Prävention, Therapie und Sportslife für ... - MedicalSportsNetwork
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medicalsports<br />
network<br />
ZKZ 73944 | 8,00 €<br />
01.11<br />
<strong>Prävention</strong>, <strong>Therapie</strong> <strong>und</strong> <strong>Sportslife</strong> <strong>für</strong> Amateure <strong>und</strong> Profi s<br />
Von Herzschlag zu Herzschlag<br />
> Dr. med.<br />
Klaus Gerlach<br />
Frauenfußball<br />
> Dr. med.<br />
Bernd Lasarzewski<br />
> Dr. med.<br />
Ulrich Schneider<br />
Andrea Henkel,<br />
die sechsmalige Weltmeisterin<br />
ist aktuell Gesamt-Weltcup<br />
Dritte mit guten Chancen auf<br />
den Gesamtsieg <strong>und</strong> damit<br />
Deutschlands erfolgreichste<br />
Biathletin in dieser Saison.<br />
Konservative<br />
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> Dr. med.<br />
Oliver Kossack
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Kurvendiskussion<br />
Held oder Versager, beides liegt so nah beieinander. Dass man nicht immer ganz oben oder<br />
ganz unten stehen muss, dass Positionswechsel <strong>und</strong> Schwankungen zu allen Bereichen des<br />
Lebens dazugehören, ist zwar eine realistische, manches Mal aber recht langweilige<br />
Sicht der Dinge.<br />
Der Zuschauer möchte mit seinen Helden<br />
feiern <strong>und</strong> beim Anblick der Verlierer<br />
den Daumen senken. Besonders interessant<br />
wird es, wenn ein ehemaliger<br />
Held durch Skandale abzustürzen droht.<br />
Dann spricht man wohl von gefallenen<br />
Helden oder wenn man es mit einem<br />
mythologischen Touch wiedergeben<br />
möchte, von gefallenen Engeln.<br />
01.11 medicalsports network<br />
Ganz so tragisch ist die Realität dann<br />
aber meistens doch nicht. Die Regel ist<br />
eher die, dass Sportler durch Verletzungen,<br />
dem Alter oder privaten Angelegenheiten<br />
in gewissen Abschnitten<br />
ihrer Karriere nicht mehr die Leistung<br />
erbringen können, die sie einst ausgezeichnet<br />
hatte. Man stürzt nicht gleich<br />
vom Olymp in den Hades, jedoch gleitet<br />
man auf der Kurve ein wenig hinab,<br />
wissend, dass man mit Disziplin <strong>und</strong><br />
Willen wieder hinauf gelangen kann.<br />
Der sportmedizinisch-wissenschaftlichen<br />
Betreuung kommt dabei die Rolle<br />
des ständigen Begleiters zu. Sie passt<br />
auf, dass der Athlet nicht aus der Kurve<br />
fällt <strong>und</strong> sorgt da<strong>für</strong>, dass nach einem<br />
körperlichen Tief auch wieder ein Hoch<br />
folgt. Wenn es sein muss, hilft sie ihm<br />
über Hindernisse <strong>und</strong> trägt ihren nicht<br />
geringen Teil dazu bei, dass der Held<br />
wieder an die Spitze gelangt.<br />
Prominente Beispiele bestätigen dies.<br />
So hatte sich z.B. Andrea Petkovic, die<br />
deutsche Nummer 1 im Tennis, in der<br />
ersten R<strong>und</strong>e der Australian Open 2008<br />
einen Kreuzbandriss zugezogen, flog<br />
aus den Top 100 auf einen Weltranglistenplatz<br />
jenseits der 400 <strong>und</strong> musste<br />
eine über achtmonatige Turnierpause<br />
einlegen. Bis dahin galt sie als das<br />
größte Talent im deutschen Tennis.<br />
Vor wenigen Tagen, drei Jahre nach<br />
ihrer schweren Verletzung, besiegte<br />
sie die russische Weltklassespielerin<br />
Maria Scharapowa <strong>und</strong> zog als<br />
erste Deutsche nach Steffi Graf<br />
wieder in ein Viertelfinale der<br />
Australian Open ein. Auch wenn<br />
sie dort dann gegen die Chinesin Li<br />
ausschied, wünschen wir ihr, dass sie auf<br />
ihrer Kurve noch höher steigen wird.<br />
Ein weiteres Beispiel ist der österreichische<br />
Skifahrer Hermann Maier. Als<br />
Doppelolympiasieger, Weltmeister <strong>und</strong><br />
Gesamtweltcupsieger war der „Herminator“,<br />
wie er in Anspielung auf seinen<br />
Landsmann „Terminator“ Arnold<br />
Schwarzenegger genannt wurde, von<br />
Erfolg <strong>und</strong> Ruhm verwöhnt. 2001<br />
musste er nach einem schweren Motorradunfall<br />
sieben St<strong>und</strong>en operiert werden.<br />
Sein Karriereende schien besiegelt,<br />
selbst eine Beinamputation war im Gespräch.<br />
Es ist der hervorragenden medizinischen<br />
Betreuung zu verdanken, dass<br />
er im Winter 2002/03 nach knapp<br />
eineinhalb Jahren erstmals wieder Skier<br />
anziehen konnte. Und damit nicht<br />
genug. Er lieferte ein sensationelles<br />
Comeback ab <strong>und</strong> sicherte sich ein Jahr<br />
später seinen vierten Gesamtweltcup-<br />
Sieg.<br />
Ups and downs kennt jeder, Leistungssportler<br />
in ganz besonderem Maße.<br />
Daher ist es umso wichtiger, dass sie sich<br />
auch in schwierigen Phasen zu h<strong>und</strong>ert<br />
Prozent auf eine perfekte sportmedizinisch-wisseschaftliche<br />
Betreuung verlassen<br />
können. Wir arbeiten mit den besten<br />
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Zum Wohl der Patienten.<br />
Ihr Robert Erbeldinger<br />
editorial<br />
1
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medicalsports<br />
network<br />
<strong>Prävention</strong>, <strong>Therapie</strong> <strong>und</strong> <strong>Sportslife</strong> <strong>für</strong> Amateure <strong>und</strong> Profi s<br />
Herausgeber<br />
Beirat<br />
succidia AG –<br />
Prof. Dr. Thomas Wessinghage,<br />
Verlag <strong>und</strong> Kommunikation Ärztlicher Direktor der Medical<br />
Rösslerstraße 88<br />
Park Kliniken im Tegernseer Tal<br />
D-64293 Darmstadt<br />
Telefon 0 61 51/360 560<br />
Telefax 0 61 51/360 5611<br />
info@succidia.de<br />
www.succidia.de<br />
Dr. med. Jens Enneper,<br />
Facharzt <strong>für</strong> Orthopädie<br />
<strong>und</strong> Unfallchirurgie, Sportmedizin<br />
<strong>und</strong> Chirotherapie<br />
Orthopädie <strong>und</strong> Sport/Köln<br />
Jörg Peter Matthes, Vorstand<br />
Dr. med. Frank Thormählen,<br />
Objektleiter<br />
Facharzt <strong>für</strong> Orthopädie <strong>und</strong><br />
Robert Erbeldinger<br />
erbeldinger@succidia.de<br />
Unfallchirurgie, Sportmedizin,<br />
Medizinische Trainingstherapie,<br />
Physikalische <strong>Therapie</strong>, Chirotherapie<br />
Anzeigenverkauf<br />
Dr. med. Andree Ellermann,<br />
Robert Erbeldinger<br />
Facharzt <strong>für</strong> Orthopädie,<br />
erbeldinger@succidia.de Sportmedizin, Chirotherapie.<br />
Frederik Wagner<br />
wagner@succidia.de<br />
Leitender Arzt <strong>und</strong> Gesellschafter<br />
der Arcus Sportklinik<br />
Dr. med. Walter Oskar Schüler,<br />
Redaktion<br />
Robert Erbeldinger (RE)<br />
Leitender Arzt Kardiologie/<br />
Innere Medizin Arcus Sportklinik<br />
Iris Ladewig (IL)<br />
Jörg Peter Matthes ( JPM)<br />
Markus Milde (MAM)<br />
Masiar Sabok Sir, Leitung (MSS)<br />
Dr. Gerhard Schilling (GS)<br />
6. Jahrgang 2011<br />
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Nr. 6 vom Oktober 2010.<br />
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ZKZ 73944<br />
ISSN 1866-5322<br />
www.medicalsportsnetwork.de<br />
Die Zeitschrift <strong>und</strong> alle in ihr enthaltenen Beiträge <strong>und</strong> Abbildungen sind<br />
urheberrechtlich geschützt. Nachdruck – auch auszugsweise – ist nur mit<br />
schriftlicher Genehmigung <strong>und</strong> Quellenangabe gestattet. Der Verlag hat das<br />
Recht, den redaktionellen Beitrag in unveränderter oder bearbeiteter Form<br />
<strong>für</strong> alle Zwecke, in allen Medien weiter zu nutzen. Für unverlangt eingesandte<br />
Bilder <strong>und</strong> Manuskripte übernehmen Verlag <strong>und</strong> Redaktion sowie<br />
die Agentur keinerlei Gewähr. Die namentlich gekennzeichneten Beiträge<br />
stehen in der Verantwortung des Autors.<br />
2 medicalsports network 01.11
04 Gefährliches Pistenvergnügen?<br />
Heinz Kusche<br />
08 Schnelle Berlinerin<br />
Interview mit Jenny Wolf<br />
14 XX-Chromosomen am Ball<br />
Dr. med. Bernd Lasarzewski<br />
Dr. med. Ulrich Schneider<br />
22 Kardiopulmonaler<br />
Leistungstest<br />
Prof. Dr. Katharina Meyer<br />
26 Von Herzschlag zu Herzschlag<br />
Dr. med. Klaus Gerlach<br />
30 Kreatin im Sport<br />
36 Myofasziales Training<br />
Alexander Mohr<br />
38 Konservative<br />
Arthrosetherapie – ACT<br />
Dr. med. Oliver Kossack<br />
42 Tiefere Einblicke<br />
Sarah Breitbach<br />
52 Orthesenversorgung<br />
am Sprunggelenk<br />
Dr. med. Christoph Lukas<br />
01.11 medicalsports network 3<br />
inhalt<br />
Foto: www.rafael-nadal.smugmug.com / Austalian Open 2011 by Ella Ling
orthopädie<br />
Gefährliches<br />
Pistenvergnügen?<br />
Gefahren, Verletzungen <strong>und</strong> <strong>Prävention</strong> beim Snowboarden<br />
Heinz Kusche, Oberarzt Abteilung <strong>für</strong> Unfallchirurgie <strong>und</strong> Sportorthopädie<br />
Klinikum Garmisch-Partenkirchen in Kooperation mit der BG-Unfallklinik Murnau<br />
4 medicalsports network 01.11<br />
Foto: © Christian Stadler
In den achtziger Jahren hat der Snowboardsport begonnen, sich zunehmend auf <strong>und</strong> neben<br />
unseren Pisten zu etablieren. Seit 1998 ist Snowboarden mit mittlerweile drei Disziplinen<br />
(Half-Pipe, Snowboard-Cross <strong>und</strong> Parallel-Riesenslalom) olympisch <strong>und</strong> hat hierdurch<br />
weiter an Stellenwert gewonnen. Snowboarden hat sein Dasein vom Trendsport zur ernst<br />
zu nehmenden Disziplin bis hin zum Ausdruck eines Lifestyles weiterentwickelt.<br />
Vom Trendsport zur<br />
etablierten Disziplin<br />
Aus dem mittlerweile nahezu komplett<br />
von den Pisten verschw<strong>und</strong>enen Alpinboarden<br />
hat sich das Carving-Skifahren<br />
entwickelt <strong>und</strong> der Skiindustrie gegenüber<br />
dem zunächst stark boomenden<br />
Snowboarden neue Märkte erschlossen.<br />
Das Freestyle Snowboarden stößt insbesondere<br />
bei jungen Wintersportlern<br />
auf Interesse <strong>und</strong> bietet eine Vielzahl<br />
an Möglichkeiten zur Ausübung dieser<br />
Sportart. Hierbei sind die in vielen<br />
Skigebieten obligatorischen Fun-<br />
Parks regelrechte Anziehungspunkte<br />
<strong>für</strong> Snowboardsportler. Entsprechend<br />
hierzu haben sich gegenüber dem Skisport<br />
differierende, typische Verletzungsmuster<br />
herauskristallisiert.<br />
Ausrüstung<br />
Snowboarden als Breitensport wird<br />
mittlerweile nahezu ausschließlich mit<br />
Freestyle- oder Allro<strong>und</strong>boards ausgeübt.<br />
Hierbei wird im Gegensatz zum Skisport<br />
ein stiefelähnlicher, weicher<br />
Schuh, der „Softboot“, verwendet. Beide<br />
Füße sind starr auf dem Board fixiert,<br />
eine Sicherheitsbindung mit Auslösemechanismus<br />
wird hierbei nicht verwendet.<br />
Die Ausrichtung auf dem Board<br />
ist je nach Fahrtyp <strong>und</strong> Art der Benutzung<br />
mehr oder weniger zur Seite hin<br />
ausgerichtet. Zeigt die linke Körperseite<br />
nach vorne wie bei ca. zwei Dritteln der<br />
Snowboardsportler, wird die Positionierung<br />
als „Regular“ bezeichnet, steht<br />
der rechte Fuß vorne, als „Goofy“.<br />
So genannte Race-Boards, die mit skistiefelartigem<br />
Schuhwerk verwendet<br />
werden <strong>und</strong> hauptsächlich zum Fahren<br />
mit höherer Geschwindigkeit auf der<br />
Kante, dem „Carven“, ausgerichtet sind,<br />
sind nahezu ausschließlich dem Leistungssport<br />
vorbehalten. Die Wettkämpfe<br />
werden in spannenden Parallelwettbewerben<br />
ausgetragen.<br />
Gefahren <strong>und</strong><br />
Verletzungs mechanismen<br />
Snowboardsport wird zumeist von<br />
Kindern <strong>und</strong> jungen Erwachsenen ausgeübt.<br />
In diesen Altersgruppen besteht<br />
eine erhöhte Risikobereitschaft bzw.<br />
eine verminderte Fähigkeit, potenzielle<br />
Gefahren realistisch einzuschätzen. Anfänger<br />
sind während der ersten Tage der<br />
ansonsten rasch erlernbaren Sportart<br />
einer hohen Sturzfrequenz ausgesetzt.<br />
Hierbei wird der Aufprall meist bei<br />
gestreckten Ellenbogen mit den dorsal<br />
extendierten Handgelenken aufgefangen.<br />
Die angebotenen Handgelenksschoner<br />
führen zur Reduktion von Verletzungen,<br />
bieten bislang jedoch keinen<br />
vollständigen Schutz. Zudem sehen wir<br />
regelmäßig so genannte „Splint-topfractures“<br />
des Unterarmes, die an der<br />
proximalen Begrenzung des Protektores<br />
auftreten.<br />
Besonders beliebt ist das Springen<br />
mit dem Board auf Sprunganlagen<br />
(„Kickern“) oder das Befahren von<br />
speziell angelegten Parcours in den<br />
Fun-Parks mit Elementen aus Geländern<br />
(„Rails“), Bodenwellen, Sprüngen<br />
<strong>und</strong> von der Kreativität der Anlagenbetreiber<br />
anhängigen Features. Da die<br />
Jugendlichen hierbei meist in Gruppen<br />
unterwegs sind, spielen Faktoren wie<br />
Gruppenzwang <strong>und</strong> dem Können nicht<br />
angepasste Fahrweise eine nicht unerhebliche<br />
Rolle. Die Fehleinschätzung<br />
entsprechender Anlagen mit nicht angepasster<br />
Anlaufgeschwindigkeit führt<br />
unserer Beobachtung nach häufig zu<br />
Sprüngen weit über den vorgesehenen<br />
Landbereich hinaus ins flache Gelände.<br />
Derartige Mechanismen führen zu mitunter<br />
schweren Verletzungen im Sinne<br />
von Rasanztraumen. Die Unkenntnis<br />
der Geländebedingungen, insbesondere<br />
der Gefahren durch Lawinen <strong>und</strong><br />
Schneebretter, führte in den letzten<br />
Jahren gehäuft zum Auftreten von<br />
Verschüttungen <strong>und</strong> regelmäßig auch<br />
zu Todesfällen durch unangepasstes<br />
Verhalten im freien Gelände.<br />
MRT Fraktur Prozessus lateralis tali OP Situs Fraktur Prozessus lateralis tali, weiblich,<br />
19 Jahre , Nationalkader („Snowboarder`s ankle“)<br />
01.11 medicalsports network 5
orthopädie<br />
Heinz Kusche<br />
> Oberarzt Abteilung <strong>für</strong> Unfallchirurgie <strong>und</strong> Sportorthopädie<br />
Klinikum Garmisch-Partenkirchen in<br />
Kooperation mit der BG-Unfallklinik Murnau<br />
(Chefarzt Prof. Dr. V. Bühren)<br />
network<br />
> Olympia-Arzt Turin 2006 <strong>und</strong> Vancouver 2010<br />
> Seit 2000 Teamarzt Deutsche Snowboard-<br />
Nationalmannschaft<br />
> Seit 2007 Verbandsarzt Deutsche Eisschnelllauf-<br />
Gemeinschaft Bereich Short-Track<br />
> Seit 1994 Teamarzt SC Riessersee Eishockey<br />
Verletzungen<br />
Am häufigsten verletzt zeigt sich beim<br />
Snowboarder das Handgelenk. Insbesondere<br />
bei Kindern <strong>und</strong> Anfängern<br />
machen Handgelenksfrakturen bis zu<br />
60 % aller Verletzungen aus, hierbei<br />
werden bis zu 80 % Frakturen des<br />
distalen Radius diagnostiziert. An zweiter<br />
Stelle der Verletzungsstatistiken<br />
werden Schulterverletzungen wie Claviculafrakturen,Schultereckgelenkssprengungen<br />
<strong>und</strong> Luxationen, aber auch ansonsten<br />
eher seltene <strong>und</strong> nur durch<br />
subtile Diagnostik diagnostizierbare<br />
Verletzungsformen gesehen, beispielsweise<br />
am Sternoclaviculargelenk.<br />
An der unteren Extremität ist zumeist<br />
das Kniegelenk betroffen. Häufig handelt<br />
es sich um weniger schwere Läsionen<br />
wie Prellungen oder Zerrungen<br />
des medialen Kollateralbandapparates.<br />
Die im Vergleich zum Skisport eher<br />
selten festgestellten Rupturen des<br />
vorderen Kreuzbandes oder proximalen<br />
Tibiafrakturen treten vor allem im<br />
Wettkampfsport auf, insbesondere bei<br />
Ausführung von weiten <strong>und</strong> hohen<br />
Sprüngen. Sprunggelenksverletzungen<br />
werden sowohl im Softboot als auch im<br />
vermeintlich vor Distorsionen schützenden<br />
Hardboot gesehen. Hervorzuheben<br />
sind hier schwere Pilonfrakturen<br />
durch Hochgeschwindigkeitstraumen<br />
mit Stauchungskomponente <strong>und</strong> das<br />
durch die auffällige Häufung beim<br />
Verletzungsverteilung beim Snowboarder:<br />
Wirbelsäule 7 %<br />
Sprunggelenk 8 %<br />
Rumpf 7 %<br />
Kopf 11 %<br />
andere 9 %<br />
Quelle: eigene Auswertung aus 1929 Snowboardunfällen von 2002-2007<br />
Snowboardsport mittlerweile derart<br />
bezeichnete „Snowboarders ankle“ –<br />
eine Fraktur des Prozessus lateralis tali,<br />
die sich häufig der Primärdiagnostik im<br />
Rahmen der Notfallbehandlung unterzieht<br />
<strong>und</strong> in der Regel einer operativen<br />
Versorgung bedarf.<br />
Kopfverletzungen sind neben Lawinenunfällen<br />
mit Verschüttung die häufigste<br />
Ursache <strong>für</strong> tödliche Verletzungen,<br />
Gehirnerschütterungen als häufigste<br />
Form der Kopfverletzungen werden<br />
auch durch Helme nicht sicher vermieden.<br />
Helme können jedoch die Schwere<br />
des Schädelhirntraumas reduzieren.<br />
Schwere Wirbelverletzungen werden<br />
nach Sprüngen als Folge eine Fehleinschätzung<br />
der gegeben Bedingungen<br />
<strong>und</strong> der eigenen Fähigkeiten gesehen.<br />
Hierbei können die häufig eingesetzten<br />
Rückenprotektoren nur vor direkter<br />
Krafteinwirkung schützen, haben jedoch<br />
wenig Effektivität bei axial einwirkenden<br />
Stauchungskräften, wie sie bei<br />
einer Landung auf das Gesäß auftritt.<br />
Vorbeugung<br />
Insbesondere beim Erlernen der Sportart<br />
empfehlen wir neben dem Fahrtraining<br />
auch die Ausübung eines speziellen<br />
Sturztrainings, bei dem das schonende<br />
Abrollen in die möglichen Sturzrichtungen<br />
<strong>für</strong> den Bedarfsfall eintrainiert<br />
wird. Leider wird das von den Snowboardschulen<br />
bislang meist aus Zeit-<br />
Knie 12 %<br />
Hand / Handgelenk 33 %<br />
Schulter 13 %<br />
6 medicalsports network 01.11
Erhöhtes Verletzungs risiko<br />
beim Snowboarden durch:<br />
> hohe Sturzfrequenz beim Erlernen der Sportart<br />
> hohe Riskobereitschaft insbesondere<br />
jugendlicher Sportler<br />
> Befahren von unsicherem Gelände abseits der Pisten<br />
> Verzicht auf Schutz-Equipement<br />
(z.B. Protektoren, Lawinenpiepser)<br />
> Fehleinschätzung von Sprunganlagen<br />
> Übermut<br />
> nicht angepasste physische Konditionen<br />
gründen nicht umgesetzt. Durch Handgelenks- <strong>und</strong> Rückenprotektoren<br />
können Verletzungen nicht ausgeschlossen, jedoch<br />
in der Schwere <strong>und</strong> Häufigkeit reduziert werden. Die Schwere<br />
von Kopfverletzungen als häufigste Todesursache im Snowboardsport<br />
kann durch Helme reduziert werden.<br />
Mithilfe der einflussreichen Wintersportindustrie kann<br />
durch Eltern <strong>und</strong> (Snowboard-) Lehrer die Bedeutung eines<br />
umsichtigen Verhaltens geschult <strong>und</strong> <strong>für</strong> verbesserte körperliche<br />
Konditionierung geworben werden. Beim Befahren von<br />
Gelände abseits der Pisten gilt es, bestehende Warnhinweise<br />
zu berücksichtigen, sich entsprechendes Wissen über Lawinenrisiken<br />
anzueignen <strong>und</strong> die erforderliche Ausrüstung wie<br />
z. B. Lawinenpiepser, Schaufel, ggf. Lawinenairbag mit sich<br />
zu führen. Eine Selbstverständlichkeit sollte eine an den<br />
vermehrten Verbrauch in Höhenlagen angepasste Flüssigkeitszufuhr<br />
darstellen, um die Konzentrations- <strong>und</strong> körperliche<br />
Leistungsfähigkeit über den Tag zu erhalten.<br />
Fazit<br />
Im Vergleich zum Skisport besteht beim Snowboardsport<br />
prinzipiell keine höhere Verletzungsgefahr, insbesondere bei<br />
herkömmlicher Anwendung des Sportgerätes. Beim Erlernen<br />
der Sportart gilt es, den Handgelenksbereich speziell zu<br />
schonen. Dies ist durch die Anwendung von speziellen<br />
Protektoren <strong>und</strong> das Erlernen einer entsprechenden Sturztechnik<br />
zu realisieren. Die Wintersportindustrie ist hier jedoch<br />
weiter gefordert, suffizientes Protektorenmaterial zu<br />
entwickeln <strong>und</strong> anzubieten. Das Tragen von Helmen <strong>und</strong><br />
Rückenprotektoren kann vor allem vor schwereren Verletzungen<br />
bei Kollisionen <strong>und</strong> Rasanztraumen schützen. Beim<br />
Befahren von Gelände abseits der Pisten gilt es unbedingt, die<br />
geltenden Regeln zum Schutz vor Lawinenunfällen einzuhalten.<br />
Die Kenntnis über mögliche, spezielle Verletzungsbilder<br />
erleichtert dem betreuenden Arzt das diagnostische Vorgehen,<br />
um den verletzten Sportlern die optimale Versorgung zukommen<br />
zu lassen <strong>und</strong> eine schnellstmögliche Rückkehr zum<br />
Sport zu gewährleisten.<br />
■■ Heinz.Kusche@klinikum-gap.de<br />
01.11 medicalsports network 7<br />
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Schnelle<br />
Berlinerin<br />
8 medicalsports network 01.11
Beim Eisschnelllauf herrscht in<br />
Deutschland große Konkurrenz auf<br />
höchstem Niveau. Die Leistungen von<br />
Jenny Wolf, eine der erfolgreichsten<br />
deutschen Wintersportlerinnen überhaupt,<br />
stehen zu Unrecht in der Öffentlichkeit<br />
oftmals im Schatten einer Anne<br />
Friesinger <strong>und</strong> Claudia Pechstein, die<br />
uns ebenfalls erfolgreich auf der internationalen<br />
Bühne vertreten haben.<br />
55 Weltcupsiege konnte die 32-jährige<br />
Eisschnellläuferin bislang in Ihrer<br />
Karriere einfahren <strong>und</strong> hat einige nationale<br />
wie internationale Titel gewonnen.<br />
Die Spezialistin über 100 Meter <strong>und</strong><br />
500 Meter nahm an den letzten drei<br />
Olympischen Spielen teil <strong>und</strong> krönte im<br />
letzten Jahr ihre tollen Leistungen mit<br />
einer Silbermedaille über 2 x 500 Meter<br />
in Vancouver.<br />
Die gebürtige Berlinerin, derzeit<br />
Halterin von zwei Weltrekorden, hat<br />
sich trotz einer anstrengenden Saison<br />
<strong>und</strong> ihrer Hochzeit Anfang dieses Jahres<br />
die Zeit genommen, zwischen zwei<br />
Rennen mit uns zu sprechen.<br />
Jenny Wolf, Sie befinden sich gerade<br />
mitten in einer <strong>für</strong> Sie durchaus erfolgreichen<br />
Saison. Sie halten die Führung<br />
im Sprintweltcup vor Ihrer Erzrivalin<br />
Lee Sang-Hwa aus Südkorea <strong>und</strong> feierten<br />
kürzlich Ihren 55. Weltcupsieg. Sind Sie<br />
mit Ihrer bisherigen Leistung zufrieden<br />
<strong>und</strong> was möchten Sie in dieser Saison<br />
noch erreichen?<br />
Mit den Platzierungen bin ich zufrieden,<br />
aber die Zeiten könnten noch etwas<br />
schneller sein. Ich weiß aber, dass ich<br />
besser bin, als ich bisher zeigen konnte,<br />
deshalb ist mein Ziel, das auch allen<br />
anderen zu zeigen.<br />
Sie sagen, Ihr Nahziel sei der Titel bei<br />
der Heim WM in Inzell im März. Wie nah<br />
sind Sie diesem Ziel <strong>und</strong> wer könnte<br />
Ihnen einen Strich durch die Rechnung<br />
machen? Denken Sie auch schon an<br />
Sotschi 2014?<br />
Die Läuferinnen aus Korea <strong>und</strong> China<br />
sind meine größten Konkurrenten. Ich<br />
weiß, dass ich gut drauf bin <strong>und</strong> gewinnen<br />
kann. Allerdings sind die Abstände sehr<br />
knapp, daher muss ich mich noch steigern.<br />
Über Sotschi denke ich noch nicht nach.<br />
Ich entscheide von Jahr zu Jahr, ob ich<br />
noch weiter Wettkämpfe laufen will.<br />
Wie sieht es überhaupt mit Verletzungen<br />
im Eisschnelllauf aus? Wo liegen die<br />
Hauptrisiken?<br />
Eigentlich handelt es sich um „normale“<br />
Sportverletzungen, die bei unserem vielseitigen<br />
Training nicht zu vermeiden<br />
sind. Durch unsere Laufposition <strong>und</strong><br />
das Krafttraining kommt es allerdings<br />
häufig zu langfristigeren Knie- <strong>und</strong><br />
Rückenproblemen.<br />
Welchen Stellenwert nimmt die medizinische<br />
Versorgung in Ihrer Sportart ein?<br />
Hat es sich in den letzten Jahren professionalisiert?<br />
Seit den zehn Jahren, die ich international<br />
dabei bin, gab es immer sehr gute physiotherapeutische<br />
Unterstützung. Organisiert<br />
wird das sowohl vom nationalen<br />
Verband als auch den jeweiligen Olympiastützpunkten,<br />
in meinem Fall dem<br />
Berliner OSP. Wir arbeiten schon<br />
länger mit Ernährungsberatern <strong>und</strong><br />
Mentaltrainern zusammen.<br />
Wie sieht Ihr Trainingsprogramm<br />
eigentlich im Sommer aus?<br />
Wie im Frühling: Radfahren, Krafttraining,<br />
Lauftraining, Shorttracktraining.<br />
Im Juli gibt es einen Eislehrgang auf der<br />
400m-Bahn.<br />
55 Weltcupsiege stehen auf Ihrem<br />
Konto, ein Spitzenwert im Wintersport.<br />
Gab es einen besonderen Moment in<br />
Ihrer Karriere, an den Sie sich immer<br />
erinnern werden <strong>und</strong> welchen besonderen<br />
Moment möchten Sie noch erleben?<br />
An meinen ersten Weltmeistertitel mit<br />
Weltrekord 2007 denke ich gerne zurück.<br />
Es war ein besonderer Moment,<br />
die Zeit von Catriona LeMay-Doan, die<br />
ich immer bew<strong>und</strong>ert habe, zu verbes-<br />
sern. Wenn in Zukunft endlich mal eine<br />
Zeit unter 37 Sek<strong>und</strong>en an der Anzeigetafel<br />
hinter meinem Namen stehen<br />
würde, wäre das sensationell…<br />
Vielen Dank <strong>für</strong> das Gespräch<br />
<strong>und</strong> alles Gute <strong>für</strong> die Zukunft!<br />
Name: Jenny Wolf,<br />
Geboren: 31. Januar 1979 in Berlin<br />
Vereine: Eissportverein Berlin ‚08<br />
Debüt im Weltcup: 1999<br />
Erfolge: Weltcupsiege:<br />
43 über 500 Meter<br />
12 über 100 Meter<br />
Gesamt-Weltcup 100 Meter:<br />
2006, 2007, 2008, 2009<br />
Gesamt-Weltcup 500 Meter:<br />
2006, 2007, 2008, 2009, 2010<br />
Teilnahme Olympische Winterspiele:<br />
2002, 2006, 2010<br />
Olympische Medaillen:<br />
Silber 2010 in Vancouver<br />
01.11 medicalsports network 9
news<br />
Foto: © Universitätsklinikum Tübingen<br />
Winterzeit ist<br />
Langlaufzeit<br />
Langlaufen gilt als<br />
Sport mit geringem<br />
Ver letzungsrisiko.Wenn<br />
Ungeübte ihre Bretter<br />
aus dem Keller holen,<br />
steigt jedoch die Verletzungsgefahr.<br />
Prof. Dr.<br />
med. Nikolaus Wülker,<br />
Ärztlicher Direktor der<br />
Orthopädie am UniversitätsklinikumTübingen,<br />
zeigt die Hauptrisiken<br />
auf:<br />
„Verletzungen beim Langlauf sind<br />
wirklich sehr viel seltener als beim<br />
Abfahrtsski, wo enorm viele <strong>und</strong> oft<br />
schwerwiegende Verletzungen auftreten.<br />
Wenn beim Langlaufen etwas<br />
passiert, dann sind die Geschwindigkeiten<br />
geringer <strong>und</strong> es stehen im<br />
Gegensatz zum Abfahrtsski weniger<br />
Hindernisse wie andere Skifahrer oder<br />
Bäume im Weg. Auch der Schnee ist<br />
meist weniger festgefahren <strong>und</strong> der<br />
Aufprall daher weicher als beim<br />
Abfahrtsski. Wenn allerdings etwas<br />
passiert, dann ist es beim Langlauf wie<br />
beim Abfahrtsski vor 50 Jahren, also<br />
bevor es hohe Skistiefel <strong>und</strong> Sicherheitsbindungen<br />
gab. Die relativ feste<br />
Verbindung zwischen Ski <strong>und</strong> Schuh<br />
kann bei einem Sturz dazu führen, dass<br />
sich das Bein verdreht. Es dreht sich<br />
dann nicht wie beim Abfahrtsski mit<br />
hohem Skistiefel vorwiegend im<br />
Kniegelenk, sondern im Sprunggelenk.<br />
Dabei kann es zu Zerrungen, zu<br />
Bänderrissen oder zu Frakturen kommen.<br />
Überwiegend sind der Außenknöchel<br />
<strong>und</strong> die darum gelegenen<br />
Bänder betroffen, allerdings können<br />
die Verletzungsmuster auch sehr viel<br />
komplexer sein.“<br />
www.medizin.uni-tuebingen.de<br />
Neuer Präsident der DGU<br />
Seit 01. Januar ist Prof. Dr. med. Tim<br />
Pohlemann neuer Präsident der Deutschen<br />
Gesellschaft <strong>für</strong> Unfallchirurgie<br />
(DGU). Er vertritt damit die Interessen<br />
von 4300 Unfallchirurgen. Zugleich<br />
übernimmt er die Präsidentschaft der<br />
Deutschen Gesellschaft <strong>für</strong> Orthopädie<br />
<strong>und</strong> Unfallchirurgie. Wie die DGU mitteilt,<br />
dauert die Amtszeit ein Jahr. Pohlemann<br />
ist seit 2001 Direktor <strong>und</strong> Lehrstuhlinhaber<br />
der Klinik <strong>für</strong><br />
Unfall-, Hand- <strong>und</strong> Wiederherstellungschirurgie<br />
am Universitätsklinikum<br />
des Saarlandes. Der Unfallchirurg<br />
setzt sich mit dem Ausbau der<br />
Projekte Traumanetzwerk <strong>und</strong> Traumaregister<br />
als „Anwalt <strong>und</strong> Kümmerer der Verletzten“ <strong>für</strong> die weitere Sicherung<br />
einer qualitätsorientierten <strong>und</strong> lückenlosen unfallchirurgischen Versorgung<br />
in Deutschland ein. In seinem Präsidentenjahr ist es eine seiner Aufgaben,<br />
zusammen mit den orthopädischen Partnern, die inhaltliche Gestaltung des<br />
Deutschen Kongresses <strong>für</strong> Orthopädie <strong>und</strong> Unfallchirurgie unter dem Motto<br />
„Grenzen überwinden, Ziele erreichen“ zu übernehmen. Mit über 11.000<br />
Teilnehmern ist er der größte seiner Art in Europa.<br />
www.dgu-online.de<br />
Erfolgreich operiert<br />
Der deutsche Skirennläufer <strong>und</strong> vierfacher<br />
deutscher Meister Stephan Keppler<br />
wurde nach seinem Sturz in der<br />
Weltcup-Abfahrt von Wengen (SUI) in<br />
der ATOS Klinik, München erfolgreich<br />
am linken Sprunggelenk operiert. In der<br />
60-minü tigen Operation wurde eine<br />
Naht am gerissenen Außenband, der<br />
Gelenkkapsel <strong>und</strong> Syndesmose gesetzt<br />
<strong>und</strong> zur Sicherung mit einer Schraube<br />
versehen. Der Innenbandriss am linken<br />
Knie wurde nicht operiert, sondern kann<br />
konservativ mit einer Schiene <strong>und</strong> Rehabilitationsmaßnahmen<br />
behandelt<br />
werden. „Die Operation war wichtig<br />
<strong>und</strong> ist erfolgreich verlaufen“, sagte Dr.<br />
med. Erich Rembeck, der den Eingriff<br />
vornahm. Einen günstigen Heilungsverlauf<br />
vorausgesetzt, kann Stephan Keppler<br />
in acht bis zehn Wochen wieder ins<br />
Wettkampfgeschehen eingreifen.<br />
„Ich habe schon einige Verletzungen<br />
überw<strong>und</strong>en <strong>und</strong> lasse mich dadurch<br />
nicht von meinem Weg abbringen“,<br />
sagte der 27-jährige Abfahrer nach der<br />
Operation gewohnt kämpferisch. „Ich<br />
habe derzeit keine Schmerzen <strong>und</strong><br />
möchte baldmöglichst mit den Rehabilitationsmaßnahmen<br />
beginnen, um beim<br />
Saison-Finale dabei sein zu können.“<br />
www.deutscherskiverband.de<br />
Foto: © DGU<br />
10 medicalsports network 01.11
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wintersport<br />
Profitipps statt<br />
Bein in Gips<br />
Skifahren ist ein sehr physischer Sport. Kondition, Kraft<br />
<strong>und</strong> Koordination sind entscheidend. Im Idealfall sollte<br />
man sich also auf die skitypischen Bewegungen vor -<br />
bereiten <strong>und</strong> dann auch auf <strong>und</strong> neben der Piste einige<br />
Dinge beachten. Dr. med. Boris Büttner, Orthopäde <strong>und</strong><br />
Unfallchirurg (orthoteam Köln) sowie staatlich<br />
geprüfter Skilehrer gibt Tipps, damit der Skispaß<br />
nicht vorzeitig auf Gehstützen endet.<br />
1. Auch wenn es schwerfällt: Schnappen<br />
Sie sich nicht gleich Ihre Ski <strong>und</strong><br />
lassen sie die Bindungen klicken, sobald<br />
sie – nach wahrscheinlich längerer Fahrt<br />
– am Urlaubsort angekommen sind,<br />
sondern akklimatisieren Sie<br />
2. Speichern Sie sofort die Telefonnummer<br />
der Pistenwache in Ihrem Handy,<br />
damit Sie sie im Ernstfall sofort zur<br />
Hand haben. Die Nummer steht eigentlich<br />
immer auf den Ski gebietskarten.<br />
3. Führen Sie einen Ausrüstungscheck<br />
durch, am besten schon vor dem Urlaub.<br />
4. Auch Erwachsene bitte nur mit<br />
Helm auf die Piste. Man gewöhnt sich<br />
sehr schnell an die neue Kopfbedeckung<br />
<strong>und</strong> sie sieht auch ganz cool aus. Die<br />
Verletzungszahlen gehen durch das Tragen<br />
von Helmen entscheidend zurück.<br />
5. Bleiben Sie auf den markierten<br />
Pisten – abseits im Gelände zu fahren<br />
ist nur etwas <strong>für</strong> Profis mit entsprechendem<br />
Fahrkönnen <strong>und</strong> der nötigen<br />
Sicherheitsausrüstung.<br />
6. Wärmen Sie sich vor dem Skifahren<br />
ca. 10 Minuten lang auf. Bringen Sie zunächst<br />
den Kreislauf in Schwung, durch<br />
Hüpfen, Laufen, „Kriegen spielen“. Dann<br />
dehnen sie Rumpf, Arme <strong>und</strong> Beine. Gemeinsames<br />
Aufwärmen wirkt motivierend.<br />
7. Machen Sie während Ihres Skitags<br />
regelmäßige Pausen, um sich nicht völlig<br />
zu verausgaben <strong>und</strong> trinken Sie viel. Nicht<br />
Alkohol – der gehört sowieso nicht auf die<br />
Piste –, sondern Alkoholfreies. In der Höhe<br />
braucht Ihr Körper mehr Flüssigkeit.<br />
Übrigens: „Après Ski“ sollte auch heißen:<br />
„hinterher Alkohol maßvoll“. Denn<br />
der Alkohol wirkt häufig noch deutlich<br />
am nächsten Skitag nach <strong>und</strong> Sie fahren<br />
unsicherer oder – <strong>für</strong> Ihr Können – zu<br />
draufgängerisch. In einigen Skigebieten<br />
gibt es inzwischen auch Promillekontrollen.<br />
Nicht schön, durch die Kontrolleure<br />
von der Piste gefischt zu werden. Verstehen<br />
Sie „Après Ski“ auch mal anders: mit<br />
einer „Cooling-Down-Phase“, die Sauna<br />
<strong>und</strong> Massage beinhaltet ... herrlich!<br />
8. Die Sonneneinstrahlung ist in den<br />
Bergen besonders stark. Cremen Sie mit<br />
einem hohen Lichtschutzfaktor regelmä-<br />
ßig nach, auch, wenn die Sonne nicht<br />
prall scheint.<br />
9. Fahren Sie nie mit<br />
geöffneten Skischuhschnallen,<br />
stellen Sie die Schnallen so ein,<br />
dass der Fuß festen Halt hat.<br />
10. Eine Auslandskrankenversicherung<br />
sollte Pflicht sein, denn Arztbehandlungen<br />
vor Ort sind häufig teuer,<br />
auch kleinere Behandlungen. Notoperationen<br />
am Urlaubsort sind nur in Ausnahmefällen<br />
notwendig. Wenn Sie sich etwas<br />
gezerrt oder das Knie verdreht haben,<br />
denken Sie daran, zuhause gleich zu einem<br />
sportkompetenten Spezialisten zu gehen.<br />
11. Sie sollten sich das ganze Jahr<br />
über bewegen <strong>und</strong> Ihre Ausdauer, Kraft,<br />
Schnelligkeit, Beweglichkeit <strong>und</strong> Koordination<br />
verbessern. Mindestens ein bis<br />
zwei Monate vor dem ersten Schneekontakt<br />
sollte das Training spezieller auf<br />
die Skianforderungen ausgerichtet sein.<br />
D.h., die Oberschenkel müssen besonders<br />
trainiert werden.<br />
nn info@orthoteam-koeln.de<br />
12 medicalsports network 01.11
Dr. Boris Büttner wünscht viel Lust an der<br />
Bewegung – <strong>und</strong> viel, viel Spaß bei dem <strong>für</strong><br />
ihn schönsten Sport der Welt, dem Skifahren.<br />
Südtiroler<br />
Winterspass<br />
Seit vielen Jahren belegen Obereggen <strong>und</strong> das Ski Center<br />
Latemar (Dolomiten) auf den Ranglisten der beliebtesten<br />
Skiorte der Alpenregion die ersten Plätze: Der Informationsplattform<br />
Skiareatest zufolge bietet Obereggen die am besten<br />
präparierten Pisten der gesamten Alpenregion sowie die beste<br />
Beschneiungsanlage, während es auf dem Portal Skigebietetest.de<br />
als exzellentes Ziel <strong>für</strong> fortgeschrittene Skisportler, Familien<br />
<strong>und</strong> Snowboarder erwähnt wird. Dazu wird Außergewöhnliches<br />
angeboten, so können z.B. Nachtschwärmer dienstags,<br />
donnerstags <strong>und</strong> freitags von 19 bis 22 Uhr per Ski oder<br />
Schlitten die mit Scheinwerfern bestrahlten Pisten erobern.<br />
Weitere Highlights noch in dieser Saison sind der vom 03.03.<br />
bis 08.03. stattfindende „Carneval on Snow“, der Internationaler<br />
FIS-Riesenslalom der Herren auf der Piste Canalone in<br />
Pampeago (31.03. bis 01.04.) <strong>und</strong> die Ski- & Gourmet-<br />
Wochen mit Michelin-Stern-gekrönten Star-Köchen aus<br />
Südtirol vom 02.04. bis 16.04.<br />
nn www.obereggen.com<br />
Anti-Aging<br />
Faktor<br />
Skifahren hält länger geistig <strong>und</strong> körperlich fit.<br />
Den Nachweis <strong>für</strong> diese Behauptung hat eine<br />
Studie erbracht, die das Institut <strong>für</strong> Sportwissenschaft<br />
der Universität Innsbruck im<br />
Auftrag des Österreichischen Skiverbandes<br />
durchgeführt hat.<br />
Regelmäßiges Skifahren bringt komplexe Trainingseffekte<br />
mit sich, die nicht nur motorische Fähigkeiten betreffen,<br />
sondern das Herzkreislaufsystem, den Stoffwechsel <strong>und</strong><br />
kognitive Leistungen positiv beeinflussen können. So senkt<br />
Skifahren den Cholesterinspiegel. Da Cholesterin einen<br />
wesentlichen Risikofaktor <strong>für</strong> Gefäßverkalkungen darstellt,<br />
wirkt sich ein geringer Cholesterinspiegel positiv auf die<br />
körperliche Verfassung der Skifahrer aus <strong>und</strong> kann das<br />
Risiko <strong>für</strong> einen Herzinfarkt oder Schlaganfall verringern.<br />
Eine Skiwoche reduziert das Risiko <strong>für</strong> einen erhöhten Cholesterinspiegels<br />
bei männlichen Skifahrern um bis zu 30 %.<br />
Zusätzlich ergab die Untersuchung eine bisher wenig<br />
bekannte Auswirkung: Skifahren reduziert auch das Risiko<br />
<strong>für</strong> eine Demenzerkrankung durch die speziellen Herausforderungen,<br />
denen man beim Skifahren begegnet. Multitasking,<br />
ständig wechselndes Gelände, ständige, aufmerksame<br />
Beobachtung der unmittelbaren <strong>und</strong> weiteren<br />
Umgebung, körperliche Beanspruchung: das sind die Faktoren,<br />
die eine geistige Beweglichkeit erfordern <strong>und</strong> daher<br />
nachweislich das Gehirn anregen.<br />
Mögliche Erklärungen da<strong>für</strong> laut Studienleiter Prof. Dr.<br />
Martin Burtscher vom Institut <strong>für</strong> Sportwissenschaft der<br />
Universität Innsbruck: „Skifahren setzt kurzfristige Stressreize<br />
– durch Höhe, Kälte, Kraft <strong>und</strong> Konzentrationsbelastung,<br />
etc. – in einer offenbar optimalen Dosierung. Der<br />
Organismus passt sich daran an <strong>und</strong> das wirkt sich direkt<br />
positiv auf die Ges<strong>und</strong>heit aus. Diese Anpassungsreaktionen<br />
führen unter anderem zu einer Senkung der Warnsignale<br />
von Demenz (z.b. Vergesslichkeit, Kurzeitgedächtnis,<br />
Konzentrationsstörungen) um 24 %“.<br />
Nähere Infos zur Studie erhalten Sie bei<br />
Frau Dr. Renate Sommersacher,<br />
ÖSV Breitensport, sommersacher@oesv.at<br />
01.11 medicalsports network 13
fußball<br />
XX-Chromosomen<br />
am Ball<br />
Sportmedizinische Aspekte des Frauenfußballs<br />
Dr. med. Bernd Lasarzewski, Chefarzt Abteilung Kniechirurgie,<br />
Schulter-/Ellenbogenchirurgie, Sportklinik Hellersen<br />
Dr. med. Ulrich Schneider, Abteilung Sportmedizin, Sportklinik Hellersen<br />
14<br />
Birgit Prinz, Weltfußballerin der Jahre 2003 bis 2005 <strong>und</strong><br />
Zweite der Jahre 2007 bis 2010, spielt seit 1994 im DFB<br />
Dress <strong>und</strong> möchte bei der diesjährigen WM im eigenen<br />
Land ihren dritten WM-Titel holen.<br />
2011<br />
Frauen-WM FIFA die<br />
Frauenfußball erfreut sich weltweit wachsender Popularität. Von den 265 Millionen registrierten<br />
<strong>für</strong><br />
Spielern gibt es bereits 26 Millionen Spielerinnen. Auch die Statistiken des Deutschen Fußball<br />
B<strong>und</strong>es belegen den wachsenden Anteil fußballspielender Frauen. Die Mitgliederzahl wuchs<br />
im Zeitraum von 2000 – 2008 um 15 Prozent (Männer 2,5 Prozent). Die Zahl von einer Million<br />
Organisationskomitee ©<br />
Mitgliedern wurde 2008 überschritten (15 Prozent der Gesamtmitglieder). Foto:<br />
medicalsports network 01.11
Die Erfolge deutscher Mannschaften, insbesondere bei internationalen<br />
Turnieren <strong>und</strong> Wettbewerbern, hat zu dieser Entwicklung<br />
in besonderem Maße beigetragen. Die U20 Weltmeisterschaft<br />
der Fußballfrauen 2010 in Deutschland hat<br />
durch gute Leistungen der teilnehmenden Mannschaften <strong>und</strong><br />
gut gefüllte Stadien die Vorfreude auf die WM 2011 in<br />
Deutschland weiter gesteigert. 1991 wurde die deutsche<br />
Frauen-B<strong>und</strong>esliga eingeführt, im gleichen Jahr wurde die erste<br />
Weltmeisterschaft ausgetragen. 1996 fand das erste olympische<br />
Turnier im Frauenfußball statt. Auch auf Vereinsebene gibt es<br />
internationale Spiele, so dass die konditionellen, technischen,<br />
taktischen <strong>und</strong> spielerischen Anforderungen im Spitzenbereich<br />
deutlich zunehmen. Nationalspielerinnen kommen bereits<br />
auf mehr als 40 Spiele in der Saison, bei internationalen<br />
Spielen kommt dann noch die Reisebelastung dazu.<br />
Konditionelle Anforderungen<br />
Während eines Frauenspiels kommt es durchschnittlich alle<br />
vier Sek<strong>und</strong>en zu einer Änderung der Belastungsart (Änderung<br />
der Laufgeschwindigkeit bzw. Spielaktion). Die Gesamtlaufstrecke<br />
bei Spitzenspielerinnen beträgt durchschnittlich<br />
10 km <strong>und</strong> ist mit der entsprechenden Laufleistung im Männerfußball<br />
durchaus vergleichbar. Die Laufstrecke hängt u.a.<br />
Den Konkurrenten einen Schritt voraus sein!<br />
Mit dynamischer Belastung von einzelnen Muskelgruppen im MR Tomographen<br />
den Trainingszustand <strong>und</strong> die Leistungsfähigkeit des Muskels bestimmen.<br />
Die 31P Spektroskopien lassen einen Blick in<br />
bisher verborgene Abläufe des arbeitenden Muskels zu<br />
<strong>und</strong> ermöglichen die Leistungspotenziale des Sportlers<br />
zu erfassen <strong>und</strong> das Training individuell zu planen.<br />
Ergospect GmbH<br />
www.ergospect.com<br />
info@ergospect.com<br />
31P Spektren im Untersuchungsverlauf 0043/699/16020200<br />
vom Spielniveau, von der Spielposition <strong>und</strong> von taktischen<br />
Vorgaben ab. Bei Mittelfeldspielerinnen auf Topniveau konnten<br />
beispielsweise Laufwege von annähernd 12 km aufgezeichnet<br />
werden. Überwiegend wird hierbei gegangen oder<br />
gelaufen (90 Prozent der Gesamtspielzeit, Laufgeschwindigkeiten<br />
< 15 km/h). 7 Prozent, der Spielzeit, entsprechend 20<br />
Prozent der Laufstrecke liegen im Bereich intensiver Belastungen<br />
(Laufgeschwindigkeiten >15 km/h). Unterschiedliche<br />
Spielstärken im Frauenfußball sind wie im Männerfußball<br />
entscheidend durch den Anteil hoher Laufintensitäten an der<br />
Gesamtlaufdistanz charakterisiert. So konnten bis zu 28 bzw.<br />
24 Prozent längere Laufstrecken im intensiven Laufbereich<br />
bzw. Sprint im Vergleich internationaler zu nationalen Topspielerinnen<br />
dargestellt werden.<br />
Verletzungen im Frauenfußball<br />
Die Analyse verletzungsbedingter Trainings- <strong>und</strong> Spielausfälle<br />
zeigt in großen epidemiologischen Studien eine deuliche<br />
Dominanz der traumatischen Verletzungen (etwa 80 Prozent)<br />
im Vergleich zu Überlastungsschäden. Bezogen auf die traumatischen<br />
Verletzungen liegt die Inzidenzrate je nach Studie<br />
bei 1,5 – 3 Verletzungen/1000 h Trainingszeit <strong>und</strong> 14 –<br />
24/1000 h Spielzeit (Studien nationaler Ligen). Für internati-<br />
Besuchen Sie uns:<br />
ECR Wien, 3. bis 7. März 2011<br />
ISMRM Montreal, 7. bis 13. Mai 2011
Bernd Lasarzewski<br />
> Facharzt <strong>für</strong> Orthopädie <strong>und</strong> Unfallchirurgie<br />
> seit 2002 Chefarzt Abteilung Kniechirurgie,<br />
Schulter-/Ellenbogenchirurgie, Sportklinik Hellersen<br />
network<br />
> seit 1999 Mannschaftsarzt der Frauen-<br />
Fußball-Nationalmannschaft<br />
> 1992-1998 Mannschaftsarzt der DFB-Juniorinnen<br />
> Olympiaarzt Sydney 2000 <strong>und</strong> Athen 2004<br />
Ulrich Schneider<br />
> Facharzt <strong>für</strong> Innere Medizin, Zusatzbezeichnung<br />
Sportmedizin <strong>und</strong> Chirotherapie<br />
> Sportklinik Hellersen, Abteilung Sportmedizin<br />
network<br />
> Erfahrungen im Bereich der Sportmedizin mit<br />
Teilnahmen an Weltmeisterschaften <strong>und</strong> olympischen<br />
Spielen<br />
Gerissenes vorderes Kreuzband,<br />
Umschlagen der Kreuzbandfasern nach vorne<br />
onale Turniere werden höhere Inzidenzraten<br />
beschrieben. Die hohe<br />
Verletzungsrate während des Spiels<br />
spiegelt möglicherweise die Entwicklung<br />
des Frauenfußballs wider mit steigenden<br />
konditionellen Anforderungen<br />
<strong>und</strong> zunehmender Athletik im Spiel.<br />
Zusätzliche Aspekte sind eine Zunahme<br />
von Tacklings <strong>und</strong> Fouls. Die Gesamtzahl<br />
der Verletzungen kann zu etwa<br />
gleichen Teilen in Kontakt- <strong>und</strong> Nicht-<br />
Kontaktverletzungen klassifiziert werden.<br />
Betroffen ist überwiegend die untere<br />
Extremität (überwiegend Oberschenkel,<br />
Knie <strong>und</strong> Sprunggelenk) mit 80 Prozent<br />
der Verletzungen. Zu beachten sind zudem<br />
Kopfverletzungen, die den Statistiken<br />
der großen internationalen Turnieren<br />
zufolge zunehmen <strong>und</strong> häufiger<br />
als im Männerfußball auftreten. Bezogen<br />
auf die Spielposition sind Verteidigerinnen<br />
<strong>und</strong> Stürmerinnen gefährdeter<br />
als Torhüterinnen <strong>und</strong> Mittelfeldspielerinnen.<br />
Im Vergleich zum Männerfußball<br />
sind die Verletzungsraten in großen<br />
Turnieren niedriger, sind aber mit denen<br />
nationaler europäischer Ligen vergleichbar.<br />
Vordere Kreuzbandruptur<br />
Von besonderer Bedeutung im Frauenfußball<br />
sind Rupturen des vorderen<br />
Kreuzbandes. Die Inzidenz von Kreuzbandrupturen<br />
bezogen auf Trainings-<br />
<strong>und</strong> Spielst<strong>und</strong>en im Ballsport liegt bei<br />
Frauen deutllich höher als bei Männern.<br />
Etwa 70 Prozent dieser Verletzungen<br />
resultieren als Nicht-Kontaktverletzungen<br />
besonders während der Landephasen<br />
nach Sprüngen, nach plötzlichen<br />
Abstoppen oder plötzlichen Drehbewegungen.<br />
Die Stellung des Kniegelenkes<br />
ist hierbei in leichter Beugung, in Valgus-<br />
<strong>und</strong> Außenrotationsstellung, der<br />
Körperschwerpunkt liegt hinter dem<br />
Kniegelenk. Durch Dominanz des M.<br />
quadriceps kann es zur Ruptur des vorderen<br />
Kreuzbandes kommen. Frauen<br />
landen nach einem Sprung aufrechter<br />
mit geringerer Beugung im Kniegelenk<br />
als Männer (<strong>und</strong> zusätzlich in Valgusstellung).<br />
In dieser Position wird die<br />
Wirkung des M. quadriceps begünstigt,<br />
der Hebelarm der schützenden ischiokruralen<br />
Muskulatur (die den Tibiakopf<br />
nach vorne sichern) ist vermindert.<br />
Weitere geschlechtsspezifische Unterschiede<br />
zur Erklärung der höheren Inzidenzen<br />
werden mit anatomischen <strong>und</strong>/<br />
oder hormonellen Besonderheiten in<br />
Verbindung gebracht. Der Einfluss einer<br />
engeren Fossa intercondylaris oder<br />
eines größeren Q-Winkels (Winkel<br />
zwischen Zugrichtung des M. quadriceps<br />
<strong>und</strong> der Patellasehne) werden in<br />
der Literatur ebenso kontrovers diskutiert<br />
wie der Einfluss weiblicher Geschlechtshormone<br />
auf die Zugfestigkeit<br />
von Bindegewebs- <strong>und</strong> Bandstrukturen.<br />
Fazit<br />
Aus den Erkenntnissen des Verletzungsmechanismus<br />
werden <strong>Prävention</strong>sstrategien<br />
<strong>und</strong>-programme abgeleitet. Von<br />
besonderer Bedeutung sind hierbei Programme<br />
zur Verbesserung propriozeptiver<br />
Fähigkeiten <strong>und</strong> Sprungübungen<br />
zur Kraftsteigerung <strong>und</strong> Verbesserung<br />
des Bewegungsmusters nach der Landung.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der Schwere einer<br />
Kreuzbandverletzung <strong>und</strong> der Wichtigkeit<br />
von <strong>Prävention</strong>smaßnahmen ist die<br />
Integration solcher Inhalte in den Trainingsalltag<br />
unbedingt zu empfehlen.<br />
nn bernd.lasarzewski@hellersen.de<br />
nn Ulrich.Schneider@hellersen.de<br />
16 medicalsports network 01.11
Copyright: DFB<br />
„Vierte Verkaufsphase: Steffi Jones <strong>und</strong> Maskottchen Karla Kick“<br />
Frauen-Fußball WM 2011<br />
Der Deutsche Fußball-B<strong>und</strong> (DFB) hat dazu<br />
aufgerufen, die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft<br />
2011 vom 26. Juni bis 17. Juli, die in neun<br />
deutschen Städten ausgetragen wird, als großes<br />
Gemeinschaftswerk des Landes zu betrachten.<br />
„Wir wollen bei dieser WM nicht nur organisatorisch überzeugen,<br />
sondern auch atmosphärisch den Gästen aus aller<br />
Welt wieder etwas bieten“, sagte DFB-Generalsekretär Wolfgang<br />
Niersbach. „Das haben wir bei der Männer-WM 2006<br />
überraschend geschafft. Es wäre fantastisch, wenn dies bei der<br />
Frauen-WM auch gelingen würde.“ Nicht nur die fre<strong>und</strong>liche<br />
Begeisterung bei den WM-Spielen, sondern auch die große<br />
Gastfre<strong>und</strong>schaft war bei der FIFA WM 2006 weltweit auf<br />
große Anerkennung gestoßen <strong>und</strong> war sehr gelobt worden.<br />
Bei den Vorbereitungen auf die 32 WM-Spiele in diesem<br />
Sommer läuft organisatorisch alles nach Plan. Für das Eröffnungsspiel<br />
zwischen Weltmeister Deutschland <strong>und</strong> Kanada in<br />
Berlin waren bis zum 11. Januar laut Niersbach bereits 56.148<br />
Karten verkauft, womit die höchste Zuschauerzahl im europäischen<br />
Frauenfußball von bislang 44.825 Besuchern am 22.<br />
April 2009 in Frankfurt zwischen den DFB-Frauen <strong>und</strong> Brasilien<br />
übertroffen wird. Steffi Jones, die Präsidentin des OK,<br />
kündigte an, dass sie nach Abschluss ihrer „Welcome-Tour“ in<br />
alle 15 Ländern, deren Teams sich <strong>für</strong> die FIFA Frauen-WM<br />
2011 qualifiziert haben, eine „Städtetour“ anhängen wird.<br />
nn www.dfb.de<br />
01.11 medicalsports network<br />
17<br />
Auf die Plätze,<br />
fertig …<br />
metavirulent<br />
... <strong>und</strong> der grippale Infekt<br />
bleibt auf der Strecke.<br />
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L(+)-lacticum Dil. D15 0,3 g, Aconitum napellus Dil. D4 0,2 g, Ferrum phosphoricum Dil. D8 5,0 g, Gelsemium<br />
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letzte Stufe. Sonstige Bestandteile: Ethanol 94 % (m/m), gereinigtes Wasser. 1 ml entspricht 37 Tropfen.<br />
Warnhinweis: Enthält 37 Vol.-% Alkohol. Die Anwendungsgebiete leiten sich von den homöopathischen<br />
Arzneimittelbildern ab. Dazu gehören: grippale Infekte. Hinweis: Bei Fieber, das länger als 3 Tage anhält<br />
oder über 39 °C ansteigt, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Gegenanzeigen: Nicht anwenden bei Alkoholkranken<br />
<strong>und</strong> bei Überempfindlichkeit (Allergie) gegen einen der Wirkstoffe oder sonstigen Bestandteile.<br />
Bei Kindern unter 12 Jahren sowie in der Schwangerschaft <strong>und</strong> Stillzeit nur nach Rücksprache mit dem<br />
Arzt anwenden. Der Alkoholgehalt ist bei Schwangeren bzw. Stillenden sowie bei Kindern <strong>und</strong> Patienten<br />
mit erhöhtem Risiko aufgr<strong>und</strong> einer Lebererkrankung oder Epilepsie zu berücksichtigen. Nebenwirkungen:<br />
Keine bekannt. meta Fackler Arzneimittel GmbH, Philipp-Reis-Str. 3, 31832 Springe, Tel.: 05041<br />
9440-10, Fax: 05041 9440-49, E-Mail: kontakt@metafackler.de, Stand:04/10 www.metavirulent.de<br />
Homöopathisch · Bewährt · Gut verträglich · Frei von Dopingstoffen
studie<br />
Schneller<br />
fit <strong>und</strong> ges<strong>und</strong><br />
Die intermittierende Vakuum-<strong>Therapie</strong><br />
zur Behandlung von Sportlern<br />
Prof. Dr. Dr. med. A. K. Orletskiy, <strong>und</strong> Dr. med. D. O. Timtschenko<br />
Klinik <strong>für</strong> Sport- <strong>und</strong> Balletttraumas des N.N. Priorov Zentralinstituts <strong>für</strong><br />
Traumatologie <strong>und</strong> Orthopädie (Föderale staatliche Institution)<br />
Im N. N. Priorov Zentralinstitut <strong>für</strong> Traumatologie <strong>und</strong> Orthopädie wurde dieses innovative<br />
Verfahren zur Optimierung <strong>und</strong> Beschleunigung von Regeneration <strong>und</strong> Rehabilitation im<br />
Leistungs- <strong>und</strong> Breitensport untersucht. Die intermittierende Vakuum-Behandlung trägt zu<br />
einer höheren körperlichen Leistungsfähigkeit, einer signifikanten Verkürzung verletzungsbedingter<br />
Pausen <strong>und</strong> zu noch mehr Sport- <strong>und</strong> Allgemeinges<strong>und</strong>heit bei.<br />
Das Verfahren basiert auf den Forschungen der NASA<br />
im Bereich der Schwerelosigkeit in Kooperation mit der<br />
Deutschen Gesellschaft <strong>für</strong> Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt. Ergebnis war<br />
die Wirksamkeit des „Lower Body Negative Pressure Device“<br />
(LBNPD) zur Unterstützung der Herz-Kreislauffunktion. Die<br />
WEYERGANS HIGH CARE AG griff als Erste die Forschungsergebnisse<br />
auf <strong>und</strong> entwickelte, basierend hierauf, den<br />
VACUSPORT® mit seinem Behandlungsverfahren. Optimiert<br />
<strong>für</strong> die intermittierende Beaufschlagung von Druck <strong>und</strong><br />
Unter druck, fördert die Röhre die Kapillarisation <strong>und</strong> Kapillardilatation<br />
<strong>und</strong> erhöht den Fluss des oxigenierten Blutes in<br />
den unteren Extremitäten. In der Normaldruckphase bewegen<br />
sich venöses Blut <strong>und</strong> Lymphe in die großen Gefäße (Steigerung<br />
des Rückflusses). Die Beschleunigung der Mikroperfusion<br />
<strong>und</strong> die Lymphdrainage führen zur pH Steigerung. Daneben<br />
stimulieren die Unterdruckphasen die arterielle Perfusion.<br />
Verschiedene Behandlungsmethoden der intermittierenden<br />
Vakuum-<strong>Therapie</strong> fördern unterschiedliche Reflexe. Daher<br />
kann der Fokus auf unterschiedliche Indikationen gesetzt<br />
werden.<br />
Konklusion der klinischen Erfahrung des Zentralinstituts<br />
<strong>für</strong> Traumatologie <strong>und</strong> Orthopädie<br />
In der Abteilung <strong>für</strong> Sport- <strong>und</strong> Ballettverletzungen des N. N.<br />
Priorov Zentralinstituts wurden 30 Hochleistungssportler<br />
nach artroskopischen Meniskusresektionen sowie Stabilisierungsangriffen<br />
an Kniegelenken vorne <strong>und</strong> hinten mittels der<br />
intermittierenden Vakuum-Behandlung behandelt. Um eine<br />
Vergleichmöglichkeit zu schaffen, wurden 30 ähnliche Pati-<br />
18 medicalsports network 01.11
Foto: picture-allicande / Pressefoto ULMER<br />
Verletzungen der unteren Extremität, speziell des Knies,<br />
gehören zu den am häufigsten auftretenden Sportverletzungen.<br />
Die intermittierende Vakuum-<strong>Therapie</strong> ist ein<br />
effizientes Mittel zur Steigerung der Durchblutung in den<br />
unteren Extremitäten. Ihre kontrollierte Verwendung, begleitend<br />
mit der Kombination andere Behandlungsarten,<br />
dürfte deutlich positive medizinische Ergebnisse liefern.<br />
01.11 medicalsports network 19
studie<br />
enten ausgesucht, welche eine gewöhnliche<br />
Behandlung erhalten haben. Die<br />
Behandlung begann frühestens sieben<br />
Tage nach der OP sowie nach Entfernung<br />
der Fäden.<br />
Als Indikationen galten:<br />
> ein Ödem nach der Operation,<br />
> Schmerzen <strong>und</strong> Flüssigkeit im<br />
Kniegelenk.<br />
Als Kontraindikationen galten:<br />
> Infektionskrankheiten,<br />
> chronische Krankheiten in der<br />
Exazerbationsphase,<br />
> Gefäßthrombose der unteren<br />
Extremitäten.<br />
Zum Vermeiden von thromboembolischen<br />
Komplikationen, wurden vor der<br />
Behandlung bei allen Patienten die<br />
Gefäße der unteren Extremitäten<br />
gr<strong>und</strong>sätzlich anhand eines Ultraschall-<br />
Dopplerographen (USDG) untersucht.<br />
Das Verfahren ermöglicht es, die Unterdruck-<br />
<strong>und</strong> Normaldruckintervalle von<br />
1 bis zu 60 Sek<strong>und</strong>en bei einem Unterdruck<br />
von –20 bis –70 mbar, nach gespeicherten<br />
Programmen als auch mit<br />
Hilfe manueller Eingabe zu erzeugen.<br />
Die intermittierende Vakuumtherapie<br />
wurde im N.N. Priorov Zentralinstitut<br />
täglich in mindestens zehn Behandlungen<br />
mit je 30 Minuten an den Patienten<br />
angewendet.<br />
Alle Patienten haben die Behandlungen<br />
gut überstanden <strong>und</strong> ab der dritten<br />
Behandlung angenehme Empfindungen<br />
in den Beinen bemerkt. Im<br />
Vergleich zur Kontrollgruppe, zeigte<br />
sich bei den VACUSPORT®Anwendern<br />
eine signifikant schnellere Reduktion<br />
der Ödeme in einer Zeitspanne von<br />
zwei bis zu sechs Tagen (Durchschnitt<br />
3,5). Die Patienten berichteten, in der<br />
begleitenden Physiotherapie, über deutliche<br />
weniger Schmerzen. Bei den zur<br />
Kontrolle durchgeführten Ultraschalluntersuchungen<br />
der operierten Kniegelenke<br />
der untersuchten Patienten wurde<br />
eine Beschleunigung des Exsudation-<br />
Rückgangs festgestellt. Als Begründung<br />
dieser <strong>Therapie</strong>art sieht das N.N.<br />
Priorov Zentralinstitut eine starke physiologische<br />
Wirkung der intermittierenden<br />
Vakuumbehandlung auf den<br />
Abtransport lymphpflichtiger Lasten<br />
<strong>und</strong> auf den venösen Rückfluss. Die<br />
Ödemrückbildung wurde beschleunigt<br />
<strong>und</strong> Schmerzen gemindert. Insbesondere<br />
bei Sportlern, die zu einer orthostatischen<br />
Intoleranz neigen, wird durch<br />
die Reduktion der Resorption von Exsudaten<br />
im Kniegelenk vermieden.<br />
FAZIT<br />
Der VACUSPORT® ist ein effizientes<br />
Mittel zur Steigerung der Durchblutung<br />
in den unteren Extremitäten. Die,<br />
<strong>für</strong> Astronauten entwickelte, Technologie<br />
hat eine ausgeprägte positive Wirkung<br />
auf die adaptive Durchblutung, die sich<br />
bei der Schwerelosigkeit bildet. Auf<br />
Gr<strong>und</strong> dieser Methodik wurde das<br />
Modell zur Umverteilung der Durchblutung<br />
im Körper entwickelt. Parallel<br />
dazu wurden mehrere physiologisch<br />
lokale Systemwirkungen des Unterdrucks<br />
im Unterkörper analysiert <strong>und</strong><br />
unerwünschte Phänomene, Kontraindikationen<br />
<strong>und</strong> Verträglichkeitsgrenzen<br />
betrachtet. Bis jetzt wurden keine negative<br />
Nebenwirkungen festgestellt. Die<br />
Geräte <strong>für</strong> die intermittierende Vakuumtherapie<br />
haben breite Modulationsmöglichkeiten.<br />
Da bis heute in den unteren Extremitäten<br />
positive Nebenwirkungen festgestellt<br />
wurden, verletzt die Verwendung<br />
der intermittierenden Vakuum-<strong>Therapie</strong><br />
nicht das Hauptprinzip der Medizin,<br />
„bring keinen Schaden“. Da die<br />
Behandlung sehr gut untersuchte physiologische<br />
Wirkungen besitzt, dürfte<br />
ihre kontrollierte Verwendung in Kliniken<br />
deutlich positive medizinische<br />
Ergebnisse liefern. Deswegen halten die<br />
Autoren es <strong>für</strong> begründet, eine breite<br />
Verwendung der intermittierenden<br />
Vakuum-<strong>Therapie</strong> bei verschiedenen<br />
Pathologien sowie bei Sportlern, begleitend<br />
mit der Kombination andere<br />
Behandlungsarten, zu fördern.<br />
nn d.o.timchenko@mail.ru<br />
20 medicalsports network 01.11
Die durch MBTs erzeugte Instabilität kann helfen,<br />
das Balancetraining zu unterstützen<br />
Seit mehr als 15 Jahren ist es unsere Philosophie, Sie dabei zu<br />
unterstützen, die natürliche Balance Ihrer Patienten zu verbessern.<br />
Die durch MBTs erzeugte Instabilität kann helfen, die Unterschenkelmuskulatur<br />
zu aktivieren <strong>und</strong> die Balance durch sensomotorisches<br />
Training zu steigern.<br />
Als Erfi nder von „physiological Footwear“, bietet<br />
MBT aktive <strong>und</strong> modische Footwear mit patentierter<br />
Sohlentechnologie. Diese basiert auf biomechanischen<br />
Prinzipien <strong>und</strong> wurde von der Natur inspiriert.<br />
Lesen Sie mehr über MBT unter mbt.com.<br />
Instabilität - eine<br />
Frage der Balance<br />
Die wichtigsten veröffentlichten Studien über MBT:<br />
Landry S., Nigg B., Tecante K., 2010. Standing in an unstable shoe increases postural sway and muscle activity of selected smaller extrinsic foot muscles. Gait & Posture 32, 215–219<br />
Ramstrand N., Thuesen A.H., Nielsen D.B., Rusaw D., 2010. Effects of an unstable shoe construction on balance in women aged over 50 years. Clinical Biomechanics 25, 455–460
kardiologie<br />
Kardiopulmonaler<br />
Leistungstest<br />
Warum die maximale Sauerstoffaufnahme nicht genug aussagt<br />
Prof. Dr. Katharina Meyer, Medizinisches Universitätsspital,<br />
Universitätspoliklinik <strong>für</strong> Endokrinologie <strong>und</strong> Diabetologie, Bern<br />
Goldstandard <strong>für</strong> die Bestimmung der kardiopulmonalen Leistungsfähigkeit ist die Atem -<br />
gas analyse mittels Spiroergometrie. Der am häufigsten berichtete Parameter ist die maximale<br />
bzw. peak Sauerstoffaufnahme (VO 2 ; l/min). Sie repräsentiert die Quantität <strong>und</strong> Qualität des<br />
Zusammenspiels von Herz, Kreislauf, Atmung <strong>und</strong> Stoffwechsel (Abb.1). Dabei stehen die VO 2<br />
<strong>und</strong> die Förderleistung des Herzens, d.h. das Herzminutenvolumen (HMV, l/min), in Beziehung.<br />
22 medicalsports network 01.11
Diese Beziehung basiert auf dem Diffusionsgesetz<br />
(Fick‘sches Prinzip), nach dem<br />
die pro Zeiteinheit durch eine Schicht<br />
(z.B. Membran) diff<strong>und</strong>ierende Stoffmenge<br />
der Differenz der Stoffkonzentrationen<br />
zwischen beiden Schichtseiten<br />
<strong>und</strong> der Schichtfläche proportional ist.<br />
Für die Praxis der kardiopulmonalen<br />
Leistungstestung übersetzt heißt dies,<br />
dass die pro Zeiteinheit aufgenommene<br />
Menge an Sauerstoff gleich dem Produkt<br />
aus arterio-venöser Konzentrationsdifferenz<br />
<strong>für</strong> O 2 (avDO2; Vol %) <strong>und</strong><br />
dem Volumendurchfluss an Blut pro<br />
Zeit (HMV) ist. Hieraus ergeben sich<br />
die Formeln:<br />
VO 2 = avDO 2 x HMV, oder umgekehrt:<br />
HMV = VO 2 / avDVO 2 .<br />
Ausgehend von der Annahme, dass<br />
die O 2 -Extraktion durch die periphere<br />
Arbeitsmuskulatur linear zur Belastungssteigerung<br />
zunimmt, gegen Belastungsende<br />
asymptotisch wird <strong>und</strong> bei maximaler<br />
Belastung ausgeschöpft ist, reflektiert<br />
die VO 2 das HMV über die gesamte<br />
Belastung hin.<br />
Sauerstoffaufnahme reflektiert<br />
Herzminutenvolumen:<br />
Wie zuverlässig ist dies<br />
in der Praxis?<br />
Wie zuverlässig kann die VO , die mit-<br />
2<br />
tels Spiroergometrie gemessen wird, <strong>für</strong><br />
die Abschätzung des HMV herangezogen<br />
werden? Nicht uneingeschränkt<br />
zuverlässig, wie folgende Beispiele aus<br />
der Praxis zeigen:<br />
> Zwei Herzpatienten mit normalem<br />
Hämoglobin haben eine identische<br />
peak VO . Einer der beiden Patienten<br />
2<br />
hat eine schwere linksventrikuläre<br />
Dysfunktion <strong>und</strong> weist ein reduziertes<br />
HMV in Bezug auf die VO , jedoch<br />
2<br />
eine relativ hohe Differenz des arteriovenösen<br />
O -Gehaltes auf. Der andere<br />
2<br />
Patient hat eine leichte linksventrikuläre<br />
Dysfunktion <strong>und</strong> zeigt ein annähernd<br />
normales HMV in Bezug auf seine<br />
peak VO . Dieser Patient ist jedoch<br />
2<br />
muskulär stark dekonditioniert, seine<br />
arterio-venöse Differenz <strong>für</strong> O daher 2<br />
relativ gering.<br />
> Herzinsuffiziente Patienten reagieren<br />
auf muskuläre Trainingsbelastungen<br />
mit Verbesserungen der aeroben<br />
Kapazität (∆ VO 2 pro ∆ Watt) <strong>und</strong><br />
der peak VO 2 ; sie erreichen diese in<br />
der Regel jedoch ohne Veränderungen<br />
der Pumpleistung des Herzens.<br />
> Individuen mit primärer Skelettmuskelfaser-<br />
<strong>und</strong> mitochondrialer Mypopathie<br />
weisen trotz normaler kardialer<br />
Förderleistung <strong>und</strong> pulmonaler<br />
Kapazität unter Belastung eine deutlich<br />
erniedrigte aerobe Kapazität<br />
(∆VO 2 / ∆ Watt) <strong>und</strong> peak VO 2 auf;<br />
sie haben jedoch einen massiv erhöhten<br />
Slope <strong>für</strong> die Steigerung des HMV in<br />
Bezug zur Steigerung der VO 2 .<br />
Was sagen uns diese Beispiele in<br />
Bezug auf die oben gestellte Frage?<br />
In der Praxis reflektiert die VO 2 die<br />
Förderleistung des Herzens nicht zuverlässig.<br />
Der „Störfaktor“ bzw. die große<br />
Unbekannte dabei ist das Ausmass der<br />
O 2 -Auschöpfung durch die Arbeitsmuskulatur.<br />
Wir wissen durch die VO 2<br />
zwar, was ein Individuum kardiopulmonal<br />
leistet, aber nicht, wie es leistet. Die dem<br />
„Wie“ zu Gr<strong>und</strong>e liegenden Hauptfaktoren<br />
sind primär in der Arbeitsmuskulatur<br />
verankert, zum Beispiel in<br />
Kapillardichte, endothelialer Funktion<br />
<strong>und</strong> Dilatationsfähigkeit der Arteriolen,<br />
Muskelmasse <strong>und</strong> Myoglobingehalt,<br />
Volumendichte der Mitochondrien <strong>und</strong><br />
Aktivität jener Enzyme, die <strong>für</strong> den oxidativen<br />
Stoffwechsel notwendig sind<br />
(Abb. 1). Je besser diese Faktoren ausgebildet<br />
sind, umso größer ist – bei gegebenem<br />
HMV – der Beteiligung der<br />
oxidativen Kapazität der Arbeitsmuskeln<br />
an der VO 2 .<br />
Ziele einer kardiopulmonalen<br />
Leistungstestung<br />
Soll eine kardiopulmonale Leistungstestung<br />
genutzt werden, um<br />
> die oxidativen Trainingsreserven der<br />
Arbeitsmuskulatur zu objektivieren?<br />
> zu zeigen, wie ein Herzpatient seine<br />
maximale bzw. peak VO 2 erbringt<br />
(d.h. wie gross der relative Anteil der<br />
Peripherie in Bezug zur Förderleistung<br />
des Herzens ist)?<br />
> die Effektivität von Trainingsmassnahmen<br />
zu objektivieren, d.h., hat<br />
die oxidative Kapazität der Muskulatur<br />
auf die Trainingsreize angesprochen?<br />
> bei Herzpatienten nach Schrittmacherimplantation<br />
oder kardialer Resynchronisationstherapie<br />
zu objektivieren,<br />
ob sich die Druck- <strong>und</strong><br />
Volumen-generierende Kapazität<br />
des Herzens verbessert hat <strong>und</strong> in<br />
Folge auch die oxidative Kapazität<br />
der Muskulatur?<br />
> im Verlauf einer chronischen Herzinsuffizienz<br />
prognostische Aussagen<br />
durch Funktions- <strong>und</strong> Leistungsparameter<br />
zu erheben?<br />
Messung der Belastungshämodynmik<br />
ist unverzichtbar<br />
Zur Beantwortung oben genannter Fragen<br />
einer kardiopulmonalen Leistungstestung<br />
> ist die alleinige Messung der VO 2<br />
nicht ausreichend,<br />
> ist das HMV nicht zuverlässig aus<br />
der VO 2 abzuschätzen.<br />
Eine zuverlässige Antwort kann nur<br />
gegeben werden, wenn während Belastung<br />
das HMV <strong>und</strong> die avDO 2 direkt<br />
gemessen <strong>und</strong> der parallel gemessenen<br />
VO 2 zugeordnet werden.<br />
Abb. 1 Hauptdeterminanten der<br />
Sauerstoffaufnahme<br />
01.11 medicalsports network 23
kardiologie<br />
Katharina Meyer<br />
> Professorin <strong>für</strong> präventive <strong>und</strong> rehabilitative<br />
Sportmedizin, Medizinisches Universitätsspital,<br />
Universitäts poliklinik <strong>für</strong> Endokrinologie<br />
<strong>und</strong> Diabetologie, CH-Bern<br />
> Sportwissenschaftlerin, Master of Public Health<br />
> Geschäftsführerin von<br />
CARDIODYN mobile heart services<br />
www.cardiodyn.ch<br />
Forschungsschwerpunkte:<br />
> Hämodynamische <strong>und</strong> kardiopulmonale Funktions-<br />
<strong>und</strong> Leistungsdiagnostik: Inert Gas Rebreathing,<br />
Spiroergometrie mit Rechtsherzkatheter<br />
> Funktions- <strong>und</strong> Leistungsdiagnostik zur Bewegungs-<br />
<strong>und</strong> <strong>Therapie</strong>steuerung bei Koronar erkrankung, v.a.<br />
bei Herzinsuffizienz<br />
> Metabolische Funktions- <strong>und</strong><br />
Leistungsdiagnostik bei Adipositas<br />
> Trainingsmethodologie in der kardiovaskulären<br />
<strong>Prävention</strong> <strong>und</strong> Rehabilitation<br />
> Multidisziplinäre Rehabilitation bei Herzinsuffizienz<br />
Methoden der<br />
Herzminutenvolumen-Bestimmung<br />
Methoden der HMV-Messung unter<br />
Belastung, welche auf dem Fick‘schen<br />
Prinzip basieren, sind die Rechtsherzkatheter-Methode,<br />
die CO 2 -Rückatmung<br />
<strong>und</strong> die Inert Gas Rückatmung. Alle<br />
Methoden werden innerhalb einer Spiroergometrie<br />
bzw. parallel zu einer Spiroergometrie<br />
angewandt, um eine direkte<br />
Messung der VO 2 zu gewährleisten.<br />
Die Rechtsherzkatheter-Methode ermöglicht<br />
die direkte Bestimmung der<br />
avDO 2 durch Entnahme von arterialisiertem<br />
Kapillarblut <strong>und</strong> gemischt-<br />
venösem Blut. Daher gilt sie als Goldstandard<br />
der HMV-Bestimmung. Die<br />
Methode ist allerdings invasiv <strong>und</strong> patientenbelastend,<br />
zudem aufwändig durch<br />
gleichzeitige Durchführung der Spiroergometrie<br />
<strong>und</strong> sie ist relativ kostenintensiv.<br />
Damit hat die Rechtsherzkatheter-Methode<br />
im Bereich der Sport -<br />
medizin, <strong>Prävention</strong>smedizin <strong>und</strong> Sport-<br />
therapie keinen Stellenwert.<br />
Die CO 2 -Rückatmungs-Methode ist<br />
nicht-invasiv. Hier dient das CO 2 als<br />
Indikatorsubstanz zur HMV-Bestimmung.<br />
Innerhalb einer Spiroergometrie<br />
wird aus einem geschlossenen System<br />
CO 2 in definierter Konzentration rückgeatmet.<br />
Die Blutkonzentrationen von<br />
CO 2 in gemischt-venösem Blut <strong>und</strong><br />
arteriellem Blut werden indirekt über<br />
ihre Partialdrücke in der Endausatmungsluft<br />
geschätzt. Diese Messwerte sowie<br />
die VCO 2 gehen in die Diffusionsgleichung<br />
<strong>für</strong> die HMV-Bestimmung ein.<br />
Die CO 2 -Rückatmung ist allerdings mit<br />
bedeutsamen Fehlerquellen behaftet: Da<br />
die Schätzung der arterio-venösen Differenz<br />
<strong>für</strong> CO 2 aus dem alveolären CO 2 -<br />
Gehalt erfolgt, muss eine Korrektur <strong>für</strong><br />
die Partialdruckdifferenzen von alveolo<br />
zu kapillär sowie von arteriell zur Endausatmungsluft<br />
vorgenommen werden.<br />
Ferner sind die CO 2 -Partialdrücke<br />
in CO 2 -Konzentrationen umzurechnen.<br />
Dabei geht man von fixen Hb-, pH-<br />
<strong>und</strong> SaO 2 -Werten aus – in der Realität<br />
sind diese jedoch variabel. Eine weitere<br />
Einschränkung ist die fehlende Möglichkeit,<br />
eventuelle intrapulmonale Shunts<br />
zu detektieren <strong>und</strong> durch Korrektur bei<br />
der Bestimmung des HMV zu berücksichtigen.<br />
Ein übergeordneter Nachteil<br />
ist, dass die CO 2 -Rückatmung von vielen<br />
Testpersonen als unangenehm empf<strong>und</strong>en<br />
wird <strong>und</strong> mit Unwohlsein <strong>und</strong><br />
Schwindel verb<strong>und</strong>en sein kann. Dies<br />
schränkt die notwendige Kooperationsbereitschaft<br />
<strong>für</strong> die Untersuchung ein.<br />
Die genannten Limitationen führen<br />
dazu, dass die HMV-Bestimmung mittels<br />
CO 2 -Rückatmung mit einer erheblichen<br />
Ungenauigkeit verb<strong>und</strong>en ist.<br />
Die Inert Gas Rückatmungsmethode<br />
(IGR) beruht ebenfalls auf dem<br />
Fick‘schen Prinzip. Die IGR-Methode<br />
nutzt ein geschlossenes Atmungssystem.<br />
Die Testperson atmet in Ruhe bzw. unter<br />
Belastung zu gewünschten Messzeitpunkten<br />
aus einem Beutel Raumluft<br />
(90 %), die angereichert ist mit Sauerstoff<br />
(9.4 %) <strong>und</strong> zwei inerten (in der<br />
Natur nicht vorkommenden) Gasen:<br />
0.5 % Lachgas (N 2 O) <strong>und</strong> 0.1 % Schwefelhexaflourid<br />
(SF 6 ). Die Messung der<br />
Konzentration der beiden inerten Gase<br />
erfolgt mittels photoakustischer Tech-<br />
© by CARDIODYN GmbH<br />
Abb. 2 Schematische Darstellung<br />
der Methodik des Inert Gas Rebreathings<br />
24 medicalsports network 01.11
nologie. Die einzelnen Atemmanöver erstrecken sich über 4–5<br />
Atemzüge. Das nicht blutlösliche SF 6 dient zur Bestimmung<br />
des Lungenvolumens, zur Ermittlung des individuell erforderlichen<br />
Gasgemisches <strong>für</strong> die Atemmanöver <strong>und</strong> zur Detektierung<br />
einer ausreichenden Durchmischung des blutlöslichen<br />
Gases während des Atemmanövers innerhalb des geschlossenen<br />
Systems. N 2 O ist blutlöslich <strong>und</strong> wird während des<br />
Atemmanövers unverzüglich vom pulmonalen Blutfuss aufgenommen<br />
<strong>und</strong> ausgewaschen. Die Auswaschrate des N 2 O wird<br />
gemessen; sie verhält sich direkt proportional zum pulmonalen<br />
Blutfluss, <strong>und</strong> der pulmonale Blutfluss – bei Abwesenheit<br />
eines intrapulmonalen Shunts – wiederum direkt proportional<br />
zum HMV (Abb. 2).<br />
Bei Vorliegen eines Shunts wird der prozentuale Shuntfluss<br />
über das Fick‘sche Prinzip <strong>für</strong> Sauerstoff berechnet <strong>und</strong> bei der<br />
Bestimmung des HMV berücksichtigt.<br />
Da die inerten Gase keine Reaktionen mit dem Blut eingehen<br />
<strong>und</strong> so – entgegen der CO 2 -Rückatmung – keine Umrechnungen<br />
erforderlich machen, gilt die IGR-Methode als<br />
direkte <strong>und</strong> analytische Messmethode. Das mittels IGR<br />
bestimmte HMV wurde unter Ruhebedingungen mit der<br />
Rechtsherzkatheter-Untersuchung <strong>und</strong> dem Magnetresonanz-<br />
Imaging erfolgreich validiert. Für Belastungsbedingungen existieren<br />
erfolgreiche Validierungen durch Rechtsherzkatheter-<br />
Messungen (Variationskoeffizient 7–11 %; Mittel 10.8 %).<br />
Neben HMV <strong>und</strong> assoziierten Parametern aus dem IGR-<br />
Test stehen sämtliche Gasaustauschparameter einer Spiroergometrie<br />
zur Verfügung; sie werden unmittelbar vor jedem<br />
IGR-Atemmanöver direkt gemessen <strong>und</strong> dokumentiert.<br />
Fazit<br />
> Unter idealen Voraussetzungen stehen das individuell<br />
maximale HMV <strong>und</strong> die peak VO 2 in linearer Beziehung.<br />
> Die peak VO 2 gibt Auskunft darüber, was ein Individuum<br />
kardiopulmonal leistet, aber nicht, wie die VO 2 qualitativ<br />
erbracht wird.<br />
> Eine differenzierte Beurteilung der kardiopulmonalen Leistungsfähigkeit,<br />
individueller Trainingsreserven oder der<br />
kardiopulmonalen Trainings- <strong>und</strong> <strong>Therapie</strong>effekte in Bezug<br />
auf „peripher“ (Arbeitsmuskeln) <strong>und</strong> „zentral“ (Herz)<br />
ist nur möglich, wenn die arterio-venöse Differenz des<br />
O 2 -Gehaltes sowie das HMV objektiviert <strong>und</strong> der parallel<br />
gemessenen VO 2 gegenüber gestellt werden.<br />
> Eine exakte, nicht belastende <strong>und</strong> kostengünstige Messmethode<br />
hier<strong>für</strong> bietet die Inert Gas Rebreathing-Methode.<br />
Literatur bei der Autorin<br />
■■ meyer@cardiodyn.ch<br />
01.11 medicalsports network<br />
25<br />
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Triathlon-Doppel-Europameisterin Sandra Wallenhorst<br />
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Sonneninsel Mallorca vom 16. März bis 2. April 2011.<br />
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26<br />
Von Herzschlag<br />
zu Herzschlag<br />
HRV – Baustein zur Verbesserung<br />
der Belastungs- <strong>und</strong><br />
Regenerationssteuerung<br />
Dr. med. Dipl.-Sportlehrer Klaus Gerlach,<br />
Gemeinschaftspraxis Weiler bei Bingen<br />
In den USA schon lange Jahre Goldstandard in<br />
der Kardiologie, hat die Messung der<br />
Herzfrequenz variabilität HRV in Deutschland<br />
lange Jahre ein Schattendasein geführt. Mittlerweile<br />
erkennen nicht nur Mediziner, sondern<br />
auch Trainer <strong>und</strong> Therapeuten den Wert der HRV<br />
in unterschiedlichsten Anwendungsbereichen.<br />
Foto: Torsten Zimmermann<br />
medicalsports network 01.11
In der Praxis hat die HRV schon lange einen hohen Stellenwert<br />
<strong>für</strong> die Darstellung der vegetativen Regulation. Dies zeigt<br />
sich im intraindividuellen Verlauf besonders deutlich, wenn<br />
regulierende Maßnahmen angewendet werden. Hierbei sind<br />
Messverfahren wie die der Kurzzeitanalyse mit 3 x 5 Minuten<br />
in der Compliance <strong>und</strong> als alltagstaugliche schnelle Lösung zu<br />
bevorzugen. Vergleichbarkeit <strong>und</strong> Reproduzierfähigkeit sind<br />
dann ebenfalls gewährleistet. Auf der Suche nach einer Möglichkeit<br />
der Diagnostik von Übertrainingszuständen bei<br />
Sportlern oder dem Burn-Out-Syndrom, nicht nur bei Managern,<br />
kann die HRV-Messung hilfreich unterstützen. Die<br />
Messung ist <strong>für</strong> den Probanden ohne Belastung <strong>und</strong> nicht<br />
invasiv durchführbar <strong>und</strong> ergibt reproduzierbare Ergebnisse<br />
unter Berücksichtigung der verwendeten Hard- <strong>und</strong> Software<br />
wie die z. B. der frequenz-domain.<br />
Ergebnisse<br />
Gerade dann, wenn die üblichen Routineuntersuchungen wie<br />
EKG, Belastungs-EKG, Herzschall, Laboruntersuchungen<br />
oder klinische Untersuchungen keinen oder noch keinen Bef<strong>und</strong><br />
liefern, z. B. bei Leistungsabfall oder Schlafstörungen,<br />
zeigen sich bei der HRV schon frühzeitig Veränderungen in<br />
qualitativen <strong>und</strong> quantitativen Ergebnissen der Relation Sympathikus<br />
zu Parasympathikus. Beim ges<strong>und</strong>en Menschen<br />
sollte idealerweise eine große Herzfrequenzvariabilität bestehen,<br />
d.h., es findet sich eine schnelle Anpassung des Herz-<br />
Mit den Besten trainieren<br />
Mit über 28.000 zufriedenen Trainingsteilnehmern <strong>und</strong> mehr als 20 Jahren<br />
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3315 ® Eingetragene Marke der Merrithew Corporation, Verwendung unter Lizenz. Alle Rechte vorbehalten.<br />
schlags an verschiedene Belastungsbedingungen, vor allen<br />
Dingen von Herzschlag zu Herzschlag. In der internationalen<br />
medizinischen Literatur sind ausreichend Dokumentationen<br />
bekannt, die eine reduzierte HRV bei verschiedenen Krankheitsbildern<br />
dokumentieren. Bei einer körperlichen Überlastung<br />
verringert sich die Variabilität von Herzschlag zu<br />
Herzschlag, es kommt zu einer Art Starre. Ist diese Variabilitätsveränderung<br />
kurzfristig wieder reversibel (z.B. durch regenerative<br />
Maßnahmen), so hat sie keinen Krankheitswert. Ist<br />
sie jedoch nicht reversibel <strong>und</strong> in einer Folgemessung nach<br />
erfolgter Regeneration wieder nachweisbar, so müssen therapeutische<br />
<strong>und</strong> regenerative Maßnahmen eingeleitet werden,<br />
um ein optimales Niveau herzustellen.<br />
Anbei das Fallbeispiel einer Managerin, die von ihrer Sekretärin<br />
in meine Praxis geschickt wurde, da sie sich durch zunehmende<br />
Aggressionen „auszeichnete“, gestresst erschien <strong>und</strong><br />
auch über Schlafstörungen klagte. Die klassischen Untersuchungen<br />
ergaben keinen Bef<strong>und</strong>. Die Patientin erschien ges<strong>und</strong>.<br />
Sie lief mehrmals in der Woche 10 km in hohem Tempo,<br />
„um sich zu regenerieren“ <strong>und</strong> die Belastungen des Alltags zu<br />
vergessen, was jedoch ein völlig falscher Ansatz war. Im Laktattest<br />
zeigte sich ein frühzeitiger Anstieg der Herzfrequenz<br />
mit Laktatanstieg bei noch hoher Leistungsfähigkeit im anaeroben<br />
Bereich, jedoch deutlich verminderter Erholungsfähigkeit.<br />
Die Messung der HRV (Abb. 1) ergab einen völligen<br />
Verbrauch der Regenerationsreserven bei nur noch geringem
HRV<br />
network<br />
Klaus Gerlach<br />
> Studium der Sportwissenschaft mit Abschluss<br />
Diplom-Sportlehrer an den Universitäten Köln <strong>und</strong> Mainz<br />
> Studium der Humanmedizin an der Universität Mainz,<br />
Abschluss Staatsexamen<br />
> Promotion am radiologischen Institut der Universität Mainz<br />
> Seit 1988 niedergelassen als Arzt <strong>für</strong> Sportmedizin,<br />
manuelle <strong>Therapie</strong> <strong>und</strong> Allgemeinmedizin in<br />
Weiler bei Bingen in Gemeinschaftspraxis<br />
> Schwerpunkt: Präventivmedizin, Vitalmedizin, Behandlung von<br />
Sportverletzungen, Leistungsdiagnostik, Medical Check-up<br />
> Mannschaftsarzt des Fußball-B<strong>und</strong>esligisten FSV Mainz 05<br />
> Betreuender Arzt verschiedener Athleten<br />
des Olympiastützpunktes Rheinland-Pfalz<br />
> Tourarzt „Champions for me“, Mastercard<br />
> Betreuender Arzt bei Kilimandscharo-Besteigung mit<br />
S. Holderegger, dem ältesten Lungentransplantierten der Welt<br />
> Sportmedizinische, trainingsmethodische <strong>und</strong><br />
leistungsdiagnostische Betreuung von Leistungssportlern<br />
verschiedener Sportarten, darunter Deutsche Meister,<br />
Weltmeister <strong>und</strong> Olympiasieger<br />
> Beiträge <strong>und</strong> Ratgeber <strong>für</strong> verschiedene Fernsehanstalten<br />
(ARD, ZDF, SAT1, 3SAT, NTV, SWR) <strong>und</strong> Hörfunkprogramme<br />
zum Thema Breiten-, Leistungs- <strong>und</strong> Hochleistungssport<br />
sowie zu allgemeinen Ges<strong>und</strong>heitsthemen.<br />
Abbildung 1<br />
Abbildung 2<br />
Reservoir im Bereich des Sympathikus. Die HRV zeigte damit<br />
eine geringe Aktivität. Die Patientin war kurz bis mittelfristig<br />
hochgradig gefährdet, einen Burn-out zu erleiden. Mit<br />
regenerativen Maßnahmen – u. a. aktiver Erholung, basischer<br />
Ernährung, Intensitätsreduzierung beim Joggen – gelang es<br />
nach drei Monaten, eine gesteigerte HRV (Abb. 2) <strong>und</strong> damit<br />
eine verbesserte autonome Regulation zu erreichen.<br />
Beim Sportler ist eine verminderte HRV nach dem Training<br />
normal, die Folgemessung am nächsten Tag sollte im Idealfall<br />
aber wieder eine gesteigerte, d. h. normale HRV zeigen. Sollte<br />
die Erholung noch nicht abgeschlossen sein, so muss das Training<br />
hin zu einem regenerativen Training bis zur völligen<br />
Trainingspause variabel gestaltet werden. Hier liegt der große<br />
Nutzen <strong>für</strong> Sportler <strong>und</strong> Trainer, um das Training <strong>und</strong> die<br />
Regeneration optimal zu gestalten.<br />
Besonders im Trainingsalltag eines Sportlers ist die HRV<br />
ein probates Mittel, um das Training zu optimieren oder die<br />
Trainingssteuerung zu verbessern <strong>und</strong> damit die Leistungsfähigkeit<br />
zu steigern. So können z. B. im Mannschaftstraining<br />
einer Fußballmannschaft im täglichen Trainingsablauf durch<br />
eine Kurzzeitmessung dem Trainer wertvolle Hinweise über<br />
die Belastungs-/Erholungsfähigkeit einzelner Spieler gegeben<br />
28 medicalsports network 01.11
Abbildung 3<br />
Abbildung 4<br />
werden. Die Gefahr des Übertrainings <strong>und</strong> des damit verb<strong>und</strong>enen<br />
Leistungsabfalls kann damit deutlich reduziert werden.<br />
Zusätzlich wird der Spieler/Sportler sensibilisiert, in sich zu<br />
hören <strong>und</strong> frühzeitig Symptome zu erkennen, die auf eine<br />
mangelhafte Regeneration hinweisen. Auch bei Individualsportlern<br />
ist die Trainingsbegleitung durch HRV wertvoll.<br />
Abb. 3 zeigt die Messung eines Sportlers nach erschöpfendem<br />
Training. Abb. 4 zeigt den gleichen Sportler am nächsten Tag<br />
vor dem Training zu 100 % erholt.<br />
Fazit<br />
In der Praxis hat sich eine gesicherte <strong>und</strong> standardisierte<br />
Hard- <strong>und</strong> Software als diagnostisches Verfahren zur Darstellung<br />
der Aktivitäten des autonomen Nervenssystems mittels<br />
Darstellung des Sympathikus <strong>und</strong> Parasympathikus mit der<br />
frequenz-domain als hilfreich erwiesen. Sportler, Patienten<br />
<strong>und</strong> Menschen mit einer hohen Selbstverantwortung können<br />
gezielt geführt werden <strong>und</strong> lernen, mit ihren Körpersignalen<br />
besser <strong>und</strong> selbstregulierend umzugehen.<br />
nn klaus.gerlach@arztpraxis-weiler.de<br />
01.11 medicalsports network<br />
29
ernährung<br />
Kreatin im Sport<br />
Im letzten Jahr fand in Cambridge zum ersten Mal eine Konferenz<br />
statt, die ausschließlich dem Thema Kreatin gewidmet war: „Creatine<br />
in Heath and Sports“. Organisiert wurde die Veranstaltung von der<br />
Howard Fo<strong>und</strong>ation. Die AlzChem Trostberg GmbH, Hersteller von<br />
Creapure, der Premiummarke <strong>für</strong> Kreatin Monohydrat, war Haupt -<br />
sponsor dieser wissenschaftlichen Konferenz. Wir möchten Ihnen<br />
die wichtigsten Ergebnisse aus dem Bereich Kreatin im Sport vorstellen.<br />
Kreatin <strong>für</strong> den Muskelaufbau<br />
Prof. Matthew Vukovich von der South<br />
Dakota State University/USA stellte die<br />
bisherigen Forschungsergebnisse zu der<br />
Wirksamkeit von Kreatin im Sport vor.<br />
Er wies darauf hin, dass Kreatinmonohydrat<br />
(CM) von vielen Athleten eingenommen<br />
wird. Studien in den vergangenen<br />
18 Jahren haben gezeigt, dass die<br />
Kreatinsupplementation bei wiederholten<br />
Phasen intensiven Trainings zu einer<br />
Leistungssteigerung <strong>und</strong> schnelleren<br />
Erholung führt. Laut Vukovich weisen,<br />
trotz aller Schwierigkeiten, Tests zu vergleichen,<br />
Studien mit trainierten Athleten<br />
ganz eindeutig darauf hin, dass<br />
Kreatin die isotonische Stärke, Leistungsspitzen<br />
<strong>und</strong> Gesamtleistung bei<br />
einem gegebenen Erschöpfungsgrad<br />
unabhängig von Alter oder Geschlecht<br />
verbessert. Bei intensiven Übungen, die<br />
weniger als eine Minuten dauern, zeigt<br />
sich eine stärkere Verbesserung als bei<br />
denjenigen, die sich über einen längeren<br />
Zeitraum erstrecken. Bei Personen, die<br />
als „aktiv“ oder „untrainiert“ eingestuft<br />
werden, sind die Daten weniger eindeutig.<br />
Nach Aussage von Prof. Jacques<br />
Poortmans von der FU Brüssel/ Belgien<br />
weisen Studien an Zellkulturen <strong>und</strong><br />
Tieren darauf hin, dass die Kreatinsupplementation<br />
die Bildung von Muskel<br />
protein direkt erhöht – Experimente,<br />
um dies auch <strong>für</strong> Menschen zu bestätigen,<br />
schlugen jedoch fehl. Es scheint<br />
deshalb, dass der größte Teil des Muskelzuwachses<br />
auf die Fähigkeit des Kreatins<br />
zurückzuführen ist, Athleten härter<br />
trainieren zu lassen. Indem es die<br />
Maximalkraft, die sie aufbauen können,<br />
sowie die Anzahl an Wiederholungen,<br />
die sie vor der Erschöpfung schaffen,<br />
steigert, unterstützt Kreatin Athleten<br />
dabei, ihre Trainingseinheiten wirkungsvoller<br />
zu nutzen. Die Gewichtszunahme<br />
ist eine anerkannte Nebenwirkung<br />
von Kreatin.<br />
Unterstützung bei der Erholung<br />
Einige Athleten sind der Meinung,<br />
dass durch Kreatin nicht nur ihre Kraft<br />
erhöht wird, sondern sich auch die Erholungszeit<br />
nach intensiven Übungseinheiten<br />
verkürzt. Dr. Reinaldo Abunasser<br />
Bassit von der Universität São<br />
Paulo/Brasilien erklärte, wie er <strong>und</strong> seine<br />
Kollegen diese Theorie überprüften,<br />
indem sie Teilnehmern an 30 kmLäufen<br />
<strong>und</strong> IronmanWettbewerben fünf Tage<br />
vor dem Wettkampf 20 g/d Kreatin verabreichten.<br />
Auf der Gr<strong>und</strong>lage des in<br />
ihrem Blut festgestellten Spiegels an<br />
inflammatorischen Zytokinen <strong>und</strong> anderer<br />
Indikatoren <strong>für</strong> Muskelschäden<br />
kamen die Wissenschaftler zu dem<br />
Schluss, dass Kreatin Muskelschäden<br />
sowie Entzündungen nach extremen<br />
Ausdauerwettbewerben tatsächlich verringert.<br />
Prof. Bruno Gualano von der Universität<br />
São Paulo/Brasilien erläuterte, wie<br />
er <strong>und</strong> seine Kollegen bestätigen konnten,<br />
dass die Kreatinsupplementation<br />
bei Ratten nach intensiven Anstrengungen<br />
zu höheren Glykogenspiegeln<br />
<strong>und</strong> niedrigeren Milchsäurespiegeln<br />
führte. Wie erwartet waren die Ratten,<br />
die Kreatin erhalten hatten, in der Lage,<br />
das Training länger durchzuhalten,<br />
bevor sie erschöpft waren.<br />
Kreatin <strong>und</strong> Kohlenhydrate<br />
Prof. Paul Greenhaff von der Universität<br />
Nottingham/UK führte aus, wie sich<br />
Kohlenhydrate <strong>und</strong> Kreatin vorteilhaft<br />
gegenseitig ergänzen können. Laut<br />
Greenhaff erhöht die gleichzeitige Einnahme<br />
von Kohlenhydraten <strong>und</strong> Kreatin<br />
den Insulinspiegel, wodurch sich der<br />
Kreatingehalt in der Muskulatur wiederum<br />
zumindest kurzfristig auf Spiegel<br />
erhöht, die über denen liegen, die mit<br />
Kreatin alleine erreicht werden. Ein<br />
wichtiger Punkt liegt darin, dass dies<br />
auch <strong>für</strong> die wenigen Personen gilt,<br />
deren Kreatinspiegel in der Muskulatur<br />
nicht ansteigt, wenn sie Kreatin <strong>für</strong> sich<br />
allein einnehmen. Eine interessante<br />
Folge der Fähigkeit von Kohlenhydraten,<br />
den Kreatinspiegel zu erhöhen, liegt laut<br />
Greenhaff darin, dass Kreatin auch die<br />
Kohlenhydratzufuhr unterstützen kann.<br />
Ausdauersportler, <strong>für</strong> die die Glykogenverfügbarkeit<br />
ein entscheidender Lei<br />
30 medicalsports network 01.11
stungsfaktor ist, nutzen die Kohlenhydratzufuhr,<br />
um direkt vor einem<br />
Wettkampf zusätzliche Reserven an<br />
Glykogen aufzubauen. Der Gedanke,<br />
dass die Kohlenhydratzufuhr durch die<br />
Kreatinsupplementation erhöht wird,<br />
stellt einen wichtigen Schritt weg von<br />
der traditionellen Vorstellung dar, dass<br />
die Kreatinsupplementation nur <strong>für</strong><br />
Kraftsportler von Nutzen ist.<br />
Weitere Anwendungsgebiete<br />
Neben der Verwendung im Sport wurde<br />
über zahlreiche weitere Anwendungsgebiete<br />
referiert: Angefangen bei den antioxidativen<br />
Eigenschaften über den<br />
Einsatz bei neurodegenerativen Erkrankungen<br />
wie Duchenne Muskeldystrophie,<br />
Parkinson <strong>und</strong> HuntingtonChorea,<br />
bis hin zur Anwendung bei<br />
alters bedingtem Muskelschw<strong>und</strong>, Oste<br />
oporose, Depressionen, Herzoperationen,<br />
Schwerhörigkeit <strong>und</strong> Diabetes II.<br />
Viele der Untersuchungen befinden sich<br />
zwar noch in frühen Stadien, doch die<br />
ersten Resultate sind vielversprechend.<br />
Eine Überprüfung an großen Fallzahlen<br />
ist jedoch notwendig. Kreatinkinase, also<br />
das Enzym, das im KreatinEnergiestoffwechsel<br />
<strong>für</strong> den Energietransfer<br />
verantwortlich ist, ist uralt. Die Gene<br />
<strong>für</strong> dieses Enzym werden in den einfachsten<br />
Lebewesen wie z. B. Würmern<br />
gef<strong>und</strong>en – auch wenn dieses kreatinassoziierte<br />
Energieübertragungssystem<br />
in diesen Lebewesen nicht mehr aktiv<br />
genutzt wird.<br />
Krönender Abschluss war ein festliches<br />
Dinner zu Ehren der Pioniere der<br />
modernen Kreatinforschung: Roger<br />
Harris, früher an der Universität<br />
die neue<br />
dimension<br />
in sport <strong>und</strong><br />
ges<strong>und</strong>heit!<br />
Chichester in Großbritannien tätig,<br />
Kent Sahlin, tätig an der Swedish<br />
School of Sport and Health Sciences,<br />
<strong>und</strong> Eric Hultmann, früher ehemals<br />
tätig am Huddinge Universitätskrankenhaus<br />
in Schweden. Neben besagten<br />
Pionieren, die sich teilweise bereits im<br />
Ruhestand befinden, hatte auch der<br />
Urvater des Kreatins, Michel Chevreul,<br />
als Entdecker dieser Substanz seinen<br />
Platz auf der Konferenz: Sein Konterfei<br />
gab der Konferenz ein Bild <strong>und</strong> erinnerte<br />
immer wieder daran, dass Kreatin<br />
bereits 1834 in Fleischbrühe identifiziert<br />
wurde. Nicht weniger wichtig waren<br />
die derzeitigen Akteure der Kreatin<br />
Wissenschaft, die durch die Präsentation<br />
mannigfaltiger Ergebnisse <strong>und</strong> Anwendungen<br />
davon überzeugten, dass Kreatin<br />
immer noch brandaktuell ist, <strong>und</strong> dies<br />
vor allen Dingen auch zur Unterstützung<br />
der allgemeinen Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong><br />
Leistungsfähigkeit.<br />
Die vollständigen Ergebnisse der<br />
Konferenz mit interessanten Aspekten<br />
zur Geschichte <strong>und</strong> Reinheit von<br />
Kreatin finden Sie unter dem Stichwort<br />
„Kreatin“ auf<br />
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Myofasziales Training<br />
Ob in der Medizin oder Osteopathie, es<br />
werden immer mehr Forschungsarbeiten<br />
über das Fasziensystem oder fasziale<br />
Behandlungstechniken publikgemacht.<br />
All diese Arbeiten haben die<br />
Erkenntnis über die „reichhaltige“ Wirkung<br />
dieses Systems in Bezug auf muskuloskelettale<br />
Schmerzsyndrome gemein.<br />
Barral <strong>und</strong> Paoletti ordnen<br />
Faszien dem Bindegewebe zu. Sie bestehen<br />
aus kollagenen <strong>und</strong> elastischen Fasern<br />
sowie der Gr<strong>und</strong>substanz (extrazelluläre<br />
Matrix). Je nach Lage oder<br />
funktionellem Gebrauch bestehen sie<br />
aus mehr oder weniger kollagenen <strong>und</strong><br />
elastischen Anteilen. Kollagene Fasern<br />
sind schwer dehnbar, meist nur bis zu 5<br />
Prozent ihrer Ausgangslänge. Im Gewebesystem<br />
sind sie <strong>für</strong> bindende Stabilität<br />
zuständig. Elastische Fasern bestehen<br />
hingegen aus Elastin, in das Mikrofibrillen<br />
eingelagert sind. Diese sind bis<br />
zu 150 Prozent reversibel dehnbar. Werden<br />
sie über diesen Prozentsatz gedehnt,<br />
kehren sie nicht mehr in ihre Ausgangsform<br />
zurück. Besteht dieser Zustand<br />
länger, tritt ein Verformungsprozess ein.<br />
Alexander Mohr –<br />
leitender Physiotherapeut rehamed (Arcus Sportklinik Pforzheim)<br />
Folge: je mehr Elastin das Gewebe enthält,<br />
umso form- oder verformbarer ist<br />
das Fasziensystem.<br />
Nach Läsionen (Verletzungen, Entzündungen<br />
usw.) verliert die Faszie ihre<br />
Elastizität <strong>und</strong> bildet ein Granulationsgewebe<br />
(Neurokollagen), das zur Steifheit<br />
(Stiffness) <strong>und</strong> zu bindegewebigen<br />
Verklebungen führt. Diese Verklebungen<br />
können nicht nur zu lokalen,<br />
sondern auch globalen Problemen in<br />
unserem Körper führen (Fasziale Dysbalancen).<br />
ReCore <strong>und</strong> die Bedeutung<br />
der Körpermitte<br />
Thomas W. Myers war mit seinem<br />
Team einer der Ersten, der in seinem<br />
Buch „Anatomy Trains“ die Faszienzüge<br />
übersichtlich dargestellt <strong>und</strong> Ursache-<br />
Folge-Ketten beschrieben hat. Resultierend<br />
aus einer akuten oder chronischen<br />
Dysbalance, kommt es im Verlauf der<br />
myofaszialen Ketten (nach Myers) zu:<br />
> Myofaszialen Veränderungen –<br />
somatische Dysfunktionen,<br />
> artikulären Funktionseinschrän-<br />
Das Fasziengewebe erlebt in der heutigen<br />
Zeit ein Revival. Gott sei dank, muss man<br />
hinzufügen. Schon A.T. Still berichtet 1899<br />
über das Fasziennetzwerk: „Ich kenne<br />
keinen Teil des Körpers, der es den Faszien<br />
als Forschungsfeld gleichtun kann.<br />
Ich glaube, dass sich beim Studium der Faszien<br />
mehr reichhaltige <strong>und</strong> goldene Einsichten<br />
auftun werden, als bei irgendeinem<br />
anderen Aspekt des Körpers“.<br />
kungen,<br />
> Funktionseinschränkung<br />
muskulärer Ketten,<br />
> Schmerzen myofaszialer <strong>und</strong><br />
ligamentärer Strukturen,<br />
> Störungen des venösen,<br />
lymphatischen Systems.<br />
Stellen wir uns nur alle manuellen Faszientechniken<br />
– egal, ob mit oder ohne<br />
Hilfsmittel – auf der einen <strong>und</strong> die<br />
Trainingstherapie (Functional Training,<br />
Core-Training, MTT usw. ) auf der anderen<br />
Seite vor. Aus langjähriger Erfahrung<br />
wissen viele von uns, dass das eine<br />
nicht ohne das andere funktioniert, um<br />
einen langfristigen Erfolg zu haben.<br />
Das Bindeglied in der Kette ist das Re-<br />
Core-Training. Jede dieser von Myers<br />
beschriebenen Faszienketten sind trainierbar<br />
<strong>und</strong> genau hier greift das Myofaziale<br />
Training (ReCore) in das<br />
Geschehen ein. Schon aus früheren wissenschaftlichen<br />
Untersuchungen weiß<br />
man von der Bedeutung der Körpermitte<br />
<strong>für</strong> das Bewegungsgeschehen. Neuere<br />
Forschungen haben nun gezeigt, dass es<br />
sich um ein hochkomplexes neuromus-<br />
36 medicalsports network 01.11
kuläres Zusammenspiel aus Muskeln,<br />
Sehnen, Bändern, Knochen <strong>und</strong> Nerven<br />
handelt. Diese Erkenntnisse macht sich<br />
die „Core-Training“-Philosophie zu<br />
Nutze, um Rückenprobleme zu vermeiden<br />
<strong>und</strong> die Muskelkoordination zu<br />
verbessern. Die Bezeichnung leitet sich<br />
vom englischen Begriff „Core“ (Kern)<br />
ab, da das muskuläre „Stütz- <strong>und</strong><br />
Schutzkorsett“ des Rumpfes im Mittelpunkt<br />
steht. Defizite bei der Stützmuskulatur<br />
sind Hauptverursacher von<br />
Funktionsstörungen <strong>und</strong> Erkrankungen<br />
der Wirbelsäule. Neue Untersuchungen<br />
zeigen vor allem bei chronischen<br />
Schmerzpatienten, dass eine Beseitigung<br />
der Kraftdysbalance nur ein<br />
Baustein Richtung Schmerzreduktion<br />
ist. Der größte Teil des Erfolges ist eine<br />
Beweglichkeitsverbesserung. Raus aus<br />
dem myofaszialen Gefängnis rein in eine<br />
Bewegungsfreiheit, wo unser System<br />
wieder atmen kann. Nach Meinung von<br />
Sportmedizinern sollte Krafttraining<br />
daher genauso zum Alltag gehören wie<br />
das tägliche Zähneputzen.<br />
Anwendungsgebiete<br />
Leben ist Bewegung <strong>und</strong> nicht jeder<br />
unserer Körper ist symmetrisch. Körperliche<br />
Dysbalancen vor allem des<br />
muskuloskelettalen Systems gehören zu<br />
den meisten Krankheitssymptomen.<br />
Hals- Brust- oder Lendenwirbelprobleme<br />
sind nur ein Teil der Bereiche, in<br />
denen das ReCore-Training eingesetzt<br />
werden kann. Die Basis, auf der dieses<br />
Training aufbaut, ist die Behandlung<br />
von Muskelketten <strong>und</strong> den damit einhergehenden<br />
Haltungsveränderungen,<br />
die Thomas Myers in seinem Buch<br />
„Anatomy Trains“ explizit beschreibt.<br />
Nach einer genauen Anamnese durch<br />
speziell ausgebildete Ärzte, Therapeuten<br />
<strong>und</strong> Trainer können Schmerzen gezielt<br />
behandelt <strong>und</strong> beseitigt werden. Die<br />
Übungsauswahl richtet sich nach den in<br />
der Bef<strong>und</strong>ung festgestellten myofaszialen<br />
Dysbalancen.<br />
Beispiel: Eine Plantarfaszitis, Achillodynie,<br />
ISG Problematik bis hin zu Kopfschmerzen<br />
können das Symptom einer Störung der<br />
oberflächigen Rückenlinie sein.<br />
Fazit<br />
Ziele des ReCore-Trainings:<br />
> Verletzungsprophylaxe,<br />
> Schmerzbeschwerdefreiheit,<br />
> Leistungssteigerung des Athleten,<br />
Patienten, Klienten.<br />
In diversen Rehakliniken <strong>und</strong> Physiotherapiepraxen<br />
gehören diese Übungen<br />
zum Alltag der Behandlung von u. a.<br />
orthopädisch-chirurgischen Patienten.<br />
■■ alexander.mohr@physioakut.de<br />
Alexander Mohr<br />
> Seit 1999 Physiotherapeut; diverse<br />
Weiterbildungen im Rahmen der<br />
Physiotherapie <strong>und</strong> Sportwissenschaft<br />
> 2001 Fachlehrer <strong>für</strong> medizinische<br />
Trainingstherapie<br />
> 2003 – 2009 fachliche Leitung der<br />
ambulanten REHA – Kamen<br />
> Seit 2010 leitender Physiotherapeut rehamed<br />
(Arcus Sportklinik)<br />
network<br />
> Referent <strong>und</strong> Autor myofasziale<br />
Trainingstherapie, ReCore-Training,<br />
myofasziale Triggerpunkttherapie<br />
> 2008 Physiotherapeut, Rehabilitations-<br />
<strong>und</strong> Athletiktrainer des Mädchenfußballinternats<br />
zur Eliteförderung des FLVW im Sport-Centrum<br />
Kamen-Kaiserau<br />
> Ausbilder <strong>für</strong> Pino Physiotaping<br />
> Dieses Trainingskonzept wurde am<br />
Elite Fussball Internat der Sportschule<br />
Kamen-Kaiserau eingeführt, umgesetzt<br />
<strong>und</strong> wird stetig weiter entwickelt<br />
01.11 medicalsports network 37
Foto: www.chris-kettner.de<br />
training<br />
Als amerikanischer <strong>und</strong> deutscher Staatsbürger ist Lamar Lowery<br />
inzwischen seit mehr als 15 Jahren in Deutschland im Bereich des<br />
Personal Trainings tätig - <strong>für</strong> Führungskräfte großer Unternehmen,<br />
Prominente <strong>und</strong> ausgewählte Privatpersonen. Von 1989 bis 1994 war<br />
er Army Physical Fitness Master bei der US Army. 2008 gründete er<br />
die Lamar Functional Training Akademie.<br />
32 medicalsports network 01.11<br />
Foto: www.chris-kettner.de
Funktionelle <strong>und</strong><br />
explosive Dynamik<br />
In der Welt des Leistungssports existieren verschiedene Komponenten <strong>für</strong> die Leistung eines<br />
Top Athleten, nämlich Kraft, Schnelligkeit <strong>und</strong> Beweglichkeit. Wenn der Athlet eines dieser<br />
drei Dinge ohne das jeweils andere trainiert, wird er nicht auf seinem höchstmöglichen Level<br />
trainieren. Functional Training bietet dem Sportler eine Stärkung dieser Komponenten, gleichzeitig<br />
hat es auch eine präventive Wirkung. <strong>MedicalSportsNetwork</strong> sprach mit Lamar Lowery<br />
über die Optimierung von Kraft <strong>und</strong> Leistung.<br />
Welche Gr<strong>und</strong>idee steckt hinter Ihrer Methode des Functional<br />
Trainings?<br />
Kraft ist wichtig, aber die Wenigsten wissen, woher sie wirklich<br />
kommt. Eines der Modelle oder Konzepte, die ich verfolge,<br />
beschränkt sich nicht nur auf physikalische Gesetze,<br />
sondern bindet auch wissenschaftlichen Studien über Reflexe<br />
<strong>und</strong> Stabilisierung mit ein. Ich glaube, dass die wahre Quelle<br />
unserer “Kraft-Produktion” die Rumpfstabilität (CORE) ist<br />
<strong>und</strong> nicht die Beine oder der Boden. Wir wandeln durch biologische<br />
Prozesse in unserem Körper Energie um, die wir in<br />
den Boden einleiten. Die Physik sagt aus, dass jede Aktion<br />
eine gleiche <strong>und</strong> gegenteilige Reaktion zur Folge hat, deshalb<br />
gibt der Boden nur die Energie zurück, die wir vorher reingesteckt<br />
haben.<br />
Muss vor dem Beginn des Functional Trainings ein Leistungstest<br />
mit dem Patient/Sportler stattfinden?<br />
Ja, es muss definitiv ein Leistungstest stattfinden. Nur so kann<br />
gewährleistet werden, dass man eine individuelle Trainingsprogrammierung<br />
vornehmen kann. Außerdem braucht man<br />
einen Referenzwert, um die spätere Leistungssteigerung messen<br />
<strong>und</strong> feststellen zu können. Ich empfehle immer, einen vollständigen<br />
Ges<strong>und</strong>heitscheck <strong>und</strong> Laktat-Test bei einem<br />
Mediziner durchzuführen. Die Erstellung einer Leistungsdiagnostik<br />
ist <strong>für</strong> jeden sporttreibenden Menschen, egal ob<br />
Profi oder Hobbysportler, zu empfehlen. Nach dem Test werden<br />
die Messwerte in einem speziellen Programm analysiert <strong>und</strong><br />
der Sportler erhält ein ausführliches Messprotokoll mit<br />
Trainingsempfehlungen sowie eine Beratung.<br />
Betrachten wir uns das doch mal ganz praktisch. Wie können<br />
z.B. Golfer oder Läufer profitieren?<br />
Um Ihr Golfspiel zu verbessern, müssen Sie Körperkraft,<br />
Rotationsvermögen <strong>und</strong> Ihre dynamische Balance steigern.<br />
Eine Verringerung des Körpergewichts führt zu mehr Beweglichkeit<br />
in diesen Bereichen. Die Vorteile sind enorm. Wenn<br />
Sie Kraft- <strong>und</strong> Rotationsübungen einsetzen <strong>und</strong> in Ihr<br />
tägliches Leben integrieren, werden Sie ein geringeres Verletzungsrisiko<br />
eingehen, mehr Kraft durch vergrößerten Bewegungsradius<br />
gewinnen, längere, gleichmäßigere <strong>und</strong> exaktere<br />
Schläge ausführen, beim Rückschwung eine exaktere Drehung<br />
<strong>und</strong> beim Durchschwung eine präzisere Rotation in Richtung<br />
des Balles ausführen, <strong>und</strong> damit Ihr Handicap verbessern.<br />
Beim Jogging verkennen viele Läufer die Vorteile eines<br />
gezielten Krafttrainings <strong>und</strong> glauben, dass die zusätzlichen<br />
Pf<strong>und</strong>e einen Leistungsnachteil brächten. Die Wahrheit ist<br />
33
Foto: www.chris-kettner.de<br />
rubrik<br />
Auf Worte Taten folgen lassen. Nach dem Interview zeigte Lamar Lowery ganz praktisch,<br />
was er unter Functional Training versteht. Im Zentrum seines Leistungsspektrums steht<br />
die Einheit von neurologischen <strong>und</strong> muskulären Abläufen im Sinne einer harmonischen,<br />
dreidimensionalen Bewegung.<br />
34<br />
aber, dass die zusätzliche Kraft <strong>und</strong> Leistungssteigerung,<br />
welche durch das Training<br />
gewonnen wurden, den Nachteilen<br />
der zusätzlichen Muskelmasse überwiegen.<br />
Es ist extrem wichtig, den Körper<br />
als ganze Einheit zu betrachten <strong>und</strong> auch<br />
integrativ zu trainieren, denn er funktioniert<br />
ja auch als integrierte Einheit. Beim<br />
Laufen sollte also immer „gegenteilig“<br />
trainiert werden: linker Arm / Schulter<br />
zu rechtem Bein / Fuß etc.<br />
Werden diese Trainingsformen schon<br />
einheitlich im Leistungssport in<br />
Deutschland eingesetzt?<br />
Das weiß ich nicht genau. Ich kann allerdings<br />
sagen, dass alle meiner Kollegen,<br />
mit denen ich darüber gesprochen<br />
habe, der Meinung sind, dass funktionelle<br />
dynamische Trainingsmethoden mehr<br />
<strong>und</strong> mehr implementiert werden sollten.<br />
Natürlich speziell auf die Bedürfnisse<br />
<strong>und</strong> Bewegungen des einzelnen Athleten<br />
<strong>und</strong> der jeweiligen Sportart abgestimmt.<br />
Durch die gezielte Schulung<br />
mit funktioneller <strong>und</strong> explosiverer Dynamik<br />
würde man mit Sicherheit eine<br />
gesteigerte Leistung erreichen. Man<br />
braucht da<strong>für</strong> nicht nur korrekt ge-<br />
schulte Profis, sondern auch die Umgebung<br />
<strong>und</strong> Einrichtungen, um diese<br />
Form des Trainings umzusetzen. In den<br />
USA sind diese Möglichkeiten dem<br />
Athleten viel leichter zugänglich, deshalb<br />
glaube ich, dass die amerikanischen<br />
Athleten dort weiter sind.<br />
Im Jahr 2008 haben sie die LAMAR<br />
FUNCTIONAL TRAINING AKADEMIE<br />
gegründet. Was hat es damit auf sich?<br />
Es ist ein wahr gewordener Traum. Ich<br />
wollte schon immer meine eigene Schule.<br />
Aber nicht irgendeine Schule, sondern<br />
eine, die es möglich machte, jegliche<br />
biomechanische Funktion des Körpers<br />
zu trainieren. Da meine primäre Zielgruppe<br />
erfolgreiche Geschäftsleute <strong>und</strong><br />
Firmen sind, die unter extremem Stress<br />
leiden, bedarf es eines Konzeptes, bei<br />
welchem sie Spaß <strong>und</strong> Freude beim<br />
Training haben, ohne dabei das Trainingsziel<br />
aus den Augen zu verlieren<br />
<strong>und</strong> natürlich die Leistung im täglichen<br />
Berufsleben <strong>und</strong> zuhause bei Familie<br />
<strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>en erbringen zu können. Ich<br />
habe eine Schule kreiert, um das ganze<br />
System (ZNS, Neurologisches System,<br />
Nervensystem, Muskelsystem), die vier<br />
Vertrauen ist gut, Kontrolle besser. Frederik Wagner<br />
ging <strong>für</strong> <strong>MedicalSportsNetwork</strong> in die Seile.<br />
Säulen (Fortbewegung, Verschiebung<br />
der zentralen Körpermasse, Drücken<br />
<strong>und</strong> Ziehen, Drehbewegung) <strong>und</strong> die<br />
drei Ebenen (senkrecht, frontal, horizontal)<br />
zu trainieren. Menschen erbringen<br />
täglich Leistungen mit dem kompletten<br />
System, deshalb muss man dieses auch<br />
als Ganzes trainieren.<br />
Abschließend bitte ein kurzes Fazit:<br />
Welchen Mehrwert bringt Functional<br />
Training den Leistungssportlern <strong>und</strong><br />
Vereinen, wenn es fest in das Trainingsprogramm<br />
aufgenommen wird?<br />
Athleten, die ihren Körper nicht als die<br />
Maschine, die er darstellt, schulen werden<br />
aller Wahrscheinlichkeit nach nie erfahren,<br />
wie es ist, ihr Maximum an Leistung zu<br />
erreichen. Deshalb bin ich fest davon<br />
überzeugt, dass man Funktionsdynamik<br />
als Trainingsform unbedingt in ein<br />
Trainingsprogramm aufnehmen sollte,<br />
um die Leistungen weiter zu steigern.<br />
nn lamar@lamar-training.de<br />
Foto: www.chris-kettner.de<br />
Wir bedanken uns <strong>für</strong> dieses Gespräch!<br />
medicalsports network<br />
01.11
Vibrationen <strong>und</strong> Schwingungen werden von einer Plattform<br />
auf den Körper übertragen. Auf diese rasch abfolgenden Impulsen<br />
(bis zu 2.400 Reize pro Minute) reagiert die Muskulatur<br />
automatisch mit Anspannung <strong>und</strong> Entspannung. Diesen<br />
Vorgang der biomechanischen Muskelstimulation nennt man<br />
Dehnungsreflex. Ohne große körperliche Anstrengung wird<br />
die optimale Durchblutung <strong>und</strong> Stärkung selbst schwierig zu<br />
erreichender Muskelgruppen (z.B. Beckenboden- <strong>und</strong> tieferliegende<br />
Rückenmuskulatur) erzielt. Dabei werden die zugehörigen<br />
Sehnen schonend gedehnt <strong>und</strong> Koordination sowie<br />
Gleichgewicht trainiert - eine sehr gute Sturzprophylaxe,<br />
insbesondere <strong>für</strong> Osteoporosepatienten.<br />
Es gibt zwei Einleitungsprinzipien der Vibration, wobei<br />
beide technischen Bewegungsformen der Plattform ihre<br />
Berechtigung haben:<br />
A) Vertikal (oszillierende) Bewegung der gesamten<br />
Plattform - Prädestiniert <strong>für</strong> den Einsatz bei ges<strong>und</strong>en<br />
Menschen <strong>und</strong> Sportlern zur Kräftigung des gesamten<br />
Muskelapparates.<br />
B) Diagonale (seitenalternierend) - Wird im Bereich<br />
Rehabilitation, <strong>für</strong> ältere Menschen sowie Leistungsschwache<br />
eingesetzt.<br />
Bei der Vibrafit medic sind diese beiden Schwingungsarten<br />
in einem Gerät vereint.<br />
Breitbandwirkung – die Verzahnung der einzelnen Wirkungen<br />
Die an der Körperperipherie applizierten Vibrationsreize<br />
pflanzen sich nicht nur über die Körperoberfläche fort,<br />
sondern dringen tief in die Gewebe ein (hohe Effizienz bzgl.<br />
tiefliegender Muskeln). Im Vergleich zum „herkömmlichen“<br />
Krafttraining gibt es eine verstärkende<br />
Wirkung auf die sich mehr oder wenige<br />
stark bedingenden neuromuskulären (Kraft,<br />
Koordination, Flexibilität), bindegewebigen<br />
(Knochen, Sehnen, Bänder,<br />
Haut) <strong>und</strong> vaskulären (Durchblutungsrate)<br />
Strukturen<br />
bzw. Parameter. Als<br />
Folge dieser Breitbandwirkungresultiert<br />
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Dr. med. Oliver Kossack, Facharzt <strong>für</strong> Orthopädie,<br />
Orthopädische Schmerztherapie München<br />
Die Arthrose von Gelenken, vor allem der unteren<br />
Extremitäten, ist eine häufige Erkrankung, die schon<br />
im mittleren Lebensalter bei 35- bis 60-jährigen<br />
Sportlern auftreten kann. Hierbei ist das Kniegelenk<br />
am meisten betroffen <strong>und</strong> somit auch am besten<br />
durch Studien untersucht.<br />
Die Arthrose ist definiert als eine degenerative,<br />
primär nicht entzündlich bedingte<br />
Erkrankung eines Gelenkes. Die Heilung<br />
von Knorpeldefekten im Vergleich zu anderem<br />
Gewebe ist u.a. durch das Fehlen<br />
einer Blutversorgung nicht mehr möglich.<br />
Man unterscheidet primäre Arthrosen,<br />
bei denen keine Ursache <strong>für</strong> die Entstehung<br />
bekannt ist <strong>und</strong> ein multifaktorielles<br />
Geschehen aus genetischen, hormonellen,<br />
ernährungs- <strong>und</strong> altersabhängigen Komponenten<br />
angenommen wird. Dagegen<br />
entstehen die sek<strong>und</strong>ären Arthrosen u.a.<br />
durch Fehlbelastung, Trauma, Operation<br />
oder Infektion mit mechanischer oder<br />
enzymatischer Zerstörung des Knorpels.<br />
Zu den Leitsymptomen zählen Schmerzen<br />
in Belastung oder Ruhe, Schwellung<br />
<strong>und</strong> Bewegungseinschränkung. Die Diagnosestellung<br />
erfolgt durch eine Anamnese<br />
<strong>und</strong> klinische Unter suchung sowie<br />
ergänzend durch eine Bildgebung (Sono-<br />
grafie, Röntgen, Kernspintomografie).<br />
Das realistische Ziel einer <strong>Therapie</strong> ist die<br />
Behandlung von Schmerzen <strong>und</strong> der<br />
Gelenkfunktion, die multimodal <strong>und</strong><br />
nach einem Stufenschema erfolgen sollte.<br />
Hierzu zählt auch eine ausreichende<br />
Aufklärung des Patienten, da es sich um<br />
eine fortschreitende Erkrankung handelt,<br />
die derzeit nicht heilbar ist.<br />
Konservative <strong>Therapie</strong>verfahren<br />
Zu den allgemeinen Maßnahmen zählen<br />
Verhaltensregeln, um tägliche oder<br />
sportliche Über- <strong>und</strong> Fehlbelastungen<br />
auf das betroffene Gelenk zu vermindern.<br />
Auch eine Gewichtsreduktion<br />
führt nachweislich zu einer geringen<br />
Schädigung der Gelenke. Des Weiteren<br />
werden orthopädische Hilfsmittel wie<br />
Tapes, Bandagen, Orthesen bei Instabilitäten,<br />
Pufferabsätze <strong>und</strong> Schuhranderhöhungen<br />
eingesetzt. Bei der Physiotherapie<br />
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Muskulatur, die Mobilisierung der<br />
Gelenke sowie die Verbesserung der<br />
Koordination (Propriozeption) im Vordergr<strong>und</strong>.<br />
Eine weiterführende Eigenbehandlung<br />
ist dann das Ziel. Unterstützend<br />
wirken hier physikalische<br />
Maßnahmen mit Wärme- oder Kälteanwendungen,<br />
Elektrotherapie oder<br />
Ultraschall. Hier liegt eine heterogene<br />
Studienlage zu den Maßnahmen mit<br />
unterschiedlicher Evidenz vor.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt ist die orale<br />
Medikation: Als Mittel der ersten Wahl<br />
zählt das Medikament Paracetamol. Eine<br />
stärkere antiinflammatorische Wirkung<br />
mit Schmerz- <strong>und</strong> Schwellungslinderung<br />
zeigen die nicht steroidalen Antiphlogistika<br />
(NSAR) <strong>und</strong> Coxibe. Durch den rein<br />
analgetischen Effekt können auch Opoide<br />
eingesetzt werden (z.B. Tramal). Sehr<br />
verbreitet sind verschiedene Substanzen<br />
<strong>und</strong> Nahrungszusätze, von denen das<br />
Glucosaminsulphat einen nachgewiesenen<br />
protektiven Einfluss auf die Gelenkspaltverschmälerung<br />
hat. Außerdem<br />
sind intraartikuläre Injektionen <strong>und</strong> ggf.<br />
Punktionen bei fortgeschrittener Arthrose<br />
unter strenger Berücksichtigung einer<br />
sterilen Anwendung indiziert. Diese werden<br />
mit kristallinen Kortikosteroiden in<br />
ein- bis vierwöchigen Abständen <strong>und</strong><br />
maximal drei- bis viermal pro Jahr durchgeführt.<br />
Hierbei ist auf die Hemmung des<br />
Knorpelstoffwechsels durch diese Medikamentengruppe<br />
zu achten. Einen durch<br />
zahlreiche Studien nachgewiesenen<br />
positiven Effekt hat die intraartikuläre<br />
Injektion von Hyaluronsäure.<br />
Operative Verfahren<br />
Im Vordergr<strong>und</strong> stehen hierbei die<br />
arthroskopischen Eingriffe. Je nach Ausprägung<br />
einer Erkrankung werden Meniskus-<br />
<strong>und</strong> Bandläsionen mitversorgt<br />
<strong>und</strong> sehr defensiv oberflächliche Knorpeldefekte<br />
geglättet. Bei älteren Patienten<br />
mit größeren degenerativen Knorpeldefekten<br />
vierten Grades besteht die<br />
Möglichkeit einer Pridie-Bohrung (Anbohrung<br />
des Knochens mit einem Draht)<br />
oder einer Mikrofrakturierung (Aufbre-<br />
chen des Knochens mit kleinen Meißeln).<br />
Hier kommt es durch Stimulieren<br />
des Knochenmarks zu einem Ersatz des<br />
hyalinen Knorpels durch einen minderwertigeren<br />
Faserknorpel. Diese beiden<br />
Verfahren lassen allerdings nur vorübergehende<br />
Besserungen erwarten.<br />
Am Kniegelenk wird am häufigsten die<br />
autologe osteochondrale Transplantation<br />
(Mosaikplastik, OATS) durchgeführt.<br />
Hierbei werden von einer wenig belasteten<br />
Stelle des Gelenkes ein oder mehrere<br />
ausgefräste Knorpel-Knochen-Zylinder<br />
entnommen <strong>und</strong> in den Bereich<br />
des Knorpeldefektes implantiert. Eine<br />
direkte Verbindung zwischen den Zylindern<br />
<strong>und</strong> den intakten Knorpelbezirken<br />
erfolgt nicht <strong>und</strong> es bildet sich nur Faserknorpel<br />
in den Zwischenräumen. Indikation<br />
sind Defekte von bis zu 4 cm². Komplikationen<br />
können durch Beschwerden<br />
an der Entnahmestelle auftreten.<br />
Zur Transplantation autologer Chondrozyten<br />
(ACT) stehen mehrere Verfahren<br />
zur Verfügung, die jeweils aus<br />
den Schritten Knorpelgewinnung mit<br />
Biopsie, einer vier- bis sechswöchigen<br />
In-vitro-Vermehrung <strong>und</strong> Transplantation<br />
bestehen:<br />
Bei der 1. Generation werden die angezüchteten<br />
Knorpelzellen in „flüssiger“<br />
Form unter einem angenähten Periostlappen<br />
eingesetzt. Problematisch bei<br />
dieser Technik ist, dass es durch die<br />
Annaht des Lappens zu Schädigung des<br />
benachbarten Knorpelgewebes kommt<br />
<strong>und</strong> eine Hypertrophie oder Verkalkung<br />
des Lappens spätere Beschwerden bereiten<br />
können.<br />
Bei der 2. Generation der ACT handelt<br />
es sich matrixassoziierte autologe<br />
Knorpelzelltransplantation (MACT).<br />
Hier werden die angezüchteten Chondrozyten<br />
in synthetischen (Polymer)<br />
oder biologischen Trägersystemen (Kollagen,<br />
Hyaluronsäure) in den Defekt<br />
transplantiert.<br />
In der 3. Generation lassen sich seit<br />
einigen Jahren so genannte „Sphäroide“<br />
arthroskopisch transplantieren. Es handelt<br />
sich um dreidimensionale Kügel-<br />
40 medicalsports network 01.11
Kleine Verletzungen können Folgen haben:<br />
jeder Sturz muss professionell behandelt werden.<br />
chen mit ca. 200000 Zellen <strong>und</strong> einer<br />
Größe von 0,5 bis 0,7 mm, die aus patienteneigenem<br />
Serum gewonnen werden.<br />
Diese lagern sich ohne das Verwenden<br />
von Lappen mit ihren<br />
Adhäsionsmolekülen direkt an den benachbarten<br />
Knorpel stabil an. Dadurch<br />
werden Nebenwirkungen wie Unverträglichkeitsreaktionen<br />
<strong>und</strong> Abstoßungen<br />
vermieden. Es wird aber auch<br />
von einzelnen misslungenen Anzüchtungen<br />
mit vitalen Chondrozyten berichtet.<br />
Allen diesen Verfahren ist gemeinsam,<br />
dass die Indikation zur Transplantation<br />
bei Patienten unter dem 40. bis<br />
maximal 50. Lebensjahr liegt. Weitere<br />
Voraussetzungen <strong>für</strong> diese Methoden<br />
sind umschriebene Knorpeldefekte über<br />
2-3 cm², stabiler Umgebungsknorpel,<br />
korrekte Beinachsen <strong>und</strong> intakte Gelenkflächen,<br />
Menisci <strong>und</strong> Bänder.<br />
Die Nachbehandlung erfolgt mit<br />
postoperativer Immobilisierung in Gips<br />
oder Orthese, anschließender passiver<br />
Bewegung in der Motorschiene, Hochlagerung,<br />
Kryotherapie, Lymphdrainage,<br />
Thromboseprophylaxe <strong>und</strong> Schmerztherapie.<br />
Je nach Gelenk <strong>und</strong> Umfang<br />
der Operation ist eine Entlastung oder<br />
Teilbelastung von 10-15 kg <strong>für</strong> die ersten<br />
6 Wochen mit späterer Belastungssteigerung<br />
vorgesehen. Auf Leistungssport<br />
ist <strong>für</strong> den Zeitraum von 9-12<br />
Monaten zu verzichten. Kritisch anzumerken<br />
ist, dass diese Verfahren technisch<br />
sehr aufwändig, mit hohen Kosten<br />
<strong>und</strong> häufig mit einer Arthrotomie oder<br />
einem zweiten Entnahmeort verb<strong>und</strong>en<br />
sind. Bei großflächigen Arthrosen sind<br />
diese Methoden noch nicht einsetzbar.<br />
Mehrere Studien zeigen ebenfalls, dass<br />
sich bei histologischen Nachuntersuchungen<br />
nur hyalinartiges Knorpelgewebe<br />
nachweisen ließ.<br />
Zur Vervollständigung der Arthrosetherapien<br />
sind hier abschließend noch<br />
gelenknahe Osteotomien zur Korrektur<br />
von Achsfehlern <strong>und</strong> die Implantation<br />
von verschiedenen Endoprothesen zu<br />
erwähnen.<br />
Fazit<br />
Die Herausforderung der Zukunft wird<br />
darin bestehen, größere arthrotische<br />
Defekte ausreichend mit transplantierten<br />
Chondrozyten zu decken <strong>und</strong><br />
diese Zellen an ihrem Bestimmungsort<br />
zu halten. Bisherige Daten verleihen<br />
einen vorsichtigen Optimismus, aber<br />
hierzu sind weitere experimentelle <strong>und</strong><br />
klinische Studien mit größeren Patientenzahlen<br />
<strong>und</strong> längeren Nachuntersuchungszeiträumen<br />
notwendig.<br />
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Genetische <strong>und</strong> molekulare Tests am Athleten:<br />
eine Herausforderung <strong>für</strong> die Sportwissenschaft<br />
Sarah Breitbach – Dipl.-Sportwissenschaftlerin,<br />
Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Abteilung Sportmedizin<br />
In der Sportwissenschaft sucht man noch immer nach<br />
Parametern, die die Varianzen <strong>für</strong> das Zustandekommen von<br />
sportartspezifischen Leistungen möglichst komplett aufklären.<br />
Diese Informationen sind ganz besonders wichtig <strong>für</strong> die<br />
Trainingsplanung <strong>und</strong> -steuerung im Leistungssport <strong>und</strong> gelten<br />
darüber hinaus als Schlüsselqualifikationen, die das Potenzial<br />
eines Athleten auf seine maximale Leistung hin projizieren.<br />
42<br />
Die üblichen Messverfahren bestimmen<br />
zum Beispiel physische <strong>und</strong> physiologische<br />
Parameter wie etwa die Körperzusammensetzung<br />
oder die belastungsabhängige<br />
Herzfrequenz sowie sport -<br />
art spezifische <strong>und</strong> kognitive Fähigkeiten.<br />
Die Aussagekraft der Messwerte genügt<br />
jedoch häufig nicht aus, um die Struktur<br />
einer komplexen sportlichen Leistung<br />
sowie interindividuelle Unterschiede zu<br />
erklären. Außerdem liefern unsere sportpraktischen<br />
Tests <strong>und</strong> sportmedizinischen<br />
Untersuchungen lediglich Informationen<br />
über den Phänotypus des<br />
Körpers <strong>und</strong> dessen Leistungsvermögen,<br />
während die Einblicke in die genotypischen<br />
Eigenschaften der Athleten<br />
verdeckt bleiben. Man erhofft sich<br />
deshalb, aus der genetischen <strong>und</strong> der<br />
molekularen Forschung neue Tests<br />
ableiten zu können, die tiefere Einblicke<br />
in das Zustandekommen einer sportlichen<br />
Leistung <strong>und</strong> somit eine bessere<br />
Vorhersage von Trainingsverbesserungen<br />
ermöglichen.<br />
medicalsports network<br />
network 01.11
Genetische Testung<br />
Molekulargenetische Techniken machen<br />
die Ermittlung jener DNA-<br />
Varianten oder Polymorphismen<br />
möglich, die mit der Veranlagung <strong>für</strong><br />
besondere körperliche Fähigkeiten<br />
assoziiert sind. Aus der Human gene<br />
map for fitness and performance related<br />
traits sind mittlerweile mindestens 249<br />
Gene mit sportbezogener Relevanz<br />
bekannt. Zu den ermittelten Determinanten<br />
zählen unter anderem die maximale<br />
Sauerstoffaufnahme, die anaerobe<br />
Leistungsfähigkeit, die Muskelfasertypverteilung,<br />
muskuläre Enzymkonzentrationen<br />
sowie die Trainierbarkeit<br />
einiger dieser Faktoren. Der wissenschaftliche<br />
Wert dieser Auflistung ist<br />
allerdings sehr kritisch zu hinterfragen.<br />
Denn die Aufnahme eines<br />
Gens in die Liste hat lediglich zur<br />
Voraussetzung, dass in einer<br />
beliebigen Studie auf dessen<br />
positive Assoziation mit<br />
einer sportlichen Fähigkeit<br />
geschlossen wurde. Eine<br />
Widerlegung dieses Zusammenhangs<br />
durch<br />
nach folgende Studien bewirkt<br />
keine Korrektur der<br />
in der Liste aufgeführten<br />
Gene.<br />
Ein Vorteil der DNA-<br />
Screenings zeigt sich in der<br />
zeitlichen Unabhängigkeit<br />
der Testdurchführung vom<br />
Testergebnis. Diese Unabhängigkeit<br />
bezieht sich nicht<br />
nur auf das Alter bzw. den<br />
Entwicklungsstand des Athleten,<br />
sondern auch auf das momentane<br />
Trainingsniveau oder<br />
die Ges<strong>und</strong>heit. Gerade das<br />
Optimum des aktuellen Trainingslevels<br />
<strong>und</strong> die Abwesenheit<br />
von leistungsbeeinträchtigenden<br />
Erkrankungen sind Vor aussetzungen<br />
einer sportpraktischen Testung, um<br />
unabhängig vom Test design „wahre”<br />
Ergebnisse zu erzielen. So könnte<br />
man theoretisch schon im Kindesalter<br />
01.11 medicalsports network<br />
– wenn nicht sogar schon im Embryonalstadium<br />
– die zukünftige Sportart<br />
mit erfolgsträchtigen Aussichten <strong>für</strong> das<br />
Kind bestimmen <strong>und</strong> dessen Leben danach<br />
ausrichten. Aus ökonomischer<br />
Sicht des Leistungssports bestünde darin<br />
die maximale Ausschöpfung trainingsspezifischer<br />
Ressourcen. Aus ethischer<br />
Sicht zeigen sich jedoch hierin erste<br />
Bedenken: Die DNA-Tests bergen ein<br />
riesiges Missbrauchspotenzial. Außerdem<br />
kann bei der frühen Anwendbarkeit<br />
der Tests mit einer darauf gestützten<br />
Wahl der Sportart des Kindes durch die<br />
Eltern die individuelle Entwicklung des<br />
Kindes in hohem Maße eingeschränkt<br />
werden.<br />
Darüber hinaus zeigen sich weitere,<br />
methodische Schwierigkeiten: Die Anwendbarkeit<br />
der Gentests, die bereits<br />
auf dem Markt erhältlich sind, liefern<br />
eher fragliche Ergebnisse. Denn die<br />
sportliche Leistungsfähigkeit ist sehr<br />
polygen codiert. Es sind beispielsweise<br />
mindestens 23 Polymorphismen bekannt,<br />
die Einfluss auf die Ausdauerleistungsfähigkeit<br />
nehmen. Die käuflichen<br />
Tests ermitteln jedoch lediglich die isolierte<br />
DNA-Variante eines einzigen<br />
Gens wie zum Beispiel der ACTN3<br />
Sports Performance TestTM. Berechnungen<br />
verdeutlichen die Problematik<br />
sehr gut: Im Hinblick auf die 23 mit der<br />
Ausdauer fähigkeit verb<strong>und</strong>enen Polymorphismen<br />
liegt die Wahrscheinlichkeit,<br />
dass auch nur ein einziger Mensch<br />
auf dieser Welt den „optimalen” Genotypen<br />
<strong>für</strong> Ausdauersport besitzt, bei<br />
0,0005 %. Dabei steht dann noch offen,<br />
wie viel Prozent der Varianz der Ausdauerleistungsfähigkeit<br />
durch diesen<br />
Genotyp überhaupt erklärt werden<br />
kann. Sind es 10 % oder 40 %? Man<br />
weiß es nicht.<br />
Letztendlich werden genetische Tests<br />
dem Anspruch zur Abklärung sportlicher<br />
Leistungsfähigkeit nicht gerecht.<br />
Auch die WADA lehnt den Gebrauch<br />
genetischer Information beispielsweise<br />
zur Selektion oder Diskrimination von<br />
Athleten in Sportteams ab. Streng ge -<br />
43<br />
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„Molekulare Belastungsphysiologie”<br />
unter Leitung von Prof. Dr. Dr. Perikles Simon<br />
44<br />
nommen wäre dies bereits gegeben,<br />
sollte man Kaderathleten routinemäßig<br />
<strong>und</strong> ohne Anhalt <strong>für</strong> eine Erkrankung<br />
einem DNA-Screening auf Polymorphismen<br />
unterziehen, die mit Erkrankungen<br />
assoziiert sind. Prinzipiell wäre<br />
es zwar möglich, Athleten zum Beispiel<br />
gezielt auf das Vorliegen von Genpolymorphismen<br />
<strong>für</strong> Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
hin zu untersuchen. Aber<br />
auch dabei würden sich wesentliche,<br />
ethisch orientierte Fragen ergeben:<br />
Wird der Datenschutz eingehalten oder<br />
Missbrauch betrieben? Wie geht ein<br />
Athlet wohl damit um, wenn eine genetisch<br />
veranlagte Krankheit entdeckt<br />
wird? Soll man ihm also das Ergebnis<br />
der DNA-Testung überhaupt mitteilen?<br />
Molekulare Marker sportlicher<br />
Leistungsfähigkeit: vom Laktat<br />
zur Metabolomik<br />
Eine in den letzten Jahren stark auf-<br />
kommende molekulare Diagnosemethode<br />
ist die Metabolomik. Mithilfe der<br />
Metabolomik kann man viele tausend<br />
Metaboliten screenen, die auf physiologische<br />
Reize hin eine Konzentrationsänderung<br />
durchlaufen. Dabei wird ein<br />
Profil der biochemischen Zusammensetzung<br />
von Biofluiden, Körperzellen<br />
<strong>und</strong> -geweben erstellt, mit Erfassung<br />
der Konzentrationen von Aminosäuren,<br />
organischen Säuren, Aminen, Sacchariden,<br />
Fettsäuren etc. Da sie nicht nur das<br />
Endprodukt der Genexpression, sondern<br />
auch einen wichtigen Teil des inneren<br />
Regulationssystems darstellen, werden<br />
sie als Resultat der Interaktion des<br />
Genoms mit seiner Umwelt betrachtet.<br />
Somit können auch die molekularen<br />
Anpassungsvorgänge des Organismus<br />
gemessen <strong>und</strong> in den Zusammenhang<br />
mit sportlicher Belastung, Beanspruchung<br />
<strong>und</strong> Leistungsfähigkeit gebracht<br />
werden. Das daraus ableitbare Ionenfluss-Chromatogramm<br />
des Serums charakterisiert<br />
schließlich eine Art „metabolischen<br />
Fingerabdruck”. Simon et al.<br />
2007 wiesen erstmals anhand einer<br />
Metabolomanalyse nach Ausdauertraining<br />
Folgendes nach: Sie detektierten spezifische<br />
Biomarker der Belastungsreaktion<br />
<strong>und</strong> der Erholung <strong>und</strong> konnten diese<br />
geschlechts-, gruppen- <strong>und</strong> individualspezifischen<br />
metabolischen Profilen<br />
zuordnen. Lehmann et al. identifizierten<br />
im Rahmen derselben Studie mittelkettige<br />
Acylcarnitine als dominierende Biomarker<br />
<strong>für</strong> die Fettverbrennung unterstützende,<br />
moderate Belastungen. Durch den positiven<br />
Effekt der Acylcarnitine auf das<br />
Muskelgewebe wurden eine metabolische<br />
Adaptation des Organismus an<br />
körperliche Aktivität postuliert sowie<br />
deren möglichen ges<strong>und</strong>heitsförderlichen<br />
Auswirkungen hervorgehoben.<br />
Yan et al. ermittelten 2009 anhand des<br />
metabolischen Phänotyps signifikante<br />
Unterschiede im Leistungsniveau von<br />
Ruderern. Die Assoziationen des metabolischen<br />
Profils mit der sportlichen<br />
Leistungsfähigkeit zeigten sich im Vergleich<br />
von Ruderern nach dreijähriger<br />
mit solchen nach siebenjähriger Trainingserfahrung.<br />
Die Athleten jüngeren<br />
Trainingsalters zeigten nach unterschiedlichen<br />
Trainingsintervallen signifikant<br />
geringere Konzentrationen von<br />
Harnsäure, Threonsäure <strong>und</strong> β-D-<br />
Methyl gluko pyrano siden sowie höhere<br />
Mengen an Glutaminsäuren <strong>und</strong> Valinen.<br />
Diese Studien bezeichnen interessante<br />
Ansätze <strong>für</strong> die Sportwissenschaft, da<br />
sie im Vergleich zur genetischen Testung<br />
weniger ethische Fragen aufwerfen<br />
<strong>und</strong> auch Ergebnisse liefern können,<br />
die sich prinzipiell klinisch, diagnostisch<br />
oder sogar therapeutisch verwenden lassen.<br />
Mit modernen Verfahren der molekularen<br />
Diagnostik liegt man physiologisch<br />
betrachtet auf einer sehr<br />
interessanten Ebene zwischen der genetischen<br />
Determination des Phänotypus<br />
<strong>und</strong> seiner reinen Beeinflussbarkeit<br />
durch Umweltfaktoren. Bislang weiß<br />
man allerdings genauso wenig wie bei<br />
der Anwendung der genetischen Tests,<br />
welche Varianzanteile einer sportlichen<br />
Leistung oder gar dessen Trainierbarkeit<br />
durch molekulare Parameter aufgeklärt<br />
werden können. Man kann nicht einmal<br />
durch die seit über 30 Jahren im Einsatz<br />
befindliche Leistungsdiagnostik mittels<br />
Laktat – ebenfalls ein Metabolit – eine<br />
diesbezüglich gesicherte Aussage treffen.<br />
Fazit<br />
Dennoch steht zu hoffen, dass man insbesondere<br />
mithilfe der Forschungsarbeit<br />
an molekularen Markern Abläufe des<br />
Körpers besser verstehen lernt <strong>und</strong> die<br />
Effekte des Sports auf den Körper wesentlich<br />
präziser erfassen kann. Auch<br />
wenn letztlich „nur Abfallprodukte“ ermittelt<br />
werden, so erschließt sich aus der<br />
molekularen Testung gegenüber der genetischen<br />
Screenings theoretisch ein viel<br />
höheres Nutzenpotenzial.<br />
Literatur bei der Autorin<br />
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medicalsports network 01.11
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Kombinationsgeräten besteht. Alle Geräte sind Medizinische<br />
Trainingsgeräte <strong>und</strong> arbeiten mit einem hydraulischen<br />
Widerstand. Das ist ideal <strong>für</strong> Schmerzpatienten: Die<br />
Bewegung kann an beliebiger Stelle beendet<br />
werden <strong>und</strong> es lastet kein Gewicht<br />
mehr auf dem Trainierenden.<br />
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<strong>für</strong> die Bewegungsrictungen<br />
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<strong>und</strong> Trainingsbereichen, bietet die aerolution nun ein weiteres<br />
praktisches Werkzeug <strong>für</strong> den aeroman® professional<br />
an. Neben einem Vergleich mehrerer Tests derselben Person<br />
können schnell <strong>und</strong> übersichtlich die Tests verschiedener<br />
Sportler z.B. innerhalb einer Mannschaft miteinander verglichen<br />
werden.<br />
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01.11 medicalsports network<br />
Optimaler<br />
Schutz<br />
Durch die sogenannte VA-<br />
CO12-Technologie passt der<br />
neue Helm von Valley wie angegossen,<br />
der Kopf ist optimal eingebettet.<br />
Dies ist nicht nur bequem,<br />
sondern auch Voraussetzung <strong>für</strong><br />
optimalen Schutz beim Aufprall. Das<br />
Innenkissen, gefüllt mit tausenden Kügelchen, passt sich unterschiedlichen<br />
Kopfformen <strong>und</strong> -größen automatisch an,<br />
ganz ohne Druckstellen. Bei einem Sturz wird die dynamische<br />
Energie des Aufpralls wie in einer Welle auf eine hohe Zahl<br />
an Kugeln verbreitet <strong>und</strong> damit auf eine große Fläche verteilt,<br />
der Schlag wird gedämpft.<br />
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45<br />
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ernährung<br />
Foto: istockphoto / TommL<br />
46<br />
Wenigtrinker im Winter gefährdet<br />
Trinkverhalten im Winter <strong>und</strong> im<br />
Sommer deutlich different<br />
Das Durstgefühl richtet sich nach dem<br />
aktuellen Wasserbedarf <strong>und</strong> wird sehr<br />
fein reguliert. Zumindest sollte es das.<br />
Doch oft ist das Durstempfinden unterdrückt,<br />
sei es durch eine langfristige Anpassung<br />
an temporäre Wasserdefizite<br />
oder durch eine Überlagerung anderer<br />
psychologischer Faktoren wie Stress,<br />
Leistungsdruck oder der Angst vor zu<br />
häufigen Toilettengängen. Im Winter<br />
scheint das Durstgefühl weiteren Einflüssen<br />
zu unterliegen. Denn 18,3 % aller<br />
Befragten der repräsentativen GfK-Untersuchung<br />
trinken wegen eines veränderten<br />
Durstgefühls im Winter generell<br />
weniger, vor allem weniger Mineralwasser<br />
(16,5 %, Mehrfachnennungen waren<br />
möglich). Deutlich mehr als die Hälfte<br />
(65 %) greift verstärkt zu warmen Getränken<br />
wie Tee <strong>und</strong> Kaffee. Und gut 25 %<br />
der Untersuchungsteilnehmer versuchen<br />
mit einem gesteigerten Konsum von<br />
Fruchtsäften <strong>für</strong> einen verbesserten Vitaminhaushalt<br />
zu sorgen.<br />
Dr. med. Johannes M. Peil, Dipl. oec. troph. Günter Wagner<br />
Wer in der kalten Jahreszeit warme<br />
Getränke vorzieht <strong>und</strong> dabei seinen Mineralwasserkonsum<br />
einschränkt, kann<br />
leicht den Überblick über seine Mineralstoffbilanz<br />
verlieren. Zwar sind Tee <strong>und</strong><br />
Kaffee nicht Mineralstoff frei <strong>und</strong> je<br />
nach Region können relevante Calciummengen<br />
im <strong>für</strong> die Zubereitung verwendeten<br />
Trinkwasser enthalten sein. Doch<br />
die Messwerte gelten nur am Ort der<br />
Messung, <strong>und</strong> das ist in der Regel das<br />
Wasserwerk. Zudem ist die Mineralisation<br />
des Trinkwassers den meisten nicht<br />
bekannt. Sportliche Aktive sollten jedoch<br />
einen Blick auf ihre Mineralstoffbilanz<br />
haben, da mit dem Schweiß entsprechende<br />
Mengen an Elektrolyten verloren<br />
gehen. Ein Mineralstoff reiches Mineralwasser<br />
erlaubt anhand der Deklaration<br />
auf dem Etikett den Überblick auf die<br />
Getränke bedingte Mineralstoffzufuhr<br />
zu behalten.<br />
Ist der Wasserbedarf im Winter tatsächlich<br />
geringer als im Sommer? Die<br />
allgemeinen Empfehlungen zur Trinkmenge<br />
sehen keine Unterschiede <strong>für</strong> die<br />
Über 80 % der Bevölkerung ändern im Winter<br />
ihr Trinkverhalten deutlich. Nicht immer in<br />
empfehlenswerter Weise, denn bei fast 20 %<br />
geht dies mit einer verminderten Gesamttrinkmenge<br />
einher, wie eine aktuelle Umfrage der<br />
Gesellschaft <strong>für</strong> Konsumforschung (GfK) im<br />
Auftrag von Hassia Mineralquellen dokumentiert.<br />
verschiedenen Jahreszeiten vor. Wo in<br />
den hiesigen Breiten die höhere Temperatur<br />
im Sommer <strong>für</strong> Schweiß bedingte<br />
Wasserverluste sorgt, da führt im Winter<br />
oft eine trockene Heizungsluft zu einem<br />
größeren Wasserbedarf.<br />
Trockene Sporthallenluft vergrößert<br />
Wasserbedarf<br />
Auch sportlich Aktive sind durch die<br />
trockene Luft in Sporthallen von dieser<br />
Problematik betroffen. Viele Sommer-<br />
Outdoorsportler wechseln im Winter das<br />
Terrain <strong>und</strong> sind in den unzähligen<br />
Sporthallen im ganzen Land aktiv. Doch<br />
schon klassische Hallensportler kommen<br />
selbst im Sommer nicht auf empfohlene<br />
Optimal-Trinkmengen. Eine Umfrage<br />
des Projekts Sport&Ernährung der<br />
Hochschule Fulda in Kooperation mit<br />
dem Institut <strong>für</strong> Sporternährung e.V.,<br />
Bad Nauheim, an hochleistungsaktiven<br />
Spielern eines osthessischen Tischtennisb<strong>und</strong>esligavereins<br />
brachte zutage, dass<br />
nur etwa ein Drittel der Aktiven tägliche<br />
Trinkmengen erzielt, wie sie <strong>für</strong> Sportler<br />
empfohlen werden. Mehr als 20 % der in<br />
die Befragung involvierten Spieler erreichte<br />
noch nicht einmal die empfohlene<br />
Gesamtwasserzufuhr <strong>für</strong> Nichtsportler<br />
von 35 ml/kgBM/d.<br />
Diese Übersicht legt nahe, dass die<br />
saisonalen Hallensportler wie z.B.<br />
Tennisspieler oder Beachvolleyballer im<br />
medicalsports network 01.11
Winter in noch geringerem Maße der<br />
optimalen Versorgung mit Wasser nahe<br />
kommen.<br />
Energiehalt von Fruchtsäften oft<br />
unterschätzt<br />
Wer im Winter regelmäßig vermehrt<br />
zum reinen Saft greift, beeinflusst seine<br />
Energiebilanz erheblich. Neben der Vitaminversorgung<br />
sind auch Mineralstoffe<br />
<strong>und</strong> Spurenelemente <strong>für</strong> ein intaktes Abwehrsystem<br />
mitverantwortlich, was viele<br />
Aktive oft nicht mit ins Kalkül ziehen.<br />
Eine Möglichkeit, den Wunsch nach<br />
Schutz vor Erkältungskrankheiten <strong>und</strong><br />
angemessener Energiezufuhr zu verbinden<br />
stellen Saftschorlen aus Fruchtsäften<br />
<strong>und</strong> Calcium <strong>und</strong> Magnesium haltigen<br />
Mineralwässern dar. Mit ihnen wird die<br />
Nährstoffdichte der Mineralstoffe deutlich<br />
verbessert <strong>und</strong> der Energiegehalt bei<br />
einem Mischungsverhältnis von 1:1 halbiert.<br />
Regelmäßig sportlich Aktiven<br />
empfiehlt sich zudem auf ein Calcium :<br />
Magnesium-Verhältnis von 2 : 1 im Mineralwasser<br />
zu achten. Da beide Elektrolyte<br />
in eben diesem Verhältnis in relevanten<br />
Mengen mit dem Schweiß<br />
verloren gehen, ist mit einem derartigen<br />
Mineralwasser die kompensierende<br />
Zufuhr leichter gewährleistet. Für eine<br />
angemessene regelmäßige Magnesiumversorgung<br />
spricht darüber hinaus, dass<br />
Magnesium positiv auf die psychische<br />
01.11 medicalsports network<br />
Stabilität wirken soll. Um den Winterblues<br />
zu vermeiden oder ihm zu entkommen<br />
ist eine individuell optimierte<br />
Magnesiumversorgung eine Gr<strong>und</strong>voraussetzung.<br />
Fazit<br />
Ein verändertes Trinkverhalten im Winter<br />
entspricht der natürlichen körperlichen<br />
Anpassung an die mit dem Winter verb<strong>und</strong>enen<br />
klimatischen Veränderungen.<br />
Allerdings führen die fortschrittlichen<br />
Sozialisations- <strong>und</strong> Lebensbedingungen<br />
in unseren Breiten zu Umgebungsfaktoren,<br />
auf die die Regulationsmechanismen<br />
des menschlichen Körpers noch<br />
nicht optimal adaptiert sind. Wer zu den<br />
fast 65% gehört, die im Winter verstärkt<br />
warme Getränke konsumieren, verliert<br />
leicht seine Mineralstoffbilanz aus dem<br />
Blick. Wegen des verminderten Durstgefühls<br />
im Winter insgesamt weniger zu<br />
trinken ist aufgr<strong>und</strong> der heutigen<br />
Alltagssituationen mit trockener Heizungsluft<br />
in warmen Büroräumen <strong>und</strong><br />
geheizten Sporthallen keine physiologisch<br />
sinnvolle Handlungsalternative.<br />
Und der regelmäßige, verstärkte Genuss<br />
von reinen Säften kann zu Problemen<br />
beim Gewichtsmanagement im Winter<br />
führen. Wer sich zeitgemäß versorgen<br />
will, greift daher auch im Winter bewusst<br />
<strong>und</strong> situationsspezifisch geplant zu<br />
mineralstoffreichen Mineralwässern. Sie<br />
Dr. Johannes M. Peil<br />
ist leitender Arzt der<br />
Sportklinik Bad Nauheim.<br />
Seit fast zwei Jahrzehnten<br />
betreut er Leistungs- <strong>und</strong><br />
Hochleistungssportler,<br />
wie Michael Schumacher,<br />
Nico Rosberg, Timo Glock,<br />
Timo Boll, Fabian Hambüchen<br />
<strong>und</strong> u.a..<br />
Nährstoffdichte<br />
Günter Wagner<br />
ist Ernährungswissenschaftler<br />
<strong>und</strong> Mitglied des<br />
Vorstandes am Institut<br />
<strong>für</strong> Sport ernährung e.V.,<br />
Bad Nauheim.<br />
ermöglichen es, den Überblick über die<br />
Calcium- <strong>und</strong> Magnesiumversorgung zu<br />
behalten, liefern Kalorien frei diese<br />
beiden wichtigen, auch <strong>und</strong> gerade bei<br />
sportlich Aktiven bedeutenden Mineralstoffe<br />
<strong>und</strong> unterstützen so den Wunsch,<br />
fit <strong>und</strong> ohne große Diätmaßnahmen in<br />
das Frühjahr starten zu können.<br />
■■ info@isonline.de<br />
Sie beschreibt die Menge eines einzelnen Nährstoffs<br />
in einem Lebensmittel im Verhältnis zum Energiegehalt<br />
dieses Lebensmittels. Die Nährstoffdichte ist<br />
definiert als Quotient aus Nährstoffgehalt <strong>und</strong> Brennwert<br />
des betreffenden Lebensmittels. Mit ihr können<br />
Lebensmittel in Bezug auf einen bestimmten oder<br />
auf mehrere Nährstoffgehalte verglichen <strong>und</strong> ihre<br />
Bedeutung <strong>für</strong> die Bedarfsdeckung am jeweiligen<br />
Nährstoff bestimmt werden.<br />
47
mix<br />
59. Jahrestagung VSOU<br />
28.04. – 01.05. Kongresshaus Baden-Baden<br />
Das Motto der Jahrestagung 2011 der Vereinigung<br />
Süddeutscher Orthopäden <strong>und</strong> Unfallchirurgen<br />
e.V. lautet: „Baden-Baden im<br />
Wandel der Zeiten“. Dieses Motto bezieht<br />
sich nicht nur auf die aktuelle Umbenennung<br />
der VSO in VSOU, sondern auf den stetigen<br />
Wandel, den diese orthopädische Traditionsveranstaltung<br />
in den letzten Jahren vollzogen<br />
hat. War es ursprünglich eine Veranstaltung<br />
48<br />
insbesondere <strong>für</strong> den niedergelassenen<br />
Orthopäden, haben sich die<br />
Zielgruppen <strong>für</strong> Baden-Baden erheblich<br />
ausgeweitet. Die Jahrestagung<br />
der VSOU, inzwischen der<br />
zweitgrößte orthopädisch-unfallchirurgische<br />
Kongress im<br />
deutschsprachigen Raum, möchte<br />
neben den niedergelassenen Fachärzten<br />
ebenso die in den Kliniken<br />
tätigen Ärzte sowohl in der Weiterbildung<br />
als auch im Facharztstatus<br />
ansprechen. In den einzelnen<br />
Vortragsblöcken wird es zu den<br />
wissenschaftlichen Schwerpunktthemen (Innovationen<br />
in Orthopädie <strong>und</strong> Unfallchirurgie,<br />
Reha, Osteologie, Schmerztherapie) wieder<br />
Übersichtsreferate von eingeladenen<br />
Referenten geben.<br />
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ein erfrischendes Bad im Meer? Ein relaxtes Badminton-<br />
Match nach Feierabend hinterm Haus mit BBQ im Anschluss?<br />
Allerdings können Fußverletzungen durch spitze Steine am<br />
Stand <strong>und</strong> im Meer sowie schwitzige Füße durch falsches<br />
Schuhwerk das Vergnügen schnell trüben. Glagla macht<br />
Schluss damit. Denn dank ihrer Technologie bescheren<br />
Glagla Schuhe einen herrlich belüfteten<br />
Fuß sowie einen stabilen Halt durch die<br />
rutschfeste Außensohle <strong>und</strong><br />
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Bad im kühlen Nass in nur<br />
wenigen Minuten. Der<br />
Sommer kann kommen…<br />
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medicalsports network 01.11
LauftippSAS Halbmarathon<br />
der TSG 78 Heidelberg<br />
Die Temperaturen beginnen wieder zu steigen, der Frühling<br />
naht <strong>und</strong> die neue Laufsaison steht vor der Tür. Das erste<br />
Rennen 2011 will wohl überlegt sein. Einen besonderen Tipp<br />
stellt dabei der SAS Halbmarathon in Heidelberg statt. Für<br />
3500 Läufer geht es quer durch die Heidelberger Altstadt mit<br />
Blick auf das weltberühmte Schloss. Auf hügeligen Terrain<br />
geht es dann weiter r<strong>und</strong> um die Studentenstadt. Für Einsteiger<br />
ist dieser Lauf zu anspruchsvoll, er führt über mindestens<br />
zwei steile Anstiege mit insgesamt etwa 400 Höhenmetern.<br />
Für erfahrene Läufer ist dieses Event allerdings ein echter<br />
Leckerbissen. In diesem Jahr findet er am 10. April statt, Meldebeginn<br />
ist Samstag, 19. Februar um 0:00Uhr. In den letzten<br />
Jahren waren alle Startplätze nach 2-3 Tagen ver geben, daher<br />
sollte man sich mit der Anmeldung beeilen.<br />
nn www.sashalbmarathon.tsg78-hd.de<br />
10.04.2011<br />
Foto: Angel Ponz, www.ponz.de<br />
01.11 medicalsports network 49
pilates<br />
Mind-Body<br />
Exercise<br />
Pilates als zusätzliche Trainingsform<br />
der funktionellen Fitness<br />
Stefania Della Pia – Programmdirektorin <strong>für</strong><br />
Ausbildung & Master Instructor Trainer <strong>für</strong> STOTT PILATES ®<br />
Fachleute haben sieben Faktoren <strong>für</strong> körperliche Leistungsfähigkeit ermittelt,<br />
die bei Athleten im Hinblick auf umfassende Trainingsmethoden <strong>und</strong> die Rehabilitation<br />
nach Sportverletzungen von entscheidender Bedeutung sind: Körperhaltung,<br />
Gleichgewicht, Beweglichkeit/Elastizität, Stabilität, Koordination, funktionelle<br />
Kraft <strong>und</strong> Ausdauer. Bei Pilates werden alle diese Faktoren angesprochen.<br />
Pilates ist sehr funktionell <strong>und</strong> sanft zu<br />
den Gelenken <strong>und</strong> stellt <strong>für</strong> jeden die<br />
perfekte Ergänzung seines Trainings<br />
oder Krafttrainings dar. Im Unterschied<br />
zu anderen Krafttrainingsprogrammen,<br />
die <strong>für</strong> Athleten entwickelt wurden, ist<br />
es auf die Tonisierung der Muskulatur<br />
ausgerichtet <strong>und</strong> verbessert so Ihr Gleichgewicht<br />
<strong>und</strong> Ihre Ausrichtung. Das<br />
Pilates training beginnt meistens in der<br />
Rückenlage, dann folgt die sitzende<br />
oder bei steigender Stabilität auch die<br />
stehende Position. Im Anschluss kann<br />
auf die Sportart übergegangen werden.<br />
So kann der Athlet seine Muskulatur<br />
trainieren bzw. neu trainieren <strong>und</strong> danach<br />
die Bewegungsmuster aus dem Trainingsbereich<br />
<strong>für</strong> die sportartspezifische<br />
Fertigkeit übernehmen.<br />
Erholung nach Verletzungen<br />
Besonders wirkungsvoll ist Pilates bei<br />
der Rehabilitation nach Verletzungen,<br />
da sie Athleten ein anspruchsvolles<br />
Training ohne Stoßbelastung oder über<br />
mäßiger Belastung bietet. Traditionelle<br />
Trainingsmethoden tragen dazu bei, die<br />
<strong>für</strong> eine spezifische Sportart erforderliche<br />
Muskulatur aufzubauen, berücksichtigen<br />
jedoch möglicherweise nicht<br />
die stabilisierende Muskulatur um die<br />
Gelenke oder den Rumpf herum. Oftmals<br />
wird ein Muskel ausgewählt <strong>und</strong><br />
die Übungen werden so entwickelt, dass<br />
dieser Muskel isoliert wird, üblicherweise<br />
in einer einfachen Bewegungsebene.<br />
Pilatesübungen können jedoch komplexer<br />
als traditionelle Bewegungen sein <strong>und</strong><br />
werden deshalb eine größere Menge an<br />
Muskelgruppen ansprechen, oder sie<br />
werden dieselben Muskeln aus vielen<br />
verschiedenen Winkeln <strong>und</strong> mit einer<br />
Vielzahl unterschiedlicher Bewegungsumfänge<br />
beanspruchen.<br />
Training des Körperzentrums<br />
Die Kräftigung des Körperzentrums<br />
bildet einen wesentlichen Bestandteil<br />
bei jeglicher Vorbeugung gegen Verletzungen,<br />
in der Rehabilitation oder bei<br />
Sportprogrammen. Ein starkes Körperzentrum<br />
sorgt <strong>für</strong> eine dynamische Verbindung<br />
zwischen Ober <strong>und</strong> Unterkörper<br />
<strong>und</strong> entlastet übermäßig belastete periphere<br />
Gelenke. Bei Athleten fördert ein<br />
stabiles Körperzentrum eine Leistungssteigerung,<br />
da es eine feste Stütze bildet,<br />
durch welche die oberen <strong>und</strong> unteren<br />
Extremitäten Kraft zum Laufen, Werfen,<br />
Rudern oder Springen erzeugen können.<br />
Im Gegensatz zu anderen anspruchsvollen<br />
Krafttrainingsprogrammen,<br />
die oftmals darauf ausgerichtet sind,<br />
Muskelmasse zu produzieren, liegt der<br />
Schwerpunkt von Pilates auf der Ausbalancierung<br />
der Muskulatur um die Gelenke<br />
herum <strong>und</strong> auf der Verbesserung der<br />
ganzheitlichen Ausrichtung <strong>und</strong> Elastizität.<br />
Der Fokus auf das Trainieren der<br />
Körpermitte ist äußerst wichtig, um optimale<br />
Ergebnisse <strong>und</strong> Leistungen zu erzielen.<br />
Basistraining<br />
Pilatesübungen können problemlos in<br />
die üblichen Trainingsprogramme ein<br />
50 medicalsports network 01.11
gegliedert werden. An einem Tag mit<br />
geringer Belastung, an einem Erholungstag<br />
oder an einem Tag, an dem<br />
Fertigkeiten trainiert werden, stellt die<br />
Pilatesmethode eine hervorragende<br />
Möglichkeit dar, um die neuromuskuläre<br />
Koordination <strong>und</strong> die geeignete Zusammenarbeit<br />
der Muskulatur zu trainieren.<br />
Als weitere Option kann die Aufwärmphase<br />
um einige Pilatesübungen ergänzt<br />
werden.<br />
„Obwohl das Körperzentrumstraining<br />
eine Art Schlagwort in der Fitnessindustrie<br />
darstellt, findet die tatsächliche<br />
Definition des Begriffs in der Medizin<br />
<strong>und</strong> Rehabilitation als Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong><br />
die Rekonditionierung der Stützmuskulatur<br />
des Körpers breite Anerkennung“,<br />
erklärt Lindsay G. Merrithew, Präsident<br />
<strong>und</strong> CEO von Merrithew Health &<br />
Fitness. „Die Fokussierung auf das<br />
Körperzentrum, die richtige Ausrichtung<br />
<strong>und</strong> die gute Haltung, die Pilates<br />
durch seine zahlreichen Bewegungsvariationen<br />
mit oder ohne spezielle Geräte<br />
bietet, kann der Athlet auf natürliche<br />
Art <strong>und</strong> Weise auf seine normale Lebensweise<br />
übertragen.” Gr<strong>und</strong>lage des<br />
Übungssystems ist das Mattentraining<br />
(„Matwork”). Alle Basisübungen sind so<br />
ausgearbeitet, dass spezielle Muskelgruppen<br />
auf eine ganz bestimmte Art<br />
<strong>und</strong> Weise angesprochen werden. Es<br />
gibt eine Vielzahl von Übungen, die auf<br />
Matten, die in einem Fitnessstudio zu<br />
finden sind, ausgeübt <strong>und</strong>/oder angepasst<br />
werden können <strong>und</strong> die ein bereits<br />
festgelegtes Trainingsprogramm ergänzen<br />
können. Bei Teilnehmern mit<br />
typischen Haltungsungleichgewichten<br />
könnten einige beliebte Pilatesübungen<br />
bei falscher Ausführung den unteren<br />
Rücken belasten, daher ist es wichtig,<br />
dass die Trainer richtig da<strong>für</strong> ausgebildet<br />
wurden, komplexere Übungen zu zeigen.<br />
Leichte Geräe, wie z. B. ToningBälle<br />
mit 1lb, 2lb oder 3b, tragen dazu bei, die<br />
kinetische Kette zu schließen, das propriozeptive<br />
Bewusstsein zu stärken <strong>und</strong><br />
eine größere Herausforderung bei den<br />
Übungen zu bieten, indem das Gewicht<br />
erhöht oder die Stützunterlage destabilisiert<br />
wird. Das auf Matten basierende<br />
Programm kann auch mithilfe anderer<br />
kleiner Geräte, wie z. B. Mini Stability<br />
Balls, Fitness Circles® <strong>und</strong> Flex<br />
Band®, variiert werden.<br />
Fazit<br />
Wenn alle muskulären Systeme rechtzeitig<br />
<strong>und</strong> koordiniert zusammenarbeiten,<br />
können Athleten ihre Kraft,<br />
Fertigkeiten, Koordination <strong>und</strong> biomechanische<br />
Effizienz erheblich steigern.<br />
Pilates ist auf eine Verbesserung<br />
der Stabilisation des LendenBecken<br />
Bereichs ausgerichtet. Deshalb wird sich<br />
eine bessere Körperzentrumsstabilität<br />
auch auf die Athletik auswirken, dabei<br />
werden das Risiko von Verletzungen<br />
reduziert <strong>und</strong> eine Leistungssteigerung<br />
erreicht.<br />
nn www.merrithew.com<br />
01.11 medicalsports network 51<br />
Foto: STOTT PILATES ® photography © Merrithew Corporation
52<br />
Christoph Lukas<br />
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> Oberarzt im Reha-Zentrum Hess in Bietigheim-<br />
Bissingen mit begleitender Privatpraxis<br />
www.drlukas.de<br />
network<br />
> Mannschaftsarzt EnBW Ludwigsburg<br />
(1. B<strong>und</strong>esliga Basketball)<br />
> Vorsitzender der Deutschen Basketballärzte<br />
„Basket Docs“<br />
> Verbandsarzt <strong>und</strong> Anti-Doping-Beauftragter<br />
des Basketballverbandes Baden Württemberg<br />
> Mannschaftsarzt SGBBM Bietigheim<br />
(Handball: 1. Liga Damen, 2. Liga Herren)<br />
Eine gute Orthese sollte<br />
> eine ausreichende Stabilität bieten<br />
> das propriozeptive System ansprechen<br />
> ein subjektives Stabilitätsgefühl vermitteln<br />
> guten Tragekomfort, Passform <strong>und</strong><br />
Fixierung bieten<br />
> die sportliche Leistungsfähigkeit<br />
möglichst wenig beeinträchtigen<br />
> von geringem Gewicht <strong>und</strong> Volumen<br />
> sein eine lange Lebensdauer aufweisen<br />
> aus hygienischen Gründen waschbar sein.<br />
orthopädie<br />
Orthesenversorgung<br />
am Sprunggelenk<br />
Dr. med. Christoph Lukas,<br />
Oberarzt im Reha-Zentrum Hess, Bietigheim-Bissingen<br />
Verletzungen am Sprunggelenk sind die häufigsten Sportverletzungen<br />
überhaupt. Je nach Sportart machen Bandverletzungen bis zu 50 %<br />
aller Verletzungen aus, wobei besonders häufig Ballsportarten betroffen<br />
sind. Es handelt es sich um keine „Bagatellverletzung“, obwohl die<br />
Sportler meist schnell wieder einsatzfähig sind. Oft verbleiben Restbeschwerden<br />
wie zum Beispiel ein Instabilitätsgefühl, zudem besteht<br />
ein großes Rezidivrisiko.<br />
7580 Prozent der Sportler verletzen<br />
sich erneut, meist innerhalb des ersten<br />
Jahres. Daher sollte beim Sport <strong>für</strong> ein<br />
Jahr ein entsprechender Schutz getragen<br />
werden, hier<strong>für</strong> kommen Tapes <strong>und</strong><br />
Orthesen in Frage. Begleitend soll<br />
selbstverständlich auch sensomotorisches<br />
Training durchgeführt werden,<br />
aus Platzgründen wird hierauf jedoch<br />
nicht näher eingegangen.<br />
Nachteile der Tapes sind, neben den<br />
Kosten, die während der Belastung<br />
nachlassende Stabilität sowie Hautreizungen.<br />
Somit ist die Orthese auf<br />
lange Sicht hin die sicherste, günstigste<br />
<strong>und</strong> schonendste Methode der passiven<br />
<strong>Prävention</strong>. Verschiedene Studien<br />
zeigten, dass Orthesen die Häufigkeit<br />
von Sprunggelenksverletzungen um bis<br />
zu 47 Prozent reduzieren können.<br />
Zudem zeigte sich, dass sie keinen<br />
nachweisbaren Einfluss auf die Leistungen<br />
bei basketballspezifischen Fertigkeiten<br />
wie Springen <strong>und</strong> Laufen mit<br />
Richtungswechseln haben. Teilweise<br />
wurde sogar eine Leistungsverbesserung<br />
beobachtet. Nicht verschweigen sollte<br />
man, dass es auch Studien gibt, die von<br />
einer geringen Reduktion der Sprintfähigkeit<br />
<strong>und</strong> Sprunghöhe berichten.<br />
Diese Einschränkung ist jedoch so gering,<br />
dass sie nicht gegen das prophylaktische<br />
Tragen einer Orthese spricht.<br />
Durch Stimulation von Hautrezeptoren<br />
beim Tragen einer Orthese kann<br />
vermutlich die Propriozeption verbessert<br />
werden, was bei funktionell instabilen<br />
Sprunggelenken zu einer Leistungsverbesserung<br />
führen kann.<br />
So stellt z. B. die A.S.O.®Knöchelorthese<br />
der Firma Basko <strong>für</strong> uns eine<br />
bewährte Lösung dar. Neben der prophylaktischen<br />
Nutzung im Profisport<br />
(Basketball, Handball, Tennis etc.)<br />
eignet sie sich auch hervorragend zur<br />
Behandlung von akuten Verletzungen.<br />
Nach Ausheilen der Verletzung können<br />
dann die seitlichen Plastikstabilisatoren<br />
entfernt werden, um die Knöchelorthese<br />
als Rezidivschutz <strong>für</strong> den Sport zu<br />
verwenden.<br />
Literatur beim Verfasser<br />
nn Lukas@drlukas.de<br />
medicalsports network 01.11
Berliner<br />
Rückblicke<br />
Vom 26. – 29. Oktober 2010 fand im Internationalen Congress<br />
Center in Berlin der Deutsche Kongress <strong>für</strong> Orthopädie<br />
<strong>und</strong> Unfallchirurgie (DKOU) statt. Der Kongress stand unter<br />
dem Motto „Innovation, Sicherheit, Zuverlässigkeit“. Schwerpunkte<br />
waren unter anderem die Patientensicherheit, die Zuverlässigkeit<br />
der wohnortnahen <strong>und</strong> fachärztlichen Versorgung<br />
sowie Innovationen bei Behandlungsverfahren <strong>und</strong><br />
Operationen. Der diesjährige Kongress findet vom 25. – 28.<br />
Oktober statt. Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />
nn www.dkou.de<br />
Am 22. November 2010 fand im Berliner Olympiastadion das<br />
7. Symposium Hochleistungssport statt. Veranstaltet von der<br />
VBG <strong>und</strong> dem Unfallkrankenhaus Berlin kamen über 700<br />
Ärzte, Vereinsverantwortliche <strong>und</strong> Physiotherapeuten unter<br />
dem Motto „Fit <strong>für</strong> den Wettkampf zusammen“.<br />
Im Fokus stand die Frage, welche Kriterien bei der Beurteilung<br />
von Wettkampffähigkeit eine Rolle spielen. So<br />
referierte beispielsweise Dr. Raymond Best, Teamarzt des VfB<br />
Stuttgart, über Return to play – den Entscheidungs prozess aus<br />
mannschaftsärztlicher Sicht. Inhalte <strong>und</strong> Termin des 8. Symposiums<br />
Hochleistungssport finden Sie in Kürze auf<br />
nn www.sportsymposium.de<br />
><br />
01.11 medicalsports network 53<br />
A.S.O. ®<br />
Knöchelorthesen<br />
Das Rezept <strong>für</strong> Sportler!<br />
Neben dem Einsatz nach Verletzungen ‒ alternativ<br />
zum Tape ‒ wird die A.S.O. ® primär zur Rezidivprophylaxe<br />
beim Training <strong>und</strong> im Wettkampf<br />
getragen.<br />
So können sich<br />
die Sportler zu<br />
100 Prozent auf<br />
ihre Leistung<br />
konzentrieren.<br />
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Renommierte Handball- <strong>und</strong> Basketball-<br />
Mannschaften vertrauen auf die A.S.O. ® .<br />
Erfahrungsberichte <strong>und</strong> Filme unter<br />
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Tel.: (040) 85 41 87-0 • E-Mail: verkauf@basko.com • www.basko.com
therapie<br />
Hochwertiger<br />
Strom<br />
Modulierte Mittelfrequenzelektrotherapie<br />
Dr. med. Evren Atabas, Facharzt <strong>für</strong> physikalische <strong>und</strong> rehabilitative Medizin, Bonn<br />
Es gibt unterschiedliche elektrotherapeutische Behandlungsformen, die zur <strong>Therapie</strong><br />
von Erkrankungen/Verletzungen, aber auch zum Muskelaufbau eingesetzt werden.<br />
In erster Linie werden Ströme im Niedrigfrequenzbereich eingesetzt. Zu den<br />
populärsten gehören Reizstrom <strong>und</strong> TENS im schmerztherapeutischen Sektor<br />
sowie EMS zur Stimulation von paretischer Muskulatur <strong>und</strong> zum Muskelaufbau.<br />
54 medicalsports network 01.11
Bei der modulierten Mittelfrequenzelektrotherapie (MET)<br />
werden auf eine mittelfrequente Rechteck-Trägerwelle von<br />
2 kHz niederfrequenter Rechteck-Strom (1-100 Hz) sowie<br />
synchron schwellender Trapezstrom (1-100 Imp/min) in<br />
echter <strong>und</strong> paralleler Amplitudenmodulation aufmoduliert.<br />
Die mittelfrequente Trägerwelle kann im Gegensatz zur Niederfrequenz<br />
(Reizstrom/TENS/EMS) tiefer in das zu behandelnde<br />
Gewebe eindringen <strong>und</strong> somit die betroffene Muskulatur<br />
direkt beeinflussen. Aufgr<strong>und</strong> dieser Eigenschaft werden<br />
ganze Muskelgruppen sowie auch die gesamte Muskelkette<br />
funktionell behandelt <strong>und</strong> physiologisch aktiviert. Durch unterschiedliche<br />
Parametereinstellungen können schmerztherapeutische,<br />
muskelaktivierende <strong>und</strong> tonussenkende Effekte erzielt<br />
werden. Die MET vereinigt so die niederfrequente Mittelfrequenz-<strong>Therapie</strong><br />
(Interferenz, interne Amplitudenmodulation,<br />
Amplipuls „russische Stimulation“) <strong>und</strong> die direkte Mittelfrequenz-<strong>Therapie</strong><br />
(Wymoton-Schwellstrom) in einem Signal.<br />
In der praktischen Anwendung zeigt die MET im Bereich<br />
der Schmerztherapie sowie in der positiven Beeinflussung von<br />
Muskelgewebe viel versprechende Ergebnisse, die bei der Betreuung<br />
von Sportlern nützlich sein können. Eine akut auftretende<br />
Lumbalgie (um nur ein mögliches Beispiel zu nennen) kann<br />
einen Sportler sowohl in der Vorbereitungs- als auch in der<br />
Wettkampfphase in seiner Leistungsfähigkeit extrem behindern.<br />
Eine schnelle <strong>und</strong> effiziente Intervention seitens des betreuenden<br />
ärztlichen sowie physiotherapeutischen Teams ist in diesem<br />
Fall äußerst wichtig.<br />
Nun hat sich in der Praxis wie auch bei wissenschaftlicher<br />
Evaluation von MET gezeigt, dass bei Patienten mit einer<br />
akuten Lumbago direkt nach der ersten MET eine Schmerzreduktion<br />
von 63,09 % zu verzeichnen war (p
therapie<br />
56<br />
Nerven-<br />
Hemmung<br />
1. Amplituden-Modulation<br />
Niederfrequenz<br />
Das -Modell<br />
Volumen-<br />
Aktivierung<br />
Mittelfrequenz<br />
Trägerwelle<br />
MET- Modulationsstrom<br />
3. Amplituden (Misch-) Modulation<br />
des Musculus erector spinae im Segment<br />
L5 paravertebral gemessen. Zusätzlich<br />
wurde seitens des Patienten der<br />
Schmerz mithilfe einer visuellen Analogskala<br />
bewertet. Es zeigten sich eine<br />
42-prozentige Tonusabnahme von initial<br />
9,87 ± 1,92 auf 5,77 ± 2,27 Mikrovolt<br />
(p
Die MET vereint im Gr<strong>und</strong>e drei Ströme mit ihren herausragenden<br />
Wirkungen, ohne dass deren jeweilige Nachteile in Kauf genommen<br />
werden müssen.<br />
> Die Mittelfrequenzwirkung an sich wurde bereits von Gildemeister festgehalten <strong>und</strong><br />
später von Prof. Senn, Prof. Lange <strong>und</strong> anderen <strong>für</strong> die Lehre genauer erforscht <strong>und</strong><br />
dokumentiert. Die Mittelfrequenz an sich wirkt auf alle durchströmten Gewebe<br />
aktivierend, erhöht maßgeblich die Stoffwechselaktivität <strong>und</strong> führt so zu einer<br />
Vitalisierung der Gewebe.<br />
> Die Niederfrequenzmodulation regt Aktionspotenziale an den motorischen Nerven<br />
(wahlweise auch an den sensiblen Nerven) an <strong>und</strong> lässt so eine gezielte Integration<br />
der Motoneuronen in das Training zu.<br />
> Die Schwellmodulation an sich hat nun eine ganz besondere Muskelwirkung.<br />
Sie macht ein Triggern der Calziumionen in der Muskelfaser möglich <strong>und</strong> bewirkt<br />
so eine direkte Stimulation von Muskelkontraktionen – ohne nötige Reizung von<br />
motorischen Nerven (Dadurch wird z.B. erstmals auch Hypertrophie durch EMS<br />
möglich.).<br />
Wesentliche Vorteile der MET in Sport <strong>und</strong> Sportmedizin<br />
> Die MET kann nicht nur <strong>für</strong> Krafttraining <strong>und</strong> Muskelaufbau genutzt werden,<br />
sondern bietet zusätzlich die Möglichkeit, durch die intensive Gewebeaktivierung<br />
eine deutliche Verkürzung der Regenerationszeiten (z.B. nach harten Trainingseinheiten<br />
oder zwischen Wettkämpfen) zu bewirken. Erstmals kann man durch<br />
gezieltes Nutzen der Mittelfrequenzwirkung Schlacken, Laktat <strong>und</strong> Abfallprodukte<br />
aus dem Zellstoffwechsel verstärkt aus den Geweben ausleiten <strong>und</strong> durch leichte<br />
Belastungen in den <strong>für</strong> die jeweilige Sportart nicht benötigten Muskeln zeitgleich<br />
abbauen. So können Regenerationszeiten deutlich verkürzt werden <strong>und</strong> es drängt<br />
sich die Überlegung auf, ob es z.B. in diversen Sportarten (z.B. im Fußball) nicht<br />
sogar Sinn machen könnte, die MET in der Halbzeitpause einzusetzen.<br />
> In Verletzungssituationen bietet die MET die Chance, Muskulatur voll leistungsfähig<br />
zu halten <strong>und</strong> zeitgleich das verletzte Gewebe bei der Regeneration zu unterstützen.<br />
> Die MET ermöglicht es, hochintensives Muskeltraining zu betreiben, ohne zusätzliche<br />
Belastung auf die Gelenke <strong>und</strong> Strukturen zu bringen. Durch das zeitgleiche<br />
Trainieren aller Skelettmuskeln kann es den zeitlichen Aufwand <strong>für</strong> Krafttraining<br />
deutlich verringern.<br />
> MET kann Muskeln entspannen, den Abtransport von Schlacken aus dem Muskelgewebe<br />
optimieren <strong>und</strong> zeitgleich die Versorgung mit Sauerstoff <strong>und</strong> Nährstoffen<br />
maximieren. Daraus ergibt sich, dass EMS mit der MET unter anderem<br />
Muskel(faser)verletzungen hocheffektiv vorbeugen kann.<br />
01.11 medicalsports network<br />
57<br />
Ges<strong>und</strong>e<br />
ErfolGsaussichtEn<br />
Berufsbegleitend weiterbilden<br />
Fitnessökonom (FH)<br />
Fachwirt <strong>für</strong> <strong>Prävention</strong> <strong>und</strong><br />
Ges<strong>und</strong>heitsförderung (IHK)<br />
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Nur <strong>für</strong> Frauen<br />
Männer, Finger weg! Das neue Women-Shaping-Protein von Mark<br />
Warneckes Sporternährungsmarke AMSPORT wurde eigens <strong>für</strong> die<br />
spezifischen Bedürfnisse von Frauen beim Fitnesstraining entwickelt.<br />
Der reduzierte Kohl enhydratgehalt gibt dem Körper nach dem<br />
Workout ausreichend Energie zurück. Die Proteine zügeln den Hunger<br />
<strong>und</strong> sind wichtig <strong>für</strong> das allgemeine Wohlbefinden. Mit L-Carnitin,<br />
dem Transporter <strong>für</strong> die Fettverbrennung, kann das Training zudem<br />
besser wirken. Direkt nach dem Sport eingenommen, hilft das<br />
Women-Shaping-Protein also, Hunger zu unterbinden <strong>und</strong> den<br />
gewünschten Fett-weg-Nachbrenn-Effekt zu unterstützen – <strong>für</strong> ein straffes<br />
Körperbild. Erhältlich in der Geschmacksrichtung Mango-Maracuja-Joghurt.<br />
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Trigger Point<br />
Technologiepaket<br />
Beim Nirvana 7 von Mizuno wurden in der Passform<br />
winzige Details verändert, die sich insgesamt zu einem<br />
perfekten Sitz fügen <strong>und</strong> alle Testläufer begeisterten.<br />
Außerdem bietet der neue Premiumschuh ein noch<br />
r<strong>und</strong>eres Abrollverhalten als sein Vorgänger. Dank<br />
„New Smooth Ride“ flext der Schuh bis zu einem<br />
bestimmten Winkel sehr leicht, bietet dann jedoch die <strong>für</strong> einen<br />
effektiven Abdruck nötige Härte. Fazit: noch besserer Sitz, optimaler<br />
Kraftschluss <strong>und</strong> ein Leichtgewicht in seiner Klasse! ■■ www.mizuno.eu<br />
Der neuartige Foamroller Grid besteht aus einer harten<br />
Innen- <strong>und</strong> einer softeren Außenrolle, der von einem Gitternetz<br />
aus Vertiefungen in unterschiedlichen Abständen<br />
durchzogen ist. Durch dieses besondere Design unterscheidet<br />
er sich nicht nur deutlich von bisherigen am<br />
Markt erhältlichen Foamrollern, sondern es kann das<br />
Intensitätslevel allein durch eine neue Positionierung<br />
verändert werden. Dabei erlaubt die harte Innenrolle sogar Core-Workouts, bei denen der Grid komplett belastet<br />
wird. Besonders zur Behandlung der unteren Extremitäten, dem oberen <strong>und</strong> unteren Rücken sowie zur gesamten Rumpfstabilisation<br />
bietet sich der Grid an.<br />
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Komfortable<br />
Alternative zum<br />
Tapeverband<br />
Schon eine unachtsame Bewegung<br />
beim Sport genügt <strong>und</strong> eine schmerzhafte<br />
Knöchelverletzung kann die<br />
Folge sein. Zur <strong>Therapie</strong> eignet sich<br />
hier u.a. die A.S.O. ® .-Knöchelorthese.<br />
Sie stabilisiert <strong>und</strong> unterstützt den<br />
Knöchel ähnlich wie ein Tapeverband.<br />
Im Leistungs-/Profisport wird die<br />
A.S.O. ® primär zur Verhütung von<br />
Verletzungen beim Training <strong>und</strong> im<br />
Wettkampf getragen.<br />
■■ www.aso-orthese.de<br />
58 medicalsports network 01.11<br />
Foto: Transatlantic Fitness GmbH
Foto: Transatlantic Fitness GmbH<br />
Handy Cure Soft-Laser –<br />
Schmerztherapie <strong>für</strong> zuhause<br />
Soft-Lasergeräte werden schon lange erfolgreich z.B. bei<br />
Überlastungserscheinungen (Tennisellenbogen) oder Sportverletzungen<br />
eingesetzt. Handy Cure vereint nun vier<br />
verschiedene Komponenten <strong>und</strong> nutzt deren Synergie: Soft-<br />
Laserstrahl, Infrarotstrahlung, sichtbares Rotlicht <strong>und</strong><br />
statisches Magnetfeld. Eine Anwendung dauert lediglich<br />
5 Minuten, <strong>und</strong> durch das handliche, akkubetriebene Gerät<br />
kann diese überall erfolgen.<br />
■■ www.handy-cure.de<br />
Ganzkörper-Workout<br />
Mit einer bis dato nie erreichten Intensität trainiert der<br />
TRX ® Suspension Trainer ® Kraft, Koordination, Gleichgewicht,<br />
Stabilität <strong>und</strong> Ausdauer in einem. Mit Fußschlaufen,<br />
Schnellverstellungen <strong>für</strong> die Gurtlänge <strong>und</strong> komfortablen<br />
Griffen ermöglicht das Tool ein komplettes Workout. Anders<br />
als bei herkömmlichen Elastikbändern entsteht der Kraftaufwand<br />
dabei nicht durch Dehnung, sondern durch den<br />
Widerstand des eigenen Körpergewichts gegen die Schwerkraft.<br />
Neben einem gezielten Muskeltraining verbessern<br />
ausgewählte TRXÜbungen auch die Gelenkstabilität<br />
<strong>und</strong> trainieren intensiv die Rumpf- <strong>und</strong> Rückenmuskulatur.<br />
Ebenso sind ausgewogene Konditions-, Flexibilitäts-<br />
<strong>und</strong> Beweglichkeitstrainings mit dem TRX problemlos<br />
durchführbar. Wichtiger Nebeneffekt aller<br />
Übungen: Verletzungen wird dauerhaft<br />
vorgebeugt.<br />
01.11 medicalsports network<br />
■■ www.transatlantic-fitness.com<br />
Innovative Alternative<br />
Es kommt nicht immer auf die Größe an. Wenn<br />
sich Spitzenforschung aus der Raumfahrt mit<br />
Erfahrungen aus der östlichen Medizin <strong>und</strong> den<br />
Erkenntnissen der modernen Wissenschaft<br />
verbinden, können Innovationen auch in kleinen<br />
handlichen Geräten Platz finden.<br />
Genau das verspricht die Dynamische Elektro-Neuronale<br />
Stimulation (DENS), die in der Einwirkung mit kurzen elektrischen<br />
Impulsen auf bestimmte biologisch aktive Reflexzonen<br />
<strong>und</strong> Reflexpunkte besteht. Während der Behandlung, z.B.<br />
von Muskelverletzungen, Zerrungen <strong>und</strong> Schmerzen,<br />
werden diese Impulse ständig der Veränderung<br />
des Hautwiderstandes im Bereich der Elektroden<br />
entsprechend der Reaktion des<br />
Körpers auf die <strong>Therapie</strong> angepasst. Die<br />
Neuartigkeit der Methode besteht in der<br />
differenzierten Auswahl der Einwirkzonen<br />
<strong>und</strong><br />
in der dynamischen Optimierung der<br />
therapeutischen Einwirkung während<br />
der Behandlung zur Behebung von<br />
Funktionsstörungen <strong>und</strong> zur Beseitigung<br />
von Schmerzen.<br />
Das DiaDENS-PCM / EU / G1<br />
Gerät ist zur therapeutischen, nicht invasiven<br />
Behandlung biologisch aktiven<br />
Zonen <strong>und</strong> Punkten mittels des DENS-<br />
Verfahrens gedacht. Es wurde speziell<br />
<strong>für</strong> Ambulanz, unterwegs <strong>und</strong> Heimgebrauch<br />
konzipiert <strong>und</strong> kann effektiv<br />
zur Prophylaxe <strong>und</strong> auch <strong>für</strong> die<br />
Behandlung einer ganzen Reihe von<br />
Erkrankungen eingesetzt werden.<br />
Die Vorteile sind:<br />
> Nichtinvasiv<br />
> Hohe Effizienz<br />
> Klinisch erprobt<br />
> Nichtmedikamentös<br />
> Einfache Anwendung<br />
> Selten Kontraindikationen<br />
> Breites Indikationsspektrum<br />
> Nach EU-Norm zertifiziert<br />
■■ www.denasms.de<br />
59
football<br />
Peyton Manning<br />
Am 06. Februar ist es soweit, wie jedes<br />
Jahr findet die inoffizielle „Weltmeisterschaft“<br />
im Football statt. Bis zu 140<br />
Millionen US-Amerikaner sitzen dann<br />
wieder gebannt vor dem TV, hinzu<br />
kommen mehr als 200 Millionen Zuschauer<br />
weltweit. Das größte Einzelsportereignis<br />
der Welt bietet aber auch<br />
neben dem Platz großes Entertainment.<br />
Denn mindestens genauso heiß wie<br />
über das Spiel wird auch über die Werbung<br />
diskutiert. Im letzten Jahr kosteten<br />
30 Sek<strong>und</strong>en Werbung während des<br />
Matches drei Millionen Dollar. Dabei<br />
geben sich große Firmen der USA die<br />
Klinke in die Hand, produzieren Werbespots<br />
eigens <strong>für</strong> das Spiel. Auch<br />
Deutschland wird dieses Jahr vertreten<br />
sein – Mercedes Benz gibt sein Super<br />
Bowl-Werbedebüt. Eine Menge Geld<br />
ist dabei im Umlauf, das scheint jedoch<br />
schon lange keine Rolle mehr beim<br />
Football zu spielen. Interessanter werden<br />
vor allem die Spieler, die sich auf dem<br />
Platz herumtreiben. So stand z.B. Brett<br />
Foto: wikipedia © Cpl. Michelle M. Dickson<br />
Randy Moss<br />
Super Bowl –<br />
Entertainment pur<br />
Kaum ein Thema wird in den USA so heiß diskutiert wie der Super Bowl, das Finale der National<br />
Football League (NFL). Er erreicht beinahe jährlich die höchsten Einschaltquoten in den USA<br />
<strong>und</strong> ist auch – abgesehen vom sportlichen Bereich – ein absolutes Großereignis.<br />
Favre, zuletzt Quarterback der Minnesota<br />
Vikings, 18 Jahre am Stück in<br />
jedem Spiel auf dem Feld <strong>und</strong> das mit<br />
teilweise gebrochenen Knochen <strong>und</strong><br />
zwischenzeitlichem Rücktritt. Oder<br />
auch Michael Vick, der dieses Jahr<br />
seinen erneuten Durchbruch in der<br />
NFL feiern konnte. Zuletzt<br />
saß der Quarterback der Philadelphia<br />
Eagles 23 Monate im<br />
Gefängnis, weil er in seinem<br />
Haus illegale H<strong>und</strong>ekämpfe hat<br />
stattfinden lassen. Er ist aber<br />
bei Weitem nicht der einzige<br />
Vorbestrafte der NFL. Etwas<br />
anders als in unserer B<strong>und</strong>esliga,<br />
in der die meisten einen Skandal<br />
heraufbeschwören, wenn ein<br />
Fußballer Lotto spielt.<br />
Unser Resümee<br />
Auch wer sich bislang noch nicht<br />
<strong>für</strong> Football interessiert, sollte<br />
sich mal darauf einlassen, langweilig<br />
wird es nie. Die ARD<br />
Tom Brady<br />
überträgt, wie auch in den Jahren zuvor,<br />
in der Nacht von Sonntag, 06. Februar<br />
auf Montag, 07. Februar das Spektakel<br />
live im deutschen Fernsehen. Wach<br />
bleiben lohnt sich!<br />
nn MAM<br />
Michael Vick<br />
60 medicalsports network 01.11<br />
Foto: wikipedia © Keith Allison from Baltimore, USA<br />
Foto: wikipedia © Keith Allison from Baltimore, USA<br />
Foto: wikipedia © Keith Allison from Baltimore, USA
Dioxine & Co.<br />
Gehören Sie auch zu den Personen, die sich wegen dem<br />
Dioxin-Skandal gerade furchtbar aufregen <strong>und</strong> sich um<br />
die Ges<strong>und</strong>heit Sorgen machen? Wir haben es aber auch<br />
wirklich nicht leicht.<br />
BSE, Schweinepest, Gammelfleisch,<br />
Vogelgrippe <strong>und</strong> nun auch noch Dioxine.<br />
Wann immer solche Skandale auftreten,<br />
werden die Rufe nach strengeren<br />
Kontrollen lauter. Ganz so, als ob damit<br />
alle Probleme aus der Welt geräumt<br />
wären. Zu oft wird dabei vergessen, dass<br />
der Verbraucher selbst eine gewisse<br />
Teilschuld an der Situation hat. Wer<br />
täglich sein Stück Fleisch auf dem Teller<br />
haben möchte, <strong>und</strong> das auch noch möglichst<br />
billig, braucht sich nicht zu wun-<br />
Weitere Infos <strong>und</strong> Kongressprogramm unter:<br />
www.therapie-leipzig.de<br />
Leipziger Messe GmbH, Projektteam therapie Leipzig<br />
Messe-Allee 1, 04356 Leipzig · Tel.: 0341 / 678 8268<br />
Fax: 0341 / 678 8262 · E-Mail: b.pohle@leipziger-messe.de<br />
dern, dass die Qualität darunter leidet<br />
<strong>und</strong> es genügend zwielichtige Personen<br />
gibt, die daraus skrupellos ihr Kapital<br />
schlagen wollen. Qualität statt Quantität<br />
wäre der erste Schritt zu einer positiven<br />
Veränderung der Lebensmittelindustrie<br />
<strong>und</strong> würde die Wahrscheinlichkeit weiterer<br />
Skandale zumindest verringern.<br />
Bei der ganzen Diskussion darf man<br />
eines jedoch nicht vergessen: 51 Prozent<br />
der deutschen Bevölkerung (60 Prozent<br />
der Männer <strong>und</strong> 43 Prozent der Frauen)<br />
Einmalig in Deutschland<br />
Medizinische Rehabilitation, <strong>Therapie</strong> <strong>und</strong> <strong>Prävention</strong><br />
in Fachmesse <strong>und</strong> Kongress<br />
B<strong>und</strong>esweiter Treffpunkt <strong>für</strong> stationäre <strong>und</strong> ambulante Rehabilitation<br />
Über 250 Aussteller mit allen Marktführern präsentieren<br />
Produktneuheiten <strong>und</strong> Zukunftstrends der Branche<br />
Mehr als 130 Veranstaltungen im Kongress –<br />
Seminare werden als Fortbildung anerkannt<br />
sind nach einer Erhebung des Statistischen<br />
B<strong>und</strong>esamtes (2010) übergewichtig.<br />
Tendenz steigend. Wir gehören zu den<br />
Dicksten in ganz Europa, das geht<br />
schon im Kindesalter los. Die Gefahr,<br />
unsere Ges<strong>und</strong>heit durch Dioxin verseuchte<br />
Eier zu schädigen, ist weitaus<br />
geringer, als in Folge des Übergewichts<br />
ernsthaft zu erkranken. Diabetes, Bluthochdruck,<br />
Herzinfarkt, Arthrose <strong>und</strong><br />
Krebs lassen grüßen. Nicht nur die<br />
Ges<strong>und</strong>heit, auch das gesamte Ges<strong>und</strong>heitssystem<br />
leidet darunter. Die Kosten<br />
von Adipositas <strong>für</strong> Krankenkassen <strong>und</strong><br />
Volkswirtschaft belaufen sich jährlich<br />
auf ca. 530 Millionen Euro. Berücksichtigt<br />
man dann noch Folge- <strong>und</strong> Begleiterkrankungen,<br />
kommt man schnell auf<br />
über fünf Milliarden Euro. Jahr <strong>für</strong> Jahr.<br />
Das sollte bei dem ganzen Dioxin-Trubel<br />
nicht untergehen.<br />
nn MSS<br />
Auftaktveranstaltung<br />
Deutscher Reha-Tag<br />
am 10. März 2011
studie<br />
e-scan Metabolic Test<br />
Aircheck<br />
Spirometriesysteme auf dem Prüfstand<br />
Neue Messsysteme <strong>für</strong> den Bereich der<br />
Fitnessbranche sind entwickelt <strong>und</strong><br />
kommerziell verfügbar, jedoch nur wenige<br />
sind wissenschaftlich unabhängig<br />
überprüft. Oliver Gerhardt evaluierte<br />
da<strong>für</strong> in einer Vergleichsstudie, vorgelegt<br />
am Institut <strong>für</strong> Sportwissenschaft<br />
der B<strong>und</strong>eswehr Universität München,<br />
drei unterschiedliche Spirometriesysteme<br />
(A: Aircheck [CORTEX<br />
Biophysik GmbH, Leipzig], B: e-scan<br />
[Figurwell Weight & Healthcare e. K.,<br />
Metten] <strong>und</strong> C: aeroman professional<br />
[ACEOS GmbH, Fürth]) im Hinblick<br />
auf Genauigkeit <strong>und</strong> Reproduzierbarkeit<br />
<strong>für</strong> spirometrische Messungen zum<br />
Ruheenergieumsatz (REE). Als Nebenaspekte<br />
wurden in zwei separaten Erhebungen<br />
Erkenntnisse zum Komfort <strong>und</strong><br />
Design der o. g. Spirometriesysteme<br />
gewonnen <strong>und</strong> das Potenzial der<br />
Stoffwechsel messung als Wirtschaftsfaktor<br />
in der Fitnessbranche tendenziell<br />
eingeschätzt.<br />
aeroman professional<br />
Thematischer Hintergr<strong>und</strong><br />
Der Ruheenergieumsatz hat in den meisten<br />
Fällen unserer heutigen Gesellschaft<br />
den weitaus größten Anteil (ca. 70 – 75%<br />
des Gesamtenergieumsatzes). Aufgr<strong>und</strong><br />
der anteiligen Relevanz im Metabolismus<br />
<strong>und</strong> somit der Einflussnahme<br />
durch therapeutische <strong>und</strong> präventive<br />
Maßnahmen wurde diese Vergleichsstudie<br />
auf die Messung des Ruhestoffwechsels<br />
begrenzt. Zudem ist ein realistisches<br />
Untersuchungsdesign mit Aus -<br />
schluss der meisten Störfaktoren <strong>für</strong> eine<br />
solche wissenschaftliche Vergleichsstudie<br />
nur in Ruhe möglich.<br />
Methoden<br />
In einer experimentellen Querschnittsstudie<br />
wurden die Spirometriesysteme<br />
(A, B, C) <strong>und</strong> ein Referenzsystem (D:<br />
MasterScreen CPX [VIASYS Healthcare<br />
GmbH, Höchberg]) unter Laborbedingungen<br />
an einer Probandenstichprobe<br />
(n=28, männlich, Ø Alter:<br />
25,3 ± 1,69) verglichen. Sauerstoffaufnahme<br />
(VO 2 ) <strong>und</strong> Kohlendioxidabgabe<br />
(VCO 2 ) wurden pro Proband in einem<br />
Testdurchlauf (erst D, dann randomisiert<br />
A, B, C) gemessen <strong>und</strong> der REE, in<br />
Abhängigkeit von VO 2 <strong>und</strong> VCO 2 ,<br />
anhand einer standardisierten Formel<br />
Fazit<br />
Allen untersuchten Spirometriesystemen kann eine hohe<br />
Zuverlässigkeit attestiert werden. Die Genauigkeit der<br />
Messergebnisse differiert jedoch untereinander in einer<br />
erheblichen Bandbreite. Gleichwohl ist zu konstatieren,<br />
dass der kommerzielle Markt präzise Messsysteme <strong>für</strong> den<br />
Einsatz in der Fitnessbranche an bietet, die allerdings im<br />
Messkomfort <strong>und</strong> Design jeweils eigene Stärken <strong>und</strong><br />
Schwächen aufweisen. Stoffwechselmessung muss auf<br />
Gr<strong>und</strong>lage der erhobenen Daten als Wirtschaftsfaktor<br />
ange sehen werden, dessen Potenzial eine wirtschaftliche<br />
Expansion in den Bereichen der Ernährungsberatung <strong>und</strong><br />
K<strong>und</strong>enbetreuung ermöglichen kann.<br />
ermittelt. Die Reproduzierbarkeit wurde<br />
durch den Korrelationskoeffizienten<br />
(Kor) der gepaarten Messwerte von<br />
D – A, B, C bestimmt (α=1 %). Die<br />
Genauigkeit wurde durch die gepaarten<br />
Differenzen der Messwerte D - A, B, C<br />
(<strong>für</strong> VO 2 , VCO 2 <strong>und</strong> REE) als Signifikanztest<br />
mit dem Prüfgrößenwert<br />
eruiert (α=5 %).<br />
Ergebnisse<br />
Alle Spirometriesysteme (A, B, C) bewiesen<br />
ein hohes Maß an Reproduzierbarkeit<br />
(REE Kor: D-A=0,832;<br />
D-B=0,865; D-C=0,865; p
Funktionales<br />
Koordinationstraining 2.0<br />
SENSOBOARD Aequiride<br />
Es gibt zweifellos viele Trainings- <strong>und</strong> <strong>Therapie</strong>geräte am Markt, deren<br />
Nutzung einen positiven Einfluss auf das sensomotorische Zusammenspiel<br />
verspricht. Das Training des Nerv-Muskel-Zusammenspiels <strong>und</strong> die Aktivierung<br />
der Reflexmechanismen sind jedoch oft auf wenige Freiheitsgrade<br />
beschränkt, deren Ineinandergreifen alles andere als harmonisch ist. Kann<br />
das zu funktionalen, alltags- <strong>und</strong> sporttauglichen Trainingsanpassungen führen?<br />
Dieser Frage hat sich ein deutsches<br />
Entwicklerteam gestellt <strong>und</strong> mit dem<br />
SENSOBOARD 2010 das weltweit<br />
erste Trainingsgerät auf den Markt gebracht,<br />
in dem 5 Freiheitsgrade in eine<br />
sichere harmonische Gesamtbewegung<br />
einfließen. Durch das patentierte Funktionsprinzip<br />
erfolgen die Spannungsveränderungen<br />
in der Muskulatur dabei in<br />
so kurzen Zeiträumen, dass die Reaktionen<br />
des Nutzers auf Reflexebene stattfinden.<br />
Ein großer Vorteil gegenüber<br />
aufgehängten Systemen, die nur<br />
translatorische Bewegungen ermöglichen,<br />
ist die Tatsache, dass nun auch<br />
beidbeinig sehr effektiv trainiert werden<br />
kann <strong>und</strong> keine Resonanzschwingungen<br />
entstehen.<br />
Bei der Auswertung des Testivals<br />
„BEWEGUNGSFREUDE UND<br />
GESUNDHEITSFÖRDERUNG“<br />
im Rahmen des Holistic Innovation<br />
Center 2010 in München wurde das<br />
SENSOBOARD von der überwiegenden<br />
Zahl der Testpersonen namhaften<br />
Vibrationsgeräten vorgezogen.<br />
Das Trainingsgerät ist sehr<br />
robust <strong>und</strong> ideal <strong>für</strong> den Studio-<br />
<strong>und</strong> <strong>Therapie</strong>einsatz geeignet.<br />
So können auch Patienten<br />
nach Sportverletzungen<br />
trainieren wie z.B. die<br />
Leistungssportler an<br />
zahl reichen Olympiastütz<br />
punkten Deu tschlands,<br />
die bereits mit<br />
SENSOBOARDS ausgestattet<br />
sind. Das<br />
komplett in Deutschland<br />
gefertigte Trainingsgerät,<br />
das zum Großteil aus nachwachsenden<br />
Rohstoffen<br />
besteht, ist in unterschiedlichen<br />
Varianten erhältlich<br />
<strong>und</strong> die Schwierigkeit <strong>für</strong><br />
den Nutzer justierbar.<br />
nn www.sensoboard.com<br />
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