D - Medizinische Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle
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G y n ä k o l o g i e<br />
individuelle Therapie von<br />
Blutungsstörungen<br />
Blutungsstörungen wie ein unregelmäßiger Zyklus, Hypermenorrhoen,<br />
Menometrorrhagien und Dauerblutungen stellen häufige Symptome in<br />
<strong>der</strong> gynäkologischen Sprechstunde dar.<br />
D<br />
ie ursachen von Blutungsstörungen<br />
sind vielfältig und zeigen<br />
eine altersabhängigkeit. so<br />
sind Blutungsstörungen bei frauen in <strong>der</strong><br />
Prä- und Perimenopause in mehr als drei<br />
viertel <strong>der</strong> fälle durch hormonelle funktionsstörungen<br />
o<strong>der</strong> benigne organische verän<strong>der</strong>ungen<br />
begründet. zu diesen zählen <strong>der</strong><br />
uterus myomatosus und die ovarialzyste.<br />
aber auch Blutgerinnungsstörungen können<br />
eine ursache für verlängerte, verstärkte und<br />
unregelmäßige Blutungen sein. ursachen von<br />
Blutungsstörungen <strong>der</strong> postmenopausalen<br />
frau sind vor allem Polypen des endometriums<br />
und maligne erkrankungen.<br />
Pathologische gynäkologische Blutungen<br />
sollten immer abgeklärt werden. nach anamnese,<br />
gynäkologischer untersuchung, trans-<br />
| 22<br />
vaginaler und abdominaler sonographie<br />
kann selten auch eine weiterführende bildgebende<br />
diagnostik (z. B. mrt o<strong>der</strong> ct)<br />
sinnvoll sein. unter umständen kann vor<br />
<strong>der</strong> entsprechenden konservativen o<strong>der</strong> operativen<br />
Therapie eine histologische klärung<br />
zur diagnosestellung notwendig werden.<br />
solche „kleineren“ eingriffe, wie Probebiopsie,<br />
elektro-loop-konisation, fraktionierte<br />
abrasio, diagnostische (und operative) hysteroskopie<br />
und Pelviskopie, können in <strong>der</strong><br />
regel ambulant durchgeführt werden. Wenn<br />
die diagnose einer malignen erkrankung (z.<br />
B. zervix-, endometrium-, ovarialkarzinom)<br />
gestellt wird, legt ein interdisziplinäres Gremium<br />
bestehend aus Gynäkologen, Pathologen,<br />
onkologischen internisten, radiologen<br />
und strahlentherapeuten das weitere vorgehen<br />
fest.<br />
alle aktuellen konservativen und operativen<br />
methoden können <strong>der</strong> Patientin angeboten werden.<br />
neben den klassischen radikalen verfahren<br />
halten auch die minimal-invasiven verfahren<br />
einzug in die Therapie gynäkologisch-onkologischer<br />
erkrankungen. die Therapie <strong>der</strong> Blutungsstörung<br />
leitet sich aus ihrer ursache ab.<br />
alter, kin<strong>der</strong>wunsch und komorbidität (herzkreislauferkrankungen,<br />
adipositas) sind bei <strong>der</strong><br />
Wahl des Therapieverfahrens von Bedeutung.<br />
Uterus myomatosus<br />
Prof. Dr. Christoph Thomssen<br />
Dr. Ina Karbe<br />
Ursula Bauerfeind<br />
uterusmyome wachsen unter dem einfluss von<br />
Östrogenen. Betroffen sind ungefähr 25 Prozent<br />
<strong>der</strong> frauen nach dem 30. lebensjahr, von diesen<br />
frauen kommt etwa ein viertel aufgrund von<br />
Beschwerden in die allgemeine gynäkologische<br />
sprechstunde. häufig genannte symptome sind