Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak
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großen Glanz. Er wird vor <strong>der</strong> Sonne seinen Platz als Wagenlenker einnehmen und all ihre<br />
Energie auffangen. Er wird das Wohl <strong>der</strong> Welten, <strong>der</strong> Rishis und aller Himmelsbewohner<br />
sichern.“<br />
Sauti fuhr fort:<br />
Auf Befehl des Großen Vaters tat Aruna, wie ihm geheißen. So erhob sich Surya und wurde<br />
durch Arunas Wesen verschleiert. Nun habe ich dir erzählt, warum die Sonne in Wut geriet<br />
und wie Aruna, Garudas Bru<strong>der</strong>, dazu bestimmt wurde, ihr Wagenlenker zu werden. Doch<br />
höre nun die Antwort auf eine Frage, die du vor einer kleinen Weile gestellt hast.<br />
Kapitel 25 - Die Hymne an Indra von Kadru<br />
Und Sauti erzählte:<br />
Der große, starke und nach seinem Willen überall wan<strong>der</strong>nde Garuda begab sich zum<br />
an<strong>der</strong>en Ufer des Ozeans, wo seine Mutter weilte. Vinata lebte in großem Kummer, nachdem<br />
sie die Wette verloren hatte und bei Kadru im Status einer Sklavin lebte. Eines Tages rief<br />
Kadru die sich vor ihr beugende Vinata zu sich, und sprach zu ihr in Anwesenheit ihres<br />
Sohnes Garuda: „Oh sanfte Vinata, trag mich zum schönen und entzückenden Reich <strong>der</strong><br />
Nagas inmitten des Ozeans.“ So lud sich Vinata, die Mutter des Vogels Garuda, Kadru, die<br />
Mutter <strong>der</strong> Schlangen, auf den Rücken. Und von seiner Mutter gebeten trug Garuda die<br />
Schlangen. Doch <strong>der</strong> Sohn <strong>der</strong> Vinata stieg auf in die Himmel bis zur Sonne, und von ihren<br />
heißen Strahlen wurden die Schlangen versengt und ohnmächtig. Als Kadru ihre Söhne<br />
leiden sah, betete sie zu Indra: „Ich verbeuge mich vor dir, Herr <strong>der</strong> Himmlischen. Ich beuge<br />
mich vor dir, du Bezwinger des Namuchi, Oh du mit den tausend Augen, du Gemahl von<br />
Sachi. Sei du mit deinen Regenschauern <strong>der</strong> Retter <strong>der</strong> versengten Schlangen. Oh du Beste<br />
<strong>der</strong> Gottheiten, sei unser großer Beschützer. Oh Purandara, du bist fähig, Ströme von Regen<br />
zu gewähren. Du bist Vayu (Luft, Wind), die Wolken, Feuer und die Blitze im Himmel. Du<br />
treibst die Wolken an und wirst daher auch große Wolke genannt (welche am Ende <strong>der</strong> Yugas<br />
das Universum verdunkelt). Du bist unvergleichlicher Donner und brüllende Wolken. Du bist<br />
<strong>der</strong> Schöpfer <strong>der</strong> Welten und ihr Zerstörer. Du bist unbesiegt. Du bist das Licht <strong>der</strong> Wesen,<br />
Aditya, Vibhavasu und die wun<strong>der</strong>vollen Elemente. Du bist <strong>der</strong> Herrscher über die Götter.<br />
Du bist Vishnu, hast tausend Augen, höchstes Wissen, und bist unsere letztendliche<br />
Zuflucht. Oh Gott, du bist Amrit und <strong>der</strong> höchst verehrte Soma. Du bist <strong>der</strong> Moment, <strong>der</strong><br />
lunare Tag, die Minute (bala), und du bist Kshana (vier Minuten). Du bist die helle und die<br />
dunkle Mondhälfte. Du bist sowohl Kala (24 Minuten), Kashta und Truti (kleine Zeiteinheiten),<br />
als auch das Jahr, die Jahreszeiten, die Monate, Nächte und Tage. Du bist die schöne Erde<br />
mit ihren Bergen und Wäl<strong>der</strong>n. Du bist das Firmament und so strahlend wie die Sonne. Du<br />
bist <strong>der</strong> große Ozean mit wogenden Wellen und voller Wale, Walverschlingern (Timingalas),<br />
Makaras und vielen Fischen. Du besitzt großen Ruhm und wirst immer von den weisen und<br />
großen Rishis verehrt, die ihren Geist in Kontemplation gehüllt haben. Zum Wohle aller<br />
Wesen trinkst du Somasaft und geklärte Butter in den Opfern mit heiligen Beschwörungen.<br />
Du wirst immer von den Brahmanen verehrt, welche sich nach Verdienst sehnen. Oh du<br />
unvergleichlich Starker, du wirst in den Veden und Vedangas besungen. Und deswegen<br />
studieren gelehrte und opferfreudige Brahmanen die Veden mit großer Sorgfalt.“<br />
Kapitel 26 - Indra läßt regnen und rettet die Schlangen vor <strong>der</strong> Sonne<br />
Von Kadru auf diese Weise gebeten, bedeckte Indra, <strong>der</strong> König <strong>der</strong> Götter und <strong>der</strong> mit den<br />
besten Reitpferden, den Himmel mit großen Massen blauer Wolken. Er gebot den Wolken:<br />
„Laßt lebensspendende und gesegnete Tropfen sich ergießen.“ Und die blitzdurchzuckten<br />
und donnerbrüllenden Wolken ließen reichlich Regen fallen. Von diesen wun<strong>der</strong>baren,<br />
reichlich Wasser verströmenden und schrecklich brüllenden Wolken sah <strong>der</strong> Himmel aus, als<br />
ob das Ende des Yugas erreicht wäre. Die Sturzbäche aus dem Himmel türmten sich zu<br />
Myriaden Wellen auf, <strong>der</strong> Wind blies gewaltsam, alles war aufgewühlt und <strong>der</strong> Himmel sah<br />
www.mahabharata.pushpak.de - 59 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva