Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak
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Parikshit, dieser Bulle unter den Kurus, das Königreich wie sein heldenhafter Großvater<br />
(Yudhishthira). Als die Minister sahen, daß <strong>der</strong> junge König nun in <strong>der</strong> Lage war, seine<br />
Feinde zu zügeln, begaben sie sich zu Suvarnavarman, dem König von Kasi, und baten ihn<br />
um seine Tochter Vapushtama als Braut für Janamejaya. Nach angemessener Prüfung<br />
übergab <strong>der</strong> König von Kasi mit den rechten Riten seine Tochter dem mächtigen Helden <strong>der</strong><br />
Kurus. Und Janamejaya freute sich sehr über seine Gemahlin. Zu keiner Zeit schenkte er sein<br />
Herz einer an<strong>der</strong>en Frau. Mit großer Energie gesegnet wan<strong>der</strong>te <strong>der</strong> Held zu seinem<br />
Vergnügen durch Wäl<strong>der</strong> und Blumenwiesen und erfreute sich mit frohem Herzen an so<br />
manchem Teich. Dieser Erste <strong>der</strong> Monarchen verbrachte seine Zeit in Fröhlichkeit wie einst<br />
Pururavas, als er die himmlische Dame Urvasi empfing. Die Schönste <strong>der</strong> schönen Damen<br />
selbst, Vapushtama, hatte sich einen begehrenswerten Ehemann gewonnen und war ihrem<br />
Herrn in Liebe zugetan. Sie wurde für ihre Schönheit gefeiert und erfreute ihn sehr mit ihrer<br />
zärtlichen Zuneigung.<br />
Kapitel 45 - Die Geschichte von Jaratkaru<br />
Ungefähr zu dieser Zeit geschah es, daß <strong>der</strong> große Asket Jaratkaru über die Erde wan<strong>der</strong>te,<br />
und an welchem Ort auch immer die Nacht hereinbrach, da war sein Heim (Er war zum Jatra<br />
Shayan Griha geworden). Mit großer asketischer Kraft gesegnet badete er in verschiedenen<br />
geheiligten Gewässern und praktizierte diverse Gelübde, die für unreife Menschen schwer<br />
einzuhalten waren. Der Muni lebte von Luft allein und war völlig frei von weltlichen<br />
Gelüsten. Mit jedem Tag wurde er dünner und ausgemergelter. Und eines Tages traf er die<br />
Geister seiner Vorfahren, wie sie mit den Köpfen nach unten in einem Loch und an einem<br />
Strick aus Virana Wurzeln hingen. Dieser bestand nur noch aus einem Faden, denn eine im<br />
Loch lebende große Ratte nagte beständig an dem Strick. Die Pitris im Loch waren ohne<br />
Nahrung, ganz abgemagert und mitlei<strong>der</strong>regend und wünschten sich sehnlichst ihre<br />
Erlösung. Jaratkaru näherte sich ihnen demütig und fragte: „Wer seid ihr, die ihr an dieser<br />
Virana Wurzel hängt? Es ist nur noch ein einzelner Faden übriggeblieben, weil die Ratte im<br />
Loch dauernd daran nagt. Der dünne Rest dieses letzten Fadens wird bald nachgeben, und<br />
ihr werdet ganz sicher kopfüber in das Loch stürzen. Wenn ich euch so sehe, wie ihr mit den<br />
Häuptern nach unten in diesem großen Elend gefangen seid, erhebt sich mein Mitgefühl.<br />
Was kann ich euch Gutes tun? Sagt mir schnell, ob sich eure Misere durch ein Viertel, ein<br />
Drittel o<strong>der</strong> vielleicht die Hälfte meiner Askese abwenden läßt. O<strong>der</strong> erlöst euch mit meiner<br />
ganzen Askese, ich stimme dem zu. Tut, wie es euch gefällt.“<br />
Die Ahnen antworteten:<br />
Verehrter Brahmacharin, du möchtest uns erretten. Doch, oh Bester <strong>der</strong> Brahmanen, du<br />
kannst mit deiner Askese unser Elend nicht abwenden. Ach Kind, du bester Redner, auch<br />
wir verfügen über die Früchte unserer Askese, und doch fallen wir in diese unheilige Hölle<br />
hinab, denn wir haben keine Nachfahren. Der Große Vater hat gesagt: „Nachkommen sind<br />
großer Verdienst und Dharma.“ Oh Kind, in diesem Loch hängend trübte sich unser<br />
Verstand. Daher erkennen wir dich nicht, obwohl deine Größe aller Welt sichtbar sein muß.<br />
Du bist ganz sicher ehrwürdig und glücksverheißend, denn aus Freundlichkeit trauerst du<br />
um uns, die wir des Mitgefühls würdig und schwer beladen sind. Höre, oh Brahmane, wer<br />
wir sind, und um wen du trauerst. Wir sind Yayavara Rishis <strong>der</strong> strengen Gelübde. Weil wir<br />
keine Nachfahren haben, oh Muni, sind wir aus den heiligen Bereichen gefallen. Da wir noch<br />
an einem Faden hängen, ist unsere harte Buße noch nicht völlig zerstört. Doch nur ein<br />
einziger Faden ist uns noch geblieben, und es macht kaum noch einen Unterschied, ob er da<br />
ist o<strong>der</strong> nicht. Ach, wir sind bedauernswert. Der eine Faden ist als Jaratkaru bekannt. Dieser<br />
Bedauernswerte ist in den Veden und ihren Zweigen bewan<strong>der</strong>t und praktiziert doch nichts<br />
an<strong>der</strong>es als Askese. Er ist hochbeseelt, hat seine Sinne unter Kontrolle, lebt gemäß seiner<br />
harten Gelübde, ist ein großer Asket und voller Verlangen nach dem Verdienst durch<br />
Askese. Durch ihn wurden wir auf diesen erbärmlichen Zustand reduziert. Er hat keine<br />
www.mahabharata.pushpak.de - 79 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva