Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak
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Garuda trifft Vishnu und sie verleihen sich gegenseitigen Segen<br />
Auf diesem Flug durch den Himmel traf <strong>der</strong> Sohn <strong>der</strong> Vinata auf Vishnu. Narayana war sehr<br />
zufrieden mit ihm aufgrund seiner Selbstbeherrschung. So sprach die unvergängliche<br />
Gottheit zum Wan<strong>der</strong>er <strong>der</strong> Lüfte: „Ich bin geneigt, dir einen Segen zu gewähren.“ Garuda<br />
antwortete daraufhin: „Ich soll über dir stehen.“ Und weiter sprach er zu Narayana: „Ich<br />
möchte unsterblich und ohne Krankheiten sein, auch ohne vom Amrit zu trinken.“ Vishnu<br />
antwortete: „So sei es.“ Nachdem er die beiden Segen erhalten hatte, sprach nun Garuda zu<br />
Vishnu: „Ich werde dir auch einen Segen gewähren. Der Besitzer <strong>der</strong> sechs Attribute möge<br />
mich darum bitten.“ Und Vishnu bat den mächtigen Garuda, sein Reittier zu werden. Auch<br />
ließ er den gewaltigen Vogel auf dem Flaggenmast seines Streitwagens Platz nehmen und<br />
sprach: „So stehst du über mir.“ Und <strong>der</strong> schnelle Wan<strong>der</strong>er <strong>der</strong> Lüfte antwortete: „So sei<br />
es.“, eilte geschwind auf seinem Wege weiter und narrte den Wind mit seiner Schnelligkeit.<br />
<strong>Das</strong> Gespräch von Indra mit Garuda und wie Garuda den Namen Suparna<br />
erhielt<br />
Kurz danach wirbelte Indra seinen Donnerblitz auf diesen Besten <strong>der</strong> Vögel, nachdem jener<br />
ihm das Amrit entrissen hatte. Der Amrit tragende Garuda wurde zwar vom Blitz getroffen,<br />
doch lachend sprach er in liebevollen Worten zum ärgerlich kämpfenden Indra: „Ich achte<br />
den Rishi (Dadhichi), aus dessen Knochen dein Blitz Vajra gemacht wurde. Auch werde ich<br />
den Donnerblitz selbst und dich mit den tausend Opfern achten. Oh Indra, so werfe ich nun<br />
eine meiner Fe<strong>der</strong>n ab, <strong>der</strong>en Ende auch du niemals erreichen wirst. Doch von deinem Blitz<br />
getroffen, fühle ich nicht den geringsten Schmerz.“ Nachdem er dies gesagt hatte, warf er<br />
eine Fe<strong>der</strong> ab. Alle Wesen, die seine schöne, abgeworfene Fe<strong>der</strong> erblickten, fühlten großes<br />
Entzücken. Und sie sprachen: „Dieser Vogel soll Suparna genannt werden (<strong>der</strong> mit den<br />
schönen Fe<strong>der</strong>n).“ Als Indra mit den tausend Augen diesen wun<strong>der</strong>baren Vorfall beobachtete,<br />
war er sehr überrascht. Er meinte, daß dieser Vogel ein sehr großes Wesen sein müsse und<br />
sprach zu ihm: „Oh Bester <strong>der</strong> Vögel, ich wünsche die Grenzen deiner großen Kraft zu<br />
erfahren. Und ich wünsche mir ewige Freundschaft mit dir.“<br />
Kapitel 34 - <strong>Das</strong> Ende <strong>der</strong> Versklavung Vinatas<br />
Garuda sprach:<br />
Ja, Purandara, laß zwischen uns Freundschaft sein, wie du es wünschst. Wisse, meine Kraft<br />
ist groß und schwer zu tragen. Oh du mit den tausend Opfern, die Guten billigen es niemals,<br />
lobend von ihren eigenen Stärken o<strong>der</strong> Verdiensten zu sprechen. Doch nun, da wir Freunde<br />
sind und du mich fragtest, werde ich dir antworten, obwohl Selbstlob ohne Grund nicht<br />
recht ist. Ich kann auf einer einzigen Fe<strong>der</strong> von mir diese Erde tragen, oh Sakra, mit ihren<br />
Wäl<strong>der</strong>n, den Bergen und Wassern des Ozeans, und dich noch obenauf gestellt. Wisse, daß<br />
ich alle Welten zusammen tragen kann, mit all ihren belebten und unbelebten Wesen, ohne<br />
zu ermüden.<br />
Sauti fuhr fort:<br />
Oh Saunaka, als <strong>der</strong> große Held Garuda so gesprochen hatte, antwortete ihm Indra, König<br />
<strong>der</strong> Götter, Träger <strong>der</strong> himmlischen Krone, Besitzer von Fülle und <strong>der</strong> allseits dem Wohl <strong>der</strong><br />
Welten Zugewandte: „Es ist wahr, was du sagst. In dir ist alles möglich. Nimm nun meine<br />
aufrichtige und ewige Freundschaft an. Und wenn du kein Interesse am Soma hast, dann gib<br />
es mir bitte wie<strong>der</strong>. Jene, denen du es geben möchtest, würden sich uns immer wi<strong>der</strong>setzen.“<br />
Garuda gab zur Antwort: „Es gibt einen Grund, warum ich das Soma an mich nahm. Doch<br />
ich werde es niemanden zu trinken geben. Oh Gott mit den tausend Augen, nachdem ich es<br />
abgesetzt habe, kannst du es dir nehmen, oh Herr <strong>der</strong> Himmel, und es sofort wegtragen.“ Da<br />
erwi<strong>der</strong>te Indra: „Deine Worte stimmen mich sehr zufrieden, oh Bester aller Wan<strong>der</strong>er <strong>der</strong><br />
Lüfte. Akzeptiere von mir den Segen, den du begehrst.“ Da dachte Garuda an die Söhne<br />
Kadrus (die Schlangen) und die Sklaverei seiner Mutter durch ihre Täuschung und sprach:<br />
www.mahabharata.pushpak.de - 68 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva