Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak
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was zu tun ist. Wißt ihr um eine Möglichkeit, bei <strong>der</strong> ich die Schlange Takshaka mit allen<br />
Freunden und Verwandten ins lo<strong>der</strong>nde Feuer werfen kann? Ich wünsche, diesen Schurken<br />
zu verbrennen, genau wie er einst meinen Vater mit seinem Gift verbrannte.“ Die Priester<br />
antworteten: „Es gibt, oh König, ein großes Opfer, was sich die Götter selbst für dich<br />
ausdachten. Es wird als Schlangenopfer in den Puranas erwähnt. Oh König, du allein und<br />
niemand sonst kann es vollbringen. Die in den Puranas bewan<strong>der</strong>ten Männer haben uns von<br />
solch einem Opfer erzählt.“<br />
Sauti fuhr fort:<br />
Oh Hervorragen<strong>der</strong>, nach diesen Worten sah <strong>der</strong> königliche Weise Takshaka schon in den<br />
lo<strong>der</strong>nden Schlund von Agni, dem Verschlinger <strong>der</strong> Opferbutter, eintauchen und zu Asche<br />
verbrennen. Dann sprach <strong>der</strong> König zu den Mantra geübten Brahmanen: „Ich werde die<br />
Vorbereitungen für das Opfer anweisen. Sagt mir, was alles nötig ist.“ Da wiesen die in den<br />
Shastren gelehrten Ritwijas den Schriften folgend ein Stück Land als Opferplatz aus. Der<br />
Opferplatz war bald mit friedvollen Brahmanen, wertvollen Waren, kostbaren Dingen und<br />
Reis gefüllt. Dem König wurde gemäß <strong>der</strong> Regeln und seinem Wunsch folgend die Leitung<br />
des Opfers übergeben. Doch noch vor Beginn des Schlangenopfers passierte etwas sehr<br />
Wichtiges, das eine Störung des Opfers voraussah. Denn als <strong>der</strong> Opferplatz eingerichtet<br />
wurde sprach ein sehr kluger, in den Puranas gelehrter Bauarbeiter aus <strong>der</strong> Kaste <strong>der</strong> Sutas,<br />
<strong>der</strong> sich hervorragend in <strong>der</strong> Kunst <strong>der</strong> Fundamente auskannte: „<strong>Das</strong> Land, auf dem <strong>der</strong><br />
Opferplatz errichtet wird und auch die Zeit, als er vermessen wurde, zeigen an, daß das<br />
Opfer nicht vollendet werden wird. Ein Brahmane wird <strong>der</strong> Grund hierfür sein.“ Als <strong>der</strong><br />
König dies erfahren hatte, gab er den Torwächtern noch vor Beginn des Opfers den Befehl,<br />
niemanden ohne seine Erlaubnis einzulassen.<br />
Kapitel 52 - Der Fall <strong>der</strong> Schlangen ins Opferfeuer<br />
Sauti erzählte:<br />
Dann begann das Schlangenopfer auf rechte Art und Weise. Die Opferpriester waren<br />
Experten in ihrer jeweiligen Aufgabe. Mit vom Rauch geröteten Augen und in schwarze<br />
Kleidung gehüllt fütterten sie das Opferfeuer mit geklärter Butter (ghee) und murmelten die<br />
passenden Mantras. Und sie ließen die Herzen aller Schlangen vor Furcht erzittern, als sie<br />
ghee in den Mund von Agni schütteten und dabei die Namen <strong>der</strong> Schlangen aufzählten.<br />
Denn die genannten Schlangen fielen nacheinan<strong>der</strong> betäubt und mitlei<strong>der</strong>regend nach den<br />
an<strong>der</strong>en rufend ins lo<strong>der</strong>nde Feuer. Aufgebläht und schwer atmend, mit Köpfen und<br />
Schwänzen ineinan<strong>der</strong> verschlungen kamen sie in großer Anzahl und stürzten in die<br />
lo<strong>der</strong>nde Flamme. Die weißen, schwarzen und blauen, die alten und jungen, die kurzen und<br />
die langen - sie alle zog es gleichermaßen mit großer Gewalt in dieses Beste aller Feuer.<br />
Hun<strong>der</strong>te, Tausende und Zehntausende von ihnen hatten die Kontrolle über ihre Körper<br />
verloren und vergingen unter lautem Geschrei. Unter denen, die starben, glichen manche<br />
Pferden, an<strong>der</strong>e den Rüsseln von Elefanten, manche hatten riesige Körper und waren so<br />
stark wie wilde Elefanten. Sie hatten verschiedenen Farben, schnellwirkendes Gift, schauten<br />
so gräßlich aus wie Keulen mit eisernen Stacheln, waren enorm stark und immer dem Beißen<br />
zugetan. Sie alle fielen unter dem Fluch ihrer Mutter ins Feuer.<br />
Kapitel 53 - <strong>Das</strong> große Schlangenopfer<br />
Saunaka fragte:<br />
Wer waren die großen Rishis, welche die Ritwijas im Schlangenopfer des weisen König<br />
Janamejayas aus <strong>der</strong> Dynastie <strong>der</strong> Pandavas wurden? Wer waren die Sadasyas (Mitglie<strong>der</strong>) in<br />
diesem fürchterlichen Opfer, welches so furchtbar und elend für die Schlangen war? Erzähl<br />
uns alle Einzelheiten, oh Sohn des Suta, damit wir erfahren, wer mit den Ritualen beim<br />
Schlangenopfer betraut war.<br />
www.mahabharata.pushpak.de - 87 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva