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Ost-West-Contact 11/2012 – Special: Serbien - Vojvodina ...

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<strong>Serbien</strong><br />

Die serbischen Landwirte nutzen<br />

zunehmend die Chancen, die sich im<br />

Bioanbau bieten.<br />

Im Bild: Ein Feld in der <strong>Vojvodina</strong><br />

[ Branchenreport ]<br />

Grüner Impuls<br />

Landwirtschaft: Anbau von Bioprodukten in<br />

der <strong>Vojvodina</strong>/ Steigendes deutsches Interesse<br />

Telečka ist der Name einer kleinen<br />

Ortschaft im Norden der<br />

<strong>Vojvodina</strong>, einer Provinz der<br />

Republik <strong>Serbien</strong>, die sehr häufig<br />

von Journalisten, Regierungsvertretern<br />

sowie unterschiedlichen<br />

Gästen aus <strong>Serbien</strong> und Deutschland<br />

besucht wird. Die Einwohner<br />

von Telečka sind zufrieden.<br />

Der Grund für die Anwesenheit<br />

von Kameras und Delegationen<br />

ist der biologische Anbau,<br />

der ihnen heute eine durchaus<br />

akzeptable Existenz ermöglicht.<br />

In das Dorf, dessen Einwohner sich<br />

vorwiegend mit Ackerbau befassen,<br />

kam vor sieben Jahren Rudolf Bühler<br />

aus dem deutschen Schwäbisch Hall.<br />

Bühler, Vorsitzender von „Ecoland.de”,<br />

startete eine erfolgreiche Zusammenarbeit<br />

mit den Landwirten.<br />

Die Umstellung vom konventionellen<br />

auf biologischen Anbau war<br />

zunächst mit viel Überzeugungsarbeit<br />

verbunden, aber die Zusammenarbeit<br />

machte sich bezahlt. Heute sind alle<br />

Landwirte in der Firma „Ecoland <strong>Serbien</strong>”<br />

zusammengeschlossen und genießen<br />

die Garantie, dass alle Produkte zu<br />

vereinbarten Preisen abgenommen<br />

werden. Bühler kauft alles, was auf den<br />

Äckern angebaut wird: Gewürzpaprika,<br />

Soja, Mohn, Senf, Hartweizen, Mais.<br />

Telečka dient heute als Vorbild für<br />

diejenigen, die sich mit biologischem<br />

Anbau in <strong>Serbien</strong> befassen.<br />

Dieses Beispiel zeigt, wie kontinuierlich<br />

sich der Markt für Bioprodukte<br />

in <strong>Serbien</strong> entwickelt. Die Nachfrage<br />

in Europa steigt stetig, insbesondere<br />

in Deutschland, Österreich, Belgien,<br />

Frankreich und Italien. Momentan<br />

wird biologischer Anbau in rund 160<br />

Ländern weltweit betrieben – eines<br />

davon ist <strong>Serbien</strong>. Mit rund 700.000<br />

Landwirten, die durchschnittlich 3,4<br />

Hektar und zwei Kühe besitzen, verfügt<br />

das Land, insbesondere die <strong>Vojvodina</strong>,<br />

über großes Potenzial für den biologischen<br />

Anbau.<br />

Zahlreiche Vorteile<br />

Die Provinz verfügt über zahlreiche<br />

Vorteile: Eine gute geografische und<br />

strategische Lage zwischen Ungarn,<br />

Kroatien und Rumänien an der Grenze<br />

zur EU, eine lange landwirtschaftliche<br />

Tradition, günstige klimatische Bedingungen<br />

sowie eine gute Bodenqualität.<br />

Vom Gebiet der <strong>Vojvodina</strong> sind mehr<br />

als 84 Prozent landwirtschaftlich produktive<br />

Flächen. Hier wird der größte<br />

Teil der Ackerbauproduktion <strong>Serbien</strong>s<br />

erzielt.<br />

Rund 52 Prozent der mit Getreide<br />

bebauten Flächen <strong>Serbien</strong>s und über<br />

92 Prozent der mit Industriepflanzen<br />

bebauten Flächen befinden sich in der<br />

<strong>Vojvodina</strong>. Mais, Weizen, Sonnenblumen,<br />

Soja und Zuckerrüben haben eine<br />

große wirtschaftliche Bedeutung und<br />

nehmen über 80 Prozent der Anbauflächen<br />

ein. Die Provinz ist reich an<br />

Gewässern. Das Hydrosystem Donau-<br />

Theiß-Donau stellt den Abfluss des<br />

Wasserüberschusses sicher und schafft<br />

zugleich Bedingungen für die Bewässerung<br />

der Aussaaten auf über einer<br />

halben Million Hektar.<br />

Biologisches Viehfutter<br />

als Chance<br />

Der biologische Anbau bietet für die<br />

Landwirte eine aussichtsreiche Perspektive,<br />

konkret der Anbau biologischen<br />

Proteinviehfutters. Viehzüchter,<br />

die nach den Grundsätzen der biologischen<br />

Landwirtschaft wirtschaften,<br />

müssen zu 100 Prozent biologisches<br />

Futter für ihr Vieh sicherstellen. Hinsichtlich<br />

Soja ist <strong>Serbien</strong> nach Russland<br />

und der Ukraine der drittgrößte Hersteller<br />

in Europa. Die Industriepflanze<br />

wird landesweit auf insgesamt 165.253<br />

Hektar Fläche angebaut, davon 151.712<br />

Hektar in der <strong>Vojvodina</strong>. Die Deutsche<br />

Gesellschaft für internationale<br />

Zusammenarbeit (GIZ) hat in Zusammenarbeit<br />

mit <strong>Vojvodina</strong> Investment<br />

Promotion (VIP) damit begonnen, den<br />

Sektor zu fördern.<br />

Eine gemeinsame Aktivität war die<br />

Konferenz „Möglichkeit des Exports<br />

biologischer Kulturen nach Deutschland“<br />

im Rahmen der Internationalen<br />

Landwirtschaftsmesse in Novi Sad. An<br />

der Konferenz, an der auch die Nationale<br />

Vereinigung zur Entwicklung der<br />

biologischen Landwirtschaft „Serbia<br />

Organica“ beteiligt war, nahmen auch<br />

Vertreter deutscher Unternehmen aus<br />

dem Biosektor teil, so etwa Holger Reising,<br />

Geschäftsführer des Unternehmens<br />

„Ecoco BioHandel & Marketing“,<br />

der Bioprodukte aus der Region nach<br />

Deutschland importiert, oder auch<br />

Rudolf Bühler.<br />

Bühler wiederholte bei der Konferenz,<br />

was er zuvor bereits bei der „Internationalen<br />

Grünen Woche“ in Berlin<br />

betont hatte: Die Zusammenarbeit<br />

mit den Paprikabauern in der Region<br />

verlaufe ausgesprochen zufriedenstellend.<br />

Zudem verfüge die Region über<br />

außerordentliche Bodeneigenschaften,<br />

die die <strong>Vojvodina</strong> zum „Paradiesgarten<br />

Europas“ machen.<br />

KONTAKT<br />

<strong>Vojvodina</strong> Investment Promotion - VIP,<br />

Novi Sad<br />

Tel.: 00381/ 21/ 47 23 24 0<br />

Fax: 00381/ 21/ 47 21 92 1<br />

www.vip.org.rs<br />

office@vip.org.rs<br />

Foto: VIP<br />

12<br />

<strong>Ost</strong>-<strong>West</strong>-<strong>Contact</strong> <strong>11</strong>/<strong>2012</strong> | <strong>Special</strong> <strong>Serbien</strong>

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