05.11.2012 Aufrufe

Ausgabe Mai 2010 - Extrablatt

Ausgabe Mai 2010 - Extrablatt

Ausgabe Mai 2010 - Extrablatt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Gute Nacht, Euro!<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

nun ist es also so weit: Mit Griechenland<br />

ist der erste Eurostaat offiziell<br />

pleite!<br />

Die Älteren unter Ihnen werden sich<br />

noch an die allgemeine Euphorie anlässlich<br />

der Euroeinführung 2002 erinnern.<br />

Was wurde uns damals nicht<br />

alles versprochen. Reichtum und<br />

Wohlstand für alle in der EU, auch<br />

für die wirtschaftlich schwächeren<br />

Staaten.<br />

Die wenigen mahnenden Stimmen<br />

wurden überhört, oder - immer eine<br />

beliebte Methode, wenn kritische<br />

Stimmen unterdrückt werden sollen<br />

- als »Bremser«, »Ewiggestrige« oder<br />

»Fortschrittsfeinde« abgestempelt.<br />

Einer der Mahner und Warner hierzulande<br />

war der Wirtschaftsprofessor<br />

Wilhelm Hankel. Er wies schon<br />

frühzeitig darauf hin, dass die Einführung<br />

des Euro und die Abschaffung<br />

der D-Mark besonders für Deutschland<br />

verheerende Folgen haben würde.<br />

Damals von den »Eu(ro)phorikern«<br />

gnadenlos runtergemacht, gehört er<br />

heute angesichts der Griechenland-<br />

Krise wieder zu den begehrtesten<br />

Interview-Partnern.<br />

Hankel rät Deutschland zu einem<br />

Ausstieg aus dem europäischen<br />

Währungsverbund und zur Rückkehr<br />

zur D-Mark.<br />

»Die Rückkehr zur D-Mark ist die<br />

ultima ratio. Ich glaube, dass es zur<br />

ultima ratio kommen wird«, schrieb<br />

Hankel in einem Gastbeitrag für die<br />

Wirtschaftszeitung Euro am Sonntag<br />

laut Vorabbericht (E-Tag 30.4.<strong>2010</strong>).<br />

Der Euro habe aus der Währungsunion<br />

eine Haftungsunion gemacht<br />

»mit einer Belastung für die stabilen<br />

Euroländer, die diese auf Dauer<br />

weder politisch noch ökonomisch<br />

verkraften könnten«, so der Staatsrechtler<br />

und Währungsexperte. »Die<br />

Auflösung der Währungsunion ist<br />

daher auf längere Sicht unaufschiebbar.«<br />

Die einzige Chance für das Fortbestehen<br />

des Euro bestünde darin, die<br />

Union auf den kleinen Kreis relativ<br />

stabiler Länder wie Deutschland, Niederlande,<br />

Finnland und Österreich zu<br />

beschränken. »Das ist die einzige Alternative<br />

zur Wiedereinführung nationaler<br />

Währungen«, erklärte Hankel.<br />

Die Rückkehr zur D-Mark habe laut<br />

Hankel viele Vorteile, unter anderem<br />

sinkende Inflationsgefahr und damit<br />

sinkende Zinsen sowie Entlastung der<br />

Steuerzahler.<br />

Der Wirtschaftsprofessor hat zusammen<br />

mit seinen Kollegen Wil-<br />

helm Nölling, Karl Albrecht Schachtschneider<br />

und Joachim Starbatty<br />

bereits 1998 gegen die Einführung<br />

des Euro geklagt und bereitet derzeit<br />

eine Verfassungsklage gegen die<br />

Griechenland-Hilfen vor.<br />

Mit wieviel Milliarden mal wieder<br />

der deutsche Steuerzahler zur Kasse<br />

gebeten wird, steht noch nicht fest.<br />

Klar ist jedoch, dass sich eine der<br />

Prophezeiungen von Prof. Hankel<br />

dramatisch bewahrheiten wird, dass<br />

nämlich Deutschland den größten<br />

Teil der Suppe auslöffeln muss, die<br />

uns die »Eu(ro)phoriker« eingebrockt<br />

haben.<br />

Und wieder einmal wird die unheilvolle<br />

Rolle der Banken im weltweiten<br />

»Finanz-Roulette« deutlich.<br />

Laut Prof. Hankel geht es in der so<br />

genannten Rettungsaktion keineswegs<br />

um Griechenland selbst, sondern<br />

nur darum, die dort involvierten<br />

Banken zu retten. Insbesondere deutsche<br />

Banken seien voll gesaugt mit<br />

„Südschienen-Anleihen“. Deshalb<br />

hätten die Banken auf eine Rettung<br />

Griechenlands gedrungen – aus Sorge<br />

über eine Abwertung ihrer Investitionen.<br />

Doch am Ende nutze die gesamte<br />

Rettungsaktion gar nichts, weil entweder<br />

die Inflation der Südschiene<br />

die stabilen Netto-Einzahler infiziert<br />

oder am Ende der deutsche Steuerzahler<br />

für die Defizite der Südschiene<br />

haftet.<br />

Und Griechenland ist erst der Anfang.<br />

Schon werden Portugal, Spanien<br />

und Italien als die nächsten »Bankrotteure«<br />

gehandelt. Aber auch alle<br />

anderen Eurostaaten sind bis über<br />

beide Ohren verschuldet. Würde es<br />

sich um Unternehmen handeln, wären<br />

sie alle längst pleite.<br />

Wann werden wir endlich die Chance<br />

bekommen, als Volk selbst zu entscheiden,<br />

welche Währung wir haben<br />

wollen?<br />

Ihr<br />

Uwe Strachau<br />

- IMPRESSUM -<br />

l editorial<br />

Wir entwickeln für Ihren Internetauftritt ein einzigartiges<br />

Webdesign, das Ihr Unternehmen optimal präsentiert.<br />

Lassen Sie sich kostenlos und ausführlich beraten.<br />

Wellenbrock 6 • 49326 Melle<br />

Tel. 05428 92 17 60 • Mobil 0152 09 46 40 48<br />

www.lambrecht – webdesign.de<br />

extrablatt<br />

Herausgeber/Redaktion/Anzeigen:<br />

Uwe Strachau Hoyeler Str. 83 • 49328 Melle (V.i.S.d.P.),<br />

Mitglied im DPV Deutscher Presse Verband e.V.<br />

Anzeigen: Ulli Finkemeyer, Tel. 0 52 21 / 127 84 24<br />

Heinrich Süllwald, Tel. 0 57 46 / 85 71<br />

Freie redaktionelle Mitarbeit: Dipl. Soz. Päd. Walter Karutz,<br />

Sabine Niehaus, Systemtherapeutin & Psycholog. Beraterin<br />

Verteilung: An Haushalte und ausgewählte Vertriebsstellen<br />

Druck: Druckerei A. Staperfeld, Meller Str. 185-189<br />

49084 Osnabrück<br />

extrablatt-Redaktion/Anzeigen:<br />

FON: 0 52 25 / 89 76 39 • FAX: 0 52 25 / 89 76 41<br />

e<strong>Mai</strong>l: usp.extrablatt@freenet.de<br />

www.mein-extrablatt.de<br />

3

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!