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newsletter - Behörden Spiegel

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Polizeitag 2013<br />

<strong>newsletter</strong> Netzwerk Sicherheit 4<br />

Rechtlich, organisatorisch, technologisch<br />

Oliver Malchow (links), Bundesvorsitzender der Gewerkscha der Polizei (GdP), und Peter<br />

Schall, Stellvertretender Landesvorsitzender der GdP-Bayern, begrüßten rund 200 Teilnehmer<br />

zum Polizeitag 2013 in München zum Thema "Architektur für die Zukun der Polizei<br />

- Polizei der Zukun". Fotos: BS/Jung<br />

(BS) Rund 200 Teilnehmer folgten der Einladung<br />

des <strong>Behörden</strong> <strong>Spiegel</strong> in Kooperaon<br />

mit der Gewerkscha der Polizei (GdP)<br />

im Dezember letzten Jahres zum Polizeitag<br />

München unter dem Thema "Architektur<br />

für die Zukun der Polizei – Polizei der Zukun".<br />

Der GdP-Bundesvorsitzende Oliver<br />

Malchow blickte zunächst auf die durch die<br />

Polik iniierten Reformen der letzten Jahre<br />

innerhalb der Polizeien in den Ländern<br />

und beim Bund zurück.<br />

Waren das Veränderungen, die zu einer<br />

zukunsfähigen Polizei führten? Es ging um<br />

Organisaonsanpassungen, um mit weniger<br />

oder bestenfalls gleichem Personalkörper<br />

den steigenden Aufgaben gerecht<br />

werden zu können. “In der Zukun stehen<br />

wir vor größeren Veränderungen, insbesondere<br />

auch wegen der fortschreitenden<br />

Technisierung und deren Auswirkungen auf<br />

die Gesellscha und die Polizei”, so Malchow.<br />

Dabei gehe es nicht nur um die Bekämpfung<br />

von Cybercrime als Herausforderung<br />

für die Polizei. Diese sei schon groß<br />

genug. Die Technisierung verändere auch<br />

Arbeitsabläufe und Anforderungen an die<br />

Beschäigten, mit allen Vorteilen aber auch<br />

Belastungen.<br />

"Ich hoffe, uns gelingt diese Veränderung<br />

und wir verlieren dabei nicht den Blick auf<br />

diejenigen, die diese Last tragen", so Malchow<br />

abschließend.<br />

"Polizeiarbeit ist nichts Stasches sondern<br />

einem ständigen Wandel unterworfen.<br />

Deshalb müsse sich die Polizei, ihre<br />

Ausrüstung und ihre Rechtsgrundlagen für<br />

das Einschreiten ständig an die neue Entwicklung<br />

anpassen", begrüßte Peter Schall,<br />

Stellvertretender Landesvorsitzender der<br />

GdP-Bayern, die Teilnehmer. Als Kernpunkte<br />

der Veränderungen nannte Schall die<br />

technologische Entwicklung mit neuen Kriminalitätsformen,<br />

die Veränderungen der<br />

Gesellscha mit all ihren Faceen, die Weiterentwicklung<br />

des Rechts infolge veränderter<br />

Verhältnisse und der fortlaufenden<br />

Rechtsprechung sowie Veränderungen der<br />

polischen Rahmenbedingungen.<br />

Als Beispiel nannte Schall etwa das<br />

Grundrecht auf informaonelle Selbstbesmmung,<br />

das durch das Bundesverfassungsgericht<br />

als Teil der allgemeinen Handlungsfreiheit<br />

aus Art. 2/I Grundgesetz in<br />

die Rechtsprechung eingeführt wurde und<br />

heute in der gesamten Datenerhebung,<br />

-auswertung und Datenweitergabe zu beachten<br />

ist. War es vor dem Urteil ganz normal,<br />

dass Daten zwischen den <strong>Behörden</strong> im<br />

Rahmen ihrer Aufgaben ausgetauscht wurden,<br />

ist nun in jedem Fall eine Rechtsgrundlage<br />

im entsprechenden Gesetz nög.<br />

"Ohne eindeuge Rechtsgrundlage können<br />

vorhandene Daten, die natürlich immer<br />

Begehrlichkeiten der Sicherheitsbehörden<br />

wecken, nicht übermielt und ausgewertet<br />

werden", betonte Schall. Die Polizei benöge<br />

diese Daten im Einzelfall zur Bekämpfung<br />

schwerwiegender Straaten. So lange die<br />

dafür notwendige Rechtsgrundlage jedoch<br />

nicht vorliege, düren diese Daten zur Kriminalitätsbekämpfung<br />

nicht entsprechend<br />

verwendet werden. Laut Schall könnte eine<br />

Lösung geschaffen werden, wenn das dem<br />

Bürger gerade in Anbetracht der NSA-Affäre<br />

sehr suspekte Erstellen von Bewegungsbildern<br />

gesetzlich ausgeschlossen und der<br />

Zugriff der Polizei auf diese Daten nur für<br />

schwerwiegende Einzelfälle und auch dann<br />

nur mit Richtervorbehalt erlaubt werde.<br />

Organisatorisch müsse sich die Polizei<br />

ebenfalls immer wieder aktuellen Entwicklungen<br />

anpassen. Zum einen gebe es in<br />

vielen Bundesländern Einsparzwänge aus<br />

Haushaltsgründen. Ein reiner Personalabbau<br />

ohne organisatorische Konsequenzen<br />

führe in die Irre. Hier müsse durch entsprechende<br />

Änderungen der Struktur versucht<br />

werden, Effizienzgewinne zu schaffen. Auch<br />

neue Kriminalitätsphänomene erforderten<br />

immer wieder organisatorische Anpassungen<br />

durch Schaffung entsprechender Spezialdienststellen.<br />

Auch technologisch seien immer wieder<br />

Anpassungen insbesondere der Polizeitechnik<br />

notwendig, um mit der aktuellen<br />

technischen Entwicklung mitzuhalten und<br />

mit Kriminellen gleichzuziehen. Hier bestehe<br />

in den meisten Bundesländern, darunter<br />

auch in Bayern, weiter Handlungsbedarf im<br />

sog. Sachhaushalt der Polizei.<br />

Nr. 494 Januar 2014

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