Abstractband 2013 - Jahreskongress gynécologie suisse, SGGG

www.sggg.ch
Jahreskongress
gynécologie suisse, SGGG
Congrès annuel
gynécologie suisse, SSGO
27. bis 29. Juni 2013
du 27 au 29 juin 2013
Palazzo dei Congressi Lugano
Abstracts
– Freie Mitteilungen/ Communications libres
– Posters/ Posters
– Videos/ Vidéos

so leicht - so schön
mit den CMA-Vorteilen
die CMA-Originale
/
|
Hilfreich bei Dysmenorrhoe1, 2
20 µg EE
2 mg CMA/24+4
| Gut für die Haut3
| Reduktion Anzahl Blutungstage und –intensität 3
77742 / DE / 1
Belarina®: 24 Filmtabletten mit 20 μg EE/2 mg Chlormadinonacetat und 4 Filmtabletten ohne Wirkstoffe. I: Hormonale Kontrazeption. D: 1 Tabl./Tg. KI: Schwangerschaft, thromboembolische Prozesse, Diabetes mellitus mit Gefässveränderungen,
Lebererkrankungen, generalisierter Pruritus und Cholestase, Dubin-Johnson und Rotor-Syndrom, Porphyrie, Pankreatitis, Migraine accompagnée, schwere Depression, sexualhormon-empfindliche Tumoren, Otosklerose, ungeklärte Amenorrhoe oder
Genitalblutungen, Endometriumhyperplasie, Überempfindlichkeit gegenüber den Wirkstoffen/Hilfsstoffen. VM: Sofort absetzen bei: erstmaligem Auftreten oder Exazerbation von Kopfschmerzen oder Migräne, Wahrnehmungsstörungen, 4 Wochen vor
Operationen, Immobilisation, signifikantem Blutdruckanstieg, Auftreten von Ikterus, Hepatitis, generalisiertem Pruritus, intraabdominale Blutungen, Zunahme epileptischer Anfalle. IA: Mittel, welche die gastrointestinale Motilitat erhöhen, Enzyminduktoren,
Breitspektrumantibiotika. UAW: genitale Candida-Infektion, Stimmungsschwankungen, Nervosität, Kopfschmerzen, Schwindel, Sehstörungen, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Akne, Gefühl von Schwere, Metrorrhagie, Brustbeschwerden,
Ovarialzyste, Dysmenorrhoe, Fluor vaginalis. Liste B. Weitere Informationen unter www.swissmedicinfo.ch. Kopien der Studienpublikationen können bei Bedarf unter der Adresse des Zulassungsinhabers angefordert werden. Zulassungsinhaber:
Gedeon Richter (Schweiz) AG, Gewerbestrasse 5, 6330 Cham.
Referenzen
1) Archer D.F., Contraception 74 (2006) 359-66 2) Fachinformation 3) Brucker C. et al., Contraception 81 (2010) 501-9

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Freie Mitteilungen / Communications libres
3
Freie Mitteilungen / Communications libres
FM = Freie Mitteilung/ Communication libre
Nr. FM I/ 10
Angiogenesemarker bei klinisch manifester
Präeklampsie und deren Relevanz
Autoren/ Auteurs: 1) Gabioud S., 1) Raio L., 1) Baumann M.,
2) Wiedemann U., 1) Hofstätter C., 1) Surbek D., 2) Risch L.
Klinik/ Clinique: 1) Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Inselspital Bern,
2) Labormedizinisches Zentrum Dr. Risch, Liebefeld
Einführung: Die Präeklampsie (PE) ist weiterhin eine enigmatische Erkrankung
mit klinisch variablen Manifestationen. In letzter Zeit werden
angiogenetische Marker zur Prädiktion diskutiert, v.a. sFlt-1, PIGF und
deren Quotient (sFlt-1/PIGF≥1:85). Die meisten Studien, die auf die
Prädiktion zielen, zeigen, dass v.a. die schweren Formen mit einer akzeptablem
Sensitivität und Spezifität erfasst werden können. Wenige
Studien haben diese Marker bei klinisch manifester PE untersucht. Ziel
der Studie war es, die Wertigkeit diesen Marker und Quotient bei manifester
PE zu untersuchen.
Material und Methodik: Zwischen 06.2011 und 12.2012 wurden bei
Frauen mit Einlingsschwangerschaft und klinisch manifester PE PIGF
und sFlt-1 bestimmt. Diese wurden mit dem Schweregrad der PE (milde
vs. schwer), dem Zeitpunkt der Manifestation (≤ oder > 34 Wochen) und
ob das Kind wachstumsrestriktiert (IUWR) war (Gewicht

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Freie Mitteilungen / Communications libres 4
Nr. FM I/ 12
Intracranial stem cell transplantation and sPIF in a
rat model of encephalopathy of prematurity
Autoren/ Auteurs: 1,2) Müller M., 2), Paidas M., 1) Schöberlein A.,
1) Messerli M., 1) Surbek D.
Klinik/ Clinique: 1) Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Inselspital Bern,
2) Department of Obstetrics, Gynecology and Reproductive Sciences, Yale
University School of Medicine, New Haven, CT
Objective: Premature birth is a major cause of neonatal morbidity
and mortality. Although improvements in perinatal and neonatal care
reduced mortality, morbidity remains a serious challenge. Survivors
of premature birth will confront enormous neurological problems.
Wharton`s jelly-derived mesenchymal stem cells (WJ-MSC) are a promising
source for cell transplant. Embryo-derived PIF modulates systemic
maternal immunity without suppression. Synthetic analog (sPIF) prevents
juvenile diabetes, preserves islet function, reducing oxidative
stress/protein misfolding, and reverses neuroinflammation with neuroprotective
activity in a model of multiple sclerosis. Aim of the study
was to develop a rat model of selective and severe encephalopathy of
prematurity on postnatal day 3 (P3). The effect of intracranial transplantation
of WJ-MSC +/- sPIF was investigated.
Material and Methods: This pilot-study was conducted in a sham
controlled design. Subcutaneous administration of LPS from E. coli followed
by ligation of the left carotid artery and hypoxia (8% O2, 70min)
was performed on anesthetized rats (P3). Two days later 250.000 WJ-
MSC were injected into the lateral ventricle using a stereotactic frame
+/- subcutaneous injections of sPIF (0.75 mg/kg twice daily until brain
harvesting). We performed functional tests and used histology and immunohistochemistry
to evaluate encephalopathy of prematurity and
the neuroprotective activity on postnatal day 12.
Results: The survival rate was 68% and mainly due to the prolonged
hypoxic period. The induced damage was characterized by astrogliosis
and neuro-axonal impairment in association with myelination deficiency.
Furthermore the induced damage was accompanied by spastic paresis.
We detected graft cells throughout brain tissue, they integrated in
the host’s brain tissue and showed unaltered morphology.
Nr. FM I/ 13
Stammzelltransplantation in einem neuen Rattenmodell
schwerwiegender perinataler Hirnschädigung
Autoren/ Auteurs: Müller M., Schöberlein A., Reinhart U., Sager R.,
Messerli M., Surbek D.
Klinik/ Clinique: Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Inselspital Bern
Einführung: Perinataler Hirnschaden besonders bei Frühgeburten
kann häufig zu klinischen Problemen führen. Wir haben zuvor über
ein Modell milder perinataler hypoxisch/ischämischer Hirnschädigung
berichtet. Ziel der Studie war es ein Rattenmodell einer schweren hypoxisch-ischämischen
perinatalen Hirnschädigung zu entwickeln und
den therapeutischen Einsatz von humanen mesenchymalen Stammzellen
zu evaluieren.
Material und Methoden: Der perinatale Hirnschaden wurde mittels
subkutaner Applikation von Lipopolysaccharyden aus E. coli gefolgt
von Ligation der Arteria carotis communis und einer Phase der Hypoxie
(8% O2, 80min) unter Inhalationsnarkose bei Ratten (Tag 3) induziert
(n=15). Am postnatalen Tag 6 wurden die Tiere erneut anästhesiert und
im stereotaktischen Gerät fixiert. 250`000 mesenchymale Stammzellen
(MSC) aus humaner Plazenta wurden in den linken lateralen Ventrikel
injiziert. Der induzierte Hirnschaden und die Stammzellen wurden immunohistochemisch
nachgewiesen und die spastische Parese mittels
funktionellen Tests evaluiert (postnataler Tag 12).
Resultate: Die injizierten humanen Stammzellen wurden im Cortex
nachgewiesen. Diese Zellen zeigten eine unveränderte Morphologie
und integrierten in der geschädigten Hemisphäre. Morphologische Beurteilung
zeigte einen Defizit von Myelin, Astrogliose und neuronalen
Schaden. Stammzelltransplantation resultierte in einer Reduktion des
induzierten Hirnschadens.
Schlussfolgerung: Wir haben ein neues Rattenmodell einer schweren
perinatalen Hirnschädigung entwickelt. Applikation (lateraler Ventrikel)
von humanen Stammzellen führte zum Überleben und Integration
der Donorzellen sowie zu Reduktion der spastischen Parese.
Conclusion: We report a novel rat model of encephalopathy of prematurity.
Intracranial transplantation of WJ-MSC is possible and evaluation
of the neuroprotective activity +/- sPIF is ongoing.

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Freie Mitteilungen / Communications libres
5
Nr. FM I/ 14
Regulation von receptor potential vanilloid 6
(TRPV6) in der Präeklampsie
Autoren/ Auteurs: 1,2) Marini C., 1,2) Lüscher B., 2) Surbek D.,
3) Albrecht Chr., 3) Hediger M., 2) Baumann M.
Klinik/ Clinique: 1) Departement Klinische Forschung, Universität Bern,
2) Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Inselspital Bern, 3) Institut für
Biochemie und molekulare Medizin, Universität Bern
Einführung: Die Präeklampsie ist eine schwangerschaftsspezifische
Erkrankung, welche weltweit 5-8% aller Schwangerschaft betrifft, ist
vergesellschaftet mit Hypoxie und intrauteriner Wachstumsretardierung
und trägt erhöht substantiell die maternale und fetale Morbidität
sowie Mortalität. Transient receptor potential vanilloid 6 (TRPV6) ist ein
membrangebundener Ca2+-Kanal und wird in Kalzium-absorbierenden
Organen exprimiert. TRPV6-Expression wurde auch plazentarem
Gewebe gefunden. Der Syncytiotrophoblast, ein multinukleäres Epithel
zwischen mütterlichem und fetalem System, ist verantwortlich für
den Austausch von Sauerstoff, energetischen Substraten, Metaboliten
und Ionen wie Kalzium. Materno-fetaler Kalziumtransport ist wichtig
für die fetale Kalzium-Homeostase und Skelettentwicklung. Ausserdem
konnte in Studien gezeigt werden, dass nutritive Kalziumsupplementation
das Risiko einer späteren Präeklampsie erheblich senkt. Unsere
Hypothese ist, dass TRPV6 unterschiedlich reguliert ist in der Präeklampsie.
Ziel dieser Studie war es die TRPV6-Expression in Plazenten
von Schwangerschaften mit Präeklampsie zu untersuchen.
Material und Methode: Syncytiale Membranfraktionen von Plazenten
mit normalen Schwangerschaften und elektiven Sectiones wurden mittels
verschiedenen Ultrazentrifugationen und Magnesium-Prezipitationen
prepariert. Proteinexpressionen von TRPV6 in syncytialen Basalmembran
(BM)- und mikrovillösem Membranfraktionen (MVM) wurden
mittels Western-Blot analysiert. Die mRNA Konzentrationen von TRPV6
wurde mittels real-time PCR in plazentarem Gewebe untersucht.
Resultate: In normalen Plazenten war TRPV6-Protein in MVM weniger
als in BM exprimiert. In MVM fanden wir weniger der unglykosilierten
Isoform, während in BM mehr unglykosiliertes als glykolisiertes TRPV6
gefunden wurde. Verglichen mit normalen Plazenten waren bei Plazenten
mit Präeklampsie die glykosilierte Isoform in MVM runterreguliert.
Schlussfolgerung: Diese veränderte Regulation von TRPV6 in der Präeklampsie
könnte den Kalziumtransport beeinflussen. Weitere Untersuchungen
sind nötig, um die Rolle von TRPV6 in der Pathogenese der
Präeklampsie zu erforschen.
(Diese Studie wird unterstützt durch den Schweizerischen Nationalfonds,
Nationales Forschungsprogramm TransCure)
Nr. FM I/ 15
Bestimmung von Laktat im Fruchtwasser als Marker
für die Vorhersage von dysfunktioneller Wehentätigkeit
und konsekutiver operativer Entbindung
Autoren/ Auteurs: 1) Ghaem Maghami N., 1) Celiku K., 1) Schmidlin N.,
1) Tiffert K., 2) Wiberg-Itzel E., 1) Hösli I., 1) Voekt C.
Klinik/ Clinique: 1) Frauenklinik, Universitätsspital Basel, 2) Department
of Clinical Science and Education, Section of Obstetrics and Gynaecology,
Södersjukhuset
Einführung: Die dysfunktionelle Wehentätigkeit ist gemäss WHO
definiert als die klinische Abweichung vom erwarteten Geburtsfortschritt
im Partogramm. (1) Maternale und neonatale Komplikationen
treten bei dysfunktioneller Wehentätigkeit häufiger auf.
Eine frühere prospektive Studie in Schweden zeigte, dass die Konzentration
von Laktat im Fruchtwasser und das Partogramm zusammen ein
besserer Prädiktor für dysfunktionelle Wehentätigkeit und eine konsekutiv
notwendige operative Geburtsbeendigung sind als nur das Partogramm
allein (2).
Material und Methoden: Wir präsentieren eine Subanalyse der
Schweizer Daten einer im April 2010 begonnenen prospektiven, internationalen
Multicenter-Studie. Einschlusskriterien waren gesunde
Erstgebärende, Gestationsalter ≥ 37 Wochen, Einlingsgravidität, Schädellage,
spontanes Einsetzen der Wehentätigkeit ( 4 Kontraktionen/
10 Minuten und einer Muttermundseröffung > 3 cm). Bei spontanem
Geburtsbeginn wurden in der Eröffungsperiode und kurz vor der Geburt
kleine Mengen Fruchtwasser asserviert und die gemessenen Laktatkonzentrationen
im Fruchtwasser mit dem Geburtsmodus korreliert.
Die Analyse der Fruchtwasserproben erfolgte innerhalb einer Woche in
Schweden (LMU061, Obstet Care AB, Schweden).
Ergebnisse: In unserem Basler Kollektiv konnten bisher die Daten von
104 Partizipantinnen (P) ausgewertet werden. 44 P haben spontan geboren
(42 %), 38 P erhielten eine vaginal - operative Entbindung (36,5
%) und 22 eine sekundäre Sectio caesarea (21 %). Eine Kontamination
mit Blut oder Schleim lag in 48% der Fälle vor. Eine dysfunktionelle
Wehentätigkeit oder konsekutiv ein fetal distress lag in 54% der Fälle
vor. Die Laktatkonzentration lag bei den Frauen, die im Verlauf spontan
geboren haben, durchschnittlich bei 2.7 mmol/l, bei denen, welche per
Sectio entbunden wurden bei 5.7 mmol/l und bei den vaginal-operativ
Entbundenen bei 6.2 mmol/l. Es konnte gezeigt werden, dass die
Laktat-Konzentration im Fruchtwasser im Rahmen dysfunktioneller Wehentätigkeit
ansteigt und gut mit dem Outcome korreliert.
Schlussfolgerungen: Die Analyse der Laktatkonzentration im Fruchtwasser
kann in Form eines Bedside-Tests im Gebärsaal durchgeführt
werden und für das geburtshilfliche Management von Bedeutung sein.
Für eine endgültige Aussage einer positiven Prädiktion bleibt die Analyse
aller Zentren abzuwarten.
Literatur: (1.) World Health Organization Partograph in Management of
Labour. WHO maternal health and safe motherhood programme. Lancet
1994; 343(8910):1399-404.
(2.) Wiberg-Itzel E, Petterson H, Andolf E, Hansson A, Winbladh B, Akerud
H. Lactate concentration in amniotic fluid: a good predictor of labour outcome.
Eur J Obstet Gynecol Reprod. Biol. 2010 Jun 7

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Freie Mitteilungen / Communications libres 6
Nr. FM II/ 20
Laser treatment for twin-twin transfusion syndrome
before 17 weeks of gestation
Autoren/ Auteurs: Lachat R.
Klinik/ Clinique: Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Inselspital Bern
INTRODUCTION: Inclusion criteria for laser treatment (LT) of twin-twin
transfusion syndrome (TTTS) have been defined by a randomized controlled
trial performed in Europe 2004 (Senat et al. NEJM 2004). Gestational
age (GA) for treatment was set at 17-26 weeks and most centres
have adopted these criteria. However, some TTTS cases occur at earlier
GA where instrumental and anatomical limitations and also technical
problems associated with the reduced operating space may be relevant.
The aim of this study was to describe the outcome of TTTS cases
treated by LT below 17 weeks gestation.
Material and Methods: Our database was searched among cases of
TTTS (Quintero classification) treated with LT between 2001 and 2011.
All procedures were performed under local anaesthesia and iv sedation.
A 3 mm sheath with a 2mm 0°-fetoscope for posterior placenta
or a 3.8mm sheath with 2mm 30°-fetoscope with Albarran steering for
anterior placenta (AP) were introduced under US guidance. A 400 or
600 µ Nd:YAG laser fibre was used. After visualization of the intertwin
membrane selective LT of all anastomosis is performed. The laser energy
used is 60W in single shot mode. After the LT amnionreduction is
performed.
Results: During the study period 8 cases were treated at our centre. GA
at diagnosis was 16.5 (range 15.4-16.9) weeks. All but one case (stage
II) was staged Quintero III. In all cases the donor was stuck and the intertwin
growth discordance (based on abdominal circumference) was
23.6±13.7% (range 7.9-51.8%). Surgery time was 48.3±14.4min, and 10
(2-13) anastomoses were coagulated. In 2 cases umbilical cord coagulation
had to be performed due to an impossible anatomical situation,
and recurrent TTTS 2 weeks after initial LT, both with AP. pPROM occurred
in 3 case and only 2 of these 6 children survived. Overall 8/16
respectively 8/14 (57.1%) fetuses (if we exclude one case with primary
cord coagulation), were born alive. 3 (42.6%) were dual survivors. GA
at delivery was 31.6 weeks (16.3-39.3) and birth weight 2230gr (695-
3265). Cases in which one or both fetuses died had higher weight discordance
(27.1±15.5% vs. 17.5±8.3%).
Conclusion: Early TTTS is associated with a higher mortality rate due to
technical difficulties mostly to achieve optimal visualization. AP is related
to incomplete LT requiring additional interventions such as cord
coagulation which increases the risk for adverse outcomes. Moreover,
early manifestation of unequal placental sharing and superimposed
TTTS are prognostic unfavourable signs that have to be taken in consideration
during counselling.
Nr. FM II/ 21
Zwillingsgeburten im Intervall – Fluch oder Segen?
Autoren/ Auteurs: Popelka J., Visca E., Temler A., von Roten S., Todesco
Bernasconi M.
Klinik/ Clinique: Frauenklinik, Kantonsspital Aarau
Einführung: Geminigraviditäten und ihre assoziierten Komplikationen
werden zunehmend öfter beobachtet. Kommt es zum Spätabort eines
dichorialen Zwillings, divergieren in der Literatur die Angaben zum Vorgehen.
Ein abwartendes Prozedere scheint das Outcome für den zweiten
Zwilling zu verbessern.
Fallbericht: Fall 1: Eine 44-jährige 3G/0P mit dichorialen-diamnioten
Gemini nach Eizellspende wurde mit prolabierender Fruchtblase in der
20+0 SSW zu uns verlegt. Am Folgetag kam es zum PPROM, 10 Tage
später zum Spätabort von Fet A. Die Vorderwand-Fundusplazenta verblieb
in utero. Mit 23+5 SSW wurde eine Lungenreifungsinduktion (LRI)
und Adalattokolyse begonnen. Augmentin wurde je nach Laborresultat
verabreicht. Mit 27+5 SSW wurde die Patientin entlassen, 4 Tage später
aber mit vaginaler Blutung erneut hospitalisiert. Bei V.a Amnioninfekt
wurde bei 30+3 SSW die Sectio indiziert. Die Plazenta von Fet B zeigte
eine akute Amnionitis und Omphalovaskulitis. Das Kind wies nach transientem
ANS, neonatalem Infekt und subependymaler Blutung Grad I
im Alter von 3 Monaten eine Spastik der unteren Extremitäten auf.
Fall 2: Eine 29-jährige 2G/1P mit spontanen dichorialen-diamnioten Gemini
und rezidivierenden vaginalen Blutungen erlitt in der 23+2 SSW
nach PPROM den Spätabort von Fet A. Die tiefreichende Hinterwandplazenta
verblieb in utero. Mit 23+5 SSW wurde eine LRI und Adalattokolyse
begonnen. Bei stabilen Infektparametern wünschte die Patientin
trotz persistierender Blutungen ein ambulantes Vorgehen. Mit
27+1 SSW stellte sie sich mit PPROM, mekoniumhaltigem Fruchtwasser,
Wehen sowie Bradykardie von Fet B vor. Bei infauster Prognose erfolgte
im Einvernehmen mit dem Paar die Spontangeburt eines avitalen
Feten. Bei Plazentaretention und Atonie folgte die manuelle Lösung,
Curettage, Bakri-Kathetereinlage und Naladorgabe. Letztlich war eine
Hysterektomie nötig. Histologisch zeigte sich eine Plazenta accreta von
Fet A, sowie eine eitrige Chorioamnionitis.
Diskussion: Bei imperativem Kinderwunsch konnte zwar eine Prolongation
des Gestationsalters von 73 und 28 Tagen erreicht werden, das
Outcome ist dennoch kritisch zu sehen. Infektionen, tiefsitzende Plazenta
und vaginale Blutungen waren mit gravierenden Komplikationen
verbunden.
Schlussfolgerung: Die Beratung zur Prognose ist infolge variabler Zusatzrisiken
schwierig. Das optimale Management bleibt unklar. Über
schwerwiegende Folgen muss aufgeklärt werden.

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Freie Mitteilungen / Communications libres
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Nr. FM II/ 22
Pourquoi les syndromes transfuseurs-transfuses ne
sont-ils pas diagnostiques?
Autoren/ Auteurs: 1,2,4) Baud D., 1,3) Kuhn P., 2) Ryan G., 1,2) Vial Y.,
1,3) Surbek D., 1,2) Hohlfeld P., 1,3) Raio L.
Klinik/ Clinique: 1) Swiss fetal laser group, 2) Gynécologie-Obstétrique et
de Génétique médicale, Centre Hospitalier Universitaire Vaudois, Lausanne,
3) Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Inselspital Bern, 4) Fetal Medicine
Unit, Mount Sinai Hospital, University of Toronto, Ontario
Objectif: Le syndrome transfuseur-transfusé complique 15% des grossesses
gémellaires monochoriales. Les buts de notre étude sont: (1)
décrire les critères diagnostic et le management des syndrome transfuseur-transfusé
(STT); et (2) évaluer le taux d’erreurs de diagnostic de
STT et de leurs conséquences.
Matériels et méthodes: Un total de 323 STT consécutifs nécessitants
un laser ont été revus. L’incapacité d’identifier la monochorionicité et /
ou un STT ont été considérés comme des «erreurs de diagnostic».
Résultats: Lors du transfert des patientes, 107 (33.1%) diagnostics
étaient incorrects - le plus souvent: l’absence de détermination chorionicité
/ amnionicité pendant le premier trimestre (n=95, 88.8%), «retard
de croissance intra-utérin», «hydramnios», «hydrops» et «obstruction
des voies urinaires». Par rapport aux cas avec un diagnostic correct, ces
patientes ont été référés à un stade plus avancé de la maladie (stade
4 dans 16.8% versus 7.9%, p=0.04) et plus tard dans la grossesse (> 20
semaines dans 73,2% contre 54,7%, p = 0,01). La durée de l’intervention
par laser est prolongée en cas de diagnostic incorrect (62 min versus
55 min, p=0.04). Le taux de survie de 2 jumeaux tend à être plus faible
lors de diagnostic incorrect (50.5% versus 61.1%, p=0.068), le risque
de mort néonatale augmenté (19.6% versus 6%, p

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Nr. FM II/ 24
Women for Positive Action: an international educational
initiative addressing issues of importance to
women living with HIV – useful information for Gynaecologists
and Obstetricians in Switzerland
Autoren/ Auteurs: Aebi-Popp K.
Klinik/ Clinique: Universitätsfrauenklinik Basel
Bachground: Globally, about 50% of the 33 million people currently
living with HIV are women. In Switzerland approximately 25,000 people
are living with HIV, including 29% women. Gynaecological concerns
relate to contraception, pregnancy planning and menopause.
Established in 2008, Women for Positive Action is a global faculty-led
initiative aiming to respond to the need of women living with HIV.
Material and Methods: Women for Positive Action is a unique initiative
made up a faculty of healthcare professionals, community group
representatives and women living with HIV from across Canada, Europe,
Latin America and South Africa. As a truly international, multidisciplinary
initiative the mission of Women for Positive Action is to empower,
educate and support women living with HIV and their healthcare
professionals.
Results: Since 2008 Women for Positive Action have developed a broad
range of educational resources covering topics such as fertility and
pregnancy, stigma and discrimination, HIV testing and ageing. Materials
are easily accessible to both clinicians as well as women living with
HIV and are available in many languages through the website: www.
womenforpositiveaction.org.
In Switzerland, since 2003, HIV screening during pregnancy follows an
opt-out strategy. Around 60 women living with HIV deliver per year,
of which 25% receive their HIV diagnosis during pregnancy. Rates of
vertical transmission of HIV are low (

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Freie Mitteilungen / Communications libres
9
Nr. FM III/ 30
L’enregistrement continu de la pression intra-rectale
durant la deuxième phase de l’accouchement: corrélations
avec les modifications des fonctions du plancher
pelviens dans les suites de l’accouchement?
Autoren/ Auteurs: Meyer S., Salchli F., Bettaeib H., Hohlfeld P., Baud D.,
Achtari C.
Klinik/ Clinique: Centre Hospitalier Universitaire Vaudois, Lausanne
But de l’étude: Établir une corrélation entre les paramètres de pressions
enregistrés pendant les efforts de poussée expulsive dans un collectif
de nullipares et les troubles fonctionnels observés dans les suites
de leur accouchement.
Matériels et méthodes: Utilisation d’un microsystème placé dans le
rectum permettant de mesurer les paramètres d’enregistrement de
pressions (durée de la poussée, surface et pic de pression) lors de la
phase expulsive chez 60 nullipares (43 accouchements spontanés, 17
accouchements par forceps). Appréciation des modifications des fonctions
du plancher pelvien en utilisant les questionnaires validés par
l’International Continence Society et remplis 14 ± 6 mois après l’accouchement
Résultats: La durée des efforts de poussée, la surface sous la courbe de
pression et le pic d’intensité maximale de pression ne sont pas corrélés
avec le poids du bébé et le mode d’accouchement. la durée des efforts
de poussée est significativement corrélée avec la présence de troubles
mictionnels (R : 0.34, P : 0.03) et d’inconfort du bas abdomen (R : 0.44,
P : 0.004), ceci chez les patientes avec accouchement spontané. - la
surface sous la courbe de pression est significativement corrélée avec
les plaintes d’urgence mictionnelle (R : 0,524, P : 031), d’incontinence
d’urgence (R : 0.482, P : 0,05 ) , de pertes de gouttes d’urine à l’effort
(R : 0.54, P : 0.025), d’altérations de la fréquence orgasmique (R : 0,526,
P : 0.036), et de difficultés pour atteindre l’orgasme (R : 0.613, P :0.012)
ceci chez les patientes accouchées par forceps uniquement. - les pics
de pressions lors des efforts de poussée ont une corrélation proche de
la significativité avec les pertes de gouttes d’urine (R : 0.27, P : 0.08) ceci
chez les patientes avec accouchement spontané uniquement.
Conclusion: Les différents paramètres définissant les pressions intrarectales
enregistrés pendant les efforts de phase expulsive ne présentent
pas de corrélations significative avec les paramètres obstétricaux,
mais des corrélations significatives avec certains paramètres de la fonction
urinaires et sexuelle, ceci 14 mois après un accouchement spontané
ou assisté par forceps dans un collectif de nullipares.
Nr. FM III/ 31
Elektromyographie der Beckenbodenmuskulatur
beim Joggen - Parametrisierung und Retest-Reliabilität
Autoren/ Auteurs: 1,2) Luginbühl H., 1) Greter C., 1) Grünenfelder D.,
2) Baeyens J.-P., 3) Kuhn A., 1) Radlinger L.
Klinik/ Clinique: 1) Berner Fachhochschule Gesundheit, 2) Freie Universität
Brüssel, 3) Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Inselspital Bern
Einführung: Die Prävalenz der weiblichen Belastungsinkontinenz ist
hoch und auch junge Frauen sind betroffen (1). Dazu gehören auch
Athletinnen und besonders solche, die „high impact“ Sportarten betreiben
(2). Trotzdem gibt es bis heute kaum Studien mit Messungen
der Beckenbodenaktivität (BB-Aktivität) während funktionellen Ganzkörper-Bewegungen.
Ziel dieser Studie war, die BB-Aktivität während
des Joggens zu untersuchen, relevante Parameter zu identifizieren und
auf ihre Reliabilität zu testen.
Material und Methoden: Bei dieser Querschnittstudie wurde an zehn
anamnestisch gesunden Frauen die BB-Aktivität beim Joggen während
zehn Schritten mittels vaginaler Elektromyographie (EMG) gemessen.
Gleichzeitig wurden die vertikalen Beschleunigungen mit Accelerometern
an der Vaginalsonde, am Malleolus und am Sacrum für die zeitliche
Zuordnung hinsichtlich „high impact“ erfasst. Die Messdaten wurden
parametrisiert, beschrieben und auf ihre Reliabilität geprüft.
Ergebnisse: Anhand von zehn Schritten je Probandin liessen sich insgesamt
13 Parameter identifizieren. Sechs EMG-Parameter zeigten eine
gute (3) Reliabilität (ICC 0.906–0.942) und sieben Zeit-Parameter zeigten
keine gute Reliabilität (ICC 0.113–0.731).
Schlussfolgerung: Die Zeitparameter (z.B. Zeitdifferenz von impact
Malleolus zu impact Sacrum, Zeitdifferenz von impact Malleolus bis
maximale EMG-Aktivität) wiesen keine gute Reliabilität auf. Hingegen
zeigten die EMG-Parameter eine gute Reliabilität. So konnten relevante
Parameter der BB-Aktivität beim Joggen, wie Voraktivierung, minimale/
maximale Aktivierung und Aktivierung bei Fersenkontakt identifiziert
werden. Es braucht jedoch weitere messmethodische Anpassungen,
um die Kinetik und Kinematik des EMG-Sensors und der Beschleunigungsmesser
kontrollieren zu können, und Studien über die BB-
Aktivität bei „high impact“ Bewegungen, welche die gewonnenen Erkenntnisse
vervollständigen. Unseres Wissens ist dies die erste Studie,
welche die Reliabilität von BB-Aktivitäts- und Zeitparametern während
funktionellen Ganzkörper-Bewegungen untersuchte. Vertiefte Kenntnisse
der BB-Aktivitäts- und Zeitparametern könnten helfen, körperliche
Belastungen mit „high impacts“ und die Reflexkontraktionen der
Beckenboden-Muskulatur, welche für die Aufrechterhaltung und Wiederherstellung
der Kontinenz von grosser Bedeutung sind, besser zu
verstehen.
REFERENZEN: 1) Botlero et al, Maturitas 2009;62:134-39. 2) Bo, Sports Med
2004;34:451-64. 3) Weir, J Strength Cond Res 2005;19:231-40.

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Freie Mitteilungen / Communications libres 10
Nr. FM III/ 32
Bulking Agents – An Analysis of 500 Cases and Review
of the Literature
Autoren/ Auteurs: Mohr S., Siegenthaler M., Mueller M.D., Kuhn A.
Klinik/ Clinique: Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Inselspital Bern
Introduction: Stress urinary incontinence (SUI) is common, impacts
women’s quality of life and generates high costs. Physiotherapy is the
first line therapy and if it fails, suburethral slings are currently the gold
standard in SUI surgery. Bulking agents injected periurethrally might
be a beneficial alternative, but there is a paucity of data on bulking therapy.
Aim of the current study was to analyze the efficacy and safety of
bulking agents in the setting of a tertiary referral center prospectively.
Material and Methods: In the last 13 years 514 elderly women with
SUI were treated by injection therapy with either collagen (Contigen®),
hyaluronic acid (Zuidex®), ethylene vinyl alcohol (Tegress®) or polyacrylamide
hydrogel (Bulkamid®). Subjective and objective outcome
was recorded using the King’s Health Questionnaire, Visual Analogue
Scale, standardized Pad test and urethral pressure profile.
Results: Demographic data were equally distributed in all four groups
of agents used. 61 patients were lost to follow-up (10.6%). Statistically
significant changes were found for MUCP, Pad-weight and VAS before
and after bulking for the four agents used. Subjective assessment showed
improvements in general health and role limitations. The overall
complication rate was low for all agents.
Conclusion: The current study shows an improvement of incontinence
after bulking therapy applying subjective and objective outcomes in
an elderly population. In contrast to earlier reports, side effects due to
injections were few and mild. We can advocate bulking therapy for the
treatment of SUI as it is simple, safe and shows both objective and subjective
improvement and relief.
Nr. FM III/ 33
6 Monats-Outcome nach Bandlockerung bei Blasenentleerungsstörungen–
eine prospektive Studie
Autoren/ Auteurs: 1) Rautenberg O., 1) Zivanovic I., 2) Kociszewski J.,
1) Welter J., 2) Kuszka A., 1) Eberhard J., 1) Viereck V.
Klinik/ Clinique: 1) Blasenzentrum, Frauenklinik, Kantonsspital Frauenfeld,
2) Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Evangelisches Krankenhaus
Hagen-Haspe
Einführung: TVT-Bandeinlagen führen in etwa 5% zu Blasenentleerungsstörungen.
Mit der Pelvic-Floor-Sonographie lassen sich Ursachen
solcher Entleerungsstörungen erkennen (Band zu straff, zu nahe an der
Urethra/ am Blasenhals, Hämatom) und einer gezielten Problemlösung
zuführen. Diese Arbeit zeigt, wie sonographisch eine „zu straffe“ (not
tension-free) Bandlage diagnostiziert und gut das Problem mit einer
frühzeitigen Bandlockerung gelöst werden kann.
Material und Methoden: Diese prospektive Beobachtungsstudie erfasst
alle Fälle, bei denen zwischen 8/2008 und 7/2012 nach Ausschluss
anderer Ursachen (z.B. Hämatom) eine Bandlockerung bei postoperativer
Blasenentleerungsstörung (definiert als abgeschwächter Harnstrahl
und Restharn über 100ml) aufgrund einer zu urethranahen
Bandlage (Band-Urethra Abstand

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Freie Mitteilungen / Communications libres
11
Nr. FM III/ 34
Sexualité et infertilité: le vécu des hommes
Autoren/ Auteurs: 1) De Jonckheere L., 1) Emery M., 2) Rothen S.,
1) Wisard M., 1) Germond M.
Klinik/ Clinique: 1) Centre de procréation médicalement assistée, Fondation
F.A.B.E.R., Lausanne, 2) Institut de statistique, Université de Genève
Introduction: Cette étude exploratoire vise à mieux comprendre le
vécu de la sexualité des hommes pendant trois périodes: sous contraception,
avec un projet d’enfant hors traitement et en attente d’un traitement
FIV.
Matériel et méthode: Un questionnaire anonyme a été distribué
systématiquement lors des entretiens psychologiques pré-FIV, à 116
hommes sans enfant. La longévité du couple, la durée de la stérilité,
le vécu des investigations et du diagnostic et les caractéristiques de
la sexualité de l’homme durant ces trois périodes ont été évalués. Les
données ont été comparées au plan statistique, au moyen de modèles
linéaires mixtes généralisés.
Résultats: La participation est de 53%. La majorité des hommes sont
âgés de 30 à 40 ans (75%), vivent en couple depuis plus de 5 ans (82%),
essayent de concevoir depuis plus de 2 ans (84%). 98% sont satisfaits
de leur relation de couple. 93% ont vécu une sexualité sous contraception
dont 47% pendant plus de 2 ans. Quand l’infertilité est d’origine
masculine (39%), plus de la moitié des hommes (59%) se sentent blessés.
L’attitude médicale était satisfaisante pour la majorité (90%), qui se
sentaient à l’aise pour parler de sexualité avec le gynécologue (75%),
avec l’urologue (67%) et lors des entretiens psychologiques (98%). Cependant,
28% auraient souhaité qu’une consultation sexologique soit
proposée. Comparé à la période sous contraception, le risque de voir
diminuer la fréquence du désir sexuel est 16.9 fois plus élevé pendant le
temps d’essai hors traitement et 9.9 fois plus élevé en attendant la FIV.
Celui de voir diminuer la fréquence des rapports est 13.9 fois plus élevé
en attente d’une FIV. La satisfaction sexuelle comparée à la période de
contraception présente un risque de diminution de 7,4 pendant la période
sans traitement et de 4,3 en attente de FIV. Environ un tiers des
hommes présentent des dysfonctions érectiles ou de l’éjaculation occasionnelles,
quelle que soit la période considérée.
Conclusion: Cette étude confirme le risque de voir diminuer significativement
la fréquence du désir, des rapports et la satisfaction sexuelle
durant la période d’infertilité. L’impact négatif de l’infertilité masculine
sur le ressenti est confirmé, sans effet significatif sur la sexualité. Les
dysfonctions sexuelles ne sont pas dépendantes des périodes étudiées.
La prise en charge médicale et psychologique est vécue de manière
positive et une consultation sexologique serait souhaitée par un quart
des patients.
Nr. FM III/ 35
Die intrauterine Gabe von verdünntem Seminalplasma
bei In vitro Fertilisationsbehandlungen erhöht
nicht die Schwangerschaftsrate – eine Plazebo-kontrollierte,
randomisierte Doppelblind-Studie
Autoren/ Auteurs: 1) von Wolff M., 2) Germeyer A., 2) Rösner S.,
2) Jauckus J., 2) Strowitzki T.
Klinik/ Clinique: 1) Gyn. Endokrinologie und Reproduktionsmedizin,
Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Inselspital Bern, 2) Universitäts-
Frauenklinik, Abteilung Gynäkologische Endokrinologie und Fertilitätsstörungen,
Heidelberg
Einführung: Seminalplasma (SP) moduliert die endometriale Funktion
in vitro im Zellkulturmodell sowie in vivo im Tiermodell und wirkt
sich in einigen Spezies positiv auf die Schwangerschaftsrate aus. Im
Humansystem wurde gezeigt, dass Geschlechtsverkehr zum Zeitpunkt
des Embryotransfers die Implantationsrate erhöht. Hoch dosierte Gonadotropinsstimulationen
im Rahmen von In vitro Fertilisationsbehandlungen
(IVF) beeinflussen ebenso – jedoch vermutlich negativ
- die endometriale Funktion. Aufgrund dessen wurde angenommen,
dass Seminalplasma auch im Humansystem einen positiven Effekt auf
die Gonadotropinbeeinflusste endometriale Funktion haben kann. Eine
2009 publizierte, Plazebo-kontrollierte, randomisierte Doppelblind-
Studie zeigte in diesem Zusammenhang, dass die intrazervikale Gabe
von unverdünntem Seminalplasma zum Zeitpunkt der Follikelpunktion
die Schwangerschaftsrate um 11% erhöht. Da dieses Studienergebnis
jedoch nicht signifikant war und durch Geschlechtsverkehr beeinflusst
worden sein könnte, untersuchten wir, ob die intrauterine Applikation
von Seminalplasma zum Zeitpunkt der Follikelpunktion die Schwangerschaftsrate
erhöht.
Material und Methoden: Durchgeführt wurde eine monozentrische,
Plazebo-kontrollierte, randomisierte Doppelblind-Studie bei 279 IVF-
Patientinnen von April 2007 bis Februar 2012. Die Patientinnen wurden
nach Schwangerschaftswahrscheinlichkeit (Zahl vorheriger IVF-
Versuche und Alter) stratifiziert. Bei 138 Patientinnen wurden 2ml 1:5
verdünntes Seminalplasma des Partners intrauterin appliziert. 141
Patientinnen erhielten Plazebo (NaCl). Die Gruppen waren einheitlich
hinsichtlich Alter, Zahl vorheriger IVF-Versuche und Dauer der Sterilität.
Ergebnisse: Von den 279 Teilnehmern wurden 40 Personen (14.3%)
ausgeschlossen, da der Embryotransfer wegen eines Fertilisationsversagen
oder drohender Ueberstimulation nicht durchgeführt werden
konnte. Die klinische Schwangerschaftsrate betrug in der Seminalplasma-Gruppe
31,1% (38/122) pro Embryotransfer und 35.0% (41/117) in
der Plazebo-Gruppe.
Schlussfolgerung: Die Studie zeigt, dass die intrauterine Gabe von
Seminalplasma die Schwangerschaftsrate bei einer IVF-Behandlung
nicht erhöht. Die Ergebnisse stellen die Relevanz einer Interaktion von
Seminalplasma und Endometrium zur Verbesserung der endometrialen
Funktion sowie die Bedeutung von Geschlechtsverkehr bei IVF-
Behandlungen in Frage.
Studien-Registrierungsnummer: DRKS00004615

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Freie Mitteilungen / Communications libres 12
Nr. FM IV/ 40
3D Laparoskopie: eine Pelvitrainer-Studie
Autoren/ Auteurs: 1) Fellmann-Fischer B., 2) Lacher D., 3) Gobrecht U.,
1) Mueller M.D.
Klinik/ Clinique: 1) Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Inselspital Bern,
2) Firma Anklin AG (Masterstudent), 3) Spital Burgdorf
Einführung: Im Pelvitrainer Modell verglichen wir die 2 dimensionale
(2D) Laparoskopie ( LSC) mit der 3 dimensionalen (3D) Laparoskopie.
Material und Methoden: 50 Probanden wurden in 3 Erfahrungsgruppen
aufgeteilt:15 Experten (mehr als 50 selbstständig durchgeführte
LSC pro Jahr), 15 Nichtexperten (mehr als 10 selbstständig durchgeführte
LSC) und 20 StudentInnen (keine Erfahrung in LSC). Sie führten
6 standardisierte Übungen durch, wobei bei den beiden letzten Übungen
die Studenten nicht teilnahmen. Erfasst wurden Zeit und Fehler
der Übungen. Es wurde in 2 Gruppen randomisiert. Gruppe A führte
die Übungen zuerst mit dem 3D System und dann mit dem 2D System
durch. Bei Gruppe B erfolgten die Übungen in umgekehrter Reihenfolge.
Gearbeitet wurde mit einem 3D High Definition (HD) und ein 2D HD
System der Firma Karl Storz. Am Ende der Übungen beantworteten die
Teilnehmer Fragen zu den Übungen und den Laparoskopiesystemen.
Es wurde mittels Varianzanalyse ausgewertet.
Ergebnisse: Die korrekte Randomisierung wurde dadurch bestätigt,
dass sich die Gruppe A und B sowohl als Ganzes, als auch innerhalb der
Erfolgsgruppen nicht signifikant unterschied. Die Gruppe, die im zweiten
Durchgang 3D verwendete, war bei den ersten 4 Übungen schneller
(Durchschnitt 20%) und machte in 2 von diesen Übungen weniger
Fehler (Durchschnitt 18%), als die Gruppe, die im zweiten Durchgang
2D verwendete. In dieser Konstellation konnte mit 3D 28% schneller
genäht werden und es wurden dabei 57% weniger Fehler gemacht.
Beim Knoten brachte das 3D System keine Vorteile. Die Experten profitierten
bei der Treffsicherheit im Kugelwurf mehr vom 3D System, als
die Nichtexperten und Studenten. Die Studenten hingegen profitierten
bei den Fehlberührungen in Übung 3 (Ring wird über den Draht
gezogen) mehr vom 3D System, als die Nichtexperten und Experten.
Die Teilnehmer stuften subjektiv die Übungen mit 3D leichter ein, diese
Einschätzung war für die ersten drei Übungen signifikant. Die Anzahl
der Übungen, bis sich die Kandidaten an das Bild gewöhnt hatten, unterschied
sich nicht zwischen 2D und 3D. Konzentrationsverlust trat bei
2D und 3D gleichhäufig und gleich schnell auf. Nur beim 3D Bild kam
es zu Übelkeit und Schwindel (jeweils 4%). 10 % der Probanden störte
die 3D-Brille. 91% empfanden subjektiv das 3D System vorteilhaft beim
Durchführen der Übungen.
Schlussfolgerung: Unabhängig vom Erfahrungsgrad bringt die 3D Laparoskopie
zeitliche Vorteile und führt zu weniger Fehlern.
Nr. FM IV/ 41
L’entraînement sur pelvitrainer améliore-t’il la dextérité
et le résultat final d’une suture sur du matériel
biologique ? Une étude randomisée
Autoren/ Auteurs: Vilmin F., Brossard P., Boulvain M., Petignat P.
Klinik/ Clinique: Hôpitaux Universitaires de Genève
Introduction: La laparoscopie est actuellement la voie d’abord chirurgicale
préférentiellement choisie en chirurgie gynécologique. Afin
d’acquérir les compétences opératoires nécessaires avant de pouvoir
la pratiquer, un entraînement sur simulateur ou pelvitrainer est essentiel.
La validation de l’entrainement sur pelvitrainer est à ce jour limitée
dans la littérature. Notre étude, incluant les médecins internes du
département de gynécologie obstétrique des HUG, évalue le bénéfice
d’un entrainement régulier sur pelvitrainer.
Matériel et méthode: 26 internes du département de gynécologie
obstétrique des HUG ont été randomisés en deux groupes après avoir
été stratifiés par paires selon les années d’expériences et leurs nombres
de gestes effectués. Trois évaluations sur pelvitrainer, à des temps successifs
(T1,T2,T3) ont été réalisées. Il s’agissait de réaliser une suture laparoscopique
étanche, d’une incision de 4 centimètres sur une vessie
de porc. Le temps de réalisation de la suture a été chronométré, avec un
temps maximal limité à 30 min. Lors de la première évaluation (T1) l’ensemble
des internes ont été chronométrés sans entraînement. Après
huit séances d’entraînement pour le premier groupe uniquement, une
deuxième évaluation (T2) a eu lieu pour l’ensemble des internes. Enfin
une troisième évaluation (T3), après huit séances d’entraînement pour
le deuxième groupe uniquement, a été effectuée.
Résultats: Une différence statistiquement significative des temps de
suture a pu être établie entre ceux réalisés à T1 et T2 pour le premier
groupe avec entrainement (p=0,02), et entre les temps T2 et T3 pour
le deuxième groupe après entrainement (p=0,009). L’analyse de sous
groupes (internes juniors versus internes séniors) montre que seuls les
internes juniors du deuxième groupes présentent des temps de suture
statistiquement significatifs différents (p=0.03) entre T2 et T3, même si
cliniquement une différence reste présente pour l’ensemble des sous
groupes. Aucune différence statistiquement significative n’a pu être
établie entre T2 et T3 pour le premier groupe (p=0.56) qui ne s’est pas
entrainé entre T2 et T3.
Conclusion: Notre étude démontre qu’un entrainement régulier sur
pelvitrainer est bénéfique pour la réalisation de sutures laparoscopiques.
Ce bénéfice est plus prononcé pour les internes juniors que
pour les séniors. La dextérité acquise ne semble que peu modifiée par
le temps. Un entrainement sur pelvitrainer semble donc justifié avant
toute intervention réelle.

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Freie Mitteilungen / Communications libres
13
Nr. FM IV/ 42
Peut-on prédire la tolérance de l’implant progestatif
à l’étonogestrel ?
Autoren/ Auteurs: 1) Finci D., 2) Dubuisson J-B., 1) Yaron M.
Klinik/ Clinique: 1) Hôpitaux Universitaires de Genève, 2) Hôpital Cantonal,
Fribourg
Introduction: La contraception par implant progestatif est une méthode
de contraception à long terme recommandée pour les patientes
ayant des difficultés ou des contre-indications à l’utilisation de contraceptifs
oestro-progestatifs, ou comme alternative à un dispositif intrautérin.
L’implant à l’étonogestrel est une méthode de contraception
très fiable, économique, qui peut être recommandée par les médecins
de premiers recours. Cette étude évalue si l’utilisation d’un traitement
oral contraceptif par désogestrel durant 3 mois avant l’insertion de l’implant
progestatif permet de prédire sa tolérance. Les effets secondaires
éventuels après trois mois de traitement par désogestrel oral ont été
notés grâce un score créé pour cette étude basé sur les effets secondaires
décrits dans la littérature. Après 3 mois de traitement par désogestrel
per os, nous avons proposé à chaque patiente de continuer
l’étude en poursuivant leur contraception par l’implant sous cutané à
l’étonogestrel.
Matériel et méthode: Etude pilote prospective effectuée à la policlinique
du département de gynécologie de l’Hôpital Cantonal Universitaire
de Genève. 60 patientes en bonne santé, âgées de 18-40 ans ont
été recrutées. Nous avons effectué durant 3 mois un traitement oral
par désogestrel et évalué sa tolérance en utilisant un tableau de score.
Toutes les patientes ont été évaluées pour les éventuels effets secondaires
lors de consultations et par interviews téléphoniques. Pour les
patientes avec une bonne tolérance au désogestrel qui ont accepté la
pose de l’implant, nous avons effectué un suivi de 12 mois, en utilisant
le même tableau de score.
Résultats: Les données étaient disponibles pour 54 patientes. Après
3 mois de traitement par désogestrel oral, le suivi des patientes était
de 90%. Après insertion de l’implant à l’étonogestrel, 100 %, 80 %, et
70 % des patientes ont continué son utilisation après 3, 6 et 12 mois
respectivement. 80% des femmes ayant bien toléré l’implant après une
année d’utilisation, ont eu un score ≤ 3 lors du traitement initial par
désogestrel oral. 89 % des patientes qui ont eu un score >3 avec le traitement
par désogestrel ont refusé la pose de l’implant, principalement
en raison de saignements excessifs.
Conclusion: La tolérance à l’implant à l’étonogestrel peut être testée par
un traitement oral par désogestrel. Pratiquement, les médecins prescrivent
souvent un traitement oral par désogestrel durant quelques mois
avant l’insertion d’un implant sous-cutané à l’étonogestrel. Cependant,
aucune étude à ce jour n’avait scientifiquement testé cette pratique.
Une étude randomisée comparant le traitement oral par désogestrel
suivi de l’insertion de l’implant versus pose de l’implant directement
permettrait de valider ces résultats.
Nr. FM IV/ 43
Doxycyclin reduziert die MMP-2 Aktivität und das
invasive Potential von Endometriosezellen in vitro
Autoren/ Auteurs: Samartzis E.P., Stucki M., Fink D., Imesch P.
Klinik/ Clinique: Klinik für Gynäkologie, UniversitätsSpital Zürich
Einführung: Matrix-Metalloproteinasen (MMPs) spielen für die Pathogenese
und das invasive Potential der Endometriose eine entscheidende
Rolle, wobei die Subgruppe der Kollagenasen (MMP-2 und MMP-9)
eine Schlüsselposition einnehmen. So wurden bei Endometriose-
Patientinnen signifikant höhere MMP-2-Konzentrationen in Serum
und Peritonealflüssigkeit im Vergleich zu gesunden Frauen gefunden.
Doxycyclin ist eine klinisch gut tolerierte Substanz, welche neben ihren
antibiotischen Eigenschaften als potenter MMP-inhibitor in der
kardiovaskulären Medizin, Ophthalmologie und Zahnmedizin klinisch
geprüft oder bereits angewendet wird. Die Eigenschaft beruht auf einer
direkten MMP-Aktivitätshemmung, welche unter anderem auf die
Bindung von Kalzium-/ Zink-Ionen und eine unterdrückte Aktivierung
latenter pro-MMPs zurückgeführt wird. Ziel unserer Studie war es die
MMP-inhibierenden und antiinvasiven Eigenschaften von Doxycyclin
auf Endometriosezellen in vitro im Hinblick auf eine potentielle klinische
Verwendung zu untersuchen.
Material und Methoden: Die Effekte einer Behandlung mit Doxycyclin
wurden in einem Dosisbereich von 0-40µg/ml in der immortalisierten
epithelialen Endometriosezelllinie 12Z untersucht. Die MMP-2 Aktivität
wurde mittels ELISA-Assay nach 24-stündiger Behandlung gemessen.
Die Invasivität der 12Z-Endometriosezellen wurde in Matrigel-beschichteten
Invasionskammern ermittelt. Die MMP-2 mRNA Expression
wurde mittels quantitativer real-time PCR gemessen.
Ergebnisse: Nach 24h-Behandlung mit Doxycyclin reduzierte sich die
MMP-2 Aktivität in 12Z-Endometriosezellen dosisabhängig auf unter
40% des Initialniveaus. Die Invasion durch eine Matrigelmembran von
mit Doxycyclin 1µg/ml oder 10µg/ml behandelten 12Z nahm signifikant
auf 65% bzw. 22% des Kontrollwertes ab. Hingegen zeigte Doxycyclin
in genannten Dosierungen keinen Einfluss auf die MMP-2 mRNA
Gesamtexpression.
Schlussfolgerung: Zusammenfassend vermindert Doxycyclin die
MMP-2 Aktivität in 12Z-Endometriosezellen durch direkte Hemmung
der aktiven Form von MMP-2 und führt dosisabhängig zu einer signifikant
geringeren Endometriose-Invasion. Durch seine klinisch gute
Verträglichkeit bietet Doxycyclin möglicherweise in Patientinnen mit
infiltrierender Endometriose, welche auf die gängigen medikamentösen
Substanzen nicht ausreichend ansprechen, eine zusätzliche therapeutische
Option.

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Freie Mitteilungen / Communications libres 14
Nr. FM IV/ 44
Versorgungsstruktur der Osteoporose in der Frauenheilkunde
in der Schweiz
Autoren/ Auteurs: 1) Stute P., 2) Meier C.
Klinik/ Clinique: 1) Gyn. Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Universitätsklinik
für Frauenheilkunde, Inselspital Bern, 2) Klinik für Endokrinologie,
Diabetologie und Metabolismus, Universitätsspital Basel
Einführung: Osteoporose ist eine „interdisziplinäre“ Erkrankung. Da
jede zweite Frau nach 50 Jahren eine meist östrogenmangelbedingte
osteoporotische Fraktur erleidet, fällt das Thema Osteoporose auch in
den Zuständigkeitsbereich des Fachgebietes der Frauenheilkunde. Das
Ziel der Studie war es, die Versorgungsstruktur bei Osteoporose aus gynäkologischer
Sicht zu ermitteln.
Material und Methoden: Anlässlich der Jahrestagung der Schweizer
Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (SGGG) 2012 in Interlaken
führte die Schweizerische Vereinigung gegen Osteoporose (SVGO)
standardisierte Interviews mit Kongressteilnehmern durch (n=210;
25% der registrierten Kongressteilnehmer). Hierbei wurde die subjektive
Zuständigkeit für das Thema Osteoporose erfragt sowie erhoben,
inwiefern die Diagnostik, die Therapie und das Monitoring bei Osteoporose
gemäss der SVGO-Empfehlung erfolgt.
Ergebnisse: Die Befragten waren mehrheitlich 30-50 Jahre alt (60%),
weiblich (70%) und als Facharzt (69%) bzw. als Niedergelassene(r)
(38%) tätig. Für 93% gehört die Osteoporose in den Zuständigkeitsbereich
der Frauenheilkunde. 86% der Befragten, v.a. über 50-Jährige
(p=0.07), führen Beratungen durch. 44% veranlassen im Rahmen der
Diagnostik nur eine Osteodensitometrie (DXA) und 34% zusätzlich zur
DXA eine Laboruntersuchung entsprechend der SVGO-Empfehlung.
Prädiktoren für das Nichtdurchführen einer Diagnostik waren Alter der
Ärzte < 30 Jahre (OR 3.79, 95% KI 1.45-9.83; p=0.006), in Facharztausbildung
(OR 0.72, 95% KI 1.01-4.21; p=0.048) und Arbeitsplatz an einer
Universitätsklinik (OR 3.61. 95% KI 1.78-7.34; p 50 Jahre der Ärzte (OR 1.88, 95% KI
1.03 3.44; p=0.039), Facharztstatus (OR 3.59; 95% KI 1.93-6.69; p

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Freie Mitteilungen / Communications libres
15
Nr. FM V/ 50
HbA1c im ersten Trimenon zur Prädiktion eines Gestationsdiabetes
in Risikogruppen
Autoren/ Auteurs: 1) Amylidi S., 2) Stettler Ch., 3) Fiedler G.M., 3) Amiet F.,
1) Gränicher S., 1) Surbek D., 1) Raio L.
Klinik/ Clinique: 1) Universitätsklinik für Frauenheilkunde, 2) Klinik für
Endokrinologie und Diabetologie, 3) Labor für klinische Chemie/
Inselspital Bern
Einführung: Gestationsdiabetes mellitus (GDM) ist definiert als eine
Glukosetoleranzstörung, die erstmals in der Schwangerschaft diagnostiziert
wird. Je nach betrachtetem Kollektiv wird eine Prävalenz von
3-14% beschrieben. Bei Schwangeren mit erhöhtem Risiko für einen
vorbestehenden Diabetes wird empfohlen, bereits im 1. Trimenon entweder
eine venöse Nüchtern- oder Gelegenheitsglukosebestimmung
oder eine HbA1c Messung durchzuführen. Ziel der folgenden Studie
war in einem Risikokollektiv die Wertigkeit des HbA1c-Wertes für die
Prädiktion, nicht einer vorbestehenden Problematik, sondern für einen
GDM zu untersuchen.
Material und Methoden: Retrospektiv wurden alle Schwangeren in
einem Zeitraum von 2 Jahren welche mindestens ein Risikofaktor (RF)
nach SGGG/SGED (BMI>30, positive Familienanamnese (erstes Grades)
für Diabetes, positive persönliche Anamnese für GDM, PCO Syndrom,
Ethnizität) aufwiesen und deswegen eine HbA1c Messung im 1. Trimenon
(10-14 SSW)erhielten, eingeschlossen. Frauen mit vorbestehendem
Diabetes oder einem HbA1c Wert >6.5% wurden von unserer Studie
ausgeschlossen. Bei allen Fällen wurde in der 24.-28.Woche ein 75g
oGTT durchgeführt, entsprechend den CH Richtlinien. Zur statistischen
Auswertung kamen der Mann Whitney U Test, Chi2 Test, und ROC Kurvenanalysen.
Ein p< 0.05 wurde als signifikant erachtet.
Ergebnisse: Es konnten 218 Frauen in die Studie eingeschlossen werden.
Die Prävalenz des GDM war 32/218 (14.7%). Frauen welche später
einen GDM entwickelt haben, hatten signifikant höhere HbA1c Werte
im Vergleich zu Frauen ohne GDM (GDM: 5.44+0.32% vs. ohne GDM
5.23+0.28%;p=0.0024). ROC Analysen zeigten einen signifikanten Zusammenhang
zwischen dem HbA1c Wert und GDM Entwicklung(AUC
0.67, 95%CI 0.57-0.77; p=0.0025). Bei einen HbA1c Wert >5.25% steigt
die Wahrscheinlichkeit für einen GDM um 1.52 an (Sensitivität 74.1%
and Spezifität 51.3%). Da die meisten Frauen mehrere RF hatten, haben
wir einen Quotienten berechnet aus der Summe aller RF pro Gruppe
(mit und ohne GDM) dividiert durch die Anzahl der Patienten in jeder
Gruppe. Obwohl Frauen mit GDM mehr RF aufwiesen, war dieser Unterschied
nicht signifikant (1.53 RF/Fall vs. 1.31 RF/Fall; p=NS).
Schlussfolgerung: Die Prävalenz eines GDM in einem Risikokollektiv
erscheint uns niedriger zu sein als erwartet. Unsere Resultate zeigen
auch, dass die Messung des HbA1c im 1. Trimenon nicht nur zum Ausschluss
einer vorbestehenden metabolischen Störung hilfreich ist, sondern
auch zur Risikostartifizierung von Frauen welche später ein GDM
entwickeln. Eine prospektive Studie mit einem Normal- und Risikokollektiv
ist geplant um die Zuverlässigkeit der HbA1c Messung im Screening
für GDM zu untersuchen.
Nr. FM V/ 51
Dauerhafte Störung der Stressachse bei SGA Neugeborenen
im Alter von 4 bis 6 Monaten
Autoren/ Auteurs: 1,3) Schäffer M.-K., 1) Burkhardt T., 2) Rauh M., 3) Bucher
H.U., 3) Fauchère J.-C., 1) Schäffer L.
Klinik/ Clinique: 1) Klinik für Geburtshilfe, 2) Klinik für Pädiatrie, Universität
Erlangen, 3) Klinik für Neonatologie/ 1,3 UniversitätsSpital Zürich
Einführung: Die intrauterine Mangelversorgung (SGA) ist ein signifikanter
Risikofaktor für die Entstehung von kardiovaskulären und metabolischen
Erkrankungen im Erwachsenenalter (fetale Programmierung).
Eine gestörte Regulation der Stressachse scheint hierbei eine
entscheidende Rolle zu spielen. Neugeborene SGA Kinder zeigen bereits
in der Neonatalperiode eine signifikante Suppression der Stressreaktivität.
Wir untersuchten die weitere Dynamik dieser Störung mit 4-6
Monaten.
Material und Methoden: 19 termingeborene SGA Kinder (GG < 10.
%-ile) und 17 bei Geburt normalgewichtige Kontrollkinder wurden mittels
Stressreiz im Rahmen einer Routine-Impfung im Alter von 4 bzw.
6 Monaten untersucht. Cortisolwerte wurden unter Ruhebedingungen
und 25 bzw. 45 min. nach dem Stressreiz im Speichel gemessen. Individuelle
Cortisol-Reaktionen wurden als Unterschied der einzelnen Zeitpunkte
(Delta) mittels Mann-Whitney Test analysiert.
Ergebnisse: Das Gestationsalter bei Geburt war zwischen SGA- und
Kontrollgruppe vergleichbar (271 vs. 264 Tage, n.s.). Das mediane Geburtsgewicht
der SGA Gruppe war 2200g (6.%-ile), der Kontrollgruppe
3270g (48. %-ile) (p

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Freie Mitteilungen / Communications libres 16
Nr. FM V/ 52
Internet-basiertes Stressmanagementtraining für
schwangere Frauen mit vorzeitigen Wehen - Hinweise
auf die Wirksamkeit durch Pilotdaten?
Autoren/ Auteurs: 1) Scherer S., 1) Urech C., 1) Hösli I., 1) Tschudin S.,
1) Huang D.J., 2) Berger T., 1) Alder J.
Klinik/ Clinique: 1) Frauenklinik, Universitätsspital Basel, 2) Universität
Bern
Einführung: Rund 7,3% der Kinder kommen in der Schweiz als Frühgeburten,
d.h. vor der Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche zur
Welt. Neben anderen Ursachen sind psychosoziale Einflussfaktoren
und die Aktivierung von mütterlichen Stresssystemen im Rahmen von
Frühgeburtsbestrebungen wissenschaftlich bekannt und vielfach untersucht
worden. Daneben reagieren betroffene Frauen oft mit starken
emotionalen Reaktionen (Angst, Stress und Sorgen) auf diagnostizierte
Frühgeburtsbestrebungen. Obwohl im Bereich von psychologischen
Interventionen und Stress- sowie Angstbewältigung vielversprechende
Befunde bestehen, sind spezifische Untersuchungen bei Frauen mit
Frühgeburtsbestrebungen bisher nur spärlich vorhanden. Im folgenden
Beitrag werden Pilotdaten zur Evaluierung eines internet-basierten
kognitiv behavioralen Stressmanagementprogramms (IB-CBSM) bei
schwangeren Frauen mit vorzeitigen Wehen vorgestellt.
Material und Methoden: Die Pilotdaten aus der laufenden Studie
umfassen Angaben von 18 schwangeren Frauen mit ärztlich diagnostizierter
vorzeitiger Wehentätigkeit. Die Zuteilung zur Interventions-
(IB-CBSM) bzw. Ablenkungskontrollbedingung erfolgt randomisiert.
Durch die Wahl einer Onlineintervention kann ein niederschwelliges
und leicht zugängliches Instrument für die oft in ihrer Mobilität eingeschränkte
Subgruppe angeboten werden. In die statistischen Analysen
fliessen der Geburtsoutcome sowie Daten über die psychische Befindlichkeit
der Teilnehmerinnen vor und nach der Programmbearbeitung
ein.
Ergebnisse: Über beide Bedingungen hinweg zeigt sich ein positiver
Zusammenhang zwischen der durch das Programm erzielten Reduktion
der Stress- (r=0.63, p

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Freie Mitteilungen / Communications libres
17
Nr. FM V/ 54
Geburtseinleitungs-Rate und Geburtsmodi bei
Schwangeren mit pathologischem oralen Glucosetoleranztest
in den Jahren 1998-2011 an der Universitätsklinik
Basel
Autoren/ Auteurs: 1) Huhn E.A., 2) Schleibaum J., 2) Lapaire O., 2) Hösli I.
Klinik/ Clinique: 1) Frauenklinik Spital Limmattal, Schlieren, 2) Frauenklinik,
Universitätsspital Basel
Einführung: Durch die Erkennung und frühe Behandlung von Patientinnen
mit Gestationsdiabetes mellitus (GDM) können die Inzidenz von
Geburtsrisiken wie fetale Makrosomie, Schulterdystokie, mütterliche
Verletzungen/Hämorrhagien sowie fetale Hypoglykämie und Langzeitfolgen
wie metabolisches Syndrom reduziert werden. Das GDM-
Screenings wurde im Laufe der letzten 15 Jahre verändert mit einer
Zunahme der Diagnose und Mehrbedarf an Ernährungs- und Diabetesberatung
sowie engmaschiger maternaler und fetaler Überwachung.
Material und Methoden: Unsere Studie untersucht die Auswirkungen
der letzten beiden Umstellungen auf Geburtseinleitungsrate und Geburtsverlauf:
Im Jahr 2007 wurde der seit 1998 geltende Zwei-Stufen-
Verfahren mit orale Glucosetoleranztest (oGTT) mit 50g und 100g (Bestätigungstest)
auf 50g und 75g Glucose umgestellt. Im letzten Quartal
2010 wurde der Ein-Stufentest mit 75g Glucose mit den neuen Glucosegrenzwerten
nach der „Hyperglycemia Adverse Pregnancy Outcome“
(HAPO)-Studie umgesetzt.
Ergebnisse: Bei 5409 Schwangeren wurde ein oGTT durchgeführt, davon
waren von 1998-2007 138 (3.5%) mit OGTT 100g, von 2007-2010 46
(4%) mit OGTT 75g und von 2010-2011 27 (8,5%) mit Ein-Stufen-oGTT
75g und neuen Grenzwerten pathologisch. Siebzehn Schwangere mit
GDM hatten extern ihre Geburt. Ein signifikanter Anstieg der Geburtseinleitungsrate
wurde zwischen den ersten zwei Phasen mit 30,4 und
28.6% zu den letzten zwei Jahren nach HAPO mit 58% gefunden. Die
primäre Sectiorate zeigt einen leichten Anstieg von 1998-2007 von
17,9% auf 2007-2010 31,4% und 25% in 2010-2011.
Schlussfolgerung: Zur Prävention von perinatalen Komplikationen bei
GDM setzte sich in den letzten Jahren international verstärkt ein aktives
Vorgehen durch, das sich vor allem an einer stark angestiegenen
Geburtseinleitungsrate zeigte.
Nr. FM V/ 55
Teamarbeit in der Gebärabteilung
Autoren/ Auteurs: Prentl E., Herzig A., Gutmann N., Hess T.H.
Klinik/ Clinique: Frauenklinik, Kantonsspital Winterthur
Einführung: Erfolgreiche Teamarbeit ist neben fachlichen Faktoren
von der Qualität der Zusammenarbeit abhängig (Gfrörer & Schüpfer
2006). Das DGG des KSW erhält Feedback durch Patientinnen mündlich
und schriftlich, durch Eigeninitiative oder mittels Feedbackbögen. In
den Jahren 2010 und 2011 wurde eine Häufung von Beschwerden über
unangemessene Kommunikation beobachtet. Daher wurden von der
Klinikleitung Verbesserungsmassnahmen eingeleitet. Hierfür wurde
eine Kommunikationswissenschaftlerin eingestellt.
Material und Methoden: Ziel: Verbesserung der Kommunikationskompetenz
aller Mitarbeiter der Gebärabteilung, Sicherstellung der
Patienten- und Mitarbeiterzufriedenheit. Teamentwicklungsprozesses
nach Stumpf und Thomas (2003): 1. Einleitungsphase: Benennung verbesserungswürdiger
Kommunikationsaspekte 2. Diagnosephase: Fragebögen
Hebammen/Ärzte getrennt, Interviews mit Hebammen, AA, OA,
CA. 3. Interventionsphase: Durchführung von 4 interdisziplinären Workshops
Mai – Oktober 2012. Abgeleitete Massnahmen: Durchführung gemeinsamer
Geburtsplanungsgespräche, Debriefing nach jeder Geburt,
ausführliche Besprechung komplizierter oder problematischer Fälle.
4. Evaluationsphase: Überprüfung der gesetzten Ziele/Massnahmen
zur Verbesserung des Kommunikationsverhaltens
Ergebnisse: Interviews Hebammen/Ärzte 2012: Konflikte im Spannungsfeld
Geburtsleitungskompetenz der Hebamme und Entscheidungskompetenz
des Arztes. Die Kommunikation zwischen Ärzten und
Hebammen ist effektiv und störungsfrei April 2012/Januar 2013
Tab 1 Aerzte, 04-12 Aezte 01-1 Hebammen 04-12 Hebammen 01-13
trifft völlig zu 0 1 0 1
trifft ziemlich zu 9 7 5 7
trifft teilweise zu 0 0 0 0
trifft gar nicht zu 0 0 0 0
Debriefing hat die Kommunikation zwischen Ärzten und Hebammen
verbessert.
Tab 2 Aerzte Hebammen
trifft völlig zu 3 1
trifft ziemlich zu 7 7
trifft teilweise zu 1 4
trifft wenig zu 0 0
Feedback Debriefing Hebammen/Ärzte Positiv: Fördert Kommunikation,
Selbstreflexion möglich, gemeinsame Reflexion, niederschwellige
Art Dinge zu verbessern, positives Feedback, Lerneffekt, jeder kommt
zu Wort, disziplinübergreifend. Negativ: zu wenig Zeit, teilweise anprangender
Charakter, Tendenz es nicht zu machen, wenn es wichtig
wäre. Tab. 3: Geburtsplanungsgespräche haben die Kommunikation
zwischen Ärzten und Hebammen verbessert.
Tab 3 Aerzte Hebammen
trifft völlig zu 2 1
trifft ziemlich zu 4 3
trifft teilweise zu 2 7
trifft wenig zu 1 1
Feedback Geburtsplanungsgespräche Positiv: Einheitlichkeit, mehr Absprache,
gleiche Information, gemeinsames Ziel, weniger Reibereien.
Negativ: Durchführung zu selten, Sinn unklar
Schlussfolgerung: Durch die eingeleiteten Massnahmen konnte Kommunikation
im Team verbessert werden. Die Nachhaltigkeit der Massnahmen
muss beobachtet werden.

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Freie Mitteilungen / Communications libres 18
Nr. FM VI/ 60
Fistelverschluss statt Sexverdruss: Ein Vergleich des
vaginalen und abdominalen Zugangs
Autoren/ Auteurs: Mohr S., Brandner S., Mueller M.D., Dreher E.F., Kuhn A.
Klinik/ Clinique: Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Inselspital Bern
Einführung: Vesikovaginale Fisteln (VVF) führen zu permanenter Inkontinenz
mit verheerenden Folgen für die Patientin. Dauerkatheterismus
kann zum Spontanverschluss der VVF führen, aber häufig ist eine
Operation transabdominal oder transvaginal (Latzko) notwendig. Die
Datenlage zum Management von VVF ist spärlich. Resultate beziehen
sich meist nur auf die anatomische Heilung ohne die Lebensqualität
einzubeziehen. Ziel der Studie ist ein Vergleich beider Operationswege
auch im Hinblick auf die postoperative Sexualfunktion.
Material und Methoden: Daten von 99 Frauen mit VVF wurden untersucht.
Diese wurden in den letzten 12 Jahren von derselben Operateurin
standardisiert operiert. Das subjektive Outcome wurde prospektiv
und 6 Monate post-operativ mittels FSFI (Female Sexual Function Index)
zur Ermittlung der Sexualfunktion und mittels VAS (Visual Analogue
Scale) als Mass für die generelle Störung der Patientin durch die
Fistel erfasst. Weitere klinische Befunde wurden ausgewertet.
Ergebnisse: Die initiale Therapie bestand in Dauerkatheterismus über
3 Monate, wobei 8 Patientinnen (8%) einen spontanen Fistelverschluss
hatten. Die demographischen Daten waren in den Gruppen der vaginalen
(n=60) und abdominalen (n=31) Operation gleich verteilt. Ätiologisch
lagen den VVF meist Hysterektomien zugrunde, gefolgt von
Traumata oder geburtshilflichen Ursachen. Die Latzko-Operation zeigte
signifikant kürzere OP-Zeiten, geringeren Blutverlust und kürzere
Hospitalisationen. Dies könnte teilweise erklärt sein durch signifikant
kleinere Fistelgrössen in der vaginalen Gruppe. Kontinenz wurde in
82% der Latzko- und 90% der abdominalen Gruppe erreicht. Die Sexualfunktion
der 64 sexuell aktiven Patientinnen war postoperativ signifikant
besser mit höheren FSFI-Scores. Auch die VAS-Ergebnisse als
Indikator für die generelle Störung der Patientin durch die Fistel zeigten
eine ausgeprägte Besserung. Bemerkenswerterweise zeigten sich
hinsichtlich Sexualfunktion und VAS keine Unterschiede zwischen den
beiden Operationen.
Schlussfolgerung: Dies ist die erste Studie, welche die Sexualfunktion
nach Fistelverschluss untersucht. Die Ergebnisse zeigen Spontanheilungsraten
und post-operative Kontinenzraten wie in der Literatur beschrieben.
Die Latzko-Operation an sich scheint weniger invasiv zu sein
im Verglich mit dem abdominalen Zugang. Die Ergebnisse zeigen eine
verbesserte Sexualfunktion nach operativem Fistelverschluss und einen
ausgeprägten Benefit für die Lebensqualität. Dabei unterscheiden
sich der transvaginale und transabdominale Zugang in ihrem positiven
Effekt auf die Sexualfunktion nicht. Die Inkontinenz selbst scheint die
Sexualfunktion eher negativ zu beeinflussen als die Fistelgrösse bzw.
die Ausdehnung des Narbengewebes.
Nr. FM VI/ 61
Chamäleon Interstitielle Cystitis: Ist OAB eine Frühform?
Autoren/ Auteurs: 1,2) Gamper M., 2) Eberhard J., 3) Moser R., 2) Viereck V.
Klinik/ Clinique: 1) IKBT, Institut für Klinische Biomedizinische Forschung
Thurgau, Matzingen, 2) Frauenklinik, Kantonsspital Frauenfeld, 3) IBR Inc.,
Institute for Biopharmaceutical Research, Matzingen
Einführung: Die Interstitielle Cystitis (IC) wird bisher anhand von rein
subjektiven Symptomen diagnostiziert. Die Folge sind heterogene Patientenpopulationen
und häufige Fehldiagnosen, was die Erstellung
eines charakteristischen Markerprofils für die IC erschwert. Einzig das
Vollbild der IC, die „ulcerative Form“ bildet eine einheitliche Subgruppe.
Deren Genexpressionsprofil überlappt stark mit den Erkrankungen des
Immunsystems. In dieser Arbeit wird nun die ulcerative IC der Reizblase
(overactive bladder, OAB) und gesunden Kontrollen gegenübergestellt.
IC und OAB sollen auf molekularbiologischer Ebene charakterisiert und
mögliche Übergänge sollen identifiziert werden.
Material und Methoden: Von 15 ulcerativen IC Patienten, 11 OAB
Patienten (mit ähnlicher klinischer Symptomatik) und acht gesunden
Kontrollen wurden Kaltbiopsien, Katheterurin und Serum entnommen
und mittels real-time quantitative PCR, Immunhistochemie und ELISA
analysiert.
Ergebnisse: Die T- und B-Zellmarker CTLA4, CD20 und IGH@ sowie die
Urothelmarker UPK1B, UPK3A und KRT20 zeigten in der Genexpression
signifikante Unterschiede zwischen der ulcerativen IC Gruppe und
den zwei Vergleichsgruppen (p

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Freie Mitteilungen / Communications libres
19
Nr. FM VI/ 62
Ce qu’ l’on voit correspond-il à ce que l’on entend?
Etude comparative entre le débit urinaire mesuré et
le débit urinaire entendu
Autoren/ Auteurs: 1) Huguelet Jordi M., 2) Frey Nobs A., 2) Gutzwiler S.,
2) Aliji-Saiti A., 2) Brandner S., 2) Giannis G., 2) Raio L., 2) Mohr S.,
2) Mueller M.D., 2) Kuhn A.
Klinik/ Clinique: 1) Spitäler fmi, Spital Interlaken, 2) Universitätsklinik für
Frauenheilkunde, Inselspital Bern
Introduction: La mesure du débit urinaire est une partie importante
du bilan urodynamique. Les débitmètres urinaires permettent
d‘enregistrer le débit urinaire maximal et le volume. Le but de l’étude
est de comparer le débit urinaire enregistré avec le débit urinaire entendu.
Matériel et méthode: Cette étude a été réalisée entre décembre 2010
et janvier 2012 dans le département d’urogynécologie de l’hôpital universitaire
de Berne. Les patientes effectuant un examen urodynamique
pour diverses raisons ont donné leur accord pour participer à l’étude.
La miction se déroule en position assise. Le personnel effectuant le
bilan urodynamique évalue le débit et le volume urinaire pendant la
débitmétrie. L‘examinateur/trice est derrière un rideau afin de ne pas
être influencé par le résultat de la débitmétrie. Le résidu urinaire postmictionnel
est mesuré par sondage.
Résultats: 109 patientes âgées en moyenne de 62 ans ont participé
à l’étude (entre 31-93). La corrélation entre les examinateurs/trices
est r=0.4452 (95% CI 0.2798-0.585, p

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Freie Mitteilungen / Communications libres 20
Nr. FM VI/ 64
„Ältere Mammakarzinompatientinnen haben weniger
aggressive Tumoren, die weniger schnell wachsen“:
Altersheimweisheit oder Evidenz?
Autoren/ Auteurs: 1,2) Fischer P., 3) Huang D.J., 4) Bosshard G., 5) Vetter M.,
1,2) Hess T.H., 1,2,3) Güth U.
Klinik/ Clinique: 1) Klinik für Gynäkologie, Kantonsspital Winterthur,
2) Brustzentrum SenoSuisse, 3) Gynäkologie und Gynäkologische Onkologie,
4) Abteilung für Geriatrische Medizin, Spital Uster, 5) Klinik für Onkologie/
3,5 Universitätsspital Basel
Einführung: Etwa 10% der Brustkrebspatientinnen sind über 80-jährige
Frauen. Allgemein wird angenommen, dass Krebserkrankungen bei
älteren Menschen weniger aggressiv sind und daher einen langsameren
Verlauf haben.
Material und Methoden: Den Therapien und Krankheitsverläufen
einer Kohorte von hochbetagten Mammakarzinompatientinnen, die
in den Jahren 1990-2009 bei der Erstdiagnose (ED) >80 Jahre (n=151,
Durchschnittsalter: 84.3 Jahre) waren, werden die Verläufe einer Vergleichsgruppe
von Frauen, die bei ED 56-66 Jahre alt waren (n=372,
Durchschnittsalter: 61.0 Jahre), gegenübergestellt.
Ergebnisse: Die Gruppe der Hochbetagten wiesen bei der ED grössere
Tumoren (25mm vs. 18mm, p

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster mit Präsentation / Poster avec présentation 21
Poster mit Präsentation / Poster avec présentation
P I - P VI Poster
Nr. P I/ 10
Der potenzielle neuro-regenerative Effekt von mesenchymalen
Stammzellen aus Nabelschnurgewebe
bei perinataler Hirnschädigung
Autoren/ Auteurs: 1) Messerli M., 1) Oppliger B., 1) Ghafoor S.,
1) Reinhart U., 1) Sager R., 1) Schöberlein A., 2) Surbek D.
Klinik/ Clinique: 1) Departement Klinische Forschung, Universität Bern,
2) Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Inselspital Bern
Einführung: Die perinatale Hirnschädigung stellt eines der häufigsten
klinischen Probleme bei frühgeborenen Kindern dar. Transplantationen
von Stamm- und Vorläuferzellen in verschiedenen Tiermodellen weisen
auf einen neuroregenerativen Effekt von multipotenten mesenchymalen
Stammzellen (MSC) hin. Das Nabelschnurgewebe (Wharton’sche
Sulze) stellt eine vielversprechende Quelle von MSC dar. Eine entscheidende
therapeutische Wirkung könnten dabei durch MSC produzierte
neurotrophe Faktoren haben, die die Rekrutierung, Proliferation und
Differenzierung von endogenen neuralen Stamm- und Vorläuferzellen
auslösen. Daher ist das Ziel der Studie die Charakterisierung der neurotrophen
Faktoren, die von Nabelschnurgewebe-MSC (WJ-MSC) produziert
werden, und deren neuro(re)generativen Effekt in vitro.
Material und Methoden: WJ-MSC aus Termin- und Frühgeburten (SSW
< 37 Wochen) wurden evaluiert. Die Transkription von neurotrophen
Faktoren wurde per quantitative Polymerase-Kettenreaktion (PCR) analysiert.
Die Sekretion von neuralen Wachstumsfaktoren wurde mittels
eines Zytokin-Antikörper-Tests im Zellkulturüberstand bestimmt. Die
Funktionen der produzierten Faktoren in Neurogenese und Neuroregeneration
wurden in Ko-Kultur Experimenten von entweder WJ-MSC
oder deren konditionierten Mediums, und neuralen Vorläuferzellen getestet.
Nach 48 respektive 96 h wurden die neuralen Vorläuferzellen auf
die Expression von neuroglialen Markern mittels Immunozytochemie
und Durchflusszytometrie getestet.
Ergebnisse: Unabhängig der SSW bei der Geburt transkribieren die
MSC wichtige neurotrophe Faktoren, wie zum Beispiel Brain-derived
Neurotrophic Factor (BDNF), Neurotrophin 3 (NTF3), Glial Cell-derived
Neurotrophic Factor (GDNF) und das Zytokin Interleukin (IL)-6. BDNF
und IL-6 konnten auch im Zellkulturüberstand der MSC nachgewiesen
werden. Die Ko-Kultur von entweder WJ-MSC oder WJ-MSC konditioniertem
Medium erhöhte die Expression von reifen neuroglialen Markern,
wie zum Beispiel Glial Fibrillary Acidic Protein (GFAP), in neuralen
Vorläuferzellen.
Schlussfolgerungen: WJ-MSC von Termin- und Frühgeburten produzieren
in vitro neurotrophe Faktoren. Jedoch scheint die Produktion dieser
Wachstumsfaktoren von der Schwangerschaftswoche abhängig zu sein.
Zudem erhöhen die durch WJ-MSC produzierten Faktoren die Expression
von reifen neuroglialen Markern in neuralen Vorläuferzellen. Dies
deutet darauf hin, dass WJ-MSC das neuro(re)generativen Potenzial der
endogenen neuralen Stamm- und Vorläuferzellen unterstützen. Finanzielle
Unterstützung durch Cryosave Schweiz
Nr. P I/ 11
Muschel-Inspirierter-Gewebekleber für den fetalen
Membranverschluss: erste in vivo Analyse in Kaninchen
Autoren/ Auteurs: 1) Kiveliö A., 1) Perrini M., 1) Zimmermann R.,
1) Ehrbar M., 1) Ochsenbein-Kölble N., 2) Brubaker C.E., 2) Messersmith P.B.,
3) Mazza E., 4) Dekoninck P., 4) Deprest J.
Klinik/ Clinique: 1) Frauenklinik, UniversitätsSpital Zürich, 2) Biomedical
Engineering Department, Northwestern University, Evanston, Illinois,
3) Mechanical Engineering Department, Swiss Federal Institute of Technology,
Zurich, 4) Division of Woman and Child, Fetal Diagnosis and Therapy
Unit, University Hospitals Leuven
Einführung: Der iatrogene vorzeitige Blasensprung ist die häufigste
Komplikation nach invasiven Eingriffen während der Schwangerschaft.
Ziel dieser Studie ist die Evaluation der Verschlusseigenschaften und
Gewebeinteraktionen des Muschel-Inspirierten-Gewebeklebers (Muschelkleber)
im Vergleich zu Fibrinkleber auf punktierten fetalen Membranen
in vivo.
Material und Methoden: Als Modellorganismus wurden Kaninchen im
zweiten Trimester gewählt. Schwangerer Kaninchen im Gestationsalter
von 23 Tagen wurden zufällig den verschiedenen experimentellen
Gruppen zugeteilt: nicht operierte (Negativkontrolle), ungeschlossene
Punktionen (Positivkontrolle), mit kommerziell erhältlichem Fibrinkleber
und einem azellulärem Amniongerüst (DAM - decellularized amnion
scaffold) verschlossene, mit Muschelkleber und DAM oder nur mit
Muschelkleber allein verschlossene Punktionen. Im Gestationsalter von
31 Tagen (errechneter Geburtstermin) wurden Integrität und Histologie
der Membranen, sowie der Gesundheitsstatus des Fetus untersucht.
Ergebnisse: Alle Verschlussmaterialien konnten am Ende der Schwangerschaft
wiedergefunden werden und keines hatte negative Auswirkungen
auf den Fetus oder das Muttertier. Im Fibrinkleber und dem
DAM konnten zelluläre Infiltrationen beobachtet werden, während der
Muschelkleber keine Zellen, aber eine starke Haftung an das umliegende
Gewebe aufwies. Die infiltrierenden Zellen hatten überwiegend
einen mesenchymalen Phänotyp (positive Färbung für Vimentin). Um
die Verschlussmaterialien herum konnten in allen Gruppen CD68 positive
Makrophagen gefunden werden, wobei nur die Gruppe mit dem
Muschelkleber alleine eine signifikante Anreicherung dieser Zellen im
Vergleich zur Negativkontrolle vorwies.
Schlussfolgerung: Der Muschelkleber zeigte im Vergleich zum Fibrinkleber
im in vivo Kaninchenmodell vergleichbar gute Verschlusseigenschaften.
Unter Berücksichtigung der weiteren günstigen Eigenschaften
des Muschelklebers ist dieser ein beachtenswerter Kandidat
für einen in der Klinik anwendbaren Kleber zum Verschluss fetaler
Membranen.

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster mit Präsentation / Poster avec présentation
22
Nr. P I/ 12
Angiogenetisches Profil von Frauen mit Präeklampsie
und intrauteriner Wachstumsretardierung verglichen
mit isolierter Plazentainsuffizienz
Autoren/ Auteurs: 1) Raio L., 1) Baumann M., 1) Gabioud S., 1) Hofstätter
C., 1) Surbek D., 2) Risch L.
Klinik/ Clinique: 1) Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Inselspital Bern,
2) Labormedizinisches Zentrum Dr. Risch, Liebefeld
Einführung: Wir und andere Gruppen konnten zeigen, dass Frauen,
welche eine Präeklampsie (PE) entwickeln ein unterschiedliches angiogenetisches
Profil aufweisen noch bevor diese ausbricht. Bei manifester
PE kann z.B. das PLGF zwischen plazentarer Präeklampsie mit und ohne
intrauterine Wachstumsrestriktion (IUWR) diskriminieren. Ziel der folgenden
Studie war es, zu untersuchen, ob sich die Serumkonzentrationen
von s-Flt1, PLGF und s-Flt1/PLGF-Quotient bei PE mit IUWR versus
isolierter Plazentainsuffizienz unterscheiden.
Material und Methoden: Es wurden Frauen mit plazentaassoziierten
Komplikationen (meist PE und IUWR) welche in den letzten 2 Jahren
in unserer Klinik betreut wurden, eingeschlossen. Einschlusskriterien
waren ein unauffälliger Fetus mit einem Gewicht 140/90mmHg) mit signifikanter Proteinurie (>300mg/d).
Ergebnisse: 32 Frauen entsprachen den Einschlusskriterien. 13 hatten
eine schwere PE mit IUWR und 19 eine isolierte IUWR ohne hypertensive
Komplikation. Alter bei Geburt (PE: 31.2±4.6 vs. IUWR: 34.3±3.6; p=0.05)
und Intervall zwischen Eintritt und Geburt waren unterschiedlich (PE:
0.26±0.24 vs. IUWR: 2±2.3 Wochen; p=0.001). Keine Unterschiede fanden
sich hingegen beim Alter bei Eintritt, Geburtsgewicht, Geburtsperzentilen
(5.1±2.6% vs. 4.6±2.6%; p=0.62) und Plazentagewicht. Frauen
mit PE hatten tiefere PLGF-Spiegel (58.9±38.6 vs. 135±85.7; p=0.011),
höheres s-Flt1 (10849±734.1 vs. 5999±3514; p1:85 war häufiger bei den PE-Fällen als bei den reinen IUWR
(84.6% vs. 33.3%; p=0.009). Wenn man aber die altersgepaarten Gruppen
vergleicht, verschwinden all diese angiogenetischen Unterschiede.
Obwohl nicht signifikant, waren in der PE-Gruppe weiterhin mehr Fälle
mit einem s-Flt1/PLGF-Quotienten >1:85 (90% vs. 50%; p=0.14).
Schlussfolgerung: Unsere Resultate zeigen, dass Fälle mit isolierter
Plazentainsuffizienz Angiogeneseprofile aufweisen welche üblicherweise
bei Präeklampsie gesehen werden. Eine mögliche Erklärung dieser
eher unerwarteten Befunde kann sein, dass beide Pathologien auf
einer gemeinsamen Basis, einer plazentaren Hypoxie basieren.
Nr. P I/ 13
Schwangerschaftsassoziierte bilaterale Sakruminsuffizienzfraktur
Autoren/ Auteurs: Mészáros A., Zodan T., Passweg D., von Orelli S.
Klinik/ Clinique: Frauenklinik, Stadtspital Triemli, Zürich
Einführung: Lumboischialgien sind während der Schwangerschaft
häufig. Diese, meist multifaktoriell bedingten Beschwerden, werden
deshalb durch die Ärzteschaft oft bagatellisiert, was die Diagnosestellung
relevanter Ursachen verzögert.
Fallbericht: Eine 36-jährige IIG/IP stellt sich erstmals in der 39.SSW mit
invalisierenden Glutealschmerzen vor allem rechts vor. Die Schmerzen
bestehen seit dem 2. Trimenon und sind seit-dem an Intensität zunehmend.
Mehrmalige ambulante Manualtherapie und ISG-Deblockaden
brachten nur wenig Erfolg. Bei sehr schmerzgeplagter Patientin Geburtseinleitung
mit Misoprostol mit an-schliessender problemloser
Spontangeburt. Postpartal klagt die Patientin weiterhin über bewegungsabhängige
Schmerzen im Bereich des Os Sakrums mit Ausstrahlung
ins rechte Bein. Klinisch zeigen sich ein Duchenne-Hinken rechts,
positives Lasègue-Zeichen und gekreuzter Lasègue rechts. Durchführung
eines MRI mit Darstellung eines unauffälligen Spinalkanals ohne
Nervenwurzelkompression. Im ISG jedoch Darstellung von schrägen,
fast symmetrisch verlaufenden, ausgedehnten, nicht dislozierten, bilateralen
Insuffizienzstressfrakturen durch die Massa laterales des Sakrums
mit umliegendem ausgeprägten Knochenmarksödem. Eine Knochendichtemessung
zeigte eine Osteopenie. Eine sekundäre Ursache
für die Osteopenie wird ausgeschlossen.
Schlussfolgerung: Die peripartalen Stressfakturen sind seltene Ereignisse,
die jedoch in der Literatur bereits mehrmals, insbesondere als
geburtstraumatische Komplikationen, beschrieben wurden. Deshalb
sind sie differenzialdiagnostisch bei lumboischialgien und Radikulopathien
einzubeziehen. Risikofaktoren für Insuffizienzfrakturen (definiert
als Fraktur unter Normalbelastung bei osteopenisch verändertem Knochen)
sind Menopause, steroidpflichtige Erkrankungen, Vit-D Mangel
und Diabetes mellitus. Selten tritt eine schwangerschaftsassoziierte
Osteoporose auf (1:250000 Frauen). In unserem Fall wurde eine familiäre
Belastung bezüglich Osteoporose, eine zu tiefe Kalziumeinnahme
(50nmol/l)
als Ursache der Osteopenie erkannt. Ein Beckengurt wird angepasst,
Kalzium-und Vit-D3 substituiert sowie regelmässige körperliche Aktivität
empfohlen. Ein Monat nach der Geburt ist die Patientin nahezu
beschwerdefrei. Engmaschige rheumatologische Kontrollen sind vorgesehen,
die konservative Therapie wird weitergeführt.

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster mit Präsentation / Poster avec présentation 23
Nr. P I/ 14
Hernie interne après bypass gastrique et grossesse
Autoren/ Auteurs: Rieder W., Paroz A., Chenevart Ph., Blanco F.
Klinik/ Clinique: Hôpital d’Yverdon
Introduction: Le diagnostic de hernie interne après bypass gastrique
est difficile à poser et constitue une complication redoutée en chirurgie
digestive. Seuls de rares cas survenus en cours d’une grossesse ont été
décrits. Malgré des conséquences fœto-maternelles potentiellement
létales, ce problème reste méconnu de l’obstétricien. Nous décrivons
un cas de hernie interne survenu en cours de grossesse avec revue de
la littérature.
Matériel et méthode: Cas d’une patiente de 30 ans, 3G 1P, opérée d’un
bypass gastrique par laparoscopie 17 mois auparavant avec perte pondérale
rapide de 75 kg. Elle consulte à 35 semaines d’aménorrhée en
raison de douleurs épigastriques aigues ne cédant pas à une antalgie
de base. Les tensions artérielles sont normales. Les examens complémentaires
sanguins et scanner abdominal ne sont pas contributifs pour
poser le diagnostic. Les contrôles de grossesse sont normaux.
Résultats: La suspicion clinique motive une laparotomie médiane
exploratrice. Après avoir effectué une césarienne, une ischémie de la
presque totalité de l’intestin grêle sur hernie interne à travers une fenêtre
mésentérique est mise en évidence. La hernie est réduite, l’orifice
fermé et la revascularisation intestinale récupérée sans qu’aucune
résection digestive ne soit nécessaire. L’évolution fœtale et maternelle
post-opératoire est excellente.
Conclusion: Le bypass gastrique est l’intervention la plus fréquente en
chirurgie de l’obésité. Il peut se compliquer dans 1-5 % des cas par une
hernie interne qui survient d’autant plus que la perte pondérale postopératoire
est importante. L’incarcération de l’intestin grêle à travers
une des fenêtres mésentériques issues du montage chirurgical est une
situation qui met en jeu le pronostic vital des patientes. Les symptômes
(douleurs abdominales, nausées et vomissements) sont non spécifiques.
Les examens de laboratoire et l’imagerie médicale sont habituellement
normaux et non contributifs. Le retard dans le diagnostic et
la prise en charge peuvent conduire à des complications graves allant
jusqu’à la nécrose grêle nécessitant une résection parfois massive. Ce
diagnostic est difficile et une haute suspicion clinique est nécessaire
pour permettre une prise en charge chirurgicale rapide.
Nr. P I/ 15
Malformation artérioveineuse de l’utérus : une cause
rare d’hémorragie du post partum
Autoren/ Auteurs: Boukrid M., Martinez de Tejada Weber B., Irion O.,
Kaelin Gambirasio I.
Klinik/ Clinique: Gynécologie et Obstétrique, Hôpitaux Universitaires de
Genève
Introduction: L’hémorragie du post partum est une urgence obstétricale
et représente la principale cause de morbidité maternelle. Elle se
manifeste dans 1 à 5 pour cent des naissances. La malformation artérioveineuse
de l’utérus (MAV) en est une cause rare et son incidence
reste inconnue.
Caso: Mme R., 34 ans, primigeste devenue primipare qui a accouché à
terme par voie basse sans complication. Elle consulte aux urgences à
J10 du post partum pour une hémorragie vaginale d’environ un litre.
On note à l’échographie endovaginale une image évoquant la présence
de matériel placentaire. Un curetage est effectué; la pathologie
confirme la présence de villosités choriales. Suite à une récidive d’hémorragie
à J25, une nouvelle échographie montre la persistance de
matériel abondamment vascularisé au Doppler. Une résection par hystéroscopie
du matériel est effectuée. La patiente revient à J32 pour une
nouvelle hémorragie. L’échographie met en évidence un endomètre fin
et une vascularisation importante latéro-fundique droite au Doppler.
Au vue de la symptomatologie récidivante un angioscanner est effectué
et confirme la suspicion de MAV. En effet, l’artère utérine droite alimente
un regroupement de vaisseaux serpigineux intramyométriaux
qui se draine dans la veine iliaque droite. Une embolisation sélective
est effectuée avec une résolution complète de la symptomatologie.
Deux ans plus tard, la patiente accouche à nouveau et le post-partum
se déroule sans complications.
Discussion: La MAV utérine est définie par la présence de fistules des
branches artério-veineuses intra-murales. Les formes acquises sont
plus fréquentes que les congénitales et sont associées à des traumatismes
de la cavité utérine comme : curetage, révision utérine, césarienne,
rétention de matériel placentaire ou maladie trophoblastique.
Le diagnostique est difficile due à sa rareté mais il faut le suspecter face
à la présence d’hémorragies utérines récidivantes. L’examen de première
intention est l’échographie-doppler suivie de l’angiographie ou
l’angioscan. Le traitement est l’embolisation de l’artère mise en cause,
ou en cas d’échec l’hystérectomie. Les principales complications sont
la perte de la fertilité et si maintien de celle-ci, l’hémorragie du post
partum et les anomalies de placentation telle que l’accreta.
Conclusion: Le diagnostique de MAV utérine est difficile à poser et à
évoquer au vue de la rareté de la maladie. L’embolisation est le traitement
de choix et permet de conserver la fertilité ultérieure.

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster mit Präsentation / Poster avec présentation
24
Nr. P II/ 20
Zytokine in der Peritonealflüssigkeit von Frauen mit
Endometriose nach Therapie mit GnRH-Analoga
Autoren/ Auteurs: Nirgianakis K., Bersinger N.A., McKinnon B., Kostov P.,
Imboden S., Mueller M.D.
Klinik/ Clinique: Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Inselspital Bern
Einführung: Es ist bekannt, dass in der Peritonealflüssigkeit von Frauen
mit Endometriose verschiedene Zytokine erhöhte Konzentrationen
zeigen. Ziel dieser Fall-Kontroll-Studie ist es zu untersuchen, wie sich
diese Zytokin-Konzentrationen durch die Downregulation mit GnRH-
Analoga (GnRHa) verändern.
Material und Methoden: 85 Frauen mit schwerer Endometriose (rAFS
Stadium III und IV) wurden während der proliferativen Phase des Zyklus
laparoskopiert. Die Peritonealflüssigkeit wurde aspiriert und durch
Zentrifugation gereinigt. Ihr Volumen wurde dokumentiert und die gesamte
Eiweiss-Konzentration gemessen. In der Fall-Gruppe wurden 39
Patientinnen über 3 Monate vor der Operation mit GnRHa (Zoladex®)
behandelt. 46 Patientinnen in der Kontroll-Gruppe erhielten keine Medikation.
Marker-Bestimmungen wurden mit Elisa-Mikroplatten durchgeführt.
Für die statistische Analyse wurde der Mann-Whitney U Test
verwendet. Ein P Wert unter 0,05 wurde als signifikant betrachtet.
Ergebnisse: In der mit GnRHa behandelten Gruppe zeigte sich im Vergleich
zur Gruppe, in der keine Medikation verabreicht wurde, eine
signifikante Reduktion der Konzentrationen von IL-8, PAPP-A, Glycodelin-A
und Midkine. Die stärkste Abnahme wurde bei PAPP-A und
Glycodelin A beobachtet (P60%) und eine
mit einer niedrigen (P1-low; 16%). Unsere Assays zeigen, dass P1-high
IGROV1-Zellen eine niedrigere Proliferationsrate (p

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster mit Präsentation / Poster avec présentation 25
Nr. P II/ 22
GAS6-Expression als unabhängiger Prognosefaktor
für schlechte Überlebensraten beim epithelialen
Ovarialkarzinom
Autoren/ Auteurs: 1) Bühler M., 2) Tse B., 4) Leboucq A., 1,2,3) Jacob F.,
5) Caduff R., 6) Fink D., 4) Goldstein D., 1,2,3) Heinzelmann-Schwarz V.
Klinik/ Clinique: 1) Translational Research Group, 2) Ovarian Cancer Group,
Adult Cancer Program, Lowy Cancer Research Centre, Prince of Wales and
School of Women’s and Children’s Health Clinical School, University of New
South Wales, Sydney 3) Gynäkologische Forschungsgruppe, Departement
Biomedizin, Universitätsspital Basel, 4) Mathematics Institute for Analysis
and Applications (MATHAA), EPFL, Lausanne, 5) Institut für Klinische Pathologie,
6) Klinik für Gynäkologie/ 1,5,6 UniversitätsSpital Zürich
Einführung: Das epitheliale Ovarialkarzinom (EOC) ist die fünfthäufigste
Todesursache aller Krebserkrankungen bei Frauen und die Häufigste
unter den malignen gynäkologischen Erkrankungen. Die Prognose
ist im Allgemeinen ungünstig; die Symptome sind teilweise unspezifisch.
Es fehlen auch geeignete Screening Tools für die Früherkennung.
Zudem ist die Rezidivbildung bei fortgeschrittenen Stadien problematisch.
Die Identifikation von neuen, spezifischen und verlässlichen Tumormarker
ist in diesem Zusammenhang von grosser Bedeutung.
Material und Methoden: Wir haben eine Meta-Analyse von verfügbaren
Rohdatensätzen von Microarray-Genexpressionsstudien zum
Ovarialkarzinom durchgeführt (nach Wirapati et al., Breast Cancer Res
10:R65, 2008). Ebenfalls wurde die Immunhistochemie für GAS6-Expression
auf Tissue-Microarrays von EOC (n=172), Borderline-Tumoren
(OBL, n=40), gesunden ovarialen Oberflächenepithelien (OSE, n=6) und
gesunden Tuben (n=3) aus unserer Kohorte (UniversitätsSpital Zürich
und Spital Limmattal) durchgeführt und mit klinisch-pathologischen
Parametern verglichen.
Ergebnisse: Die Meta-Analyse zeigte, dass das GAS6-Gen in Ovarialkarzinomen
stärker exprimiert ist und deshalb ein interessanter Kandidat
für unsere weiteren Untersuchungen war. Das GAS6-Gen kodiert für ein
sekretiertes Protein, welches an der Steuerung von physiologischen
Prozessen in der Zelle beteiligt ist (Proliferation, Chemotaxis, Überleben).
Unsere Immunhistochemie-Daten zeigten, dass das GAS6-Protein
in EOC und OBL stärker exprimiert ist als in gesunden OSE und Tuben;
d.h. GAS6-Expression ist im Tumorgewebe höher als im gesunden Gewebe.
Dies bestätigte sich bei den Zelllinien aus dem entsprechenden
Gewebe. Interessanterweise war die GAS6-Expression auch stärker in
Tumoren von Patientinnen mit Resttumor, verglichen mit Patientinnen
ohne Resttumor. Gemäss Cox-Analyse assoziiert eine hohe GAS6-
Expression mit einem signifikant kürzeren Disease-Free-Survival, auf
das Relapse-Free-Survival hatte dies aber keinen Effekt. Gemäss Multivariat-Analyse
ist die GAS6-Expression ein unabhängiger, negativer
Prognosefaktor.
Nr. P II/ 23
MRE11-Verlust im Endometriumkarzinom als prädiktiver
Marker für eine PARP-Inhibitor-Therapie
Autoren/ Auteurs: 1) Koppensteiner R., 2) Noske A., 2) von Teichman A.,
1) Samartzis E.P., 1) Stucki M., 1) Fink D., 1) Dedes K.J.
Klinik/ Clinique: 1) Klinik für Gynäkologie, 2) Institut für Pathologie/ UniversitätsSpital
Zürich
Einführung: Poly (ADP-ribose) polymerase (PARP) ist ein Reparaturenzym,
welches DNA-Einzelstrangbrüche behebt. Die Inhibierung von
PARP führt zur Apoptose und Seneszens in Zellen mit dem defektem
DNA-Reparaturmechanismus der homologen Rekombination (HR)
(Prinzip der synthetischen Letalität). Der MRE11-RAD50-NBS1 (MRN)
Komplex besteht aus drei Proteinen und spielt, als Voraussetzung für
die HR, eine wichtige Rolle in der Detektion von DNA-Doppelstrangbrüchen.
MRE11 ist häufig in Karzinomen mit Mikrosatelliteninstabilität
(Kolorektal- und Endometriumkarzinomen) mutiert. Ziel dieser Arbeit
ist es, die Rolle von MRE11 als synthetisch letales Gen mit PARP-Inhibitoren
beim Endometriumkarzinom zu untersuchen.
Material und Methoden:Der MRE11/RAD50/NBS1-Status wurde mittels
Western blot, Immunofluoreszens und Gensequenzierung bestimmt.
Mittels Colony formation assays wurde die Sensitivität von
Endometriumkarzinom-Zelllinien auf den PARP-Inhibitor BMN-673 getestet.
Die MRE11-Expression wurde in den Zelllinien mittels siRNA unterdrückt.
Der HR DNA Reparaturmechanismus wurde mittels RAD51-
Foci-Formation beurteilt. Die MRE11-, RAD50- und NBS1-Proteinexpression
wurde immunohistochemisch an einem Tissue-microarray mit
insgesamt 559 Endometriumkarzinomen bestimmt und mit klinikopathologischen
Parametern verglichen.
Ergebnisse: Eine Zelllinie mit stark reduzierter MRE11-Expression auf
Grund einer homozygoten Mutation zeigte eine ausgesprochene Sensitivität
auf PARP-Inhibition, wohingegen die meisten übrigen eine
Resistenz zeigten. Die Unterdrückung von MRE11 in resistenten Zelllinien
führte zur Sensitivität auf PARP-Inhibition. Allerdings war die HR
DNA Reparatur, gemessen mittels Anzahl RAD51-Foci, nicht wesentlich
beeinträchtigt. In insgesamt 559 Patientenproben von Endometriumkarzinomen
fanden sich in 24.5% der Fälle ein kompletter MRE11 Proteinverlust,
welcher auch mit dem Proteinverlust von NBS1 und RAD50
korrelierte. Der MRE11-Proteinverlust war in diesen Proben stark mit
Mikrosatelliteninstabilität assoziiert.
Schlussfolgerung: MRE11 scheint in-vitro einen synthetisch letalen
Partner mit PARP-Inhibitoren zu bilden und kann als prädiktiver Biomarker
in vitro genutzt werden. Die Tatsache, dass der MRE11-Proteinverlust
beim Endometriumkarzinom ein häufiges Ereignis darstellt, könnte
genutzt werden, um die Rolle der PARP-Inhibition bei MRE11-negativen
Endometriumkarzinomen in klinischen Studien zu untersuchen.
Schlussfolgerung: GAS6-Expression ist ein unabhängiger Prognosefaktor
für eine schlechte Überlebensrate und damit ein möglicher
Tumormarker beim Ovarialkarzinom. Im klinischen Alltag könnte die
GAS6-Färbung einer Tumorbiopsie ein tauglicher Prognose- und/oder
Verlaufsindikator sein.

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster mit Präsentation / Poster avec présentation
26
Nr. P II/ 24
Mutationsbedingter ARID1A-Expressionsverlust
führt zu erhöhter Sensitivität auf eine Behandlung
mit PI3K/AKT-Inhibitoren
Autoren/ Auteurs: Samartzis E.P., Dedes K.J., Stucki M., Fink D., Imesch P.
Klinik/ Clinique: Klinik für Gynäkologie, UniversitätsSpital Zürich
Einführung: Ein mutationsbedingter Expressionsverlust des Tumorsuppressorgens
ARID1A wurde als ein häufiges Ereignis in den
Endometriose-assoziierten hellzelligen und endometrioiden Ovarialkarzinomen
identifiziert. Das durch ARID1A codierte Protein ist eine
Untereinheit des SWI/SNF chromatin-modelierenden Komplexes. Ein
Verlust in der ARID1A Expression führt in verschiedenen Tumorarten zu
einer erhöhten Zellproliferationsrate. ARID1A Mutationen koexistieren
in hellzelligen Ovarialkarzinomen auffälligerweise häufig mit Mutationen
des PI3K/AKT-Pathways, speziell mit aktivierenden Mutationen von
PIK3CA, was auf eine Interaktion hindeuten könnte. Zudem wurde in
Endometriumkarzinomzelllinien gezeigt, dass ein ARID1A Verlust an
sich zu einer Aktivierung von AKT führt. Ziel unserer Studie war die Untersuchung,
ob PI3K/AKT-Aktivierungen ein wichtiges Merkmal in ARI-
D1A mutierten Zelllinien darstellen und ob PI3K/AKT-Inhibitoren eine
geeignete therapeutische Option in ARID1A-mutierten Karzinomen
bieten.
Material und Methoden: Die Effekte eines ARID1A-Expressionsverlustes
wurden in Endometriose-, hellzelligen Ovarialkarzinom- und
einer Mamma-Karzinomzelllinie (MCF7) durch Knockdown mittels
siRNA untersucht. Der ARID1A-Expressionstatus wurde mittels Western
Blot und Sequenzierung überprüft. Die Zellproliferation wurde
mittels MTS-assays gemessen. Zellzyklusuntersuchungen wurden mittels
FACS-Analyse durchgeführt. Die inhibitorische Wirkung folgender
Substanzen wurde in vitro untersucht: perifosine, MK-2206 (beides
AKT-inhibitoren) und BKM120 (ein PI3K-Inhibitor). Zudem wurde eine
aktivierende PIK3CA-Mutation (H1047R) in der Endometriosezelllinie
11Z mithilfe eines retroviralen Vektors transduziert um den Effekt eines
ARID1A-Knockdowns in PIK3CA-mutierten Zellen gegenüber dem
Wildtyp zu vergleichen.
Ergebnisse: ARID1A knockdown führt zu einer gering vermehrten Zellproliferationsrate
in 11Z und MCF7 sowie zu einer leicht vermehrten
Mitoserate nach Serum Deprivation. In 11Z mit der aktivierender PIK-
3CA Mutation (H1047R) zeigte sich ein stärkerer Proliferationsanstieg
nach ARID1A knockdown als in der wildtyp-PIK3CA exprimierenden
Kontrolle. Ein ARID1A knockdown führte zu einer Zunahme von phosphoryliertem
AKT in 11Z. Perifosine, MK-2206 und BKM120 zeigten in
Zelllinien nach ARID1A knockdown eine signifikant stärkere inhibierende
Wirkung als in den Kontrollen.
Schlussfolgerung: Ein ARID1A-Expressionsverlust führt zu einer höheren
Sensitivität auf PI3K/AKT-Inhibitoren in Endometriose- und Karzinomzelllinien
in vitro und könnte somit als prädiktiver Biomarker für
eine PI3K/AKT-Therapie gelten.
Nr. P II/ 25
Einschätzung der Dignität und Triagierung von sonographischen
Adnexbefunden anhand des Risk of
Malignancy Index (RMI)
Autoren/ Auteurs: 1) Manegold-Brauer G., 1) Büchel J., 1) Kang Bellin A.,
2) Tercanli S., 1) Lapaire O., 1) Heinzelmann-Schwarz V.
Klinik/ Clinique: 1) Frauenklinik, Universitätsspital Basel, 2) Praxis für
Pränataldiagnostik und gynäkologischer Ultraschall Basel
Einführung: Das Ovarialkarzinom ist das gynäkologische Malignom
mit der höchsten Mortalität mit einer 5-Jahres Überlebensrate von ca.
40%. Entscheidend für das Langzeitüberleben sind eine frühzeitige
Diagnosestellung sowie die Zuweisung in ein onkologisches Zentrum
zum Staging und primärem Tumordebulking. Eine Methode zur Einschätzung
der Dignität von Adnexbefunden ist der Risk of Malignancy
Index (RMI). Dieser errechnet sich aus einfachen sonographischen Kriterien,
dem Menopausenstatus der Patientin und dem absolutem CA
125 Wert. Ein Wert >200 stellt ein hohes Risiko für Malignität dar. Ziel
der Studie war es, die Effektivität des RMI in unserem Patientenkollektiv
zu überprüfen.
Material und Methoden: Wir führten eine retrospektive Datenanalyse
aller Patientinnen durch, die zwischen 1998 und 2012 einen sonographischen
Adnexbefund aufwiesen. Die sonographischen Kriterien
wurden anhand der prospektiv erfassten morphologischen Einteilung
ermittelt. Die Patientin wurde in die Studie aufgenommen, wenn anhand
der vorhandenen Daten ein RMI errechnet werden konnte und
ein histologischer Befund vorlag.
Ergebnisse: Von insgesamt 5218 Patientinnen mit einem Adnexbefund
liess sich bei 1109 ein RMI berechnen und ein histologischer Befund
dazu überprüfen. 85% (n=946) hatte eine benigne Histologie, wovon
94% (889/946) korrekt anhand eines RMI 200 als maligne eingestuft.
Die falsch-negativ Rate lag bei 16% (16/110). Bei den falsch-negativen
Befunden handelte es sich in der Mehrzahl der Fälle um Karzinome im
FIGO Stadium I (13/16). Borderlinetumoren zeigten in 68% der Fälle
(21/31) einen RMI>200. Ein RMI >200 hatte bezüglich der Detektion
des Ovarialkarzinoms eine Sensitivität von 85% und eine Spezifität von
92%. Der positiv prädiktive Wert lag 54%. Der negativ prädiktive Wert
lag bei 98%.
Schlussfolgerung: Im Falle eines RMI< 200 kann mit hoher Wahrscheinlichkeit
davon ausgegangen werden, das kein invasives Karzinom
vorliegt. Ein RMI >200 scheint für die Zuweisung in ein gynäkologisch-onkologisches
Zentrum ein sinnvoller Cut-off zu sein. Die Daten
zeigen, dass der RMI bei der Entscheidung über das zu wählende operative
oder konservative Vorgehen bei Patientinnen mit einem Adnexbefund
ein kostengünstiges, zuverlässiges und einfach zu handhabendes
Werkzeug mit einem hohen negativen Vorhersagewert darstellt.

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster mit Präsentation / Poster avec présentation 27
Nr. P III/ 30
Zervixscreening zur Frühgeburtsprävention bei Einlingsschwangerschaften
- gibt es einen Vorteil gegenüber
dem Risiko-basierten Screnning?
Autoren/ Auteurs: Manegold-Brauer G., Kang Bellin A., Hösli I.
Klinik/ Clinique: Frauenklinik, Universitätsspital Basel
Einführung: Die transvaginale sonographische Zervixmessung ist ein
wichtiger Prädiktor für eine Frühgeburt. Ein solcher Test sollte als Screening
Test jedoch nur durchgeführt werden, wenn Therapien verfügbar
sind, die das Risiko für eine Frühgeburt reduzieren. Die Gabe von Progesteron,
die Einlage eines Pessars sowie das Anbringen einer Cerclage
haben sich in verschiedenen Situationen bei Einlingsschwangerschaften
als effektiv erwiesen. Die Datenlage bezüglich der Effektivität eines
Screenings bei asymptomatischen Patientinnen zur Prävention
der Frühgeburtlichkeit ist jedoch nicht so klar wie die Evidenz für die
Effektivität der Behandlung. In dieser Studie wollten wir die Inzidenz einer
kurzen Zervix in unserem Kollektiv untersuchen. Insbesondere sollte
die Frage geklärt werden wie viele Patientinnen auch mittels eines
Risiko-adaptierten Screenings erkannt worden wären. Des Weiteren
wollten wir die Akzeptanz und die Durchführbarkeit eines allgemeinen
Screenings in der Schwangerschaft untersuchen.
Material und Methoden: Seit Mai 2012 wurde allen Frauen, die sich
zwischen 18 und 25 SSW für eine Ultraschalluntersuchung vorstellten
eine sonographische Zervixmessung angeboten. Alle Untersuchungen
wurden unter Supervision durch einen erfahrenen Untersucher und
nach den Guidelines der Fetal Medicine Foundation für die Zervixsonographie
durchgeführt. Die Daten wurden aus unseren elektronischen
Datenbanken entnommen.
Ergebnisse: 292 Patientinnen wurden in die Studie aufgenommen.
Alle Frauen stimmten der Zervixmessung zu. Die Untersuchungsdauer
betrug ca. 5 Minuten. Diese ist hauptsächlich durch die Vorbereitung
auf die Untersuchung bedingt. 5 Patientinnen (1,7%) hatten eine
Zervixlänge

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster mit Präsentation / Poster avec présentation
28
Nr. P III/ 32
Oxygénothérapie hyperbare pour intoxication au
monoxyde de carbone au 3ème trimestre de grossesse
Autoren/ Auteurs: Vochtchinina N., Veit-Rubin N., Epiney M., Irion O.
Klinik/ Clinique: Hôpitaux Universitaires de Genève
Introduction: Le monoxyde de carbone (CO) représente la source d’intoxication
la plus fréquente avec une mortalité importante. Elle s’explique
par une affinité du CO à l’hémoglobine 240 fois supérieure à
celle de l’oxygène. La symptomatologie est peu spécifique sous forme
de vertiges, nausées, vomissements, maux de tête jusqu’à la perte de
connaissance. En cas de grossesse, le fœtus peut présenter des séquelles
neurologiques pouvant entrainer la mort in utero. L’affinité du
CO à l’hémoglobine fœtale est plus importante que celle à l’hémoglobine
adulte ce qui entraîne une latence d’échange entre la mère et le
fœtus. L’hypoxie fœtale peut donc persister malgré l’élimination quasi
totale de CO dans le sang maternel. Le traitement de choix d’une intoxication
sévère est l’oxygénothérapie hyperbare qui n’est disponible que
dans des centres hospitaliers de référence. Ses conséquences au niveau
fœtal restent peu étudiées.
Matériel et méthode: Cas clinique: Une patiente érythréenne de 23
ans, 3-geste 0-pare, à 36 3/7 semaines de grossesse, est adressée aux Hôpitaux
Universitaires de Genève par un centre périphérique pour prise
en charge d’une intoxication sévère au monoxyde de carbone suite à
des grillades dans un espace fermé. La carboxy-hémoglobinémie est
à 24%. Au niveau de la symptomatologie décrite avant le transfert on
note des nausées, des vomissements et un épisode de syncope. A l’entrée,
le cardiotocogramme est réactif non pathologique, la patiente est
hémodynamiquement stable, sans symptômes neurologiques hormis
des céphalées. Suite à un consilium multidisciplinaire, la patiente bénéficie
d’une oxygénothérapie hyperbare de 3 séances sur 24 heures.
Elle est transférée dans le service d’obstétrique pour surveillance fœtale
avec une évolution favorable permettant un retour à domicile. La
patiente accouche à 40 semaines par voie basse sans particularité d’un
garçon de 3180g avec bon Apgar et bonne évolution néonatale.
Résultats: L’intoxication sévère au CO a été traitée avec succès par oxygénothérapie
hyperbare sans séquelles au niveau maternel et fœtal.
Conclusion: L’indication à la thérapie hyperbare en cas d’intoxication
au CO chez une femme enceinte est posée après considération des
risques fœtaux potentiels de l’hyperpression. Peu d’études sont disponibles
mais il semble que la courte durée d’exposition est bien tolérée
par le fœtus permettant la réduction du risque de mortalité et morbidité
maternelle et fœtale.
Nr. P III/ 33
Eine Weihnachtsfeier mit Folgen - Fallbericht einer
Kohlenmonoxid-Intoxikation in der Schwangerschaft
Autoren/ Auteurs: Siegenthaler F., Genoud S., Villiger A.,
Brencklé Läubli D., Maurer F.
Klinik/ Clinique: Frauenklinik, Bürgerspital Solothurn
Einführung: Kohlenmonoxid-Intoxikationen sind eine häufige Unfallursache.
Die Therapiemöglichkeiten bestehen einzig in der Gabe
von O2 – über eine Gesichtsmaske, ein CPAP oder im Rahmen einer
hyperbaren O2-Therapie (HBOT) – wodurch die Halbwertszeit des CO-
Hämoglobins (COHb) verkürzt wird. Bei der schwangeren Frau passiert
CO die Plazentarschranke sowohl passiv als auch durch erleichterte Diffusion;
die Diffusionskapazität steigt und die letale Dosis sinkt mit dem
Schwangerschaftsalter. Die CO-Konzentration nach akuter Intoxikation
liegt im fetalen Kreislauf höher als im mütterlichen Blut, das Maximum
wird 4h nach Exposition erreicht. Zudem dauert die Eliminationshalbwertszeit
im fetalen Kreislauf ca. 5-mal länger. Die Schädigung des ungeborenen
Kindes geschieht durch Hypoxie sowie direkte CO-Toxizität.
Im embryonalen Stadium weist CO teratogene Effekte auf, beim Fetus
steht die hypoxische Schädigung im Vordergrund.
Material und Methoden: Fallbericht einer 23-jährigen Patientin mit
Kohlenmonoxid-Intoxikation in der 36+2 Schwangerschaftswoche
(SSW).
Fallbericht: Eine 23-jährige Patientin aus Eritrea stellt sich am
25.12.2012 in der 36+2 SSW mit leichten Kopfschmerzen auf dem medizinischen
Notfall vor. Kurze Zeit später synkopiert sie und erbricht,
erholt sich jedoch rasch. Die Kreislaufüberwachung ist unauffällig.
Auf Nachfrage berichtet die Patientin, dass sie im Rahmen einer Weihnachtsfeier
im Asylzentrum in einem geschlossenen Raum ein Kohlefeuer
entfacht habe, Expositionszeit 2h. Die ABGA zeigt ein COHb von
24,3%. Es erfolgt die sofortige Gabe von 100% O2 über die Maske sowie
die Überwachung mittels CTG bis zur Verlegung der Patientin per REGA
ins Universitätsspital Genf. Nach 3 Sitzungen HBOT wird die Patientin
in die ambulante Betreuung entlassen. Am Termin bringt sie einen gesunden
Knaben zur Welt, Apgar 9/10/10, Nabelarterien-pH 7,24, Nabelvenen-pH
7,30.
Schlussfolgerung: Eine mütterliche CO-Vergiftung kann zu schweren
fetalen Schädigungen führen. Die mütterliche CO-Konzentration korreliert
schlecht mit derjenigen des Feten. Weiter beziehen sich die meisten
Studien auf nicht schwangere Erwachsene. Therapieempfehlungen
sind schwierig zu machen. Gewisse Autoren empfehlen bei einer
schweren CO-Intoxikation ab der 26. SSW die Entbindung mittels Sectio,
andere jedoch bei einem COHb > 20% oder Bewusstseinsstörungen
der Mutter primär eine HBOT. Der Entscheid muss in Abhängigkeit des
Schwangerschaftsalters sowie der Verfügbarkeit der HBOT getroffen
werden.

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster mit Präsentation / Poster avec présentation 29
Nr. P III/ 34
Outcome der uterinen Embolisation (PAE) als Therapie
der postpartalen Hämorrhagie (PPH)
Autoren/ Auteurs: 1) Abgottspon F., 1) Spreu A., 2) Kettenbach J.,
1) Surbek D.
Klinik/ Clinique: 1) Universitätsklinik für Frauenheilkunde, 2) Department
für interventionelle Radiologie, Universitätsklinik/ Inselspital Bern
Einführung: Die PPH ist weltweit noch immer eine Hauptursache für
die maternale Mortalität. Wenn konservative medikamentöse und chirurgische
Interventionen versagen, kann die PAE eine wichtige Rolle
spielen, um lebensbedrohliche Blutungen unter Kontrolle zu bringen,
besonders wenn die Fertilität erhalten werden soll. Ziel der retrospektiven
Studie war, die Effizienz der PAE mit einem Kontrollkollektiv zu
vergleichen.
Material und Methoden: 16 Patientinnen mit schwerer PPH, die eine
PAE erhielten von 2007-2012 wurden mit einer historischen Kontrollgruppe
von 22 Patientinnen mit ebenfalls schwerer PPH und ohne PAE
verglichen. Die Vergleichscharakteristika waren post partum erhaltene
chirurgische Therapien, der Gesamtbedarf an Bluttransfusionen und
die hämatologischen Charakteristika nach Anwendung der Therapien.
Die statistischen Analysen wurden mit GraphPad Version 6.0b durchgeführt.
Kontinuierliche Variablen wurden verglichen mittels unpaired
T-test bzw. F-Test zum Vergleich der Varianzen. Proportionen wurden
mittels Fisher’s Exact Test verglichen.
Ergebnisse: Der Schweregrad der PPH war vergleichbar zwischen den
beiden Gruppen, das heisst der geschätzte Gesamtblutverlust, die erhaltenen
sonstigen Therapien und die niedrigsten Blutwerte waren
ähnlich. In der PAE-Gruppe gab es keine postpartale Hysterektomie
und keine notwendige Laparotomie nach vaginaler Geburt. Im Vergleich
war in der Kontrollgruppe die Hysterektomierate 9 und die Laparotomierate
22.2 % (0/16 vs. 2/22; p=0.499 and 0/7 vs. 2/9; p=0.475).
Die PAE-Gruppe benötigte mehr Erythrozyten- (RBC) und Thrombozytenkonzentrate
(PLT) (11.63 ± 2.107 vs. 9.73 ± 1.049; p=0.0237 und 1.63
± 0.523 vs. 1.41 ± 0.292; p=0.0724), aber weniger fresh frozen plasma-
Transfusionen (FFP) (6.00 ± 1.628 vs. 7.64 ± 0.852; p=0.0396) und auch
weniger NovoSeven-Gaben (5/16 vs. 22/22; p

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster mit Präsentation / Poster avec présentation
30
Nr. P IV/ 40
What factors influence the accuracy of fetal weight
estimation? - A systematic literature review
Autoren/ Auteurs: Zdanowicz J.A., Huber C., Surbek D.
Klinik/ Clinique: Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Inselspital Bern
Introduction: Preterm birth is the major reason for neonatal morbidity
and mortality in developed countries. Gestational age is a very important
tool in predicting neonatal survival in preterm infants born at the
limit of viability between 23 0/7 and 26 0/7 weeks of gestation, however,
further factors have an impact on neonatal outcome as well. Fetal
weight in particular is a source of bias as it is an estimate with a large
variability in its accuracy. We reviewed literature on fetal weight estimation
(FWE) and on factors that may influence the accuracy of FWE, in
particular for preterm infants born at the limit of viability between 23
0/7 and 26 0/7 weeks of gestation.
Material and Methods: A systematic literature search was performed
in Pubmed and Medscape. Search terms included were ‘fetal weight
estimation’, ‘very low birth weight’, ‘preterm infants’, ‘sonographic
weight estimation’ and ‘Hadlock formula’. Only publications in English
and German were included. A total of 14 factors have been investigated.
The factors were categorized into two groups: factors independent
from ultrasound conditions and factors that affect the ultrasound quality
and might therefore potentially worsen the accuracy of fetal weight
estimation.
Results: A total of 27 studies and one review have been included. We
found that gestational age, maternal BMI, amniotic fluid index, ruptured
membranes, presentation of the fetus, location of the placenta
and the presence of multiple fetuses seems to have little impact on the
accuracy of FWE in both the very low birth weight group and in term
born infants. The influence of examiner’s grade of experience and fetal
gender was discussed controversially. Fetal weight, time interval between
estimation and delivery and the use of different formulas on the
other hand seem to have an evident effect on the accuracy of FWE. No
results were obtained on the impact of active labor on accuracy of FWE.
Several studies suggested that multiple measurements by multiple examiners
and averaging the results decrease random error.
Conclusion: To the best of our knowledge, this is the first review that
takes into account a total of 14 factors that might influence FWE accuracy.
However, no study reviewed took into account all factors in preterm
infants born at the limit of viability between 23 0/7 and 26 0/7
weeks of gestation. It is crucial to detect and eliminate factors that have
a negative impact on the accuracy of FWE, as the number of preterm
born infants, in particular between 23 0/7 and 26 0/7 weeks of gestation,
is rising as the medical care of mother and infant improves.
Nr. P IV/ 41
Ambulante Zervixreifung
Autoren/ Auteurs: Schönnagel J., Stocker G., von Orelli S.
Klinik/ Clinique: Frauenklinik, Stadtspital Triemli, Zürich
Einführung: Die Zahl der Geburtseinleitungen nimmt stetig zu. Die
Indikationen sind oft Terminüberschreitung und Gestationsdiabetes.
Die Frauen scheinen teils unzufrieden über ihren Geburtsverlauf und
haben subjektiv das Gefühl einer lang dauernden Geburt. Daher stellt
sich die Frage, ob eine ambulante Zervixreifung für Frauen ohne Risikofaktoren
eine geeignete Alternative darstellt.
Material und Methoden: Es werden 22 Frauen mit ambulanter Zervixreifung
mit 22 Frauen mit stationärer Geburtseinleitung verglichen.
Ausschlusskriterien sind Status nach Sectio oder rascher Geburt, suspektes
CTG, vaginale Blutung, Präeklampsie, Mehrpara ab 3 Geburten,
IUGR und Geminischwangerschaften. Nach unauffälligen Voruntersuchungen
werden 25µg Misoprostol vaginal verabreicht. Es folgen CTG
Kontrollen nach 30min. und 4h. Bei Normalbefunden wird die Patientin
entlassen. Im Rahmen einer Kontrolle nach 24h wird eine zweite Dosis
nach dem gleichen Schema verabreicht. Eine stationäre Aufnahme mit
Einleitung erfolgt nach 48h.
Ergebnisse: Nach 25µg Misoprostol kommt es bei 68% aller ambulanten
Patientinnen und nur bei 32% aller stationären Patientinnen zur Geburt.
Von dieser Auswahl gebären in der ambulanten Gruppe 53% innerhalb
von 6h nach Eintritt, in der stationären Gruppe 14%. Vergleicht
man diese beiden Gruppen weiter, so liegt in der ambulanten Gruppe
die Zeit ab Beginn der Zervixreifung bis zur Geburt im Mittel bei 23h
56min. und die Zeit vom Eintritt bis zur Geburt bei 7h 23min., in der stationären
Gruppe bei 12h 13min.. Alle Patientinnen, die im ambulanten
Setting eine 2. Dosis Misoprostol nach 24h erhalten, benötigen zusätzlich
bis zu 200µg Misoprostol nach stationärem Eintritt. In der ambulanten
Gruppe zeigen sich 68% Spontangeburten, 14% Vakuumentbindungen
und 18% Sectiones. In der stationären Gruppe zeigen sich 64%
Spontangeburten, 9% Vakuumentbindungen und 27% Sectiones.
Schlussfolgerung: Das Zeitintervall ab Beginn der Zervixreifung bis
zur Geburt ist in der ambulanten Gruppe mit ca. 24h doppelt so lang.
Die effektiv im Gebärsaal verbrachte Zeit ist jedoch mit durchschnittlich
7h deutlich geringer. Dies ist als angenehm für die Gebärende zu
werten und wirkt sich auch wirtschaftlich positiv aus. Es bestätigen sich
damit die Ergebnisse eines Cochrane Collaboration Review von 2010,
welcher die ambulante Zervixreifung als geeignete Alternative auf
Wunsch darstellt.

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster mit Präsentation / Poster avec présentation 31
Nr. P IV/ 42
Äussere Wendungen bei Beckenendlagen in
kombinierter spinal-epiduraler Anästhesie
Autoren/ Auteurs: 1) Napitupulu M., 1) Lapaire O., 1) Gabriel L., 1) Hösli I.,
1) Girard T., 1) Stählin P., 2) Todesco Bernasconi M., 2) Visca E.
Klinik/ Clinique: 1) Frauenklinik, Universitätsspital Basel, 2) Frauenklinik,
Kantonsspital Aarau
Einführung: Eine erfolgreiche äussere Wendung reduziert das Risiko
einer vaginalen Geburt aus Beckenendlage (BEL) und verhindert eine
elektive Sectio wegen Lageanomalie. Daher wird dieses Manöver von
den Fachgesellschaften empfohlen. Seit zwei Jahren werden äussere
Wendungen am Universitätsspital Basel und am Kantonsspital Aarau
in kombiniert spinal-epiduraler Anästhesie (CSEA) durchgeführt, da die
zentrale neuraxiale Blockade in anästhetischer Dosierung die Erfolgsrate
signifikant erhöht.
Material und Methoden: Alle konsekutiven äusseren Wendungen in
CSEA zwischen dem 11.05.2011 bis zum 17.01.2013 wurden retrospektiv
analysiert. Primärer Erfolg der Wendung sowie der Geburtsmodus
wurden erfasst.
Ergebnisse: Im analysierten Zeitraum wurden insgesamt 25 äussere
Wendungen durchgeführt (20 in Basel und 5 in Aarau). Bei 12 (48%; 95%
CI: 28% - 68%) konnte das Kind erfolgreich in eine Schädellage gedreht
werden, worauf in 7 Fällen die Spontangeburt aus Schädellage folgte.
Zwei der 12 erfolgreichen Wendungen konnten nicht weiterverfolgt werden,
weil die Geburt ausserhalb unserer Spitäler stattfand. Die restlichen
3 erfolgreichen Wendungen mündeten in einer Sectio, zweimal wegen
pathologischem CTG direkt nach der Wendung, einmal infolge Geburtsstillstand
bei hohem Geradstand 15 Tage nach erfolgreicher Wendung.
Bei 5 (20%; 95% CI: 8% - 41%) Patientinnen wurde direkt nach der Wendung
wegen pathologischem CTG eine notfallmässige Sectio durchgeführt,
zweimal nach erfolgreicher, dreimal nach erfolgloser Wendung.
Bei den 13 erfolglosen Wendungen wurde bei 4 direkt im Anschluss
eine Sectio vorgenommen, dreimal bei pathologischem CTG, einmal
elektiv. Zwei Kinder wurden aus BEL geboren. Die restlichen 6 Feten
wurden wegen persistierender BEL elektiv per Sectio entbunden. Ein
Fetus drehte sich einen Tag nach erfolgloser Wendung spontan in eine
Kopflage und wurde vaginal geboren.
Schlussfolgerung: Mit einer Erfolgsrate von 48% stellen äussere Wendungen
eine valide Möglichkeit dar, die Risiken vaginaler BEL-Geburten
bzw. die Anzahl Sectiones zu reduzieren. Ein Anteil von 20% unmittelbarer
Notfallsectiones unterstreicht die Wichtigkeit, das Manöver in
Operationsbereitschaft durchzuführen. In diesem Kontext ist die CSEA
von Vorteil, weil der Epiduralkatheter für die Anästhesie aktiviert werden
kann.
Nr. P IV/ 43
Monochoriale-diamniote Gemini mit selektiver
Wachstumsretardierung: ist die Einteilung nach Gratacos
gerechtfertigt?
Autoren/ Auteurs: 1) Duffe K., 1) Spreu A., 1) Hofstätter C., 1,3) Vial Y.,
1,3) Baud D., 1,2) Surbek D., 1,2) Raio L.
Klinik/ Clinique: 1) Swiss fetal laser group, 2) Universitätsklinik für Frauenheilkunde,
Inselspital Bern, 3) Centre Hospitalier Universitaire Vaudois,
Lausanne
Einführung: 2007 wurde von Gratacos et al. eine Klassifikation für monochorial-diamniote
Gemini (MCDA) mit selektiver Wachstumsretardierung
(sIUWR) anhand von charakteristischen Dopplerbefunden in der
A. umbilicalis des wachstumsretardierten Zwilling erstellt. Typ I zeigt
normale umbilikale Doppler-Indices mit positivem enddiastolischen
Fluss (EDF), Typ II ist zeigt durchgehend AEDF oder REDF. Typ III zeigt
intermittierend AREDF. Diese Typen sind auch mit unterschiedlichen
Verläufen assoziiert worden. Die Klassifikation basiert auf der Annahme,
dass die Dopplerbefunde in dieser Form bereits früh nachweisbar
sind und sich im Verlauf nicht ändern. Das Ziel der Studie ist es, anhand
einer longitudinalen Beobachtung ein Wechsel dieser Gratacos-Typen
zu erfassen.
Material und Methoden: Alle MCDA mit sIUWR wurden retrospektiv
in einem Zeitraum von 10 Jahren eingeschlossen. Die sIUGR ist durch
ein fetales Schätzgewicht 20% definiert. Die Schwangerschaft wurde anhand von seriellen
Doppleruntersuchungen der UA, MCA und DV monitorisiert. Nach
stationärer Aufnahme erfolgte ab der 28. SSW die zusätzliche Überwachung
per Oxford-CTG. Die Entbindung erfolgte in fast allen Fällen per
Sectio. Der Entbindungszeitpunkt wurde anhand des Gestationsalter
und/der bei Verschlechterung der Dopplerbefunde (hauptsächlich des
DV und/oder CTG-Befunden) gewählt.
Ergebnisse: 44 Fälle wurden in diese Studie mit einbezogen. Das
Schwangerschaftsalter bei Diagnosestellung betrug 24.5±5.5 (range
17-34.6) Wochen und 32±3 (range 26.4-38.3) Wochen bei Entbindung.
Initial wurden 28 Fälle (64%) als sIUGR Typ I eingeteilt, 4 (9%) als Typ II
und 12 (27%) als Typ III. Bei 38 (86%) Fällen erfolgte kein Wechsel der
Einteilung. Bei 6 (14%) erfolgte eine Änderung wobei 4 in eine höhergradige
Einteilung (I-II in 3 Fällen, I-III in 1 Fall). In 2 Fällen erfolgte der
Wechsel in einen tieferen Typen (je 1 Fall von III-I, und II-I). Zwei Fälle
hatten nur eine Messung vor der Entbindung.
Diskussion: in unserer Studie fanden wir eine niedrigere Inzidenz
von Typ II und III sIUWR als in derjenigen von Gratacos et al. Jedenfalls
wechselten 14% der Fälle während der Beobachtungphase die Klassifikation,
meist in einen höheren Typen. Wahrscheinlich ist dieser Wechsel
der Hämodynamik des Kleineren bedingt durch adaptive Veränderungen
bedingt durch das Gestationsalter und/oder hämodynamischer
Interaktion mit dem Co-Zwilling. Um die vers. Typen differentieren zu
können, empfehlen wir eine längere Beobachtungszeit während den
einzelnen Kontrollen um auch kurze Phasen von intermittierend AREDF
besser zu erfassen.

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster mit Präsentation / Poster avec présentation
32
Nr. P IV/ 44
La pratica di induzione di travaglio: revisione
Autoren/ Auteurs: Kardakis S., Barranca A., Decio R., Galfetti M., Trento F.,
Caccia G.
Klinik/ Clinique: Ospedale Regionale di Mendrisio
Introduzione: L’induzione di travaglio (IDT) è comunemente praticata in
ostetricia e ha contribuito alla riduzione della mortalità e della morbilità
materna e perinatale. L’ IDT comporta una maggior richiesta di analgesia
peridurale, un maggior numero di parti operativi (PO) e di tagli cesarei
(TC). La percentuale di induzione in Europa è compresa fra il 15-30%, con
percentuali inferiori (8-10%) nei paesi Nordici. Lo scopo del lavoro è la revisione
della pratica di IDT e l’outcome in rapporto ai travagli spontanei.
METODI: studio retrospettivo, dei parti compresi tra gennaio e dicembre
2012. Dati raccolti dai registri della maternità dell’Ospedale
Regionale OBV di Mendrisio.
Risultati: Nel periodo considerato ci sono stati 379 parti, di cui 106
(28%) TC. La percentuale di induzione è stata del 25.8%(98). L’indicazione
più frequente è stata la gravidanza oltre termine 31.6% (31) di cui
29% è stato sottoposto a induzione prima di 41+0 settimane gestazionali.
Le altre indicazioni sono state: PROM 11.2% (11), ritardo di crescita
intra-uterino 10% (10), oligoidramnios isolato 12.2% (12), macrosomia
12.2% (12), comfort materno 8.1% (8), ipertensione/preeclampsia 5.1%
(5), CTG sospetto 4%(4), e altre cause (alloimmunizzazione, patologia
materna associata) 5.1%(5). La percentuale di parti vaginali è stata
del 85.7 % (84) nel gruppo dei travagli indotti e del 90.4% (189) nel
gruppo di travagli spontanei con una percentuale di PO del 16.4% (16),
nel gruppo delle induzioni, rapportato a 9.5% (20) nel gruppo dei TS.
Il tasso di TC era 14.3%(14) nel gruppo delle induzioni verso 9.6% (20).
Il fallimento dell’induzione e la mancata progressione nella prima fase
del travaglio hanno costituito la principale indicazione al TC, seguita
da CTG sospetto. Il prolungamento della seconda fase del travaglio e la
necessità di sostegno alle forze espulsive rappresentano le due principali
indicazioni al PO.
Conclusioni: L’ IDT comporta un aumentato rischio di PO e TC. Dovrebbe
essere sempre chiara l’indicazione all’induzione. Intervenire e
implementare dei protocolli è necessario per la riduzione dell’elevato
tasso di induzioni. È importante che tutti i reparti revisionino le proprie
indicazioni all’ IDT e il suo impatto sulla percentuale totale dei loro PO
e TC. Infine, è importante che le pazienti siano adeguatamente informate
in merito alle indicazioni e ai risultati dell’ IDT. Questi dati di base
ci aiuterano di pianificare azioni mirate a ridurre il nostro tasso di IDT,
PO e TC.
Nr. P IV/ 45
Vakuolige Plazenta – nicht immer eine Mole!
Autoren/ Auteurs: 1) Zachariah R., 1) Todesco Bernasconi M., 2) Bruder E.,
1) Visca E.
Klinik/ Clinique: 1) Frauenklinik, Kantonsspital Aarau, 2) Pathologie, Universitätsspital
Basel
Einführung: Plazentare mesenchymale Dysplasie (PMD) ist definiert als
Plazentamegalie mit abnormalen chorialen Villi und ist daher eine histologische
Diagnose. Sonographisch imponiert eine PMD als verdickte
Plazenta mit zystischen, echoarmen Arealen, die mottenfrassähnlich,
wie Schweizer Käse, Honigwaben oder traubenförmig erscheinen.
Differentialdiagnosen (DD) sind Molen, Chorangiome, subchoriale
Hämatome, plazentare Mosaike und hydropische Degeneration eines
verhaltenen Aborts. Die PMD kommt gehäuft bei Mädchen vor und
ist mit einem Beckwith-Wiedemann-Syndrom assoziiert (Makrosomie,
Viszeromegalie, Makroglossie, Omphalozele, Hyperinsulinismus, ggf.
Wilms-Tumor, Hepato- und Neuroblastome). Maternales Serum-AFP ist
in 70% erhöht. Bei Schwangerschaften ohne fetale Anomalien besteht
ein erhöhtes Risiko für IUWR, IUFT und Frühgeburtlichkeit, so dass engmaschige
Kontrollen indiziert sind.
Fallbericht: Bei der 33-jährigen 5G/3P mit dichorialer-diamnioter Geminigravidität
wurde bereits in der Frühschwangerschaft eine partiell
vakuolige Plazenta von Fet B mit blasiger Struktur von 6x4x3 cm diagnostiziert.
Der initiale Verdacht war eine Partialmole. Der ETT und
insbesondere das fb-HCG (29.7 U/L, -0.87 DoE) waren jedoch normal,
ebenso die fetale Sonomorphologie im ersten und zweiten Screening.
Eine invasive Pränataldiagnostik sowie ein AFPplus-Test wurden vom
Paar abgelehnt. Die Verlaufskontrollen waren stets unauffällig, der
Befund war regredient. Nach Spontangeburt in der 39. SSW, wies die
Plazenta von Fet B eine fibrös wirkende Verdickung auf. Histologisch
fand sich eine PMD. Beide Gemini waren normgewichtig und zeigten
im Alter von 6 Monaten eine unauffällige Entwicklung ohne Hinweis für
Beckwith-Wiedemann-Syndrom.
Diskussion: Die PMD wird häufig verkannt. Seit ihrer Erstbeschreibung
1991wurden 4 Zwillingsgraviditäten mit Ultraschall- und histologischen
Befunden publiziert. Wir berichten von dem ersten günstigen
Schwangerschaftsausgang. Diskordante Anomalien bei Zwillingsgraviditäten
sowie die DD einer Partialmole erfordern komplexe pränataldiagnostische
Beratungen. In Abwesenheit assoziierter Anomalien ist
die Prognose günstig.
Schlussfolgerung: Vakuolige Plazentaareale in Assoziation mit AFP-
Erhöhung, unauffälligem HCG und normaler fetaler Sonomorphologie
können eine PMD repräsentieren. Als wichtigste DD müssen in Bezug
auf Management und Prognose gestationsbedingte Trophoblasterkrankungen
abgegrenzt werden.

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster mit Präsentation / Poster avec présentation 33
Nr. P V/ 50
Hemmung der Kontraktilität des Schweine-Detrusormuskels
durch eine Flavonoid-Fraktion aus Bryophyllum
pinnatum
Autoren/ Auteurs: 1) Fürer K., 2) Eberli D., 3) Brenneisen R.,
4) Hamburger M., 5) Mennet M., 5) Schnelle M., 6) Simões-Wüst A.P.,
1) von Mandach U.
Klinik/ Clinique: 1) Forschung Geburtshilfe, 2) Klinik für Urologie, 3) Departement
Klinische Forschung, Universität Bern, 4) Departement Pharmazeutische
Wissenschaften, Universität Basel, 5) Weleda AG, Arlesheim, 6)
Paracelsus-Spital Richterswil/ 1,2 UniversitätsSpital Zürich
Einführung: Patienten mit einer hyperaktiven Blase leiden an Harndrang
mit oder ohne Inkontinenz, erhöhte Harnfrequenz und Nykturie.
Zu den derzeitigen Therapien gehören Lifestyle-Veränderungen,
Beckenbodentraining, Pharmakotherapie und chirurgische Methoden.
Die häufig eingesetzten Muskarinrezeptor-Antagonisten haben einen
klinischen Nutzen, der jedoch mit anticholinergen Nebenwirkungen
verbunden ist. Bis zu 20% der Patienten sprechen ungenügend auf die
Therapie an; eine Alternative wäre äusserst wertvoll. Aufgrund dessen
untersuchten wir den hemmenden Effekt des Blattpresssafts von Bryophyllum
pinnatum auf die Kontraktion des Schweine-Detrusormuskels
in vitro. Um die für den Effekt verantwortlichen Substanzen zu identifizieren,
haben wir einen Extrakt aus Blättern von B. pinnatum hergestellt
und daraus verschiedene Substanz-Untergruppen isoliert. Wir
untersuchten den Effekt der quantitativ grössten Untergruppe, die 9
isolierte Flavonoide beinhaltet, vs. der Positivkontrolle Oxybutynin auf
die Kontraktion des Schweine-Detrusormuskels.
Material und Methoden: Detrusormuskelstreifen des Schweines wurden
in Krebslösung vorbereitet und die Kontraktilität im Organbad
(begast mit O_2/CO_2, 37°C) gemessen. Wir untersuchten den Effekt
der Flavonoid-Untergruppe (1-6 mg), sowie von Oxybutynin (10^-7M)
auf die Kontraktion des Muskelstreifens. Die Kontraktion wurde durch
Elektrofeldstimulation (EFS, 32 Hz und 40V) ausgelöst.
Ergebnisse: Die Flavonoide aus B. pinnatum bewirken eine zeitabhängige
Hemmung der durch EFS ausgelösten Kontraktion des Muskelstreifens.
Mit Konzentrationen von 3 mg, 4 mg, 5 mg und 6 mg des Flavonoidgemischs
in der Kammer konnte eine Reduktion der Kontraktion
auf 86.8+/-44.6%, 76.6+/-19.0%, 67.1+/-16.1% und bzw. 37.0+/-8.8%
erreicht werden. Der maximale inhibierende Effekt betrug 78.9+/-8.8%;
vergleichend dazu wurde bei Oxybutynin (10^-7M) eine maximale
Inhibition von 87.9+/-0.8% erreicht. Konzentrationen des Flavonoidgemischs
in der Kammer von 1 und 2 mg zeigten keinen hemmenden
Effekt, Konzentrationen von über 6 mg veränderten die Muskelvitalität
irreversibel.
Schlussfolgerung: Die aus Bryophyllum pinnatum isolierte Flavonoid-
Fraktion hemmt die Kontraktion des Schweinedetrusormuskels zeitabhängig
mit Konzentrationen zwischen 3 und 6 mg. Die Flavonoide
scheinen zu den aktiven Inhaltsstoffen von B. pinnatum zu gehören,
mit einer hemmenden Wirkung auf den Blasenmuskel, was klinisch
relevant ist für die Behandlung der hyperaktiven Blase. Der maximale
inhibierende Effekt des Flavonoidgemischs ist vergleichbar mit dem
von Oxybutynin. In laufenden Untersuchungen werden weitere Inhaltsstoffe
mit einem möglichen synergistisch hemmenden Effekt auf den
Detrusormuskel untersucht.
Nr. P V/ 51
Outcome nach TVT- Bandeinlage bei hypotoner Urethra
(ISD)- Relevanz sonographischer Parameter
Autoren/ Auteurs: 1) Rautenberg O., 1) Zivanovic I., 2) Surkont G.,
2) Kociszewski J., 1) Viereck V.
Klinik/ Clinique: 1) Blasenzentrum, Frauenklinik, Kantonsspital Frauenfeld,
2) Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Evangelisches Krankenhaus
Hagen-Haspe
Einführung: Daten über den Einfluss einer hypotonen Urethra (intrinsischer
Sphinkterinsuffizienz, ISD) und urethraler Mobilität auf die postoperativen
Ergebnisse nach Bandeinlage werden kontrovers diskutiert.
Jüngste Daten legen nahe, dass bei inkontinenten Frauen mit urodynamisch
festgestellter ISD und hypomobiler Urethra die Heilungsraten
am schlechtesten sind. Das Ziel dieser Studie ist die Beurteilung des
Einflusses urodynamischer Daten, der urethralen Mobilität und der
Bandposition auf das Outcome nach TVT-Bandeinlage bei Frauen mit
Belastungsinkontinenz und ISD.
Material und Methoden: 43 Frauen erfüllten die Einschlusskriterien
für die Analyse. Bei allen wurde urodynamisch ein MUCP („Maximal
Urethral Closure Pressure“) ≤ 20 cmH2O nachgewiesen. TVT-Bandeinlage
und Pelvic-Floor-Sonographie wurden gemäss Standardtechnik
durchgeführt. Urethralänge, lineare urethrale dorsocaudale Bewegung
(„linear urethral dorsocaudal movement“, LUDM) und Abstand zwischen
Band und echoarmer Urethra („distance between tape and LSMcomplex
of the urethra“, DTU) wurden gemessen. Vor und 6 Monate
nach TVT-Bandeinlage wurden die Patientinnen einer urogynäkologischen
Untersuchung unterzogen. Zur Analyse wurden die Patientinnen
in 2 Gruppen unterteilt: geheilt und nicht geheilt. Inkontinente Frauen
wurden in die Gruppe „nicht geheilt“ eingeteilt, unabhängig davon ob
eine Verbesserung vorlag oder nicht.
Ergebnisse: Von den 43 Patientinnen waren 37 geheilt (86%). In der
Gruppe der geheilten Patientinnen zeigte sich im Median ein MUCP 15
cmH2O (P10=10; P90=20), ein LUDM von 12,3 mm (P10=3,8; P90=20,8)
und ein DTU von 3,6 mm (P10=2,9; P90=5,0). In der Gruppe der persistierend
inkontinenten Patientinnen ein MUCP von 15 cmH2O (P10=8;
P90=20), ein LUDM von 10,0 mm (P10=1,1; P90=11,9) und ein DTU von
6,4 mm (P10=5,2; P90=7,4).
Schlussfolgerung: Die Resultate weisen darauf hin, dass hauptsächlich
urethrale Mobilität und Band-Urethra-Abstand, nicht aber der MUCP
im Bereich von 5 bis 20 cmH2O einen Einfluss auf die Heilung bei ISD
haben. Bei Frauen mit hypermobiler Urethra muss eine suboptimale
Bandlokalisation nicht zwingend eine Inkontinenz zur Folge haben.
Eine grosse Herausforderung an den Operateur bezüglich präziser
Bandlokalisation und -spannung stellt dagegen die immobile Urethra
dar. Die Sonographie hilft relevant, die Bandeinlage präziser zu machen,
d.h. auf messbare Parameter zu stützen.

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster mit Präsentation / Poster avec présentation
34
Nr. P V/ 52
Inkontinenzoperationen in der Schweiz zwischen
1998 und 2012
Autoren/ Auteurs: Scheiner D., Fink D., Perucchini D., Betschart C.
Klinik/ Clinique: Klinik für Gynäkologie, UniversitätsSpital Zürich
Einführung: Midurethrale Schlingen (MUS) sind heute Goldstandard
in der Behandlung der weiblichen Belastungsinkontinenz. Ziel dieser
Arbeit ist eine Standortbestimmung der Harninkontinenzoperationen
(Inkop) der letzten 15 Jahre in der Schweiz hinsichtlich Verfahren, Patientenalter
und Hospitalisationsdauer.
Material und Methoden: Retrospektive Analyse der fortlaufend erfassten
ASF-Daten (Sevisa AG) der „Arbeitsgemeinschaft Schweizerische
Frauenkliniken“. Jeder Datensatz entspricht einer Patientin an einer der
je nach Jahr 45-75 teilnehmenden Frauenkliniken und beinhaltet u.a.
Diagnosen, Eingriffe, Risikofaktoren, Morbidität und Komplikationen
im Fachbereich Gynäkologie und Geburtshilfe. 2007 lag der Abdeckungsgrad
schweizweit bei 40 Prozent aller stationären Fälle. 2010 beteiligten
sich 50 der 71 Schweizer Ausbildungskliniken. Seit 2005 wird
ein neuer, den Veränderungen im Fachgebiet angepasster Fragebogen
verwendet, u.a. mit Differenzierung der MUS (retropubisches TVT und
transobturatorisches TOT). Die statistische Analyse erfolgt mittels ANO-
VA und X2-Test. Werte sind in Prozent oder als Durchschnitt und Standardabweichung
(SD) angegeben.
Ergebnisse: 1998 bis 2012 machten die 20874 Inkop 1.8% aller stationären
ASF-Fälle aus. 74.9% aller Inkontinenztechniken waren Schlingen-
(MUS, andere), 14.4% abdominale (ABD) wie die Kolposuspension,
0.6% laparoskopische, 5.0% vaginale und 5.1% andere Verfahren.
Revisionseingriffe machten 7.8% aller Inkop aus (erst ab 2005 erfasst).
In 30.4% erfolgten Inkop kombiniert mit (+) und in 69.6% ohne (-) Deszensuseingriff.
1998 machten ABD 81% aller Inkop aus, wogegen 2012
in 88% eine MUS gelegt wurde. Der TOT-Anteil bei MUS erreichte 2007
mit 62% den Zenit. Seither nehmen TVTs wieder zu (65% in 2012). Insgesamt
stieg das Durchschnittsalter seit 1998 um 3.1 Jahre von 57.5 (SD
13.0) auf 60.6 (SD 13.5) (P

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster mit Präsentation / Poster avec présentation 35
Nr. P V/ 54
Die operative Behandlung der Dranginkontinenz
Autoren/ Auteurs: Jäger W., Ludwig S., Abu Dabbous M., Schiffmann L.E.
Klinik/ Clinique: Universitäts-Frauenklinik Köln
Einführung: Die weibliche Dranginkontinenz gilt bis heute als unheilbar.
Da die Ursache der Erkrankung unklar ist, gibt es nur symptomatische
Behandlungen. Vor einigen Jahren konnten wir nachweisen, dass
durch den Ersatz der Utero-Sacral-Ligamente (USL) die Dranginkontinenz
geheilt werden kann.
Material und Methoden: Im Verlauf der letzten 8 Jahre haben wir ein
Operationsverfahren entwickelt (cesa oder vasa) mit dem wir Patientinnen
mit einer Dranginkontinenz operiert haben. Dazu wurden neue
alloplastische USL implantiert. Dabei wurden verschiedene Materialien
angewandt und die Methode mehrfach modifiziert.
Ergebnisse: Seit 2004 wurden inzwischen 780 Patientinnen mit einer
Dranginkontinenz mit dem vasa oder cesa Verfahren operiert. Die Heilungen
lagen bei Entlassung zwischen 35% und 40%. Die meisten Patientinnen
entwickelten danach eine Belastungsinkontinenz, die mit einem
TOT erfolgreich behandelt werden konnte. Dadurch erreichten wir
Heilungsraten von bis zu 80% aller Patientinnen. Leider entwickelten
zunächst zwischen 18% und 44% der Frauen Rezidive, die entweder auf
Bandausrissen oder Materialproblemen beruhten. Erst durch die Anwendung
von PVDF konnten diese Probleme überwunden werden. Die
letzten 100 Patientinnen, die mit diesen Materialien operiert wurden,
erzielten eine Heilungsquote von 83% bei einer Rezidivrate von 6% (innerhalb
eines Jahres).
Schlussfolgerung: Durch die cesa oder vasa Operation (ggf. in Kombination
mit einem TOT) können heute 80% aller Frauen mit einer Dranginkontinenz
geheilt werden.
Nr. P V/ 55
Überleben nach Lymphknotenmetastasen in der
Rezidiv-Situation bei Vulvakarzinom
Autoren/ Auteurs: 1) Frey J.N., 2) Lössl K., 2) Cihoric N., 1) Mueller M.D.,
3) Günthert A.
Klinik/ Clinique: 1) Universitätsklinik für Frauenheilkunde, 2) Radioonkologie,
3) Neue Frauenklinik, Luzerner Kantonsspital/ 1,2 Inselspital Bern
Einführung: Die Prognose von Patientinnen mit inguinalem oder pelvinem
Rezidiv nach Vulvakarzinom gilt als nahezu infaust. Es ist bisher
nicht klar, welche Therapiemodalitäten bei Patientinnen mit inguinalen
Lymphknotenmetastasen in der Rezidivsituation von Vorteil für die Prognose
sein können.
Material und Methoden: Zwölf Patientinnen mit inguinalem und/oder
pelvinem Rezidiv eines Vulvakarzinoms, die von 1997 bis 2012 im Inselspital
Bern behandelt wurden, wurden retrospektiv analysiert.
Ergebnisse: Das durchschnittliche Erkrankungsalter bei Erstdiagnose
lag bei 65 Jahren (42-85), das Alter hatte keinen Einfluss auf die Prognose.
Die Zeit bis zur Progression lag im Durchschnitt bei 18 Monaten
(4-60), 50% traten im ersten Jahr auf. Die mediane Überlebenszeit nach
Progression bei den 9 Verstorbenen lag bei 5 Monaten (2-65), bei den
3 Überlebenden besteht ein Follow-up von 11, 45 und 56 Monaten.
Lymphknotenbefall bei Erstdiagnose hatte bei den Überlebenden nur
eine Patientin, bei den Verstorbenen 7. Alle 3 Überlebenden hatten bei
ED ein Tumorstadium T1. Keine Patientin hatte Fernmetastasen beim
Rezidiv. Die Therapie des Rezidivs bestand bei den 3 Überlebenden aus
Chirurgie, Chirurgie plus Radiatio und Chirurgie plus Radiochemotherapie.
Schlussfolgerung: Die Prognose von Patientinnen mit LK-Rezidiv beim
Vulva-Ca ist ungünstig aber keineswegs infaust. Die multimodale Therapie
und die Früherkennung führten zu einem Langzeitüberleben bei
25% unserer Patientinnen. Eine engmaschige Nachsorgeuntersuchung
im ersten Jahr nach ED sowie ein geregeltes Langzeit-Follow-up mit
Bildgebung der ingiunalen und pelvinen Lymphabflusswege kann die
Prognose günstig beeinflussen.

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster mit Präsentation / Poster avec présentation
36
Nr. P VI/ 60
Aussagekraft der Strain Ratio Messung in der Elastosonografie
der Mammadiagnostik
Autoren/ Auteurs: 1) Redling K., 2) Schönenberger C., 1) Wight E.,
1) Zanetti Dällenbach R.
Klinik/ Clinique: 1) Frauenklinik, Universitätsspital Basel, 2) Biozentrum,
Universität Basel
Einführung: In den letzten Jahren hat die Elastosonografie wachsende
Aufmerksamkeit als ein nicht-invasives diagnostisches Verfahren
gewonnen. Um ihre Aussagekraft hinsichtlich der Unterscheidung zwischen
benignen und malignen Mammabefunden zu untersuchen haben
wir in den letzten 2 Jahren routinemäßig die B-Bild-Sonografie mit
der Elastosonografie bei Patientinnen mit auffälligen Mammabefunden
durchgeführt. Die elastosonografischen Ausgangsdaten wurden qualitativ
mittels des Tsukuba-Scores und semiquantitativ mittels der Strain
Ratio (fat to lesion ratio) analysiert. Wir berichten hier über die Ergebnisse
von 76 malignen und 115 benignen Mammabefunden, insbesondere
im Hinblick auf die Aussagekraft der Strain Ratio, die Dignität einer
Läsion vorauszusagen.
Material und Methoden: Bei allen Patientinnen mit einem sonografischen
Befund US BI-RADS 3-5 wurde zusätzlich eine Elastosonografie
durchgeführt. Anschließend wurden die Befunde biopsiert um einen
histopathologischen Befund zu erhalten. Die minimale und maximale
Strain Ratio wurden aus den Ausgangsdaten ermittelt und ein Durchschnitt
für jeden Befund errechnet. Schließlich wurde der Median aller
Messungen bestimmt.
Ergebnisse: Wir führten elastosonografische Messungen bei 191 Befunden
durch. Die histopathologische Auswertung der zugehörigen
Biopsien zeigte, dass 115 benigne und 76 maligne waren. Durchschnittlich
wurden 4 Messungen bei jedem Befund durchgeführt und jeweils
eine Strain Ratio berechnet. Die Ratio der benignen Befunde zeigte
Werte zwischen 0.02 und 40.25 mit einer durchschnittlichen Ratio von
2.02. Die Hälfte der benignen Befunde hatten eine Strain Ratio zwischen
0.81 und 2.34. Bei den malignen Befunden lag ebenso bei 0.02
während die maximale Ratio 60.38 betrug. Die durchschnittliche Ratio
der malignen Befunde lag mit 5.47 mehr als doppelt so hoch als die der
benignen Befunde. Dennoch hatten 50% aller malignen Läsionen eine
Ratio zwischen 1.4 und 5.64.
Schlussfolgerung: Unsere Strain Ratio Messungen der 191 Mammabefunde
zeigte eine große, zum Teil überlappende Streubreite der Werte
für benigne und maligne Läsionen. Publizierte Strain Ratio Werte um
zwischen benigne und maligne zu unterscheiden reichen von 1 bis
3.52. Allerdings haben wir festgestellt, dass beide Befundarten Strain
Ratios zeigen, die innerhalb der publizierten Werte liegen und deshalb
eine eindeutige Zuordnung nicht möglich ist. Die beobachtete
Streubreite lässt es unserer Meinung nach nicht zu, die Strain Ratio als
Entscheidungshilfe für oder gegen eine invasive Abklärung von US BI-
RADS 3-5 Befunden anzuwenden. Um das Verständnis der Strain Ratio
Messungen zu verbessern werden wir die Elastosonografiedaten mit
hoch auflösenden Elastizitätsmessungen der zugehörigen Stanzbiopsien
mittels Rasterkraftmikroskopie vergleichen.
Nr. P VI/ 61
Diskrepanz der klinisch-pathologischen „intrinsischen“
Subtypen (IHC-Klassifikation, St-Gallen Konzensus
2011) zwischen Primärtumore und Lokalrezidive
verglichen mit Diskrepanz zwischen Primärtumore
und asynchrone Zweittumore beim Mammakarzinom
Autoren/ Auteurs: 1) Girardin D., 2) Ballabio N., 1) Imboden S., 3) Pfaltz K.,
3) Tapia C., 3) Jaggi R., 4) Altermatt H.J., 5) Aebi S., 1) Mueller M.D.,
2) Günthert A.
Klinik/ Clinique: 1) Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Inselspital
Bern 2) Neue Frauenklinik, 3) Institut für Pathologie der Universität Bern,
4) Pathologie Länggasse, Bern, 5) medizinische Onkologie/ 2,5 Luzerner
Kantonsspital
Einführung: Anhand der Expression von ER, PR, HER2 and Ki-67 können
Mammakarzinome in Subtypen unterteilt werden, die unterschiedliche
systemische adjuvante Therapien benötigen; die Expression von Biomarkers
kann sich aber während des Erkrankungsverlaufs verändern.
Zudem besteht keine klare Definition eines echten Rezidivs in Abgrenzung
zu einem Zweittumor beim Mammakarzinom.
Material und Methoden: Retrospektive Analyse von 28 Patientinnen
bei welchen zwischen 1992-2006 ein Mammakarzinom erst diagnostiziert
wurde und zwischen 1998-2010 ein Rezidiv oder Zweittumor
festgestellt wurde. Mittels Immunhistochemie (IHC) wurden anhand
tissue micro arrays von Paraffinmaterial ER, PR, HER2 und Ki67 neu bestimmt.
Lokal „echtes“ Rezidiv (TR)(n=21) wurde definiert als ipsilateral,
im gleichen Quadrant oder innerhalb 90 Grad vom Primärtumor (PT)
auftretend und von gleicher Histologie. Zweittumor (NP)(n=7) wurde
definiert als kontralateral oder ipsilateral ausserhalb von 90 Grad vom
PT auftretend oder von anderer Histologie. Die zwei Gruppen wurden
unterteilt anhand der ICH-Klassifikation von St-Gallen 2011 in 5
klinisch-pathologischen „intrinsischen“ Subtypen: Luminal A, Luminal
B (HER2-), Luminal B (HER2+), HER2+ (non luminal) und Triple negativ.
Ergebnisse: Vergleich PT und TR (21): PT zeigten meistens einen Luminal
A (47,5%,10/21) oder Luminal B (HER2-) (28,5%,6/21) Subtyp. Diskrepanzrate
zwischen PT und TR war 62% (13/21). 7 (70%) Luminal A
wechselten zu Luminal B. 5 (83%) Luminal B wechselten zu 4 Luminal A
und 1 Triple negativ. 1 (100%) Luminal B HER2+ wechselte zu Luminal B
HER2-. Alle 2 HER2+(non luminal) und 2 Triple negativ Tumore blieben
unverändert. Proliferationsrate stieg an bei 38% (8/21) und nahm ab bei
19% (4/21) der TR im Vergleich zur PT. Vergleich PT und asynchrone NP
(7): NP zeigten meistens einen Luminal B(HER2-) (43%; 3/7) oder Luminal
B(HER2+) (29%, 2/7) Subtyp. Es gab 1 Luminal A und 1 Triple negativ
NP. Diskrepanzrate der Subtypen zwischen PT und NP war 71% (5/7).
28,5% (2/7) der NP wiesen eine höhere Proliferationsrate im Vergleich
zur PT.
Schlussfolgerung: Die grosse Diskrepanz zwischen Subtyp-Klassifikation
der PT und TR in unserem Kollektiv ist hauptsächlich auf Ki67
(Unterscheidung zw. Luminal A und Luminal B(HER2-)) zurückzuführen
(11/13, 85%). Zwischen PT und NP ist diese in (2/5, 40%) auf eine Veränderung
von Ki67 zurückzuführen. Die Genauigkeit der Ki67-Bestimmung
ist aber in Frage gestellt worden. Wir werden bald die intrinsische
Subtyp-Klassifikation anhand der Ergebnisse von „PAM 50 gene
expression arrays“ in unserer Arbeit einschliessen.

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster mit Präsentation / Poster avec présentation 37
Nr. P VI/ 62
Sentinel-Lymphknotenbiopsie beim Mammakarzinom:
Wie sinnvoll ist die Entfernung klinisch suspekter
Non-Sentinel (nicht-heisser/nicht-blauer)-
Lymphknoten?
Autoren/ Auteurs: 1) Pfefferkorn C., 2) Myrick M.E., 3) Schmid S.M.,
1,4,5) Güth U.
Klinik/ Clinique: 1) Gynäkologie und Gynäkologische Onkologie, Universitätsspital
Basel, 2) Universitätsklinik für Kinderchirurgie, Inselspital Bern,
3) Frauenklinik, Spital Grabs, 4) Klinik für Gynäkologie, Kantonsspital Winterthur,
5) Brustzentrum SenoSuisse
Einführung: Richtlinien zur Sentinel-Lymphknoten (SLK)-Biopsie empfehlen,
dass auch nicht markierte (d.h. nicht-heisse und/oder nichtblaue),
aber klinisch verdächtige (z.B. vergrösserte und/oder indurierte)
LK während der SLK-Biopsie entfernt werden sollten. Die Studie prüft
die Berechtigung dieser Empfehlungen, die nicht durch evidenz-basierte
Daten gestützt sind.
Material und Methoden: Evaluiert wurden alle zwischen 2003 und
2009 an der Universitäts-Frauenklinik Basel wegen invasiven Mammakarzinomen
durchgeführten SLK-Biopsien (n=391). Während dieser
Zeit wurde o.g. Richtlinie in der operativen Praxis umgesetzt.
Ergebnisse: In 19.4% der Eingriffe (n=76) wurden zusätzlich zu den
928 markierten SLK 133 nicht-heisse/nicht-blaue LK entfernt (range
1-6). In 69 dieser 76 Fälle (90.8%) waren die zusätzlich entfernten LK
negativ. In sechs weiteren Fällen (7.9%) waren die zusätzlich entfernen
LK positiv; dies änderte aber weder Staging noch weiteres Vorgehen,
da die markierten (heissen u/o blauen) SLK auch tumorbefallen waren.
In lediglich einem Fall waren die markierten SLK negativ und die Entfernung
zweier zusätzlicher suspekter LK, die Makrometastasen zeigten,
führte zu einer Änderung des operativen Vorgehens. In der axillären
Lymphonodektomie wurden weitere tumorbefallene LK extirpiert
(pN2 [6/16]). In diesem Fall war die Indikation zur SLK-Biopsie falsch, da
bereits im präoperativen klinischen Staging der Verdacht auf mehrere
tumorös befallene LK gestellt wurde (cN1). In unserem Studienkollektiv
wurde in 294 Fällen (75.2% der SLK-Biopsien) ein negativer SLK-Status
gefunden. Von den dabei insgesamt entfernten 762 LK waren 678 (89%)
„klassisch“ markierte (heisse u/o blaue) SLK. In 49 Fällen (16.7%) wurden
84 zusätzliche non-SLK entfernt (range 1-6); diese waren zwar klinisch
verdächtig, aber histologisch ebenfalls tumorfrei.
Schlussfolgerung: Vorbehaltlich einer sorgfältigen präoperativen
Evaluation der Axilla und der Verwendung moderner, leistungsfähiger
Gammasonden, ist bei negativem SLK-Status nur in sehr wenigen
Fällen die Entfernung weiterer LK sinnvoll. In der von uns untersuchten
Kohorte führte dieses Vorgehen dazu, dass bei Patientinnen mit
negativem LK-Status (pN0) etwa 11% der insgesamt entfernten LK auf
der Basis einer fragwürdigen Indikation exzidiert wurden. Unsere Daten
zeigen, dass bei negativem SLK-Status ein weiteres LK-Sampling
zurückhaltend und nur bei dringendem Verdacht auf metastatischen
Befall erfolgen sollte.
Nr. P VI/ 63
Präparatwechsel wegen therapiebedingter Nebenwirkungen
in der adjuvanten endokrinen Therapie
des Mammakarzinoms: wie oft und wie oft erfolgreich?
Autoren/ Auteurs: 1,2) Niggemann A., 3) Myrick M.E., 4) Schötzau A.,
5) Schmid S.M., 1,2) Hess T.H., 1,2,6) Güth U.
Klinik/ Clinique: 1) Klinik für Gynäkologie, Kantonsspital Winterthur,
2) Brustzentrum SenoSuisse, 3) Universitätsklinik für Kinderchirurgie, Inselspital
Bern, 4) Eudox Statistical Consulting, 5) Frauenklinik, Spital Grabs,
6) Gynäkologie und Gynäkologische Onkologie, Universitätsspital Basel
Einführung: Therapiebedingte Nebenwirkungen (NW) sind ein Hauptgrund
dafür, dass Mammakarzinompatientinnen ihre adjuvante endokrine
Therapie vorzeitig abbrechen. Unsere Arbeit untersucht die
Häufigkeit therapiebedingter NW, die so schwerwiegend waren, dass
eine Änderung der Medikation notwendig wurde. Im Weiteren wurde
untersucht, wie viele Patientinnen die Therapie daraufhin abbrachen
(non-persistence), bzw. wie oft ein Medikamentenwechsel zu einer
langfristigen Fortsetzung der Therapie führte.
Material und Methoden: Zur Auswertung kamen die Daten aller postmenopausalen
Patientinnen (< 80 Jahre, n=400), bei denen zwischen
1998 und 2008 an der Frauenklinik des Universitätsspitals Basel eine
adjuvante endokrine Therapie eingeleitet wurde.
Ergebnisse: 37 Patientinnen (9.3%) beendeten die Therapie vorzeitig
(non-persistence), die meisten davon aufgrund therapiebedingter NW
(n=24, 64.9%). 78 Patientinnen (19.5%) entwickelten so schwere bzw.
störende Nebenwirkungen, dass ein Medikamentenwechsel notwendig
wurde. In 14 dieser 78 Fälle (17.9%) brachen die Patientinnen die
Therapie ohne ein weiteres Präparat zu testen ab. Bei 64 Patientinnen
(82.1%; 16% aller Frauen, bei denen eine endokrine Therapie eingeleitet
wurde) wurde ein Präparatwechsel vorgenommen. In 52 Fällen
(81.3%) wurde die Therapie nach dem Wechsel bis zum geplanten Ende
fortgeführt; bei diesen 52 Fällen wurde in 37 Fällen das Präparat einmal
gewechselt, in 12 Fällen (23.1%) waren zwei, in drei Fällen (5.7%)
insgesamt drei Präparatwechsel notwendig. Bei Frauen, bei denen im
Wesentlichen eine Hauptnebenwirkung im Vordergrund stand, führte
der Therapiewechsel deutlich häufiger zum Erfolg (p=0.048) als bei
Frauen, die mehrere unterschiedliche NW zu beklagen hatten. In 10
Fällen (15.6%) brachte auch der Präparatwechsel nicht die gewünschte
Verbesserung der therapieassoziierten Beschwerden, so dass die Patientinnen
die Therapie vorzeitig abbrachen (non-persistence).
Schlussfolgerung: Patientinnen unter adjuvanter endokriner Therapie
bedürfen einer sorgfältigen und aufmerksamen Betreuung. Das
Management therapieassoziierter NW ist dabei ein wichtiger Teil der
Tumornachsorge. Bei Fällen, in denen therapiebedingte NW die Durchführung
einer endokrinen Therapie belasten, deren Fortführung sogar
gefährden, ist ein Präparatwechsel ein erfolgversprechendes Mittel die
Therapietreue der Patientin, und damit letztlich auch ihre Prognose, zu
verbessern.

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster mit Präsentation / Poster avec présentation
38
Nr. P VI/ 64
Sentinel-Lymphknotenbiopsie beim Mammakarzinom:
Wie sinnvoll ist die Applikation von blauem
Farbstoff zur Markierung?
Autoren/ Auteurs: 1) Butenschön A., 2) Myrick M.E., 3) Schmid S.M.,
1,4,5) Güth U.
Klinik/ Clinique: 1) Gynäkologie und Gynäkologische Onkologie, Universitätsspital
Basel, 2) Universitätsklinik für Kinderchirurgie, Inselspital Bern,
3) Frauenklinik, Spital Grabs, 4) Frauenklinik, Kantonsspital Winterthur,
5) Brustzentrum SenoSuisse
Einführung: Im Laufe der letzten 12 Jahre wurde die Sentinel-Lymphknoten-Biopsie
(SLKB) als operative Standardmethode zur Behandlung
und zum pathologischen Staging beim Mammakarzinom etabliert.
Die präoperative Markierung der SLK wird typischerweise kombiniert
vorgenommen: a) mit Radiokolloid (radioaktiv markiertes 99mTechnetium)
und b) mit blauem Farbstoff. Die Studie beantwortet die Frage, ob
heute noch eine kombinierte Markierung notwendig ist oder ob auf die
Blauapplikation verzichtet werden kann.
Material und Methoden: Evaluiert wurden alle zwischen 2003 und
2009 an der Universitäts-Frauenklinik Basel wegen invasiven Mammakarzinomen
durchgeführten SLKB (n=391). In dieser Zeit wurden bei
allen Eingriffen beide Markierungstechniken verwendet.
Ergebnisse: Von den insgesamt 928 markierten und entfernten
SLK wurde die Mehrzahl (50.8%, n=471) ausschliesslich anhand des
99mTechnetium durch die Gammasonde detektiert. Bei 46.3% (n=430)
der SLK erfolgte die Detektion durch beide Verfahren und in lediglich
2.9% (n=27) wurden die SLK ausschliesslich durch die Blaumarkierung
gefunden. Keine der 27 allein blauen LK (gefunden in 21 Fällen, 5.4%
der Gesamtkohorte) führte zu einer relevanten Änderung des axillären
Stagings (pN-Kategorie).
Schlussfolgerung: In unserer Studie hatte die Verwendung von blauem
Farbstoff zur Markierung von SLK nur einen geringen Stellenwert.
Mit der hohen Leistungsfähigkeit der radioaktiv-markierten Kolloid-
Methode, insbesondere bei Verwendung moderner hand-held Gammsonden,
darf darauf verzichtet werden. Deren zahlreiche Nachteile und
lästige Begleiteffekte (intraoperativ: Zeitaufwand, Blaufärbung kann
die Tumorektomieregion unübersichtlicher machen, anaphylaktische
Reaktionen; postoperativ: gräulich-zyantische Hautfarbe der Patientinnen,
Tattoos im Injektionsgebiet) werden von den marginalen Vorteilen
kaum aufgewogen.
Nr. P VI/ 65
Exogenous gonadotropins have little impact on follicular
but considerable effect on serum cytokine
concentrations – a comparison between Natural
Cycle and stimulated IVF using a multiplexed assay
platform.
Autoren/ Auteurs: Bersinger N.A., Kollmann Z., Mueller M.D., von Wolff M.
Klinik/ Clinique: Gyn. Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Universitätsklinik
für Frauenheilkunde, Inselspital Bern
Introduction: Throughout follicular growth and subsequent corpus
luteum formation the leukocyte number increases and follicular vascularisation
changes. These processes are enhanced under exogenous
stimulation with gonadotropins. Cytokines released by leukocytes contribute
to further recruitment and vascularisation of the follicle, and
they play an important role in regulating ovarian steroidogenesis by
influencing theca and granulosa–lutein cell function. Changes in cytokine
and vascular endothelial growth factor (VEGF) concentrations
in the ovary as a consequence of gonadotropin stimulation may negatively
influence oocyte quality. In this project we have compared the intrafollicular
production of inflammatory cytokines and growth factors
between natural IVF cycles (NC) and classical, gonadotropin-stimulated
IVF cycles (gsIVF).
Material and Methods: Serum on the day of oocyte retrieval and follicular
fluid (FF) were collected in 37 NC and 39 gsIVF cycles. Thirteen
women within this population underwent one NC and one gsIVF cycle
each. A total of 14 cytokines from Bio-Plex panels I and II were determined
in matched serum and FF samples using Luminex xMAP technology
on the Bio-Plex(R) platform, using the serum protocol.
Results: Tumour necrosis factor-alpha, RANTES, eotaxin and interferon-gamma-induced
protein-10 levels were lower in FF than in serum,
and thus not further investigated. Interleukin (IL)-6, -8, -10, -15, -18,
monocyte chemotactic protein-1 (MCP-1), VEGF and leukaemia inhibitory
factor (LIF) showed higher median concentrations in FF than in serum,
indicating possible ovarian production. Moreover, most of these
showed higher evels in the gsIVF than in the NC groups in the serum,
but not in the follicular fluid. IL-8 was reduced in gsIVF cycles.
Conclusion: The fact that serum but not FF levels of the studied cytokines
were higher in the stimulated than in the natural cycles can
be attributed to the increased number of active follicles present after
controlled ovarian stimulation.

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Video / Vidéos 39
Video/ Vidéos
mit Präsentation/ avec présenation
V 101 - V 107
Nr. V 100
Anatomie in der diagnostischen gynäkologischen
Laparoskopie - ein Lernfilm
Autoren/ Auteurs: 1) Oehler R., 2) Fellmann-Fischer B., 2) Imboden S.,
1) Stähler K., 2) Mueller M.D., 1) Herrmann U.
Klinik/ Clinique: 1) Centre Hospitalier Bienne, 2) Universitätsklinik für
Frauenheilkunde, Inselspital Bern
Einführung: Als Assistent und Operateur sind gute Kenntnisse der
Anatomie in der gynäkologischen Laparoskopie Voraussetzung für eine
effiziente Kommunikation und einen erfolgreichen Operationsverlauf.
Im Vergleich zur in Anatomieatlanten üblichen Darstellung bringt der
veränderliche Blickwinkel der Kamera eine ungewohnte Perspektive
auf bekannte anatomische Strukturen mit sich.
Material und Methoden: Die häufigsten in der Laparoskopie anzutreffenden
anatomischen Strukturen wurden definiert. Videomitschnitte
von diagnostischen Laparoskopien mit teilweise geplanten Kameraschwenks
wurden angefertigt. Relevante Szenen wurden geschnitten
und die anatomischen Strukturen mittels Nachbearbeitungssoftware
markiert und beschriftet.
Ergebnisse: Es entstand ein Lernfilm, der die laparoskopische Anatomie
des parietalen und viszeralen Peritoneums der Ober- und Unterbauches
bei einer gynäkologischen, diagnostischen Laparoskopie darstellt.
Zwei fast identische Versionen wurden erstellt, eine Version mit
Markierung und Beschriftung der Strukturen zum Studium. Die andere
Version hat die Markierungen aber keine Beschriftung, sie dient zum
Überprüfen der bereits beherrschten Anatomiekenntnisse.
Schlussfolgerung: Ein Lernfilm dieser Art ermöglicht dem Betrachter,
sich vor dem ersten Assistieren einer Laparoskopie ein Grundwissen
über laparoskopische Anatomie anzueignen.
Nr. V 101
Laparoskopische Behandlung des pelvic congestion
syndrom
Autoren/ Auteurs: Sarlos D., Magg H., Grabherr R., Schär G.
Klinik/ Clinique: Frauenklinik, Kantonsspital Aarau
Einführung: Chronische Unterbauchschmerzen, welche gemeinsam
mit varikösen Ovarialvenen auftreten, werden als pelvic congestion
syndrom bezeichnet. Die genaue Ätiologie ist unklar, es werden hormonelle
und mechanische Ursachen vermutet. Die am häufigsten
durchgeführte Therapie ist die Katheterembolisation der Ovarialvenen.
Eine bislang wenig untersuchte Alternative stellt die laparoskopische
Ovarialvenenligatur dar.
Material und Methoden: Es handelt sich um eine 36jährige Patientin
mit chronischen Unterbauchschmerzen und einer Varikosis der unteren
Extremitäten. Bereits vor 9 Jahren wurde ein Varizenstripping beidseits
durchgeführt, jedoch kam es erneut zu ausgeprägten Beschwerden im
Becken bei langem Stehen. MR-phlebografisch zeigte sich eine deutlich
insuffiziente Ovarialvene der linken Seite, rechts weniger ausgeprägt.
Aufgrund einer Angsstörung kam ein Coiling für die Patientin nicht in
Frage, so dass eine laparoskopische Ovarialvenenligatur indiziert wurde.
Unser Video zeigt die Darstellung der Ovarialvenen bis an ihre Einmündungsstellen
in die Vena renalis respektive Vena cava. Die Gefässe
werden beidseits an mehreren Stellen mitsamt ihren Zuflüssen ligiert.
Ergebnisse: Postoperativ traten keine Komplikationen auf. Wir führten
eine follow-up Befragung der Patientin 10 Monate nach dem Eingriff
durch, wobei sie deutlich gebesserte Unterbauchbeschwerde angab.
Schlussfolgerung: Die laparoskopische Ovarialvenenligatur ist eine
bislang sehr selten durchgeführte Alternative zu Behandlung des pelvic
congestion syndroms, falls eine Katheterembolisation nicht in Frage
kommt. Aufgrund der spärlichen Datenlage können keine Aussagen
über die Langzeitergebnisse getroffen werden.

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Video / Vidéos
40
Nr. V 102
Laparoskopische Versorgung einer Mesherosion in
der Blase nach laparoskopischer Sakrokolpopexie
Autoren/ Auteurs: Sarlos D., Ryu G., Schär G.
Klinik/ Clinique: Frauenklinik, Kantonsspital Aarau
Einführung: Im Rahmen einer Studie über Langzeitergebnisse der laparoskopischen
Sakropexie entdeckten wir eine Mesh-Erosion in der
Blase. In diesem Video zeigen wir die laparoskopische Versorgung dieser
Spätkomplikation.
Material und Methoden: Im Juni 2008 wurde bei der damals 69jährigen
Patientin wegen einer symptomatischen Zystozele III°, Descensus
apikalis II° und Rektozele I° eine laparoskopische Sakrokolpopexie mit
Einlage von einem Gyne-Mesh durchgeführt. Intraoperativ kam es bei
Verwachsungssitus zu einer akzidentellen Blasenverletzung, die mit Vicryl
2-0 übernäht wird. 3 Jahre postoperativ traten rezidivierende Harnwegsinfektionen
und Schmerzen bei der Miktion auf. In der Zystoskopie
zeigte sich eine Mesherosion im Bereich des Blasendaches. Im August
2012 wurde eine laparoskopische Revision mit Eröffnung der Blase, Resektion
des erodierten Netzanteils und Rekonstruktion der Harnblase
durchgeführt. Präoperativ Einlegen von DJ-Kathetern beidseits. Nach
Eröffnen der Blase im Bereich des Daches kann die Erosion nahe dem
Ureterostium rechts lokalisiert werden. Es erfolgt die vollständige Resektion
des Meshanteils mitsamt der Blasenwand. Anschliessend wird
der Blasenboden mobilisiert vom verbliebenen Mesh und mittels Vicryl
2-0 mit vorgelegten Einzelknopfnähten verschlossen. Nach unauffälliger
Dichtigkeitsprüfung, wurden die DJs entfernt und ein Spülkatheter
Charriere 16 eingelegt. Nach unauffälliger retrograder Urographie am
10. postop Tag ohne Hinweis auf eine Urinleckage wurde nach DK-Entfernung
und restharnfreier Miktion die Patientin nach Hause entlassen.
Es erfolgte während der Hospitalisation eine resistenzgerechte antibiotische
Behandlung eines HWIs mit Klebsiellen mit Noroxin.
Ergebnisse: Nach Entlassung traten vorübergehend leichte OAB-
Beschwerden auf. Neben häufiger Miktionsfrequenz tagsüber ist eine
dreimalige Nykturie vorhanden mit Lösen von geringeren Urinmengen.
Jedoch sind diese Beschwerden in der Kontrolle 4 Wochen postoperativ
vollkommen verschwunden. Ebenfalls hat sich das Miktionsvolumen
respektive die Blasenkapazität normalisiert. Bei rascher vollständiger
Rekonvaleszenz bleibt die Patientin im weiteren Verlauf beschwerdefrei.
Schlussfolgerung: Auch im Langzeitverlauf kann es durch die Netzanwendung
zu Komplikationen kommen. Möglicherweise kann eine
vorangegangene Blasenläsion für eine spätere Mesherosion prädisponieren.
Die Versorgung einer Mesherosion kann mit gutem Resultat
laparoskopisch erfolgen.
Nr. V 103
Visualisierbarkeit der Zervix bei liegendem Arabinpessar
Autoren/ Auteurs: Bergen M., Todesco Bernasconi M., Visca E.
Klinik/ Clinique: Frauenklinik, Kantonsspital Aarau
Einführung: Bei sonographisch nachgewiesener Zervixverkürzung
senken Massnahmen wie eine Cerclage, die Progesterongabe bzw.
die Einlage eines Arabinpessars signifikant die Frühgeburtenrate. Der
Schallschatten eines Pessars schränkt jedoch die Visualisierbarkeit der
Zervix im Rahmen der sonographischen Verlaufskontrollen ein.
Material und Methoden: Von Mai 2012 bis Februar 2013 wurden 5
konsekutive Einlingsschwangerschaften eingeschlossen, die bei einer
mittleren Zervixlänge von 11.4 mm (3-18 mm) zwischen 21+0 und 28+6
SSW ein Arabinpessar (65/25/32 mm) erhielten. Die seriellen Transvaginalsonographien
(TVS) wurden durch erfahrene Untersucher durchgeführt.
Entgegen der üblichen Technik (horizontales Einführen der Vaginalsonde
in die vordere Fornix) muss bei Pessar in situ zur Messung der
Zervixlänge die Sonde in einem spitzen Winkel zur Symphyse sakralwärts
eingeführt und dann angehoben werden, um sich die im Pessar
befindliche Zervix „aufzuladen“.
Ergebnisse: Es erfolgten insgesamt 17 Zervixlängenmessungen in der
21+5 bis 34+5 SSW durch 9 verschiedene Untersucher. In 12 von 17 TVS
(71%) liess sich die Zervix entsprechend der FMF-Kriterien gut darstellen.
Einschränkungen der Visualisierbarkeit ergaben sich bei Nichtbeachten
der o.g. Untersuchungstechnik. Weitere Einflussfaktoren sind
die Lernkurve und das Ausmass der Zervixverkürzung. Alle Schwangeren
erhielten im Verlauf eine Lungenreifungsinduktion und Tokolyse.
Zwei Schwangerschaften wurden extern weiter betreut, bei 2 Schwangeren
wurde das Pessar durch uns in der 34+5 bzw. 36+1 SSW entfernt.
Eine Schwangerschaft dauert noch an. Bei liegendem Pessar kam es
weder zum Blasensprung noch zur Frühgeburt. Das Gestationsalter bei
den 4 Spontangeburten betrug im Mittel 38+4 SSW.
Schlussfolgerung: Nachdem eine prospektive, randomisierte Studie
gezeigt hat, dass die Pessareinlage bei Zervixverkürzung im 2. Trimenon
die Frühgeburtenrate von 27% auf 6% signifikant senken kann, ist
in Zukunft mit einem breiteren Einsatz von Pessaren zu rechnen. Um
den Verlauf bei liegendem Pessar beurteilen und ggf. intervenieren
zu können, muss die Zervix adäquat darstellbar sein. Die Veränderung
des uterozervikalen Winkels bedingt eine Adaptation der Untersuchungstechnik.
Die Studie ist jedoch durch die kleine Fallzahl limitiert.
Die Visualisierbarkeit der Zervix bei liegendem Pessar kann durch den
Schallschatten eingeschränkt sein. Eine modifizierte Untersuchungstechnik
muss bei der TVS beachtet werden.

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Video / Vidéos 41
Nr. V 104
Roboterassistierte nervensparende laparoskopische
radikale Hysterektomie beim frühen Zervixkarzinom
mit Sentinellymphknoten Biopsie
Autoren/ Auteurs: Fehr M., Sell W.
Klinik/ Clinique: Frauenklinik, Kantonsspital Frauenfeld
Einführung: Die roboterassistierte laparoskopische radikale Hysterektomie
hat den Vorteil, dass bei dreidimensionaler, 8-fach vergrösserter
Sicht an der Operationskonsole auf engstem Raum hochpräzise operiert
werden kann. So können anatomische Strukturen und insbesondere
autonome Nervenfasern der Blase und der Rektum geschont werden
ohne Abstriche in der onkologischen Radikalität.
Material und Methoden: Sechs roboterassistierte laparoskopische
radikale Hysterektomie Typ C1 nach Querleu und Morrow bei Zervixkarzinomen
FIGO IB1 mit Schnellschnittuntersuchung der Sentinel-
Lymphknoten gefolgt von systematischer pelviner Lymphonodektomie
bei tumorfreien Sentinel-Lymphknoten mit dem vierarmigen Da
Vinci Si System.
Ergebnisse: Die einzelnen Operationsschritte und anatomischen
Strukturen werden im Video dargestellt.
Schlussfolgerung: Das Video verdeutlicht, warum sich diese Operationsmethode
in vielen Zentren als die Methode der Wahl zur Behandlung
des frühen Zervixkarzinoms durchgesetzt hat.
Nr. V 105
Para Vaginal Repair par laparoscopie :
quand et comment ?
Autoren/ Auteurs: Tan Z., Dubuisson J.-B., Bouquet de Jolinière J.,
Vlastos A.T., Feki A.
Klinik/ Clinique: Hôpital Cantonal, Fribourg
Introduction: Le Para Vaginal Repair (PVR) par laparoscopie est un
traitement efficace des prolapsus lorsque l’indication est bien posée. Il
peut traiter les cas de cystocèle essentiellement latérale et de descente
du dôme après hystérectomie si la rectocèle et l‘élytrocèle ne sont pas
dominantes. La technique consiste à aborder l’espace latérovésical par
l’espace de Retzius, en ouvrant le péritoine horizontalement au-dessus
de la vessie.
Matériel et méthode: PVR par laparoscopie après définition de l’indication
primaire par consultation urodynamique.
Résultats: Le PVR est la refixation de la paroi antérolatérale du vagin à
l’arc tendineux du fascia pelvien ou, si celui-ci est délabré, au ligament
de Cooper. Plusieurs points de fils non résorbables sont nécessaires,
sans prothèse, pour fixer le vagin d’arrière en avant et traiter la cystocèle
et la descente du fond. vaginal. D’autres procédures peuvent être
associées si nécessaire (Burch, suspension avec prothèse par laparoscopie,
colpopérinéorraphie postérieure par voie vaginale ou TOT-TVT).
Conclusion: Le Para Vaginal Repair est une technique faisable par laparoscopie
avec de bons résultats. Le succès de cette technique dépend
de l’indication primaire.

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Video / Vidéos
42
Nr. V 106
Correction hystéroscopique d’un utérus septé : à
propos de 3 cas et illustration de la technique opératoire
par une vidéo
Autoren/ Auteurs: Cantero Pérez P., Duyck C., Streuli I., Petignat P.,
Dällenbach P.
Klinik/ Clinique: Hôpitaux Universitaires de Genève
Introduction: Environ 4% des femmes présente une malformation utérine.
La plus fréquente d’entre elles est la présence d’un septum utérin
(35% des cas), résultant d’une résorption insuffisante des canaux de
Müller. La présence d’un septum utérin augmente le risque d’avortement
spontané précoce ou tardif et de césarienne pour présentation
podalique. Sa correction est recommandée à partir de 2 avortements
précoces ou en cas d’antécédent d’avortement du deuxième trimestre,
et se discute en cas d’infertilité d’origine indéterminée et lorsqu’un traitement
de procréation médicalement assistée est envisagé. Nous décrivons
et illustrons la technique opératoire de résection du septum à
partir de 3 cas réalisés en 2012.
Matériel et méthode: Série rétrospective de 3 patientes ayant bénéficié
d’une correction hystéroscopique d’un utérus septé dans notre
service entre Février et Mars 2012. Les patientes avaient donné leur
consentement éclairé en vue de l’intervention. Un bilan d’imagerie
(échographie, IRM) et une hystéroscopie diagnostique préopératoire
confirmaient la présence d’un septum complet descendant jusqu’à
l’isthme utérin dans les trois cas. Dilatation cervicale et introduction de
l’hystéroscope opératoire. La section du septum s’effectue à l’aide du
crochet monopolaire en mode section jusqu’à visualiser les deux ostia
tubaires de part et d’autre. Ainsi en fin d’intervention, la cavité utérine
est de taille quasiment normale avec persistance d’un fond légèrement
arqué afin de ne pas fragiliser le fond utérin. Dans l’un des cas, une
laparoscopie a été associée, permettant de confirmer une perméabilité
tubaire bilatérale et le traitement d’une endométriose superficielle
stade AFS 1.
Resultats: L’âge de nos patientes était de 34, 36 et 38 ans. L’indication
opératoire était la présence d’avortements spontanés répétés chez
deux patientes et une infertilité primaire d’origine indéterminée chez
une patiente. Un mois post opératoire, elles ont bénéficié d’une hystéroscopie
ambulatoire confirmant la correction du septum et l’absence
de synéchie. L’une des patientes est à ce jour enceinte de 30 SA.
Nr. V 107
Die farbige Welt der Fluoreszin Sentinel Lymphadenektomie
im kleinen Becken mit Indocyaningrün
Autoren/ Auteurs: Imboden S., Oehler R., Lanz S., Brandner S., Mueller M.D.
Klinik/ Clinique: Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Inselspital Bern
Einführung: Die Sentinel Technik wird in diversen Malignomen wie
Mammakarzinomen, Melanoma, Vulva- und vermehrt auch Zervixkarzinomen
bereits breitflächig eingesetzt. Zur Markierung werden
meist radioaktive Isotope (Technetium99) und/oder Patentblau verwendet,
mit einem grossen Aufwand für die Patientinnen beziehungsweise
einer schlechteren Detektionsrate von nur etwa 80%.
Mit neueren Laparoskopie Optiken können im nahinfrarotem Licht
Fluoreszinfarbstoffe dargestellt werden. Ein geeignete Substanz ist
das Indocyanin Grün (ICG), welches in anderen Diagnostik der Medizin
wie Cholangiographien oder Angiographien mit einem guten Sicherheitsprofil
bereits weit verbreitet ist.
Material und Methoden: Bei 20 Patientinnen mit Zervix- oder Endometriumkarzinom
wurde 5-10ml ICG-PULSION© zervikal injiziert und
mit der Fluoreszin Optik (Storz) ein lymphatisches mapping durchgeführt.
Nach Eröffnen des Peritoneums wurden die Sentinel Lymphknoten
im kleinen Becken lokalisiert und zur histologischen Untersuchung
exzidiert. In einem Video wird die Technik und die Lokalisationen der
Sentinel Lymphknoten im kleinen Becken dargestellt.
Ergebnisse: Bei 20 Patientinnen konnte die ICG Fluoreszin Technik
angewendet werden. Es wurden keine allergischen Reaktionen auf
das ICG beobachtet. Bei 18/20 Patientinnen konnte mindestens ein
Sentinel Lymphknoten detektiert werden, in 16/20 Fällen sogar pelvin
beidseitig. Bei den zwei Patientinnen wo kein Fluoreszin Sentinel dargestellt
werden konnte, war in einem Fall das Becken vorbestrahlt und
im anderen eine Metastasierung makroskopisch erkennbar.
Schlussfolgerung: Die ICG Fluoreszenz Technik ist eine neue, komplikationsarme,
vielversprechende Technik zum Erfassen der lokalen Ausbreitung
von gynäkologischen Tumoren im kleinen Becken. Weitere
Forschung im Vergleich zur Technetium99 und Patentblau sind erforderlich
um ihre Wertigkeit zu prüfen.
Conclusion : La correction d’un septum utérin est aisément réalisable
par hystéroscopie. Notre vidéo illustre la technique opératoire.

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster ohne Präsentation / Poster sans présentation 43
Poster
ohne Präsentation/ sans présenation
P 100 - P 183
Nr. P 100
Sekundärer Wiederaufbau der Brust nach Mastektomie:
was wissen, erwarten und wollen Brustkrebspatientinnen
Autoren/ Auteurs: 1,2,3) Güth U., 4) Myrick M.E., 5) Haug M., 5) Schäfer D.J.,
6) Simmen U., 5) Lardi A.M.
Klinik/ Clinique: 1) Klinik für Gynäkologie, Kantonsspital Winterthur,
2) Brustzentrum SenoSuisse, 3) Gynäkologie und Gynäkologische Onkologie,
4) Universitätsklinik für Kinderchirurgie, Inselspital Bern, 5) Abt. für Plastische,
Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, 6) Schötzau & Simmen
Institut für Biomathematik /3,5 Universitätsspital Basel
Einführung: Nach einer Mastektomie lassen nur eine Minderheit von
ca. 25% der Brustkrebspatientinnen einen sekundären Wiederaufbau
der Brust vornehmen. Dies könnte daran liegen, dass a) die Patientinnen
über die Möglichkeiten eines Aufbaus nur unzureichend informiert
sind und b) dass sich eine Vielzahl von Patientinnen relativ rasch mit
dem veränderten Körperbild arrangiert.
Material und Methoden: 101 Patientinnen, bei denen zwischen 1998
und 2009 wegen invasiven Mammakarzinomen (Stadium I-III) eine
Mastektomie vorgenommen worden war, nahmen in einem 16 Punkte
enthaltenden Fragebogen Stellung bezüglich ihrer Einstellung zur
Brustrekonstruktion sowie über ihre Erfahrungen und Erwartungen
hinsichtlich ärztlicher Aufklärung. Die Frauen waren zum Zeitpunkt der
Befragung 0.001) wie auch für Frauen, die keine Rekonstruktion
durchführen liessen (-1.10;95%CI,-1.52,-0.64; p

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster ohne Präsentation / Poster sans présentation
44
Nr. P 102
Der Menopausenstatus bei Brustkrebspatientinnen:
ein wichtiger, scheinbar leicht zu erhebender Faktor
Autoren/ Auteurs: 1,2) Fäh M., 3) Moffat R., 3) De Geyter C., 4) Myrick M.E.,
5) Schötzau A., 1,2) Hess T.H., 1,2,6) Güth U.
Klinik/ Clinique: 1) Klinik für Gynäkologie, Kantonsspital Winterthur,
2) Brustzentrum SenoSuisse, 3) Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin,
4) Universitätsklinik für Kinderchirurgie, Inselspital Bern,
5) Eudox Statistical Consulting, 6) Gynäkologie und Gynäkologische Onkologie/
3, 5 Universitätsspital Basel
Einführung: Der Menopausenstatus ist ein wichtiger Faktor beim
Mammakarzinom; er hat zentrale Bedeutung sowohl in der Pathophysiologie/Ätiologie
als auch im klinischen Management. Die Studie untersucht,
wie hoch unzuverlässige Angaben zum Menopausenstatus
veranschlagt werden müssen.
Material und Methoden: Die Daten aller zwischen 1990 und 2009
an der Universitäts-Frauenklinik Basel wegen invasiven Mammakarzinomen
behandelten Patientinnen (n=1457) wurden ausgewertet. Als
Definition der Menopause wurde die entsprechende Guideline des National
Comprehensive Cancer Network übernommen.
Ergebnisse: Bei 150 Patientinnen (10.2% der Gesamtkohorte) war bei
Erstdiagnose (ED) des Mammakarzinoms der Menopausenstatus nicht
sicher zu erheben. Bei der Mehrzahl dieser Patientinnen (n=122, 81.3%)
wurde eine Hysterektomie im prämenopausalen Status vorgenommen;
bei weiteren 28 Frauen (18.7%) war der Menopausenstatus unklar, da
eine endokrine Therapie den tatsächlichen Hormonstatus maskierte.
Nur die Subgruppe der Patientinnen berücksichtigend, die bei ED der
Erkrankung in einem Alter waren, in der die natürliche Menopause
üblicherweise eintritt (45-55 Jahre, n=337), war der tatsächliche Menopausenstatus
in 91 Fällen (27.0%) nicht eindeutig anzugeben. Bezogen
auf die gesamte Studienkohorte, konnte bei 450 Frauen (30.9%)
der Zeitpunkt der letzten Menstruation nicht eindeutig angegeben
werden. Mit zunehmendem Alter wurden die Angaben bezüglich dem
Eintreten der Menopause zunehmend uniform: Frauen, die bei ED der
Erkrankung älter als 75 Jahre waren, gaben, verglichen mit postmenopausalen
Frauen

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster ohne Präsentation / Poster sans présentation 45
Nr. P 104
Diagnostik und Therapie einer spontan entstandenen
heterotopen Gravidität - ein aktueller Fallbericht
Autoren/ Auteurs: Charpidou T., Bernardi T.S., Rey K., Stuber S., Gardanis K.
Klinik/ Clinique: Frauenklinik, See-Spital Horgen
Einführung: Die heterotope Gravidität (HG), das gleichzeitige Auftreten
einer intrauterinen (IUG) und extrauterinen Gravidität (EUG), ist
selten: Nach assistierter Reproduktion liegt das Risiko bei 1:100. Noch
seltener ist die spontan entstandene HG mit einer Inzidenz zwischen
1:2 600 und 1:30 000. In der Literatur finden sich nur wenige Fälle: die
Suche bei PubMed ergab insgesamt 429 Case Reports seit 1955, davon
93 in den letzten 5 Jahren. Aufgrund der bestehenden IUG ist die rechtzeitige
Diagnose und Therapie der HG deutlich erschwert.
Fallbericht: Die Erstvorstellung der 39-jährigen 2 Gravida 1 Para (Status
nach Vakuumentbindung 2009) erfolgte 11/2012 in der rechnerisch
4+5 SSW mit Schmerzen im rechten Unterbauch und Schmierblutungen.
Sonographisch zeigte sich eine IUG, noch ohne erkennbare embryonale
Anteile. Zusätzlich fiel eine inhomogene Zyste im Bereich
der linken Adnexe auf. Im Douglas zeigte sich etwas freie Flüssigkeit,
so dass von einem rupturierten Corpus luteum ausgegangen wurde.
Das beta-HCG im Serum betrug 6742 IU/l, der Hb-Wert 118g/l. Bei
nur leichten Beschwerden wurde die ambulante Verlaufkontrolle besprochen.
Am Folgetag war die Patientin beschwerdefrei bei unverändertem
sonographischen Befund und einem Hb-Wert von 121 g/l.
Nach 3 Tagen stellte sich die Patientin mit progredienten Unterbauchschmerzen
wieder bei uns vor. Sonographisch konnte eine intakte IUG
entsprechend 6+1 SSW bei unverändertem Adnexbefund festgestellt
werden. Allerdings war eine deutliche Zunahme der freien Flüssigkeit
erkennbar. Zudem zeigte sich ein Hb-Abfall auf 109 g/l. Bei Verdacht
auf intraabominelle Blutung wurde die diagnostische Laparoskopie
indiziert. Intraoperativ fanden wir reichlich Frischblut im Unterbauch
sowie eine Tubargravidität rechts mit akuter Blutung. Ein Tibenerhalt
war nicht möglich, so dass eine Salpingektomie durchgeführt wurde.
Histologisch bestätigte sich Diagnose der Tubargravidität. Die sonographische
Kontrolle am Entlasstag zeigte eine intakte IUG.
Schlussfolgerung: Die HG ist gerade bei spontan entstandener
Schwangerschaft äusserst selten und wird daher oft erst spät erkannt.
Dennoch sollte bei jeder Schwangeren mit unklarem Adnexbefund, die
über entsprechende Beschwerden klagt, auch bei IUG eine simultane
EUG als Differentialdiagnose berücksichtigt werden. Die frühzeitige
Diagnose der HG mit rechtzeitiger Therapie ist essentiell, auch für die
weitere Entwicklung der IUG.
Nr. P 105
Nicht-operatives Management beim nicht-metastasierten
Mammakarzinom: wann scheitert das Konzept,
wann ist es erfolgreich?
Autoren/ Auteurs: 1) Kalf K., 1) Modlasiak A.M., 2) Myrick M.E.,
3) Schmid S.M., 1,4,5) Güth U.
Klinik/ Clinique: 1) Gynäkologie und Gynäkologische Onkologie, Universitätsspital
Basel, 2) Universitätsklinik für Kinderchirurgie, Inselspital Bern,
3) Frauenklinik, Spital Grabs 4) Klinik für Gynäkologie, Kantonsspital Winterthur,
5) Brustzentrum SenoSuisse
Einführung: In ausgesuchten Fällen erhalten Mammakarzinompatientinnen,
auch in der nicht-metastasierten Situation, als Primärtherapie
keine Operation (OP), sondern eine medikamentöse Behandlung mit
dem Langzeitziel, keine OP durchzuführen. Diese Therapieoption wird
vor allem bei älteren Patientinnen angewendet, bzw. von diesen ausdrücklich
gewünscht. Die Studie evaluiert, wie häufig dieser Therapieansatz
erfolgreich ist.
Material und Methoden: Evaluiert wurden alle Patientinnen (n=31),
die zwischen 1990 und 2009 an der Universitäts-Frauenklinik Basel mit
nicht-metastasiertem hormonrezeptorpositivem Mammakarzinom primär
medikamentös behandelt wurden und bei denen die langfristige
Vermeidung einer OP erklärtes Therapieziel war. Ein Therapieversagen
wurde definiert, wenn a) im weiteren Verlauf bei Tumorprogression die
OP doch noch durchgeführt werden musste, b) sich bei weiterhin nichtoperativem
Vorgehen eine schwere Form von lokoregionärer Morbidität
(z.B. grosse exulcerierende Tumoren, cancer en cuirasse, schweres
Lymphödem) entwickelte.
Ergebnisse: Das mediane Alter der 31 Patientinnen betrug 81 Jahre
(range: 52-92 Jahre). Bei Erstdiagnose der Erkrankung betrug die mittlere
Tumorgrösse 35 mm. Alle Patientinnen erhielten als Primärtherapie
eine oral endokrine Therapie, drei Patientinnen zusätzlich eine Chemotherapie.
Die durchschnittliche Dauer der primären Therapie betrug
23.5 Monate (range: 3-118 Monate). In fast allen Fällen konnte initial ein
gutes Ansprechen des Tumors beobachtet werden (n=27; 87.1%). Im
weiteren Verlauf sind 38.7% der Patientinnen (n=12), die bei der Erstdiagnose
der Erkrankung keine Fernmetastasen aufwiesen, an einem
metastasierten Mammakarzinom verstorben. Das Langzeitziel (keine
OP, Vermeidung schwerer lokaler Morbidität) wurde in 35.5% der Fälle
(n=11) erreicht. Bei Patientinnen, deren Tumoren bei der Erstdiagnose

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster ohne Präsentation / Poster sans présentation
46
Nr. P 107
Erste Erfahrungen mit dem Praena-Test in der
Schweiz
Autoren/ Auteurs: 1) Wiedemann U., 2) Raio L., 2) Surbek D.,
2) Baumann M., 1) Risch L.
Klinik/ Clinique: 1) Labormedizinisches Zentrum Dr. Risch, Liebefeld,
2) Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Inselspital Bern
Einführung: Im Juli 2012 kam in der Schweiz der NIPD-Test Praena-
Test von der Fa. Lifecodexx zur Anwendung. Die NIPD-Testung war in
den Medien sehr präsent und es war wenig klar, für welches Patientenkollektiv
die Tests durchgeführt werden. Rahmenbedingungen für
die Durchführung dieses Testes in die laufende Screeningmodalität für
Down Syndrom wurden durch eine Arbeitsgruppe bestehend aus Vertretern
der SGGG und Genetikern im Spätsommer 2012 formuliert.
Material und Methoden: Alle Praena-Tests, welche von Beginn im August
2012 bis zum Stichtag 12.2.2013 im labormedizinischen Zentrum
Dr. Risch angefordert wurden, wurden in diese Betrachtung eingeschlossen.
Charakteristika betreffend Patientinnen und Aufträge wurden
dabei registriert und ausgewertet.
Ergebnisse: Die meisten Patientinnen sind Schweizerinnen (85%), 8%
aus Frankreich, je 2% aus Liechtenstein und Italien, je 1% entfallen auf
Deutschland, Spanien, Griechenland und England. Das mediane Alter
ist 38 Jahre, Interquartilbereich (IQR), I35,40]. Die jüngste ist 19, die älteste
Schwangere 46 Jahre alt. Die mediane Schwangerschaftswoche
(SSW) ist 14, IQRI13,15], die min. SSW ist 11, die max. SSW 28. Folgende
Indikationsstellungen wurden angegeben: mütterliches Alter >35
Jahre (43%), auffälliger 1TT (20%), Kombination 1TT und Alter (18%),
Wunsch (13%), Alter und Wunsch (2%), fam. Belastung (2%), fam. Belastung
und 1TT (2%), Aborte (1%). 60% der Fälle stammen von niedergelassenen
Gynäkologen, 30% aus Pränatalzentren und 10% nach Selbstanmeldung.
Die mediane Befunddauer beträgt 16 Tage, IQR [15,19], mit
einem Max. von 61 Tagen und einem Min. von 9 Tagen. Bei 3% der Fälle
führte die erste Blutentnahme nicht zu einem verwertbaren Resultat.
Alle erhaltenen Resultate waren negativ in Bezug auf eine Trisomie 21.
Ein Fall zeigte eine Trisomie 18.
Schlussfolgerung: Die durchschnittliche PraenaTest-Patientin in
Schweizer Laboratorien ist nach dem ersten halben Jahr der Testverfügbarkeit
Schweizerin, 37 Jahre alt, ist in der 14. Schwangerschaftswoche,
ihr erhöhtes Alter ist die Indikationsstellung. Nach initial längeren
Befundzeiten liegt bei 90% der Patientinnen ein Befund nach 18
Tagen vor. Nach rund 100 Tagen stellte sich eine statistisch signifikante
Verminderung der Befunddauer ein (Median 17, IQR [16,21] vs. 15 IQR
[14,16], p

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster ohne Präsentation / Poster sans présentation 47
Nr. P 109
Progrediente Bauchwandauflösung nach sekundärer
Notfallsectio caesarea
Autoren/ Auteurs: Lindenstruth M., Hastert L., Biedermann K., Fehr P.M.
Klinik/ Clinique: Frauenspital Fontana, Kantonsspital Graubünden, Chur
Fallbericht: 29-jährige Gravida 1 Para 0 in der 32 3/7 Schwangerschaftswoche
mit sekundärer Notfallsectio caesarea bei Amnioninfektsyndrom
und pathologischem Kardiotokogramm in der frühen
Eröffnungsperiode. Intraoperativ retroplazentar Pus, antibiotische Therapie
mit Clindamycin bei Penicillinallergie. Tag 3 Rötung im Bereich
der Klammernaht, CRP 324 mg/l, Leukozyten 22.6 k/ul, Blutkulturen
negativ. Tag 4 MRI, nekrotisierende Fasziitis nicht auszuschliessen, Patientin
in erstaunlich gutem Allgemeinzustand, intermittierend febril.
Tag 5 Wunddebridement und subkutane VAC-Anlage. Im Verlauf persistierend
hohe Infektparameter und fortschreitender massiver Gewebedefekt,
maximale Leukozyten 66.9 k/ul und CRP 422 mg/l (Tag 13),
trotz wechselnder breiter resistenzgerechter antibiotischer Therapie
(Metronidazol, Ceftriaxon, gefolgt von Imipenem, Vancomycin, Doxycyclin
und Fluconazol) sowie wiederholten ausgedehnten Exzisionen
im Rahmen der Debridements von Haut, Fett, Faszie, Muskel und Peritoneum
mit des Weiteren abdominaler VAC-Anlage. Fraglich pathogene
Keimnachweise aus diversen Abstrichen (vaginal, zervikal, tiefe/oberflächliche
abdominale Wundabstriche, Oberschenkel) mit Nachweis
von Staphylokokkus epidermidis, Pseudomonas aeruginosa, Candida
albicans, Ureaplasma urealytikum sowie nicht konklusiven Gewebehistologien.
Mittlerweile Allgemeinzustand zunehmend kritisch, Tag
14 Hautläsion Oberschenkel, Ausschlussdiagnose Pyoderma gangraenosum.
Tag 15 MRI hochverdächtig auf nekrotisierende Fasziitis der
Abdominalwand- entgegen dem klinischen Erscheinungsbild. Nach
Beginn mit systemischer Steroidtherapie sowie lokal Tacrolimussalbe
deutliche und rasche Regredienz der klinischen und laborchemischen
Infektparameter innerhalb 4 Tagen, zudem bessere Wundverhältnisse
mit erstmaligem Granulationsgewebe und Regredienz der auf Pyoderma
gangraenosum-verdächtigen Hautbefunde. Vancomycin, Doxycyclin
und Steroide weiter. Tag 28 Verlegung Universitätsspital. Tag 29-55
Debridement und VAC-Wechsel. Tag 58 Spalthautdeckung abdominal.
Tag 71 Demissio nach Hause, Ausschleichen der Steroidtherapie.
Schlussfolgerung: Erkenne und behandle das Grundleiden- dies ist
bei den in Äthiologie und Therapie gänzlich konträren Differentialdiagnosen
Nekrotisierende Fasziitis und Pyoderma gangraenosum
schwierig. Bei Nichtansprechen einer breiten antibiotischen und chirurgischen
Therapie an die Ausschlussdiagnose Pyoderma gangraenosum
denken, Beginn mit Steroiden zur systemischen Kontrolle der Inflammation.
Folglich lokale Wundbehandlung, eventuell auch chirurgisch.
Fortführen der systemischen Therapie über die „Heilung“ hinaus, sonst
droht das Rezidiv. Grundsätzlich: Der Chirurg sitzt hier in der 2. Reihe!
Künftige chirurgische Interventionen unter Immunsuppression.
Nr. P 110
Carcinosarcoma des Endometriums: eine separate
Entität die von einer Platinum/ Anthracyclinebasierten
Chemotherapie profitiert
Autoren/ Auteurs: 1) Sattmann Ch., 2) Olivier J., 3) Hacker N.,
1,3,4) Heinzelmann-Schwarz V.
Klinik/ Clinique: 1) Gynäkologie und Gynäkologische Onkologie, 2) Biostatistics
Group, Lowy Cancer Centre, UNSW, Sydney NSW, 3) Gynaecological
Cancer Centre, Royal Hospital for Women, Sydney NSW, 4) Gynaecological
Research Group/ 1,4 Universitätsspital Basel
Carcinosarcoma des Endometriums (MMMT E) sind eine seltene und
aggressive Form des Endometriumkarzinoms (EC). Es gibt wenig Literatur
und die Behandlung ist daher meist EC- oder Sarkoma-basiert.
Platin und Taxol, die klassischen Chemotherapeutika beim Ovarialkarzinom
(EOC) werden zunehmend beim MMMT E angewandt. Mit dieser
Studie überprüfen wir, ob dies sinnvoll ist.
Wir verglichen die klinischen/pathologischen Charakteristika des
MMMT E (n=86) mit EC (n=132), MMMT des Ovars (MMMT O; n=12),
EOC (n=184) und synchronem Endometrium/Ovarialkarzinom (n=17).
Beim Vergleich von MMMT E mit MMMT O zeigte sich als am Häufigsten
der endometrioide (16.3%, vs. gemischte, 41.7%) Histotyp, sowie als
Therapie Chemotherapie (60.5% vs. 91.7%) und Radiotherapie (67.4%
vs. 0%). Chemotherapie bestand in 7 vs. 58.3 % aus Platinum/Taxol. Ein
Rezidiv trat am Häufigsten an der Beckenwand auf (7 vs. 8.3%), was sich
bei den anderen Karzinomen nicht zeigte. Omentum-Metastasierung
beim MMMT E im Vergleich zum MMMT O (5.8 vs. 75%) war vermutlich
bedingt durch das frühe FIGO Stadium I/II (60.5 vs. 8.3%), ebenso
wie das geringe Resttumorsituation (9.3 vs. 50%). Die Rezidivrate beim
Stadium I/II war mit 25.6% höher als beim EC (10.6%). Ein Rezidiv beim
MMMT E war assoziiert mit einem metastasierten Omentum (HR 14.2)
und befallenen pelvinen/para-aortalen Lymphknoten (HR 10.6), wohingegen
dies seröser Histotyp (HR 8.5) und adjuvante Therapie (Chemotherapie
HR 5.4, Radiotherapie HR 2.9) für den Tod der Patientin war.
Interessanterweise zeigte die multivariate Analyse, dass der stärkste
Prädiktor für Überleben der MMMT E Patientinnen, der stärker as das
Stadium war, die verabreichte Chemotherapie in Form eines Platin/
Anthrazyklin-Schemas war (p

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster ohne Präsentation / Poster sans présentation
48
Nr. P 111
Plazentare mesenchymale Dysplasie (PMD), Beckwith-Wiedemann-Syndrom
(BWS), Präeklampsie:
Was verbindet sie? – Ein Case Report
Autoren/ Auteurs: 1) Schneider E.K., 1) Haslinger C., 1) Krähenmann F.,
1) Ochsenbein-Kölble N., 2) Caduff R., 1) Wisser J., 1) Zimmermann R.
Klinik/ Clinique: 1) Klinik für Geburtshilfe, 2) Institut für Klinische Pathologie/
UniversitätsSpital Zürich
Einführung: Die plazentare mesenchymale Dysplasie (PMD) ist eine
seltene, erst 1991 von Moscoso et al. beschriebene Plazentapathologie
mit unklarer Ätiologie. Es zeigen sich sonographisch eine Vergrösserung
der Plazenta mit multizystischen, hypoechogenen Strukturen und
laborchemisch in 70% deutlich erhöhte maternale AFP-Serumwerte.
Bei den bisher 66 beschriebenen Fällen der PMD, zeigt sich bei ca. 20%
der Kinder ein Beckwith-Wiedemann-Syndrom (BWS), dessen Diagnose
molekulargenetisch bestätigt werden kann.
Fallbericht: Bei einer 37-jährigen Primigravida zeigte sich in der 12.
SSW sonographisch eine verdickte Plazenta mit Lakunen und echodichter
Raumforderung. Der Fet war sonomorphologisch unauffällig, die NT
schmal. Die Amniozentese (AC) ergab einen unauffälligen Karyotyp. Im
weiteren Verlauf waren die einzigen sonographisch auffälligen Befunde
eine Nabelschnur(NS)-Zyste (31x28mm) am NS-Ansatz sowie eine
deutlich verdickte Plazenta mit intraplazentarer ca. 5x6cm messender
Raumforderung mit peripherer Vaskularisation. Laborchemisch fanden
sich erhöhte maternale AFP-Werte (248586 µg/l). Bei Präeklampsie wurde
bei 36+5 SSW eine primäre Sectio caesarea durchgeführt mit Geburt
eines Mädchens, 2400 g (15. P.) mit V.a. BWS bei Makroglossie und Hepatomegalie.
Durch molekulargenetische Diagnostik wurde das BWS
mit partieller Hypomethylierung an KCNQ1OT1 bestätigt. Die Plazentahistologie
zeigte die typischen Veränderungen einer PMD und eine
Insertio furcata.
Diskussion: Vermutet wird, dass sowohl die PMD als auch das BWS
durch eine Störung der Methylierung am Chromosom 11p15.5 bedingt
sein könnten. Betroffen sind gehäuft wie auch hier Mädchen. Bereits in
der Frühschwangerschaft kann der Verdacht einer PMD sonographisch
gestellt werden, wenn sich die Plazenta deutlich verdickt mit zystischen
Veränderungen ähnlich einer partiellen Mole präsentiert. Typisch sind
auch wie bei anderen Fällen Auffälligkeiten der NS. Gemäss Literatur
sind in fast 10% der Fälle mit dem Auftreten einer Präeklampsie zu rechnen.
Die Frage bleibt offen, ob bei der PMD über eine Beeinträchtigung
der Angiogenese eine Assoziation zur Präeklampsie vorliegt.
Nr. P 112
Ein Tumor im Bereich einer vorderen Raffungsnaht
und diesbezügliche differentialdiagnostische Überlegungen
– eine Fallvorstellung
Autoren/ Auteurs: 1) Buballa-Jaspersen S., 2) Altermatt H.J., 1) Beck G.
Klinik/ Clinique: 1) Frauenklinik, Kantonsspital Olten, 2) Pathologie Länggasse,
Bern
Einführung: Maligne Tumoren der Vagina sind sehr selten. So liegt z.B.
die weltweite Inzidenz des Vaginalkarzinoms bei 0,4-1 : 100 000. Bei einem
sehr rasch wachsenden Befund steht differentialdiagnostisch immer
auch ein Sarkom im Raum, eine Diagnose, die mit weitreichenden
therapeutischen und prognostischen Konsequenzen assoziiert ist. Die
Abgrenzung von den ebenfalls seltenen benignen Tumoren im Vaginalbereich
ist auf Grund des ähnlichen histologischen Bildes oft schwierig.
Fallbericht: Eine bis auf eine arterielle Hypertonie gesunde 68jährige
Patientin ohne onkologische Familienanamnese stellt sich mit einem
Rezidiv einer Zystozele vor. Diese wurde bereits 1982 im Rahmen einer
vaginalen Hysterektomie versorgt, seit Juli 2012 besteht jedoch wieder
ein störendes Vorfallgefühl bei klinischem Vorliegen einer Pulsionszystozele
III°. Die erneute vordere Raffungsoperation verläuft problemlos.
4 Wochen später wird die Patientin in der Nachkontrolle gesehen. Das
Ergebnis der Raffung ist völlig zufriedenstellend. Es fällt jedoch ein neu
aufgetretener Tumor im Bereich der Kolpotomienaht auf. Der Befund
befindet sich ca. 2cm proximal des meatus urethrae und wächst im Verlauf
extrem rasch bis 4cm. Der übrige Status ist blande. Da ein durchgeführtes
CT keinerlei Anhalt für ein infiltratives Wachstum oder eine
lokoregionale Metastasierung bietet, erfolgt die einfache Resektion des
Tumors unter zystoskopischer Kontrolle.
Ergebnisse: Histologisch wird im ersten Befund die Diagnose eines
„leiomyomatösen Tumors unklarer Dignität“ gestellt. Auf Grund der
hohen Proliferationsrate sei von einem Leiomyosarkom auszugehen.
Nach Diskussion des klinischen und histologischen Befundes zwischen
Operateur und Pathologe erfolgte eine Zweitbeurteilung. Diese ergab
die abschliessende Diagnose „pseudosarkomatöse myofibroblastische
Proliferation.“
Schlussfolgerung: Dieser rasch wachsende Tumor ist eine sehr seltene
Komplikation urogynäkologischer Eingriffe. Die abschliessende
diagnostische und prognostische Beurteilung kann nur aus der Zusammenschau
von Klinik und pathologischem Befund erfolgen. Der bei unserer
Patientin vorliegende benigne Tumor liess sich problemlos lokal
resezieren und rezidivierte bisher nach 9 Monaten nicht.
Histopathology. 1995 Jun;26(6):571-4. Post-operative spindle cell nodule
of the vulva. Manson CM, Hirsch PJ, Coyne JD. - Zhonghua Fu Chan Ke Za
Zhi. 2012 Oct;47(10):747-50. Primary leiomyosarcoma of the vagina: a
clinical analysis of 9 cases. Li L, Zhang R, Wu LY, Bai P, Li SM, Li HJ, Li XG

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster ohne Präsentation / Poster sans présentation 49
Nr. P 113
Sonografische Blasenwanddicke bei Patientinnen
mit Painful bladder Syndrome (PBS)
Autoren/ Auteurs: Duffe K., Baumann M., Raio L., Mueller M.D., Kuhn A.
Klinik/ Clinique: Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Inselspital Bern
Einführung: Das Bladder Pain Syndrome (BPS; früher: interstitielle Zystitis)
ist ein Syndrom wahrscheinlich heterogener Ätiologie, welche
die verschiedenen Symptome der hyperaktiven Blase, Blasenschmerz
bei Blasenfüllung und andere Beschwerden umfasst. Zur Therapie
werden Tetrazykline, Instillationstherapien, Steroide, Antihistaminika
und Neurostimulatoren eingesetzt. Ziel der Untersuchung war es, bei
Patientinnen mit BPS die Blasenwanddicke sonografisch vor und nach
Therapie auszuwerten.
Material und Methoden: Alle Patientinnen, bei denen zwischen 2008
und 2012 mittels ESSIC Kriterien ein BPS diagnostiziert wurde und bei
denen die Therapieschritte Tetrazykline, Instillation mit Heparin- NaBic
– Lokalanästhetikumgemisch, Steroidtherapie oder Neurostimulator
erfolgreich durchgeführt worden sind und mit der Studienteilnahme
einverstanden waren, wurden eingeschlossen. Die Studie wurde durch
die Kantonale Ethikkommission Bern bewilligt. Bei den Patientinnen
wurden bei einer Blasenfüllung von 50ml oder weniger an drei definierten
Orten (Trigonum, anteriore und Blasendachwand) die Blasenwanddicke
(BWD) mittel vaginalem Ultraschall gemessen und gemittelt. Alle
Patientinnen wurden vor und sechs Wochen nach Therapieabschluss
mittels Ultraschall und urodynamisch untersucht und mittels VAS hinsichtlich
ihrer Beschwerden befragt.
Ergebnisse: 49 Patientinnen im medianen Alter von 43 (21-81Jahre)
nahmen an der Studie teil. 22 Patientinnen waren prämenopausal, 8
perimenopausal und 19 postmenopausal. Die BWD war vor Therapiebeginn
8.4mm (7.4-10.0), unter Therapie 8.3mm (7.3-10.1) und nach
Therapie 8.3 mm(7.2 – 10.0; p=0.43, ns). Die Blasenkapazität nahm von
vor Therapie 90 ml(30-120ml) auf 205 ml (90-310ml; p

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster ohne Präsentation / Poster sans présentation
50
Nr. P 115
Amnionherniation bei Uterusruptur – Wie weiter in
der nächsten Schwangerschaft?
Autoren/ Auteurs: Denzler A., Winkel B., Gut M., Sekulovski M.
Klinik/ Clinique: Spital Uster
Einführung: Amnionenherniationen nach Uterusruptur sind eine absolute
Rarität. Der folgende Fall zeigt die möglichen Komplikationen
und Entscheidungspunkte in der Folgeschwangerschaft.
Fallbericht: Wir berichten über den Schwangerschaftsverlauf einer Patientin,
welche in ihrer ersten Schwangerschaft eine fundale Uterusruptur
mit Amnionherniation erlitten hatte, bei Status nach Chromoperturbation
mit akzidenteller Fundusperforation. Die Fruchtblasenherniation
wurde in der 26. SSW diagnostiziert, unter Tokolyse Fortführung
der Schwangerschaft bis in die 30. SSW und Entbindung per Sectio bei
Tokolysedurchbruch. In der folgenden Schwangerschaft Durchführung
engmaschiger sonographischer Kontrollen ohne Anhaltspunkt für Dehiszenz
oder Plazentationsstörung. Bei 36. SSW Eintritt mit akutem Abdomen
und fehlenden Kontraktionen ohne vaginale Blutung. Stabile
Patientin und normokardes CTG. Unverzügliche Durchführung einer
Notfall-Sectio. Am Fundus uteri zeigt sich eine Perforationsstelle im Bereich
der Vorperforation von 3x3cm. Es erfolgt die 3-fache Übernähung.
Schlussfolgerung: Entgegen den Erwartungen erfolgte die Entbindung
in der 2. Schwangerschaft in Terminnähe, und es kam nicht zu
einer Fruchtblasenherniation. Allerdings erfolgte die Ruptur vor Beginn
der Wehentätigkeit. Verläufe von Schwangerschaften nach Amnionherniation
sind in der Literatur kaum beschrieben und stellen bei der Betreuung
der Patientin, dem Schwangerschaftsmanagement und dem
Geburtsprocedere eine grosse Herausforderung dar.
Nr. P 116
Bewirkt die einstellbare AMI-Schlinge im Verlauf
eine infravesikale Obstruktion?
Autoren/ Auteurs: Christoph P., Schmid C., Mueller M.D., Brandner S.,
Kuhn A.
Klinik/ Clinique: Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Inselspital Bern
Einführung: Die Einlage einer spannungsfreien suburethralen Schlinge
ist mittlerweile der Goldstandard zur Behandlung der Belastungsinkontinenz.
Schwierig ist die Behandlung einer persistierenden oder
Rezidiv-Belastungsinkontinenz nach einem solchen Eingriff. Die AMI
Schlinge ist eine einstellbare Schlinge, die in urogynäkologisch herausfordernden
Situationen wie grenzwertige präoperative Restharnbildung,
hypokontraktilem Detrusor oder gleichzeitiger Detrusorüberaktivität
u.a.m. zum Einsatz kommt. Ziel der Studie war eine longitudinale
Nachverfolgung von Patientinnen mit AMI Schlinge mit besonderem
Augenmerk auf die potentielle infravesikale Obstruktion.
Material und Methoden: Wir haben prospektiv 81 Patientinnen untersucht,
die im Zeitraum von 2003-2012 an unserer Klinik nach mindestens
einem Inkontinenz-Voreingriff eine AMI Schlinge erhalten haben.
Als Parameter zur Diagnose einer infravesikalen Obstruktion wurde die
urodynamische Definition nach Blaivas (pdet/Qmax) gewählt. Zusätzlich
wurde die postoperative Patientinnenzufriedenheit mittels VAS
(Visuelle Analogskala) und als objektiven Messparameter die Rate der
Kontinenten Patientinnen mittels Hustentest und PAD-Test nach AMI-
Schlingeneinlage untersucht.
Ergebnisse: Der mittlere Follow-up Zeitraum betrug 34,6 Monate. Die
mittlere postoperative Einstelldauer für die AMI Schlinge Einstelldauer
betrug 3,4 Tage. Eine Obstruktion nach Blaivas lag präoperativ bei
keiner Patientin vor. Postoperativ fand sich lediglich bei 3 Patientinnen
eine Obstruktion (mittelschwere Obstruktion nach Blaivas; p

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster ohne Präsentation / Poster sans présentation 51
Nr. P 117
Veränderungen der Vmax in der Arteria cerebri media
(MCA PSV) bei schwer wachstumsretardierten
Feten mit reverse end-diastolic flow (REDF) in der
Arteria
umbilicalis (UA)
Autoren/ Auteurs: Spreu A., Duffe K., Hofstätter C., Baumann M., Surbek
D., Raio L.
Klinik/ Clinique: Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Inselspital Bern
Einführung: IUWR neigen zu einer Umverteilung des Blutkreislaufes
zugunsten der lebenswichtigen Organe wie dem Gehirn. Dieser Brain
sparing Effekt ist für Feten mit IUWR bestens bekannt und gekennzeichnet
durch einen erniedrigten Pulsatilitätsindex (PI) in der MCA
und einen erhöhten PI in der UA. Interessant ist, dass viele dieser Feten
(bis zu 50%) auch eine erhöhte MCA PSV zeigen, teils durch die veränderte
kardiovaskuläre Situation, teils durch eine mögliche, zu Grunde
liegende Anämie. Ziel der retrospektiven Studie war es, die MCA PSV
bei IUWR-Feten mit schwerer fetoplazentarer Durchblutungsstörung in
Form von REDF in der UA zu untersuchen.
Material und Methoden: Feten mit IUWR mit einem geschätzten Gewicht
1.5
MoM (Mari et al 2000), >2 MSEE (Mari et al 1995) und >95. Perzentile
(Kurmanavicius et al 2001) als abnormal gewertet.
Ergebnisse: Von 29 Fällen erfüllten 18 die Einschlusskriterien. Der PM
war 6/18 (33.3%). Das mittlere Gestationsalter (GA) bei Studieneinschluss
war 26.3 Wochen (21.9-32), bei Geburt 27.4 Wochen (21.9-32).
Die Deltazeit war 0.22 (0-4.1) Wochen. Das mittlere Geburtsgewicht war
542g (160-855). 6 (33.3%) Fälle waren begleitet von einer SIH, 3 (16.7%)
Fälle von einer schweren Präeklampsie. Insgesamt wurden 68 MCA
PSV gemessen. Die Prävalenz von abnormalen Werten variierte zwischen
14.7% (Mari 2000), 29.4% (Mari 1995) und 47% (Kurmanavicius
2001). Obwohl Feten, die verstarben, mehr abnormale MCA PSV-Werte
zeigten, war der Unterschied nicht signifikant (66.7% vs. 50%, p=NS).
Schwerste IUWR und/oder sehr frühes GA bei Geburt waren die häufigsten
Gründe für das perinatale Versterben. Zudem war bei den perinatal
verstorbenen Fällen der DV PIV abnormal in 83.3% vs. 60% und eine
negative A-Welle im DV lag in 50% vs. 18.2% der Fälle vor. Eine Korrelation
zwischen DV PIV oder UA PI und MCA PSV wurde nicht gefunden.
Schlussfolgerung: Die Definition einer abnormalen MCA PSV variiert
in hohem Masse gemäss den Normkurven. Trotzdem ist es interessant,
dass nur wenig MCA PSV-Werte unter allen gebräuchlichen Normalkurven
liegen. Es scheint, dass die MCA PSV eine Zusatzinformation für die
Prognose von schwer wachstumsretardierten Feten geben kann.
Nr. P 118
Contraception hormonale orale combinée –
préoccupations des femmes
Autoren/ Auteurs: Dall A., Renteria S.-C.
Klinik/ Clinique: Gynécologie-Obstétrique et de Génétique médicale,
Centre Hospitalier Universitaire Vaudois, Lausanne
Introduction: La ‘pilule’ oestro-progestative est le plus utilisée parmi
les Suissesses âgées de 20 à 24 ans. Son efficacité est dépendante de
l’adhérence au traitement. Les risques vasculaires l’ont propulsé de manière
récurrente au centre de l’attention. Ils en limitent la prescription
et affectent potentiellement l’adhérence mais d’autre éléments jouent
aussi un rôle.
Matériel et méthode: Exploration qualitative des forums internet en
français traitant de la santé et de la contraception, sélectionnés selon
leur place sur « google » pour un IPP suisse, cherchant «forum contraception»:
doctissimo.ch (plus de 43 millions de visites mensuelles);
santé-médecine.net; au féminin.ch (3 millions de visites mensuelles);
forumdesados.net. Le forum romand ciao.ch, ciblant les adolescents, a
été inclus pour son impact local. Les 150 derniers posts ont été parcourus
en déc. 2012.
Résultats: Les questions liées à la contraception sont parmi les plus fréquentes.
Sur doctissimo.ch, le forum contraception est le 7ème sur 116,
derrière «dépression, déprime, stress», «obésité », «cancer», etc. Plus de
la moitié des sujets contraception parlent de la «pilule». Sur auféminin.
ch 90 des 150 derniers posts y sont directement liés. Les femmes de tout
âge et de tout niveau d’éducation semblent avoir recours aux forums
cherchant à profiter des bénéfices de la pilule et à diminuer les effets
indésirables. Les propos en grande majorité modérés et plutôt positifs
et favorables à la pilule, côtoient deux extrêmes, les promotrices d’une
contraception décrite comme parfaite et d’autres rejetant toute contraception
hormonale. Le médecin puis la notice d’emballage sont cités
comme sources d’information sûres mais pas les témoignages d’autres
femmes ou la presse. La prise de poids, suivie des nausées et des migraines
est une préoccupation des adolescentes ainsi que la perte de
libido, les troubles de l’humeur et la prise de poids chez les plus âgées.
Les variations du saignement menstruel préoccupent tous les âges. Les
risques thromboemboliques veineux, artériels ou encore de cancer du
sein sont très peu mentionnés.
Conclusion: Les préoccupations des femmes vont au-delà des questions
vasculaires et doivent être abordées, car elles sont à même d’influencer
sur l’observance et par conséquence sur les grossesse non désirées.
Le capital confiance envers les médecins l’aidera à intégrer ces
questions et symptômes dans son activité bien qu’il existe à leur sujet
encore peu d’information basée sur les évidences.

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster ohne Präsentation / Poster sans présentation
52
Nr. P 119
Primäre und sekundäre Fernmetastasen beim Mammakarzinom:
Zwei Seiten einer Medaille.
Autoren/ Auteurs: 1) Magaton I., 2) Vetter M., 1) Huang D.J., 3) Schötzau A.,
1,4,5) Güth U.
Klinik/ Clinique: 1) Gynäkologie und Gynäkologische Onkologie, 2) Klinik
für Onkologie, 3) Eudox Statistical Consulting, 4) Klinik für Gynäkologie,
Kantonsspital Winterthur, 5) Brustzentrum SenoSuisse/ 1,2 Universitätsspital
Basel
Einführung: Etwa 6% aller Mammakarzinompatientinnen weisen bereits
bei der Erstdiagnose (ED) der Erkrankung Fernmetastasen auf
(Stadium IV, primäre Metastasierung). Mehr als 30% der Patientinnen
entwickeln im Verlauf der Zeit Fernmetastasen (sekundäre Metastasierung).
Die Arbeit untersucht, inwieweit sich Fälle mit primärer Metastasierung
(PM) und sekundärer Metastasierung (SM) hinsichtlich
morphologischer Faktoren, metastatischen Lokalisationen, palliativer
Therapie und Prognose unterscheiden.
Material und Methoden: Ausgehend von der Gesamtkohorte aller
Patientinnen, die zwischen 1990 und 2009 an der Basler Universitäts-
Frauenklinik mit neu diagnostizierten invasiven Karzinomen behandelt
wurden (n=1459), wurden die Patientinnen evaluiert, bei denen eine
PM (n=92, 6.3%) und bis zum Jahr 2011 eine SM (n=277, 20.3%) diagnostiziert
wurde. Für die Auswertung bzgl. Metastasierungsmustern
und palliativer Therapie wurden ausschliesslich die Fälle der 340 Patientinnen
herangezogen, die an ihrer Erkrankung verstorben sind (PM,
n=78; SM, n=262).
Ergebnisse: Hinsichtlich des Alters, in dem die metastasierte Erkrankung
diagnostiziert wurde, bestanden keine signifikanten Unterschiede
(PM: 64 Jahre vs. SM: 66 Jahre, p=0.19). Die Gruppe SM wies häufiger
triple-negative Karzinome auf (25.5% vs. 7.3%, p=0.019). Es bestanden
aber keine signifikanten Unterschiede bzgl. Grading (p=0.61), HER2-
(p=0.67) und Hormonrezeptorstatus (p=1.00). Die mittlere Anzahl metastatischer
Läsionen unterschieden sich nur unwesentlich (bei Erstdiagnose:
PM: 1.6 vs. SM: 1.7, p=0.75, zweiter Metastasierungsevent: 2.3 vs.
2.3, p=0.91). Patientinnen mit SM erhielten in der palliativen Situation
häufiger keine systemische Therapie mehr (16.4% vs. 2.6%, p

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster ohne Präsentation / Poster sans présentation 53
Nr. P 121
Méfiez-vous des moustiques! Dengue pendant la
grossesse : à propos d’un cas
Autoren/ Auteurs: 1) Riva M., 1) Bertrang Warncke A., 2) Zosso C.,
1) Brunisholz Y.
Klinik/ Clinique: 1) Département de gynécologie-obstétrique, 2) Département
de médecine interne/ Hôpital Neuchâtelois
Introduction: De nos jours, les voyages lointains sont devenus une banalité.
Nous rapportons le cas d’une patiente infectée par le virus de la
dengue au 2ème trimestre.
Matériel et méthode: Patiente de 37 ans 1G hospitalisée à 25 2/7 SA
pour une fièvre, un rash cutané maculo-papulaire du tronc, des myalgies
et arthralgies sévères et un épisode de diarrhée, 6 jours après son
retour d’Inde. Le laboratoire montre une leucocytose, une déviation
gauche, une thrombopénie à 136 G/l et une CRP à 130 mg/l. Le contrôle
obstétrical est normal. Une antibiothérapie est débutée pour suspicion
de fièvre typhoïde. Celle-ci est ensuite exclue ainsi que la dengue, listériose,
malaria, salmonellose, shigellose, campylobacter, chikungunya,
borréliose, rickettsiose, leptospirose, hépatites A et E, VIH, rubéole, rougeole
et varicelle. La patiente développe des œdèmes, une protéinurie,
une hypoalbuminémie, une élévation des tests hépatiques sans hypertension
ni autres perturbations biochimiques en rapport avec une
préeclampsie. Après avis des infectiologues, la sérologie de la dengue
est répétée à 7 jours et montre une élévation des IgM. Sous traitement
symptomatique, l’évolution est favorable. L’antibiothérapie est stoppée.
La patiente a accouché par voie basse à terme + 9 j d’une fille de
3180g (p20).
Discussion: Le moustique Aèdes, à activité diurne, est le vecteur de
l’Arbovirus responsable de la dengue. L’incubation est de 3 à 8 jours.
La clinique est variable: d’asymptomatique à la diathèse hémorragique
sévère sur thrombopénie en passant par un syndrome de choc sur une
perméabilité capillaire augmentée. Le diagnostic se fait sur la présence
d’IgM spécifiques et le virus peut être isolé par PCR. Le risque d’infection
pendant la grossesse est de 1% en région endémique. La transmission
verticale est décrite le plus souvent sous forme d’hémorragie sur
thrombopénie si l’infection se fait proche de l’accouchement. Selon la
littérature, limitée à des séries de cas et case reports, on note une augmentation
du taux de préeclampsie, RCIU, accouchement prématuré et
césarienne lors d’infection maternelle pendant la grossesse.
Conclusion: La clinique et la biologie de notre patiente sont atypiques,
la dengue provoquant le plus souvent une leucopénie et une thrombopénie
sévère. Son diagnostic n’est pas facile car les symptômes sont aspécifiques
et peuvent être confondus avec une préeclampise, un HELLP
ou une septicémie. De plus la séroconversion peut se faire que dans un
2ème temps.
Nr. P 122
Reduktion der Rate an invasiver Mammadiagnostik
durch verbesserte Indikationsstellung
Autoren/ Auteurs: Ackermann S., Siebert M., Zanetti Dällenbach R.
Klinik/ Clinique: Frauenklinik, Universitätsspital Basel
Einführung: Die sonographische Mammadiagnostik hat sich in den
letzten Jahren dank immer leistungsstärkerer Ultraschallgeräte verbessert.
Damit können bösartige Befunde besser und früher erkannt
werden, gleichzeitig werden aber auch benigne Befunde häufiger
diagnostiziert. Das Problem hierbei ist, dass zu viele benigne Befunde
mittels invasiver Diagnostik abgeklärt werden. Das führt zur unnötigen
Beunruhigung der Patienten und belastet das Budget. Deshalb haben
wir uns mit vorliegender Arbeit die Frage gestellt, wie diese benignen
von den malignen Befunden besser differenziert werden können und
wie die Indikation zur invasiven Diagnostik gestellt werden sollte, um
die Anzahl der invasiven Massnahmen zu reduzieren.
Material und Methoden: Im Universitätsfrauenklinik Basel wurden
von Januar 2002 bis Dezember 2011 1520 invasive Massnahmen bei unklaren
sonographischen Mammabefunden mittels Stanzbiopsie oder
sonographischer Vakuumbiopsie durchgeführt. Feinnadelpunktionen
wurden nicht berücksichtigt. Die Indikationen zur invasiven Diagnostik
wurden fachärztlich durch einen Befunder gestellt. Ab 2006 fand die
BI-RADS-Klassifikation Anwendung. Ab 2011 fanden zusätzlich die Kriterien
der Elastographie (Komprimierbarkeit und Strain Ratio)Verwendung.
Ergebnisse: Zwischen Januar 2002 und Dezember 2011 wurden 1520
Biopsien durchgeführt. Es ergaben sich 566 (37,2%) Karzinome (542 invasive
Karzinome und 24 Karzinome in situ) und 296 (19,5%) Fibroadenome.
Die weiteren benignen Befunde teilten sich auf in Mastopathie-
Areale, Fibrosklerosee, UDH, sklerosierende Adenose, Phylloides Tumor,
Hamartome, gutartige Papillome, Lipome, Fremdkörpergranulome und
intramammäre Lymphknoten.
Diskussion: Bis 2005 (ohne Anwendung der BI-RADS-Klassifikation)
wurde eine grosszügigere Indikation zur Biopsie gestellt. Deshalb zeigte
sich ein grösseres Verhältnis von benignen Befunden im Vergleich zu
Malignomen. Seit 2006 reduziert sich die Ratio der Biopsien von benignen
zugunsten der malignen Befunde aufgrund einer systematischen
Anwendung der BI-RADS-Klassifikation. Diese BI-RADS - analoge Klassifikation
hilft dem Untersucher bei der Festlegung der Diagnose und
des Procedere. Die als Fibroadenom-typisch klassifizierten Befunde
werden zumeist als BI-RADS 3 eingestuft deshalb im Verlauf nach 6 Monaten
kontrolliert. Die Elastographie hat sich als zusätzliches Kriterium
bei der Dignitätseinschätzung gezeigt.

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster ohne Präsentation / Poster sans présentation
54
Nr. P 123
Riesentumor nach TVT: Wann brauchen wir einen
Orthopäden in der Urogynäkologie?
Autoren/ Auteurs: 1) Burkhard Staub V., 1) Brandner S., 2) Büchler L.,
2) Bastian J.D., 1) Mueller M.D., 1) Kuhn A.
Klinik/ Clinique: 1) Universitätsklinik für Frauenheilkunde, 2) Universitätsklinik
für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie/ Inselspital Bern
Einführung: Suburethrale Schlingenoperationen haben die abdominalen
Kolposuspensionen abgelöst. Mit dem TVT (Tension-free Vaginal
Tape) steht eine minimal invasive, vaginale Inkontinenzoperation zur
Verfügung, welche sehr effektiv und meistens komplikationsarm ist.
Wir präsentieren einen Fall einer schwerwiegenden Komplikation nach
TVT-Einlage.
Fallbericht: Eine 66 jährige, postmenopausale Patientin mit St.n. retropubischem
TVT nach Ulmsten im 2001 wurde im 2010 vorstellig nach
beschwerdefreiem Intervall mit zunehmenden Schmerzen im Bereich
der Symphyse, besonders beim Sitzen und Velofahren, divergierendem
Harnstrahl sowie Drangbeschwerden. In der Vorgeschichte fiel ein
St.n. zweimaliger abdominaler Kolposuspension auf, im 1979 mittels
Marshall-Marchetti-Krantz und im 1987 mittels Marshall-Marchetti-
Burch, damals wurde gleichzeitig eine abdominale totale Hysterektomie
durchgeführt. Klinisch imponierte ein grosser, immobiler und
indolenter Tumor der vorderen Vaginalwand. Das MRI Becken zeigte
eine zystische, von der degenerativ alterierten Symphyse ausgehende
4.0x3.0x2.7cm grosse Läsion. Die Zystourethroskopie war unauffällig,
die Zytologie zeigte polymorph veränderte Zellen ohne eindeutige Malignität.
Intraoperativ war das TVT im Periost liegend und hatte einen
perisymphysären Tumor gebildet. Das Polypropylenband wurde scharf
abpräpariert, eine abdominale Urethrolyse, sowie Symphysiodese nach
Débridement und Biopsie durchgeführt. Die Histologie bestätigte die
Verdachtsdiagnose einer Osteomyelitis ossis pubis. In der Nachkontrolle
sechs Wochen postoperativ sowie nach zwei Jahren war die Patientin
beschwerdefrei und kontinent.
Diskussion: Komplikationen nach Einlage von alloplastischen Schlingen
sind selten, aber sehr gefürchtet. Im vorliegenden Fall kam es trotz
langjähriger Erfahrungen mit suburethralen Schlingen und Verwendung
der von Ulmsten beschriebenen, bewährten Technik zu einer intraperiostalen
Fehllage des Bandes. Dies führte zur Fremdkörperreaktion
mit Bildung eines entzündlichen Tumors der Symphyse mit Notwendigkeit
zur konsekutiven Symphysiodese. Auch wenn Komplikationen
selten sind, müssen postoperative Beschwerden ernst genommen und
abgeklärt werden. Bei ossärer Resektion schlingenbedingter Komplikationen
empfiehlt sich eine Problemlösung unter Beizug der Orthopäden.
Nr. P 124
Opsoklonus-Myoklonus-Ataxie Syndrom in der
Schwangerschaft – eine Rarität!
Autoren/ Auteurs: 1) Odermatt B., 2) Schwarz U., 1) Zimmermann R.,
1) Krafft A.
Klinik/ Clinique: 1) Klinik für Geburtshilfe, 2) Klinik für Neurologie/ UniversitätsSpital
Zürich
Einführung: Das Opsoklonus Myoklonus Ataxie Syndrom (OMAS) ist
ein sehr seltenes neurologisches Syndrom, welches durch 1) unwillkürlich
in alle Richtungen einschiessende Sakkaden (Opsoklonus) 2) generalisierte,
nicht-rhythmischen Muskelzuckungen mit Bewegungseffekten
(Myoklonien) 3) Gangataxie charakterisiert ist. Pathophysiologisch
liegen dem OMAS hauptsächlich immun-mediierte (postvirale oder
paraneoplastische) Prozesse zugrunde. Bei Kindern wird es gelegentlich
(2-3%) im Zusammenhang mit einem Neuroblastom beobachtet.
Ein Pubmed Search nach OMAS bei Schwangeren ergab lediglich zwei
Fallbeschreibungen.
Material und Methoden: Zwei Tage nach einem gastrointestinalen Infekt
mit Erbrechen und Fieber bemerkte eine 41-jährige III Para in der
30+4 SSW ein Zucken in allen Extremitäten. Im Verlauf wurde sie zunehmend
gangunsicher und entwickelte Kopfschmerzen sowie unscharfes
Sehen mit Schwindel. Die orientierte Rechts-Händerin präsentierte sich
mit einem leichten Opsoklonus, generalisierten Myoklonien und einer
Gangataxie mit Titubationen. Im Übrigen war sie klinisch unauffällig.
Im Labor zeigte sich eine Erhöhung der Infektparameter. Der Anti-MAG
IgM Antikörper-Titer war mit 816 E/ml leicht erhöht, Anti-ZNS- und Anti-Gangliosid-Antikörper-Titer
waren negativ. Alle schwangerschaftsrelevanten
Befunde, ein EEG und ein Schädel-CT waren unauffällig. In Zusammenschau
aller Befunde wurde ein immun-mediiertes postvirales
OMAS diagnostiziert.
Ergebnisse: Unter Clonazepam (Rivotril) war das OMAS im Verlauf
rasch regredient, weshalb auf eine zusätzlich immunmodulierende
Therapie bei der schwangeren Frau verzichtet wurde. In den regelmässigen
Schwangerschaftskontrollen mit Ultraschall- und Doppleruntersuchungen
zeigten sich keine Auffälligkeiten mit regelrechtem
Wachstum und unauffälliger Perfusion des Feten. Wegen der Seltenheit
der Erkrankung und der Clonazepam-Therpaie wurde die Geburt am
Perinatalzentrum geplant. Es kam zur problemlosen Spontangeburt
eines Mädchens mit guten Apgar- und pH-Werten in der 39+0 SSW.
Postpartal konnte die Conazepam-Dosis weiter reduziert werden, und
in der postpartalen Nachkontrolle nach 6 Wochen war das OMAS nicht
mehr nachweisbar.
Schlussfolgerung: Seltene neurologische Erkrankungen stellen eine
diagnostische Herausforderung in der geburtshilflich-gynäkologischen
Praxis dar, und bedürfen der intensiven interdisziplinären Betreuung.
Liegen wenige Erfahrungen in der Behandlung vor, ist eine engmaschige
Betreuung und Entbindung am Zentrumsspital sinnvoll.

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster ohne Präsentation / Poster sans présentation 55
Nr. P 125
Gebrauch von oralen Kontrazeptiva und die Prävalenz
von Endometriose in verschiedenen Regionen
Autoren/ Auteurs: Bertschi D., McKinnon B., Bersinger N.A., Mueller M.D.
Klinik/ Clinique: Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Inselspital Bern
Einführung: Endometriose ist eine oestrogen-abhängige Erkrankung,
die charakterisiert ist durch das Vorkommen von Endometrium ausserhalb
des Cavum uteri. Bis zu 10% der Frauen im reproduktionsfähigen
Alter sind davon betroffen. Die Behandlung beinhaltet die hormonelle
Suppression mit oralen Kontrazeptiva oder mit GnRH-Analoga. Ob eine
Korrelation zwischen dem Gebrauch von oralen Kontrazeptiva und Endometriose
besteht, wird kontrovers diskutiert. Um diese Effekte besser
zu verstehen, haben wir die Prävalenz von Endometriose an verschiedenen
Lokalisationen mit oder ohne hormonelle Therapie analysiert.
Material und Methoden: Nach der Überprüfung des Projekts durch die
Ethikkommission und mit der informierten Einwilligung der Patientin
(informed consent) wurden während dem laparoskopischen Eingriff
endometrioseverdächtige Läsionen entfernt. Aus der Patientenakte
wurde die derzeitige Einnahme von oralen Kontrazeptiva oder GnRH-
Analoga ermittelt. Ausserdem wurde die Anzahl der gefundenen Läsionen
in jeder Lokalisation, mit oder ohne hormonelle Therapie, verglichen.
Ergebnisse: Es wurden total 219 Frauen mit informed consent eingeschlossen.
In dieser Gruppe wurde bei 153 Frauen intraoperativ entnommenes
Gewebe histologisch als Endometriose bestätigt. Davon
wurden 53 Frauen mit dokumentierter GnRHa Therapie ausgeschlossen,
was zu einer Gruppengrösse von 112 Frauen führte. Von diesen 112
Frauen verwendeten 59% (66/112) keine oralen Kontrazeptiva, während
41% (46/112) aktuell unter oraler Kontrazeption standen. Bei 54
von den 112 Frauen (48.2%) wurde Endometriosegewebe in nur einer
der drei definierten Regionen (Ovarien, Peritoneum und Recto-vaginales
Septum RVS) gefunden, während 58 Patientinnen (51.8%) Endometrioseläsionen
in mehr als einer der definierten Regionen hatten. Bei
der Gruppierung anhand der Präsenz oder Absenz einer Läsion war die
Prävalenz einer ovariellen Endometrioseläsion signifikant tiefer unter
oraler Kontrazeption (OR = 0.23, 95% CI 0.10–0.52, p= 0.0004) verglichen
mit Frauen ohne orale Kontrazeption. Es konnte kein signifikanter
Effekt auf die Prävalenz von Endometrioseläsionen im Peritoneum oder
im RVS unter Gebrauch von oralen Kontrazeptiva beobachtet werden.
Bei Frauen mit einer einzigen Läsion war die Prävalenz von ovarieller
Endometriose signifikant tiefer (p=0.0184) als diejenige von Endometriose
im Peritoneum oder im RVS unter oraler Kontrazeption.
Schlussfolgerung: Die Resultate dieser Studie lassen vermuten, dass
orale Kontrazeptiva vor dem Auftreten von ovarieller Endometriose
schützen könnten. Dies könnte bedingt sein durch die Heterogenität
der gefundenen Endometrioseherde an verschiedenen Lokalisationen
und könnte die Diskrepanz einiger bereits publizierter Studien erklären.
Nr. P 126
Ektope Schwangerschaft in Sectionarbendehiszenz:
eine Fallvorstellung
Autoren/ Auteurs: 1) Schusser N., 2) Farina P., 1) Sartorius G.,
1) Heinzelmann-Schwarz V., 2) Bürki N.
Klinik/ Clinique: 1) Frauenklinik, Universitätsspital Basel, 2) Frauenklinik,
Kantonsspital Liestal
Einführung: Durch die stetige Zunahme von Sectioentbindungen
kommt es gehäuft zu Plazentationsstörungen, welche sowohl die Qualität
als auch die Lokalisation der Trophoblast-Implantation betreffen
können. Beispielsweise kann es zur Einnistung einer Schwangerschaft
in die dehiszente Sectionarbe (cesarean scare pregnancy (CSP)) kommen,
was als seltene Form der Extrauteringravidität (EUG) betrachtet
wird. Die Inzidenz einer CSP liegt bei ca. 0,15% bzw. 6,15% der ektopen
Schwangerschaften bei Frauen nach Sectio. Symptome sind vaginale
Blutungen und/oder Schmerz. 1/3 der betroffenen Frauen bleibt jedoch
asymptomatisch. Die Diagnostik erfolgt mittels transvaginalem
Ultraschall, evtl. unter Nutzung der Dopplertechnik. Mögliche Folgen
einer unbehandelten CSP sind eine Uterusruptur sowie starke Blutungen,
evtl. bis zur disseminierten intravasalen Gerinnung (DIC). Bis jetzt
gibt es kein etabliertes Behandlungsschema. Therapieoptionen sind
die intramuskuläre od. intraamniale Methotrexat-Injektion oder das
operative Vorgehen (evtl. nach Embolisation der Aa. uterinae) mittels
(Absaug-)kürettage, Hysteroskopie oder mittels Laparotomie mit Uterusteilresektion
oder Hysterektomie.
Fallbericht: Wir präsentieren den klinischen Verlauf einer CSP und stellen
die aktuelle Datenlage vor.
Ergebnisse: Zuweisung einer 35-jährige GIII/PII in der 7+5 SSW mit
vitaler CSP und leichten Schmierblutungen bei St.n. 2x Sectio und
Uterus subseptus ans Kantonsspital Liestal. Nach 2-maliger gewichtsadaptierter
Methotrexat-Gabe i.m. im Abstand von 7 Tagen weiterhin
steigende Beta-hCG-Werte und persistierend positive Herzaktion. Bei
Vd. auf Penetration in die Blasenwand Verlegung an die Uniklinik Basel.
Durchführung einer selektiven protektiven Embolisation der Aa. uterinae
bds. mit Gelfoam. Analgesie mit PCA-Pumpe. Danach bei avitaler
CSP transvaginale Abpunktion von Amnionflüssigkeit sowie intrachoriale
Instillation von 65mg Methotrexat. Austritt nach 3 Tagen. Im Verlauf
klinische Beschwerdefreiheit und guter Beta-hCG-Abfall bei deutlicher
Grössenabnahme von Trophoblast und Fruchthöhle. Bei weiterhin bestehendem
Kinderwunsch problemlose offene Sectionarbenresektion
unter hysteroskopischer Guidance nach 5 Monaten. Anschliessend
Empfehlung zur sicheren Verhütung für mindestens 6 Monate.
Schlussfolgerung: Die CSP ist eine ektope Schwangerschaft mit potentiell
lebensbedrohlichen Konsequenzen. Die Datenlage bzgl. Inzidenz,
Aetiologie und Therapieoptionen erlaubt aktuell noch keine standardisierte
Therapieempfehlung, sodass das Vorgehen jeweils individuell
festgelegt werden muss.

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster ohne Präsentation / Poster sans présentation
56
Nr. P 127
Bakri Ballon und Cerclage- die perfekte Kombination
bei atoner Blutung
Autoren/ Auteurs: Pawelczak C., Passweg D., Stocker G., von Orellli S.
Klinik/ Clinique: Frauenklinik, Stadtspital Triemli, Zürich
Einführung: Versagt die medikamentöse Therapie bei der atonen postpartalen
Nachblutung, ist ein Bakri Ballon zur Blutstillung mittels Kompression
ein probates Mittel. Die von uns vorgestellten Funduskompressionsnähte
(SGGG: Poster „to castelberg the uterus, H.Passmann,
2010) sind bei der atonen Blutung bei normalem Plazentasitz hoch
effektiv; blutet jedoch das untere Uterinsegment, kann es sein, dass die
Fundusnähte nicht greifen. Postpartale Hysterektomien versucht man
gerade bei jungen Frauen, wenn irgend möglich, zu vermeiden.
Fallbericht: Eine 26-jährige werdende Primipara stellte sich in der 32+3
SSW bei uns mit starken vaginalen Blutungen bei Plazentatiefsitz vor.
Bei selbstlimitierender Blutung konnte auf eine Notfall-Sectio verzichtet
werden. Die Patientin wurde zur Tokolyse und zur Lungenreifung aufgenommen.
Die Patientin hatte in der 15. SSW, bei St. n. Spätabort von
Gemini in der 20. SSW in der vorangegangenen Schwangerschaft, eine
prophylaktische Cerclage erhalten. Bei erneuter vaginaler, starker Blutung
in der 37+2 SSW wurde die geplante primäre Sectio vorgezogen:
Bei intraoperativ starker Blutung aus dem unteren Uterinsegment wurde
ein Bakri-Ballon von oben eingelegt. Obwohl die intraoperative Entfernung
geplant war, wurde die Cerclage belassen. Der Schlauch des
Bakri-Ballons wurde durch die Cerclage und weiter durch die Vagina
nach außen gezogen, gefüllt und mit Zug mit Mefix am Oberschenkel
der Patientin fixiert. Mit relativ viel Zug konnte so der Bakri-Ballon
gegen das blutende untere Uterinsegment gezogen und die Blutung
so gestoppt werden. Die Patientin verlor insgesamt 1500ml Blut. Der
Bakri-Ballon wurde nach etappenweisem Ablassen des Füllvolumens
am nächsten Tag herausgenommen. Die Cerclage wurde am 3. postoperativen
Tag entfernt.
Schlussfolgerung: Gerade bei Blutungen im unteren Uterinsegment,
wie dies bei der Pazenta praevia oder beim Plazentatiefsitz typisch ist,
komprimiert der Bakri-Ballon sehr gut. Ein Problem in der klinischen
Anwendung ist, dass der Ballon beim Füllen aus der Gebärmutter herausrutschen
kann. Die Hersteller des Bakri-Ballons empfehlen eine
jodierte oder antibiotisch behandelte Vaginalgaze als Widerlager zur
Maximierung des Tamponade-Effektes, und um das Herausrutschen
zu verhindern. Eine liegende Cerclage (selten!) zu belassen oder eine
Cerclage zusätzlich anzulegen, lohnt sich, um mit dem Ballon eine optimale
Kompression zu erhalten und um zu verhindern, dass der Ballon
beim Füllen herausgleitet.
Nr. P 128
Humane Papillomavirustypen in Patientinnen mit
Zervixkarzinom in Malawi
Autoren/ Auteurs: 1,2) Kind A.B., 1,3) Meguid T., 4) Bihl M., 2) Wight E.
Klinik/ Clinique: 1) Department of Obstetrics & Gynaecology, Kamuzu
Central Hospital, Lilongwe 2) Frauenklinik, 3) Department of Obstetrics &
Gynaecology, School of Medicine, University of Namibia (UNAM), Windhoek,
4) Institut für Pathologie/ 2,4 Universitätsspital Basel
Einführung: Zervixkarzinomerkrankungen haben enorme individuelle,
soziale und ökonomische Folgen. Die Erkrankungshäufigkeit weisst
dabei grosse geographische Unterschiede auf. In industrialisierten
Ländern sind seit einiger Zeit Impfstoffe gegen die zervixkarzinomverursachenden
Humanen Papillomavirus Sub-Typen 16 und 18 auf dem
Markt. Diese beiden Typen sind weltweit für die Entstehung der meisten
Zervixkarzinome verantwortlich. Dabei gibt es allerdings signifikante
regionale Unterschiede. Für Malawi, eines der ärmsten Länder
der Welt mit einer sehr hohen Zahl an Zervixkarzinomerkrankten, gibt
es - genauso wie für ganz Süd- und Ostafrika - bisher nur unzureichende
Daten bezüglich der HPV Sub-Typen-Verteilung. Da die Einführung
von HPV-Impfungen auch in diesen Ländern geplant ist, muss zuvor die
HPV Sub-Typen Verteilung bekannt sein.
Material und Methoden: 281 Gewebeproben von malawischen Patientinnen
mit Zervixkarzinom wurden entnommen. Die Diagnose
wurde histologisch bestätigt und bei alle Proben wurden die HPV Sub-
Typen analysiert.
Ergebnisse: Bei 18 der Proben konnte der HPV Sub-Typ aufgrund technischer
Probleme nicht analysiert werden. 10 der verbleibenden 263
Proben waren HPV negativ (3.8%). In 54% der analysierten Gewebeproben
fanden wir Einfachinfektionen mit den HPV Sub-Typen 16 (35.7%)
oder 18 (17.5%). Am dritt- bzw. vierthäufigsten fanden wir in Einfachinfektionen
die Sub-Typen 45 (9.1%) und 35 (4.9%). 18% der Patientinnen
hatten Infektionen mit mehreren onkogenen HPV Sub-Typen; davon
waren bei 13.3% die Sub-Typen 16 oder 18 mitbeteiligt.
Schlussfolgerung: In unserer Studie wären theoretisch 54% aller Zervixkarzinomerkrankungen
durch die erhältliche HPV-Impfung gegen
die Sub-Typen 16 und 18 zu vermeiden gewesen, wenn wir einen 100%
Impfschutz annehmen. Zusätzlich wären einige der 13.3% Erkrankungen
die durch Mehrfachinfektionen verursacht wurden (worunter ein
Sub-Typ 16 oder 18 war) nicht aufgetreten. Allerdings ist unklar, wie
wirksam der erhältliche Impfstoff bei HPV 16 oder 18 enthaltenden
Mehrfachinfektionen wirklich ist. Auch mit grossen HPV-Studien, wie
dieser, ist es nicht möglich Impfstudien in Entwicklungsländern zu ersetzen,
um die Wirkung von Impfungen zu überprüfen. Es ist aber wahrscheinlich,
dass der aktuelle Impfstoff in Malawi und wahrscheinlich
ganz Süd- und Ostafrika weniger wirksam ist, als in Industrieländern.

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster ohne Präsentation / Poster sans présentation 57
Nr. P 129
Grossesse et accouchement chez une patiente porteuse
d’une thombasthenie de Glanzmann. A propos
d’un cas
Autoren/ Auteurs: Jaccoud L., Bosson A., Vlastos A.T., Ben Ali N.,
Fadhlaoui A., Feki A.
Klinik/ Clinique: Service de Gynécologie Obstétrique de l’Hôpital Cantonal
de Fribourg
Introduction: La maladie de Glanzmann est une thrombopathie héréditaire
rare due à un manque quantitatif ou qualitatif de la glycoprotéine
membranaire des plaquettes GP IIb-IIIa, caractérisée par un risque
d’hémorragies cutanéo-muqueuses potentiellement importante. Le
diagnostic est habituellement posé dans l’enfance. La survenue d’une
grossesse y est rare et constitue une situation à risque. La période périnatale
comporte un risque élevé d’hémorragie grave pouvant mettre
en jeu le pronostic vital maternel.
Matériel et méthode: Une recherche approfondie de la littérature a
été effectuée quant aux risques maternels, principalement hémorragiques,
et aux risques fœtaux de thrombopénie, liés à la production et
au passage transplacentaire d’anticorps anti GP IIb-IIIa suite à des transfusions
de culots plaquettaires. La recherche a aussi mis en évidence les
différents traitements possibles.
Résultats: Nous rapportons le cas d’une femme de 32 ans porteuse
d’une thrombasthénie de Glanzmann, qui a eu une grossesse menée à
terme sans incidents notables et qui a accouché par césarienne après
la transfusion prophylactique d’un culot plaquettaire unitaire. Ni la patiente
ni le nouveau-né n’ont présenté d’hémorragie dans le post-partum.
Le nouveau-né n’a pas présenté de thrombopénie.
Conclusion: Ce cas illustre l’absence de consensus à propos de la prise
en charge et l’hétérogénéité de présentation de la thrombasthénie de
Glanzmann. Toutefois, une prise en charge multidisciplinaire est indispensable.
Nr. P 130
Menorragies et autres manifestations gynecologiques
chez les femmes porteuses de troubles
constitutionnels de l’hemostase. A propos de 32 cas
Autoren/ Auteurs: 2) Fadhlaoui A., 1) Jaccoud L., 1) Bosson A., 1) Khomsi F.,
1) Vlastos A.T., 1) Feki A.
Klinik/ Clinique: 1) Service de Gynécologie Obstétrique de l’Hôpital Cantonal
de Fribourg, 2) Service de Gynécologie Obstétrique de l’Hôpital Universitaire
Aziza Othmana de Tunis
Introduction: Les femmes porteuses de coagulopathies constitutionnelles
seraient plus à risque, par rapport à la population générale, de
développer des ménorragies mais également d’autres manifestations
gynécologiques. La prise en charge de ces femmes n’est pas toujours
bien codifiée. L’objectif de cette étude est d’étudier la fréquence des
manifestations gynécologiques chez les femmes atteintes de coagulopathies
et de proposer une prise en charge thérapeutiques de ces
malades.
Matériel et méthode: Cette étude rétrospective compare un groupe
de 32 femmes atteintes d’une coagulopathie héréditaire et un groupe
de 32 femmes témoins recrutées au hasard dans notre polyclinique.
Résultats: Les ménorragies étaient plus fréquentes chez les femmes du
groupe d’étude par rapport au groupe témoin (78,1% vs 3,1% avec p

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster ohne Präsentation / Poster sans présentation
58
Nr. P 131
Zur Urininkontinenz eingesetzte Myoblasten verhindern
Krebswachstum durch parakrine Sekretion von
TNF alpha
Autoren/ Auteurs: 1) Stölting M.N.L., 2) Ferrari S., 3) Handschin Ch.,
4) Becskei A., 5) Provenzano M., 5) Sulser T., 5) Eberli D.
Klinik/ Clinique: 1) Frauenklinik, Kantonsspital Aarau, 2) Institute of
Molecular Cancer Research, Universität Zürich, 3) Biozentrum, Universität
Basel, 4) Institute of Molecular Biology, Universität Zürich, 5) Urologie,
UniversitätsSpital Zürich
Einführung: Myoblasten können nach der Transplantation neue Muskelzellen
bilden und ein Einsatz bei der Behandlung von Urininkontinenz
ist daher geplant. Die Sicherheit dieser Behandlungsmethode
und die Interaktionen zwischen Myoblasten und benachbarten Krebszellen
muss jedoch getestet werden. Wir haben die Interaktionen von
Myoblasten, Leiomyosarkomen und Prostatakrebs in vitro und in vivo
getestet.
Material und Methoden: Myoblasten aus dem rectus abdominis wurden
mit Myosarkomzellen und Prostatakrebszellen co-kultiviert sowie
subcutan in vivo injiziert. Zellproliferation, Zellzyklus-Arrest und Apoptose
der Krebszellen in Co-Kultur mir Myoblasten wurden gemessen.
Tumorvolumen und Metastasenbildung wurden im Mausmodell gemessen.
Gewebespezifische Marker wurden mittels Immunhistochemie,
FACS Analysen, Westernblots und RT-qPCR bestimmt.
Ergebnisse: Hier zeigen wir, dass Myoblasten, in räumlicher Nähe zu
Tumoren, parakrines TNFa abgeben und damit das Tumorwachstum
aller getesteten Prostatakrebs-Zelllinien reduzieren. Ko-kulturexperimente
zeigen zunehmenden Zell-Zyklusarrest, Absterben von Tumoren
durch Apoptose und zunehmende Differenzierung der Myoblasten.
Der gezeigte Effekt wird praktisch vollständig unterdrückt wenn TNFa
inhibiert wird. Der gleiche Effekt ist auch im Mausmodell zu beobachten,
wenn humane Myoblasten ko-injiziert werden und ebenfalls Tumorwachstum
und Metastasenbildung aller getesteten Krebszelllinien
signifikant unterdrücken.
Schlussfolgerung: Myoblasten begrenzen Tumorwachstum und Metastasenbildung
durch parakrine TNFa sekretion in vitro und in vivo.
Nr. P 132
Multiple Uterusmyome bei jungen Frauen als Warnzeichen
für Nierenzellkarzinom: HLRCC (Hereditary
Leiomyomatosis Renal Cell Carcinoma)
Autoren/ Auteurs: 1) Cereda G., 2) Mazzucchelli L.
Klinik/ Clinique: 1) Praxis für Gynäkologie, Sementina, 2) Instituto
Cantonale di Patologia, Locarno
Einführung: Hereditary Leiomyomatosis Renal Cell Carcinoma (HLRCC)
ist ein seltenes hereditäres autosomal dominantes Krebssyndrom, welches
die betroffenen Individuen dazu prädisponiert, früh multiple uterine
Leiomyome und kutane Piloleiomyome zu entwickeln. Ein Teil der
Betroffenen weist im weiteren Verlauf ein früh metastasierendes Nierenzellkarzinom.
Das Syndrom wurde erstmals 2001 beschrieben und
ist durch eine Mutation des Onkosuppressorgens verursacht, welches
die Bildung von Fumarat Hydratase (FH) kodiert.
Material und Methoden: Wir berichten über den Fall einer 36-jährigen
Patientin, die sich 20 Monate nach laparoskopischer Hysterektomie wegen
Uterus myomatosus zur gynäkologischen Untersuchung vorstellt.
In der Zwischenzeit wurde ein diffus metastasiertes Nierenzellkarzinom
diagnostiziert. In der gynäkologischen Anamnese besteht ein St.n. Myomenukleation
von 18 Uterusmyomen im Alter von 31 Jahren. Die Hysterektomie
erfolgte 4 Jahre danach wegen symptomatischem Uterus
myomatosus. Zudem entwickelte die Patientin derbe Hautknötchen,
welche als kutane Leiomyome identifiziert wurden. Die klinische Übereinstimmung
mit HLRCC führte zur Revision aller histologischen Präparate
und zur genetischen Untersuchung.
Ergebnisse: Die uterinen Leiomyome waren durch bizzarre Kerne mit
hellem Chromatin und prominenten eosinophilen Nukleolen, umgeben
von klarem Halo, charakterisiert. Es konnten weder Nekrose noch
erhöhte Mitoserate identifiziert werden. Das Nierezellkarzinom zeigte
ähnliche Veränderungen der Zellkerne und konnte histologisch nicht
nach WHO klassifiziert werden. Die Genanalyse bestätigte eine c-133-
1G>A Mutation im FH Gen, was die Diagnose des HLRCC sicherte. Die
genetische Untersuchung der Angehörigen (Eltern, Bruder) war unauffällig,
so dass von einer de novo mutation ausgegangen wurde. Die
Patientin verstarb 15 Monate nach Diagnosestellung des Nierenzellkarzinomes.
Schlussfolgerung: HLRCC ist eine unterdiagnostizierte seltene hereditäre
Erkrankung, welche durch multiple Leiomyome von Uterus
und Haut charakterisiert ist. 15-30% der Patienten entwickeln auch ein
Nierenzellkarzinom. Die Leiomyome treten meist mehrere Jahre vor
dem Malignom auf und sind ein wichtiger Hinweis zur HLRCC-Diagnosestellung,
was zur Früherkennung des Nierenzellzarzinomes mittels
MRI-Screening führen kann. Gynäkologen und Pathologen sollten bei
jungen Frauen (

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster ohne Präsentation / Poster sans présentation 59
Nr. P 134
FSH-responsiveness as well as Anti-Mullerian hormone
secretion is higher in granulosa cells in vitro
from naturally matured follicles than from gonadotropin
stimulated follicles
Autoren/ Auteurs: Kollmann Z., Bersinger N.A., McKinnon B., Schneider S.,
Mueller M.D., von Wolff M.
Klinik/ Clinique: Gyn. Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Universitätsklinik
für Frauenheilkunde, Inselspital Bern
Introduction: Culture of granulosa cells (GCs) is a suitable system to
study the regulation of AMH by FSH in vitro. GCs express FSH receptors
by the secondary stage of follicle maturation at the time of rising
AMH production. AMH levels in follicles of IVF patients correlate with
follicle sensitivity to FSH. Moreover, AMH inhibits follicle recruitment
and selection. Follicular fluid in naturally matured follicles has been
found to contain high concentrations of AMH. The aim of this project
was to study the in vitro response (AMH production) of GCs to FSH from
naturally matured follicles and from gonadotropin stimulated IVF (cIVF)
cycles.
Material and Methods: Lutein GCs from the dominant follicle from
29 NC-IVF and 24 cIVF cycles were isolated and cultured in absence
or presence of recombinant FSH. Progesterone and AMH were determined
in the supernatant by RIA and ELISA. AMH, FSH-R and CYP 19
gene expression was assessed by QPCR.
Results: FSH stimulation increased in vitro progesterone concentration
4- fold in cultures of GCs obtained from a NC-IVF whereas GC from
cIVF-cells did not respond. This increase was in line with elevated AMH
production in cultures of GC from NC-IVF when compared with AMH
release in cIVF-cells.
Conclusion: The experiment shows that GCs from NC-IVF, in contrast to
those derived from cIVF, resume their responsiveness to FSH stimulation
in vitro after short time culture. The reduced AMH production of
GCs obtained from cIVF follicles is in line with reduced AMH concentrations
in follicular fluid in cIVF follicles, and indicates that treatment
with exogenous gonadotropins might deblock the follicle recruitment
by reducing intrafollicular AMH and forcing the production of oocytes
even from noncompetent follicles.
Nr. P 135
Magnetische Stimulation zur Behandlung stressbedingter
Urininkontinenz unterstützt post-traumatische
Muskelgeweberegeneration, induziert Einwachsen
von Nerven und moduliert neuromuskulaeren
Verbindungsaufbau und Reifung
Autoren/ Auteurs: 1) Stölting M.N.L., 2) Arnold A.S., 3) Haralampieva D.,
2) Handschin Ch., 3) Sulser T., 3) Eberli D.
Klinik/ Clinique: 1) Frauenklinik, Kantonsspital Aarau, 2) Biozentrum,
Universität Basel, 3) Urologie, UniversitätsSpital Zürich
Einführung: Magnetische Stimulation (MS) kann wahrnehmbare
Muskelkontraktionen stimulieren und wird schon lange zur therapeutischen
Behandlung Skelettmuskulärer Krankheiten verwandt. Verschiedene
Apparate wurden hierzu im Laufe der Zeit entwickelt, und
alle zeigen effiziente Behandlung. Die molekularen Mechanismen und
Abläufe der durch magnetischen Feldstimulation erzeugten Kontraktionen
sind bislang noch nicht erforscht.
Material und Methoden: Hier testen wir den direkten Effekt der MS auf
Muskel- und Nervenregeneration in vitro und in vivo.
Ergebnisse: MS unterstützt die frühe Entwicklung neuromuskulärer
Verbindungen (NMJ). MS induziert ebenfalls die Muskeldifferenzierung
und das Einwachsen von Nervenbahnen, was zur Synapsenbildung
führt und isometrische Kontraktionen signifikant verbessert. MS unterstützt
die posttraumatische Rehabilitation durch Reduktion inflammatorischer
Infiltration und reduzierter Narbenbildung am Ort der Verletzung.
MS hypertrophiert unbeschädigtes Gewebe und verhindert
posttraumatsche Atrophie. MS erhöht deutlich den Metabolismus und
den turnover von Muskeln (p

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster ohne Präsentation / Poster sans présentation
60
Nr. P 136
Einfluss von Donoralter und -geschlecht auf den
Erfolg der Transplantation humaner Muskelstammzellen
zur Behandlung von stressbedingter Urininkontinenz
Autoren/ Auteurs: 1) Stölting M.N.L., 2) Hefermehl L.J., 2) Tremp M.,
2) Azzabi F., 2) Sulser T., 2) Eberli D.
Klinik/ Clinique: 1) Frauenklinik, Kantonsspital Aarau, 2) Urologie, UniversitätsSpital
Zürich
Einführung: Die autologe Zelltransplantation zur Behandlung von
Muskelschäden oder -Insuffizienzen wird möglich durch Behandlung
mit Muskelstammzellen (MPC) aus adulten Skelettmuskeln. Zu Beginn
eines Traumas werden diese Zellen rekrutiert, proliferieren und stellen
verletzte Muskelfasern wieder her. Eine Reihe von Donor-spezifischen
Eigenschaften kann die Menge und Qualität der MPCs aus einer Muskelbiopsie
beeinflussen.
Material und Methoden: In dieser Studie isolieren wir humane MPCs
und testen den Einfluss von Donor-Geschlecht und -Alter auf die Fähigkeit
der MPCs funktionellen Muskel zu bilden. Wir analysieren Zellertrag,
Zellwachstum und molekulare Expression in vitro und auch das
Überleben und Kontraktilität von Transplantaten in vivo in männlichen
wie weiblichen Proben dreier Altersgruppen: jung (20-39j), adult (40-
59j) und alt (60-80j).
Ergebnisse: Unsere Ergebnisse zeigen dass obwohl MPCs aus Patienten
aller Altersgruppen und beider Geschlechter erfolgreich isoliert
werden können, junge weibliche Spender am schnellsten wachsende
Zellen in vitro aufweisen und in vivo am stärksten kontrahieren und
daher eine ideale Quelle für die Muskelregeneration sind.
Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse zeigen die Donor-bedingten Limitationen
zur MSZ Transplantation und zeigen wie einfach und sicher
diese Zellen zur Muskelrekonstruktion eingesetzt werden können.
Nr. P 137
Die Gonadotropin-Stimulation bei In vitro Fertilisations-Behandlungen
(IVF) verändert signifikant
das endokrine Milieu in der Follikelflüssigkeit – eine
Vergleichsstudie zwischen Natural Cycle- und konventioneller
IVF
Autoren/ Auteurs: Rohner S., Kollmann Z., Vaucher A., Weiss B.,
Bersinger N.A., von Wolff M.
Klinik/ Clinique: Gyn. Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Universitätsklinik
für Frauenheilkunde, Inselspital Bern
Einführung: Bei der Natural Cycle-IVF (NC-IVF) beträgt die Implantationsrate
gemäss verschiedener Studien bei Frauen

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster ohne Präsentation / Poster sans présentation 61
Nr. P 138
Une grossesse à bout de souffle
Autoren/ Auteurs: Farin A., Noirez L., Guenot C., Francini K., Fitting J.W.,
Hohlfeld P., Vial Y.
Klinik/ Clinique: Centre Hospitalier Universitaire Vaudois, Lausanne
Introduction: En cours de grossesse, l’organisme maternel doit s’adapter
aux besoins accrus en oxygène. Lors d’insuffisance respiratoire chronique,
cette adaptation peut être difficile, et nécessiter une assistance
respiratoire ou une oxygénothérapie. L’insuffisance respiratoire peut
également avoir des conséquences sur la grossesse, en termes d’accouchement
prématuré et de Retard de Croissance Intra Utérin.
Matériel et méthode: Patiente 5G3P présentant une insuffisance respiratoire
mixte sévère après pneumectomie gauche sur tuberculose (Volume
Expiratoire Maximal par Seconde à 22% de la valeur attendue, Capacité
Pulmonaire Totale à 44%, Capacité de diffusion du monoxyde de
carbone à 21%) sous oxygénation à domicile, suivie dans le cadre d’une
grossesse spontanée. Aggravation progressive de la dyspnée au premier
trimestre, avec céphalées intermittentes évoquant des passages
en hypercapnie, nécessitant la mise en place d’une ventilation non invasive
à 18SA la nuit, puis de façon continue à partir de la 28ème semaine
d’aménorrhée. Hospitalisation nécessaire dès la 21ème semaine
d’aménorrhée pour maintien impossible à domicile, puis aux soins
continus à 29SA pour intensification de la prise en charge respiratoire.
Césarienne à 30SA pour CTG restreint et score biophysique à 2/10. D’un
point de vue fœtal, croissance harmonieuse au P50 et apparition d’un
hydramnios d’étiologie indéterminée (AFI= 28) dès 25SA, s’aggravant à
28SA (AFI : 40), nécessitant une ponction de décharge avec réalisation
d’un caryotype 46XX normal.
Résultats: Naissance d’une fille de 1370g, APGAR 6/7/9, avec bonne
évolution néonatale pour l’âge gestationnel. Dans les suites postpartum,
apparition d’une pneumonie bilobaire droite à germe indéterminé,
multirécidivante, traitée par plusieurs cures d’antibiothérapie sans
succès. Aggravation de l’état cardiaque avec fraction d’éjection ventriculaire
gauche passant de 50 à 39% quatre mois postpartum. Nécessité
d’hospitalisations et suivies ambulatoires intensifs. Enfant placé dans
la famille pour dispensation de soins maternels physiquement impossibles.
Conclusion: L’amélioration de la prise en charge de l’insuffisance respiratoire
sévère semble pouvoir offrir à certaines patientes la possibilité
d’avoir un enfant. Cependant, peu de littérature est disponible chez ces
patientes hormis dans les cas de mucoviscidose. Chaque cas nécessite
un entretien prolongé avec les futurs parents, considérant le risque de
péjoration de la morbidité respiratoire.
Nr. P 139
Vena cava Aplasie bei einer jungen Patientin mit
chronischen Unterbauchschmerzen – ein Fallbericht
Autoren/ Auteurs: 1) Huhn E.A, 1) Bertschinger-Fehr M., 2) Obeid T.,
1) Müller R.
Klinik/ Clinique: 1) Frauenklinik Spital Limmattal, Schlieren, 2) Praxis für
Gefässchirurgie, Zürich
Einführung: Anomalien der Vena cava inferior mit Beckenvarikosis kann
eine seltene Differentialdiagnose chronischer Unterbauchschmerzen
darstellen. Wir berichten über einen seltenen Fall einer jungen Patientin
mit Dysmenorrhoe und chronischen Unterbauchschmerzen, die
durch eine Vena cava inferior Aplasie verursacht werden.
Fallbericht: Eine 20 jährige Patientin stellte sich vor mit primärer Dysmenorrhoe,
nicht schmerzmittelbedürftigen, chronischen nicht-zyklischen
Unterbauchschmerzen, schweres Gefühl und Ödemen in den
Beinen am Abend seit elf Jahren. Klinische Untersuchung zeigte eine
corona phlebectatica paraplantaris medialis beider Beine. In der sonographischen
Untersuchung zeigte sich ausgeprägte parauterine Venenkonvolute
mit normaler Perfusion. Ein Therapieversuch mit Qlaira und
nachfolgend mit Visanne bei Verdacht auf Endometriosis zeigte keinen
Erfolg. Eine diagnostische Laparoskopie bestätigte die massiv dilatierten
Ovarialvenen und parauterine Varikosis und schloss die Endometriose
als Differentialdiagnose aus. Eine postoperativ durchgeführte Magnetresonanzangiographie
zeigte eine Aplasie des infrarenalen Anteils
der Vena cava inferior, fehlende linke Vena iliaca communis, fehlende
rechte Vena iliac externa und communis, eine Vena azygos und folglich
Stauung beider Ovarialvenen, welche mit der Vena iliaca interna und
Vena femoralis communis kommunizieren. Eine Duplexsonographie
beider Beine schloss eine tiefe venöse Insuffizienz aus.
Diskussion: In der Literatur sind einzelne Fallberichte einer Vena cava
Aplasie beschrieben, die vor allem bei Patienten mit thromboembolischen
Komplikationen auffallen. Daher stützen sich die Therapien auf
einzelne Erfahrungsberichte. Therapieoptionen sind die konservative
Therapie mit Analgetikagebrauch, Levonorgestrel Spirale und/oder
Kompressionstherapie beider Beine. In selten lebenseinschränkenden
Fällen kann eine venöse Interposition einer Goretex(R)-Prothese und
lebenslange Blutverdünnung nötig sein.
Schlussfolgerung: Bei chronischen abdominalen Schmerzen und Dysmenorrhoe
muss selten auch an die Differentialdiagnose einer Malformation
des venösen Systems gedacht werden.

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster ohne Präsentation / Poster sans présentation
62
Nr. P 140
Nanomechanische Eigenschaften von Brustbiopsien
und ihr Potenzial in der Diagnose und Prognose von
Brustkrebs
Autoren/ Auteurs: 1) Zanetti Dällenbach R., 2) Plodinec M., 2) Loparic M.,
3) Obermann E., 2) Lim R., 2) Schönenberger C.
Klinik/ Clinique: 1) Frauenklinik, 2) Biozentrum & Swiss Nanoscience Institute,
Universität Basel, 3) Pathologie/ 1,3 Universitätsspital Basel
Einführung: Die Entdeckung von Brusttumoren durch Palpation und
Elastographie beruht auf der unterschiedlichen Steifigkeit der Läsion
im Vergleich zum umgebenden Gewebe. Diese makroskopischen Befunde
liegen dem Paradigma, dass Tumore härter sind als normales Gewebe,
zugrunde. Neuere Untersuchungen an isolierten Zellen deuten
jedoch darauf hin, dass Karzinomzellen weicher sind als ihre normalen
Vorläufer und dass eine Abnahme der Steifigkeit mit einer Zunahme
an Malignität einhergeht. Wir haben die auf Rasterkraftmikroskopie
(atomic force microscopy, AFM) basierende Nanotechnologie ARTIDIS
eingesetzt, um die mechanischen Eigenschaften von nativen Stanzbiopsien
von Patientinnen mit einem auffälligen Mammabefund in hoher
räumlicher Auflösung und Messgenauigkeit zu erfassen.
Material und Methoden: In Doppelblindversuchen wurde jeweils
eine der Stanzbiopsien von Frauen mit auffälligen Mammabefunden
in frische Ringerlösung mit Proteaseinhibitoren gelegt, während die
übrigen standardmässig einer pathologischen Untersuchung zugeführt
wurden. Innerhalb weniger Stunden wurde von der unfixierten
Probe ein nanomechanisches Profil der gesamten Biopsie unter nativen
Bedingungen erstellt. Dasselbe Präparat wurde anschliessend histologisch
aufgearbeitet und pathologisch beurteilt. Immunohistochemische
Untersuchungen der extrazellulären Matrix wurden auf Paraffinschnitten
durchgeführt.
Ergebnisse: Anhand einer systematischen nanomechanischen Kartierung
von Gewebebiopsien konnten wir spezifische „Fingerabdrücke“
für normales Mammaepithel, benigne Tumore und Karzinome identifizieren.
Bösartige Tumore weisen einen grossen Bereich unterschiedlicher
Steifigkeitswerte, sowie eine Häufung eines sehr weichen Wertes
auf. In einem Mausmodell wurden die entsprechenden nanomechanischen
Fingerabdrücke bestätigt. Die für Karzinome charakteristische,
geringe Steifigkeit tritt nicht nur im Primärtumor in Regionen mit ausschliesslich
malignen Zellen, sondern auch in Lungenmetastasen auf.
Nr. P 141
Mammakarzinom: Selbstpalpation und klinische
Untersuchung bleiben die weitaus häufigsten
Detektionsmethoden
Autoren/ Auteurs: Röthlisberger B., Hert K., Stevanovic N., Beck G.
Klinik/ Clinique: Frauenklinik, Kantonsspital Olten
Einführung: Als Screeningmethode zur Detektion eines Mammakarzinoms
wird weltweit die Mammographie propagiert. Uns interessierte
der Stellenwert der einzelnen Detektionsmethoden bei unseren Patientinnen
die wegen eines Mammakarzinoms operiert wurden. Wir
analysierten zu diesem Zweck retrospektiv ein 5 Jahreskollektiv. Wir
eruierten die verschiedenen Detektionsmethoden die zur Diagnose
Brustkrebs führten und verglichen sie miteinander.
Patientinnen und Methoden: Anhand der Krankengeschichten erfassten
wir retrospektiv alle Frauen, welche von 2006 bis 2011 mit der
Erstdiagnose eines invasiven Mammakarzinoms im Kantonsspital Olten
operiert wurden. Wir erhoben die Art der Detektion die zur Diagnose
führte, das Alter der Patientinnen und das Tumorstadium.
Ergebnisse: Ausgewertet wurden insgesamt 163 Patientinnen. Bei
130 (80%) Frauen wurde der Tumor als erstes getastet, davon sind 107
(66%) Selbstpalpationen und 23 (14%) Fremdbefunde. Bei 23 (14%) Patientinnen
war es die Mammographie und bei 4 (2%) die Sonographie,
die zu weiteren Abklärungen und schliesslich Diagnose führten. In 3%
der Fälle kam es zur Detektion durch Zufallsbefunde in einem anderen
Bildgebungsverfahren. Nach der Diagnosestellung war der Tumor in
94% der Fälle palpabel, die Mammographie in 82% und die Mammasonographie
in 93% mit einem BIRADS 4 bzw. 5 beurteilt worden. In 36%
der Fälle handelte es sich um ein Tumorstadium FIGO I, in 45% um ein
FIGO II, in 13% um ein FIGO III und in 4% um ein FIGO IV.
Schlussfolgerung: Trotz grosszügigem opportunistischem Mammographiescreening
wird in unserer Population das Mammakarzinom am
häufigsten durch Selbstpalpation oder klinische Untersuchung durch
eine Fachperson entdeckt. Unsere Zahlen decken sich mit denjenigen
in mehreren anderen Arbeiten. Es ist deshalb nach wie vor wichtig die
Frauen frühzeitig, fachlich korrekt und immer wieder auf die Selbstpalpation
hinzuweisen und vor allem anzuleiten.
Schlussfolgerung: Nanomechanische Fingerabdrücke von nativen
Brustbiopsien beinhalten diagnostische als auch prognostische Information.
Aus den strukturellen Veränderungen von Krebszellen und der
umgebenden extrazellulären Matrix resultiert eine besonders weiche
und daher deformierbare Population an Zellen. Unsere Daten deuten
darauf hin, dass sich das Potenzial zu metastasieren in den physikalischen
Eigenschaften von Krebszellen widerspiegelt.

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster ohne Präsentation / Poster sans présentation 63
Nr. P 142
Spätkomplikation nach Augmentationsplastik –
Rarität oder Zufall?
Autoren/ Auteurs: 1) Kapfhammer E., 2) Dedes K.J., 3) Diebold J.,
1) De Zulueta T., 4) Neuenschwander E., 1) Honegger Ch.M.
Klinik/ Clinique: 1) Zuger Kantonsspital, Baar, 2) Frauenklinik, Universitäts-
Spital Zürich, 3) Neue Frauenklinik, Luzerner Kantonsspital, 4) CHIASMA
– Chirurgie am Kreuzplatz, Zürich
Einführung: In früheren großen epidemiologischen Studien wurde
das Inzidenzrisiko von malignen Lymphomen bei Mammaimplantatträgerinnen
untersucht. Den Daten zufolge besteht kein erhöhtes Risiko
für die Entstehung eines malignen Lymphomes. In jüngster Zeit
jedoch häufen sich Fallberichte von anaplastisch grosszelligen T-Zell-
Lymphomen bei Frauen nach Mammaaugmentationsplastik. Weltweit
sind etwa 80 Fälle dieser Entität beschrieben.
Fallbericht: Eine 37-jährige Patientin präsentiert sich mit schmerzhafter
Rötung und Schwellung der rechten Mamma. Aufgrund einer subjektiv
störenden Mammaptose beidseits nach der Stillperiode wurde
sechs Jahre zuvor eine Augmentationsplastik durchgeführt. Initial wird
aufgrund des klinischen Bildes einer Mastitis non-puerperalis rechts
eine empirische Antibiotikatherapie eingeleitet. Bei persistierender
Schwellung ist im Verlauf mittels MRI eine massive Flüssigkeitskollektion
bei intaktem rechtseitigem Implantat darstellbar, zudem bestehen
eine verdickte Kapsel und vergrößerte Lymphknoten rechts. Nach
offener Biopsie der Implantatkapsel wird ein Non-Hodgkin-Lymphom
diagnostiziert. Unter Berücksichtigung zusätzlicher Marker kann das
Lymphom als malignes Non-Hodgkin-Lymphom der T-Zellreihe im Sinne
eines ALK (anaplastic lymphoma kinase) - negativen anaplastisch
grosszelligen T-Zell-Lymphom (ALCL) klassifiziert werden.
Schlussfolgerung: Aufgrund der zunehmenden Inzidenz an ALCL bei
Patientinnen nach einer Augmentationsplastik, einem nahezu identischen
histologischen Phänotyp all dieser Lymphome und die aussergewöhnliche
Lokalisation an der Implantatkapsel-Innenseite wird eine
mögliche Kausalität zwischen Brustimplantaten und diesem speziellen
Lymphomtyp suggeriert. Klinisch-pathologisch findet man eine
Einteilung in zwei prognostische Gruppen: die häufigere Variante mit
geringem Rezidivrisiko, wenn sich das Lymphom primär als Serom in
der Kapsel ohne abgrenzbare Tumormassen oder extrakapsulären Befall
präsentiert. Der seltenere, jedoch aggressivere Subtyp entwickelt
nebst dem Serom Tumorauflagerungen an der Kapselinnenseite und
ist häufiger mit einem Lymphknotenbefall und entsprechend höherer
Rezidiv- und Mortalitätsrate assoziiert.
Diskussion: Auf Grund der möglichen Kausalität zwischen Brustimplantaten
und ALCL sollte bei Trägerinnen von Brustimplantaten und
den beschriebenen Symptomen die seltene Diagnose eines Implantatassoziierten
ALCL differenzialdiagnostisch erwogen werden.
Nr. P 143
Diskrepanz des Rezeptoren-Status (ER, PR und Her2)
von Primärtumoren und Rezidive beim Mammakarzinom:
Vergleich zwischen echten Rezidive und Zweittumore
Autoren/ Auteurs: 1) Ballabio N., 2) Girardin D., 2) Imboden S., 3) Pfaltz K.,
3) Tapia C., 4) Altermatt H.J., 2) Mueller M.D., 1) Günthert A.
Klinik/ Clinique: 1) Neue Frauenklinik, Luzerner Kantonsspital, 2) Universitätsklinik
für Frauenheilkunde, Inselspital Bern, 3) Institut für Patholologie,
Universität Bern, 4) Pathologie Länggasse, Bern
Einführung: Rezidive eines Mammakarzinoms stellen einen anspruchsvollen
Teil dar des Krankheitsverständnis. Es bestehen keine internationalen
Richtlinien zur Definition eines echten Rezidivs in Abgrenzung zu
einem Zweittumor beim Mammakarzinom. Es gibt nur wenige Studien,
welche die Hormon- und Her2-Rezeptoren von Mammakarzinom Rezidive
mit den Rezeptoren der entsprechenden Primärtumore vergleichen.
Material und Methoden: Wir analysierten 34 Patientinnen bei welchen
zwischen 1992-2006 die Diagnose Mammakarzinom gestellt wurde
und bei denen zwischen 1995-2010 ein Rezidiv festgestellt wurde. In
28 Fälle handelte es sich um ein Lokalrezidiv in der ipsilateralen Brust.
Wir definierten als echtes Rezidiv (TR) solche Mammakarzinome die im
selben Mammaquadrant oder innerhalb 90° auftraten und die gleiche
Histologie aufwiesen wie ihre entsprechenden Primärtumore (n = 20).
Die Gruppe der ipsilateralen Rezidive mit einer Lokalisation in einem
anderen Brustquadrant oder außerhalb von 90° und mit einer unterschiedlichen
Histologie als ihre Primärtumore wurden als Zweittumore
definiert (NP) (n = 8). Mittels Immunhistochemie wurden anhand von
„tissue microarray“ von Mammakarzinom Primärtumore und den entsprechenden
Rezidive Oestrogen-, Progesteron- und Her2-Rezeptoren
bestimmt und zwischen den beiden Gruppen verglichen.
Ergebnisse: Es besteht eine Diskrepanz zwischen der Rezeptorexpression
bei Primär- und Rezidivtumor bei wenigstens einem der drei Rezeptoren
in 39% (7/18) der Fälle in der TR Gruppe. In der NR Gruppe
kam dies in 67% (4/6) der Fälle vor. Es gab keinen signifikanten Unterschied
zwischen den 2 Gruppen im Zeitintervall zwischen Primär- und
Rezidivtumor (TR im Mittel 51 VS NP 52 Monate). Das Durchschnittsalter
bei Erstdiagnose ist in der TR Gruppe tiefer als in der NP Gruppe (58 VS
71 Jahre). Dies wiederspiegelt sich auch im Menopausenstatus. In der
TR Gruppe sind 7/20 Frauen und in der NP Gruppe 1/8 prämenopausal.
Schlussfolgerung: 39% der TR Fälle weisen eine Diskrepanz von mindestens
einem Rezeptor zwischen Primär- und Rezidivtumor auf. Es ist
anzunehmen, dass es sich um echte Rezidive handelt die in der Rückfallsituation
ihren Phänotyp geändert haben. Die Mechanismen einer
Änderung im Hormon- und Her2-Rezeptorstatus sind noch nicht gänzlich
klar. Bestimmte Tumorzellsubklonen könnten durch eine Systemtherapie
eliminiert werde, andere könnten selektioniert werden und in
der Rezidivsituation dominieren.

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster ohne Präsentation / Poster sans présentation
64
Nr. P 144
Qualité de vie pendant les menstruations chez les
patientes porteuses d’un trouble héréditaire de l’hémostase
(à propos de 31 patientes)
Autoren/ Auteurs: 1) Milosevic B., 1) Gasparovicova N., 1) Vlastos A.T.,
1) Bouquet de Jolinière J., 1) Jellouli M.A., 1) Feki A., 1,2) Fadhlaoui A.
Klinik/ Clinique: 1) Service de Gynécologie Obstétrique de l’Hôpital Cantonal
de Fribourg, 2) Service de Gynécologie Obstétrique de l’Hôpital Universitaire
Aziza Othmana de Tunis
Introduction: Les menstruations, par leur abondance et leur durée,
peuvent être une source d’altération de la qualité de vie. Les femmes
porteuses d’un trouble constitutionnel de l’hémostase (TCH) semblent
y être plus exposées. Le but de cette étude est d’évaluer le retentissement
des pertes sanguines menstruelles sur la qualité de vie de
femmes porteuses d’un trouble constitutionnel de l’hémostase.
Matériel et méthode: Un questionnaire a été distribué à 31 patientes
porteuses d’un TCH. Il comprenait 5 items principaux et des scores de
la qualité de vie.
Résultats: Le trouble constitutionnel de l’hémostase le plus fréquent
est la maladie de Von Willebrand (MVW) avec un taux de 38,7%. 54,8%
des patientes avaient une durée menstruelle supérieure à 6 jours. Le
flux menstruel est considéré comme étant normal chez 61,3% des
patientes. L’état général en dehors des menstruations a été considéré
comme moyen à mauvais par 35,5% des patientes. Le score évaluant
le retentissement des menstruations sur la vie quotidienne avait une
moyenne de 5,00 ± 3,47. Seulement 19,35% des patientes estiment que
les dysménorrhées altèrent considérablement leur qualité de vie. Une
altération de la qualité de vie a été constaté chez 64,5% des patientes
selon le score A et chez 41,9% d’entre elles selon le score B. Pendant les
menstruations 22,6% des patientes ont du s’absenter de leurs travails
ou de l’école, en raison de la gêne occasionnée par le flux menstruel.
D’un autre côté, 48,4% des patientes, ont été hospitalisées au moins
une fois devant le flux menstruel abondant.
Conclusion: La qualité de vie des femmes porteuses d’un trouble
constitutionnel de l’hémostase selon les différents scores parait altérée
lors des menstruations, même si du fait de l’effectif réduit de notre
population d’étude, nous n’avons pas pu prouver de corrélation entre
l’importance des pertes sanguines menstruelles et cette altération de
la qualité de vie.
Nr. P 145
Grossesse après procréation médicalement assistée :
Avez-vous recherché tous les embryons ?
Autoren/ Auteurs: Barraud C., Eggel-Hort B., Francini K., Megalo A., Vial Y.
Klinik/ Clinique: Centre Hospitalier Universitaire Vaudois, Lausanne
Introduction: La grossesse hétérotopique est la combinaison d’une
grossesse intra-utérine et d’une grossesse extra-utérine. L’incidence
de ce type de grossesses varie de 1/10’000-30’000 lors d’une grossesse
spontanée et jusqu’à 1.5/1000 dans le contexte de la procréation médicalement
assistée (PMA) selon Clayton (Clayton, et al., Fertility Sterility
2007). En effet, elle est en augmentation lors du recours de plus en
plus fréquent aux différentes techniques de la PMA. Le diagnostic de la
grossesse hétérotopique devrait être évoqué dans deux situations : lors
de la triade : douleurs pelviennes, aménorrhée et spotting associées à
une grossesse intra-utérine évolutive et lorsque le taux de betaHCG est
supérieur à celui attendu pour une grossesse intra-utérine unique. Au
vu de son incidence augmentée dans le cadre de la PMA, la première
échographie nécessite, dans ces situations, un contrôle soigneux des
annexes.
Matériel et méthode: Nous rapportons un cas de grossesse hétérotopique
chez une patiente 2G1P de 35 ans ayant bénéficié d’une injection
in-vitro intracytoplasmique de sperme (ICSI) dans le cadre d’une
infertilité sur oligospermie. Lors de la première échographie, chez une
patiente asymptomatique, une grossesse tubaire droite est associée à
une grossesse intra-utérine.
Discussion: Le diagnostic de grossesse hétérotopique est posé par
échographie dans 66% des cas. Lors de traitement de fertilité, la grossesse
intra-utérine est habituellement au premier plan et relègue au second
plan l’analyse échographique des annexes. Même sans symptôme
suggestif il faut penser à la grossesse extra-utérine chez ces patientes.
Les facteurs de risque pour une grossesse hétérotopique sont les suivants:
un antécédent de grossesse extra-utérine, une endométriose,
une pathologie ou chirurgie tubaire, des infections génitales, le tabac
et les techniques de reproduction assistée. Le traitement se décline en
trois possibilités selon la symptomatologie et le status. Le traitement
chirurgical par laparoscopie a tendance à être remplacé actuellement
par les traitements échoguidés. L’injection de chlorure de potassium
ou de glucose hyperosmolaire peut être effectuée dans des cas bien
choisis accompagnée d’un suivi clinique. Une attitude expectative est
possible si la grossesse extra-utérine est arrêtée.
Conclusion: La grossesse hétérotopique est une pathologie rare qui ne
doit pas être oubliée chez la patiente ayant bénéficié d’une technique
de PMA. Elle justifie une première échographie détaillée de l’utérus et
des annexes Enfin, une prise en charge précoce permet d’améliorer autant
le pronostic maternel que celui de la grossesse intra-utérine.

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster ohne Präsentation / Poster sans présentation 65
Nr. P 146
Sexuelle Funktion nach vaginaler- oder totaler laparoskopischer
Hysterektomie: eine retrospektive
Studie
Autoren/ Auteurs: 1) Bolla D., 1) Schyrba V., 1) Schöning A., 1) Sturm A.,
2) Leimgruber-Schenk C., 1) Neziri A., 1) Hornung R.
Klinik/ Clinique: 1) Frauenklinik, Kantonsspital St. Gallen, 2) Abteilung für
Gynäkologie und Geburtshilfe, Spitalregion Fürstenland Toggenburg – Wil
Einführung: Bei Frauen, die eine Hysterektomie aufgrund gutartiger
Erkrankungen durchführen liessen, spielt die sexuelle Funktion eine
grosse Rolle in der Wahl der Art der Intervention. Das Ziel unserer Studie
war es, die sexuelle Funktion nach vaginaler oder totaler laparoskopischer
Hysterektomie zu untersuchen.
Material und Methoden: Die Patientendaten wurden retrospektiv
über einen Zeitrahmen von mehr als 3 Jahren (Januar 2007 bis Dezember
2012) analysiert. Die gesammelten Daten schlossen 92 Patientinnen
ein, die wegen benignen Erkrankungen eine Hysterektomie durchführen
liessen. Bei 43 der Patientinnen wurde eine vaginale Hysterektomie
(Gruppe 1) und bei 49 Patientinnen eine totale laparoskopische
Hysterektomie (Gruppe 2) durchgeführt. Jede Patientin bearbeitete
einen standardisierten Fragebogen mit 19 Fragen über sexuelles Verlangen,
sexuelle Beziehungen, Dyspareunie, Gefühl und Lubrikation
während des Geschlechtsverkehrs vor und nach der Hysterektomie. Die
gesammelten Daten aus den Fragebogen wurden mittels Wilcoxon Signed
Rank Test untersucht.
Ergebnisse: Die Parameter bezüglich der Sexualität zeigen, dass Frauen,
die sich einer totalen laparoskopischen Hysterektomie unterzogen,
mehr sexuelles Verlangen , bessere sexuelle Beziehungen und weniger
Dyspareunie aufweisen. Andererseits berichten Frauen, bei denen eine
vaginale Hysterektomie durchgeführt wurde, über eine bessere vaginale
Lubrikation im Vergleich zu den Patientinnen mit einer totalen
laparoskopischen Hysterektomie. In jeder Gruppe war die allgemeine
Zufriedenheit mit der Operation sehr hoch, jedoch ohne signifikanten
Unterschied in beiden Gruppen. (Gruppe 1: 76.8% zufrieden, 2% teilweise
zufrieden, 0% nicht zufrieden, 16.5% machten keine Angaben;
Gruppe 2: 67.5% zufrieden, 9.3% teilweise zufrieden, 0% nicht zufrieden,
14% machten keine Angaben).
Schlussfolgerung: Die totale laparoskopische Hysterektomie sowie
die vaginale Hysterektomie scheinen ein ähnliches outcome aufzuweisen,
jedoch mit kleinen Vorteilen für den laparoskopischen Eingriff. Die
allgemeine Zufriedenheit in beiden Gruppen ist hoch. Dies zeigt, dass
auch die physiologischen und psychologischen Faktoren bei der sexuellen
Aktivität eine grosse Rolle spielen. Daher ist es wichtig, Frauen
zu sensibilisieren, dass sie mit grösster Wahrscheinlichkeit, unabhängig
davon für welche Operation sie sich entscheiden, weder ihr sexuelles
Verlangen noch ihre Weiblichkeit verlieren.
Nr. P 147
Spontanpartus nach einer „Tension-free vaginal
tape“ -Einlage: Ein Fallbeispiel
Autoren/ Auteurs: Dietler S., Bolla D., Schyrba V., Drack G., Hornung R.
Klinik/ Clinique: Frauenklinik, Kantonsspital St. Gallen
Einführung: Die Einlage eines spannungsfreien sub-urethralen Bandes
(TVT) ist eine weltweit verbreitete Operationstechnik zur Behandlung
einer Belastungsinkontinenz (BI). Es wird als ein sicheres Verfahren mit
einer dauerhaft hohen Erfolgsquote betrachtet. Wir berichten über den
Fall einer Patientin, die drei Jahre nach TVT-Einlage eine unkomplizierte
Spontangeburt (SG) hatte.
Fallbericht: Eine 41-jährige Patientin, Gravida IV, Para I mit einem unauffälligen
Schwangerschaftsverlauf wurde in unserer Klinik in der 39
2/7 SSW zugewiesen wegen eines vorzeitigen Blasensprunges. Drei
Jahre zuvor erhielt sie eine erfolgreiche TVT–Einlage aufgrund einer BI
2-3 Grades, welche nach der Geburt ihres ersten Kindes (3505g) aufgetreten
war. Die aktuelle Schwangerschaft – nach IVF-Behandlung aufgrund
sekundärer Sterilität – verlief unproblematisch. Einen Monat vor
der Geburt untersuchte ein Urogynäkologe unserer Klinik die Patientin
und befand eine SG für möglich. Es gab kein Hinweis einer BI. Fünf Stunden
nach Aufnahme in unserer Klinik hatte sie eine unkomplizierte SG
eines gesunden Neugeborenen mit einem Geburtsgewicht von 3135g.
Drei Tage nach SG konnte die Patientin in gutem Allgemeinzustand und
ohne Anzeichen einer BI entlassen werden. In der postpartalen Kontrolle
sechs Wochen nach Entbindung konnte das TVT in korrekter Lage
dargestellt werden. Es lagen weiterhin keine Anzeichen einer BI vor.
Diskussion: Eine SG nach TVT-Einlage ist umstritten. Die direkte Verletzung
nach vaginaler Geburt des Beckenbodens oder der neuronalen
Strukturen kann zu einer Stuhl- oder Urinkontinenz führen. Trotzdem
kann eine Sectio nicht als Präventivmassnahme einer BI betrachtet
werden, da zum einen die Inzidenz einer BI in den verschiedenen Studien
sehr unterschiedlich angegeben wird und zum anderen auch der
Schweregrad einer BI der Entbindung im Zusammenhang steht. In der
Literatur gibt es keine ausreichende Datenlage, die angibt, welche Art
der Entbindung am ehesten eine BI verhindert. Es scheint aber, dass
eine SG gegenüber einer Sectio nach TVT eine mögliche Option darstellt,
ohne die potenziellen Risiken eines chirurgischen Eingriffes.
Schlussfolgerung: Eine vaginale Geburt nach TVT-Einlage scheint
ohne ein vergrössertes Rezidivrisiko einer BI möglich zu sein. Daher
kann eine TVT-Einlage, auch wenn der Kinderwunsch noch nicht abgeschlossen
ist, eine interessante therapeutische Option sein. Um dies
zu bestätigen, ist eine Studie mit einem langfristigen Follow-up notwendig.
Publiziert in der Zeitschrift: Journal of Gynecologic Surgery. Vol. 29 (1),
2013, doi: 10.1089/gyn.2012.0071

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster ohne Präsentation / Poster sans présentation
66
Nr. P 148
Grossesse intra-cicatricielle. A propos d’un cas et
revue de la littérature
Autoren/ Auteurs: Ben Amor S., Osman S., Vlastos A.T., Dubuisson J.-B.,
Fadhlaoui A., Feki A.
Klinik/ Clinique: Service de Gynécologie Obstétrique de l’Hôpital Cantonal
de Fribourg
Introduction: Le but de cette publication est de rapporter le cas d’un
traitement conservateur d’une grossesse ectopique siégeant au niveau
de la cicatrice d’une césarienne. Il s’agit d’une femme de 35 ans, secondigeste,
primipare, avec un antécédent de césarienne, qui a été admise
pour des saignements vaginaux à 6 SA. L’échographie transvaginale a
révélé une grossesse évolutive avec un sac gestationnel de 36 mm et
un embryon dont la longueur cranio-caudale est de 11,6 mm. Le sac
gestationnel était situé en région cervico-isthmique. Le myomètre en
regard de l’insertion du sac gestationnel mesurait à peine 1,3 mm. L’IRM
a confirmé ces résultats et a permis de porter le diagnostic de grossesse
intra-cicatricielle.
Matériel et méthode: Observation d’un cas et revue de la littérature.
Résultats: Deux doses de méthotrexate ont été délivrées et le suivi s’est
fait ensuite en ambulatoire. Un mois plus tard, un curetage aspiration a
été réalisé sans aucune complication. La patiente rentre à domicile à J2
postopératoire avec une contraception orale.
Conclusion: A travers ce cas, nous avons démontré qu’une grossesse
intra-cicatricielle même évolutive peut être prise en charge en toute sécurité
par du méthotrexate délivré par voie systémique mais a nécessité
un suivi ambulatoire rigoureux.
Nr. P 149
Körperbild und Zufriedenheit von Patientinnen nach
primärer Rekonstruktion im Vergleich mit Patientinnen
nach einfacher Mastektomie
Autoren/ Auteurs: Knabben L., Sager P., Mueller M.D.
Klinik/ Clinique: Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Inselspital Bern
Einführung: Die Diagnose eines Mammakarzinoms und die darauffolgende
Therapie bedeuten meist einen grossen Einschnitt im Leben
einer Frau.
Material und Methoden: Es handelt sich um eine retrospektive
Befragung von 16 Patientinnen, die zwischen 2005 und 2011
in der Universitätsfrauenklinik Bern wegen eines Carcinoma in
situ oder eines invasiven Mammakarzinoms operiert wurden.
Die Patientinnen wurden anhand der « body image scale » (Hopwood et
al.) zu ihrem Körperbild und ihrer sexuellen Zufriedenheit direkt nach
der Operation und heute befragt. Ausserdem wurden die Zufriedenheit
mit der durchgeführten Operation, Schmerzen allgemein und Phantomschmerz
evaluiert. Die Ergebnisse der Patientinnen mit einfacher
Mastektomie wurden verglichen mit denen der Patientinnen, bei denen
eine primäre Rekonstruktion vorgenommen wurde.
Ergebnisse: Es wurden 10 Patientinnen mit Z.n. primärer Rekonstruktion
befragt. 6 Patientinnen hatten einen Aufbau mit Eigengewebe (3
TRAM-, 3 DIEP-Lappenplastiken), 2 eine Rekonstruktion mit Latissimusdorsi-flap
und Prothese und 2 einen heterologen Aufbau mit Prothesen
erhalten. In der Vergleichsgruppe von 6 Patientinnen war eine einfache
Mastektomie durchgeführt worden. 2 dieser Patientinnen hatten 2 Jahre
postoperativ einen sekundären Aufbau erhalten. Die Patientinnen
mit primärer Rekonstruktion bewerteten ihr Körperbild unmittelbar
nach der Operation signifikant besser als die Patientinnen, die keinen
primären Aufbau erhalten hatten (p=0,024). Bei der Befragung zum aktuellen
Körperbild liess sich jedoch kein statistischer Unterschied mehr
feststellen, auch nicht nach Herausnahme der beiden Patientinnen mit
sekundärem Aufbau. In beiden Gruppen zeigten die Patientinnen eine
hohe Zufriedenheit mit der durchgeführten Operation. In der Gruppe
mit primärem Aufbau gaben 90% und bei den Patientinnen mit einfacher
Mastektomie 83,3% an, dass sie sich erneut für die gleiche Operationsmethode
entscheiden würden. Auch bezüglich der Schmerzen allgemein
zeigte sich kein signifikanter Unterschied zwischen den beiden
Gruppen. Nur 2 Patientinnen mit Z.n. einfacher Mastektomie gaben an,
gelegentlich Phantomschmerz zu verspüren.
Schlussfolgerung: Die Durchführung einer primären Rekonstruktion
muss individuell unter Berücksichtigung der Vor- und Nachteile mit jeder
Patientin diskutiert werden. In unserer Studienpopulation zeigten
sich die Patientinnen, die einen Sofortaufbau erhalten hatten unmittelbar
nach der Operation zufriedener mit ihrem Körperbild und in ihrer
sexuellen Aktivität.

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster ohne Präsentation / Poster sans présentation 67
Nr. P 150
Tief infiltrierende Endometriose - Korrelation zwischen
der Grösse des Knotens im Septum rectovaginale
und der Wahrscheinlichkeit für Ureterolyse und
Darmresektion
Autoren/ Auteurs: Knabben L., Imboden S., Fellmann-Fischer B.,
Mueller M.D.
Klinik/ Clinique: Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Inselspital Bern
Einführung: Tief infiltrierende Endometriose beeinträchtigt oft massiv
die Lebensqualität der betroffenen Patientinnen. Wenn Darm- oder
Urogenitaltrakt befallen sind, werden oft umfangreiche Operationen
mit multidisziplinärem Management notwendig. Wir haben den Zusammenhang
zwischen der Knotengrösse und der Wahrscheinlichkeit
für Ureterolyse und Darmresektion analysiert.
Material und Methoden: Es handelt sich um eine retrospektive Analyse
von Daten von 213 Patientinnen mit tief infiltrierender Endometriose,
die zwischen 2003 und 2012 in der Universitätsfrauenklinik Bern
operiert wurden. Alle Patientinnen, bis auf eine Ausnahme, wurden laparoskopisch
operiert. Intraoperativ wurde der Knoten im Septum rectovaginale
entfernt. Wenn dieser makroskopisch nicht vollständig von
der Serosa gelöst werden konnte, wurde der betroffene Darmabschnitt
reseziert. Eine Ureterolyse wurde durchgeführt, wenn die Endometrioseherde
sehr nahe am Ureter lagen, bzw. diesen ummauerten. Nur
wenn dies nicht zu einem ausreichenden Abfluss führte, wurde eine
Ureterozystoneostomie angelegt. Die Knotengrösse wurde makroskopisch
bestimmt und dann mit der durchgeführten Therapie korreliert.
Ergebnisse: 106 (49,8%) Patientinnen erhielten eine Ureterolyse. Die
Wahrscheinlichkeit der Ureterolyse korreliert linear mit der Knotengrösse.
Ab einer Knotengrösse von 3cm steigt das Risiko für eine Ureterolyse
signifikant (p75%).
Schlussfolgerung: Die Laparoskopie ist eine gute und sichere Operationsmethode
bei Patientinnen mit tief infiltrierender Endometriose. Bei
Patientinnen mit einem Knoten im Septum rectovaginale ist der Befall
des Urogenitaltrakts häufig. Das Risiko für eine Ureterolyse korreliert
linear mit der Knotengrösse. In unserer Studienpopulation lag der cutoff
Wert bei 3cm. Im Falle einer Hydronephrose ist die Durchführung
einer Ureterolyse meist ausreichend. Der Befall des Darmtraktes dagegen
ist sehr schwierig vorherzusagen und korreliert nicht mit der Knotengrösse.
Nr. P 151
Zwei schmerzende Füsse – zwei lebende
Frühgeborene
Autoren/ Auteurs: 1) Bolla C., 2) Schirm A., 1) Drack G., 1) Bolla D.,
1) Hornung R.
Klinik/ Clinique: 1) Frauenklinik, 2) Klinik für Orthopädische Chirurgie/
Kantonsspital St. Gallen
Einführung: Ein komplexes regionales Schmerzsyndrom (CRPS), bekannt
als Morbus Sudeck, ist eine chronische Systemerkrankung, gekennzeichnet
mit akuten Schmerzen, Schwellungen und trophischen
Veränderungen der Haut. Wir berichten über einen Fall, in dem sich ein
CRPS postpartal 10 Wochen nach strenger Bettruhe entwickelte.
Fallbericht: Eine 34-j. Gravida 1 Para 0 mit einer unauffälligen persönlichen/familiären
Anamnese wurde in der 22 0/7 SSW wegen einer
Zervixinsuffizienz hospitalisiert. Die Diagnose wurde bei einer Routinesonographie
gestellt. Die Zervixlänge betrug 4 mm mit einer großen
Trichterbildung. Während 10 Wochen erfolgte eine Therapie mit strikter
Bettruhe, Dauertokolyse (Nifedipin, intermittierend Indomethacin für
48 Stunden, einmal Atosiban) und vaginal Progesteron 200mg täglich.
Eine antibiotische Prophylaxe mit Amoxicillin erfolgte für eine Woche
sowie einmalig Azithromycin. Eine Thromboseprophylaxe mit Enoxaparin
40mg täglich wurde verabreicht. In der 32 5/7 SSW wurde wegen
vorzeitigen Blasensprungs und regelmäßigen Kontraktionen eine
Sectio caesarea durchgeführt. Die Neugeborenen wogen 1700g und
1680g. Bei der Mobilisation kam es zu massiven akuten Schmerzen in
beiden Füssen, die von der Ferse bis zum Mittelfuss zogen und mit einer
Schwellung sowie einer lividen Verfärbung der Haut einher gingen.
Die Röntgenaufnahmen der Füße zeigten eine schwere Osteopenie
ohne Frakturen. Unsere Orthopäden betrachteten die schwere Osteopenie
als Konsequenz der absolute Bettruhe und Nebenwirkung der
Medikamente. Sie stellten den Verdacht auf ein CRPS und eine Therapie
mit Ibuprofen, Calcium, Vitamin C/D sowie engmaschige Physiotherapie
wurde begonnen. Acht Wochen nach Beginn der Behandlung zeigen
sich die Symptome regredient.
Diskussion: Beim CRPS führt eine verspätete Diagnose zu irreversiblen
Veränderungen der Knochen, Muskeln und Nerven. Es tritt in der Regel
nach einem starken Trauma auf, wurde aber auch nach Herzinfarkt,
Infektionen und verstauchten Knöcheln beobachtet. Die Diagnosestellung
erfolgt klinisch.
Schlussfolgerung: CRPS kann in der Schwangerschaft auftreten und
wurde in diesem Fall wahrscheinlich durch eine Reizung/Entzündung
der Ligamente und Sehnen eines osteopenen Knochens ausgelöst. Die
Früherkennung sowie eine prompte multimodale Behandlung sind
wichtig für eine Remission der Erkrankung.

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster ohne Präsentation / Poster sans présentation
68
Nr. P 152
Ovarialkarzinom in der Schwangerschaft: ein Fallbeispiel
Autoren/ Auteurs: Schmidt M., Bolla D., Fischer T., Sturm A., Hornung R.
Klinik/ Clinique: Frauenklinik, Kantonsspital St. Gallen
Einführung: Das Ovarialkarzinom ist nebst dem Zervixkarzinom mit
1:10000 bis 1:50000 das häufigste gynäkologische Malignom in der
Schwangerschaft (SS). Nur 2-5% der sonographisch festgestellten Adnexbefunde
in der SS sind malignen Ursprungs, wobei in der SS im
Gegensatz zu nicht Schwangeren die Germzelltumoren am häufigsten
sind.
Fallbericht: Zuweisung einer 25- jährigen Primigravida in der 25. SSW
mit Bauchschmerzen bei bisher unauffälligem SSverlauf. Bei Eintritt
zeigt sich sonographisch eine 20 cm grosse zystische Raumforderung
im rechten Hemiabdomen mit zarter Zystenwand ohne Septierung und
wenig klarer Binnenstruktur, am ehesten vom rechten Ovar ausgehend.
Es erfolgt die mediane Laparotomie mit Entnahme von Spülzytologie
und anschl. Adnexektomie rechts unter Mitnahme des 3.5 kg Tumors.
Histologisch handelte es sich um einen auf das Ovar beschränkten,
atypisch proliferierenden muzinösen Tumor vom endozervikalen Typ
mit ausgedehntem intraepithelialem Karzinom und Übergang in ein
mikroinfiltratives muzinöses Adenokarzinom, pT1a. Die Spülzytologie
war unauffällig. In der 39 1/7 SSW Eintritt mit regelmässiger Wehentätigkeit.
Nach regelrechter Eröffnungsphase und Austreibungsphase
terminale Bradykardie mit nachfolgender problemloser Vakuumextraktion
eines gesunden Knaben. Die Patientin wurde anschliessend an unserem
Tumorboard vorgestellt und es wurde eine radikale Operation
empfohlen.
Diskussion: Diagnostisch ist primär die Sonographie mit den bekannten
Malignitätskriterien entscheidend. Ein MRI kann zur Beurteilung
der Masse, Ausdehnung und möglichen Metastasierung hilfreich sein.
Laborchemisch sind aufgrund der in der SS ohnehin spezifisch erhöhten
Tumormarker Grenzen gesetzt. Das CA-125 beispielsweise steigt in
der Regel im ersten Trimenon an, um anschl. wieder auf normale Werte
abzufallen. Somit kann ein erhöhter Wert über 65 U/ml bei Schwangeren
mit einer Raumforderung der Adnexe vor allem im 2. und 3. Trimester
hilfreich sein.
Schlussfolgerung: Im Fall eines Ovarialkarzinoms sind die therapeutischen
Ansätze von Tumorgrösse, Tumorentität und Tumorausdehnung
abhängig. Prinzipiell bestehen drei Therapieoptionen: 1. SS frühzeitig
beenden mit anschliessender Tumorchirurgie/Chemotherapie; 2. SS
nach 34. SSW beenden und die entsprechende Therapie einleiten; 3.
Beginn mit der Chemotherapie während der SS unter Berücksichtigung
des SSalters. Die SSwoche ist somit entscheidend in der Therapiewahl
und jede Patientin muss über die verschiedenen Optionen gut aufgeklärt
werden.
Nr. P 153
Marker tumorali in gravidanza: un caso clinico
Autoren/ Auteurs: 1) Schöning A., 1) Bolla D., 2) Leimgruber-Schenk C.,
1) Fischer T., 1) Hornung R.
Klinik/ Clinique: 1) Frauenklinik, Kantonsspital St. Gallen, 2) Abteilung für
Gynäkologie und Geburtshilfe, Spitalregion Fürstenland Toggenburg - Wil
Introduzione: L’incidenza in gravidanza di una massa annessiale è
dell’1,5% e solo nello 0.01% dei casi si sviluppa un carcinoma ovarico
(CO). Una volta riscontrato una massa annessiale, il trattamento conservativo
specie se in gravidanza può essere una scelta difficile. Noi vi presentiamo
un caso in cui l’elevata concentrazione materna di alfafetoproteina
(AFP), senza anomalie fetali, ci ha indotto il sospetto di un CO.
Caso: Una 39enne, gravida 5 para 3 nella 21 1/7 settimana di gravidanza
(SG) e con un’insignificante anamnesi familiare/personale venne trasferita
presso il nostro ospedale con il sospetto di un CO. La gravidanza
fino a quel punto era stata seguita da un ospedale periferico. Alla 16 SG
la paziente era stata sottoposta ad una amniocentesi (test combinato
del primo trimestre positivo: 1:250) che aveva escluso anomalie cromosomiche
ma aveva riscontrato nel liquido amniotico un elevato tasso di
AFP. Contemporaneamente all’inizio della gravidanza, l’esame ecografico
aveva anche evidenziato una sospetta semisolida cisti septata di
10 cm. Ad eccezione dell’AFP (39 U/ml) i marker tumorali quali CA125
e CEA erano risultati normali. A causa della continua crescita della cisti
(15 cm) e dell’AFP (72.2 U/ml) la paziente, con un feto ecograficamente
normale, fu sottoposta al 21 1/7 SG ad una laparotomia mediana con
annessectomia sinistra riscontrando infine un cistadenoma muccinoso.
La restante gravidanza avvenne poi senza complicazioni.
Discussione: I marker tumorali in gravidanza hanno un uso, essendo
coinvolti nello sviluppo fetale, limitato e spesso confondente. L’AFP è
una specifica globulina fetale che, se aumentata in gravidanza, indica
il sospetto di un’anomalia neurologica fetale. L’AFP raggiunge fisiologicamente
nel siero materno il suo picco massimo tra la 28-32 SG ma può
essere influenzata da alcuni fattori quali il peso materno, la presenza
di diabete mellito e di anomalie fetali. Differente è, se la paziente non
è gravida. In questo caso una sua alterazione può indicare un CO. Nel
nostro caso l’elevata concentrazione di AFP, senza il riscontro di anomalie
fetali, e la continua crescita della cisti ci ha erroneamente posto il
sospetto di un CO a cellule germinali.
Conclusione: I marker tumorali l’AFP, hCG, CA125 e SCC hanno in gravidanza
un significato diagnostico limitato. Il continuo monitoraggio sonografico
di una cisti è considerato oggigiorno il metodo più attendibile
per scegliere il tipo di trattamento da seguire.

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster ohne Präsentation / Poster sans présentation 69
Nr. P 154
Management intravesikaler Bandlagen – 10 Fälle
Autoren/ Auteurs: 1) Münst J., 1) Rautenberg O., 2) Kociszewski J.,
1) Viereck V.
Klinik/ Clinique: 1) Frauenklinik, Blasenzentrum, Kantonsspital Frauenfeld,
2) Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Evangelisches Krankenhaus
Hagen-Haspe
Einführung: Spät entdeckte Blasenperforationen sind seltene, aber
ernsthafte Komplikationen nach Einlage suburethraler Schlingen. Der
Fremdkörper führt zu Infekten, Drang- und Schmerzen und Verkrustungen
/ Steinen. Verschiedene Techniken der Entfernung von intravesikal
liegenden Schlingen wurden beschrieben. Neben der Laparotomie
wird in den letzten Jahren der Ho:YAG Laser für die Entfernung der intravesikalen
Fremdkörper empfohlen – ein teures, nicht immer verfügbares
Verfahren, das mit protrahiertem Heilungsverlauf des Urothels
einhergeht.
Material und Methoden: Wir berichten über 10 Fälle, die während 6-48
Monate nach Bandeinlage (TVT(TM), TVT-O(TM) und TVT-Secur(TM)) an
therapieresistenten rezidivierenden Blasenentzündungen, Reizblasenbeschwerden
und teils Entleerungsstörungen litten. Gemeinsam zeigte
sich, dass während der langen, sehr belastenden Leidenswege bei allen
Patientinnen viele frustrane Abklärungen und Behandlungen erfolgten,
ohne diese Ursache ernsthaft in Betracht zu ziehen.
Ergebnisse: Bei Beschwerden nach Bandeinlage führen wir immer
eine Tripplediagnostik bestehend aus klinischer Untersuchung, Pelvic
Floor-Sonographie und Zystoskopie (70° Optik) mit der Fragestellung
nach Bandperforation, dystoper oder zu straffer Bandlage durch. In
allen Fällen konnte die Perforation sowohl zystoskopisch wie auch sonographisch
diagnostiziert werden. Die Sonographie erwies sich von
Vorteil, da sie neben einer exakten Banddarstellung Hinweise auf andere
Beschwerdeursachen, wie dystope oder zu straffe Bandlage zur
Urethra hin gab. Das Band wurde in allen Fällen in einem kombinierten
Verfahren komplett entfernt, der obere Teil des Bandes wurde nach zystoskopischer
Banddurchtrennung transurethral aus der Blase herausgezogen,
der längere untere Teil durch einen kleinen Vaginalschnitt zur
Banddarstellung / Banddurchtrennung stumpf nach oben auspräpariert
und vaginal entfernt. Abhängig von Lokalisation und Grösse der
Blasenwandverletzung wurde diese von vaginal her ein- oder zweischichtig
vernäht, oder wurde nur die Vaginalhaut verschlossen. Immer
erfolgte postoperativ eine transurethrale Urinableitung für mehrere
Tage. Alle Fälle heilten primär ohne Infektionen oder Fistelbildung.
Schlussfolgerung: Bei therapieresistenten Blasenbeschwerden nach
Bandeinlage ist immer an eine intraluminale Bandlage / Bandperforation
zu denken und danach zu suchen. Die Pelvic-Floor Sonographie
ermöglicht die Diagnose durch Darstellung des Bandverlaufes. Nach
zystoskopischer Bestätigung ist das Band zu entfernen (kombiniertes
Verfahren, oberer Teil zystoskopisch, unterer Teil von vaginal her).
Nr. P 155
Kann die sexuelle Funktion nach MESH-Einlage
durch eine vorangegangene vaginale Operation beeinflusst
werden? Eine retrospektive Studie
Autoren/ Auteurs: Von Grone F., Bolla D., Schyrba V., Schöning A.,
Jessen A., Hornung R.
Klinik/ Clinique: Frauenklinik, Kantonsspital St. Gallen
Einführung: Die Beckenbodenschwäche (BBS) bei älteren Frauen ist
eine häufige gynäkologische Erkrankung. Ziel unserer Studie war es
zu untersuchen, ob die sexuelle Funktion (SF) nach vaginaler MESH
(vMESH) Einlage durch bereits vorangegangene vaginale Operationen
beeinflusst werden kann.
Material und Methoden: Alle Frauen, bei denen in unserem Spital
zwischen Juli 2006 und Juli 2012 eine vMESH Einlage wegen einer BBS
durchgeführt wurde, wurden über die Studie informiert. Die Patientinnen
wurden in zwei Gruppen mit (Gruppe 1) oder ohne vorangehenden
vaginalen Operation (Gruppe 2) eingeteilt. Die gynäkologische
Untersuchung wurde von einem Urogynäkologen durchgeführt und
jede Komplikation dokumentiert sowie eine sonografische Kontrolle
des transvaginalen Netzes durchgeführt. Die Frauen wurden über ihre
sexuellen Aktivitäten retrospektiv vor und nach der Einlage des vMESH,
sowie über ihre subjektive Zufriedenheit in Bezug auf ihr Allgemeinbefinden
nach der Operation befragt.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 124 Patienten untersucht, aber nur 53
waren sexuell aktiv und konnten in zwei Gruppen eingeteilt werden:
19 in Gruppe 1 und 46 in Gruppe 2. Es gab keinen signifikanten Unterschied
bezüglich Dyspareunie (OR 1.53, 95% CI [0.26, 8.36], p = 0.71)
oder Schwierigkeiten bei der SF (OR 2.67, 95% CI [0.62, 11.96], p = 0.18)
zwischen den beiden Gruppen. Der Prozentsatz von Schrumpfung und
Netzfältelung war in Gruppe 1 10.5 % / 36.8% und in Gruppe 2 17.6% /
26,5%. Die Patientinnen mit einer SF waren mit der Operation in 68%
der Fälle zufrieden. In 49%, würden sie die Operation wiederholen und
in 19% nur teilweise.
Schlussfolgerung: Diese Studie zeigte keinen signifikanten Unterschied
in der SF zwischen den beiden Gruppen, wobei die Ergebnisse
auch zeigten, dass die Patientinnen in Gruppe 1 eine erhöhte Inzidenz
für Dyspareunie oder Schwierigkeiten bei der SF haben. Der Grund ist,
gemäss unserer Meinung das Vorhandensein von Narben, die zusammen
mit der Schrumpfung und Netzfältelung zu einer zusätzlichen
Minderung / Hindernis der Elastizität der Scheidenwand beitragen
können. Aus diesem Grund können die Narben in der Vaginalwand als
wichtiger Co-Faktor für Dyspareunie angesehen werden. Die Kolporrhaphie,
ist eine einfache Operation die eine bessere SF bringen kann.
Anderseits besteht bei einem Rezidiv ein erhöhtes Risiko für eine Schädigung
der neurovaskuläre Strukturen und somit eine schlechtere SF.
Weitere Studien sind notwendig, um unsere Ergebnisse zu bestätigen.

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster ohne Präsentation / Poster sans présentation
70
Nr. P 156
Einfluss einer vorangegangenen vaginalen Operation
auf das Auftreten von Netzerosionen nach MESH-
Einlage – eine retrospektive Studie
Autoren/ Auteurs: Schyrba V., Bolla D., Dietler S., Schöning A., Lee V.,
Hornung R.
Klinik/ Clinique: Frauenklinik, Kantonsspital St. Gallen
Einführung: Die häufigste Komplikation nach Einlage eines MESH ist
die Netzerosion. Ziel der Studie war die Untersuchung, ob Netzerosionen
nach einer bereits vorangegangenen vaginalen Operation durch
die veränderte Vaskularisation der narbigen Scheidenwand vermehrt
auftreten.
Material und Methoden: Retrospektiv wurde die Anwendung von
vaginalen Netzen bei Patientinnen mit Prolaps mit oder ohne vorangegangenen
vaginalen Operationen zwischen Juli 2006 und Juli 2012
ausgewertet. Jede Komplikation im Zusammenhang mit der Netzeinlage
wurde dokumentiert. Die Netzerosion wurde photografiert und
mittels Lineal ausgemessen. Es wurde eine sonografische Kontrolle des
transvaginalen Netzes durchgeführt. Ein Körperstatus wurde erhoben,
ebenso die subjektive Zufriedenheit der Patientinnen in Bezug auf ihr
allgemeines Befinden nach der Operation.
Ergebnisse: 124 Patientinnen wurden untersucht und in zwei Gruppen
eingeteilt: 78 Patientinnen mit vorangegangenen vaginalen Operationen
(Gruppe 1) und 46 Patientinnen ohne vorangegangener vaginaler
Operation. Es gab keinen signifikanten Unterschied in der Erosionsrate
zwischen den Patientinnen der zwei verschiedenen Gruppen
(17.9% – Gruppe 1 vs. 17.6% – Gruppe 2; p=0.57). Zum Zeitpunkt der
urogynäkologischen Untersuchung betrug das Durchschnittsalter der
Frauen ohne vorangegangener vaginaler Operation 68 Jahre und mit
vorangegangener vaginaler Operation 49 Jahre. Der Prozentsatz der intraoperativen
Komplikationen war in Gruppe 1 2.6 % und in Gruppe 2
4.3 %. Die Anzahl postoperativer Schmerzen und Infektionen innerhalb
der ersten 6 Wochen nach Netzeinlage betrug in Gruppe 1 3.9 % / 2.6
% und in Gruppe 2 10.9 % / 8.7 %. Die Patientinnen waren in 72.6 % der
Eingriffe zufrieden. Unter den Patientinnen mit Netzerosion belief sich
die Zufriedenheit auf 71.4 % in Gruppe 1 und 50 % in Gruppe 2.
Schlussfolgerung: In der vorliegenden Studie konnte kein Zusammenhang
zwischen dem Vorhandensein von präoperativem Narbengewebe
und der Entstehung einer Netzerosion gezeigt werden. Unserer Meinung
nach liegt der Grund für Netzerosionen vielmehr im verwendeten
Netzmaterial, der Erfahrung und Ausbildung des Operateurs und im
Östrogenmangel. Abgesehen davon, sind Patientinnen, die mit einem
transvaginalen Netz therapiert werden, zu größten Teilen zufrieden mit
dieser Art der Operation. Dies gilt insbesondere für jene Patientinnen,
die eine erhöhte Morbidität für eine abdominale Operation haben.
Nr. P 157
Polyarsen-Adamantane als potente Substanzen gegen
chemoresistente Ovarialkarzinomzellen in vitro
Autoren/ Auteurs: 1) Fedier A., 2) Joshi S., 3) Lu D., 2) Zhai X.,
2) Decollogne S., 4) Allen J., 3) Salem G., 1) Jacob F.,
1) Heinzelmann-Schwarz V., 2) Dilda P.J.
Klinik/ Clinique: 1) Biomedizin, Universitätsspital Basel, 2) University of
New South Wales, Adult Cancer Program, Faculty of Medicine, Sydney,
3) Australian National University, Research School of Chemistry, College of
Physical Sciences, Canberra, 4) ANZAC Research Institute, Cancer Pharmacology
Unit, Concord
Einführung: Die intrinsische und die erworbene Chemotherapie-Resistenz
sind mitverantwortlich für das Fehlschlagen von Krebstherapien
und die hohe Mortalität Ovarialkarzinompatientinnen. Neue Therapieoptionen
sind gefordert, insbesondere solche für refraktäre Ovarialkarzinome.
Resistenz kann verursacht sein u.a. durch die erhöhte Expression
von Multidrug-Resistenz-Effluxtransporterproteinen (verhindern
die Akkumulation von Chemotherapeutika in Zellen) und veränderten
Reparaturmechanismen von DNA-Schäden (z.B. DNA Mismatch Repair
MMR). Polyarsen-Adamantane wie Arsenicin A (AsA) und sein Schwefelderivat
AsA-S1 werden als potenzielle Chemotherapeutika betrachtet.
In dieser Arbeit wurden die zytostatischen und zytotoxischen Effekte
von AsA und AsA-S1 in Zelllinien verschiedener Ovarialkarzinom-Subtypen
untersucht, mit Augenmerk auf die Resistenz.
Material und Methoden: Die Effekte auf die Proliferation (MTT-Assay),
die Apoptose (PARP-Cleavage Western Blot), den Zellzyklus (Flow-Zytometrie),
die Superoxidproduktion (MitoSox Assay) und die Mitochondriendepolarization
(JC-1 Färbung) wurden ermittelt.
Ergebnisse: Sowohl AsA als auch AsA-S1 hemmten die Proliferation
von 2008, OVCAR-3, und SKOV3 Zellen (seröse Ovarialkarzinome), von
TOV-21G (klarzelliges), von TOV-112D (endometroides) und von EFO-
27 (muzinöses). AsA-S1 war wirksam im unteren nanomolaren Bereich
und erwies sich zudem als bis zu 20-fach potenter als AsA. Die Proliferationshemmung
ging mit einem Zellzyklusstopp in der G2/M-Phase
einher (gezeigt in SKOV-3 Zellen). AsA and AsA-S1 induzierten die Caspasen-abhängige
Apoptose in diesen Zellen, einhergehend mit Superoxidproduktion
und Mitochondriendepolarization. Hingegen hatten
sowohl die Expression von Multidrug-Resistenzproteinen als auch die
defekte Mismatch-Reparatur (MLH1-defiziente Zellen) keinen negativen
Einfluss auf die zytostatischen und zytotoxischen Effekte von AsA
und AsA-S1.
Schlussfolgerung: Arsenicin A (AsA) und das Schwefelderivat AsA-S1
zeigten sich äusserst effektive gegen die untersuchten Ovarialkarzinomzelllinien.
Diese Effektivität wurde nicht durch die untersuchten
Resistenzmechanismen negativ beeinflusst. Somit könnten AsA und
AsA-S1 potenzielle Substanzen gegen verschiedene Ovarialkarzinome
in Frage kommen, einschliesslich der therapieresistenten Ovarialkarzinome.
Die Entwicklung und die Untersuchung von noch potenteren
Substanzen der Klasse der Polyarsen-Adamantane sind im Gange.

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster ohne Präsentation / Poster sans présentation 71
Nr. P 158
Parasitäre Myome nach laparoskopischer Myomektomie:
eine (noch) selten diagnostizierte Folge von
intraabdominaler Morcellation
Autoren/ Auteurs: Lanz S., Imboden S., Mueller M.D.
Klinik/ Clinique: Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Inselspital Bern
Einführung: Fortschritte in Technik und chirurgischem Instrumentarium,
sowie ein vorteilhafteres Morbiditätsprofil im Vergleich zum offenen
Vorgehen haben dazu geführt, dass Myome zunehmend laparoskopisch
operiert werden. Bei der Morcellation mit einem rotierenden
Messer können Myomstücke in der Bauchhöhle verstreut und unbeabsichtigt
dort belassen werden. Diese können Anschluss an intraabdominales
Gewebe und Blutversorgung gewinnen und sich zu sogenannten
parasitären Myomen entwickeln.
Material und Methoden: Wir beschreiben den Fall einer Patientin
mit zwei parasitären Trokarmyomen 8 Jahre nach LSC- Myomektomie.
Hauptdiagnose war eine primäre Sterilität bei Uterus myomatosus.
Nach der Myomektomie hatten 3 erfolglose ICSI stattgefunden. Zum
Zeitpunkt der Konsultation war die Patientin bis auf leichte Unterbauchschmerzen
links beschwerdefrei.
Ergebnisse: Das präoperative MRI zeigte nebst multiplen intramuralen
und subserösen Myomen eine 7x9cm grosse Raumforderung ventral
der ala ossis ilii links ohne Kontakt zum Uterus. Intraoperativ entpuppte
sich diese als retroperitoneal gelegenes parasitäres Myom im Bereich
einer ehemaligen Trokarnarbe. Ein zweites, 3cm grosses parasitäres
Myom fand sich am parietalen Peritoneum im Bereich der 5mm Arbeitstrokarnarbe
parainguinal rechts implantiert. Die Myome wurden
laparoskopisch entfernt. Histologisch zeigte sich 486g benignes Leiomyomgewebe
Schlussfolgerung: Intraabdominal verbliebene Myomstücke nach
Morcellation können sich unter bestimmten Bedingungen zu parasitären
Myomen entwickeln, welche zu Beschwerden und Folgeoperationen
führen können. Ob in unserem Fall die hormonelle Stimulation im
Rahmen der Kinderwunschbehandlung Implantation und Wachstum
der Myome begünstigt hat muss spekulativ bleiben. Synchron zur Zunahme
der laparoskopischen Myomektomie und der Verbreitung von
Morcellatoren ist mit einer steigenden Anzahl von Patientinnen mit
dieser iatrogenen Pathologie zu rechnen. Das Bewusstsein für dieses
Krankheitsbild muss geschärft und grösste Sorgfalt beim Bergen von
morcellierten Gewebestücken gefordert werden.
Nr. P 159
Sonographische vs anatomische Harnröhrenlängenmessung
- ist die alleinige Kathetermessung zur optimalen
Bandpositionierung ausreichend?
Autoren/ Auteurs: 1) Rautenberg O., 1) Münst J., 1) Meier C.,
1) Rautenberg W., 2) Kuszka A., 2) Kociszewski J., 1) Viereck V.
Klinik/ Clinique: 1) Blasenzentrum, Frauenklinik, Kantonsspital Frauenfeld,
2) Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Evangelisches Krankenhaus
Hagen-Haspe
Einführung: In der Behandlung der weiblichen Harninkontinenz hat
sich die präoperative Messung der individuellen Urethralänge zur optimalen
Platzierung der suburethralen Schlinge etabliert. Die Urethralänge
kann intraoperativ mittels Katheter und /oder sonographisch
bestimmt werden. Um die Relevanz der sonographischen Messung zu
evaluieren, verglichen wir diese mit der Ballonkatheter-Längenmessung.
Material und Methoden: Im Rahmen der präoperativen Abklärungen
vor TVT-Bandeinlage wurde im Zeitraum von 10/2011 – 09/2012 bei
152 Patientinnen präoperativ die sonographische Urethralänge und
intraoperativ die anatomische Urethralänge mittels skaliertem Messkatheter
bestimmt. Messungenauigkeiten wurden durch Mehrfachmessungen
minimiert. Beim Vergleich der Messdaten galt es zu beachten,
dass sich sonographisch lediglich die 7-8 mm lange Pars diaphragmatika
und supra-diaphragmatika (20-25 mm) der Urethra echoarm und
somit vom echoreichen Musculus sphincter urethrae externus gut abgrenzbar
darstellen. Die aus unverhorntem Plattenepithel bestehende
Pars infra-diaphragmatika (Papilla urethralis) ist ca. 2-5 mm lang und
sonographisch bei orthograder Positionierung des Schallkopfes zur
Körperachse nicht darstellbar.
Ergebnisse: Die präoperativ gemessene sonographische Urethralänge
betrug durchschnittlich 29,7 mm (Range 13,0- 40,3 mm), die intraoperativ
gemessene anatomische Urethralänge 32,8 mm (Range 19,5- 46,7
mm). Bei 20 (13,2 %) Patientinnen wurde intraoperativ mittels Messkatheter
eine kürzere Urethralänge gemessen, als zuvor sonographisch
(2,0 mm, Range 0,2- 7,0 mm).
Schlussfolgerung: Während sich bei den meisten Patientinnen die sonographisch
gemessene Urethralänge wie erwartet kürzer als die anatomische
darstellt, zeigte sich in einigen Fällen eine anatomisch deutlich
kürzere Urethra. Eine Erklärung hierfür war eine sonographisch in
diesen Fällen darstellbare Trichterbildung im Bereich des Blasenhalses,
die zu einer intraoperativ falsch kurz gemessenen Urethra führte. Bei
lediglich intraoperativer Urethralängenmessung mittels Katheter führt
dies zu einer zu distalen Bandeinlage, was, wie unsere Studien zeigten,
das Outcome verschlechtert. Wir empfehlen daher die kombinierte Urethralängenmessung,
sonographisch und mit skaliertem Ballonkatheter.

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster ohne Präsentation / Poster sans présentation
72
Nr. P 160
Schwangerschaften nach frühem vorzeitigen Blasensprung:
Outcome aus den Jahren 2000 bis 2008 im
Universitätsspital Basel
Autoren/ Auteurs: 1) Gyger M., 2) Lapaire O., 2) Hösli I.
Klinik/ Clinique: 1) Neue Frauenklinik, Luzerner Kantonsspital, 2) Frauenklinik,
Universitätsspital Basel
Einführung: Die Studie hatte zum Ziel, das Outcome von Schwangerschaften
mit vorzeitigem Blasensprung bei Frühgeborenen (PPROM)
zwischen 16+0 und 36+6 von 2000 bis 2008 in der Frauenklinik der Universität
Basel zu untersuchen.
Material und Methoden: Longitudinalstudie mit retrospektiver Analyse
der Messdaten bei PPROM. Der primäre Endpunkt war das neonatale
Überleben. Die sekundären Kriterien waren Latenzperiode, die neonatalen
sowie mütterlichen Spätfolgen. Es wurden 360 Patientinnen
eingeschlossen. Ausgeschlossen Mehrlingsschwangerschaften und
Schwangerschaften mit Fehlbildungen. Die Gruppenaufteilung erfolgte
nach Gestationsalter: 1. bis 18+6, 2. 19+0 bis 24+6, 3. 25+0 bis 29+6,
4. 30+0 bis 33+6, 5. 34+0 bis 36+6 und nach Zeitperiode: 2000 bis 2004 ,
2005 bis 2008. Statistische Auswertung mittels (X2)- Test, Fischer-exact-
Test für kategorische Variablen, gepaart und nicht gepaarter t-Test für
parametrische kontinuierliche Variablen.
Ergebnisse: Der Median des mütterlichen Alters lag bei 32.0 Jahren.
24 von 360 Früh-oder Neugeborene verstarben. In der Gruppe mit
Ahydramnie oder Oligohydramnion starben mehr Kinder als in der
mit normaler Fruchtwassermenge [18 (81.8%) vs. 4 (18.2%), p: 0.012].
Vergleich zwischen der Gruppe der verstorbenen Kinder mit denen,
die überlebten:
Kind überlebt Kind verstorben
Histologisch
gesicherte Chorioamnionitis 37 von 283 (13.1%) 17 von 24 (65.4%)
Antibiotische Therapie 200/269 (74.3) 18/19 (94.7)
Tokolyse 132/312 (42.3) 9/26 (34.6)
Intrauterine Infektion 95/244 (38.9) 8/20 (40.0)
Neonatale Sepsis 36/ 290 (12.4) 3/5 (60.0)
Künstliche Befruchtung 16/321 (5) 4/26 (15.4)
Postpartale Blutung 14/ 320 (4. 4) 4/23 (17.4)
Plazentarrest 26/317 (8.2) 10/25 (40.0)
Nachkürettage 22/ 318 (6.9) 13/26 (50.0)
Anmerkung: Die unterschiedlichen Gesamtzahlen resultieren aus Missings.
Den Einfluss des Geschlechts zeigte kein signifikantes Resultat (p:
0.422). Prozentual sind mehr weibliche als männliche Feten verstorben
(9.2% vs. 6.3%). Alle verstorbenen Kinder in der Gruppe mit ARDS erlitten
ein ARDS (n=5), bei der anderen Gruppe 41 (14.6%) von 281. Die
mittlere Latenzperiode (PPROM-Geburt) bei den verstorbenen Kindern
war 8.32 Tage, bei den überlebenden Kindern 4.95. Wobei die kürzeste
0 Tage in beiden Gruppen und die längste 35 vs. 103 Tage war.
Nr. P 161
Gravidanza dopo trattamento laparoscopico di un
carcinoma della cervice
Autoren/ Auteurs: Lauria F., Polli C., Filippakos F., Andreoli I., Jemec M.,
Biedermann K., Gyr Th.
Klinik/ Clinique: Ente Ospedaliero Cantonale, Lugano
Introduzione: Il carcinoma della cervice è spesso una malattia della
donna in età fertile. Negli ultimi anni, trattamenti meno radicali che
non compromettono una futura gravidanza si sono diffusi per i primi
stadi. Presentiamo il caso di una donna 33enne sottoposta ad intervento
conservativo per un carcinoma della cervice stadio FIGO lb1.
Caso: 33enne GIIIP0 (salpingotomia destra per GEU 2010, salpingectomia
sinistra per GEU 2011, aborto dopo FIVET 2011) viene sottoposta
a conizzazione per HSIL dicembre 2011. All’esame istologico riscontro
di un carcinoma squamocellulare invasivo, G2 di 6mm, infiltrazione di
6 mm, margine esocervicale interessato. Dopo dovuta informazione, a
febbraio 2012 viene eseguita la trachelectomia con linfonodo sentinella
e linfadenectomia pelvica in laparoscopia. All’ esame istologico un carcinoma
squamocellulare invasivo, G3 pT1b1pN0(0/19)M0, margini negativi.
La paziente viene sottoposta a follow-up trimestrale. Insorgenza
di gravidanza spontanea a luglio 2012. Cervice residua 8mm. A 9 sdg,
cerchiaggio cervicale per via laparoscopica con Mercilon 4. A 24 sdg
Pap-test negativo. A 25+1/7 sdg comparsa di contrazioni. Cervicometria
invariata. Per un sospetto di una corioamnioite terapia antibiotica e
maturazione polmonare. Il giorno successivo PPROM. La paziente viene
trasferita presso il Kantonsspital di Coira, dove a 25+5/7 sdg subisce un
taglio cesareo d’urgenza per corioamnioite. Nasce una femmina di 795
g, che nei primi giorni post-parto ha necessitato di terapia con CPAP. Il
successivo decorso è stato privo di complicazioni.
Discussione: Il trattamento conservativo del carcinoma della portio
rappresenta un’ alternativa in donne con desiderio di prole, purché
siano soddisfatti i seguenti criteri: • età inferiore a 40 anni • stadio IA1
con invasione vascolare, IA2, IB1 senza invasione vascolare • tipo squamocellulare
o adenocarcinoma • linfonodi negativi Il tasso di recidiva
locale negli stadi iniziali, è equiparabile (2-3% dei casi) alla terapia radicale.
Un’ isterectomia radicale dopo la gravidanza non è contemplata. Il
66% ca delle gravidanze finisce con una nascita vitale. Il tasso di aborti
del primo trimestre è uguale a quello di una popolazione sana, mentre
quello del secondo trimestre come anche il parto prematuro sono al di
sopra della media. La terapia conservativa negli stadi precoci del carcinoma
della portio è una valida alternativa. La paziente deve essere
ben informata del rischio elevata di complicazioni e di parto prematuro.
Schlussfolgerung: Das neonatale Outcome, respektive das kindliche
Überleben, ist insbesondere von der Schwangerschaftswoche in der
sich der frühe vorzeitige Blasensprung ereignet und dem Nachweis einer
intrauterinen Infektion, abhängig.

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster ohne Präsentation / Poster sans présentation 73
Nr. P 162
Case Report: Heterotope Schwangerschaft
Autoren/ Auteurs: 1) Sajjadi K., 1) Söhnchen N., 1) Nietlispach B., 2) Raff J.,
1) Zen Ruffinen F.
Klinik/ Clinique: 1) Geburtshilfe und Gynäkologie, 2) Abteilung Radiologie/
Spitalzentrum Oberwallis, Visp
Einführung: Das gleichzeitige Auftreten einer intrauterinen und extrauterinen
Gravidität wird als heterotope Schwangerschaft (SS) bezeichnet.
Die Inzidenz liegt bei spontan aufgetretener SS bei 1: 30.000, nach
IVF bei 1:3900. Die häufigsten Symptome sind Unterbauchschmerzen,
Schwindel und vaginale Blutungen. Die Diagnosestellung erfolgt über
die Anamnese, Klinik, Schwangerschaftstest und vor allem mittels des
transvaginalen Ultraschalls. Die Bestimmung des beta-HCGs bringt
keine diagnostischen Vorteile bei gleichzeitiger intrauteriner Schwangerschaft.
Die Diagnose wird häufig zwischen der 5. und 8. Schwangerschaftswoche
gestellt. Sie ist durch das Vorliegen einer gleichzeitigen
richtig platzierten Schwangerschaft, welche „in Sicherheit“ wiegt, erschwert.
Bei vorhandenem Kinderwunsch verbietet sich eine Therapie
mit fetoziden Substanzen.
Fallbericht: Notfallmässige Vorstellung einer 24 jährigen Zweitgravida
Nullipara in der 8 1/7 Schwangerschaftswoche (SSW) mit Unterbauchschmerzen
rechts und vaginaler Schmierblutung. Die Schmerzen haben
zwei Tage zuvor angefangen und an Intensität zugenommen. In der gynäkologischen
Vorgeschichte vielen eine Chlamydieninfektion sowie
eine laparoskopisch diagnostizierte undurchlässige Tube rechts auf.
Im abdominalen und transvaginalen Ultraschall zeigte sich eine intrauterine
Gravidität (IUG) mit positiver Herzaktion, dem Gestationsalter
entsprechend. Beide Ovarien waren unauffällig, das Corpus luteum
wurde linksseitig gesichtet, die freie Flüssigkeit war nicht vermehrt. Lateral
des rechten Ovars konnten wir in der rechten Tube eine extrauterine
Schwangerschaft (EUG bzw. Tubar SS) mit positiver Herzaktivität
diagnostizieren. Bei bestehendem Kinderwunsch erfolgte die laparoskopische
Salpingektomie.
Diskussion: Trotz des seltenen Auftretens heterotoper Schwangerschaften
(vermutlich einmal alle 40 Jahre bei uns im Spital) sollte man
bei abdominellen Schmerzen und Blutungen in der Frühschwangerschaft
immer auch an diese Möglichkeit denken. Nur die konsequent
durchgeführte Ultraschalluntersuchung kann bei Diagnose einer intrauterinen
Schwangerschaft diese Differentialdiagnose entkräften.
Hierzu müssen immer beide Ovarien und Adnexregionen eingesehen
werden. Bei bestehendem Kinderwunsch muss die operative Therapie
berücksichtigen, dass eine Verlaufskontrolle mittels der beta-HCG-Werte
unmöglich ist. Aus diesem Grund empfiehlt sich die Salpingektomie
oder – falls dies nicht gewünscht ist und bei guter Compliance- konsequente
regelmässige klinische und sonographische Kontrollen.
Nr. P 163
MXI1, Tumor Hypoxie und der Warburg Effekt im
Mammakarzinom
Autoren/ Auteurs: Gutsche K., Stucki M., Fink D., Leo C.
Klinik/ Clinique: Klinik für Gynäkologie, UniversitätsSpital Zürich
Einführung: Das schnelle Wachstumsverhalten solider Tumoren resultiert
häufig in ihrer insuffizienten vaskulären Versorgung. Dies verursacht
alternierende Phasen der Hypoxie und Reoxygenierung in
intratumoralen Arealen. Hypoxie fördert die maligne Progression von
Tumoren, da sie das invasive und metastatische Potenzial erhöht sowie
Therapieresistenz verursachen kann. Otto Warburg beschrieb das Phänomen
der aeroben Glykolyse. Dabei nutzen Tumorzellen auch in Normoxie
die Glykolyse zur ATP-Gewinnung, anstelle der effizienteren oxidativen
Phosphorylierung. Die diesem metabolischen Switch zugrundeliegenden
molekularen Mechanismen sind bis heute weitgehend
ungeklärt. In einer vorangegangenen Studie an Cervixkarzinomzellen
haben wir den Effekt alternierender Hypoxie und Reoxygenierung auf
die Genexpression mittels DNA-Arrays untersucht. Dabei konnte eine
Gruppe von Genen identifiziert werden, deren Expression unabhängig
vom Vorliegen der Hypoxie geworden war und die somit auch unter
normoxischen Bedingungen hochreguliert waren. Eines dieser Kandidatengene
ist MXI1, welches am Switch von aerobem Stoffwechsel zu
anaerober Glykolyse beteiligt ist. Ziel der vorliegenden Arbeit ist die
Charakterisierung von MXI1 in Brustkrebszelllinien. Dabei soll seine
mögliche Beteiligung am Warburg-Effekt genauer analysiert werden.
Material und Methoden: Die Mammakarzinomzelllinien T47D und
SUM149PT sowie die Cervixkarzinomzelllinie SiHa werden unter wechselnder
Hypoxie (24h) und Reoxygenierung (48h) über drei Monate kultiviert
und zu definierten Zeitpunkten Proben entnommen. Gen- und
Proteinexpression von MXI1 werden mittels qRT-PCR und Western Blot
analysiert. Ein Effekt auf die mitochondriale Biogenese wird mittels
qRT-PCR bestimmt.
Ergebnisse: MXI1 ist in T47D, SUM149PT und SiHa nach 24 h Hyoxie
sowohl in der qRT-PCR als auch im Western Blot hochreguliert. Nach der
ersten Reoxygenierungsphase ist in allen Zelllinien eine Downregulation
auf den Basiswert nachweisbar. Mit fortschreitenden Hypoxiezyklen
steigt die MXI1 mRNA Expression linear an. Weiterhin beschreiben wir
den Einfluss alternierender Hypoxie und Reoxygenierung über drei Monate
auf die Hochregulierung von MXI1 in diesen Krebszelllinien.
Schlussfolgerung: Die aus dieser Arbeit hervorgehenden Studienergebnisse
leisten einen Beitrag, um die Rolle von MXI1 für das aggressive
Tumorverhalten zu verstehen. Weitere Analysen müssen die klinische
Bedeutung von MXI1 untersuchen.

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster ohne Präsentation / Poster sans présentation
74
Nr. P 164
Vitiligo - Assoziation mit internistischen Grunderkrankungen
und Trigger Schwangerschaft
Autoren/ Auteurs: Kapfhammer E., Schuller C., Furrer P., Honegger Ch.M.
Klinik/ Clinique: Zuger Kantonsspital, Baar
Einführung: Die Vitiligo ist mit einer Inzidenz von 0,5-2% eine seltene,
erworbene Pigmentierungsstörung der Haut. Man vermutet eine zum
Teil irreversible Schädigung von Melanozyten im Rahmen von Autoimmunprozessen.
Die Genese der Erkrankung ist multifaktoriell, neben
einer genetischen Disposition werden Umwelteinflüsse diskutiert. Zudem
weisen 30% der Patientinnen mit Vitiligo eine oder mehrere Autoimmunerkrankungen
auf.
Fallbericht: Eine 35-jährige II-Para wies zwei Tage postpartal eine
deutliche Depigmentierung der Areola beidseits auf. Bereits seit dem
zweiten Trimenon bestand eine Hautveränderung axillär, mit einer Entfärbung
der Haut und der Behaarung. Weitere Manifestationen traten
im Verlauf der Schwangerschaft im Bereich der Mamille und der Vulva
auf, welche sich zirkulär vergrösserten und postpartal stagnierten.
Sechs Wochen nach der Geburt zeigten sich die Läsionen unverändert.
Die Patientin berichtet ebenfalls über eine Pigmentierungsstörung bei
ihrer Mutter. Der Schwangerschaftsverlauf ansonsten war unauffällig.
Am errechneten Termin wurde ein gesundes Neugeborenes mittels Vakuumgeburt
geboren.
Diskussion: Studien beschreiben verschiedene genetische Merkmale,
welche in Assoziation mit dem Krankheitsbild der Vitiligo stehen. Patientinnen
mit positiver Familienanamnese haben ein zehnfach erhöhtes
relatives Krankheitsrisiko. Zudem besteht eine erhöhte Koinzidenz mit
Autoimmunerkrankungen, die potentiell das Outcome einer Schwangerschaft
beeinflussen können. Im Vordergrund hierbei stehen Morbus
Hashimoto, Morbus Basedow, Diabetes mellitus Typ I und Lupus erythematodes.
Zusätzlich begünstigen Traumata und Stress die Entstehung
der Vitiligo und aggravieren ihren klinischen Verlauf.
Nr. P 165
Adénocarcinome de l’ouraque. A Propos de un cas et
revue de la littérature
Autoren/ Auteurs: 1) De Padova R., 2) Fateri R., 3) Monnard E., 1) Vlastos
A.T., 1) Bouquet de Jolinière J., 1) Ben Ali N., 1) Khomsi F., 1) Feki A.
Klinik/ Clinique: 1) Service de gynécologie et obstétrique, 2) Service d’urologie,
3) Service de radiologie/ Hôpital Cantonal de Fribourg
Introduction: Le cancer de l’ouraque est une tumeur rare qui survient
dans moins de 0,34% des cancers de vessie, elle représente 20 à 40%
des adénocarcinomes de la vessie. C’est une tumeur qui reste très
agressive et infiltrante. Non diagnostiqué à un stade précoce, son évolution
rapide rend son pronostic très sombre. A travers un cas d’adénocarcinome
de l’ouraque chez une patiente de 46 ans, nous avons voulu
présenter les aspects épidémiologiques, cliniques, histologiques, thérapeutiques
et évolutifs de cette maladie extrêmement rare.
Matériel et méthode: Nous rapportons un cas et réalisons une revue
de la littérature
Obvservation: Il s’agit d’une patiente de 46 ans tabagique IIIG IIIP en
péri ménopause depuis un an, qui s’est présentée pour des troubles
mictionnels avec hématurie et une masse pelvienne. L’exploration radiologique
suspecte un envahissement vésical. Celui-ci est confirmé
lors d’une cystoscopie avec biopsie. Le diagnostic retenu est celui de
tumeur de l’ouraque. La patiente a eu une cystectomie partielle avec
curage ganglionnaire
Conclusion: Le cancer de l’ouraque est une forme rare de tumeur de
vessie. Sa latence clinique rend son pronostic péjoratif au moment du
diagnostic. Sa situation pelvienne peut également faire égarer le diagnostic.
Schlussfolgerung: Die Vitiligo ist eine seltene Erkrankung. Insbesondere
die Erstmanifestation während einer Schwangerschaft - stellt eine
Rarität dar. Aufgrund der Assoziation mit Autoimmunerkrankungen
sind bei Erstdiagnose Abklärungen hinsichtlich bestehender Autoimmunerkrankungen
indiziert, um potentielle Risiken für die Schwangerschaft
zu erkennen und ein optimales Outcome für Mutter und Kind zu
gewährleisten.

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster ohne Präsentation / Poster sans présentation 75
Nr. P 166
Tumor-assoziierte Carbohydrate (TAC) in gynäkologischen
Tumoren: Potenzielle Biomarker zur Früherkennung
und Prognosestellung
Autoren/ Auteurs: Pochechueva T., Jacob F., Fedier A.,
Heinzelmann-Schwarz V.
Klinik/ Clinique: Gynäkologische Forschungsgruppe, Departement Biomedizin,
Universitätsspital Basel
Einführung: Karzinome des Ovars und der Brust sind die häufigsten
und tödlichsten Erkrankungen bei Frauen. Die Identifikation von verlässlichen,
nicht-invasiven und erschwinglichen Tumormarker ist deshalb
äusserst wichtig. Carbohydrate (auch Glykane genannt) sind wichtige
Moleküle in vielen biologischen Prozessen. Von der Norm abweichende
Glykosylierung von Lipiden und Proteinen finden sich häufig in
der Karzinogenese und führt zur Expression von Tumor-assoziierten
Carbohydraten (TAC). Die Expression von TAC auf Tumorzellen geht
typischerweise mit dem Tumor-Grading, der Tumorinvasion, der Metastasierung
und einer ungünstigen Prognose einher. Die dafür verantwortlichen
molekularen Mechanismen sind noch wenig bekannt. TAC
befinden sich meist an der Tumorzelloberfläche und werden deshalb
als mögliche Prognosemarker betrachtet. Mit wachsendem Interesse
an TAC werden laufend neue Tumor-spezifische Kandidaten entdeckt.
Potenzielle Carbohydrat-Tumormarker gelten als vielversprechend für
die Früherkennung gynäkologischer Karzinome und für die Entwicklung
von spezifischen Therapien.
Nr. P 167
Traitement conservateur d’une grossesse intra
murale rompue
Autoren/ Auteurs: Osman S., Ben Amor S., Vlastos A.T., Dubuisson J.-B.,
Feki A., Fadhlaoui A.
Klinik/ Clinique: Service de Gynécologie Obstétrique de l’Hôpital Cantonal
de Fribourg
Introduction: La grossesse intra murale est une forme rare de grossesse
ectopique, difficile à diagnostiqué et généralement compliqué
par une rupture utérine.
Matériel et méthode: Case report et revue de la littérature.
Résultats: Il s’agit d’une patient de 38 ans, 5G 1P, chez qui une grossesse
intra mural a été diagnostiqué par ultrason et confirmé par IRM.
La patiente a eu une rupture utérine qui a nécessité une laparotomie et
un traitement conservateur a pu être entreprit.
Conclusion: Un diagnostic précoce est nécessaire pour bénéficier d’un
traitement conservateur.
Material und Methoden: Diese Literaturübersicht bietet eine Zusammenstellung
der verbreiteten TAC bezüglich deren Vorkommen in gynäkologischen
Karzinomen, deren Bedeutung für klinische Outcome-
Parameter und deren biologischen Funktion sowie der neuen der Technologien
in der TAC-Forschung.
Ergebnisse: Die wichtigsten TAC bei den gynäkologischen Karzinomen
gehören zu den Glykosphingolipiden, zu den Lewis-Antigene und zu
den Kernstrukturen des Mucin-Typs. Charakteristische Veränderungen
bei TAC sind die Rückbildung, die verstärkte Verästelung und die Sialylation
von Carbohydraten. Veränderte Expression von TAC korreliert
mit dem Potenzial zur Metastasierung und mit der Ueberlebensrate.
Einige natürlich im Blut und Aszites vorkommende Anti-Carbohydrat-
Antikörper, welche sich früh während der Karzinogenese bilden, werden
als Screening Tool für Früherkennung und Prognosestellung betrachtet.
Schlussfolgerung: Tumor-assoziierte Carbohydrate (TAC) könnten
exzellente Biomarker sein. Neue und leistungsfähigere Hochdurchsatz-
Platformen (Glykan- und Glykopeptidemicroarrays, Surface-Plasmon-
Resonanzarray, Suspensionarray) werden laufend entwickelt, welche
nicht nur für die TAC-Forschung sondern auch im klinischen Alltag für
die Diagnose- und Prognosestellung und für die Entwicklung und Anwendung
von massgeschneiderten Therapien von Nutzen sein könnten.

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster ohne Präsentation / Poster sans présentation
76
Nr. P 168
Das Dilemma radiäre Narbe
Autoren/ Auteurs: 1) Schraag S.M., 1) Gabriel N., 2) Varga Z., 1) Fink D.,
1) Leo C.
Klinik/ Clinique: 1) Klinik für Gynäkologie, 2) Pathologie/
UniversitätsSpital Zürich
Einführung: Das biologische Verhalten der radiären Narbe ist unklar.
Die Datenlage in Bezug auf das weitere Procedere bei stanz- bzw. vakuumbioptisch
diagnostizierter radiärer Narbe ist uneinheitlich. In den
bisher publizierten Arbeiten wurden Kollektive von im Schnitt 43 Frauen
untersucht, wobei die minimale Anzahl bei einer Frau, die maximale
Anzahl bei 278 Frauen lag. Prinzipiell wird zu einer offenen Nachresektion
des Biopsieareales geraten. Gemäss Literatur liegt die Wahrscheinlichkeit,
in der Histologie des Nachresektates eine höhergradige Läsion
wie ein DCIS oder invasives Karzinom zu finden, bei 8.3%.
Material und Methoden: Die Daten aller Patientinnen mit radiärer
Narbe ohne Atypien, DCIS oder Karzinom in der Stanz- oder Vacuumbiopsie,
welche von 2006 bis Ende 2012 am Brustzentrum des Universitätsspitals
Zürich behandelt wurden, wurden in diese retrospektive
Analyse eingeschlossen.
Ergebnisse: Bei gesamthaft 31 Frauen wurde in der Biopsie eine radiäre
Narbe diagnostiziert. In 10 Fällen (10/31) entschieden sich die Frauen
gegen eine Nachresektion. Stattdessen wurden in der Folge regelmässige
bildgeberische Kontrollen durchgeführt. In 2 Fällen (2/31) fehlt
das Follow-up. Bei 19 Patientinnen erfolgte die offene Nachresektion.
Dabei zeigte sich in 8 Fällen (8/19, 42.1%) eine unauffällige Histologie
ohne radiäre Narbe. In 9 Fällen (9/19, 47.4%) zeigte sich in der Histologie
des Nachresektates eine persistierende radiäre Narbe, klassische
lobuläre Neoplasie, Papillom oder FEA. In 2 Fällen (2/19, 10.5%) liess
sich in der Nachresektion ein DCIS nachweisen. Ein invasives Karzinom
wurde in keinem der Fälle diagnostiziert.
Schlussfolgerung: Bei der radiären Narbe handelt es sich um eine Läsion
unsicheren Verhaltens, wobei in unserer Analyse in 10.5% in der
definitiven Histologie doch ein DCIS nachgewiesen wurde. Dies entspricht
auch der in der Literatur beschriebenen Unterschätzungsrate.
Aufgrund unserer Daten kann die gängige Empfehlung zur Nachresektion
einer radiären Narbe eindeutig unterstützt werden. Um klare
Richtlinien zu formulieren, bedürfte es jedoch Studien mit grösseren
Kollektiven.
Nr. P 169
Die reproduktive und sexuelle Gesundheit von „Migrantinnen“:
Das Beispiel Schwangerschaftsabbruch
Autoren/ Auteurs: 1) Gezer-Dickschat S., 2) Frey Tirri B., 1) Tschudin S.,
1) Bitzer J.
Klinik/ Clinique: 1) Frauenklinik, Universitätsspital Basel, 2) Frauenklinik,
Kantonsspital Bruderholz
Einführung: Globalisierung, Migration und sozialer Wandel mit einer
zunehmenden kulturellen und sprachlichen Vielfalt bei Patienten stellt
Fachpersonen insbesondere im Bereich reproduktive und sexuelle Gesundheit
vor neue Herausforderungen, auf die sie kaum vorbereitet
sind. Beim Beispiel des Schwangerschaftsabbruchs geht dies einher
mit spärlichen Forschungsdaten und einer doppelt so hohen Rate an
Abruptiones bei ‚Migrantinnen’ verglichen mit Schweizerinnen. In vorliegender
Studie wurde untersucht, ob und welche Unterschiede bei
Frauen mit einer Abruptio unter besonderer Berücksichtigung deren
Nationalität identifiziert werden können. Dies wird exemplarisch anhand
des Jahres 2008 dargestellt.
Material und Methoden: In einer retrospektiven Longitudinalstudie
(1.1.2004 bis 31.12.2008) wurden aus Dossiers von Frauen mit Abruptio
an der Frauenklinik des Universitätsspitals Basel deren soziodemographischen
Daten und für die Fragestellung relevante Daten (z.B. Kontrazeption
bei Konzeption und nach Abruptio) extrahiert. Die Auswertung
der Daten erfolgt mittels SPSS Version 18. Neben einer deskriptiven
Statistik wird die Gruppe der Schweizerinnen mit Abruptio mit der
Gruppe anderer Nationalität verglichen und auf signifikante Unterschiede
hin geprüft.
Ergebnisse: Im Jahr 2008 zeigt der Kanton Basel-Stadt die dritthöchste
Rate an Abruptiones pro 1000 Frauen im gebärfähigen Alter in der
Schweiz. 83% dieser Abbrüche erfolgten in der Frauenklinik Basel, wobei
zwei Drittel der 293 Frauen einen Migrationshintergrund haben.
Der höchste Anteil lag bei Frauen aus der Türkei und Ländern des ehemaligen
Jugoslawien. Zum Zeitpunkt der Konzeption wurde keine Methode
oder das Kondom verwendet und nach Abruptio waren IUD und
orale Kontrazeptiva die Methoden der Wahl. Keine Unterschiede zeigen
sich zwischen den Schweizerinnen und den ‚Migrantinnen’ bezüglich
Verhütungsverhalten. Signifikante Unterschiede zeigen sich aber bezogen
auf Familienstatus und Anzahl der Kinder. Insgesamt zeigt sich
ein hoher Anteil schwieriger sozio-ökonomischer Verhältnisse bei den
betroffenen Frauen.
Schlussfolgerung: Neben der dringenden Notwendigkeit ein besseres
Verständnis für die Gründe von ‚Migrantinnen’ für eine Abruptio zu erhalten
und mögliche Barrieren für eine effektive Verhütung zu identifizieren,
zeigen diese Daten die Notwendigkeit Angebote zu definieren
und zu etablieren um eine optimale Versorgung aller Frauen in sozialer,
kultureller und sprachlicher Hinsicht zu gewährleisten.

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster ohne Präsentation / Poster sans présentation 77
Nr. P 170
Die Rolle der epithelialen mesenchymalen Transition
(EMT) im triple-negativen Mammakarzinom
Autoren/ Auteurs: Cotic Ch., Pomp V., Fink D., Varga Z., Leo C.
Klinik/ Clinique: 1) Klinik für Gynäkologie, 2) Institut für Klinische Pathologie/
UniversitätsSpital Zürich
Einführung: Das triple-negative Mammakarzinom (TN) wird durch
die Abwesenheit von Östrogen-, Progesteron- und Her2neu- Rezeptoren
charakterisiert und macht ca. 10-20% aller Mammakarzinome aus.
Diese Karzinome zeigen typischerweise eine frühe viszerale Metastasierung
und sprechen in der Regel schlechter auf die üblichen Behandlungsstrategien
an. Wir haben in unserer Studie die Rolle der epithelialen
mesenchymalen Transition (EMT) in Bezug auf ihre prognostische
Relevanz bei TN Mammakarzinomen untersucht.
Material und Methoden: Es wurde ein Tissue-Microarray (TMA) aus
asservierten Tumorgeweben von 73 triple-negativen Mammakarzinomen,
die im Jahre 2006-2011 im Institut für Klinische Pathologie des
UniversitäsSpital Zürich diagnostiziert wurden, erstellt. Der TMA wurde
mit folgenden EMT-Markern immunhistochemisch untersucht: SLUG,
E-Cadherin und mTOR (phosphorylierte Variante). Das Reaktionsmuster
wurde mit einem standardisierten Score ausgewertet und mit den
klinischen Parametern (Metastasierungsgrad, Nodalstatus, Tumorgrösse
etc.) korreliert. Als Kontrollgruppe wurde ein TMA aus gemischten
Mammakarzinomen (n= 608) gewählt, welche mehrheitlich hormonrezeptor-
und Her2- positive Karzinome beinhaltet. Auch dieser TMA wurde
mit den oben genannten Markern gefärbt sowie mit Hilfe desselben
Scores ausgewertet.
Ergebnisse: Triple-negative Mammakarzinome exprimieren deutlich
häufiger den Transkiptionsfaktor SLUG im Vergleich zu der Kontrollgruppe.
Es konnte kein Unterschied zwischen dem TN-Kollektiv und
der Kontrollgruppe in Bezug auf mTOR- und E-Cadherin-Expression
festgestellt werden. In unserem TN-Kollektiv zeigten nahezu alle metastasierten
Tumore eine Überexpression für mTOR (phosphorylierte
Variane) und SLUG.
Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die
Überexpression von einigen EMT-assoziierten Markern wie SLUG und
mTOR (phosphorylierte Variante) als negativer Prognosemarker bei
triple-negativen Mammakarzinomen anzusehen ist. SLUG- und mTOR-
Expression wurde in unserem TN-Kollektiv mit erhöhtem Metastasierungspotential
assoziiert. Wir konnten in dieser Studie keine Assoziation
zwischen biologisch ungünstigem Verlauf und E-Cadherin-Expression
feststellen. Unsere Daten könnten einen möglichen Ansatz für neue
Therapieformen der triple-negativen Karzinome sein, welche weiterer
Untersuchungen bedarf.
Nr. P 171
Vessie hyperactive post MGF/MSF type III
Autoren/ Auteurs: Abdulcadir J., Undurraga M., Dällenbach P., Petignat P.
Klinik/ Clinique: Hôpitaux Universitaires de Genève
Introduction: Les possibles complications urinaires à long terme de la
mutilation génitale féminine / excision (MGF / MSF) de type III, également
appelée infibulation sont diverses: miction lente, infections
urinaires récidivantes, miction goutte à goutte / miction prolongée,
dysurie, stagnation de l’urine derrière la cicatrice avec la formation de
calculs, et vidange incomplète de la vessie. L’incontinence urinaire et
la vessie hyperactive (OAB) sont répertoriés comme possibles complications
à long terme de l’infibulation, mais aucun cas n’a été signalé à
ce jour. Nous reportons pour la première fois un cas d’hyperactivité vésicale
après MGF / MSF de type III, une condition très invalidante, sans
doute sous-estimée en raison de la honte de la patiente, de la mauvaise
réception médicale et des barrières culturelles. La désinfibulation, le
biofeedback et une prise en charge multidisciplinaire peuvent améliorer
les symptômes et la qualité de vie de ces patientes.
Matériels et méthodes: Une femme somalienne de 27 ans présentant
une MGF/MSF de type III a-b, nous a consulté en raison d’une miction
lente, efforts mictionnels, urgenturies et incontinence d’urgence (vessie
hyperactive). Elle reportait également évoqué une dysménorrhée
primaire et une dyspareunie superficielle rendant les rapports sexuels
complets impossibles.
Résultats: Nous avons traité notre patiente par désinfibulation et biofeedback.
Nous avons également offert une prise en charge multidisciplinaire
multidisciplinaire. A cinq mois de suivi, l’urgenturie et l’incontinence
d’urgence étaient résolues et madame était enceinte.
Conclusion: La vessie hyperactive post MGF/MSF de type III est une
condition invalidante, sans doute sous-estimée en raison de la honte
des femmes, de la mauvaise réception médicale et des barrières culturelles.
Un examen vulvaire est essentiel. La désinfibulation et le biofeedback
peuvent résoudre les symptômes et améliorer la qualité de vie
des patientes. Une prise en charge multidisciplinaire et culturellement
compétente devrait être offerte en association avec la chirurgie et rééducation
périnéale.

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster ohne Präsentation / Poster sans présentation
78
Nr. P 172
Das Berner Modell – Interdisziplinäre Betreuung von
Opfern sexueller Gewalt
Autoren/ Auteurs: 1) Wolf K., 1) Mueller M.D., 2) Schön C.A.
Klinik/ Clinique: 1) Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Inselspital Bern,
2) Institut für Rechtsmedizin, Universität Bern
Einführung: Sexuelle Gewalt an Frauen kann verschiedene Formen annehmen.
Neben verbalen Äusserungen kann es zu körperlichen Übergriffen
unterschiedlichen Ausmasses kommen, die mit Verletzungen
am Körper und dem Genitale oder der Übertragung von Infektionskrankheiten
einhergehen können. Solche Folgen müssen medizinisch
angegangen werden, jedoch sollte auch eine Dokumentation von
Verletzungen und eine Spurensicherung erfolgen, um die forensischrechtlichen
Aspekte einer Sexualstraftat abzudecken.
Material und Methoden: Mit dem Berner Modell, das seit 1986 besteht,
sind verschiedene Institutionen des Kantons Bern (Frauenklinik
und Institut für Infektiologie des Inselspitals Bern, Institut für Rechtsmedizin
der Universität Bern, Kantonspolizei Bern, Staatsanwaltschaft
des Kantons Bern, Opferhilfestelle Lantana) vereint, die auf verschiedenen
Ebenen um die Betreuung von weiblichen Opfern sexueller Gewalt
(Frauen und Mädchen ab 14 Jahre) besorgt sind. Auch ohne polizeiliche
Anzeige ist eine rechtsmedizinisch-gynäkologische Untersuchung inklusive
Dokumentation von Verletzungen und Spurensicherung sowie
infektiologischen Abklärungen und einer HIV-Prophylaxe in Abhängigkeit
vom Zeitpunkt des Ereignisses jederzeit in der Frauenklinik
des Inselspitals Bern möglich. Zur Spurensicherung wird ein Untersuchungskit
verwendet, das alle nötigen Utensilien beinhaltet. Wird eine
Anzeige erstattet, so wird die Befragung der Frau durch eine geschulte
Polizistin gewährleistet. Bei Bedarf kann die Hilfe einer Beratungsstelle
in Anspruch genommen werden, die auf weibliche Opfer sexueller Gewalt
spezialisiert ist.
Ergebnisse Von 1986 bis Ende 2012 wurden 1570 Frauen untersucht.
2012 fanden 85 Untersuchungen statt, davon 43 mit und 42 ohne Anzeige.
77 Betroffene meldeten sich innerhalb der 72 h-Grenze. 33 Untersuchungen
erfolgten tagsüber, 52 in der Nacht. Die Zahl der untersuchten
Frauen schwankte in den letzten Jahren jährlich zwischen 70
und 90.
Schlussfolgerung: Um nicht nur die medizinischen, sondern auch die
forensischen, rechtlichen und psychologischen Aspekte eines Sexualdeliktes
vollumfassend berücksichtigen zu können, braucht es ein interdisziplinäres,
gut strukturiertes Helfernetz. Dies soll verhindern, dass
eine betroffene Frau mehrfach untersucht wird, und so selten als nötig
zum Ereignis befragt wird. Mit dem Berner Modell sind sämtliche Institutionen
vereint, die einer Frau nach einem erlebten Sexualdelikt auf
verschiedenen Ebenen zur Seite stehen.
Nr. P 173
Recurrent acute abdomen in pregnancy caused by
deciduosis of the appendix
Autoren/ Auteurs: 1) Filippakos F., 1) Polli C., 2) Barizzi J., 1) Panettella F.,
1) Gyr Th.
Klinik/ Clinique: 1) Department of Gynecology and Obstetrics, Civico
Hospital, Lugano, 2) Cantonal Institute of Pathology, Locarno
Introduction: Acute abdomen in pregnancy is a challenge for gynecologists.
Among the most frequent not pregnancy related causes, there
is acute appendicitis. We present a case of a 39 years-old GVIPI with
recurrent acute abdomen in pregnancy.
Case: A 39 years old GVIPI (Caesarean section 2007) arrived in the emergency
room 17 days after IVF at 4+3 gestational age (g.a.) with acute
right flank pain, 38.5° C, leukocytosis 15.6x1000/uL and CRP 167 IU/ml.
The clinical - laboratory findings indicated an acute abdomen, with first
diagnostic hypothesis refers to salpingitis after IVF or acute appendicitis.
The b-hCG was 499 IU/ml. Under treatment with Augmentin® 2.2g
i.v.and antiphlogistics there was an improvement of the symptoms.
Discharge after 5days (B-HCG 1800 IU/ml). At g.a. 32+3 the patient was
hospitalized for two days due to uterine contractions, reversible with
rest. 9 days later (34+0 g.a.) the patient was again admitted with acute
abdominal pain in the right flank, temperature up to 38.6°C, leukocytosis
14x1000/uL and PCR of 123 IU/ml. Fetus weight, Manning and U.A.
doppler were normal. A course of antibiotics with Dalacin® 3x600mg
Rocephine® 2g iv and analgesia with Tramal® and Pethidine® was established
with improvement of her symptoms. The patient was discharged,
on her desire, 10 days later with persistent abdominal pain. Primary
caesarean section was performed at g.a. 37. No complications occured.
A male of 2930 gr, 46 cm with 8/9/9 Apgar score, venous pH 7.32. During
operation an appendectomy was performed due to a macroscopic
finding of the vermiform appendix. Adnexal were normal. The histopathological
findings showed a deciduosis of the appendix.
Discussione: Ectopic decidual reaction is a rare but physiological phenomenon
in pregnancy due to progesterone induced metaplasia of
pluripotent mesenchymal subcelomatic cells. Usually it is a incidental
finding during a caesarean section. Deciduosis appendicularis can be
either asymptomatic or mimic symptoms of an appendicitis as happened
in our case.

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster ohne Präsentation / Poster sans présentation 79
Nr. P 174
Erstmanifestation einer Wegener’schen Granulomatose
in der Schwangerschaft mit fetaler Omphalozele
Autoren/ Auteurs: 1) Kalb S., 2) Engeler J., 1) Fehr M., 1) Hebisch G.
Klinik/ Clinique: 1) Frauenklinik, 2) Nephrologische Abteilung der Klinik
für Innere Medizin/ Kantonsspital Frauenfeld
Einführung: Die Wegener’sche Granulomatose (WG) ist eine sehr seltene,
lebensbedrohliche systemische Vaskulitis unbekannter Ätiologie
(Inzidenz 1:40‘000) mit granulomatöser Entzündung des Respirationstrakts
und nekrotisierenden Vaskulitiden kleiner und mittelgrosser Gefässe.
Bisher sind 42 Schwangerschaften (SS) zu WG publiziert. Aborte,
Frühgeburten und schlechtes maternales Outcome (v.a. Präeklampsie,
PE) sind bei Erstmanifestation, bzw. Auftreten in der Früh-SS häufiger
als bei SS während Remission oder Auftreten in höherem Gestationsalter
(GA). Der Einfluss der SS auf den Verlauf der WG ist unvorhersehbar,
die Therapie individuell, abhängig vom GA bei Manifestation. Je nach
Organbeteiligung besteht ein hohes Risiko für maternale Mortalität.
Material und Methoden: Fallpräsentation einer 25-jährigen G1-P0 mit
Erstdiagnose der WG in der Früh-SS mit klinischem Bild einer rapid progressiven
Glomerulonephritis (bioptisch gesichert), Polyarthritiden an
allen Extremitäten, Fallfuss re und chronischer Rhinitis seit einigen Monaten.
Serologie: PR3-ANCA positiv. Die Patientin lehnte invasive Pränataldiagnostik
bzw. den SS-Abbruch auch nach Diagnose eines hohen
Risikos im ETT (1:4 für Trisomie 21) und einer kleinen Omphalozele ab.
Ergebnisse: Darstellung von relevanten Laborwerten, Blutdruck, Bildgebung,
Histologie und Therapie (Steroide, Plasmapherese, Rituximab;
Trandate, Pneumocystis-Prophylaxe, Folsäure; Erythrozyten). Blutdruck
und Gewicht blieben nur durch rigorose Dialyse (6x/Woche) sowie Maximaldosen
von Betablockern akzeptabel (um 180/110 mmHg), die DD
zur PE aufgrund der WG-typischen Laborwerte schwierig. Nach IUGR
des Feten mit ARED- flow in der A. umbilicalis (21 SSW) kam es zum
intrauterinen Fruchttod (22 SSW). Die Geburt wurde mit Mifegyne und
Cook-Katheter bei Kopfschmerzen und Erbrechen unter Mg-Schutz
eingeleitet, die Nachcurettage verlief ohne vermehrte Blutung. Noch
gleichentags konnte die Dialyse wieder aufgenommen werden.
Schlussfolgerungen: Enge interdisziplinäre Betreuung einer SS mit
WG ist obligatorisch. Die Schwierigkeiten der Medikation in der Früh-
SS (Teratogenizität) werden ebenso diskutiert wie das Risiko einer frühen,
schweren PE speziell bei Vorliegen der Fehlbildung. Diagnostik
und Management waren aufgrund der ethischen Haltung der Patientin
erschwert, die sich des Risikos der lebensbedrohlichen Erkrankung bewusst
war. Fetomaternales Outcome ist optimierbar, wenn SS während
einer Remission, bzw. nach Nierentransplantation eintreten.
Nr. P 175
Dissezione aortica in gravidanza in assenza di fattori
di rischio
Autoren/ Auteurs: 1) Zgraggen L., 1) Filippakos F., 2) Melchiorre-Mayer P.,
3) Zamprogno E., 4) Chegai M., 1) Polli C., 1) Gyr Th.
Klinik/ Clinique: 1) Dipartimento di Ginecologia e ostetricia, 2) Servizio
di Cardiologia, 3) Reparto di Anestesia, 4) Reparto di Medicina/ Ospedale
Civico, Lugano
Introduzione: La dissezione aortica in gravidanza è una malattia drammatica
che può avere delle conseguenze gravi sia per la madre sia per
il feto. E’ spesso associata a malattie connettivali, patologie valvolari o
traumi. Circa il 50% delle dissezioni aortiche in donne sotto i 40 anni
avviene durante la gravidanza e più comunemente nel terzo trimestre
(1). Presentiamo il caso di una G3P2 a 37 settimana di gravidanza (sdg)
con una DA senza fattori di rischio.
Caso: Una 38enne G3P2 viene trasferita in ambulanza da una clinica
privata presso il nostro pronto soccorso a 37 settimane di gravidanza
per dispnea progressiva da due giorni con sospetto di embolia polmonare.
Nessun antecedente anamnestico. Pressione arteriosa di
152/116mmHg, SatO2 75% (96% con 10L di O2), tachicardia e tachipnea.
Presenza di rantoli polmonari diffusi ed edemi periferici. Gli esami
ematochimici mostrano valori di D-Dimeri patologici. CTG reattivo con
contrazioni uterine regolari. La radiografia toracica mostra una cardiomegalia
e un edema polmonare bilaterale. L’ecocardiografia mette in evidenza
una dilatazione dell’aorta ascendente di 6cm ed un’insufficienza
aortica grave con frazione di eiezione del 40-45%. Si pone il sospetto
di dissecazione aortica. Dopo discussione multidisciplinare la paziente
viene sottoposta a taglio cesareo d’urgenza in anestesia generale 2h e
16 min dall’arrivo in pronto soccorso. Nasce una femmina di 3120 gr,
APGAR 6-9-9, pH 7,33. Nell’immediato post-intervento viene confermata
la diagnosi di dissecazione aortica di tipo A mediante angio-TAC,
motivo per cui viene presa a carico dai cardiochirurghi, che procedono
con una riparazione secondo Bentall (sostituzione valvolare aortica e
dell’arco aortico con condotto valvolato). Nessuna collagenopatia risultata
dall’esame istologico. Sette giorni dopo l’intervento la paziente
viene dimessa con la neonata, entrambi in buono stato di salute.
Discussione: La dissezione aortica nel terzo trimestre di gravidanza
è una emergenza ostetrica e cardiologica di difficile diagnosi con una
mortalità materna e fetale, che aumenta dell’ 1-3% ogni ora e raggiunge
25% dopo 24 ore (2). La diagnosi corretta avviene solo nel 15%
dei casi (3). La diagnosi ed il trattamento precoci sono fondamentali per
la sopravivenza della madre e del neonato e richiedono un approccio
multidisciplinare in un centro di riferimento.
(1.) Mandel W, Evans WE, Walford RL. Dissecting Aorta in pregnancy.
NEJM 1954; 251: 1059-1061
(2.) Jayaram A, Carp HM, Davis L, Jacobson SL. Pregnancy complicated by
aortic dissection: caesarean delivery during extradural anaesthesia. Br J
Anaesth. 1995;75:358-60 3. The Diagnosis and Management of Aortic Dissection.
E. Stanley Crawford, MD. JAMA. 1990;264(19):2537-2541

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster ohne Präsentation / Poster sans présentation
80
Nr. P 176
Clitoral reconstruction after FGM/C: why can it decrease
vulvar pain? About a case
Autoren/ Auteurs: Abdulcadir J., Huber D., Recordon N., Tille J.C., Yaron M.,
Petignat P.
Klinik/ Clinique: Hôpitaux Universitaires de Genève
Introduction: Female genital mutilation/cutting (FGM/C) can cause
various long-term complications such as posttraumatic neuroma of the
clitoris, which is considered extremely rare. Only two cases were previously
reported in the literature. Clitoral reconstruction after FGM/C
I II or III is a recently described surgery which consists in the resection
of the scar covering the clitoral stump, sectioning the suspensory ligament,
removing the fibrosis surrounding the mobilized stump, and
repositioning it as a neoglans. A recent study reported that this technique
can improve vulvar pain post mutilation in about half of the cases
of a series of 840 patients without any pathophysiological hypothesis.
Material and Methods: We report the case of a 38-year-old woman
originating from Burkina Faso presenting a type IIc FGM/C who attended
our outpatient clinic asking for clitoral reconstruction. At that
moment she did not have a partner. She complained of chronic vulvar
pain, chronic superficial dyspareunia and a low self genital image. She
was first offered a multidisciplinary counseling by a specialized gynecologist
on FGM/C and a psychosexual therapy by a sexologist. After
3 months she underwent clitoral reconstruction. The histopathological
analysis revealed that the periclitoral fibrous tissue, usually removed in
this kind of surgery, was a posttraumatic clitoral neuroma.
Results: The postop follow up was uneventful. One month after surgery,
the vulvar pain was over. Our patient was satisfied with her new
body image and was still compliant to psychosexual therapy.
Conclusion: This is the third case of clitoral neuroma after FGM/C reported.
Considering its pathophysiology (amputation neuromas are
reactive lesions after a trauma or a section, consisting in an atypical and
disorganized proliferation of regenerating nerve fibers of the damaged
proximal nerve), this very distressing and painful condition is probably
underreported. However, it should be considered in the differential
diagnosis in case of chronic vulvar pain after FGM/C. In case of clitoral
reconstruction, it will be useful to ask for the histopathological analysis
of the periclitoral fibrous tissue removed during surgery. Clinical follow-up,
appropriate counseling and sexual therapy should be part of
the multidisciplinary care of patients asking for clitoral reconstruction.
Nr. P 177
Place du Système de Notation Graphique des menstruations
(PBAC) dans l’évaluation de la qualité de
vie chez les patientes porteuses d’un trouble constitutionnel
de l’hémostase.
Autoren/ Auteurs: 1) Tan Z., 1) De Padova R., 1) Finci D., 1) Vlastos A.T.,
1) Bouquet de Jolinière J., 1,2) Fadhlaoui A., 1) Feki A.
Klinik/ Clinique: 1) Service de Gynécologie Obstétrique de l’Hôpital Cantonal
de Fribourg, 2) Service de Gynécologie Obstétrique de l’Hôpital Universitaire
Aziza Othmana de Tunis
Introduction: La qualité de vie des femmes porteuses d’un trouble
constitutionnel de l’hémostase (TCH) semble être altérée pendant
menstruations. Les pertes sanguines menstruelles sont de quantification
difficile d’où le recours à des scores semi-quantitatifs tels que le
score de Higham (Score ≥ 100 équivaut à des pertes sanguines menstruelles
de plus de 80 mL).
Matériel et méthode: Le but de ce travail est d’apprécier le retentissement
des pertes sanguines menstruelles, évaluées au moyen d’un système
de notation graphique (score de Higham), sur la qualité de vie de
femmes porteuses d’un trouble constitutionnel de l’hémostase. Pour ce
faire, on utilise un questionnaire (avec 5 principaux items et des scores
de qualité de vie) auquel ont pu répondre 18 patientes porteuses d’un
TCH.
Results: Le score de Higham moyen par patiente et par cycle menstruel
était de 98,5 ± 66,44. Onze patientes (61,1%) avaient un score
de Higham < 100. Le taux de patientes estimant avoir une dysménorrhée
intense (score ≥ 4) était de 16,67%.Le score de l’influence de la
dysménorrhée sur la vie quotidienne était en moyenne de 2 ± 1,78.
Quatorze patientes (77,8%) estimaient que la dysménorrhée avait une
influence minime sur leur vie quotidienne. Six patientes (33,3%) considèrent
leur état général comme étant moyen. 50% (3 parmi les 6) des
patientes ayant un état général moyen avaient un score de Higham pathologique.
En cas de score de Higham pathologique, le score évaluant
l’influence des menstruations sur la vie quotidienne était en moyenne
de 7,14 ± 2,11, alors qu’il n’est que de 3,54 ± 3,17 lorsque le score de
Higham est normal.
Conclusion: Une altération des différents scores de qualité de vie
est constatée chez les femmes porteuses d’un TCH, mais vu l’effectif
réduit de notre population nous n’arrivons pas à démontrer de
corrélation entre le degré de pertes sanguines et la qualité de vie.

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster ohne Präsentation / Poster sans présentation 81
Nr. P 178
Tumeur trophoblastique du site placentaire: A Propos
d’un cas et revue de la littérature
Autoren/ Auteurs: Lerch S., Khomsi F., Boukrid M., Vlastos A.T., Jellouli
M.A., Bouquet de Jolinière J., Fadhlaoui A., Feki A.
Klinik/ Clinique: Service de Gynécologie Obstétrique de l’Hôpital Cantonal
de Fribourg
Introduction: Les tumeurs trophoblastiques du site placentaire (TTSP)
sont des tumeurs exceptionnelles. Il s’agit d’une forme rare de maladie
trophoblastique gestationnelle dont le diagnostic peut être difficile. A
travers un cas de TTSP chez une patiente de 30 ans, nous avons voulu
présenter les aspects épidémiologiques, cliniques, histologiques, thérapeutiques
et évolutifs de cette maladie.
Matériel et méthode: Nous rapportons un cas et réalisons une revue
de la littérature.
Résultats: Madame H. B. GII PII ayant accouché 5 mois auparavant, s’est
présentée avec des métrorragies. L’échographie pelvienne s’est révélée
sans particularités. Un taux de bêta-HCG discrètement élevé a été
constaté. Le diagnostic retenu a été celui de rétention trophoblastique.
Une hystéroscopie opératoire a permis l’ablation de 5cc de matériel
dont l’histologie a objectivé la présence de plusieurs cellules d’allure
trophoblastique viables ou à peine pycnotique sans signes de malignité.
Le suivi biologique a mis en évidence une stagnation du taux de
βhCG à des taux modérément élevés. La patiente étant sous contraception
oestro-progestative, nous avons retenu le diagnostic de maladie
gestationnelle persistante et mis la patiente sous méthotrexate. Devant
l’élévation persistante des βhCG, une nouvelle hystéroscopie avec
biopsie est réalisée. L’étude anatomopathologique couplée à une analyse
immuno-histochimique a permis de poser le diagnostic de TTSP.
Le bilan d’extension étant négatif, la patiente a eu une hystérectomie
totale interannexielle par voie laparoscopique. Le suivi post opératoire
du taux de βhCG est demeuré négatif, l’IRM pelvienne et la TDM cérébrale
étaient négatifs, 9 mois après la prise en charge.
Conclusion: Les tumeurs trophoblastiques du site placentaire (TTSP)
constituent entité mal connue parmi les maladies gestationnelles trophoblastiques.
Leurs diagnostic est difficile. Il est essentiellement histologique
contrairement aux autres maladies trophoblastiques. L’immunohistochimie
y joue un rôle important. La prise en charge quant à
elle, demeure principalement chirurgicale.
Nr. P 179
La méningo-encéphalite à anticorps anti récepteur
NMDA du glutamate, manifestation rare du kyste
dermoide de l’ovaire. A propos d’un cas et revue de
la littérature
Autoren/ Auteurs: Jellouli M.A., Khomsi F., Samim A., Jaccoud L., Ben Ali N.,
Bouquet de Jolinière J., Fadhlaoui A., Feki A.
Klinik/ Clinique: Service de Gynécologie Obstétrique de l’Hôpital Cantonal
de Fribourg
Introduction: La méningo-encéphalite à anticorps anti récepteur
NMDA du glutamate est une atteinte inflammatoire auto-immune de
tout ou d’une partie du système limbique. Les antigènes en causes,
récepteur NMDA du glutamate, sont impliqués dans la « plasticité synaptique
», importante dans les phénomènes mnésiques et cognitifs.
Elle a été initialement décrite comme un syndrome paranéoplasique
du tératome ovarien. Elle se complique fréquemment d’un passage en
réanimation
Matériel et méthode: Démontrer que l’encéphalite à anticorps anti récepteur
NMDA est une étiologie sous-estimée d’encéphalite limbique
qu’il faut savoir évoquer en raison d’une évolution spontanée rapide et
sévère mais réversible sous traitement adapté.
Résultats: Mme D est transférée de l’hôpital de Riaz aux soins intensifs
pour suite de prise en charge d’une encéphalite d’origine indéterminée.
A son arrivée, la patiente est intubée en raison d’une agitation
importante. Le bilan initial a comporté une IRM cérébrale qui est revenue
normale et un CT thoraco-abdominal met en évidence une masse
ovarienne droite. Une ponction lombaire est réalisée (hyper-lymphocytose)
et la recherche d’anticorps anti-NMDA dans le LCR revient positive.
Un traitement par Immonoglobulines est alors initié (relayé par
la suite par un traitement à base de corticoïdes) suivi d’une ovariectomie.
L’histologie montre un tératome ovarien en partie immature. La
patiente a une progression lentement favorable avec une extubation
à J5 post-annexectomie, un contact visuel à J7 et réponse aux ordres
simples de manière intermittente à J9 post-opératoire. Sur le plan hémodynamique,
on observe des phases de dys-autonomie marquées
par des épisodes de tachycardie ou d’hypertension, toutefois toujours
compensées. . Madame D a pu être transférée par la suite au service de
neuro-réhabilitation pour suite de la prise en charge, avec une évolution
très favorable
Conclusion: Antérieurement méconnue et pourvoyeuse de séquelles
graves et irréversibles, la méningo-encéphalite à NMDA est devenue
une pathologie plus maitrisée grâce à une prise en charge urgente
comprenant réanimation médicale, ponction lombaire, Immunoglobulines
et chirurgie. D’autres formes non liées au tératome ont ensuite été
décrites, mais avec une prise en charge identique et une évolution le
plus souvent favorable également.

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster ohne Präsentation / Poster sans présentation
82
Nr. P 180
What can we do to reduce the number of locally
advanced breast cancer?
Autoren/ Auteurs: Meani F., Skrivanek R., Di Lascio S., Richetti L., Pagani O.,
Costa A., Gyr Th.
Klinik/ Clinique: Centro di Senologia della Svizzera Italiana
Introduction: Survival of patients with breast cancer depends largely
on the stage of the disease at diagnosis. Therefore efficient BC care
should aim at a reduction of the number patients with locally advanced
breast cancer (LABC). The aim of this study was to find out if in our experience
centralization of BC helps to reduce the number of patients
diagnosed with LABC (T3-4; N2-3)
Material and Methods: We analized the data of the EUSOMA database
of 610 newly diagnosed BC patients treated at our EUSOMA Cancer
Care Certified breast center in a three year period between 1.1.10 and
31.12.12, comparing the prevalence of LABC of three consecutive years
with the literature.
Results: The median age of the 610 new patients with BC was 67 years
(30-95). 97 of the 610 (16%) patients showed LABC of which 24 (25%)
cases were T3, 43 (44%) cases were T4 and 30 (31%) N2-3. Detailed
analysis showed a stable number of LABC over the three year period:
Among 184 cases operated in 2010, 26 (14.1%) were reported with
LABC, (4xT3; 13xT4, 9xN2-3). In 2011 we found 26 of 214 (13.5%) patients
with LABC (9xT3; 9xT4; 11xN2-3), in 2012 42 of 212 (19.8%) with
LABC (11xT3; 21xT4; 10xN2-3).
Conclusion: In this analysis of 610 patients operated with newly diagnosed
cancer at our breast unit 16% showed LABC. This number
remained stable over the three year study period and is higher than
the 7-10% reported in the literature. Our high number can perhaps be
explained by a population bias: mechanisms of health appraisal, lack
of risk perception, lack of information, distorted health seeking behaviour
(neglecting symptoms, prioritizing fear control over protection of
life) etc. In countries where screening programs were implemented the
incidence of LABC, after an initial decline, returned to baseline and remained
quite stable. In the future the health promotion programs to
raise population awareness and education should be improved to reduce
the number of patients with LABC. Centralized care helps to promote
patient’s satisfaction and trust and therefore, in our opinion, in
the long run will reduce the number of patients with LABC.
Nr. P 181
Inkarzerierte Hernie in der 5mm Trokar- Einstichstelle-
gibt es das?
Autoren/ Auteurs: Villena T., Leu-Hense S., Hohl M.K.
Klinik/ Clinique: Kantonsspital Baden
Einführung: Trokarhernien gehören zu den seltenen Komplikationen
nach laparoskopischen Operationen. Am häufigsten treten sie auf bei
Verwendung von Trokaren mit mehr als 10 mm Durchmesser, trotz regelrechter
chirurgischer Versorgung.
Fallbericht: Die Patientin stellte sich in der Sprechstunde wegen zunehmendem
vaginalem Fremdkörpergefühl vor. Bei Status nach vaginaler
Hysterektomie sowie vorderer und hinterer Raffung konnte
klinisch eine ausgeprägte Pulsionsenterozele diagnostiziert werden.
Es wurde die Indikation zur laparoskopischen Sakropexie gestellt. Intraoperativ
erfolgte gleichzeitig die Versorgung einer vorbestehenden
Nabelhernie. Der postoperative Verlauf war zunächst völlig unauffällig.
Am 3. postoperativen Tag klagte die Patientin über starke, morphinbedürftige
Schmerzen im linken Unterbauch. Klinisch konnte eine
deutliche prallelastische Schwellung getastet werden. Anamnestisch
war dem primären Schmerzereignis eine ausgiebige Niesattacke der
Patientin vorangegangen. Mittels CT konnte der primäre Verdacht einer
inkarzerierten Trokarhernie bestätigt werden. Die Patientin wurde
erneut operiert. Es zeigte sich eine inkarzerierte Dünndarmhernie im
Bereich der 5mm Trokareinstichstelle. Nach Erweiterung der kleinen
Faszienlücke wurde das inkarzerierte Dünndarmsegment reseziert und
die Faszienlücke regelrecht verschlossen. Der weitere postoperative
Verlauf war unauffällig.
Diskussion: Trotz adäquater Versorgung werden Trokarhernien bei
0.5-2.8% der Fälle beobachtet in überwiegender Häufigkeit bei grösseren
Inzisionen. Trokarhernien haben verschiedene Erscheinungsbilder
(Frühform, Spättyp, Spezialtyp). Deshalb werden sie nicht immer
rechtzeitig diagnostiziert. Dies gilt besonders bei kleinen Inzisionen,
die nach allgemeiner Meinung nicht vernäht werden müssen. Soll man
5 mm Trokareinstiche trotzdem nähen? Dies gilt sicher für pädiatrische
Fälle, weil dort, wegen der Kleinheit der Patienten der Dünndarm auch
durch eine 5-mm Inzision austreten kann. Wenn durch einen 5-mm Trokar
die Instrumente oft ein und ausgeführt werden, können die Inzisionen
grösser werden. In solchen Fällen empfehlen wir die Inspektion
der Inzision, eventuell mit der Optik. Eine klassische Naht kann aber
dann nur unter Erweiterung der Inzision vorgenommen werden. Also
würden sich hier spezielle Nahtdevices anbieten.

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Poster ohne Präsentation / Poster sans présentation 83
Nr. P 182
Suivi à long terme d’une population de femmes
opérées d’incontinence urinaire mixte et à l’effort
pure par une technique de bandelette « inside-out »
: utilité du bilan sphinctérométrique pratiqué durant
l’examen urodynamique pré-opératoire ?
Autoren/ Auteurs: Meyer S., Mathis J., Achtari C.
Klinik/ Clinique: Centre Hospitalier Universitaire Vaudois, Lausanne
But de l’étude: Évaluer les résultats post-opératoires d’une groupe de
patientes opérées par une technique de bandelette sous urétrale «inside-out»
pour incontinence urinaire à l’effort pure ou mixte et corréler
ces résultats avec les paramètres de l’examen sphinctérométrique préopératoire.
Méthodologie: Envoi de 600 questionnaires (UDI-7, IIQ-7) à un collectif
de patientes opérées par technique de bandelette sous-urétrale
- Réponses obtenues auprès de 247 patientes ( drop-out : 59 %), d’âge
moyen : 65 ±11 ans, parité 1.8. Durée du suivi : 56 ± 39 mois Type d’opération
: 77 % TVT-O seule, 23 % TVT-O + cure de prolapsus
Résultats: - 58 % des patientes disent être gueéries complètement
(groupe 1), 42 % mentionnent la persistance de problèmes d’incontinence
après leur opération (groupe 2). 10 % décrivent le résultat postopératoire
comme un échec complet. Le questionnaire de qualité de
vie montre une amélioration des paramètres de qualités de vie chez 93
%, une péjoration chez 7 %, L’amélioration du score de qualité de vie est
corrélée significativement avec la réussite de l’opération( corrélation
entre le groupe 1 et le groupe 2 (R: 0.27, P:0.001)) L’âge des patientes est
corrélé négativement avec la réussite de l’opération (R :0.26 , P : 0.001)
Les douleurs post-opératoires ( pli de l’aine, vulve) sont absentes chez
71 % des patientes, légères et non dérangeantes chez 18 %, modéres
chez 7 %, intenses chez 4 %. Paramètres sphinctérométriques : déteminés
par profilométrie urétrale au re pos et à l’effort , on observe une
corrélation significative entre les aires de continence au repos et à l’effort
mesurées en position couchée et debout , les pressions de clôtures
au repos et à l’effort et le résuiltat post-opératoire : ces valeurs sont
significativement plus élevées dans le groupe 1.
Nr. P 183
Entwicklung einer Dranginkontinenz nach vaginaler
Hysterektomie
Autoren/ Auteurs: Ludwig S., Jäger W., Dabbous M., Mallmann P.
Klinik/ Clinique: Frauenklinik der Universität zu Köln
Einführung: Der aktuellen Literatur zufolge entwickeln bis zu 50% der
Patientinnen nach einer vaginalen Hysterektomie eine Dranginkontinenz.
Material und Methoden: Retrospektive telefonische Befragung vaginal
hysterektomierter Patientinnen mittels Fragebogen nach Dranginkontinenz,
d.h. häufige Miktionsfrequenz (>10 Mal pro Tag) und / oder
Probleme mit dem Urineinhalten bei Harndrang (

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Autoren / Auteurs
84
Autoren / Auteurs
FM = Freie Mitteilungen /
Communications libres
P I - P VI
= Posterausstellung und Präsenation
= Poster présentation et expositions
P = Poster ohne Präsentation /
Poster sans présentation
V 1*= Videopräsentation/
Vidéoprésentation
Aenderungen vorbehalten.
A
Abdulcadir J. P 171, P 176
Abu Dabbous M. P V/ 54
Abgottspon F. P III/ 34
Achtari C. FM III/ 30, P 182
Ackermann S. P 122
Aeberhard C. FM VI/ 63
Aebi S. P VI/ 61
Aebi-Popp K.
FM II/24
Alam S.
P II/21
Albrecht Chr. FM I/ 14
Alder J. FM V/ 52
Allen J. P 157
Alijii-Saiti A. FM VI/ 62
Altermatt H.J. P VI/ 61, P 112, P 143
Amiet F. FM V/ 50
Ammann E. P 101
Amylidi S. FM V/ 50
Andreoli I. P 161
Arnold A.S. P 135
Azzabi F. P 136
B
Baeyens J.-P. FM III/ 31
Ballabio N. P VI/ 61, P 143
Barizzi J. P 173
Barranca A. P IV/ 44
Barraud C. P 145
Bastian J.D. P 123
Baud D. FM II/ 22, FM II/ 23,
FM III/ 30, P IV/ 43
Baumann M. FM I/ 10, FM I/ 14,
P I/12, P 107, P 108,
P 113, P 117
Beck G. P 112, P 141
Becskei A. P 131
Ben Ali N. P 129, P 165, P 179
Ben Amor S. P 148, P 167
Bergen M. V 103
Berger T. FM V/ 52
Berlinger A. FM II/ 25
Bernardi T.S. P 104
Bersinger N.A. P II/ 20, P VI/ 65, P 125,
P 134, P 137
Bertrang Warncke A. P 121
Bertschi D. P 125
Bertschinger-Fehr M. P 139
Betschart C. P V/ 52
Bettaeib H. FM II/ 30
Biedermann K. P 109, P 161
Bihl M. P 128
Bitzer J. P 169
Blanco F. P I/ 14
Bläser E. P 114
Bolla D. P 146, P 147, P 151,
P 152, P 153, P 155,
P 156
Bolla C. P 151
Bosshard G. FM VI/ 64
Bosson A. P 129, P 130
Boukrid M. P I/ 15, P 178
Boulvain M. FM IV/ 41
Bouquet de Jolinière J. V 105, P 144, P 165,
P 177, P 178, P 179
Brailey S. P III/ 31
Brandner S. FM VI/ 60, FM VI/ 62
FM VI/ 63, V 107, P 116,
P 123
Brencklé Läubli D. P III/ 33
Brenneisen R. P V/ 50
Brossard P. FM IV/ 41
Brubaker C.E. P I/ 11
Bruder E. P IV/ 45
Brunisholz Y. P 121
Buballa-Jaspersen S. P 112
Büchel J. P II/ 25
Bucher H.U. FM V/ 51
Büchler L. P 123
Bühler M. P II/ 22
Burkhard Staub V. P 123
Burkhardt T. FM V/ 51
Bürki N. P 126
Butenschön A.
P VI/64
C
Caccia G. P IV/ 44
Caduff R. P II/ 22, P 111
Canellini G. P III/ 35
Cantero Pérez P. V 106
Celiku K. FM I/ 15
Cereda G. P 132
Charpidou T. P 104
Chegai M. P 175
Chenevart Ph. P I/ 14
Christoph P. P 116
Cihoric N. P V/ 55
Costa A. P 180
Cotic Ch. P 170
D
Dabbous M. P 183
Dall A. P 118
Dällenbach P. V 106, P 171
De Geyter Ch. P 102
De Jonckheere L. FM III/ 34
De Padova R. P 165, P 177
De Zulueta T. P 142
Decio R. P IV/ 44
Decollogne S. P 157
Dedes K.J. P II/ 23, P II/ 24, P 142
Dekoninck P. P I/ 11
Denzler A. P 115
Deprest J. P I/ 11
Di Lascio S. P 180
Diebold J. P 142
Dietler S. P 147, P 156
Dilda P.J. P 157
Drack G. P 147, P 151
Dreher E.F. FM VI/ 60
Dubuisson J.-B. FM IV/ 42, V 105, P 148,
P 167
Duewell S. FM VI/ 65
Duffe K. P IV/ 43, P 113, P 117
Duyck C. V 106
E
Eberhard J. FM III/ 33, FM VI/ 61
Eberli D. P V/ 50, P 131, P 135,
P 136
Eggel-Hort B. P 145
Ehrbar M. FM I/ 11 P I/ 11
Emery M. FM III/ 34
Engeler J. P 174
Epiney M. P III/ 32
F
Fadhlaoui A. P 129, P 130, P 144,
P 148, P 167, P 177,
P 178, P 179
Fäh M. P 102
Farin A. P 138
Farina P. P 126
Fateri R. P 165
Fauchère J.-C. FM V/ 51
Fedier A. P 157, P 166
Fehr M. FM II/ 25, FM VI/ 65,
V 104, P 174
Fehr P.M. P 109
Feki A . V 105, P 129, P 130,
P 144, P 148, P 165,
P 167, P 177, P 178,
P 179
Fellmann-Fischer B. FM IV/ 40, V 100, P 150
Ferrari S. P 131
Fiedler G.M. FM V/ 50
Filippakos F. P 161, P 173, P 175
Finci D. FM IV/ 42, P 177
Fink D. FM IV/ 43, FM IV/ 45,
P II/ 22, P II/ 23, P II/ 24,
P V/ 52, P 163, P 168,
P 170
Fink S. P III/ 31
Fischer P. FM VI/ 64
Fischer T. P 152, P 153
Fitting J.W. P 138
Forster Fink R. P III/ 31
Francini K. P III/ 35, P 138, P 145
Frey J.N. P V/ 55
Frey Nobs A. FM VI/ 62
Frey Tirri B. P 169
Fürer K. P V/ 50
Furrer P. P 164
G
Gabioud S. FM I/ 10, P I/ 12
Gabriel L. P IV/ 42
Gabriel N. P 168
Galfetti M.
P IV/44
Gamper M. FM VI/ 61
Gardanis K. P 104
Gasparovicova N. P 144
Genoud S. P III/ 33
Germeyer A. FM III/ 35
Germond M. FM III/ 34
Gezer-Dickschat S. P 169
Ghaem Maghami N. FM I/ 15
Ghafoor S. P I/ 10
Giannis G. FM VI/ 62

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Autoren / Auteurs 85
Girard T. P IV/ 42
Girardin D. P VI/ 61, P 143
Gobrecht U. FM IV/ 40
Goldstein D. P II/ 22
Grabherr R. V 101
Gränicher S. FM V/ 50
Greter C. FM III/ 31
Grünenfelder D. FM III/ 31
Guenot C. P 138
Günthert A. P V/ 55, P VI/ 61, P 143
Gut M. P 115
Güth U. FM VI/ 64, P VI/ 62,
P VI/ 63, P VI/ 64, P 100,
P 101, P 102, P 103,
P 105, P 119
Gutmann N. FM V/ 55
Gutsche K. P 163
Gutzwiler S. FM VI/ 62
Gyger M. P 160
Gyr Th. P 161, P 173, P 175,
P 180
H
Hacker N. P 110
Hamburger M. P V/ 50
Handschin Ch. P 131, P 135
Haralampieva D. P 135
Haslinger C. FM V/ 53, P 111, P 120
Hastert L. P 109
Haug M. P 100
Hebisch G. FM II/ 25, P 174
Hediger M. FM I/ 14
Hefermehl L.J. P 136
Heinzelmann-Schwarz V. P II/ 21, P II/ 22, P II/ 25,
P 110, P 126, P 157,
P 166
Herrmann U. V 100
Hert K. P 141
Herzig A. FM V/ 55
Hess T.H. FM V/ 55, FM VI/ 64,
P VI/ 63, P 101, P 102
Hofstätter C. FM I/ 10, P I/ 12,
P IV/ 43, P 108 , P 117
Hohl M.K. P 181
Hohlfeld P. FM II/ 22, FM III/ 30,
P III/ 35, P 138
Honegger Ch.M. P 142, P 164
Hornung R. P 146, P 147, P 151,
P 152, P 153, P 155,
P 156
Hösli I. FM I/ 15, FM V/ 52,
FM V/ 54, P III/ 30,
P IV/ 42, P 160
Huang D.J. FM V/ 52 FM VI/ 64,
P 101, P 119
Huber C. P IV/ 40
Huber D. P 176
Huguelet M. FM VI/ 62
Huhn E.A. FM V/ 54, P 139
I / J
Imboden S. P II/ 20, P VI/ 61, V 100,
V 107, P 143, P 150,
P 158
Imesch P. FM IV/ 42, P II/ 24
Irion O. P I/ 15, P III/ 32
Jaccoud L. P 129, P 130, P 179
Jacob F. P II/ 21, P II/ 22, P 157,
P 166
Jäger W. P V/ 54, P 183
Jaggi R. P VI/ 61
Jauckus J. FM III/ 35
Jellouli M.A. P 144, P 178, P 179
Jemec M. P 161
Jessen A. P 155
Joshi S. P 157
K
Kaelin Gambirasio I. P I/ 15
Kalb S. P 174
Kalf K. P 105
Kang Bellin A. P II/ 25, P III/ 30
Kapfhammer E. P 142, P 164
Kardakis S. P IV/ 44
Kettenbach J. P III/ 34
Khomsi F. P 130, P 165, P 178,
P 179
Kind A.B. P 128
Kissling S. P III/ 35
Kiveliö A. P I/ 11
Knabben L. P 149, P 150
Köchli L. FM II/ 25
Kociszewski J. FM III/ 33, P V/ 51,
P V/ 53, P 154, P 159
Kollmann Z. P VI/ 65, P 134, P 137
Koppensteiner R. FM IV/ 45, P II/ 23
Kostov P. P II/ 20
Krafft A. P 124
Krähenmann F. P 111
Kuhn A. FM III/ 31, FM III/ 32,
FM VI/ 60, FM VI/ 62,
FM VI/ 63, P 113, P 116,
P 123
Kuhn P. FM II/ 22
Kuszka A. FM III/ 33, P V/ 53, P 159
L
Lacher D. FM IV/ 40
Lachat R. FM II/ 20
Lanz S. V 107, P 158
Lapaire O. FM V/ 54, P II/ 25,
P IV/ 42, P 160
Lardi A.M. P 100
Lauria F. P 161
Leboucq A.
P II/22
Lee V. P 156
Leimgruber-Schenk C. P 146, P 153
Lengsfeld M. P 108
Leo C. P 163, P 168, P 170
Lerch S. P 178
Leu-Hense S. P 181
Lim R. P 140
Lindenstruth M. P 109
Loparic M. P 140
Lössl K. P V/ 55
Lu D. P 157
Ludwig S. P V/ 54, P 183
Luginbühl H. FM III/ 31
Lüscher B. FM I/ 14
Luyben A. P III/ 31
M
Maake C. FM I/ 11
Magaton I. P 119
Magg H. V 101
Mallmann P. P 183
Manegold-Brauer G. P II/ 25, P III/ 30
Marini C. FM I/ 14
Martinez de Tejada B. P I/ 15
Masset Ciapala C. P III/ 35
Mateos J.M. FM I/ 11
Mathis J. P 182
Maurer F. P III/ 33
Mauri A. FM I/ 11
Mazza E. FM I/ 11 P I/ 11
Mazzucchelli L. P 132
McKinnon B. P II/ 20, P 125, P 134
Meani F. P 180
Megalo A. P 145
Meguid T. P 128
Meier C. FM IV/ 44, P 159
Melchiorre-Mayer P. P 175
Mennet M. P V/ 50
Messerli M. FM I/ 12, FM I/ 13,
P I/ 10
Messersmith P.B. P I/ 11
Mészaros A. P I/ 13
Meyer S. FM III/ 30, P 182
Milosevic B. P 144
Modlasiak A.M. P 105
Moffat R. P 102
Mohr S. FM III/ 32, FM VI/ 60
FM VI/ 62
Monnard E. P 165
Moser R. FM VI/ 61
Mueller M.D. FM III/ 32, FM IV/ 40,
FM VI/ 60, FM VI/ 62,
FM VI/ 63, P II/ 20,
P V/ 55, P VI/ 61,
P VI /65, V 100, V 107,
P 113, P 116, P 123,
P 125, P 134, P 143,
P 149, P 150, P 158,
P 172
Müller M. FM I/ 12, FM I/ 13
Müller R. P 139
Münst J. P 154, P 159
Myrick M.E. P VI/ 62, P VI/ 63,
P VI/ 64, P 100, P 102,
P 103, P 105
N
Napitupulu M. P IV/ 42
Neuenschwander E. P 142
Neziri A. P 146
Nietlispach B. P 162
Niggemann A. P VI/ 63
Nirgianakis K. P II/ 20
Noirez L. P 138
Noske A. FM IV/ 45, P II/ 23
O
Obeid T. P 139
Obermann E. P 140
Ochsenbein-Kölble N. FM I/ 11, P I/ 11, P 111
Odermatt B. P 124
Oehler R. V 100, V 107
Olbrich T. FM IV/ 45
Olivier J. P 110
Oppliger B. P I/ 10
Osman S. P 148, P 167
P
Pagani O. P 180
Paidas M. FM I/ 12

Jahreskongress gynécologie suisse 2013 Autoren / Auteurs
86
Panettella F. P 173
Paroz A. P I/ 14
Passweg D. P I/ 13, P 127
Pawelczak C. P 127
Perrini M. FM I/ 11, P I/ 11
Perucchini D. P V/ 52
Petignat P. FM IV/ 41, V 106, P 171,
P 176
Pfaltz K. P VI/ 61, P 143
Pfefferkorn C. P VI/ 62
Plodinec M. P 140
Pochechueva T. P 166
Polli C. P 161, P 173, P 175
Pomp V. P 170
Popelka J. FM II/ 21
Porat S. FM II/ 23
Prentl E. FM V/ 55
Provenzano M. P 131
R
Radlinger L. FM III/ 31
Raff J. P 162
Raio L. FM I/ 10, FM II/ 22,
FM II/ 23, FM V/ 50
FM VI/ 62, FM P I/ 12,
P IV/ 43, P 107, P 108,
P 113, P 117
Rauh M. FM V/ 51
Rautenberg O. FM III/ 33, P V/ 51,
P V/ 53, P 154, P 159
Rautenberg W. P 159
Recordon N. P 176
Redling K. P VI/ 60
Reinhart U. FM I/ 13, P I/ 10
Renteria S.-C. P 118
Rey K. P 104
Richetti L. P 180
Rieder W. P I/ 14
Risch L. FM I/ 10, P I/ 12, P 107
Riva M. P 121
Rohner S. P 137
Rösner S. FM III/ 35
Rothen S. FM III/ 34
Röthlisberger B. P 141
Ryan G. FM II/ 22
Ryu G. V 102
S
Sager P. P 149
Sager R. FM I/ 13, P I/10
Sajjadi K. P 162
Salchli F.
FM II/30
Salem G. P 157
Samartzis E.P. FM IV/ 43, P II/ 23,
P II/ 24
Samim A. P 179
Sarlos D. V 101, V 102
Sartorius G. P 126
Sattmann Ch. P 110
Schäfer D.J. P 100
Schäffer L. FM V/ 51, FM V/ 53,
P 120
Schäffer M.-K. FM V/ 51, P 120
Schär G. V 101, V 102
Scheiner D. P V/ 52
Scherer S. FM V/ 52
Schiffmann L.E. P V/ 54
Schirm A. P 151
Schleibaum J. FM V/ 54
Schmid C. P 116
Schmid S.M. P VI/ 62, P VI/ 63,
P VI/ 64, P 103, P 105
Schmidlin N. FM I/ 15
Schmidt M. P 152
Schneider E.K. P 111
Schneider S. P 134
Schnelle M. P V/ 50
Schöberlein A. FM I/ 12, FM I/ 13,
P I/ 10
Schön C.A. P 172
Schönenberger C. P VI/ 60, P 140
Schöning A. P 146, P 153, P 155,
P 156
Schönnagel J. P IV/ 41
Schötzau A. P VI/ 63, P 102, P 119
Schraag S.M P 168
Schuller C. P 164
Schusser N. P 126
Schwarz U. P 124
Schyrba V. P 146, P 147, P 155,
P 156
Sekulovski M. P 115
Sell W. FM VI/ 65, V 104
Siebert M. P 122
Siegenthaler F. P III/ 33
Siegenthaler M. FM III/ 32
Simmen U. P 100
Simões-Wüst A.P. P V/ 50
Skrivanek R. P 180
Söhnchen N. P 162
Spreu A. P III/ 34, P IV/ 43, P 117
Städele P. FM II/ 25
Stähler K. V 100
Stählin P. P IV/ 42
Stettler Ch. FM V/ 50
Stevanovic N. P 141
Stocker G. P IV/ 41, P 127
Stoiber B. FM V/ 53, P 120
Stölting M.N.L. P 131, P 135, P 136
Streuli I. V 106
Strowitzki T. FM III/ 35
Stuber S. P 104
Stucki M. FM IV/ 43, FM IV/ 45,
P II/ 23, P II/ 24, P 163
Sturm A. P 146, P 152
Stute P. FM IV/ 44
Sulser T. P 131, P 135, P 136
Surbek D. FM I/ 10, FM I/ 12,
FM I/ 13, FM I/ 14,
FM II/ 22, FM V/ 50,
P I/ 10, P I/ 12, P III/ 34,
P IV/ 40, P IV/ 43, P 107,
P 108, P 117
Surkont G. P V/ 51
T / U
Tan Z. V 105, P 177
Tapia C. P VI/ 61, P 143
Tappeser P. P 108
Temler A. FM II/ 21
Tercanli S. P II/ 25
Tiffert K. FM I/ 15
Tille J.C. P 176
Todesco Bernasconi M. FM II/ 21, P IV/ 42,
P IV/ 45, V 103, P 114
Tremp M. P 136
Trento F. P IV/ 44
Tschudin S. FM V/ 52, P 169
Tse B. P II/ 22
Undurraga M. P 171
Urech C. FM V/ 52
V
Van Mieghem T. FM II/ 23
Varga Z. P 168, P 170
Vaucher A. P 137
Veit-Rubin N. P III/ 32
Vetter M. FM VI/ 64, P 101, P 119
Vial Y. FM II/ 22, P III/ 35,
P IV/ 43, P 138, P 145
Viereck V. FM III/ 33, FM VI/ 61,
P V/ 51, P V/ 53, P 154,
P 159
Villena T. P 181
Villiger A. P III/ 33
Vilmin F. FM IV/ 41
Visca E. FM II/ 21, P IV/ 42,
P IV/ 45, V 103, P 114
Vlastos A.T. V 105, P 129, P 130,
P 144, P 148, P 165,
P 167, P 177, P 178
Vochtchinina N. P III/ 32
Voekt C. FM I/ 15
von Grone F. P 155
von Mandach U. P V/ 50
von Orelli S. P I/ 13, P IV/ 41, P 127
von Roten S. FM II/ 21
von Teichmann A. P II/ 23
von Wolff M. FM III/ 35, P VI/ 65,
P 134, P 137
W
Waldvogel S. P III/ 35
Weber W.P. P 101, P 103
Weiss B. P 137
Welter J. FM III/ 33, FM VI/ 65,
P V/ 53
Wetter D. FM VI/ 65
Wiberg-Itzel E. FM I/ 15
Wiedemann U. FM I/ 10, P 107
Wight E. P VI/ 60, P 128
Winkel B. P 115
Wisard M. FM III/ 34
Wisser J. P 111
Wolf K. P 172
Y / Z
Yaron M. FM IV/ 42, P 176
Zachariah R. P IV/ 45
Zamprogno E. P 175
Zanetti Dällenbach R. P VI/ 60, P 122, P 140
Zdanowicz J.A. P IV/ 40, P 108
Zen Ruffinen F. P 162
Zgraggen L. P 175
Zhai X. P 157
Zimmermann R. FM I/ 11, FM V/ 53,
P I/ 11, P 111, P 120,
P 124
Zivanovic I. FM III/ 33, P V/ 51,
P V/ 53
Zodan T. P I/ 13
Zosso C. P 121

Impressum
Herausgeber:
Schweizerische Gesellschaft für Gynäkologie und
Geburtshilfe, gynécologie suisse, SGGG
Die Texte wurden von den Autorinnen, Autoren direkt
übernommen.
Die Redaktion nimmt an diesen Texten jeweils keine
inhaltlichen Änderungen vor.
Redaktion/Koordination:
BV Congress Creating GmbH
Industriestrasse 37, 8625 Gossau
Telefon 044 683 14 84, Fax 044 683 14 83
E-Mail: barbara.vetsch@bvcongress-creating.ch
www.bvconcgress-creating.ch
Konzept und Gestaltung:
Mike Bierwolf, E-Mail mike@bierwolf.ch, www.bierwolf.ch
Publikation:
www.sggg-kongress.ch
www.f.sggg-kongress.ch
www.sggg.ch

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