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Besuch von Herrn Pluta von der Pluta Rechtsanwalts GmbH

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<strong>Besuch</strong> des Insolvenzverwalters Michael <strong>Pluta</strong> am 17.12.2010<br />

Der Chef <strong>der</strong> international tätigen <strong>Pluta</strong> <strong>Rechtsanwalts</strong> <strong>GmbH</strong> war am Freitag, den<br />

17.Dezember 2010 in unserem Wirtschaftskurs <strong>der</strong> Jahrgangstufe 1 des Humboldt-<br />

Gymnasium Ulms zu Gast.<br />

Herr <strong>Pluta</strong> gab uns am Beispiel des zu dieser Zeit noch insolventen Unternehmens Märklin<br />

in Göppingen Einblicke in seine Tätigkeiten als Fachanwalt für Insolvenzrecht.<br />

Zu Beginn mussten wir die Frage, was einen guten Unternehmer auszeichnet, einzeln<br />

beantworten. Wir waren uns alle einig, dass ein Unternehmer seine ganze Energie in das<br />

Unternehmen stecken sollte. Nur dadurch kann sich die Firma auch in Zukunft auf dem<br />

Markt weiterhin behaupten.<br />

Ein Insolvenzverfahren beginnt mit einem Antrag des Unternehmens ans Gericht. Die zu<br />

pleite gehende Firma erklärt öffentlich ihre Zahlungsunfähigkeit. Dies ist <strong>der</strong> Fall, wenn<br />

eine Firma/ein Unternehmen nicht mehr in <strong>der</strong> Lage ist, ihre Schulden alleine zu<br />

begleichen. Jedoch ist ein Insolvenzvertrag nicht automatisch mit einem Ende <strong>der</strong><br />

Geschäftstätigkeit verbunden. Ein Insolvenzverfahren soll helfen, dass Unternehmen<br />

dennoch aufrecht zu erhalten. Die Bundesagentur für Arbeit zahlt während dem<br />

Insolvenzverfahren den Mitarbeitern Insolvenzgeld, welches als Ersatz für Löhne gelten<br />

soll.<br />

Deutliches Anzeichen einer beginnenden Insolvenz ist die "Stakehol<strong>der</strong>-Krise", sie ist die<br />

Mutter aller Krisen. Die „Stakehol<strong>der</strong>-Krise“ bezeichnet folgerichtig den Zustand, an dem<br />

dieses vereinte Handeln nicht mehr funktioniert. Zugleich ist die „Stakehol<strong>der</strong>-<br />

Krise“ die erste Stufe <strong>der</strong> unternehmerischen Krise. Wird sie also erkannt und werden<br />

Gegenmaßnahmen ergriffen, lässt sich eine Krise abwenden, ehe sich daraus die<br />

zunehmend existenzbedrohenden Phasen Strategiekrise, Ertragskrise und Liquiditätskrise<br />

(bis hin zur Insolvenz) entwickeln.<br />

Ebenso erklärte uns Herr <strong>Pluta</strong>, dass <strong>der</strong> Unternehmer Energie in ein Unternehmen steckt<br />

& etwas bewegen will. Des weiteren erklärte er uns, dass Erfolg immer gleich Gewinn<br />

bedeutet.<br />

Um die Situation <strong>der</strong> insolventen Firma Märklin besser verstehen und nachvollziehen<br />

konnten, erklärte Herr <strong>Pluta</strong> sehr explizit den Aufbau eines Bilanzplans. Die Bilanz gibt<br />

Auskunft über die in Geld gemessene Größe, Art und Zusammensetzung des Vermögens<br />

eines Unternehmens in einem genau bestimmten Zeitpunkt. Die Bilanz ist ebenso eine


stichtagsbezogene Gegenüberstellung <strong>von</strong> Aktiva (Vermögen) und Passiva (Kapital) eines<br />

Unternehmens. Der Bilanzgewinn o<strong>der</strong> -verlust ergibt sich aus <strong>der</strong> Differenz zwischen<br />

Aktiva und Passiva.<br />

Auf <strong>der</strong> linken Seite wird angegeben, wie das Vermögen in Anlage bzw. Umlaufvermögen<br />

eingeteilt ist. Das bedeutet, es wird Aufschluss gegeben, inwieweit die Firma ihr Vermögen<br />

in Fahrzeuge bzw. Einrichtung investiert hat. Außerdem wird die Verwendung <strong>der</strong><br />

Rohstoffe aufgelistet.<br />

Die „PASSIV“-Seite, die rechte Seite, enthält Informationen über die Finanzierung des<br />

Unternehmens. Damit ist gemeint, woher das Geld kommt, sprich Eigen- o<strong>der</strong><br />

Fremdkapital.<br />

Kennzeichnend für eine verschuldete Firma ist, dass kein Eigenkapital mehr zur Verfügung<br />

steht, son<strong>der</strong>n reines Fremdkapital.<br />

Im Gegensatz dazu, ist eine Firma zahlungsunfähig, wenn sie mehr als zehn Prozent <strong>der</strong><br />

gefor<strong>der</strong>ten Gel<strong>der</strong> nicht zurückzahlen kann.<br />

Sobald nun ein Unternehmen verschuldet ist, kann <strong>der</strong> Unternehmer nur noch mit<br />

Fremdkapital agieren, da das ganze Eigenkapital weg ist. Dann kommt <strong>der</strong><br />

Insolvenzverwalter, <strong>der</strong> sich ein Bild <strong>von</strong> <strong>der</strong> Lage verschafft und versucht so gut es geht<br />

dem insolvenz gewordenen Unternehmen zu helfen.<br />

Weitere Begriffe:<br />

Goldene Finanzierungsregel: Diese sagt aus, dass langfristig gebundenes Vermögen<br />

durch langfristiges Kapital und kurzfristig gebundenes<br />

Vermögen durch kurzfristiges Kapital finanziert sein soll.<br />

dept-equity-swap: vertragliche Vereinbarung, bei <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ungen gegenüber einem<br />

Schuldner zweifelhafter Bonität in Beteiligungen umgewandelt werden.<br />

EBIT( earnings before interest and taxes): ist eine betriebswirtschaftliche Kennzahl und<br />

sagt etwas über den betrieblichen Gewinn eines Unternehmens in einem bestimmten<br />

Zeitraum aus.<br />

Abschließend möchten wir uns nochmals bei <strong>Herrn</strong> Rechtsanwalt <strong>Pluta</strong> dafür bedanken,<br />

dass er sich die Zeit genommen hat, uns über die Tätigkeit eines Insolvenzberaters zu<br />

berichten. Durch seinen Vortrag ist für uns <strong>der</strong> Begriff Insolvenz kein Fremdwort mehr.<br />

Katharina Konrad & Manuela Gebert, JS1

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