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Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak

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Die Sadasyas sprachen:<br />

Ein Brahmane verdient den Respekt des Königs, auch wenn es nur ein Junge sein mag, und<br />

um so mehr, wenn er gelehrt ist. Dieser Junge verdient die Erfüllung aller seiner Wünsche<br />

durch dich, doch nicht, bevor Takshaka in schnellem Fluge hier eintrifft.<br />

Sauti erzählte weiter:<br />

Doch <strong>der</strong> König war geneigt, dem jungen Brahmanen einen Wunsch zu gewähren und<br />

sprach: „Frag nach einem Segen.“ Doch <strong>der</strong> Hotri war darob verstimmt und sagte:<br />

„Takshaka ist noch nicht zum Opfer erschienen.“ Janamejaya meinte dazu: „Versucht euer<br />

Bestes, damit mein Opfer zu einem erfolgreichen Ende kommt. Übt eure Macht aus, damit<br />

Takshaka bald hierher kommt. Er ist mein Feind.“ Die Ritwijas erwi<strong>der</strong>ten: „Oh König,<br />

Takshaka lebt aus Furcht im Heim Indras. <strong>Das</strong> sagen uns die Schriften und auch das Feuer.“<br />

Und Sauti sprach:<br />

Dies hatte <strong>der</strong> ruhmreiche Suta Lohitakshya, welcher in den Puranas belesen war, bereits<br />

vorhergesagt. Und vom König aus gegebenem Anlaß erneut befragt, sprach er zum<br />

Monarchen: „Herr, was die Brahmanen sagen, ist wahr. Aus den Puranas weiß ich, daß Indra<br />

ihm einst einen Segen gewährte, indem er sagte: „Lebe bei mir im Verborgenen, und Agni<br />

wird dich nicht verbrennen.““ Nach diesen Worten wurde <strong>der</strong> opfernde König sehr traurig<br />

und drängte den Hotri, seine Pflicht zu tun. Und als <strong>der</strong> Hotri mit den entsprechenden<br />

Mantras geklärte Butter ins Opferfeuer goß, da erschien Indra selbst. Der ruhmreiche Gott<br />

kam mit seinem Wagen, verehrt von allen Göttern, die ihn umgaben, und von gewaltigen<br />

Wolken, himmlischen Sängern und vielen Scharen himmlischer Tänzerinnen gefolgt. Nur die<br />

ängstliche Schlange Takshaka hielt sich in seinen Gewän<strong>der</strong>n versteckt und war nicht zu<br />

sehen. Doch <strong>der</strong> König hatte in seinem zornigen Geist die Vernichtung von Takshaka<br />

beschlossen und sprach noch einmal zu seinen Mantra kennenden Brahmanen: „Oh<br />

Brahmanen, wenn die Schlange Takshaka im Reiche Indras lebt, dann werft ihn mitsamt<br />

Indra ins Feuer.“<br />

Und Sauti fuhr fort:<br />

Von König Janamejaya auf diese Weise gedrängt, goß <strong>der</strong> Hotri mehr und mehr Göttergaben<br />

ins Feuer und nannte Takshakas Namen, welcher daraufhin für einen kurzen Moment bei<br />

Indra im Himmel ängstlich und besorgt sichtbar wurde. Doch Indra, als er dieses Opfer sah,<br />

war zutiefst alarmiert, ließ Takshaka fallen und kehrte eilends in sein eigenes Reich zurück.<br />

In Abwesenheit von Indra näherte sich nun Takshaka, dieser Prinz <strong>der</strong> Schlangen, völlig<br />

bewußtlos vor Angst den Flammen des Opferfeuers durch die Kraft <strong>der</strong> Mantras. Da<br />

sprachen die Ritwikas: „Oh König <strong>der</strong> Könige, das Opfer ist jetzt ausgeführt. Nun kannst du<br />

diesem Besten <strong>der</strong> Brahmanen, Astika, einen Wunsch gewähren, oh Herr.“ Janamejaya sagte<br />

nun: „Oh du Unermeßlicher, du mit den kindlichen und hübschen Gesichtszügen, ich<br />

möchte dir einen würdigen Wunsch erfüllen. Bitte mich also um das, was du dir in deinem<br />

Herzen ersehnst. Ich verspreche dir, daß ich ihn dir erfüllen werde, auch wenn er unerfüllbar<br />

ist.“ Noch einmal sprachen die Ritwijas: „Schau, oh Monarch, Takshaka kommt unter deine<br />

Kontrolle. Seine gräßlichen Schreie und sein lautes Gebrüll sind weithin hörbar. Sicher<br />

wurde die Schlange vom Träger des Donners (Indra) verlassen. Sein Körper wurde<br />

unkontrollierbar gemacht durch unsere Mantras. Schau, dieser König <strong>der</strong> Schlangen fällt aus<br />

dem Himmel. Er windet sich bewußtlos und atmet laut.“<br />

Bevor Takshaka, <strong>der</strong> König <strong>der</strong> Schlangen, ins Opferfeuer fallen konnte, sprach Astika flugs:<br />

„Oh Janamejaya, wenn du mir einen Segen gewähren willst, dann beende dein Opfer und<br />

laß keine Schlangen mehr ins Feuer fallen.“<br />

Sauti sprach:<br />

Oh Brahmane, als Janamejaya, <strong>der</strong> Sohn von Parikshit, diese Bitte von Astika vernahm,<br />

bedauerte er sie sehr und sprach zu Astika: „Oh Ruhmreicher, ich werde dir alles geben:<br />

Gold, Silber, Kühe, was immer du begehrst. Doch laß mein Opfer nicht hier enden.“ Doch<br />

www.mahabharata.pushpak.de - 91 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva

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