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Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak

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du dich im Himmel bewegst, wir suchen deinen Schutz. Oh Herr <strong>der</strong> Vögel, deine Energie ist<br />

außergewöhnlich, dein Glanz gleicht dem Feuer, dein Leuchten ist so hell wie <strong>der</strong> Blitz, dem<br />

keine Dunkelheit nahe kommt. Du berührst die Wolken, bist sowohl Ursache als auch<br />

Wirkung, <strong>der</strong> Verteiler von Segen und unbesiegbar in deinem Heldenmut. Oh Herr, das<br />

ganze Universum erglüht von deinem Glanz, <strong>der</strong> so hell ist wie <strong>der</strong> Schein von erhitztem<br />

Gold. Beschütze diese hochbeseelten Götter, die von dir überwältigt wurden und sich<br />

fürchtend in ihren Wagen nach allen Seiten durch die Himmel davon fliehen. Oh Bester aller<br />

Vögel, du Herr von allem, du bist <strong>der</strong> Sohn des mitfühlenden und hochbeseelten Rishi<br />

Kasyapa. So sei nicht zornig und hab Erbarmen mit dem Universum. Du bist das Höchste.<br />

Oh, besänftige deinen Ärger und erhalte uns. Von deinem lauten Gebrüll wie Donnerschläge<br />

erzittern die zehn Richtungen des Universums, <strong>der</strong> Himmel, die Erde und unsere Herzen.<br />

Oh verkleinere deinen Körper, <strong>der</strong> wie Feuer ist. Unsere Herzen erbeben bei deiner Pracht,<br />

die dem zornigen Yama gleicht. Oh Herr <strong>der</strong> Vögel, sei uns gnädig, denn wir bitten um<br />

deine Gunst. Oh du Ruhmreicher, gewähre uns Glück und Freude.“<br />

Als Garuda von den Himmlischen auf diese Weise verehrt wurde, vermin<strong>der</strong>te er seine<br />

Energie und seine Pracht.<br />

Kapitel 24 - Der Zorn <strong>der</strong> Sonne und wie Aruna ihr Wagenlenker wurde<br />

Und Sauti erzählte weiter:<br />

Als Garuda den Göttern zuhörte und nun die Größe seines eigenen Körpers erkannte,<br />

vermin<strong>der</strong>te dieser Vogel mit den wun<strong>der</strong>schönen Fe<strong>der</strong>n seine Größe. Dabei sprach er:<br />

„Kein Wesen soll vor mir Angst haben. Da auch ihr bei meinem Anblick in Furcht und<br />

Schrecken geratet, werde ich meine Energie zurücknehmen. Danach nahm dieser Wan<strong>der</strong>er<br />

<strong>der</strong> Lüfte, <strong>der</strong> alle gewünschte Energie zu Hilfe rufen und jede Gestalt annehmen konnte,<br />

seinen Bru<strong>der</strong> Aruna auf den Rücken, verließ seines Vaters Haus und flog zum Heim seiner<br />

Mutter am an<strong>der</strong>en Ufer des großen Meeres. Und er schaffte den strahlenden Aruna nach<br />

Osten gerade zu <strong>der</strong> Zeit, als die Sonne beschlossen hatte, die Erde mit ihren schrecklichen<br />

Strahlen zu verbrennen.<br />

Saunaka fragte:<br />

Warum hatte die verehrte Sonne beschlossen, die Welten zu verbrennen? Und welches Übel<br />

war ihr von den Göttern angetan worden, das ihren Zorn erregt hatte?<br />

Sauti antwortete:<br />

Oh du Sündenloser, seit damals Sonne und Mond den Amrit trinkenden Rahu entdeckten,<br />

als er sich unter die Götter gemischt hatte, hegte er eine tödliche Feindschaft zu den beiden<br />

Gottheiten. Daher versuchte Rahu immer wie<strong>der</strong>, die Sonne zu verschlingen. Die geplagte<br />

Surya (Sonne) erzürnte darüber sehr und dachte: „Ach, mein Wunsch, den Göttern zu helfen,<br />

hat mir die Feindschaft von Rahu eingebracht. Nun muß ich die gräßlichen Konsequenzen<br />

ganz allein ertragen. Wahrlich, ich bekomme keinerlei Hilfe in meiner Not. Vor den Augen<br />

<strong>der</strong> Bewohner des Himmels will mich Rahu verschlingen, und sie bewahren Stillschweigen.<br />

Ohne Zweifel muß ich einen Versuch unternehmen, die Welten zu zerstören.“ Mit diesem<br />

Entschluß begab sich Surya zu den Bergen im Westen und begann, sengende Hitze<br />

auszusenden, um die Welt zu vernichten. Da traten die großen Rishis vor die Himmlischen<br />

hin und sagten: „Es ist Mitternacht, und eine große Hitze versetzt jedes Herz in Angst. Dies<br />

wird die drei Welten verbrennen.“ So wandten sich die Götter mit den Rishis an den Großen<br />

Vater (Brahma) und fragten: „Welche große und schreckliche Hitze ist das heute? Surya ist<br />

noch nicht aufgegangen, doch die Zerstörung <strong>der</strong> Welt ist jetzt schon offensichtlich. Was soll<br />

erst geschehen, oh Herr, wenn die Sonne sich erhebt?“ Der Große Vater erwi<strong>der</strong>te:<br />

„Wahrlich, Surya hat sich heute bereit gemacht, die Welt zu vernichten. Sobald sie erscheint,<br />

wird sie alles zu Asche verbrennen. Doch ich habe ein Gegenmittel ersonnen. Der weise<br />

Sohn Kasyapas, <strong>der</strong> aller Welt als Aruna bekannt ist, verfügt über einen riesigen Körper und<br />

www.mahabharata.pushpak.de - 58 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva

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