Kultur - Hilla Magazin
Kultur - Hilla Magazin
Kultur - Hilla Magazin
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Das <strong>Magazin</strong> füR Das HillesHeiMeR lanD<br />
hilla<br />
<strong>Kultur</strong> Tourismus Region<br />
Wirtschaft<br />
Ein Bär in Daun<br />
n Interview mit Senta Berger n Kaffee: Eine<br />
Wissenschaft für sich n Das Wasser in der<br />
Eifel n Museum der Badekultur n Künstler-<br />
Porträt: Fritz Thiel n Regionalmarke Eifel<br />
2. Jahrgang<br />
3/2009, 4 €
<strong>Hilla</strong> im Krimifieber!<br />
Wenn Sie es bisher noch nicht wussten,<br />
dass die Eifel Deutschlands Krimilandschaft<br />
Nummer 1 ist, werden Sie spätestens<br />
nach der Lektüre dieser Ausgabe von<br />
HILLA eines Besseren belehrt sein. Das<br />
Krimifestival „Tatort Eifel“, das vom 11.<br />
bis 20. September im Landkreis Vulkaneifel stattfindet, ist in<br />
seiner fünften Auflage endgültig den Kinderschuhen entwachsen.<br />
Das wird in vielen Bereichen deutlich: Inzwischen sind alle<br />
großen – öffentlich-rechtlichen wie privaten – Fernsehsender<br />
mit von der Partie; Stars und Sternchen kommen so viele, wie<br />
nie zuvor, Fachprogramm und Publikums-Events haben an<br />
Zahl und Bedeutung weiter zugenommen.<br />
Was Autor Jacques Berndorf und Festivalleiter Heinz-Peter<br />
Hoffman vor zehn Jahren begannen, hat inzwischen bundesweite<br />
Bedeutung erlangt. Tatort Eifel ist zum Pflichttermin für<br />
Autoren, Verlage, Produzenten und Redakteure geworden. „Hut<br />
ab“ vor den Initiatoren und dem Festivalteam, die derartiges<br />
in der Eifel auf die Beine stellen.<br />
Für die HILLA-Redaktion und Art Director Claus Weischet war<br />
das Tatort-Thema eine besondere Herausforderung, wollten wir<br />
doch Hintergründe ebenso aufzeigen, wie die einzelnen Facetten,<br />
auf denen sich das Festival aufbaut, umfassend darstellen.<br />
Spannend war es zusätzlich: So haben wir lange gebangt, ob<br />
Senta Berger, die den diesjährigen Roland verliehen bekommt,<br />
rechtzeitig unsere Interviewfragen beantwortet. Sie hat und<br />
sogar sehr persönlich und ausführlich.<br />
Keine Starallüren auch bei Dietmar Bär, besser als Kommissar<br />
Freddy Schenk des Kölner Tatorts bekannt. Trotz einsetzenden<br />
Regens stand er mit bester Laune unserem Fotografen Ralf<br />
Cornesse für das Titelbild Modell. Auch Bär, Mitglied der Jury<br />
für die Verleihung des Roland, wird zum Festival in der Eifel<br />
erwartet.<br />
Wir hoffen, Ihnen mit dieser HILLA-Ausgabe ein wenig Vorfreude<br />
und Spannung auf das Festival zu machen. Stöbern Sie<br />
in den Programmseiten: Sie werden sicher die eine oder andere<br />
Veranstaltung finden, deren Besuch sich lohnt.<br />
Herzlichst Ihr<br />
Hubertus Foester<br />
editorial<br />
Benvenuto im Lo Stivale...<br />
Benvenuto<br />
und Willkommen im<br />
Ristorante Lo Stivale!<br />
Genießen Sie bei uns<br />
die feine italienische<br />
Küche und südliches<br />
Flair.<br />
Lassen Sie sich<br />
von der stimmigen<br />
und entspannten<br />
Atmosphäre unserer<br />
Gasträume zu einer<br />
kulinarischen Reise<br />
ins sonnige Italien<br />
verführen.<br />
Verwöhnen Sie Ihren<br />
Gaumen mit italienischen<br />
Spezialitäten<br />
und feinen Weinen.<br />
Lo Stivale<br />
Graf-Mirbach-Str.3<br />
54576 Hillesheim<br />
Tel. 06593/9305<br />
Täglich geöffnet<br />
außer Dienstags<br />
hilla September 2009 >> 3
Spezial<br />
Das größte<br />
Event für<br />
Filmschaffende<br />
des Krimi-Genres<br />
geht in die<br />
fünfte Runde.<br />
Wir haben<br />
auf 12 Seiten<br />
für Sie hinter<br />
die Kulissen<br />
geschaut und<br />
ROLAND-<br />
Preisträgerin<br />
Senta Berger<br />
interviewt.<br />
Seite 22<br />
Porträt: Fritz Thiel<br />
Seit zehn Jahren lebt er in Crumps Mühle in Hillesheim.<br />
Die Liebe zur Natur zeigt sich auch in seiner Malerei.<br />
Seite 38<br />
Wasser ist zum Waschen da...<br />
4 > 5
6 > 7
Die neue Anthologie ist da<br />
Zum zweiten: Die Eifel inspiriert seit Jahren Autorinnen<br />
und Autoren zu Mordgeschichten der besonderen Art.<br />
Zum zweiten Mal versammelt Jacques Berndorf in<br />
einem Sammelband seine Lieblingskollegen mit ihren<br />
mörderischen Geschichten. Tatort Eifel 2 ist ein Krimi-<br />
Buch/Hörbuch, in dem das Mordsvergnügen in all<br />
seinen Facetten daherkommt, von hart bis zart, von<br />
blutrot bis schwarzhumorig. Mit dabei sind Carola<br />
Clasen, Ralf Kramp, Uwe<br />
Voehl, Martina Kempff<br />
und Carsten Sebastian.<br />
Auch die sechs besten<br />
Kurzkrimis aus dem<br />
Tatort Eifel-Kurzkrimiwettbewerb<br />
sind ent-<br />
halten. Das Hörbuch er -<br />
scheint bei Radioropa<br />
mit den Sprechern Ann-<br />
Kathrin Kramer, Jacques<br />
Berndorf, Ralf Kramp,<br />
Ingo Naujoks und anderen.<br />
■<br />
8 > 9
Ein Landgasthof mit großer Tradition<br />
Landgasthof Schröder: Drei Generationen<br />
haben seit 80 Jahren für das leibliche<br />
Wohl der Ortsbewohner und Gäste in<br />
Niederehe Sorge getragen. Anlass genug,<br />
dieses Jubiläum zu feiern. Aber<br />
es kommt ein weiteres hinzu: Markus<br />
Schröder übernahm vor 25 Jahren den<br />
Betrieb von seinen Eltern Bernhard und<br />
Hella Schröder. Die wiederum hatten von<br />
den Großeltern des heutigen Besitzers,<br />
Margarete und Albert Fasen, 1961 die<br />
Verantwortung für das Dorfgasthaus<br />
übernommen. Wie zu früheren Zeiten<br />
üblich, war der Gasthof ein Nebenerwerb.<br />
Drei Fremdenzimmer, Bauernschenke<br />
und Festsaal konnten eine Familie<br />
nicht ernähren. So war Großvater Albert<br />
gleichzeitig für die Postgeschäfte in<br />
Niederehe zuständig, verfügte über das<br />
einzige Telefon des Ortes und verwalte-<br />
10 > 11
Ehe mit Bestand<br />
Zwei kleine Dörfer, die seit Menschengedenken eine selbständige<br />
Gemeinde bilden, wobei der Bindestrich im Ortsnamen diese Dorfehe<br />
im Süden des Hillesheimer Landes dokumentiert.<br />
Trotz intensiver Heimatforschung<br />
ist es bisher nicht gelungen,<br />
exakt festzulegen, wann sich die<br />
beiden Orte zusammengetan haben, um<br />
eine Gemeinde zu gründen. Dohm bildet<br />
mit einigen wenigen Einwohnern mehr<br />
den „größeren“ Teil der insgesamt 200<br />
Seelen umfassenden Ortsgemeinschaft.<br />
Seit den diesjährigen Kommunalwahlen<br />
ist Wolfgang Schüssler Ortsbürgermeister<br />
und lenkt mit sechs Gemeinderäten,<br />
je drei aus Dohm und Lammersdorf, die<br />
12 > 13
oben: Einlauf Tulpe im Hochbehälter Zilsdorf, unten links: Einlauf Quelle Walsdorf, unten rechts: Hochbehälter Zilsdorf (Fassungsvolumen 600 cbm).<br />
Der Reichtum des Hillesheimer<br />
Landes kommt aus der Erde:<br />
bestes und gesundes Trinkwasser. Das<br />
sprudelt nahezu unerschöpflich. Klaus<br />
Eilert, Werkleiter der Wasser- und<br />
Abwasserversorgung der Verbandsgemeinde<br />
sowie des Zweckverbandes<br />
Wasserversorgung Eifel, betrachtet diese<br />
Tatsache sowohl mit einem lachenden<br />
wie auch weinenden Auge: Wasser ist<br />
zwar in Hülle und Fülle vorhanden,<br />
aber es mangelt an Abnehmern. Eilert<br />
würde gern mehr als die 600.000 Kubikmeter<br />
verkaufen, die derzeit jährlich<br />
durch das Leitungsnetz in Haushalte,<br />
Industrie und Landwirtschaft fließen. Der<br />
Grund ist einleuchtend: Die Fixkosten<br />
machen mit 90 Prozent den Löwenanteil<br />
der Wasserversorgung aus. Bei<br />
gleichbleibendem oder sogar sinkendem<br />
Verbrauch bedeutet das für die Bürger<br />
höhere Wassergebühren.<br />
Konnte man den Wasserpreis von 1996<br />
bis 2006 stabil halten, lag es auch daran,<br />
dass mit dem Hillesheimer Milchwerk<br />
14
Zahlreiche Produkte tragen heute schon das Eifel-Signet. Eifel-Rindfleisch vom Erzeuger erfreut sich auch in der Gastronomie großen Zuspruchs.<br />
Der Verbraucher möchte Qualität, wenn es<br />
um Lebensmittel geht. Und er möchte wissen,<br />
wo die Lebensmittel herkommen.<br />
Mit der Regionalmarke Eifel<br />
werden Qualitätsprodukte und Qualitätsbetriebe<br />
unter einem einheitlichem<br />
Logo vermarktet. Dies ist die Hauptaufgabe<br />
der Regionalmarke EIFEL GmbH,<br />
deren übergeordnetes Ziel die Einbindung<br />
und Vernetzung von wichtigen<br />
Akteuren der Region ist. Landwirtschaftlich<br />
erzeugte und handwerklich veredelte<br />
Produkte, die strengen Qualitätsrichtlinien<br />
entsprechen, schaffen einen<br />
Mehrwert für Gastronomen, Hoteliers,<br />
Ferienwohnungsbesitzern und natürlich<br />
auch den Handel und weiterverarbeitende<br />
Handwerksbetriebe. Insgesamt gibt<br />
es derzeit in mehr als 20 Produktgruppen<br />
viele unterschiedliche Artikel, die<br />
das Qualitätsmarkenzeichen der Regionalmarke<br />
EIFEL tragen. Am Beispiel<br />
„EIFEL Fleisch- und Wurstwaren“ soll<br />
verdeutlicht werden, was genau hinter<br />
dem EIFEL-Logo steckt.<br />
Alle Beteiligten – sowohl die erzeugenden<br />
Landwirte als auch die weiterverarbeitenden<br />
Schlachtbetriebe und<br />
Metzgereien – werden in den Qua-<br />
litätsprozess eingebunden. Jeder in<br />
dieser Kette muss sich regelmäßig auf<br />
die Einhaltung vorgegebener Qualitätsstandards<br />
prüfen lassen. Die Verbraucher<br />
wollen nicht nur wissen, wer ihre<br />
Lebensmittel produziert, sondern wo<br />
ihre Lebensmittel herkommen und wie<br />
diese produziert werden. Das Qualitätszeichen<br />
„Regionalmarke EIFEL“ bietet<br />
hierzu den Verbrauchern die notwendige<br />
Transparenz. Wie sieht die praktische<br />
Umsetzung konkret aus? Landwirte,<br />
die einen Markennutzungsvertrag mit<br />
der Regionalmarke EIFEL GmbH abgeschlossen<br />
haben, verpflichten<br />
sich zur Einhaltung der<br />
vorgegebenen Qualitätskriterien<br />
und sind Teilnehmer<br />
am Etikettierungssystem<br />
der Landwirtschaftskammer<br />
Rhein land-Pfalz. Hier prüft<br />
ein Zertifizierungsunternehmen<br />
jährlich, ob die Vorgaben<br />
eingehalten wurden.<br />
Auf kurzen Wegen zu den<br />
EG-Schlachtbetrieben in Ge-<br />
rolstein und Prüm werden die Tiere<br />
schonend und stressfrei transportiert.<br />
Auch die Schlachtbetriebe sind zur jährlichen<br />
Kontrolle verpflichtet.<br />
Die portionierten und mit Regionalmarke<br />
EIFEL gekennzeichneten Fleischstücke<br />
werden dann an ebenfalls zertifizierte<br />
Regionalmarke EIFEL Metzgereien zur<br />
Weiterverarbeitung zu hochwertigen<br />
Fleisch- und Wurstprodukte verkauft.<br />
Die Metzgereien schließlich beliefern die<br />
zertifizierten Hotel- und Gastronomiebetriebe<br />
der Regionalmarke EIFEL, die<br />
Die Eifel schmeckt<br />
16 > 17
dass es hier zu ganz unterschiedlichen<br />
Geschmackserlebnissen kommen kann.<br />
Mokka ist beispielsweise wie auch Maragogype<br />
eine Arabica-Sorte. So wie sich<br />
ein Dornfelder von einem Spätburgunder<br />
unterscheidet, so unterscheiden sich<br />
auch die einzelnen Sorten voneinander.<br />
Manche sind eher dominant im Aroma,<br />
manche eher zurückhaltend.<br />
Bei Kaffeebohnen gibt es mehrere Komponenten,<br />
die eine Rolle spielen bei<br />
Geschmack und Verträglichkeit: Aromen,<br />
Koffein, Säure und Bitterstoffe.<br />
Robusta-Sorten sagt man nach, dass<br />
sie einen höheren Anteil an Bitterstoffen<br />
aufweisen. Für den deutschen<br />
Kaffeegeschmack - eher von Filterkaffee<br />
geprägt, denn von mediterranen Brühverfahren<br />
- ist er oft eine Spur zu bitter.<br />
Da greift man lieber zu Arabica-Sorten.<br />
Doch Vorsicht: Bitterstoffe im Kaffee<br />
entstehen auch durch das Röstverfahren.<br />
Je länger ein Kaffee geröstet wird<br />
und je höher die Rösttemperaturen sind,<br />
umso mehr Bitterstoffe enthält er. Laut<br />
Kaffee-Experte Richarz-Hilberg liegt die<br />
optimale Rösttemperatur bei 210° und<br />
die Röstdauer bei rund 20 Minuten. Sie<br />
variiert ja nach Kaffeesorten, so dass<br />
die Sorten erst geröstet werden sollten,<br />
bevor der Kaffee gemischt wird.<br />
Kaffees aus Costa Rica und Kenia<br />
zählen zu den besten Kaffeesorten der<br />
Welt, sind aber sehr säuredominant<br />
und enthalten einen hohen Anteil an<br />
Chlorogen-Säuren. Deshalb sind sie<br />
für Magenempfindliche nicht geeignet.<br />
Chlorogen-Säuren haben aber nach<br />
Informationen des Deutsches Grünes<br />
Kreuz e.V. auch ihr Gutes: Ihre antioxidative<br />
Eigenschaften sollen maßgeblich<br />
dazu beitragen, dass der dauerhafte Genuss<br />
von vier bis sechs Tassen Kaffee<br />
pro Tag das Risiko für einen Altersdiabetes<br />
nahezu halbieren kann.<br />
Koffein ist es übrigens nicht, was auf<br />
den Magen schlägt. Es wirkt also auf<br />
das Nervensystem und beschleunigt<br />
nachweislich die Informations- und<br />
Reizverarbeitung im Gehirn und erhöht<br />
damit die Konzentrationsfähigkeit und<br />
das Denkvermögen. Es unterstützt offenbar<br />
auch die Leber bei<br />
18 > 19<br />
Unbenannt-7 1 01.09.2008 14:32:37 Uhr
Wasser ist zum W aschen da...<br />
Vulkanismus, Geologie, altes Handwerk und bäuerliches Leben –<br />
die Museen in der Eifel bieten spannende Einblicke und interessante<br />
Vielfalt. Wir stellen in loser Folge Museen vor, bei denen sich ein<br />
Besuch lohnt. Heute: das Museum der Badekultur in Zülpich.<br />
Vom 2. bis zum 21. Jahrhundert<br />
schlägt sich der Bogen der Badekultur.<br />
Und man sollte es nicht glauben, gewaschen<br />
hat man sich zu allen Zeiten und<br />
an allen Orten. Da räumt das Museum<br />
durchaus mit Vorurteilen auf. Gleich<br />
zu Beginn betreten wir eine virtuelle<br />
Wasserfläche, auf der Orte auf- und<br />
wieder abtauchen. Tritt man auf die<br />
Begriffe, öffnen sich Bildfenster und<br />
zeigen nationale kulturelle Gebräuche<br />
um das Baden und rituelle Waschungen.<br />
Da geht es in Japan völlig anders zu als<br />
in Indien am Ganges. Weiter geht es und<br />
wir landen in den knapp 400 qm großen<br />
römischen Thermen. Anhand des noch<br />
gut erhaltenen Grundrisses mit Grundmauern,<br />
Becken und Feuerstellen kann<br />
20 > 21
R<br />
Spezial<br />
Obwohl sie sehr beschäftigt und viel unterwegs ist,<br />
hat sich Senta Berger die Zeit für ein exklusives <strong>Hilla</strong>-Interview<br />
genommen. Lernen Sie die ROLAND-<br />
Preisträgerin von einer neuen Seite kennen!<br />
OLAND für Senta Berger<br />
Seit 2002 verkörpert Senta<br />
Berger in der Krimiserie „Unter Verdacht“<br />
die Kriminalrätin Eva-Maria<br />
Prohacek. Dreizehn Folgen wurden<br />
bisher auf arte/ZDF ausgestrahlt und<br />
die Episode „Verdecktes Spiel“ erhielt<br />
2003 den Adolf-Grimme-Preis in der<br />
Sparte „Fiktion & Unterhaltung“.<br />
Nach der Ausbildung an der Akademie<br />
für Darstellende Kunst und am<br />
Max-Reinhardt-Seminar in ihrer Geburtsstadt<br />
Wien spielte Senta Berger<br />
zunächst am Theater in der Josephstadt<br />
und übernahm auch erste Filmrollen.<br />
Ihre schnelle Karriere als Filmschauspielerin<br />
führte sie nach wenigen Jahren<br />
aus Deutschland nach England und die<br />
USA. Ihre Fernsehserien wie „Kir Royal“<br />
und „Die schnelle Gerdi“ sind Kult ge-<br />
22 > 23
„<br />
„Ich lese sehr<br />
gerne gut<br />
geschriebene<br />
Biographien.“<br />
“ Senta<br />
nalität, Korruption, politisch motivierte<br />
und bestellte Morde. Das haben wir<br />
versucht, so spannend und unterhaltend<br />
wie nur möglich zu erzählen. Wir<br />
wollen ja Zuschauer erreichen, die sich<br />
durchaus für die brisanten Fälle unserer<br />
Zeit interessieren, die sich aber nicht<br />
unbedingt durch den Wirtschaftsteil einer<br />
Tageszeitung oder den politischen<br />
Teil auf Seite 3 lesen wollen. Wir haben<br />
allerdings unsere meisten Fälle aus der<br />
Seite 3 der großen Tageszeitungen -<br />
aber wir wollen sie mit den Mitteln des<br />
klassischen Krimigenres erzählen.<br />
<strong>Hilla</strong>: Die Eifel hat sich in den vergangenen<br />
Jahren zum „Krimiland“ entwickelt<br />
und das Festival „Tatort Eifel“<br />
findet inzwischen bundesweit Beachtung.<br />
Welche Rolle spielt das Krimi-<br />
Genre in Ihrer Karriere als Schauspielerin<br />
und Produzentin?<br />
Senta Berger: Gar keine. Ich habe sehr<br />
wenig „Thriller“ gemacht. Mir fällt der<br />
Film „Mit teuflischen Grüßen“ ein. Regie<br />
24 > 25
Gerne kommt Tatort-Kommissar<br />
Dietmar Bär, Mitglied der ROLAND-<br />
Jury, in die Eifel, die er bereits vom<br />
letzten Festival kennt.<br />
er Bär in der Eifel<br />
DSein Tatort ist und bleibt<br />
allerdings Köln. Denn bereits seit 1997<br />
spielt er dort an der Seite von Klaus J.<br />
Behrend (Max Ballauf) den Tatort-Kommissar<br />
Freddy Schenk. Auch als Sprecher<br />
hat Dietmar Bär Krimi-Erfahrung. Unter<br />
anderem las er Bücher von Jacques<br />
Berndorf, Mo Hayder und Hakan Nesser<br />
als Hörbuch ein. Da lag es nahe, diese<br />
Expertise auch in der Jury zur Auswahl<br />
des ROLAND-Preisträgers zu nutzen. Mit<br />
dem ROLAND werden alle zwei Jahre<br />
herausragende Persönlichkeiten geehrt,<br />
die die Krimi-Fernsehlandschaft in besonderer<br />
Weise geprägt haben. Weiblich<br />
sollte sie sein, eine Kommissarin – die<br />
vierte Preisträgerin des ROLAND. Eine<br />
würdige Nachfolgerin von Namensgeber<br />
26 > 27
Heinz-Peter Hoffmann und sein Team: Verena Bernardy, Marita Justi und Waltraud Spoo. Die Arbeit macht Freude, auch wenn man in der Vorbereitungs- und Durchführungsphase<br />
von einer 40-Stunden-Woche nicht reden kann. Auch zukünftig wollen sie möglichst alles selbst machen und keine Event-Agentur beauftragen.<br />
aus Australien, China, Japan und Thailand<br />
waren vertreten. Aber auch quer<br />
durch Deutschland ging das Krimifieber,<br />
von Harsefeld bis Bayreuth, von<br />
Königswusterhausen bis direkt vor der<br />
Haustür, denn rund 30 Krimis kamen<br />
aus der Eifel. Allen Einsendern wurde<br />
die Einsendung schriftlich bestätigt,<br />
die Unterlagen gesammelt und an den<br />
Verlag zur Vorselektion weiter geleitet,<br />
eine Jury bestimmt und die 40 besten<br />
Kurzkrimis an sie geschickt, um sechs<br />
Geschichten für den Kurzkrimipreis zu<br />
nominieren. Das Ganze durfte nicht zu<br />
viel Zeit in Anspruch nehmen, denn zum<br />
Festival wird das Hörbuch, gelesen von<br />
Ann-Kathrin Kramer, und die Anthologie<br />
vorgestellt, in denen sich die sechs<br />
besten Kurzkrimis finden. Und natürlich<br />
mussten alle Nicht-Gewinner informiert<br />
werden, dass es diesmal nichts geworden<br />
28 > 29
Termine tatort eifel +Termine tatort eifel + Termine tatort eifel +<br />
„Wenn alle den Verbrecher jagen, wer bleibt dann eigentlich<br />
beim Opfer?“ Ausstellung des Weißen Rings vom 07.<br />
bis 18. September in der Kreissparkasse Vulkaneifel<br />
Freitag, 11. September 2009<br />
20.00 Uhr im Lokschuppen Gerolstein-Pelm: Großes Eröffnungskonzert<br />
mit Klaus Doldinger und Passport. Gast:<br />
Schauspieler und Sänger Uwe Ochsenknecht.<br />
18.00 Uhr im Burghof in Daun:<br />
„Fluch und Schande“ Historisches<br />
Spektakel am Gerichtstag.<br />
Kriminalistischer Einakter<br />
mit den Spielleuten zu Hillesheim.<br />
Eintritt frei.<br />
19.30 Uhr in der Kreisbibliothek<br />
in Daun: Die große Kriminacht<br />
für Kinder (ab 10 Jahre): Wie ermittelt man an einem<br />
Tatort? Wie dreht man einen Krimi? Die Kinder erhalten<br />
Einblicke in die Arbeit der Polizei, ins Schreiben von Kinder-<br />
Kriminalliteratur und in die Arbeit beim Film.<br />
SamStag, 12.09.2009<br />
20.00 Uhr im „Kleinen Landcafé“ in Kerpen: Leichen im Keller<br />
- Kriminelle Songs und düstere Geschichten. Rockpoet<br />
Sascha Gutzeit und Autor Stefan Melneczuk präsentieren<br />
eine spannende Mischung aus Konzert und Lesung<br />
Sonntag, 13. September 2009<br />
19.00 Uhr im Kriminalhaus in Hillesheim: Autorenlesung<br />
mit Sebastian Fitzek<br />
20.00 Uhr im Irish Pub Gillenfeld: Die Sau ist tot in Gillenfeld.<br />
Krimikabarett mit den Eifel-Kabarettisten Hubert vom<br />
Venn und Jupp Hammerschmidt<br />
17.00 Uhr im Kleinen Landcafé in Kerpen: „Fluch und<br />
30 > 31
Die neun Schüler der 10b des Wilhelm-von-Humboldt-Gymnasiums Ludwigshafen mit ihren „Helfern“: Schauspieler Kai Noll und Regisseur Manfred Schwabe<br />
DIhr Drehbuch „Gas geben“ setzten die Gewinner des „Junior<br />
Awards“ vor Ort in der Vulkaneifel um. <strong>Hilla</strong> hat die<br />
Preisträger bei den Dreharbeiten in Daun besucht.<br />
„Ohne Schweiß keinen<br />
Preis“, dieses Sprichwort wird<br />
den neun Schüler der 10b des Wilhelm<br />
von Humboldt-Gymnasiums Ludwigshafen<br />
bei ihren Dreharbeiten mehr als<br />
einmal bewusst. Zeigt sich doch die<br />
Eifel von der sonnigen und<br />
warmen Seite. Der Drehort,<br />
das Wohnzimmer der Familie<br />
Thomas Dausend, ist abgedunkelt,<br />
sonst klappt es nicht<br />
mit der richtigen Beleuchtung.<br />
Gleichzeitig tummeln<br />
sich Drehteam, Fotografen<br />
und Journalisten am Ort<br />
des Geschehens. Menschen<br />
und Scheinwerfer heizen den<br />
Raum tropisch auf. Der Begeisterung<br />
der Beteiligten tut<br />
das jedoch keinen Abbruch:<br />
Immerhin ist man förmlich<br />
32 > 33
Sie hatte sich ganz eng zusammen gerollt.<br />
Trotzdem klapperten ihr vor Kälte die Zähne<br />
und sie zitterte am ganzen Körper. Doch<br />
das war ihr egal. Nur nichts mehr hören<br />
müssen. Seit Monaten verfolgten sie die Töne,<br />
kreischende Musikfetzen in immer wechselnden<br />
Lautstärken. Und jetzt hatten sie sich<br />
zu einer Kakophonie von Klangcollagen entwickelt, die ihr<br />
fast das Bewusstsein raubte. Seit Stunden quälte sie der<br />
unbeschreibliche Lärm in ihrem Kopf. Und sie wusste – es<br />
würde nie mehr aufhören...<br />
Begonnen hatte es schon vor einiger Zeit. Schleichend, fast<br />
unmerklich. Erst Ende letzten Jahres war Katja in die Eifel<br />
gezogen und wohnte nun mit ihrem Mann in Ahütte „im<br />
Schatten der Burg“, wie sie die<br />
Türme des Zement-Werks anfangs<br />
spöttisch genannt hatte.<br />
Schon nach einigen Tagen begann<br />
sie die Tal-Lage und der<br />
überall vorhandene Staub zu bedrücken.<br />
Doch Johann meinte,<br />
sie sollten erst einmal im Haus<br />
der Schwiegereltern die Geburt<br />
des Kindes abwarten und dann<br />
in aller Ruhe nach einem eigenen<br />
Haus schauen. Sie wusste<br />
schon, dass sie auf jeden Fall<br />
auf einem Hügel wohnen würde<br />
mit soviel Aussicht wie möglich.<br />
Inzwischen wollte sie ihre<br />
Schwangerschaft genießen und<br />
sich von der Schwiegermutter<br />
betütteln lassen – eine zierliche<br />
kleine, unglaublich nette Frau,<br />
die unsagbar stolz war auf ihre<br />
Schwiegertochter, die im Kölner<br />
philharmonischen Orchester als<br />
Solo-Cellistin spielte.<br />
Das Cello hatte sie nun schon<br />
seit Wochen nicht mehr angerührt.<br />
Damit hatte es begonnen.<br />
Während einer Übungsstunde<br />
war ihr aufgefallen, dass sich<br />
ein unpassender Ton in das Spiel<br />
eingeschlichen hatte. Erst nachdem<br />
sie die Passage mehrfach wiederholte, stellte sie fest,<br />
dass der Ton in ihrem Kopf war. Jetzt hatte sie also auch der<br />
Tinnitus erwischt, fast eine Berufskrankheit bei Musikern.<br />
Sie pausierte sofort, gönnte sich Ruhe und suchte in Köln<br />
einen Facharzt auf. Der machte ihr Mut: Stress durch den<br />
Umzug und die Schwangerschaft, sie solle sich schonen, ihre<br />
Aufmerksamkeit anders fokussieren etc. Kurzfristig war es<br />
besser geworden, aber seit der Geburt hatte sich alles verschlimmert.<br />
Sie liebte ihre kleine Tochter Julia abgöttisch<br />
und hatte sich gemeinsam mit Johann total gefreut. Doch<br />
schon nach wenigen Tagen stellte sich heraus, dass Julia ein<br />
Johann spielte das Problem herunter: „Das wächst sich aus.<br />
Warte mal einen Monat ab. Dann wird sie durchschlafen.“<br />
Aber er hatte gut reden. Er arbeitete weiter als Repetitor an<br />
der Musikhochschule Köln und war rund 14 Stunden am Tag<br />
unterwegs. Ulla, ihre Schwiegermutter, hatte sie manchmal<br />
entlastet und ihr Julia nachmittags für zwei bis drei Stunden<br />
abgenommen. Aber letzte Woche hatte sie einen schweren<br />
Schlaganfall bekommen und lag jetzt im Gerolsteiner Krankenhaus.<br />
Keiner wusste, ob sie überhaupt jemals wieder fit<br />
werden würde. Sie versuchte, Ulla täglich zu besuchen, aber<br />
mit der schreienden Julia war es fast unmöglich. Sie hatte<br />
sogar schon überlegt, ob sie dem Kind für diese Zeit nicht<br />
ein Schlafmittel geben sollte.<br />
Ihr Tinnitus hatte sich durch den Stress komplett verschlimmert.<br />
Zwischendurch schoben sich jetzt immer wieder<br />
Klangfetzen von Musikstücken<br />
in ihren Kopf. Sie war schon<br />
mehrfach aufgestanden, um<br />
das Radio auszuschalten, nur<br />
um festzustellen, dass das Radio<br />
gar nicht eingeschaltet war.<br />
Manchmal hatte sie Angst, verrückt<br />
zu werden. An Cello-Üben<br />
war gar nicht mehr zu denken,<br />
denn inzwischen reagierte sie<br />
fast panisch auf Musik. Sobald<br />
sie eine Melodie hörte oder<br />
spielte, sprang sofort das Tonband<br />
in ihrem Kopf an und wie<br />
ein Endlosband spielte die Musik<br />
in ihrem Kopf dann immer wieder<br />
die gehörte Melodie. Stundenlang,<br />
nächtelang, manchmal<br />
tagelang, ohne Pause. Sie konnte<br />
sich kaum noch auf Gespräche<br />
konzentrieren. Johann war das<br />
auch schon aufgefallen, doch<br />
sie hatte Angst, ihm von ihren<br />
musikalischen Halluzinationen<br />
zu erzählen.<br />
Seit neustem funktionierte auch<br />
die Schreierei von Julia als Auslöser<br />
für den Lärm in ihrem<br />
Kopf. Sie konnte sich kaum noch<br />
auf das Kind konzentrieren, es<br />
trösten, wenn es wieder weinte.<br />
Der Lärm war unausweichlich. Und ihre Umgebung reagierte<br />
mit Unverständnis auf ihre Nöte. Ihr Vater, ein ausgebildeter<br />
Sänger, war sogar stolz auf seine schreiende Enkelin: „Das<br />
weitet die Lungen. Die Kleine wird bestimmt auch mal eine<br />
tolle Sängerin. Lass´ sie nur schreien. Das tut ihr gut.“ Aber<br />
Katja tat es nicht gut. Sie fühlte sich völlig überfordert und<br />
allein gelassen. Und eben erst war es besonders schlimm gewesen.<br />
Nachdem Julia bereits den ganzen Vormittag gegreint<br />
hatte, war sie endlich eingeschlafen. So hatte auch sie sich<br />
einige Minuten hinlegen können. Und nach einer Weile war<br />
sogar der Lärm in ihrem Kopf ruhiger geworden und hatte<br />
sich zu einem ruhigen Grundton verdichtet. Anscheinend<br />
„Schreikind“ war. Sie schrie gefühlte 18 Stunden am Tag. Fotos: Fotolia.com<br />
34 > 35
Ein Englishman in<br />
der Eifel<br />
Glosse<br />
Haben Sie heute schon ein Date gecancelt,<br />
ein File von einem Webserver downgeloaded oder per Hotline<br />
Ihre Favourites gevotet? Nein? Halb so schlimm, dann hauen<br />
Sie sich einfach ordentlich Bacon auf Ihre Pancakes und<br />
relaxen beim Lesen dieses Features. Ich soll damit aufhören?<br />
In Ordnung, schließlich irritiert „Denglisch“, die Vermischung<br />
von Deutsch und Englisch, zwei Drittel aller Deutschen. Und<br />
nicht nur sie.<br />
Mein bester Freund ist ein Engländer aus der schönen Grafschaft<br />
Leicestershire. Er heißt Tim, und er hat, seit wir uns<br />
kennen, schon ein paar Brocken Deutsch gelernt. Tim ist,<br />
wenn er mich in der Eifel besucht, hin und wieder recht<br />
verwirrt, wenn ich ihm erklären muss, dass es in einem Bodyshop<br />
keine menschlichen Leiber zu kaufen gibt, dass ein<br />
Angelshop keine Engel anbietet, sondern Angelruten und<br />
Köder, und dass ein Backshop kein Hinterladen ist. Er scheint<br />
es begriffen zu haben, denn bei seinem letzten Besuch, als<br />
wir im Trierer „Ratskeller“ essen waren, rückversicherte er<br />
sich nur kurz bei mir, dass in diesem Restaurant auch gewiss<br />
keine Ratten serviert würden.<br />
Tim fiel als einem der Ersten auf, dass zusammen mit dem<br />
Kreisverkehr auch das Wort „roundabout“, die englische<br />
Bezeichnung für den Kreisel, in deutschen Landen Einzug<br />
gehalten hat. Was ihn daran verdutzte war, dass er nie dahinter<br />
kam, was die Deutschen ausdrücken wollten, wenn sie<br />
das Wort benutzten. „Das macht so roundabout 500 Euro“,<br />
postulieren deutsche Verkäufer so gerne, meinen dabei „ungefähr“,<br />
sagen aber letztlich „Kreisverkehr“. Wen wundert’s,<br />
wenn Tim da nicht mehr mitkommt. Ganz unwohl zumute<br />
wird Tim, wenn wir Deutsche uns Body-Bags kaufen und<br />
36 > 37
Künstler-Porträt:<br />
Fritz Thiel<br />
Die Umgebung, in der Fritz Thiel lebt, prägt auch seine Malerei: Seit<br />
zehn Jahren wohnt er mit Familie in Crumps Mühle, umgeben von<br />
Wiesen, Teichen, Wassergräben, Bächen und altem Baumbestand.<br />
Es verwundert daher<br />
nicht, dass der<br />
Künstler die Natur<br />
in seine Werke mit<br />
einbaut. Seine Kunst<br />
auch manchmal als<br />
„Land-Art“ bezeichnet. Ver stärkt<br />
seit den 90er Jahren haben sol che<br />
Werke an Dominanz gewonnen, in<br />
denen neben Farben auch Blätter,<br />
Zweige, Steine oder Schiefer eine<br />
bedeutende Rolle bei der Bildgestaltung<br />
spielen.<br />
Thiel, gebürtiger Kölner, absolvierte<br />
an der Fachholschule Köln<br />
ein Studium der freien Malerei<br />
und Grafik, ein Staatsexamen in<br />
Deutsch und Geschichte vervollständigte<br />
die akademische Laufbahn.<br />
Nach Zeiten als Reprofotograf<br />
und Grafiker, widmet er sich<br />
seit 1990 ganz der Kunstmalerei.<br />
Die Wiesen und Wälder, die den<br />
idyllischen Wohnsitz umgeben,<br />
sind nicht allein Fundgrube für<br />
die Naturstoffe, die Thiel in seinen<br />
Bildern mit verarbeitet: Sie dienen<br />
auch als Orte, an denen der<br />
Künstler im Frühjahr Leinwände<br />
auslegt, sie mit Eisen, Holz oder<br />
Steinen belegt, um sie danach für<br />
Monate den Kräften der Natur zu<br />
überlassen, die dann die weitere<br />
„Bearbeitung“ übernimmt. Vegetation,<br />
Regen und Sonne hinterlassen<br />
ihre Spuren, ja schaffen<br />
fast schon eigenständige Bilder.<br />
Die Leinwände werden von Thiel<br />
im Atelier behutsam konserviert<br />
und pointiert vom Künstler mit<br />
Farben gestaltet, bis das „Gemeinschaftswerk“<br />
von Natur und<br />
38
SEPTEMBER<br />
04.09.2009, 20 Uhr Konzert mit Roger Trash - Der<br />
Landstreichler, Ort: Kleines Landcafé, Kerpen<br />
05.09.2009: Marc Angel, „Das Testament der Poeten<br />
in Bildern“, Kunstausstellung, Ort: Kleines Landcafé,<br />
Kerpen<br />
05.09.2009, 19,30 Uhr: Kino Vino - Cineastische Begegnungen<br />
und inspirierende Weine mit den Filmen<br />
„Maria, ihm schmeckt‘s nicht“ und „Ein Festmahl im<br />
August“, Ort: Eifelfilmbühne Hillesheim<br />
06.09.2009, 18 Uhr: Ralf Kramp und Bert Enkel - Jazz<br />
& Crime, Ort: Stadtmuseum, Euskirchen<br />
11. bis 20.09.2009: „Tatort Eifel“ -<br />
das Krimifestival<br />
Einen Terminüberblick finden Sie<br />
auf Seite 30 in diesem Heft.<br />
11.09.2009, 20 Uhr: Indien – Abenteuer Ganges, Teil 10<br />
der Vortragsreihe „Blickfang Erde“ von Andreas Pröve.<br />
Mit einem Handbike am Rollstuhl, einer großen Portion<br />
Zuversicht und dem Wunsch das Geheimnisvolle<br />
an Indiens größtem Fluss zu begreifen, kurbelte sich<br />
der querschnittsgelähmte Andreas Pröve den Ganges<br />
entlang, quer durch den halben Subkontinent. „Abenteuer<br />
Ganges“ ist die spannende Geschichte einer 2500<br />
km langen Reise zu den Quellen des heiligen Flusses.<br />
Ort: Rondell, Gerolstein<br />
19.09.2009, 19 Uhr: „Mich finden - im Bild / im Foto<br />
/ im Wort - in mir ...“, Vernissage. Ort: <strong>Kultur</strong>haus<br />
Alte Schreinerei, Hillesheim<br />
19.09.2009, 19 Uhr: „Stabat Mater“ von Karl Jenkins.<br />
Nach dem großen Erfolg der Aufführung des Requiems<br />
von Karl Jenkins im letzten Jahr beschloss der Madrigalchor<br />
Daun, ein weiteres Werk von<br />
Karl Jenkins, das 2008 erst komponierte<br />
„Stabat Mater“ aufzuführen. Das zeitgenössische,<br />
harmonisch gestaltete Werk<br />
von Karl Jenkins ist sehr gut zugänglich.<br />
Als Solisten singen Arzu Gök (Foto) aus<br />
Köln (ethnische Stimme und Sopran) und<br />
Regina Schuh-Hoffmann (Mezzosopran)<br />
aus Daun. Durch das Konzert führt Will<br />
Seggewiß mit Erläuterungen zu den Werken. Die Gesamtleitung<br />
hat Roy Coppack.<br />
Ort: Kloster Himmerod<br />
20.09.2009, 17 Uhr: Musik alter Meister, Benefizkonzert<br />
mit Wolfgang Merkes - Birgit Gibson - Sarah<br />
Gibson - Steffie Peters (Querflöte). Ort: Rathaussaal,<br />
Hillesheim<br />
40 > 41
42
www.nuerburg-quelle.de<br />
ENERGIE AUS<br />
DEM VULKAN