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von Herrn Rössler zu den Bildungsstandards und Kerncurricula

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Kerncurriculum - <strong>Bildungsstandards</strong> u.<br />

kompetenzorientierter Unterricht<br />

Einführung an der Friedrich Ebert Schule in Pfungstadt<br />

Hessisches Kultusministerium<br />

<strong>Bildungsstandards</strong> <strong>und</strong> Inhaltsfelder<br />

Das neue Kerncurriculum für Hessen<br />

Sek<strong>und</strong>arstufe I<br />

Gr<strong>und</strong>lage: HSchG § 2 - 4<br />

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Terminplan des HKM<br />

für die verbindliche Einführung<br />

Die Schule muss, wenn sie kein Schulcurriculum erstellt, ein Konzept erarbeiten,<br />

wie auf der Basis der Lehrpläne die <strong>Bildungsstandards</strong> erreicht wer<strong>den</strong>.<br />

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Verbindliche Einführung der<br />

<strong>Kerncurricula</strong> ab 01.08.2011<br />

<br />

<br />

Die Umset<strong>zu</strong>ng der neuen <strong>Kerncurricula</strong> bedarf<br />

eines langfristigen, arbeits- <strong>und</strong><br />

zeitaufwändigen Umstellungsprozesses<br />

(z.B. pädagogische Tage erforderlich)<br />

Zunächst: <strong>Bildungsstandards</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Kerncurricula</strong> nur für die Sek<strong>und</strong>arstufe I<br />

<br />

<strong>Bildungsstandards</strong> für die SII/Abitur sind gem.<br />

KMK-Beschluss geplant<br />

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Was ist neu ?<br />

Paradigmen- /Perspektivenwechsel<br />

<br />

<br />

<br />

weg <strong>von</strong> reiner Wissensvermittlung<br />

(Inputorientierung)<br />

hin <strong>zu</strong>r Vermittlung <strong>von</strong> Kompetenzen - anhand <strong>von</strong><br />

Inhalten (Outputorientierung)<br />

zentrale Fragen:<br />

Was sollen Kinder <strong>und</strong> Jugendliche nach der<br />

Schulzeit können? - Was sollen sie wissen? - Wie<br />

sollen sie lernen?<br />

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Veränderung der<br />

Lern- <strong>und</strong> Lehrkultur<br />

- Outputorientierung -<br />

kompetenzorientiert:<br />

diagnostisch, transparent,<br />

niveaudifferenziert,<br />

individualisierend,<br />

standardisiert<br />

Aufgabenstruktur:<br />

Wissen erwerben <strong>und</strong><br />

Etwas wissen <strong>und</strong><br />

können - Kenntnisse im<br />

„Leben“ anwen<strong>den</strong><br />

Können<br />

in Lernaufgaben<br />

anwen<strong>den</strong><br />

können<br />

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Unterschied zwischen der Arbeit mit<br />

Lehrplänen - <strong>Bildungsstandards</strong><br />

Lehrpläne:<br />

<br />

<br />

<br />

Vorgabe für die<br />

Inhalte des schulischen<br />

Lernens<br />

Lehrkraft vermittelt<br />

die Inhalte<br />

(Instruktion)<br />

Fokus auf Lehrprozess<br />

<strong>Bildungsstandards</strong><br />

<br />

<br />

Erwartung an die<br />

Ergebnisse schulischen<br />

Lernens<br />

Schüler/in erwirbt<br />

Kompetenzen<br />

(Konstruktion)<br />

Fokus auf Lernprozess +<br />

Eigenverantwortung<br />

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Was sind <strong>Bildungsstandards</strong>?<br />

• sie beschreiben, welche Kenntnisse <strong>und</strong><br />

Kompetenzen Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler <strong>zu</strong> einem<br />

bestimmten Zeitpunkt (nach Ende der SI)<br />

erworben haben sollen<br />

• sie sind also auf <strong>den</strong> Inhalt <strong>und</strong> auf die<br />

Ergebnisse bezogen (Output)<br />

• sie beschreiben Leistungserwartungen, die<br />

überprüfbar sein müssen (Lernstandserhebungen)<br />

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Ein konkretes Beispiel eines<br />

<strong>Bildungsstandards</strong> im Fach PoWi:<br />

Lebensverhältnisse <strong>von</strong> Menschen<br />

in Abhängigkeit <strong>von</strong> <strong>den</strong><br />

natürlichen, wirtschaftlichen,<br />

politischen <strong>und</strong> <strong>den</strong><br />

soziokulturellen Bedingungen<br />

beschreiben, unterschei<strong>den</strong> <strong>und</strong><br />

einordnen (AK 3).<br />

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Was sind Kompetenzen?<br />

<br />

<br />

Kompetenzen sind „erlernbares Können“<br />

Sie stellen eine Verbindung zwischen reinem<br />

Wissen <strong>und</strong> Können her (sog. situiertes Lernen)<br />

Sie äußern sich in konkreten Handlungen<br />

Dispositionen, die Personen (SuS) da<strong>zu</strong><br />

befähigen, Probleme erfolgreich <strong>zu</strong> bewältigen<br />

Kompetenzen sind hierarchisch aufgebaut -<br />

("kumulatives Lernen")<br />

Annahme: derjenige, der die höheren Kompetenzstufen erreicht<br />

hat, beherrscht auch sicher die unteren Stufen<br />

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Es wird unterschie<strong>den</strong> in:<br />

<br />

a) Überfachliche Kompetenzen<br />

<br />

b) Fachliche Kompetenzen<br />

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a) Überfachliche Kompetenzen<br />

Sie gelten für alle Fächer verbindlich:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Personale Kompetenzen (Selbstwahrnehmung;<br />

Selbstkonzept; Selbstregulierung)<br />

Soziale Kompetenzen (soziale Wahrnehmungsfähigkeit;<br />

Rücksichtnahme; Kooperation u. Teamfähigkeit)<br />

Lernkompetenzen (Problemlösekompetenz;<br />

Medienkompetenz; Reflexion des Lernprozesses auch metakognitiv)<br />

Sprachkompetenz (Kommunikation, Schreib- <strong>und</strong><br />

Lesekompetenz)<br />

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) Fachliche Kompetenzen<br />

Sind für jedes Fach unterschiedlich<br />

z.B. für das Fach PoWi:<br />

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Man unterscheidet in:<br />

3 verschie<strong>den</strong>e Kompetenzstufen:<br />

1. Reproduzieren<br />

(reine Wiedergabe <strong>von</strong> Wissen)<br />

2. Zusammenhänge herstellen<br />

(Transfer)<br />

3. Verallgemeinern <strong>und</strong> reflektieren<br />

(„weiterentwickelndes Denken“…)<br />

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Konkretisierung des Kompetenzbegriffs<br />

für <strong>den</strong> Unterricht (nach Prof. Rainer Lersch)<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Ausgangspunkt ist nicht mehr die Notwendigkeit des<br />

Stoffs (Stofffülle) sondern Erfordernisse der Lernen<strong>den</strong>.<br />

Kompetenzerwerb ist ohne Inhalte nicht möglich.<br />

Basis: konstruktivistische Lerntheorie (Lernprozesse<br />

entsprechen immer dem individuellen Aufbau;<br />

individueller Aneignungsprozess = individuelle<br />

Förderung = verstärkte Binnendifferenzierung)<br />

= Kompetenzen wer<strong>den</strong> also individuell<br />

erworben, nicht gelehrt! (Förderkreislauf, Lehr- <strong>und</strong><br />

Lernprozessmodell)<br />

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Individualität <strong>von</strong> Lernen:<br />

Die Arbeit nach<br />

<strong>Bildungsstandards</strong><br />

soll stärker<br />

individualisiertes <strong>und</strong><br />

nachhaltigeres<br />

Lernen ermöglichen!<br />

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Was bedeutet kompetenzorientiertes<br />

Lernen <strong>und</strong> Unterrichten ?<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Exemplarisches Lernen <strong>und</strong> Unterrichten<br />

Schülerorientierung<br />

verstärkter Einsatz diagnostischer Instrumente wie z.B.<br />

Lernstandserhebungen, Selbsteinschät<strong>zu</strong>ngsbögen, etc.<br />

Verantwortung für <strong>den</strong> eigenen Lernprozess<br />

Handlungsorientierung<br />

selbständiges <strong>und</strong> kooperatives Lernen<br />

Problemorientierung<br />

Lernarrangements helfen Schlüsselqualifikationen <strong>zu</strong> erwerben<br />

Ergebnisorientierung<br />

UR ermöglicht „intelligentes“ Üben <strong>und</strong> regt <strong>zu</strong>r Reflexion über das eigene<br />

Lernen an<br />

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neu akzentuiert wird dabei<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Umgang mit Heterogenität<br />

(stärker individualisiertes Lernen)<br />

Diagnostik (v. a. Förderdiagnostik)<br />

Aufgabenkultur<br />

Rückmeldung<br />

(nicht nur <strong>zu</strong> erzielten Leistungen sondern v. a. auch <strong>zu</strong>m Lernprozess!)<br />

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Sind konkrete Inhalte jetzt<br />

bedeutungslos?<br />

<br />

<br />

<br />

Nein!<br />

Kompetenzen wer<strong>den</strong> immer anhand konkreter Inhalten<br />

erworben.<br />

Chance: Reduktion der Inhaltsflut <strong>zu</strong>gunsten<br />

nachhaltigem Arbeiten! (Exemplarisches Prinzip)<br />

Also: „Verschlankung“ des<br />

Unterrichtsstoffs<br />

auch als Folge der Schwierigkeiten bei der Umstellung<br />

auf das (Turbo-)Abitur nach 8 Jahren (G8) -<br />

(aber auch Reaktion auf PISA - Ergebnisse u. a. m.)<br />

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Ein konkretes Beispiel aus dem<br />

Mathematikunterricht Klasse 5:<br />

Aufgabenstellung nach<br />

alten Lehrplänen:<br />

Bei der Seeschifffahrt<br />

wer<strong>den</strong> Entfernungen in<br />

Seemeilen (SM)<br />

gemessen: 1SM= 1,852<br />

km.<br />

Der Seeweg <strong>von</strong><br />

Wilhelmshaven-London<br />

beträgt 320 SM. Wie viel<br />

km sind das?<br />

Kompetenzorientierte Aufgabenstellung:<br />

Peter braucht für seinen 2km <strong>und</strong> 200 m<br />

langen Schulweg morgens 6 Minuten <strong>und</strong> 20<br />

Sekun<strong>den</strong>, wenn er mit dem Fahrrad fährt.<br />

Wenn ihn sein Vater mit dem Auto mitnimmt,<br />

dauert der Schulweg 3 Minuten <strong>und</strong> 10<br />

Sekun<strong>den</strong>. Letzte Woche war sein Fahrrad<br />

kaputt <strong>und</strong> sein Vater verreist, so dass Peter<br />

<strong>zu</strong> Fuß <strong>zu</strong>r Schule musste. Dafür brauchte er<br />

insgesamt 25 Minuten <strong>und</strong> 40 Sekun<strong>den</strong>.<br />

a) Formuliere eine Frage bzw. Aufgabe, die<br />

du mit <strong>den</strong> Daten des Textes lösen kannst.<br />

b) Rechne die Aufgabe, die du entwickelt hast<br />

aus.<br />

c) Schreibe die Antwort der Aufgabe in einem<br />

SuS müssen lediglich eine<br />

ganzen Satz auf.<br />

einfache Rechnung durchführen.<br />

SuS müssen einen eigenen Ansatz fin<strong>den</strong>, dann<br />

berechnen <strong>und</strong> einen Antwortsatz schreiben.<br />

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Was bedeutet das nun<br />

für Ihre Kinder<br />

<strong>und</strong><br />

für Sie als Eltern?<br />

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Veränderungen im Unterricht:<br />

<br />

<br />

<br />

Paralleler Einsatz verschie<strong>den</strong>er Lehrwerke<br />

<strong>und</strong> weiterer Materialien<br />

(erhöhter Kopieraufwand / Kopierkosten)<br />

Keine chronologische Abarbeitung der Inhalte<br />

des Lehrbuches<br />

Veränderung des „klassischen“ Übens<br />

(z.B. weg <strong>von</strong> reinem „Auswendiglernen oft kurz vor<br />

Prüfungsterminen“, „Päckchenrechnen“ ……..hin <strong>zu</strong><br />

„intelligentem, längerfristigem <strong>und</strong><br />

anwendungsorientiertem“ Üben)<br />

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Ihre Rolle als Eltern…<br />

<br />

<br />

<br />

Vertrauen Sie auf die Fähigkeiten Ihrer Kinder<br />

Motivieren Sie ihre Kinder <strong>zu</strong>r intensiven Auseinanderset<strong>zu</strong>ng<br />

mit ihrem individuellen Lernprozess (Reflexion, z. B.<br />

Lerntagebuch, Portfolio ..........)<br />

Vorsicht bei der Hausaufgabenhilfe:<br />

dosierte Hilfe!: bitte keine „fertigen Lösungen,<br />

Lösungsstechniken“ etc. vorgeben!!!<br />

Stattdessen Impulse geben / Fragen stellen …..wie z.B.:<br />

Wie hast du dir <strong>den</strong> Text erschlossen?; …wie hast du das<br />

gerechnet?<br />

Wie bist du darauf gekommen?<br />

Hast du z. B. im Lexikon, Atlas …. nachgeschaut?<br />

Kannst du mir <strong>den</strong> Sachverhalt erklären?<br />

Welche Fragen nimmst du für <strong>den</strong> Unterricht mit? ……………<br />

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Unabdingbar für<br />

erfolgreiches nachhaltiges<br />

Lernen ihrer Kinder:<br />

Stärkere<br />

Eigenverantwortlichkeit<br />

<strong>und</strong> Selbständigkeit der<br />

Kinder im Lernprozess!!!<br />

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Problem: Die Kinder sehen das oft anders!?<br />

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Vielen Dank für die Aufmerksamkeit<br />

Ich hoffe, dass diese<br />

Ausführungen für Sie<br />

hilfreich waren <strong>und</strong> <strong>zu</strong><br />

einem besseren<br />

Gesamtverständnis<br />

beigetragen haben.<br />

Auf eine gute<br />

Zusammenarbeit!<br />

A. Rößler SEB FES Pfg 2011_09_14 25

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