Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak
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Stärkste <strong>der</strong> Starken, ist wahrlich in <strong>der</strong> Lage, dir das Soma zu stehlen. Alles ist in ihm<br />
möglich. Ich glaube, er kann sogar das Unerreichbare erreichen.“<br />
Und Sauti fuhr fort:<br />
Da sprach Indra zu den Wächtern des Amrit: „Ein Vogel von großer Kraft und Energie hat in<br />
seinem Herzen beschlossen, uns das Amrit zu stehlen. Ich warne euch im voraus, damit ihm<br />
sein Plan nicht glücken möge. Vrihaspati hat mir erzählt, daß seine Kräfte unermeßlich<br />
wären.“ Verwun<strong>der</strong>t vernahmen dies die Himmlischen und trafen ihre Vorkehrungen. Sie<br />
stellten sich um das Amrit herum auf, und <strong>der</strong> große Indra nahm seinen Donnerblitz in die<br />
Hand. Sie alle trugen kostbare und wun<strong>der</strong>schöne Brustpanzer aus Gold und mit Juwelen<br />
besetzt und helle Le<strong>der</strong>rüstungen von großer Härte. Die mächtigen Gottheiten hielten ihre<br />
zahllosen, scharfen und furchtbar geformten Waffen bereit, von denen rauchende Funken<br />
stoben. Auch waren sie mit Diskus, eisernen Stachelkeulen, Lanzen, Dreizack, Kriegsbeilen,<br />
vielen verschiedenen scharfen Geschossen, polierten Schwertern und Schlagstöcken<br />
bewaffnet, welche zu dem jeweiligen Träger paßten. Ihre Furcht hatten sie abgelegt und<br />
standen wartend, mit göttlichen Ornamenten geschmückt und strahlend in ihrem<br />
Waffenglanze, bereit, Garuda zu empfangen. Die Götter mit <strong>der</strong> unvergleichlichen Kraft,<br />
Energie und Pracht waren fest entschlossen, das Amrit zu beschützen. Sie alle waren in <strong>der</strong><br />
Lage, ganze Städte <strong>der</strong> Asuras zu zermalmen, und zeigten sich so leuchtend wie das Feuer.<br />
Und von den vielen Göttern mit ihren hun<strong>der</strong>ten und tausenden Waffen mit eisernen<br />
Stacheln erglänzte das Schlachtfeld wie ein zweites Firmament, welches von den Strahlen<br />
<strong>der</strong> Sonne erleuchtet wird.<br />
Kapitel 31 - Die Schuld Indras<br />
Saunaka fragte:<br />
Oh Sohn des Suta, was war Indras Vergehen? Was seine Sorglosigkeit? Wie wurde Garuda<br />
aufgrund <strong>der</strong> asketischen Buße <strong>der</strong> Valakhilyas geboren? Warum bekam Kasyapa, ein<br />
Brahmane, den König <strong>der</strong> Vögel zum Sohn? Warum war er unbesiegbar für alle Wesen und<br />
unzerstörbar? Warum konnte dieser Wan<strong>der</strong>er <strong>der</strong> Nacht zu jedem Ort gelangen und über<br />
jedes Maß an Energie verfügen, wie es ihm beliebte? Wenn es in den Puranas beschrieben<br />
wird, möchte ich es gerne erfahren.<br />
Sauti antwortete:<br />
Was du mich gefragt hast, wird tatsächlich in den Puranas erzählt. Oh Zweifachgeborener,<br />
höre, ich will es dir kurz erklären. Vor langer Zeit, als <strong>der</strong> Herr <strong>der</strong> Schöpfung (Prajapati),<br />
Kasyapa, mit dem Wunsch nach Söhnen ein Opfer beging, da gewährten ihm alle Rishis,<br />
Götter und Gandharvas ihre Hilfe. Indra, die Götter und Rishis und auch all die asketischen<br />
Valakhilyas hatten von Kasyapa die Aufgabe bekommen, Holz für das Opfer<br />
herbeizubringen. Lord Indra nahm gemäß seiner großen Kraft eine Menge so groß wie ein<br />
Berg auf und trug es ohne zu ermüden heran. Auf seinem Weg sah er einige gerade mal<br />
daumengroße Rishis, wie sie alle zusammen einen einzigen Halm des Palasa Blattes trugen.<br />
Sie waren alle so dünn und schwach in Ermangelung von Nahrung, daß sie fast in sich<br />
zusammensanken. Und es bereitete ihnen eine große Plage, als sie in eine Vertiefung im Weg<br />
fielen, weil sich <strong>der</strong> Hufabdruck einer Kuh mit Wasser gefüllt hatte. Indra, sehr stolz auf<br />
seine Kraft, beobachtete sie mit großer Verwun<strong>der</strong>ung, lachte sie spöttisch aus und ließ sie<br />
schnell hinter sich, indem er über ihre Köpfe hinwegschritt und sie damit grob beleidigte.<br />
Die gekränkten Rishis wurden darüber sehr zornig und sorgenvoll. Und sie bereiteten ein<br />
großes Opfer vor, welches Indra das Fürchten lehrte. Höre, oh Saunaka, wie diese<br />
hervorragenden, weisen, die Gelübde befolgenden und entschlossenen Rishis geklärte Butter<br />
ins Opferfeuer gossen und laut folgendes Mantra aussprachen: „Es soll einen an<strong>der</strong>en Indra<br />
(Herrn) <strong>der</strong> Götter geben. Er wird fähig sein, überall hinzugehen und wird über jedes Maß an<br />
Energie verfügen, die er sich wünscht. Er wird den jetzigen König <strong>der</strong> Götter ängstigen.<br />
Durch die Früchte unserer asketischen Buße soll sich einer erheben, so schnell wie <strong>der</strong> Geist<br />
www.mahabharata.pushpak.de - 65 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva