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Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak

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wun<strong>der</strong>te sich König Janamejaya sehr, denn <strong>der</strong> von Angst gelähmte Takshaka fiel nicht ins<br />

Feuer, obwohl die Opfergaben auf rechte Weise in seinem Namen ins lichterloh brennende<br />

Feuer gegossen wurden.<br />

Da fragte Saunaka:<br />

Oh Suta, waren die Mantras <strong>der</strong> weisen Brahmanen nicht passend o<strong>der</strong> stark genug, weil<br />

Takshaka nicht ins Feuer stürzte?<br />

Und Sauti antwortete:<br />

Astika hatte zum bewußtlosen und von Indra fallengelassenen Takshaka, dieser Besten <strong>der</strong><br />

Schlangen, dreimal gesagt: „Bleib! Bleib! Bleib!“ Und daraufhin blieb Takshaka mit<br />

gepeinigtem Herzen in <strong>der</strong> Luft stehen, wie jemand, <strong>der</strong> zwischen Himmel und Erde hängt.<br />

Von den Sadasyas wie<strong>der</strong> und wie<strong>der</strong> bedrängt sprach <strong>der</strong> König endlich: „Laßt geschehen,<br />

was Astika wünscht. Beendet das Opfer, rettet die Schlangen, gewährt Astika Zufriedenheit<br />

und laßt die Worte des Suta wahr werden.“ Nachdem Astikas Wunsch nun erfüllt war,<br />

erhob sich lautes Jubelgeschrei im Himmel, und das Opfer des Sohnes von Parikshit, dem<br />

König des Pandava Geschlechts, kam zum Ende. König Janamejaya war’s zufrieden und<br />

übergab den Ritwijas, Sadasyas und allen Anwesenden reiche Schätze. Auch <strong>der</strong> Suta<br />

Lohitakshya, jener, welcher mit dem Bau von Gebäuden und Plattformen vertraut war und<br />

zu Beginn des Opfers gesagt hatte, daß ein Brahmane das Opfer unterbrechen würde, bekam<br />

vom König viel Vermögen geschenkt. Mit ungewöhnlicher Freundlichkeit übergab ihm <strong>der</strong><br />

König Nahrung und Kleidung und viele an<strong>der</strong>e Dinge. Dann beendete er das Opfer mit den<br />

rechten Riten, behandelte Astika mit großem Respekt und entließ freudig den weisen und<br />

höchst zufriedenen Jungen nach Hause, denn er hatte sein Ziel erreicht. Der König entließ<br />

ihn mit den Worten: „Du mußt wie<strong>der</strong>kommen und in meinem großen Pferdeopfer einer<br />

meiner Sadasyas sein.“ Astika stimmte zu und kehrte überglücklich nach Hause zurück,<br />

denn er hatte den Monarchen freudig gestimmt und sein großes Ziel erlangt. Mit großer<br />

Freude kam er nach Hause, berührte die Füße von Onkel und Mutter, und erzählte ihnen<br />

alles, was geschehen war. Nachdem die Schlangen alles angehört hatten, herrschte<br />

gewaltiger Jubel und alle Ängste waren zerstreut. Alle freuten sich über Astika und wollten<br />

ihm einen Wunsch erfüllen. Sie sagten: „Oh Gelehrter, was sollen wir dir Gutes tun? Wir<br />

sind so froh, daß du uns gerettet hast. Was sollen wir für dich leisten?“<br />

Und Astika sprach:<br />

Laßt jene Brahmanen und alle Menschen, welche morgens o<strong>der</strong> abends mit Freude und<br />

Aufmerksamkeit diese heilige Geschichte meiner Tat lesen, keine Angst vor euch haben.<br />

Da sprachen die Schlangen freudig: „Oh Neffe, laß es genauso sein, wie du sagst. Wir<br />

werden glücklich erfüllen, worum du bittest. Jene, die am Tage o<strong>der</strong> bei Nacht, an Astika,<br />

Artiman und Sunitha denken, werden keine Angst vor Schlangen haben. Jener soll keine<br />

Angst vor Schlangen haben, <strong>der</strong> sagt: „Ich rufe in meinem Geist den berühmten Astika, Sohn<br />

von Jaratkaru, den Jaratkaru gebar, den Astika, <strong>der</strong> die Schlangen erlöste beim großen<br />

Schlangenopfer. Bitte, ihr Schlangen mit dem guten Schicksal, beißt mich nicht. Seid<br />

gesegnet und geht wie<strong>der</strong> fort. Ihr giftigen Schlangen, erinnert euch an die Worte Astikas<br />

nach dem Schlangenopfer des Janamejaya.“ Wenn eine Schlange die Worte über Astika hört,<br />

und nicht vom Beißen abläßt, dann soll sich ihre Haube hun<strong>der</strong>tfach spalten wie die Frucht<br />

des Sinsa Baumes.“<br />

Und Sauti fuhr fort:<br />

Nach diesen Worten <strong>der</strong> versammelten Schlangen war dieser Beste <strong>der</strong> Brahmanen sehr<br />

zufrieden, und <strong>der</strong> Hochbeseelte setzte sein Herz daran, fortzugehen. Der Retter <strong>der</strong><br />

Schlangen beim großen Schlangenopfer stieg zu seiner Zeit in den Himmel auf und ließ<br />

Söhne und Enkelsöhne zurück. So habe ich dir die Geschichte von Astika erzählt, genau wie<br />

sie geschah. Ja, diese Geschichte zerstreut wahrlich alle Angst vor Schlangen. Oh Brahmane,<br />

du Bester des Bhrigu Geschlechts, wie dein Vorfahr Pramati sie seinem neugierigen Sohn<br />

www.mahabharata.pushpak.de - 93 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva

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