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Handlungskompetenz - Lucas-Nülle Lehr

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Technischer Nachwuchs<br />

Ausbildung gegen<br />

Fachkräftemangel<br />

Die deutsche Wirtschaft sucht händeringend neue Fachkräfte.<br />

Insbesondere in den technischen Bereichen ist<br />

der Mangel groß – Tendenz steigend. Unternehmen, die<br />

morgen kompetente Nachwuchskräfte einstellen möchten,<br />

fördern heute die Ausbildung und wecken bei den<br />

Jugendlichen die Faszination für Technik.<br />

Wenn Abiturienten sich heute für ein Studienfach entscheiden,<br />

stehen technische Fächer wie Elektrotechnik, Maschinenbau oder<br />

Mechatronik meist abgeschlagen auf den hinteren Rängen der<br />

Wunschliste. Auch Schulabgänger, die sich für eine Berufsausbildung<br />

entscheiden, wählen nur selten eine technische Fachrichtung.<br />

Für die deutsche Wirtschaft ist dies ein Problem, das sich in den<br />

nächsten Jahren noch stärker im heute schon spürbaren Fachkräftemangel<br />

niederschlagen wird. „Ein Drittel der Unternehmen kann<br />

offene Stellen zumindest teilweise nicht besetzen“, sagt Martin<br />

Wansleben, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie und<br />

Handelskammertags (DIHK). Deutschland gehen dabei vor allem<br />

Techniker aus: Vom Mechatroniker über den Industriemeister<br />

bis hin zum Ingenieur. Die gesamte Bandbreite der technischen<br />

Qualikationen ist zu schwach besetzt. Und obwohl die Studierendenzahl<br />

in den Ingenieurwissenschaften in den vergangenen<br />

Jahren leicht gesteigert werden konnte, belegen Hochrechnungen,<br />

dass die deutsche Wirtschaft zukünftig noch stärker als heute am<br />

Fachkräftemangel leiden wird. Schuld ist der demographische<br />

Wandel. Denn bis zum Jahr 2013 werden 85.000 Ingenieurinnen<br />

und Ingenieure ausscheiden. Doch bei näherer Betrachtung gibt<br />

es auch Positives von der Nachwuchsfront zu berichten. Jene, die<br />

sich für ein technisches Studium entscheiden, tun dies selten aus<br />

Verlegenheit, sondern fast immer aus echter Begeisterung für<br />

das Fach. Diese Begeisterung für Technik schlummert in vielen<br />

jungen Leuten, doch bei den wenigsten wird echte Leidenschaft<br />

für Technik geweckt. Das liegt auch daran, dass „Technik“ als<br />

eigenständiges Fach an den wenigsten Schulen unterrichtet wird<br />

und so die Faszination gar nicht erst erlebt werden kann. Doch<br />

wo können die Jugendlichen abgeholt werden?<br />

Bildung fördern – Fachkräfte gewinnen<br />

Die Firma Bosch hat eine Antwort darauf gefunden, um zumindest<br />

den eigenen Fachkräftemangel mittelfristig besser abfedern<br />

zu können. Das Beispiel könnte Schule machen. Jugendliche,<br />

die sich für eine technische Ausbildung entschieden haben, sollen<br />

soweit wie möglich fortgebildet werden und ihre Kenntnisse<br />

ausbauen.<br />

„Wir legen sehr großen Wert auf eine ganzheitliche und fundierte<br />

Ausbildung, die die Jugendlichen von Anfang an fördert und<br />

fordert“, sagt Uwe Zucker, Ausbildungsleiter der Bosch GmbH<br />

in Baden-Württemberg. So erwartet die Bosch AG für die technisch-gewerbliche<br />

Ausbildung in Schwieberdingen zum Beispiel<br />

von allen Bewerbern einen guten Realschulabschluss. „Damit stehen<br />

den Jugendlichen bei uns alle Türen offen“, verspricht Zucker.<br />

Denn mit der dualen, technischen Ausbildung ist bei Bosch der<br />

Einstieg ins lebenslange Lernen verbunden. Alle Azubis durchlaufen<br />

parallel zum normalen Ausbildungscurriculum einen<br />

Technikerlehrgang, der mit einer externen Prüfung abschließt.<br />

Im Anschluss an diese Prüfung und ihre Berufsausbildung können<br />

die Jugendlichen innerhalb von nur anderthalb Jahren ihren<br />

Technikerlehrgang abschließen. Normalerweise ist ein dreijähriger<br />

<strong>Lehr</strong>gang vorgeschrieben. Doch mit dieser Turbo-Doppelqualikation<br />

ist das Bildungsangebot bei Bosch noch nicht erschöpft.<br />

Jene, die das Zeug dazu haben, können parallel zur Berufsausbildung<br />

und dem Technikerlehrgang ihre Fachhochschulreife erwerben.<br />

Nach der dreijährigen Ausbildungszeit bei Bosch haben diese<br />

meist hochmotivierten und fähigen jungen Leute drei Qualikationen<br />

erreicht. „Das Pensum ist natürlich sehr anspruchsvoll.<br />

Deshalb unterstützen wir den Auszubildenden mit begleitenden<br />

01 | 2008 LN Praxis 9

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