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DA Alumni and Current Affairs
Der Fall Griechenland Ilias Manoussos
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Es ist geradezu unmöglich die Gründe, welche
die Überschuldung des griechischen
Staates und die damit ausgelöste Krise
und deren Auswirkungen im Grundriss zu verstehen,
wenn man nicht diese Problematik in einem
größeren Zusammenhang betrachtet, welcher
sowohl ökonomische wie auch historische,
politische und geopolitische
Dimensionen berücksichtig. Der
Staatsbankrott an sich ist nichts
Neues. Obwohl es sich um einen
sehr komplexen Begriff handelt,
der Untersuchungsgegenstand
mehrerer Disziplinen ist, scheint die
Definition, wonach Staatsbankrott die faktische
Einstellung fälliger Zahlungen oder die förmliche
Erklärung einer Regierung, fällige Forderungen
nicht – oder nicht zur Gänze – erfüllen
zu können, die geläufigste zu sein. Nicht nur
Länder der peripheren politischen und ökonomischen
Dimension haben Staatsbankrott erklären
müssen. Spanien war im 16. Jahrhundert drei
Mal gezwungen, Staatbankrott zu erklären. Der
österreichische Staatsbankrott von 1811, der
dänische von 1813, der US-amerikanische von
1837, der des Osmanischen Reiches von 1876,
Deutschlands zwei Mal im 20. Jahrhundert infolge
des Ersten und Zweiten Weltkriegs sowie die
Weigerung der Sowjetunion, 1918 die Schulden
des Russischen Reiches zu bedienen, wie die Proklamation
der Volksrepublik China – nach 1949
–, die einseitige Annullierung aller Schulden bei
den „imperialistischen“ Gläubigern zu erwirken,
sind nur wenige Beispiele, die auf ein globales
Phänomen, dessen Ursachen vielfältig sein können,
verweisen.
Der erste Staatsbankrott Griechenlands fand im
Jahre 1827, vor der offiziellen Gründung des
Neugriechischen Staates (Königreich Griechenland)
durch das Londoner Protokoll von 1830,
statt. Die griechische Administration unter Ioannis
Kapodistrias war nicht in der Lage, Zinsen
und Kapital der Kreditaufnahmen (hauptsächlich
von Londoner Häusern) für die Finanzierung
der Unabhängigkeitskriege (1824/1825) gegen
das Osmanische Reich zu bedienen. Die Kredit-