Ost-West-Contact 11/2012 â Special: Serbien - Vojvodina ...
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<strong>Serbien</strong><br />
[ Wirtschaft & Politik ]<br />
Partner vor der Haustür<br />
Viele Verbesserungen bei den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen/<br />
Marktchancen für den deutschen Mittelstand<br />
Im kommenden Jahr wird <strong>Serbien</strong> mit<br />
dem EU-Beitritt Kroatiens direkt an<br />
vier EU-Länder angrenzen und hat nach<br />
Erlangen des EU-Kandidatenstatus<br />
eine gute Perspektive, selbst EU-Mitglied<br />
zu werden. Serbische Produkte<br />
haben schon jetzt freien Marktzugang<br />
zur EU, und bis 2013 wird auch der serbische<br />
Markt für Produkte aus der EU,<br />
mit Ausnahme einiger Argarprodukte,<br />
vollständig liberalisiert sein. <strong>Serbien</strong><br />
ist zudem Mitglied des Freihandelsabkommens<br />
CEFTA und hat als einziges<br />
europäisches Land ein Freihandelsabkommen<br />
mit Russland. Diese Standortvorteile<br />
führen dazu, dass insbesondere<br />
ausländische Firmen ihre Präsenz<br />
immer stärker ausbauen, wie zum Beispiel<br />
der Automobilzulieferer Bosch,<br />
die Technologiefirma Mühlbauer, aber<br />
auch der russische Energiegigant Gazprom<br />
Neft oder der italienische Automobilhersteller<br />
Fiat.<br />
Von Michael Schmidt<br />
Der Autor<br />
Michael Schmidt ist Leiter der Delegation der<br />
Deutschen Wirtschaft in <strong>Serbien</strong> in Belgrad.<br />
Ab 2013 ist <strong>Serbien</strong> direkter EU-Nachbar. Der Standort<br />
bietet auch Chancen für deutsche Mittelständler.<br />
Die Möglichkeiten, die <strong>Serbien</strong> für ausländische Investoren bietet,<br />
wurden Ende 2009 in der Neuen Züricher Zeitung in einem Satz kurz<br />
und einprägend beschrieben: „<strong>Serbien</strong> ist als Investitionsstandort<br />
besser als sein Ruf.“ Und so ist es auch heute noch, trotz der aktuellen<br />
Prognose über einen Rückgang der Wirtschaftsleistung von rund<br />
einem Prozent <strong>2012</strong>. <strong>Serbien</strong> ist einer der größten Märkte in Südosteuropa<br />
mit zentraler Lage und guter Anbindung an den EU Markt.<br />
370 Unternehmen<br />
aus Deutschland<br />
Die Anzahl ausländischer Unternehmen<br />
in <strong>Serbien</strong> liegt bereits über 7.000,<br />
davon 370 aus Deutschland. Viele<br />
Investoren nennen neben der geografischen<br />
Lage – <strong>Serbien</strong> befindet sich<br />
an der Kreuzung zweier großer europäischer<br />
Korridore, des Landkorridors<br />
X und des Donau-Flusskorridors VII<br />
– als Standortfaktoren die günstigen<br />
und gut ausgebildeten Arbeitskräfte<br />
sowie die allgemein äußerst konkurrenzfähige<br />
Kostenstruktur. In <strong>Serbien</strong><br />
wurden mittlerweile acht Freihandelszonen<br />
in wichtigen Industriezentren<br />
eingerichtet, die ausländischen Investoren<br />
spezielle steuerliche Anreize<br />
und Zoll-Erleichterungen bieten.<br />
Außerdem wurden in den vergangenen<br />
Jahren bedeutende Fortschritte bei der<br />
Schnelligkeit der Firmenregistrierung<br />
sowie der Erteilung von Baugenehmigungen<br />
erzielt.<br />
Das serbische Steuersystem ist<br />
durch relativ niedrige Steuersätze<br />
gekennzeichnet. Der Körperschaftsteuersatz<br />
liegt bei zehn Prozent, der<br />
Mehrwertsteuersatz bei 20 Prozent und<br />
der Lohnsteuersatz zwischen zwölf und<br />
20 Prozent und damit wesentlich niedri-<br />
Foto: OWC<br />
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<strong>Ost</strong>-<strong>West</strong>-<strong>Contact</strong> <strong>11</strong>/<strong>2012</strong> | <strong>Special</strong> <strong>Serbien</strong>