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Kultur - Hilla Magazin

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Das <strong>Magazin</strong> füR Das HillesHeiMeR lanD<br />

hilla<br />

<strong>Kultur</strong> Tourismus Region<br />

Wirtschaft<br />

Ein Bär in Daun<br />

n Interview mit Senta Berger n Kaffee: Eine<br />

Wissenschaft für sich n Das Wasser in der<br />

Eifel n Museum der Badekultur n Künstler-<br />

Porträt: Fritz Thiel n Regionalmarke Eifel<br />

2. Jahrgang<br />

3/2009, 4 €


<strong>Hilla</strong> im Krimifieber!<br />

Wenn Sie es bisher noch nicht wussten,<br />

dass die Eifel Deutschlands Krimilandschaft<br />

Nummer 1 ist, werden Sie spätestens<br />

nach der Lektüre dieser Ausgabe von<br />

HILLA eines Besseren belehrt sein. Das<br />

Krimifestival „Tatort Eifel“, das vom 11.<br />

bis 20. September im Landkreis Vulkaneifel stattfindet, ist in<br />

seiner fünften Auflage endgültig den Kinderschuhen entwachsen.<br />

Das wird in vielen Bereichen deutlich: Inzwischen sind alle<br />

großen – öffentlich-rechtlichen wie privaten – Fernsehsender<br />

mit von der Partie; Stars und Sternchen kommen so viele, wie<br />

nie zuvor, Fachprogramm und Publikums-Events haben an<br />

Zahl und Bedeutung weiter zugenommen.<br />

Was Autor Jacques Berndorf und Festivalleiter Heinz-Peter<br />

Hoffman vor zehn Jahren begannen, hat inzwischen bundesweite<br />

Bedeutung erlangt. Tatort Eifel ist zum Pflichttermin für<br />

Autoren, Verlage, Produzenten und Redakteure geworden. „Hut<br />

ab“ vor den Initiatoren und dem Festivalteam, die derartiges<br />

in der Eifel auf die Beine stellen.<br />

Für die HILLA-Redaktion und Art Director Claus Weischet war<br />

das Tatort-Thema eine besondere Herausforderung, wollten wir<br />

doch Hintergründe ebenso aufzeigen, wie die einzelnen Facetten,<br />

auf denen sich das Festival aufbaut, umfassend darstellen.<br />

Spannend war es zusätzlich: So haben wir lange gebangt, ob<br />

Senta Berger, die den diesjährigen Roland verliehen bekommt,<br />

rechtzeitig unsere Interviewfragen beantwortet. Sie hat und<br />

sogar sehr persönlich und ausführlich.<br />

Keine Starallüren auch bei Dietmar Bär, besser als Kommissar<br />

Freddy Schenk des Kölner Tatorts bekannt. Trotz einsetzenden<br />

Regens stand er mit bester Laune unserem Fotografen Ralf<br />

Cornesse für das Titelbild Modell. Auch Bär, Mitglied der Jury<br />

für die Verleihung des Roland, wird zum Festival in der Eifel<br />

erwartet.<br />

Wir hoffen, Ihnen mit dieser HILLA-Ausgabe ein wenig Vorfreude<br />

und Spannung auf das Festival zu machen. Stöbern Sie<br />

in den Programmseiten: Sie werden sicher die eine oder andere<br />

Veranstaltung finden, deren Besuch sich lohnt.<br />

Herzlichst Ihr<br />

Hubertus Foester<br />

editorial<br />

Benvenuto im Lo Stivale...<br />

Benvenuto<br />

und Willkommen im<br />

Ristorante Lo Stivale!<br />

Genießen Sie bei uns<br />

die feine italienische<br />

Küche und südliches<br />

Flair.<br />

Lassen Sie sich<br />

von der stimmigen<br />

und entspannten<br />

Atmosphäre unserer<br />

Gasträume zu einer<br />

kulinarischen Reise<br />

ins sonnige Italien<br />

verführen.<br />

Verwöhnen Sie Ihren<br />

Gaumen mit italienischen<br />

Spezialitäten<br />

und feinen Weinen.<br />

Lo Stivale<br />

Graf-Mirbach-Str.3<br />

54576 Hillesheim<br />

Tel. 06593/9305<br />

Täglich geöffnet<br />

außer Dienstags<br />

hilla September 2009 >> 3


Spezial<br />

Das größte<br />

Event für<br />

Filmschaffende<br />

des Krimi-Genres<br />

geht in die<br />

fünfte Runde.<br />

Wir haben<br />

auf 12 Seiten<br />

für Sie hinter<br />

die Kulissen<br />

geschaut und<br />

ROLAND-<br />

Preisträgerin<br />

Senta Berger<br />

interviewt.<br />

Seite 22<br />

Porträt: Fritz Thiel<br />

Seit zehn Jahren lebt er in Crumps Mühle in Hillesheim.<br />

Die Liebe zur Natur zeigt sich auch in seiner Malerei.<br />

Seite 38<br />

Wasser ist zum Waschen da...<br />

4 > 5


6 > 7


Die neue Anthologie ist da<br />

Zum zweiten: Die Eifel inspiriert seit Jahren Autorinnen<br />

und Autoren zu Mordgeschichten der besonderen Art.<br />

Zum zweiten Mal versammelt Jacques Berndorf in<br />

einem Sammelband seine Lieblingskollegen mit ihren<br />

mörderischen Geschichten. Tatort Eifel 2 ist ein Krimi-<br />

Buch/Hörbuch, in dem das Mordsvergnügen in all<br />

seinen Facetten daherkommt, von hart bis zart, von<br />

blutrot bis schwarzhumorig. Mit dabei sind Carola<br />

Clasen, Ralf Kramp, Uwe<br />

Voehl, Martina Kempff<br />

und Carsten Sebastian.<br />

Auch die sechs besten<br />

Kurzkrimis aus dem<br />

Tatort Eifel-Kurzkrimiwettbewerb<br />

sind ent-<br />

halten. Das Hörbuch er -<br />

scheint bei Radioropa<br />

mit den Sprechern Ann-<br />

Kathrin Kramer, Jacques<br />

Berndorf, Ralf Kramp,<br />

Ingo Naujoks und anderen.<br />

■<br />

8 > 9


Ein Landgasthof mit großer Tradition<br />

Landgasthof Schröder: Drei Generationen<br />

haben seit 80 Jahren für das leibliche<br />

Wohl der Ortsbewohner und Gäste in<br />

Niederehe Sorge getragen. Anlass genug,<br />

dieses Jubiläum zu feiern. Aber<br />

es kommt ein weiteres hinzu: Markus<br />

Schröder übernahm vor 25 Jahren den<br />

Betrieb von seinen Eltern Bernhard und<br />

Hella Schröder. Die wiederum hatten von<br />

den Großeltern des heutigen Besitzers,<br />

Margarete und Albert Fasen, 1961 die<br />

Verantwortung für das Dorfgasthaus<br />

übernommen. Wie zu früheren Zeiten<br />

üblich, war der Gasthof ein Nebenerwerb.<br />

Drei Fremdenzimmer, Bauernschenke<br />

und Festsaal konnten eine Familie<br />

nicht ernähren. So war Großvater Albert<br />

gleichzeitig für die Postgeschäfte in<br />

Niederehe zuständig, verfügte über das<br />

einzige Telefon des Ortes und verwalte-<br />

10 > 11


Ehe mit Bestand<br />

Zwei kleine Dörfer, die seit Menschengedenken eine selbständige<br />

Gemeinde bilden, wobei der Bindestrich im Ortsnamen diese Dorfehe<br />

im Süden des Hillesheimer Landes dokumentiert.<br />

Trotz intensiver Heimatforschung<br />

ist es bisher nicht gelungen,<br />

exakt festzulegen, wann sich die<br />

beiden Orte zusammengetan haben, um<br />

eine Gemeinde zu gründen. Dohm bildet<br />

mit einigen wenigen Einwohnern mehr<br />

den „größeren“ Teil der insgesamt 200<br />

Seelen umfassenden Ortsgemeinschaft.<br />

Seit den diesjährigen Kommunalwahlen<br />

ist Wolfgang Schüssler Ortsbürgermeister<br />

und lenkt mit sechs Gemeinderäten,<br />

je drei aus Dohm und Lammersdorf, die<br />

12 > 13


oben: Einlauf Tulpe im Hochbehälter Zilsdorf, unten links: Einlauf Quelle Walsdorf, unten rechts: Hochbehälter Zilsdorf (Fassungsvolumen 600 cbm).<br />

Der Reichtum des Hillesheimer<br />

Landes kommt aus der Erde:<br />

bestes und gesundes Trinkwasser. Das<br />

sprudelt nahezu unerschöpflich. Klaus<br />

Eilert, Werkleiter der Wasser- und<br />

Abwasserversorgung der Verbandsgemeinde<br />

sowie des Zweckverbandes<br />

Wasserversorgung Eifel, betrachtet diese<br />

Tatsache sowohl mit einem lachenden<br />

wie auch weinenden Auge: Wasser ist<br />

zwar in Hülle und Fülle vorhanden,<br />

aber es mangelt an Abnehmern. Eilert<br />

würde gern mehr als die 600.000 Kubikmeter<br />

verkaufen, die derzeit jährlich<br />

durch das Leitungsnetz in Haushalte,<br />

Industrie und Landwirtschaft fließen. Der<br />

Grund ist einleuchtend: Die Fixkosten<br />

machen mit 90 Prozent den Löwenanteil<br />

der Wasserversorgung aus. Bei<br />

gleichbleibendem oder sogar sinkendem<br />

Verbrauch bedeutet das für die Bürger<br />

höhere Wassergebühren.<br />

Konnte man den Wasserpreis von 1996<br />

bis 2006 stabil halten, lag es auch daran,<br />

dass mit dem Hillesheimer Milchwerk<br />

14


Zahlreiche Produkte tragen heute schon das Eifel-Signet. Eifel-Rindfleisch vom Erzeuger erfreut sich auch in der Gastronomie großen Zuspruchs.<br />

Der Verbraucher möchte Qualität, wenn es<br />

um Lebensmittel geht. Und er möchte wissen,<br />

wo die Lebensmittel herkommen.<br />

Mit der Regionalmarke Eifel<br />

werden Qualitätsprodukte und Qualitätsbetriebe<br />

unter einem einheitlichem<br />

Logo vermarktet. Dies ist die Hauptaufgabe<br />

der Regionalmarke EIFEL GmbH,<br />

deren übergeordnetes Ziel die Einbindung<br />

und Vernetzung von wichtigen<br />

Akteuren der Region ist. Landwirtschaftlich<br />

erzeugte und handwerklich veredelte<br />

Produkte, die strengen Qualitätsrichtlinien<br />

entsprechen, schaffen einen<br />

Mehrwert für Gastronomen, Hoteliers,<br />

Ferienwohnungsbesitzern und natürlich<br />

auch den Handel und weiterverarbeitende<br />

Handwerksbetriebe. Insgesamt gibt<br />

es derzeit in mehr als 20 Produktgruppen<br />

viele unterschiedliche Artikel, die<br />

das Qualitätsmarkenzeichen der Regionalmarke<br />

EIFEL tragen. Am Beispiel<br />

„EIFEL Fleisch- und Wurstwaren“ soll<br />

verdeutlicht werden, was genau hinter<br />

dem EIFEL-Logo steckt.<br />

Alle Beteiligten – sowohl die erzeugenden<br />

Landwirte als auch die weiterverarbeitenden<br />

Schlachtbetriebe und<br />

Metzgereien – werden in den Qua-<br />

litätsprozess eingebunden. Jeder in<br />

dieser Kette muss sich regelmäßig auf<br />

die Einhaltung vorgegebener Qualitätsstandards<br />

prüfen lassen. Die Verbraucher<br />

wollen nicht nur wissen, wer ihre<br />

Lebensmittel produziert, sondern wo<br />

ihre Lebensmittel herkommen und wie<br />

diese produziert werden. Das Qualitätszeichen<br />

„Regionalmarke EIFEL“ bietet<br />

hierzu den Verbrauchern die notwendige<br />

Transparenz. Wie sieht die praktische<br />

Umsetzung konkret aus? Landwirte,<br />

die einen Markennutzungsvertrag mit<br />

der Regionalmarke EIFEL GmbH abgeschlossen<br />

haben, verpflichten<br />

sich zur Einhaltung der<br />

vorgegebenen Qualitätskriterien<br />

und sind Teilnehmer<br />

am Etikettierungssystem<br />

der Landwirtschaftskammer<br />

Rhein land-Pfalz. Hier prüft<br />

ein Zertifizierungsunternehmen<br />

jährlich, ob die Vorgaben<br />

eingehalten wurden.<br />

Auf kurzen Wegen zu den<br />

EG-Schlachtbetrieben in Ge-<br />

rolstein und Prüm werden die Tiere<br />

schonend und stressfrei transportiert.<br />

Auch die Schlachtbetriebe sind zur jährlichen<br />

Kontrolle verpflichtet.<br />

Die portionierten und mit Regionalmarke<br />

EIFEL gekennzeichneten Fleischstücke<br />

werden dann an ebenfalls zertifizierte<br />

Regionalmarke EIFEL Metzgereien zur<br />

Weiterverarbeitung zu hochwertigen<br />

Fleisch- und Wurstprodukte verkauft.<br />

Die Metzgereien schließlich beliefern die<br />

zertifizierten Hotel- und Gastronomiebetriebe<br />

der Regionalmarke EIFEL, die<br />

Die Eifel schmeckt<br />

16 > 17


dass es hier zu ganz unterschiedlichen<br />

Geschmackserlebnissen kommen kann.<br />

Mokka ist beispielsweise wie auch Maragogype<br />

eine Arabica-Sorte. So wie sich<br />

ein Dornfelder von einem Spätburgunder<br />

unterscheidet, so unterscheiden sich<br />

auch die einzelnen Sorten voneinander.<br />

Manche sind eher dominant im Aroma,<br />

manche eher zurückhaltend.<br />

Bei Kaffeebohnen gibt es mehrere Komponenten,<br />

die eine Rolle spielen bei<br />

Geschmack und Verträglichkeit: Aromen,<br />

Koffein, Säure und Bitterstoffe.<br />

Robusta-Sorten sagt man nach, dass<br />

sie einen höheren Anteil an Bitterstoffen<br />

aufweisen. Für den deutschen<br />

Kaffeegeschmack - eher von Filterkaffee<br />

geprägt, denn von mediterranen Brühverfahren<br />

- ist er oft eine Spur zu bitter.<br />

Da greift man lieber zu Arabica-Sorten.<br />

Doch Vorsicht: Bitterstoffe im Kaffee<br />

entstehen auch durch das Röstverfahren.<br />

Je länger ein Kaffee geröstet wird<br />

und je höher die Rösttemperaturen sind,<br />

umso mehr Bitterstoffe enthält er. Laut<br />

Kaffee-Experte Richarz-Hilberg liegt die<br />

optimale Rösttemperatur bei 210° und<br />

die Röstdauer bei rund 20 Minuten. Sie<br />

variiert ja nach Kaffeesorten, so dass<br />

die Sorten erst geröstet werden sollten,<br />

bevor der Kaffee gemischt wird.<br />

Kaffees aus Costa Rica und Kenia<br />

zählen zu den besten Kaffeesorten der<br />

Welt, sind aber sehr säuredominant<br />

und enthalten einen hohen Anteil an<br />

Chlorogen-Säuren. Deshalb sind sie<br />

für Magenempfindliche nicht geeignet.<br />

Chlorogen-Säuren haben aber nach<br />

Informationen des Deutsches Grünes<br />

Kreuz e.V. auch ihr Gutes: Ihre antioxidative<br />

Eigenschaften sollen maßgeblich<br />

dazu beitragen, dass der dauerhafte Genuss<br />

von vier bis sechs Tassen Kaffee<br />

pro Tag das Risiko für einen Altersdiabetes<br />

nahezu halbieren kann.<br />

Koffein ist es übrigens nicht, was auf<br />

den Magen schlägt. Es wirkt also auf<br />

das Nervensystem und beschleunigt<br />

nachweislich die Informations- und<br />

Reizverarbeitung im Gehirn und erhöht<br />

damit die Konzentrationsfähigkeit und<br />

das Denkvermögen. Es unterstützt offenbar<br />

auch die Leber bei<br />

18 > 19<br />

Unbenannt-7 1 01.09.2008 14:32:37 Uhr


Wasser ist zum W aschen da...<br />

Vulkanismus, Geologie, altes Handwerk und bäuerliches Leben –<br />

die Museen in der Eifel bieten spannende Einblicke und interessante<br />

Vielfalt. Wir stellen in loser Folge Museen vor, bei denen sich ein<br />

Besuch lohnt. Heute: das Museum der Badekultur in Zülpich.<br />

Vom 2. bis zum 21. Jahrhundert<br />

schlägt sich der Bogen der Badekultur.<br />

Und man sollte es nicht glauben, gewaschen<br />

hat man sich zu allen Zeiten und<br />

an allen Orten. Da räumt das Museum<br />

durchaus mit Vorurteilen auf. Gleich<br />

zu Beginn betreten wir eine virtuelle<br />

Wasserfläche, auf der Orte auf- und<br />

wieder abtauchen. Tritt man auf die<br />

Begriffe, öffnen sich Bildfenster und<br />

zeigen nationale kulturelle Gebräuche<br />

um das Baden und rituelle Waschungen.<br />

Da geht es in Japan völlig anders zu als<br />

in Indien am Ganges. Weiter geht es und<br />

wir landen in den knapp 400 qm großen<br />

römischen Thermen. Anhand des noch<br />

gut erhaltenen Grundrisses mit Grundmauern,<br />

Becken und Feuerstellen kann<br />

20 > 21


R<br />

Spezial<br />

Obwohl sie sehr beschäftigt und viel unterwegs ist,<br />

hat sich Senta Berger die Zeit für ein exklusives <strong>Hilla</strong>-Interview<br />

genommen. Lernen Sie die ROLAND-<br />

Preisträgerin von einer neuen Seite kennen!<br />

OLAND für Senta Berger<br />

Seit 2002 verkörpert Senta<br />

Berger in der Krimiserie „Unter Verdacht“<br />

die Kriminalrätin Eva-Maria<br />

Prohacek. Dreizehn Folgen wurden<br />

bisher auf arte/ZDF ausgestrahlt und<br />

die Episode „Verdecktes Spiel“ erhielt<br />

2003 den Adolf-Grimme-Preis in der<br />

Sparte „Fiktion & Unterhaltung“.<br />

Nach der Ausbildung an der Akademie<br />

für Darstellende Kunst und am<br />

Max-Reinhardt-Seminar in ihrer Geburtsstadt<br />

Wien spielte Senta Berger<br />

zunächst am Theater in der Josephstadt<br />

und übernahm auch erste Filmrollen.<br />

Ihre schnelle Karriere als Filmschauspielerin<br />

führte sie nach wenigen Jahren<br />

aus Deutschland nach England und die<br />

USA. Ihre Fernsehserien wie „Kir Royal“<br />

und „Die schnelle Gerdi“ sind Kult ge-<br />

22 > 23


„<br />

„Ich lese sehr<br />

gerne gut<br />

geschriebene<br />

Biographien.“<br />

“ Senta<br />

nalität, Korruption, politisch motivierte<br />

und bestellte Morde. Das haben wir<br />

versucht, so spannend und unterhaltend<br />

wie nur möglich zu erzählen. Wir<br />

wollen ja Zuschauer erreichen, die sich<br />

durchaus für die brisanten Fälle unserer<br />

Zeit interessieren, die sich aber nicht<br />

unbedingt durch den Wirtschaftsteil einer<br />

Tageszeitung oder den politischen<br />

Teil auf Seite 3 lesen wollen. Wir haben<br />

allerdings unsere meisten Fälle aus der<br />

Seite 3 der großen Tageszeitungen -<br />

aber wir wollen sie mit den Mitteln des<br />

klassischen Krimigenres erzählen.<br />

<strong>Hilla</strong>: Die Eifel hat sich in den vergangenen<br />

Jahren zum „Krimiland“ entwickelt<br />

und das Festival „Tatort Eifel“<br />

findet inzwischen bundesweit Beachtung.<br />

Welche Rolle spielt das Krimi-<br />

Genre in Ihrer Karriere als Schauspielerin<br />

und Produzentin?<br />

Senta Berger: Gar keine. Ich habe sehr<br />

wenig „Thriller“ gemacht. Mir fällt der<br />

Film „Mit teuflischen Grüßen“ ein. Regie<br />

24 > 25


Gerne kommt Tatort-Kommissar<br />

Dietmar Bär, Mitglied der ROLAND-<br />

Jury, in die Eifel, die er bereits vom<br />

letzten Festival kennt.<br />

er Bär in der Eifel<br />

DSein Tatort ist und bleibt<br />

allerdings Köln. Denn bereits seit 1997<br />

spielt er dort an der Seite von Klaus J.<br />

Behrend (Max Ballauf) den Tatort-Kommissar<br />

Freddy Schenk. Auch als Sprecher<br />

hat Dietmar Bär Krimi-Erfahrung. Unter<br />

anderem las er Bücher von Jacques<br />

Berndorf, Mo Hayder und Hakan Nesser<br />

als Hörbuch ein. Da lag es nahe, diese<br />

Expertise auch in der Jury zur Auswahl<br />

des ROLAND-Preisträgers zu nutzen. Mit<br />

dem ROLAND werden alle zwei Jahre<br />

herausragende Persönlichkeiten geehrt,<br />

die die Krimi-Fernsehlandschaft in besonderer<br />

Weise geprägt haben. Weiblich<br />

sollte sie sein, eine Kommissarin – die<br />

vierte Preisträgerin des ROLAND. Eine<br />

würdige Nachfolgerin von Namensgeber<br />

26 > 27


Heinz-Peter Hoffmann und sein Team: Verena Bernardy, Marita Justi und Waltraud Spoo. Die Arbeit macht Freude, auch wenn man in der Vorbereitungs- und Durchführungsphase<br />

von einer 40-Stunden-Woche nicht reden kann. Auch zukünftig wollen sie möglichst alles selbst machen und keine Event-Agentur beauftragen.<br />

aus Australien, China, Japan und Thailand<br />

waren vertreten. Aber auch quer<br />

durch Deutschland ging das Krimifieber,<br />

von Harsefeld bis Bayreuth, von<br />

Königswusterhausen bis direkt vor der<br />

Haustür, denn rund 30 Krimis kamen<br />

aus der Eifel. Allen Einsendern wurde<br />

die Einsendung schriftlich bestätigt,<br />

die Unterlagen gesammelt und an den<br />

Verlag zur Vorselektion weiter geleitet,<br />

eine Jury bestimmt und die 40 besten<br />

Kurzkrimis an sie geschickt, um sechs<br />

Geschichten für den Kurzkrimipreis zu<br />

nominieren. Das Ganze durfte nicht zu<br />

viel Zeit in Anspruch nehmen, denn zum<br />

Festival wird das Hörbuch, gelesen von<br />

Ann-Kathrin Kramer, und die Anthologie<br />

vorgestellt, in denen sich die sechs<br />

besten Kurzkrimis finden. Und natürlich<br />

mussten alle Nicht-Gewinner informiert<br />

werden, dass es diesmal nichts geworden<br />

28 > 29


Termine tatort eifel +Termine tatort eifel + Termine tatort eifel +<br />

„Wenn alle den Verbrecher jagen, wer bleibt dann eigentlich<br />

beim Opfer?“ Ausstellung des Weißen Rings vom 07.<br />

bis 18. September in der Kreissparkasse Vulkaneifel<br />

Freitag, 11. September 2009<br />

20.00 Uhr im Lokschuppen Gerolstein-Pelm: Großes Eröffnungskonzert<br />

mit Klaus Doldinger und Passport. Gast:<br />

Schauspieler und Sänger Uwe Ochsenknecht.<br />

18.00 Uhr im Burghof in Daun:<br />

„Fluch und Schande“ Historisches<br />

Spektakel am Gerichtstag.<br />

Kriminalistischer Einakter<br />

mit den Spielleuten zu Hillesheim.<br />

Eintritt frei.<br />

19.30 Uhr in der Kreisbibliothek<br />

in Daun: Die große Kriminacht<br />

für Kinder (ab 10 Jahre): Wie ermittelt man an einem<br />

Tatort? Wie dreht man einen Krimi? Die Kinder erhalten<br />

Einblicke in die Arbeit der Polizei, ins Schreiben von Kinder-<br />

Kriminalliteratur und in die Arbeit beim Film.<br />

SamStag, 12.09.2009<br />

20.00 Uhr im „Kleinen Landcafé“ in Kerpen: Leichen im Keller<br />

- Kriminelle Songs und düstere Geschichten. Rockpoet<br />

Sascha Gutzeit und Autor Stefan Melneczuk präsentieren<br />

eine spannende Mischung aus Konzert und Lesung<br />

Sonntag, 13. September 2009<br />

19.00 Uhr im Kriminalhaus in Hillesheim: Autorenlesung<br />

mit Sebastian Fitzek<br />

20.00 Uhr im Irish Pub Gillenfeld: Die Sau ist tot in Gillenfeld.<br />

Krimikabarett mit den Eifel-Kabarettisten Hubert vom<br />

Venn und Jupp Hammerschmidt<br />

17.00 Uhr im Kleinen Landcafé in Kerpen: „Fluch und<br />

30 > 31


Die neun Schüler der 10b des Wilhelm-von-Humboldt-Gymnasiums Ludwigshafen mit ihren „Helfern“: Schauspieler Kai Noll und Regisseur Manfred Schwabe<br />

DIhr Drehbuch „Gas geben“ setzten die Gewinner des „Junior<br />

Awards“ vor Ort in der Vulkaneifel um. <strong>Hilla</strong> hat die<br />

Preisträger bei den Dreharbeiten in Daun besucht.<br />

„Ohne Schweiß keinen<br />

Preis“, dieses Sprichwort wird<br />

den neun Schüler der 10b des Wilhelm<br />

von Humboldt-Gymnasiums Ludwigshafen<br />

bei ihren Dreharbeiten mehr als<br />

einmal bewusst. Zeigt sich doch die<br />

Eifel von der sonnigen und<br />

warmen Seite. Der Drehort,<br />

das Wohnzimmer der Familie<br />

Thomas Dausend, ist abgedunkelt,<br />

sonst klappt es nicht<br />

mit der richtigen Beleuchtung.<br />

Gleichzeitig tummeln<br />

sich Drehteam, Fotografen<br />

und Journalisten am Ort<br />

des Geschehens. Menschen<br />

und Scheinwerfer heizen den<br />

Raum tropisch auf. Der Begeisterung<br />

der Beteiligten tut<br />

das jedoch keinen Abbruch:<br />

Immerhin ist man förmlich<br />

32 > 33


Sie hatte sich ganz eng zusammen gerollt.<br />

Trotzdem klapperten ihr vor Kälte die Zähne<br />

und sie zitterte am ganzen Körper. Doch<br />

das war ihr egal. Nur nichts mehr hören<br />

müssen. Seit Monaten verfolgten sie die Töne,<br />

kreischende Musikfetzen in immer wechselnden<br />

Lautstärken. Und jetzt hatten sie sich<br />

zu einer Kakophonie von Klangcollagen entwickelt, die ihr<br />

fast das Bewusstsein raubte. Seit Stunden quälte sie der<br />

unbeschreibliche Lärm in ihrem Kopf. Und sie wusste – es<br />

würde nie mehr aufhören...<br />

Begonnen hatte es schon vor einiger Zeit. Schleichend, fast<br />

unmerklich. Erst Ende letzten Jahres war Katja in die Eifel<br />

gezogen und wohnte nun mit ihrem Mann in Ahütte „im<br />

Schatten der Burg“, wie sie die<br />

Türme des Zement-Werks anfangs<br />

spöttisch genannt hatte.<br />

Schon nach einigen Tagen begann<br />

sie die Tal-Lage und der<br />

überall vorhandene Staub zu bedrücken.<br />

Doch Johann meinte,<br />

sie sollten erst einmal im Haus<br />

der Schwiegereltern die Geburt<br />

des Kindes abwarten und dann<br />

in aller Ruhe nach einem eigenen<br />

Haus schauen. Sie wusste<br />

schon, dass sie auf jeden Fall<br />

auf einem Hügel wohnen würde<br />

mit soviel Aussicht wie möglich.<br />

Inzwischen wollte sie ihre<br />

Schwangerschaft genießen und<br />

sich von der Schwiegermutter<br />

betütteln lassen – eine zierliche<br />

kleine, unglaublich nette Frau,<br />

die unsagbar stolz war auf ihre<br />

Schwiegertochter, die im Kölner<br />

philharmonischen Orchester als<br />

Solo-Cellistin spielte.<br />

Das Cello hatte sie nun schon<br />

seit Wochen nicht mehr angerührt.<br />

Damit hatte es begonnen.<br />

Während einer Übungsstunde<br />

war ihr aufgefallen, dass sich<br />

ein unpassender Ton in das Spiel<br />

eingeschlichen hatte. Erst nachdem<br />

sie die Passage mehrfach wiederholte, stellte sie fest,<br />

dass der Ton in ihrem Kopf war. Jetzt hatte sie also auch der<br />

Tinnitus erwischt, fast eine Berufskrankheit bei Musikern.<br />

Sie pausierte sofort, gönnte sich Ruhe und suchte in Köln<br />

einen Facharzt auf. Der machte ihr Mut: Stress durch den<br />

Umzug und die Schwangerschaft, sie solle sich schonen, ihre<br />

Aufmerksamkeit anders fokussieren etc. Kurzfristig war es<br />

besser geworden, aber seit der Geburt hatte sich alles verschlimmert.<br />

Sie liebte ihre kleine Tochter Julia abgöttisch<br />

und hatte sich gemeinsam mit Johann total gefreut. Doch<br />

schon nach wenigen Tagen stellte sich heraus, dass Julia ein<br />

Johann spielte das Problem herunter: „Das wächst sich aus.<br />

Warte mal einen Monat ab. Dann wird sie durchschlafen.“<br />

Aber er hatte gut reden. Er arbeitete weiter als Repetitor an<br />

der Musikhochschule Köln und war rund 14 Stunden am Tag<br />

unterwegs. Ulla, ihre Schwiegermutter, hatte sie manchmal<br />

entlastet und ihr Julia nachmittags für zwei bis drei Stunden<br />

abgenommen. Aber letzte Woche hatte sie einen schweren<br />

Schlaganfall bekommen und lag jetzt im Gerolsteiner Krankenhaus.<br />

Keiner wusste, ob sie überhaupt jemals wieder fit<br />

werden würde. Sie versuchte, Ulla täglich zu besuchen, aber<br />

mit der schreienden Julia war es fast unmöglich. Sie hatte<br />

sogar schon überlegt, ob sie dem Kind für diese Zeit nicht<br />

ein Schlafmittel geben sollte.<br />

Ihr Tinnitus hatte sich durch den Stress komplett verschlimmert.<br />

Zwischendurch schoben sich jetzt immer wieder<br />

Klangfetzen von Musikstücken<br />

in ihren Kopf. Sie war schon<br />

mehrfach aufgestanden, um<br />

das Radio auszuschalten, nur<br />

um festzustellen, dass das Radio<br />

gar nicht eingeschaltet war.<br />

Manchmal hatte sie Angst, verrückt<br />

zu werden. An Cello-Üben<br />

war gar nicht mehr zu denken,<br />

denn inzwischen reagierte sie<br />

fast panisch auf Musik. Sobald<br />

sie eine Melodie hörte oder<br />

spielte, sprang sofort das Tonband<br />

in ihrem Kopf an und wie<br />

ein Endlosband spielte die Musik<br />

in ihrem Kopf dann immer wieder<br />

die gehörte Melodie. Stundenlang,<br />

nächtelang, manchmal<br />

tagelang, ohne Pause. Sie konnte<br />

sich kaum noch auf Gespräche<br />

konzentrieren. Johann war das<br />

auch schon aufgefallen, doch<br />

sie hatte Angst, ihm von ihren<br />

musikalischen Halluzinationen<br />

zu erzählen.<br />

Seit neustem funktionierte auch<br />

die Schreierei von Julia als Auslöser<br />

für den Lärm in ihrem<br />

Kopf. Sie konnte sich kaum noch<br />

auf das Kind konzentrieren, es<br />

trösten, wenn es wieder weinte.<br />

Der Lärm war unausweichlich. Und ihre Umgebung reagierte<br />

mit Unverständnis auf ihre Nöte. Ihr Vater, ein ausgebildeter<br />

Sänger, war sogar stolz auf seine schreiende Enkelin: „Das<br />

weitet die Lungen. Die Kleine wird bestimmt auch mal eine<br />

tolle Sängerin. Lass´ sie nur schreien. Das tut ihr gut.“ Aber<br />

Katja tat es nicht gut. Sie fühlte sich völlig überfordert und<br />

allein gelassen. Und eben erst war es besonders schlimm gewesen.<br />

Nachdem Julia bereits den ganzen Vormittag gegreint<br />

hatte, war sie endlich eingeschlafen. So hatte auch sie sich<br />

einige Minuten hinlegen können. Und nach einer Weile war<br />

sogar der Lärm in ihrem Kopf ruhiger geworden und hatte<br />

sich zu einem ruhigen Grundton verdichtet. Anscheinend<br />

„Schreikind“ war. Sie schrie gefühlte 18 Stunden am Tag. Fotos: Fotolia.com<br />

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Ein Englishman in<br />

der Eifel<br />

Glosse<br />

Haben Sie heute schon ein Date gecancelt,<br />

ein File von einem Webserver downgeloaded oder per Hotline<br />

Ihre Favourites gevotet? Nein? Halb so schlimm, dann hauen<br />

Sie sich einfach ordentlich Bacon auf Ihre Pancakes und<br />

relaxen beim Lesen dieses Features. Ich soll damit aufhören?<br />

In Ordnung, schließlich irritiert „Denglisch“, die Vermischung<br />

von Deutsch und Englisch, zwei Drittel aller Deutschen. Und<br />

nicht nur sie.<br />

Mein bester Freund ist ein Engländer aus der schönen Grafschaft<br />

Leicestershire. Er heißt Tim, und er hat, seit wir uns<br />

kennen, schon ein paar Brocken Deutsch gelernt. Tim ist,<br />

wenn er mich in der Eifel besucht, hin und wieder recht<br />

verwirrt, wenn ich ihm erklären muss, dass es in einem Bodyshop<br />

keine menschlichen Leiber zu kaufen gibt, dass ein<br />

Angelshop keine Engel anbietet, sondern Angelruten und<br />

Köder, und dass ein Backshop kein Hinterladen ist. Er scheint<br />

es begriffen zu haben, denn bei seinem letzten Besuch, als<br />

wir im Trierer „Ratskeller“ essen waren, rückversicherte er<br />

sich nur kurz bei mir, dass in diesem Restaurant auch gewiss<br />

keine Ratten serviert würden.<br />

Tim fiel als einem der Ersten auf, dass zusammen mit dem<br />

Kreisverkehr auch das Wort „roundabout“, die englische<br />

Bezeichnung für den Kreisel, in deutschen Landen Einzug<br />

gehalten hat. Was ihn daran verdutzte war, dass er nie dahinter<br />

kam, was die Deutschen ausdrücken wollten, wenn sie<br />

das Wort benutzten. „Das macht so roundabout 500 Euro“,<br />

postulieren deutsche Verkäufer so gerne, meinen dabei „ungefähr“,<br />

sagen aber letztlich „Kreisverkehr“. Wen wundert’s,<br />

wenn Tim da nicht mehr mitkommt. Ganz unwohl zumute<br />

wird Tim, wenn wir Deutsche uns Body-Bags kaufen und<br />

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Künstler-Porträt:<br />

Fritz Thiel<br />

Die Umgebung, in der Fritz Thiel lebt, prägt auch seine Malerei: Seit<br />

zehn Jahren wohnt er mit Familie in Crumps Mühle, umgeben von<br />

Wiesen, Teichen, Wassergräben, Bächen und altem Baumbestand.<br />

Es verwundert daher<br />

nicht, dass der<br />

Künstler die Natur<br />

in seine Werke mit<br />

einbaut. Seine Kunst<br />

auch manchmal als<br />

„Land-Art“ bezeichnet. Ver stärkt<br />

seit den 90er Jahren haben sol che<br />

Werke an Dominanz gewonnen, in<br />

denen neben Farben auch Blätter,<br />

Zweige, Steine oder Schiefer eine<br />

bedeutende Rolle bei der Bildgestaltung<br />

spielen.<br />

Thiel, gebürtiger Kölner, absolvierte<br />

an der Fachholschule Köln<br />

ein Studium der freien Malerei<br />

und Grafik, ein Staatsexamen in<br />

Deutsch und Geschichte vervollständigte<br />

die akademische Laufbahn.<br />

Nach Zeiten als Reprofotograf<br />

und Grafiker, widmet er sich<br />

seit 1990 ganz der Kunstmalerei.<br />

Die Wiesen und Wälder, die den<br />

idyllischen Wohnsitz umgeben,<br />

sind nicht allein Fundgrube für<br />

die Naturstoffe, die Thiel in seinen<br />

Bildern mit verarbeitet: Sie dienen<br />

auch als Orte, an denen der<br />

Künstler im Frühjahr Leinwände<br />

auslegt, sie mit Eisen, Holz oder<br />

Steinen belegt, um sie danach für<br />

Monate den Kräften der Natur zu<br />

überlassen, die dann die weitere<br />

„Bearbeitung“ übernimmt. Vegetation,<br />

Regen und Sonne hinterlassen<br />

ihre Spuren, ja schaffen<br />

fast schon eigenständige Bilder.<br />

Die Leinwände werden von Thiel<br />

im Atelier behutsam konserviert<br />

und pointiert vom Künstler mit<br />

Farben gestaltet, bis das „Gemeinschaftswerk“<br />

von Natur und<br />

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SEPTEMBER<br />

04.09.2009, 20 Uhr Konzert mit Roger Trash - Der<br />

Landstreichler, Ort: Kleines Landcafé, Kerpen<br />

05.09.2009: Marc Angel, „Das Testament der Poeten<br />

in Bildern“, Kunstausstellung, Ort: Kleines Landcafé,<br />

Kerpen<br />

05.09.2009, 19,30 Uhr: Kino Vino - Cineastische Begegnungen<br />

und inspirierende Weine mit den Filmen<br />

„Maria, ihm schmeckt‘s nicht“ und „Ein Festmahl im<br />

August“, Ort: Eifelfilmbühne Hillesheim<br />

06.09.2009, 18 Uhr: Ralf Kramp und Bert Enkel - Jazz<br />

& Crime, Ort: Stadtmuseum, Euskirchen<br />

11. bis 20.09.2009: „Tatort Eifel“ -<br />

das Krimifestival<br />

Einen Terminüberblick finden Sie<br />

auf Seite 30 in diesem Heft.<br />

11.09.2009, 20 Uhr: Indien – Abenteuer Ganges, Teil 10<br />

der Vortragsreihe „Blickfang Erde“ von Andreas Pröve.<br />

Mit einem Handbike am Rollstuhl, einer großen Portion<br />

Zuversicht und dem Wunsch das Geheimnisvolle<br />

an Indiens größtem Fluss zu begreifen, kurbelte sich<br />

der querschnittsgelähmte Andreas Pröve den Ganges<br />

entlang, quer durch den halben Subkontinent. „Abenteuer<br />

Ganges“ ist die spannende Geschichte einer 2500<br />

km langen Reise zu den Quellen des heiligen Flusses.<br />

Ort: Rondell, Gerolstein<br />

19.09.2009, 19 Uhr: „Mich finden - im Bild / im Foto<br />

/ im Wort - in mir ...“, Vernissage. Ort: <strong>Kultur</strong>haus<br />

Alte Schreinerei, Hillesheim<br />

19.09.2009, 19 Uhr: „Stabat Mater“ von Karl Jenkins.<br />

Nach dem großen Erfolg der Aufführung des Requiems<br />

von Karl Jenkins im letzten Jahr beschloss der Madrigalchor<br />

Daun, ein weiteres Werk von<br />

Karl Jenkins, das 2008 erst komponierte<br />

„Stabat Mater“ aufzuführen. Das zeitgenössische,<br />

harmonisch gestaltete Werk<br />

von Karl Jenkins ist sehr gut zugänglich.<br />

Als Solisten singen Arzu Gök (Foto) aus<br />

Köln (ethnische Stimme und Sopran) und<br />

Regina Schuh-Hoffmann (Mezzosopran)<br />

aus Daun. Durch das Konzert führt Will<br />

Seggewiß mit Erläuterungen zu den Werken. Die Gesamtleitung<br />

hat Roy Coppack.<br />

Ort: Kloster Himmerod<br />

20.09.2009, 17 Uhr: Musik alter Meister, Benefizkonzert<br />

mit Wolfgang Merkes - Birgit Gibson - Sarah<br />

Gibson - Steffie Peters (Querflöte). Ort: Rathaussaal,<br />

Hillesheim<br />

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www.nuerburg-quelle.de<br />

ENERGIE AUS<br />

DEM VULKAN

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