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Ost-West-Contact 11/2012 – Special: Serbien - Vojvodina ...

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wirtschaften. Das Interesse italienischer Firmen an <strong>Serbien</strong><br />

steigt in den letzten Jahren kontinuierlich. Doch obwohl die<br />

Anzahl italienischer Investitionen die Anzahl der deutschen<br />

Investitionen deutlich übersteigt, beschäftigen deutsche<br />

Unternehmen ebenso viele Arbeitnehmer, was vom größeren<br />

Umfang der deutschen Investitionen zeugt. Deutsche Unternehmen<br />

haben bislang insgesamt über 1,5 Milliarden Euro<br />

in <strong>Serbien</strong> investiert. Dieses Investitionsvolumen ist in der<br />

Realität jedoch noch höher, da viele deutsche Unternehmen<br />

ihre Investition in <strong>Serbien</strong> über österreichische Tochtergesellschaften<br />

getätigt haben.<br />

Was sind nach Ihrer Meinung die<br />

wichtigsten Standortvorteile <strong>Serbien</strong>s?<br />

<strong>Serbien</strong> steht im globalen Wettbewerb um ausländische<br />

Direktinvestitionen. SIEPA führt seit zehn Jahren erfolgreich<br />

diesen Wettkampf und versucht, <strong>Serbien</strong> als Standort gegenüber<br />

anderen Ländern zu positionieren. In dieser Zeit haben<br />

sich mehrere Faktoren herauskristallisiert, die <strong>Serbien</strong> von der<br />

Konkurrenz abheben. Dazu gehören vor allem stabile makroökonomische<br />

und politische Verhältnisse, was für die Region<br />

nicht immer selbstverständlich ist. Des Weiteren verfügt <strong>Serbien</strong><br />

über gut ausgebildete und kostengünstige Arbeitskräfte.<br />

Die Tatsache, dass während der Weltwirtschaftskrise die<br />

Arbeitslosenrate auf 25 Prozent gestiegen ist, erleichtert den<br />

Investoren den Einstieg. Jeder, der aktuell nach Beschäftigten<br />

sucht, hat die angenehme Aufgabe, den Besten aus sehr vielen<br />

Kandidaten zu wählen. Man sollte auch die gute geografische<br />

Lage des Landes nicht vergessen, die immer eine schnelle und<br />

günstige Reaktion auf die neuesten Nachfrageentwicklungen<br />

des europäischen Marktes ermöglicht. <strong>Serbien</strong> hat mehrere<br />

Freihandelsabkommen abgeschlossen. Dadurch können<br />

Deutsche Investitionen nach Industriesektor<br />

Anzahl<br />

Anteil<br />

Automobilindustrie 10 23,3%<br />

Elektroindustrie 9 20,9%<br />

Ernährungsindustrie 4 9,3%<br />

Bauwesen 3 7,0%<br />

Pharmaindustrie 3 7,0%<br />

Chemische Industrie 2 4,7%<br />

Maschinenbau 2 4,7%<br />

Textilindustrie 2 4,7%<br />

Transport und Logistik 2 4,7%<br />

Energieversorgung 1 2,3%<br />

Öl und Gas 1 2,3%<br />

Plastik 1 2,3%<br />

Real Estate 1 2,3%<br />

Einzelhandel 1 2,3%<br />

ICT 1 2,3%<br />

Insgesamt 43 100%<br />

Quelle: SIEPA<br />

Außenhandelspartner <strong>Serbien</strong>s 20<strong>11</strong><br />

Ausfuhr<br />

Einfuhr<br />

Deutschland 952,4 1.557,6<br />

Russland 567,6 1.908,1<br />

Italien 936,6 1.293,7<br />

Bosnien-Herzegowina 852,6 480,5<br />

Rumänien 583,1 637,9<br />

China 10,9 1.098,4<br />

Ungarn 249,1 665,4<br />

Slowenien 377,1 427,0<br />

Österreich 265,8 509,8<br />

Kroatien 335,6 350,5<br />

Frankreich 221,8 387,4<br />

Mazedonien 376,5 229,6<br />

Angaben in Mio. Euro<br />

Quelle: Nationales Statistikamt, SIEPA<br />

Investoren ohne Zollgebühren in die EU, nach Südosteuropa<br />

sowie nach Russland, Kasachstan und Belarus exportieren.<br />

Während der ersten Phase eines Investitionsprojektes, die für<br />

Firmen immer am schwierigsten ist, bietet <strong>Serbien</strong> eine großzügige<br />

finanzielle Förderung von 4.000 bis zu 10.000 Euro<br />

pro neu geschaffenem Arbeitsplatz.<br />

Wie viele Unternehmen haben bis jetzt<br />

staatliche Subventionen erhalten?<br />

Seit dem Jahr 2006 wird dieses Förderprogramm angewendet<br />

und bis heute haben 248 Unternehmen davon profitiert.<br />

Diese Unternehmen investieren zusammen 1,4 Milliarden<br />

Euro und beschäftigen mehr als 45.000 Menschen. Die Hälfte<br />

dieser Subventionen wurde an Projekte in der Automobilund<br />

Textilindustrie vergeben, wobei ein wesentlicher Teil<br />

auch zur Förderung der Elektroindustrie diente. Ich möchte<br />

betonen, dass der Prozess der Erteilung der Fördermittel<br />

transparent und unkompliziert abläuft. Wir bemühen uns,<br />

den Firmen die Antragstellung durch Beratung zu erleichtern<br />

und unnötige Bürokratie zu vermeiden.<br />

In welchen Industriesektoren<br />

erwarten Sie die meisten Investitionen?<br />

Am dynamischsten in <strong>Serbien</strong> entwickelt sich seit einigen<br />

Jahren die Automobilindustrie, die einen enormen Aufschwung<br />

durch das neue Fiat-Werk erlebt hat. Der Bereich<br />

Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) ist<br />

ebenfalls sehr interessant für ausländische Firmen. Neulich<br />

haben sich zwei amerikanische Firmen, Citel und NCR, in<br />

<strong>Serbien</strong> angesiedelt. Neben der Automobil- und IKT-Industrie<br />

hat die serbische Regierung auch die Revitalisierung der<br />

Elektroindustrie zur Priorität erklärt. Auf der anderen Seite<br />

ist <strong>Serbien</strong> traditionell sehr stark in der Landwirtschaft und<br />

in der Nahrungsindustrie vertreten. Dieser Bereich wird<br />

nicht nur in <strong>Serbien</strong>, sondern auch in anderen Ländern künftig<br />

eine immer wichtigere Rolle spielen.

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