Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak

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Doch Narayana entsagte nun seiner bezaubernden, fraulichen Gestalt, wirbelte viele schreckliche Waffen auf die Danavas und ließ sie erzittern. So begann die fürchterliche Schlacht zwischen Göttern und Asuras am Ufer des salzigen Meeres. Tausende scharfe Speere, Lanzen und viele andere Waffen wurden auf beiden Seiten geschleudert. Vom Diskus zerfleischt, von Pfeilen und Keulen verwundet und von Schwertern zerschnitten lagen viele Asuras am Boden und erbrachen Blut. Mit scharfen, doppelschneidigen Schwertern fielen unablässig von den Körpern abgetrennte, goldverzierte Köpfe zur Erde. Die großen Asuras lagen überall tot auf dem Schlachtfeld, und ihre Körper waren in Blut getränkt. Es schien, als ob rot eingefärbte Bergesgipfel zerstreut herumlagen. Selbst als die Sonne sich rötlich färbte, kämpften noch tausende Krieger miteinander. Von allen Seiten ertönten notleidende Schreie von den sterbenden Asuras. Und das Gebrüll der sich gegenseitig aus der Entfernung mit Geschossen oder im Zweikampf mit den Fäusten niedermetzelnden Krieger erhob sich gen Himmel. Überall hörte man Schreie wie: „Schlag zu! Durchbohre sie! Auf sie! Schleudere sie zu Boden! Vorrücken!“ Als die Schlacht am heftigsten tobte, betraten Nara und Narayana das Schlachtfeld. Narayana blickte auf den himmlischen Bogen in der Hand von Nara und dachte an seine eigene Waffe, den Danava vernichtenden Diskus. So schnell wie der Gedanke, der ihn rief, kam der feindezerstörende Diskus Sudarsana, so strahlend wie Agni und tödlich in der Schlacht vom Himmel herab. Mit Armen wie Elefantenrüssel schleuderte Narayana mit großer Kraft und schrecklicher Energie die tödliche Waffe mit dem außerordentlichen Glanz, die wie Feuer loderte und in der Lage war, ganze Städte von Feinden zu vernichten. Der Diskus leuchtete wie das Feuer, das am Ende des Yuga alle Dinge vernichtet, und fiel beständig in die Reihen der Danavas und Daityas, welche zu Tausenden starben. Manchmal blitzte er wie Feuer auf und verbrannte alles, manchmal tötete er die Feinde, während er sie im Flug verfolgte, und manchmal fiel er auf die Erde und trank ihr Lebensblut wie ein Kobold. www.mahabharata.pushpak.de - 54 - Mahabharata - Buch 1, Adi Parva

Doch auf ihrer Seite erhoben sich die kraftvollen Danavas mit den tapferen Herzen wie regenlose, weiße Wolken in den Himmel und ließen tausende Berge hinabstürzen, welche die Götter zermürbten. Diese tödlichen und massigen Felsen mit Bäumen bewachsen und flachen Gipfeln stießen beim Fall auf die Erde zusammen und verursachten ein gigantisches Donnern. Ohne Unterbrechung schrien die Krieger im Schlachtfeld, die Berge brachen zusammen und die Erde mit ihren Wäldern erbebte. Da erschien der göttliche Nara im tödlichen Kampf zwischen Asuras und Ganas (die Rudra folgen) und zermürbte die fallenden Felsen mit seinen goldköpfigen Pfeilen zu Staub, so daß sich der ganze Himmel eintrübte. Von den Göttern aus der Fassung gebracht und im Angesicht dieses fürchterlichen Diskus, der beständig die Bereiche des Himmels durchkämmte wie ein flammendes Feuer, flohen die mächtigen Danavas davon, versteckten sich im Inneren der Erde oder tauchten in die Tiefen des salzigen Meeres ein. Nach ihrem Sieg ehrten die Götter den Berg Mandara und stellten ihn auf seinen Platz zurück. Dann ließen die Amrit tragenden Götter den Himmel mit ihrem Freudengeschrei erklingen, und kehrten in ihre Bereiche zurück. Dort übergaben Indra und die anderen Götter höchst entzückt das Gefäß mit Amrit dem Narayana, damit er es sorgfältig bewahre. Kapitel 20 - Die Wette zwischen Kadru und Vinata, Kadru verflucht alle Schlangen Sauti sprach: Nun habe ich euch die ganze Geschichte erzählt, wie das Amrit aus dem Ozean gequirlt wurde und dabei das Pferd Uchaisrava von größter Schönheit und unvergleichlicher Stärke zum Vorschein kam. Es war dieses Pferd, von dem Kadru zu Vinata sprach: „Sag mir schnell, meine liebenswerte Schwester, welche Farbe hat Uchaisrava?“ Vinata antwortete: „Dieser König der Pferde ist ganz sicher weiß. Was denkst du, Schwester? Sag es mir und laß uns drauf wetten.“ Und Kadru erwiderte: „Oh du mit dem süßen Lächeln, ich denke, daß Pferd hat auch Schwarzes im Schwanz. Oh du Schöne, wette mit mir, daß diejenige, die verliert, der anderen Sklavin wird.“ Und Sauti fuhr fort: So geschah es. Die beiden wetteten, daß die Verliererin die Sklavin der Gewinnerin werden würde und sprachen: „Morgen sehen wir uns das Pferd an.“. Danach gingen sie nach Hause. Doch Kadru hatte für sich Betrug beschlossen. Sie befahl ihren tausend Söhnen, den Schlangen, sich in schwarze Haare zu verwandeln, und sich in den Schwanz des Pferdes zu hängen, damit sie nicht zur Sklavin würde. Doch ihre Söhne lehnten ihre Bitte ab. Da verfluchte sie ihre Kinder und sprach: „Beim Schlangenopfer des weisen Königs Janamejaya aus der Familie der Pandavas soll euch Agni alle verschlingen!“ Der Große Vater Brahma selbst hörte den außerordentlich grausamen Fluch, zu dem das Schicksal Kadru trieb. Er sah, daß sich die Schlangen zu sehr vermehrt hatten und aus Freundlichkeit den anderen Wesen gegenüber, stimmte er mit den Göttern dem Fluch zu. Tatsächlich waren diese Schlangen mit schnellwirkendem Gift ausgestattet, sehr stark und mutig, und immer bereit, andere Wesen zu beißen, so daß der Fluch ihrer Mutter für die anderen Wesen Gutes bedeutete. Das Schicksal erlegt immer denjenigen die Strafe des Todes auf, welche nach dem Tod anderer trachten. Indem sie dies bedachten, unterstützen und lobten die Götter Kadrus Tat. Brahma rief Kasyapa zu sich und sprach zu ihm: „Oh du Reiner, der alle Feinde besiegt, deine Schlangen mit dem schnellen Gift und den gewaltigen Körpern, die immer andere beißen wollen, wurden von ihrer Mutter verflucht. Nun Sohn, du solltest um ihretwillen nicht trauern. Die Vernichtung der Schlangen im Opfer wurde schon seit langem beschlossen.“ So beruhigte der Himmlische Schöpfer des Universums Kasyapa und eröffnete dem Ruhmreichen das Wissen zur Neutralisierung von Giften. www.mahabharata.pushpak.de - 55 - Mahabharata - Buch 1, Adi Parva

Doch auf ihrer Seite erhoben sich die kraftvollen Danavas mit den tapferen Herzen wie<br />

regenlose, weiße Wolken in den Himmel und ließen tausende Berge hinabstürzen, welche<br />

die Götter zermürbten. Diese tödlichen und massigen Felsen mit Bäumen bewachsen und<br />

flachen Gipfeln stießen beim Fall auf die Erde zusammen und verursachten ein gigantisches<br />

Donnern. Ohne Unterbrechung schrien die Krieger im Schlachtfeld, die Berge brachen<br />

zusammen und die Erde mit ihren Wäl<strong>der</strong>n erbebte. Da erschien <strong>der</strong> göttliche Nara im<br />

tödlichen Kampf zwischen Asuras und Ganas (die Rudra folgen) und zermürbte die fallenden<br />

Felsen mit seinen goldköpfigen Pfeilen zu Staub, so daß sich <strong>der</strong> ganze Himmel eintrübte.<br />

Von den Göttern aus <strong>der</strong> Fassung gebracht und im Angesicht dieses fürchterlichen Diskus,<br />

<strong>der</strong> beständig die Bereiche des Himmels durchkämmte wie ein flammendes Feuer, flohen die<br />

mächtigen Danavas davon, versteckten sich im Inneren <strong>der</strong> Erde o<strong>der</strong> tauchten in die Tiefen<br />

des salzigen Meeres ein.<br />

Nach ihrem Sieg ehrten die Götter den Berg Mandara und stellten ihn auf seinen Platz<br />

zurück. Dann ließen die Amrit tragenden Götter den Himmel mit ihrem Freudengeschrei<br />

erklingen, und kehrten in ihre Bereiche zurück. Dort übergaben Indra und die an<strong>der</strong>en<br />

Götter höchst entzückt das Gefäß mit Amrit dem Narayana, damit er es sorgfältig bewahre.<br />

Kapitel 20 - Die Wette zwischen Kadru und Vinata, Kadru verflucht alle<br />

Schlangen<br />

Sauti sprach:<br />

Nun habe ich euch die ganze Geschichte erzählt, wie das Amrit aus dem Ozean gequirlt<br />

wurde und dabei das Pferd Uchaisrava von größter Schönheit und unvergleichlicher Stärke<br />

zum Vorschein kam. Es war dieses Pferd, von dem Kadru zu Vinata sprach: „Sag mir<br />

schnell, meine liebenswerte Schwester, welche Farbe hat Uchaisrava?“ Vinata antwortete:<br />

„Dieser König <strong>der</strong> Pferde ist ganz sicher weiß. Was denkst du, Schwester? Sag es mir und laß<br />

uns drauf wetten.“ Und Kadru erwi<strong>der</strong>te: „Oh du mit dem süßen Lächeln, ich denke, daß<br />

Pferd hat auch Schwarzes im Schwanz. Oh du Schöne, wette mit mir, daß diejenige, die<br />

verliert, <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Sklavin wird.“<br />

Und Sauti fuhr fort:<br />

So geschah es. Die beiden wetteten, daß die Verliererin die Sklavin <strong>der</strong> Gewinnerin werden<br />

würde und sprachen: „Morgen sehen wir uns das Pferd an.“. Danach gingen sie nach Hause.<br />

Doch Kadru hatte für sich Betrug beschlossen. Sie befahl ihren tausend Söhnen, den<br />

Schlangen, sich in schwarze Haare zu verwandeln, und sich in den Schwanz des Pferdes zu<br />

hängen, damit sie nicht zur Sklavin würde. Doch ihre Söhne lehnten ihre Bitte ab. Da<br />

verfluchte sie ihre Kin<strong>der</strong> und sprach: „Beim Schlangenopfer des weisen Königs Janamejaya<br />

aus <strong>der</strong> Familie <strong>der</strong> Pandavas soll euch Agni alle verschlingen!“ Der Große Vater Brahma<br />

selbst hörte den außerordentlich grausamen Fluch, zu dem das Schicksal Kadru trieb. Er sah,<br />

daß sich die Schlangen zu sehr vermehrt hatten und aus Freundlichkeit den an<strong>der</strong>en Wesen<br />

gegenüber, stimmte er mit den Göttern dem Fluch zu. Tatsächlich waren diese Schlangen mit<br />

schnellwirkendem Gift ausgestattet, sehr stark und mutig, und immer bereit, an<strong>der</strong>e Wesen<br />

zu beißen, so daß <strong>der</strong> Fluch ihrer Mutter für die an<strong>der</strong>en Wesen Gutes bedeutete. <strong>Das</strong><br />

Schicksal erlegt immer denjenigen die Strafe des Todes auf, welche nach dem Tod an<strong>der</strong>er<br />

trachten. Indem sie dies bedachten, unterstützen und lobten die Götter Kadrus Tat. Brahma<br />

rief Kasyapa zu sich und sprach zu ihm: „Oh du Reiner, <strong>der</strong> alle Feinde besiegt, deine<br />

Schlangen mit dem schnellen Gift und den gewaltigen Körpern, die immer an<strong>der</strong>e beißen<br />

wollen, wurden von ihrer Mutter verflucht. Nun Sohn, du solltest um ihretwillen nicht<br />

trauern. Die Vernichtung <strong>der</strong> Schlangen im Opfer wurde schon seit langem beschlossen.“ So<br />

beruhigte <strong>der</strong> Himmlische Schöpfer des Universums Kasyapa und eröffnete dem<br />

Ruhmreichen das Wissen zur Neutralisierung von Giften.<br />

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