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Einblicke 1-2012 - Misericordia GmbH Krankenhausträgergesellschaft

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W E I T B L I C K<br />

Dem Chirurgen über die Schulter sehen<br />

Raphaelsklinik<br />

Mehrere Stunden war der Mann<br />

aus Hopsten im Wrack des Reisebusses<br />

eingeklemmt, der im<br />

Juni 2007 in der Nähe von Könnern<br />

(Sachsen-Anhalt) eine Böschung hinabstürzte.<br />

„Sie werden Ihre Arme nie wieder<br />

anheben können“, erklärte ihm sein<br />

Orthopäde damals. Nach mehrstündigen<br />

Eingriffen in der Raphaelsklinik waren<br />

beide Schultergelenke wiederhergestellt,<br />

heute kann der Mann seine Arme wieder<br />

problemlos bewegen. Solche Schicksale<br />

erlebt der Schulterchirurg Prof. Dr. Jörn<br />

Steinbeck in seiner Praxis immer wieder.<br />

Oft sind es jüngere Menschen mit Sportverletzungen.<br />

„Handball, Skifahren und<br />

Kampfsportarten sind im Schulterbereich<br />

besonders verletzungsintensiv“, erklärt<br />

der Mediziner. Bei älteren Patienten sind<br />

es Verschleiß und Arthrose, die zu<br />

Schmerzen und Bewegungseinschränkungen<br />

führen. Über 1.500 Schulteroperationen<br />

führt Steinbeck zusammen mit<br />

seinem Kollegen Dr. Kai-Axel Witt pro<br />

Jahr in der Raphaelsklinik durch, davon<br />

rund 300 künstliche Gelenke. Damit<br />

gehört das Team zu den erfahrensten<br />

Schulter-Chirurgen Deutschlands.<br />

Während im OP-Saal der Raphaelsklinik<br />

operiert wird…<br />

… schauen die Workshop-Teilnehmer<br />

aufmerksam zu.<br />

Während in Deutschland pro Jahr etwa<br />

200.000 Hüft- und 150.000 Kniegelenke<br />

künstlich ersetzt werden, sind es bei der<br />

Schulter nur rund 15.000. „Das Schultergelenk<br />

ist extrem kompliziert“, erläutert<br />

Steinbeck, „es ist sehr beweglich und das<br />

Verhältnis zwischen dem Kopf des Oberarmknochens<br />

und der Gelenkpfanne im<br />

Schulterblatt ist wie bei einem Golfball<br />

und einem Tee: Es wird, anders als zum<br />

Beispiel das Hüftgelenk, nur von Sehnen<br />

und Muskeln zusammengehalten“.<br />

Vom 8. bis zum 10. März veranstaltete<br />

der Chirurg zusammen mit seinen Kollegen<br />

und in Kooperation mit der Orthopädischen<br />

Klinik des UKM sowie dem Institut<br />

für Anatomie einen Workshop, bei<br />

dem Referenten aus Deutschland, der<br />

Schweiz, Frankreich, Schweden und den<br />

USA über den aktuellen Stand der Dinge<br />

auf dem Gebiet der Schulterchirurgie<br />

berichteten. Highlight war eine Live-<br />

Übertragung aus dem OP der Raphaelsklinik<br />

in das Kongresszentrum Mövenpick,<br />

bei dem die rund 150 Zuhörer aus<br />

Deutschland und dem benachbarten<br />

Ausland den Chirurgen über die Schulter<br />

sehen und Fragen stellen konnten. Neben<br />

Steinbeck und Prof. Dr. Peter Habermeyer<br />

aus München standen mit Dr. Michael L.<br />

Pearl und Dr. Eugene M. Wolf auch zwei<br />

Experten aus den USA am OP-Tisch.<br />

Freundeskreis bietet vielfältiges Vortragsprogramm an<br />

Prof. Dr. Ralf Scherer, Dr. Johannes Uekötter und Prof. Dr. Udo Sulkowski (v. l.)<br />

präsentieren das Jahresprogramm des „Freundeskreises Clemenshospital e. V.“<br />

Clemenshospital<br />

Steigender Zeitdruck und sinkende<br />

finanzielle Mittel, das ist Alltag an<br />

vielen Deutschen Kliniken. „Wir<br />

möchten, dass die ideellen Werte im<br />

Arbeitsalltag nicht auf der Strecke bleiben,<br />

damit das Krankenhaus auch<br />

zukünftig ein menschliches Umfeld bietet“,<br />

sagt Dr. Johannes Uekötter, der bis<br />

zu seinem Ruhestand Mitte 2007 Chefarzt<br />

der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin<br />

am Clemenshospital war und heute<br />

Vorsitzender des Vereins „Freundeskreis<br />

Clemenshospital e. V.“ ist. „Der Verein<br />

kümmert sich um die Belange, die außerhalb<br />

dessen liegen, was zum normalen<br />

Versorgungsauftrag des Krankenhauses<br />

gehört“, fügt der stellvertretende Vereinsvorsitzende<br />

und Chefarzt der Klinik für<br />

Anästhesiologie und operative Intensivmedizin,<br />

Prof. Dr. Ralf Scherer, hinzu. Auf<br />

diese Weise wurden bereits die Beschäftigung<br />

einer Musikpädagogin, einer Psychologin<br />

oder einer Kosmetikerin zur<br />

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