Seilbahnen<br />

beträgt 6,6 <strong>–</strong> d.h. durch 1.000 Euro an<br />

Löhnen, Gehältern <strong>und</strong> Gewinnen, die durch<br />

die Nutzung von Bergbahnen erzielt werden,<br />

wird ein volkswirtschaftliches Einkommen<br />

in der Region in der Höhe von 6.600 Euro<br />

erzielt.<br />

Ü<br />

60<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013


Österreichs Seilbahnen:<br />

TÜV AUSTRIA geprüft<br />

Bei der Herstellung von Seilbahnen <strong>und</strong> Schleppliften ist Österreich eine Weltmacht, eine<br />

Tatsache, die allgemein bekannt ist. Das Gleiche gilt jedoch auch für die Prüfung dieser Anlagen<br />

durch ein österreichisches Unternehmen, den TÜV AUSTRIA.<br />

Seilbahnen als tragende Kraft<br />

des Wintertourismus<br />

<strong>Tourismus</strong> ist ein Gr<strong>und</strong>stein der österreichischen<br />

Volkswirtschaft. Einer der treibende<br />

Kräfte für den Wintertourismus sind<br />

die r<strong>und</strong> 3.000 Seilbahnanlagen in Österreich,<br />

die Gäste aus der ganzen Welt sicher<br />

zum Gipfel führen: Das international erfolgreiche,<br />

österreichische Unternehmen TÜV<br />

AUSTRIA hat nun mit den regelmäßig<br />

wiederkehrenden Prüfungen der Anlagen begonnen.<br />

Seilbahnanlagen befördern<br />

554 Millionen Personen jährlich<br />

Um die mehr als 45 Millionen Wintertouristen<br />

über die Pistenflächen zu tragen, kommen<br />

verschiedene Arten von Seilbahnanlagen<br />

zum Einsatz: Standseilbahnen, Pendelbahnen,<br />

Umlaufbahnen sowie Sesselbahnen<br />

<strong>und</strong> Schlepplifte. Diese absolvieren jährlich<br />

(Winter-, Gletscher- <strong>und</strong> Zwischensaisonbetrieb)<br />

31.800 Betriebstage, während denen<br />

sie insgesamt 554 Millionen Personen transportieren.<br />

Die intensive Beanspruchung verlangt<br />

nach einer kompetenten, prüftechnischen<br />

Abwicklung von Seilbahnprojekten.<br />

TÜV AUSTRIA steht dem österreichischen<br />

<strong>Tourismus</strong> in allen Belangen zur<br />

Verfügung.<br />

Auf dem Gebiet der Seilbahnen<br />

ist Österreich eine „Weltmacht“<br />

Dieser hervorragende Ruf gründet sich neben<br />

der einzigartigen Bergwelt auf dem klaren<br />

Bekenntnis zur Sicherheit: Seit 2000<br />

wurden sechs Milliarden Euro investiert, davon<br />

alleine 800 Millionen Euro in die<br />

Schneesicherheit. Neben knapp 2.500 Seilbahn-Mitarbeitern,<br />

die als Pistenrettungssanitäter<br />

ausgebildet sind, beeindruckt der sicherheitstechnische<br />

Standard der österreichischen<br />

Seilbahnanlagen.<br />

31.800 Betriebstage pro Jahr:<br />

TÜV AUSTRIA führt wiederkehrende<br />

Prüfungen durch<br />

TÜV AUSTRIA führt technische Abnahmeprüfungen<br />

<strong>und</strong> Instandhaltungsprüfungen<br />

von Seilbahnanlagen im Auftrag von Betreibern,<br />

Herstellern <strong>und</strong> Behörden durch. In der<br />

Bauteilprüfung werden Seile, Seilbremsen,<br />

Antriebswellen <strong>und</strong> Seilklemmen geprüft.<br />

Der Erfolg der TÜV AUSTRIA-Prüfungen<br />

spricht für sich: Jeder Unfall ist ein Unfall<br />

zu viel. Jedoch können Österreichs Seilbahnanlagen<br />

bei 22 Personenunfällen im<br />

Jahr 2012 gegenüber 554,000.000 beförderten<br />

Personen als das sicherste Massentransportmittel<br />

bezeichnet werden.<br />

Österreichs Seilbahnbranche<br />

nimmt 1/6 des Weltmarktes ein<br />

Die Sicherheit von Seilbahnprojekten <strong>und</strong><br />

Touristikanlagen gehört zu den Kernkompetenzen<br />

des TÜV AUSTRIA, ebenso wie<br />

die Überprüfung von Spielplätzen, Kletter<strong>und</strong><br />

Hochseilgärten sowie Freizeitspezialanlagen,<br />

wie Abenteuerparks etc. Ü<br />

Quelle: Statistik Austria, WKO,<br />

i<br />

Information<br />

Fotos: TÜV Austria<br />

www.tuv.at/seilbahn, www.tuv.at/services<br />

TÜV AUSTRIA Gruppe<br />

Der österreichische TÜV ist ein erfolgreiches<br />

internationales Unternehmen<br />

mit Niederlassungen in 26<br />

Ländern der Welt, von Köln bis Dubai<br />

<strong>und</strong> von Madrid bis Shanghai.<br />

Gründung: 1872<br />

Sitz: Wien, Österreich<br />

Mitarbeiter: 1200<br />

Umsatz: 120 Mio. Euro<br />

Niederlassungen: 26 weltweit.<br />

Dienstleistungsunternehmen:<br />

Prüf- <strong>und</strong> Messdienstleistung, Zertifizierungen,<br />

Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

www.tuv.at<br />

Werbung<br />

TÜV AUSTRIA ist mehr als man glaubt. 270 Services im Dienst der K<strong>und</strong>en. Weltweit.<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013 61


Salzburg<br />

Unterschätzte<br />

Mobilitätskosten<br />

Salzburgs neuer Rechner für Wohn- <strong>und</strong> Fahrtkosten<br />

Der Traum vom „Haus im Grünen“ ist oft mit beträchtlichen Kosten für die Nutzung von<br />

Auto, Bus oder Bahn verb<strong>und</strong>en. Diese Kosten werden allerdings bei der Wahl des Wohnortes<br />

oft nicht beachtet oder zumindest unterschätzt.<br />

Von Florian Eckel<br />

i<br />

Information<br />

<strong>Bevölkerung</strong>sentwicklung<br />

im Flachgau seit 1961<br />

Quelle: Statistik Austria<br />

142.365<br />

Foto: T. Wizany<br />

70.913<br />

1961 1971 1981 1991 2001 2011<br />

Wohnen am Land, Arbeiten in der<br />

Stadt: für viele Menschen ein<br />

Traum, der auch immer öfter realisiert<br />

wird. Was dabei jedoch oft nicht bedacht<br />

wird, ist, dass das Pendeln vom Wohnort<br />

zum Arbeitsplatz mit beträchtlichen Kosten<br />

verb<strong>und</strong>en sein kann. Diese zusätzlichen<br />

Kosten für Auto, Bus oder Bahn werden bei<br />

der Wahl des Wohnorts oft unterschätzt. Zur<br />

Berechnung dieser Mobilitätskosten hat das<br />

Salzburger Institut für Raumordnung <strong>und</strong><br />

Wohnen (SIR) mit dem Projektpartner Research<br />

Studio iSPACE ein neues, EU-gefördertes<br />

<strong>und</strong> bislang einzigartiges Projekt namens<br />

„Moreco“ initiiert. Moreco steht für<br />

„mobility and residential costs“. Dieser Online-Dienst<br />

bietet für Wohnungswerber wie<br />

auch Experten gratis jeweils eigene, interaktive<br />

Kostenrechner an. „Das Salzburger Institut<br />

für Raumordnung <strong>und</strong> Wohnen hat mit<br />

dem EU-Projekt Moreco tolle Arbeit für<br />

Salzburg geleistet. Die Nutzer der Moreco-<br />

Rechner können jetzt die oft unterschätzten<br />

Mobilitätskosten sichtbar machen. Besonders<br />

freut mich auch, dass Experten <strong>und</strong> Politik<br />

ein neues Werkzeug für eine intelligente<br />

Siedlungsentwicklung erhalten“, erklärt<br />

Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid<br />

Rössler. Raumordnungspolitisch ist diese<br />

Arbeit von besonderer Bedeutung, denn bevor<br />

neue Siedlungen erschlossen werden,<br />

müssen Rahmenbedingungen für eine optimale<br />

Verkehrsanbindung an das öffentliche<br />

Netz geschaffen sein.<br />

„Das SIR ist eine wichtige Anlaufstelle für<br />

Wohnungswerber <strong>und</strong> Experten in Sachen<br />

Raumordnung <strong>und</strong> Mobilität. Das SIR ist<br />

aber auch ein Think-Tank, wenn es darum<br />

geht, neue Projekte nach Salzburg zu holen.<br />

Ich bin besonders auf das Projekt Moreco<br />

stolz, weil wir hier innerhalb der EU eine<br />

Vorreiterrolle übernommen haben“, sagt<br />

SIR-Direktor DI Peter Haider. „Hinter Moreco<br />

stehen mehrjährige Arbeit <strong>und</strong> f<strong>und</strong>iertes<br />

Expertenwissen. Über unsere beiden<br />

Kostenrechner bündeln wir erstmals viele relevante<br />

Datensätze im Bereich Mobilität,<br />

62<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013


Kosten für Individualverkehr <strong>und</strong> öffentlichen<br />

Verkehr <strong>und</strong> stellen der <strong>Bevölkerung</strong><br />

gratis praktische Entscheidungshilfen zur<br />

Verfügung. Im Mittelpunkt unserer Arbeit<br />

stand <strong>und</strong> steht die Nutzerfre<strong>und</strong>lichkeit. Jeder<br />

kann nun einfach nachrechnen, was wie<br />

viel kostet“, erläutert Moreco-Projektleiterin<br />

DI Daniela Bischof vom SIR ergänzend.<br />

Täglich über 42.000 Pendler<br />

Wer in der Stadt Salzburg wohnt <strong>und</strong> arbeitet,<br />

profitiert von kurzen Wegen <strong>und</strong> einem<br />

gut ausgebauten öffentlichen Verkehrsnetz.<br />

Steigende Gr<strong>und</strong>stücks- <strong>und</strong> damit Wohnkosten<br />

in zentralen Lagen veranlassen jedoch<br />

immer mehr Menschen, in den Flachgau, den<br />

so genannten „Speckgürtel“ der Stadt, zu<br />

übersiedeln. Täglich pendeln mehr als<br />

42.000 Personen vom Umland in die Stadt<br />

Salzburg. Die dabei anfallenden Kosten <strong>und</strong><br />

die Mehrbelastung durch die längeren Wege<br />

werden von den Betroffenen häufig unterschätzt<br />

oder von Wohnungssuchenden bei<br />

der Wahl des neuen Wohnortes wenig berücksichtigt.<br />

Dabei sind „Wohnen“ <strong>und</strong><br />

„Mobilität“ zwei wichtige Lebensbereiche,<br />

die unweigerlich zusammenhängen. Über<br />

den Moreco-Haushaltsrechner können sich<br />

Wohnungssuchende in wenigen Schritten einen<br />

Überblick über alle Kosten ihrer geplanten<br />

Wohnstandorte im B<strong>und</strong>esland Salzburg<br />

verschaffen. Die individuellen Wohnkosten,<br />

Wohnnebenkosten, Mobilitätskosten <strong>und</strong> der<br />

Mattsee im Drei-Seen-Land<br />

i<br />

Was ist Moreco?<br />

Zeitaufwand für die Wege zur Arbeit, in die<br />

Schule, zum Einkauf oder in der Freizeit sind<br />

auf einen Blick sichtbar <strong>und</strong> die Standorte<br />

oder gewählten Verkehrsmittel miteinander<br />

vergleichbar. Interessierte geben mit Adresseingabe<br />

bis zu zwei Wohnprojekte <strong>und</strong> die<br />

genutzten Verkehrsmittel für Wege zur Arbeit,<br />

zur Schule, zum Einkaufen oder in der<br />

Freizeit ein. Als Ergebnis erhalten sie eine<br />

Aufschlüsselung über die zu erwartenden<br />

monatlichen Wohn- <strong>und</strong> Mobilitätskosten,<br />

die sich mit einem Jahr beginnend bis zu<br />

zehn Jahre hochrechnen lassen. Zusätzlich<br />

Hinter Moreco verbirgt sich ein länderübergreifendes EU-Projekt von Österreich,<br />

Deutschland, Frankreich, Slowenien <strong>und</strong> Italien, das vom EU-Programm „Europäische<br />

Territoriale Zusammenarbeit 2007<strong>–</strong>2013 Alpenraum“ kofinanziert wird. Das<br />

Projekt läuft bis Ende Juni 2014. Das Ziel von Moreco ist es, das Bewusstsein für<br />

Mobilitäts- <strong>und</strong> Wohnkosten zu stärken. Langfristig sollen vor allem die Siedlungsentwicklung<br />

<strong>und</strong> das Angebot des öffentlichen Verkehrs in den Projektgebieten<br />

noch besser miteinander verschränkt werden.<br />

Moreco Haushaltsrechner unter www.moreco.at/haushaltsrechner<br />

Moreco-Siedlungsrechner unter www.moreco.at/siedlungsrechner<br />

Präsentation von Salzburgs neuem Rechner für Wohn- <strong>und</strong> Fahrtkosten im SIR. (v.l.): Dr. Thomas<br />

Prinz (Studienleiter), DI Daniela Bischof (Projektleitung Moreco), Dr. Astrid Rössler (Landeshauptmann-Stellvertreterin)<br />

<strong>und</strong> DI Peter Haider (Direktor SIR).<br />

Foto: www.neumayr.cc<br />

Foto: Florian Eckel<br />

werden die monatliche Reisezeit <strong>und</strong> die zurückgelegten<br />

Kilometer errechnet <strong>und</strong> übersichtlich<br />

ausgegeben. Damit lassen sich nicht<br />

nur verschiedene Wohnstandorte miteinander<br />

vergleichen. Auch die Kosten <strong>und</strong> der<br />

Zeitaufwand für das Pendeln mit einem oder<br />

mehreren Autos, per Fahrrad, zu Fuß oder<br />

mit Bus oder Bahn für ein <strong>und</strong> dasselbe<br />

Wohnprojekt werden so vergleichbar gemacht.<br />

Unterstützung für Bürgermeister<br />

<strong>und</strong> Regionalplaner<br />

Der Moreco-Siedlungsrechner unterstützt<br />

Bürgermeister, Gemeindevertretungen <strong>und</strong><br />

Experten wie Regionalplaner bei der Siedlungsentwicklung<br />

im Flachgau. Dieses Projekt-Werkzeug<br />

steht derzeit für den politischen<br />

Bezirk Salzburg-Umgebung zur Verfügung,<br />

während der Moreco-Haushaltsrechner<br />

für die Menschen im gesamten B<strong>und</strong>esland<br />

Wohn- <strong>und</strong> Mobilitätskosten errechnen<br />

kann. Der Rechner ver<strong>schafft</strong> Planern<br />

<strong>und</strong> Gemeinden auf Basis der SAGIS-Daten<br />

(Salzburger Geografisches Informationssystem),<br />

der geografischen Daten des Landes,<br />

eine optimale Gr<strong>und</strong>lage zur Bewertung von<br />

geplanten Siedlungen. Die Bewertung erfolgt<br />

hinsichtlich der Infrastruktur im Wohnumfeld,<br />

der Anbindung an den öffentlichen<br />

Verkehr <strong>und</strong> des zu erwartenden Mobilitätsaufwand<br />

es potenzieller Anwohner. Die Nutzer<br />

wählen zuerst einen Standort im Flachgau<br />

aus. Bei der Standortauswahl ermittelt<br />

der Moreco-Siedlungsrechner aufgr<strong>und</strong> vorberechneter<br />

Daten bereits im Hintergr<strong>und</strong><br />

automatisch die Parameter zur Siedlungsbewertung.<br />

Parameter, die mit einem Bleistift-<br />

Symbol versehen sind, sollen vom Nutzer ergänzt<br />

werden. Alle Angaben können generell<br />

vom Nutzer individuell angepasst werden.<br />

Der Siedlungsrechner ist in der ersten Entwicklungsstufe<br />

primär für Bürgermeister, die<br />

Wohnungswirtschaft, Raumplaner <strong>und</strong> Experten<br />

der Raumordnung vorgesehen.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich ist dieser Rechner aber allen<br />

interessierten Usern zugänglich. Ü<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013 63


Mit dem Austro Daimler „Prinz Heinrich“ gewann das Werksteam 1910 unter Führung von Ferdinand<br />

Porsche eine knapp 2.000 Kilometer lange Sternfahrt durch Deutschland.<br />

Foto: Christian Maislinger<br />

Die Erlebniswelt Fahr(T)raum <strong>–</strong> Eröffnung im Mai 2013 <strong>–</strong><br />

wurde für den Österreichischen Innovationspreis <strong>Tourismus</strong><br />

2014 vorgeschlagen.<br />

Foto: Christian Maislinger<br />

Ein Glück für Mattsee<br />

Porsche-Enkel Ernst Piech hat sich<br />

seinen Fahr(T)raum realisiert<br />

64<br />

Von Siegfried Hetz<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013<br />

Nobler kann eine Garage nicht bestückt<br />

sein. Wer vor den ehrwürdigen<br />

<strong>und</strong> teils schnittigen Karossen in<br />

der Erlebniswelt „Fahr(T)raum“ steht, fühlt<br />

sich rasch an die Wagenburg im Schloss<br />

Schönbrunn erinnert, wo der ehemalige<br />

Fuhrpark der Habsburger ausgestellt ist. Der<br />

Unterscheid liegt im Antrieb: dort Pferdestärken,<br />

hier Motoren. Dass in der ehemaligen<br />

Schuhfabrik auch noch Platz für ein<br />

Ärzte- <strong>und</strong> Therapiezentrum ist, stellt sich<br />

als zusätzliches Plus für die Marktgemeinde<br />

heraus.<br />

Unter dem Motto „Meilensteine der Mobilität“<br />

sind in der neuen Mattseer Erlebniswelt<br />

Fahr(T)raum Exponate aus der Pionierzeit<br />

des österreichischen Autobaus der Jahre<br />

1901 bis 1931 zu sehen. Das Moderne <strong>und</strong><br />

Zukünftige dieser Vehikel liegt in der Antriebstechnik<br />

<strong>und</strong> die ist untrennbar mit dem<br />

Namen Ferdinand Porsche (1875-1951) verb<strong>und</strong>en.<br />

Der „Urvater“ von Porsche <strong>und</strong> VW<br />

<strong>–</strong> Sohn eines böhmischen Spenglers <strong>–</strong> hat<br />

zuerst mit Lohner in Wien <strong>und</strong> anschließend<br />

für Austro Daimler in Wiener Neustadt Autos<br />

entwickelt, <strong>und</strong> bereits damals schon mit<br />

Hybridmotoren. Der Fahr(T)raum ist deshalb<br />

nicht nur die strahlend-elegante Garage<br />

eines Liebhabers alter Autos, sondern vielmehr<br />

auch die Präsentation eines Stücks<br />

österreichischer Industrie- <strong>und</strong> Technikgeschichte.<br />

Elegante <strong>und</strong> gediegene<br />

Präsentation<br />

Die Präsentation im Fahr(T)raum darf als<br />

durchgehend gelungen bezeichnet werden,<br />

wofür die räumlich großzügige Halle der<br />

ehemaligen Schuhfabrik die besten Voraussetzungen<br />

bietet. So zeigen sich die Highlights<br />

auf einer Ausstellungsfläche von über<br />

1.500 Quadratmetern im jeweils günstigsten<br />

Licht. Stellt man sich auf die rot markierten<br />

Platzhalter, aktiviert sich eine Schallglocke<br />

<strong>und</strong> zu hören sind die Original-Motorengeräusche.<br />

Alles Wissenswerte zu den einzelnen<br />

Ausstellungsstücken kann über multimediale<br />

Touchscreens abgefragt werden.<br />

Sympathisch ist auch, dass die Wägen nicht<br />

hinter Absperrungen stehen, sondern die Besucher<br />

bis auf Tast- <strong>und</strong> Riechnähe an sich<br />

heranlassen. An Raritäten ist neben mehreren<br />

Modellen der Austro-Daimler-Flotte zum<br />

Beispiel der Lohner Mixte zu sehen, ein Hybrid-Elektroauto,<br />

das direkt über die Vorderräder<br />

angetrieben <strong>und</strong> dessen Akku von einem<br />

Verbrenner aufgeladen wird. Besondere<br />

Aufmerksamkeit erregen auch der Jagdwagen,<br />

den Ferdinand Porsche für Fahrten zum<br />

Jagdhaus samt Kind <strong>und</strong> Kegel benutzte,<br />

oder der sogenannte Kaiserwagen aus dem<br />

Jahr 1912. Dessen von Lohner gefertigte Karosserie<br />

wurde auf Wunsch von Kaiser Franz<br />

Joseph I. so hoch ausgebaut, dass er aufrecht<br />

ein- <strong>und</strong> aussteigen konnte, schließlich beugt<br />

ein Kaiser sein Haupt nur vor Gott allein.<br />

Mit dem ebenfalls ausgestellten „Prinz Heinrich-Wagen“<br />

errang Austro Daimler die ersten<br />

großen Rennsiege, wobei Ferdinand Porsche<br />

das Werksteam 1910 auf der knapp<br />

2.000 Kilometer langen Sternfahrt durch<br />

Deutschland höchstpersönlich anführte <strong>und</strong><br />

die ersten drei Plätze belegte.<br />

Mehr Piech als Porsche<br />

Wer sich w<strong>und</strong>ert, warum unter den Ausstellungsstücken<br />

kein Porsche zu finden ist, erhält<br />

vom Hausherrn die Antwort, dass der<br />

erste Porsche <strong>–</strong> der „356er“ <strong>–</strong> nicht von Vater<br />

Ferdinand, sondern von Sohn Ferry realisiert<br />

wurde. Relativierend fügt Ernst Piech hinzu,


(v.l.n.r.) Ernst <strong>und</strong> Elisabeth Piech, Matthäus Maislinger, Fahr(T)raum-Geschäftsführer, <strong>und</strong> Leo<br />

Bauernberger, Geschäftsführer der Salzburger Landtourismus Gmbh.<br />

Foto: Christian Maislinger<br />

dass mit einem original KdF-Wagen von<br />

1938 <strong>–</strong> unter der Leitung von Ferdinand Porsche<br />

entwickelt <strong>–</strong> doch ein „echter“ Porsche<br />

zu sehen ist. Zur Zerstreuung zwischendurch<br />

setzt man sich an einen Simulator <strong>und</strong> lenkt<br />

eines der Gefährte durch idyllische Landschaften.<br />

Sogar der Fahrtwind wird simuliert.<br />

Darüber hinaus werden Funktionsmodelle<br />

gezeigt, anhand derer technische Zusammenhänge<br />

erklärt werden. Aktuell wird<br />

die Kinderecke gestaltet <strong>und</strong> ausgebaut, <strong>und</strong><br />

im kommenden Mai wird im Untergeschoß<br />

die ergänzende Ausstellung mit Traktoren<br />

<strong>und</strong> landwirtschaftlichen Nutzgeräten eröffnet.<br />

Weil Autos <strong>–</strong> auch edle Oldtimer <strong>–</strong> stets<br />

bewegt werden sollten, werden im<br />

Fahr(T)raum auch Ausfahrten mit Oldtimern<br />

angeboten.<br />

Dass die Oldtimer-Sammlung Piech-Nordhoff<br />

ausgerechnet in Mattsee, 20 Kilometer<br />

nördlich der Stadt Salzburg, ihre scheinbar<br />

endgültige Bleibe gef<strong>und</strong>en hat, verdankt<br />

sich dem Umstand, dass das Ehepaar Ernst<br />

<strong>und</strong> Elisabeth Piech seit der Zeit ein Haus<br />

am Mattsee besitzt, als der Porsche-Enkel<br />

mit seiner Mutter Louise die spätere Porsche<br />

Holding managte. Um den Kreis zu schließen,<br />

sei auch noch angemerkt, dass Ehefrau<br />

Elisabeth Piech die jüngste Tochter des ehemaligen<br />

VW-Generaldirektors <strong>und</strong> späteren<br />

Vorstandsvorsitzenden Heinrich Nordhoff<br />

ist.<br />

Da die Firma Paul Green ein neues Produktionsgebäude<br />

außerhalb des Ortes gebaut hatte,<br />

stand im Ort Mattsee einige Jahre das Hauptgebäude<br />

der ehemaligen Schuhfabrik leer. Für<br />

das Ortsbild einer Gemeinde mit 3.000 Einwohnern,<br />

die mit den drei Seen zum beliebtesten<br />

Naherholungsgebiet der Stadt-Salzburger<br />

zählt, kann ein weitgehend brachliegender Industriebau<br />

ziemlich schnell zu einem Problem<br />

werden. Das war auch dem damaligen Noch-<br />

Bürgermeister Matthäus Maislinger bewusst.<br />

Im Anschluss an ein 2010 zufällig geführtes<br />

Gespräch zwischen Piech <strong>und</strong> ihm wurden gemeinsame<br />

Überlegungen zwecks Nutzung des<br />

(v.l.n.r.) Ernst Piech mit Bürgermeister René Kuel <strong>und</strong> Vizebürgermeister Stefan Handlechner anlässlich<br />

der Eröffnung.<br />

Foto: Christian Maislinger<br />

Gebäudes <strong>und</strong> Unterbringung der Oldtimer-<br />

Sammlung angestellt. Eine familiennahe Stiftung<br />

hat die Immobilie erworben, <strong>und</strong> nach einer<br />

intensiven Umbau- <strong>und</strong> Renovierungsphase<br />

konnte die Automobil-Erlebniswelt im<br />

Mai 2013 eröffnet werden. „Dass sich das alles<br />

realisieren hat lassen, ist ein großes Glück für<br />

Mattsee“, bringt es Maislinger auf den Punkt,<br />

der 2012 das Amt des Bürgermeisters abgegeben<br />

hat <strong>und</strong> sich jetzt als Geschäftsführer um<br />

den Fahr(T)raum kümmert.<br />

Im Zentrum steht<br />

die Ges<strong>und</strong>heit<br />

René Kuel, der 2012 gewählte neue Mattseer<br />

Bürgermeister, ist über die günstige Fügung<br />

nicht weniger glücklich als sein Amtsvorgänger.<br />

Und das aus gleich mehreren Gründen.<br />

Zum einen konnte das Büro des <strong>Tourismus</strong>verbandes<br />

in den Kassen- <strong>und</strong> Informationsbereich<br />

des Fahr(T)raums integriert werden, zum<br />

anderen wurde das Obergeschoß in ein großzügiges<br />

Ärzte- <strong>und</strong> Therapiezentrum aus- <strong>und</strong><br />

umgebaut.<br />

Mit der Eröffnung des „First Floor“ genannten<br />

Zentrums wurde eine wichtige Voraussetzung<br />

für die zukünftige Ausrichtung der Marktgemeinde<br />

als Ges<strong>und</strong>heitsstandort geschaffen. Im<br />

Zuge des Agenda-21-Prozesses hat die Gemeinde<br />

unter dem Motto „Mattsee 2020“ ein<br />

Zukunftsprofil erarbeitet, in dessen Mittelpunkt<br />

das Thema Ges<strong>und</strong>heit in einem umfassenden<br />

Sinn steht. Damit will sich der ebenso einzigartig<br />

gelegene wie beliebte Ort im Drei-Seen-<br />

Land für eine gesicherte Zukunft rüsten. „Ges<strong>und</strong>heit“,<br />

so René Kuel, „ist eines der großen<br />

Zukunftsthemen nicht nur für Mattsee, sondern<br />

für unsere Gesellschaft insgesamt.“ Auch in<br />

Sachen Ges<strong>und</strong>heit legt der über 80-jährige<br />

Porsche-Enkel einiges vor. Wenn er die Sommermonate<br />

am Mattsee verbringt, ist der ehemalige<br />

Sportruderer tagtäglich mit dem Boot<br />

unterwegs. Vielleicht auch als Ausgleich zu<br />

Genuss <strong>und</strong> Muße, die mit dem Betrieb des<br />

Weinguts im englischen Southampton verb<strong>und</strong>en<br />

sind, wo das Ehepaar die andere Hälfte des<br />

Jahres verbringt. Wenn Piech mit seinen Preziosen<br />

über Land fährt, sind Mitfahrer, darauf<br />

legt er ausdrücklich Wert, „jedenfalls immer<br />

herzlich eingeladen“.<br />

Ü<br />

i<br />

Information<br />

Die Erlebniswelt Fahr(T)raum ist<br />

täglich geöffnet. Arrangements für<br />

Betriebsausflüge, Veranstaltungen<br />

<strong>und</strong> Firmenpräsentationen auf<br />

Anfrage unter 06217/59232 oder<br />

office@fahrtraum.at<br />

www.fahrtraum.at<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 12/2013 65


Menschen & Märkte<br />

Zukunftsmodell<br />

Die Finanzierungssituation mittelständischer<br />

Unternehmen hat sich durch die weltweite<br />

Finanz- <strong>und</strong> Bankenkrise drastisch verschlechtert<br />

<strong>und</strong> birgt erhebliche Gefahren für<br />

die erhoffte wirtschaftliche Entwicklung.<br />

„Wenn man der Regierung im Moment zusieht,<br />

schwindet alle Hoffnung. Wir stehen<br />

nicht vor einem Budgetloch, sondern vor einem<br />

Zukunftsloch! Es gilt bürokratische<br />

Umwege so rasch als möglich zu verkürzen“,<br />

warnte Senats-Präsident Dr. Erhard Busek.<br />

Die Impuls-Veranstaltung des Senats in der<br />

Vorarlberger Landes- <strong>und</strong> Hypothekenbank<br />

Aktiengesellschaft war ein Appell an den<br />

Mittelstand, sein Potenzial künftig effizienter<br />

zu nutzen. „Aus Sicht des Senat der Wirtschaft<br />

ist eine unternehmergetriebene Finanzierung<br />

die einzige Lösung der Zukunft <strong>–</strong><br />

vor allem für KMUs“, so Hans Harrer, Vorstand<br />

des Senats. Auch Vorstandsvorsitzender<br />

der Hypo Landesbank Vorarlberg <strong>und</strong> Senator<br />

im Senat der Wirtschaft, Dr. Michael<br />

Grahammer, pflichtete Harrer bei: „In Hinblick<br />

auf dieses aktuell schwierige Umfeld<br />

werden neue, alternative Finanzierungsinstrumente<br />

mit Sicherheit künftig stärker<br />

nachgefragt. Regulatorische Neuerungen<br />

wie Basel III <strong>und</strong> die mittel- bzw. langfristige<br />

Refinanzierung beeinflussen die Bankenbranche<br />

enorm.“<br />

Ü<br />

Feierlicher Rahmen in London anlässlich der<br />

Award-Verleihung "Bank of the year 2013":<br />

v.l.n.r.: Brian Caplen (Herausgeber, The Banker<br />

Magazin), Michael Grahammer (Vorstandsvorsitzender<br />

Hypo Vorarlberg), Johannes Hefel (Vorstand<br />

Hypo Vorarlberg), Michael Buerk (BBC)<br />

Foto: Hypo Vorarlberg<br />

„Bank des Jahres“<br />

Das international führende Finanzmagazin „The Banker“ der Financial Times hat die Hypo<br />

Landesbank Vorarlberg als „Bank of the Year 2013“ in Österreich ausgezeichnet. Damit<br />

geht der begehrte Award erstmals nicht an eine Groß-, sondern an eine Regionalbank. Der<br />

Award wurde im Rahmen einer Gala in London an Vorstandsvorsitzenden Dr. Michael<br />

Grahammer <strong>und</strong> Vorstand Dr. Johannes Hefel überreicht. „Erstmals in der Geschichte unserer<br />

Bank werden unsere Bemühungen von ,The Banker’ gewürdigt. Wir nehmen diese<br />

Auszeichnung mit ganz besonderer Freude entgegen. Der Award ist für uns Bestätigung<br />

<strong>und</strong> Ansporn zugleich: Er unterstreicht einerseits die hohe Qualität unserer Dienstleistungen<br />

<strong>und</strong> andererseits die Verbindung von regionalem Bewusstsein mit internationalem Anspruch“,<br />

freut sich Grahammer.<br />

Ü<br />

Leistungsfähigkeit erhalten<br />

Unter dem Titel „alter(n)sgerechte Arbeitsplatzgestaltung“ referierte Prof. Heinrich Geißler<br />

beim AMS Business Dialog. Die Veranstaltung fand bei der Firma Rondo Ganahl in Frastanz<br />

statt <strong>und</strong> lockte r<strong>und</strong> 60 Personalverantwortliche aus dem Oberland an. Die demografische<br />

Entwicklung stellt die heimischen Unternehmen in den nächsten Jahren vor große Herausforderungen.<br />

„Mit zunehmendem Alter wachsen unsere individuellen Unterschiede“, meint<br />

Prof. Geißler in seinem Vortrag <strong>und</strong> kommt zur These, dass Gleichbehandlung Diskriminierung<br />

sei. „Unternehmen müssen sich auf die individuelle Situation des Mitarbeiters, der Mitarbeiterin<br />

einstellen, ob in physischer oder psychischer Hinsicht“, so der Generationenforscher.<br />

Um die Arbeitsfähigkeit von Mitarbeitenden zu erhöhen, bietet das AMS Vorarlberg<br />

mit der Qualifizierungsförderung heimischen Unternehmen Unterstützung bei Planung <strong>und</strong><br />

Finanzierung von ges<strong>und</strong>heitsfördernden Aktivitäten.<br />

Ü<br />

In bester Lage über den Dächern Kitzbühels<br />

Im Austria Trend Hotel Schloss Lebenberg<br />

hoch über den Dächern der Stadt Kitzbühel<br />

genießen Sie eine atemberaubende<br />

360°-Aussicht über die Alpen. Dort, wo einst<br />

der Adel residierte, erwarten Sie stilvoll eingerichtete<br />

Zimmer <strong>und</strong> Suiten der 5-Sterne-<br />

Kategorie, die über alle Annehmlichkeiten<br />

verfügen <strong>und</strong> mit viel Liebe zum Detail ausgestattet<br />

sind.<br />

Das First-Class-Hotel begeistert mit exzellenter<br />

Lage, aber auch mit feinsten Wellness-<br />

Treatments auf höchstem Niveau: vom spektakulären<br />

Panorama-Pool im Dachgeschoß<br />

mit Blick auf die Streif bis zum großzügigen<br />

Wellness Vital Turm.<br />

Wir vereinen Komfort <strong>und</strong> Luxus mit bestem<br />

Service r<strong>und</strong> um die Uhr. Schon zum Frühstück<br />

werden Sie mit ges<strong>und</strong>en Köstlichkeiten<br />

aus der Region sowie mit belebendem<br />

Grander Wasser verwöhnt. Ideal, um vital in<br />

den Tag zu starten. Abends erwarten Sie im<br />

Restaurant „Residenz“ feinste Tiroler<br />

Foto: Austria Trend Hotels & Resorts<br />

Schmankerl <strong>und</strong> Gaumenfreuden aus aller<br />

Welt. Für einen erholsamen Schlaf ganz<br />

ohne Verspannungen steht Ihnen eine individuelle<br />

Auswahl an Kissen zur Verfügung.<br />

Sie werden es spüren <strong>–</strong> bei uns ruht es sich<br />

herrlich!<br />

Sportlichen Ausgleich bietet das angrenzende<br />

Skigebiet mit 168 Kilometern perfekt präparierter<br />

Pisten <strong>und</strong> markierten Skirouten in allen<br />

Schwierigkeitsstufen. Nutzen Sie auch die<br />

einmalige Gelegenheit, bei einer romantischen<br />

Kutschenfahrt die Gegend zu erk<strong>und</strong>en.<br />

Die Lage <strong>und</strong> Vielfalt des Hauses bieten die<br />

optimalen Voraussetzungen für ein wahrlich<br />

fürstliches Urlaubserlebnis in Ihrem Austria<br />

Trend Hotel Schloss Lebenberg. Ü<br />

i<br />

Kontakt:<br />

AUSTRIA TREND HOTEL<br />

SCHLOSS LEBENBERG<br />

Verkehrsbüro Ferienhotellerie GmbH<br />

Lebenbergstraße 17, 6370 Kitzbühel<br />

T: +43/5356/6901-0<br />

F: +43/5356/6901-88<br />

schloss.lebenberg@austria-trend.at<br />

www.austria-trend.at/leb<br />

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SPAR Holding AG<br />

74.000 Mitarbeiter<br />

Als Handelsunternehmen ist SPAR Nahversorger, Sporthändler<br />

<strong>und</strong> Shopping-Center-Entwickler -Entwickler <strong>und</strong> -Betreiber in Österreich <strong>und</strong><br />

fünf Nachbarländern. Die BAWAG AG P.S.K. unterstützt das Unternehmen<br />

als Hausbank: Finanzierungen, Bargeldlogistik <strong>und</strong><br />

Finanzmanagement sind die wichtigsten Dienstleistungen.<br />

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