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Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak

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Garuda, <strong>der</strong> Schlangenvertilger. Oh Tiger des Bhrigu Geschlechts, in dem Augenblick,<br />

indem er das Licht erblickte, verließ <strong>der</strong> Sohn seine Mutter Vinata. Dieser König <strong>der</strong> Vögel<br />

verspürte Hunger und flog davon, auf <strong>der</strong> Suche nach <strong>der</strong> ihm vom großen Schöpfer<br />

bestimmten Nahrung.<br />

Kapitel 17 - Der Wunsch nach Amrit<br />

Sauti sprach:<br />

Oh asketischer Rishi, es war um diese Zeit, daß die beiden Schwestern Kadru und Vinata das<br />

sich nähernde Roß Uchaisrava erblickten. Dieses Juwel unter den Pferden wurde von den<br />

Himmlischen verehrt und hatte sich aus den wogenden Fluten des Ozeans erhoben, als er<br />

wegen Amrit gequirlt wurde. Es war göttlich, anmutig, beständig jung, ein Meisterwerk <strong>der</strong><br />

Schöpfung, unwi<strong>der</strong>stehlich, voller Energie und mit allen glücksverheißenden Zeichen<br />

gesegnet.<br />

Da fragte Saunaka:<br />

Warum rührten die Götter den Ozean? Und unter welchen Umständen erschien dieses Beste<br />

<strong>der</strong> Pferde, so kraftvoll und strahlend, wie du es sagst?<br />

Sauti antwortete:<br />

Es gibt diesen Berg Meru von leuchten<strong>der</strong> Erscheinung und großem Glanz. Die Strahlen <strong>der</strong><br />

Sonne fallen auf seine goldglänzenden Gipfel und werden von ihnen zerstreut. Er ist mit<br />

Gold bedeckt, außerordentlich schön, und ein häufig besuchter Ort <strong>der</strong> Götter und<br />

Gandharvas. Und er ist unerreichbar und unermeßlich für Menschen mit vielfältigen<br />

Sünden. Fürchterliche Raubtiere wan<strong>der</strong>n über seinen Kamm, und er wird beleuchtet von<br />

vielen göttlichen lebensspendenden Kräutern. Mit seiner Höhe küßt er den Himmel, und er<br />

ist <strong>der</strong> Erste <strong>der</strong> Berge. Selbst mit dem Geist kann man ihn nicht erfassen. Er wird von vielen<br />

Bäumen und Strömen geziert und erklingt von den zauberhaften Gesängen des geflügelten<br />

Chors. Er steht seit unerdenklichen Zeiten hoch über allem. Einmal saßen alle Himmlischen<br />

auf seinem goldenen Gipfel und berieten sich. Jene, welche Buße geübt und hervorragende<br />

Gelübde eingehalten hatten, suchten nun nach Amrit (Ambrosia). Als Narayana die<br />

himmlische Versammlung in besorgter Stimmung sah, sprach er zu Brahma: „Du sollst mit<br />

allen Göttern und Asuras den Ozean quirlen (wörtlich „buttern“, die Milch zu Butter veredeln).<br />

Indem ihr das tut, werdet ihr Amrit erhalten und auch alle Arzneien und Juwelen. Oh ihr<br />

Götter, quirlt den Ozean, und ihr werdet Amrit entdecken.“<br />

Kapitel 18 - <strong>Das</strong> Quirlen des Ozeans<br />

Sauti fuhr fort:<br />

Da gibt es einen Berg namens Mandara mit Gipfeln wie Wolken. Er ist <strong>der</strong> Beste <strong>der</strong> Berge<br />

und ganz und gar mit Schlingpflanzen und Kräutern bedeckt. Zahllose Vögel zwitschern<br />

ihre Lie<strong>der</strong> und Raubtiere ziehen ihre Bahn. Götter, Apsaras und Kinnaras besuchen den<br />

Berg oft. Aufwärts erhebt er sich um elftausend Yojanas und abwärts um ebenso viele. Die<br />

Götter wollten ihn ausreißen und zum Quirlen benutzen, doch es gelang ihnen nicht, und so<br />

gingen sie zu Brahma und Vishnu, die beieinan<strong>der</strong> saßen, und baten: „Ersinnt einen Weg,<br />

wie wir Mandara für unsere Zwecke nutzen können, ihr Götter.“ Und Brahma und<br />

Narayana billigten diesen Wunsch, oh Sohn des Bhrigu. Der lotusäugige Vishnu übergab die<br />

schwere Aufgabe dem mächtigen Ananta, dem König <strong>der</strong> Schlangen. Von sowohl Brahma<br />

als auch Vishnu darum gebeten, entwurzelte <strong>der</strong> mächtige Ananta den Berg mit allen<br />

Wäl<strong>der</strong>n und Waldbewohnern darin. Dann gingen alle Götter mit Ananta zum Ufer des<br />

Ozeans und sprachen zu ihm: „Wir sind gekommen, deine Wasser für Amrit aufzuwühlen.“<br />

Und <strong>der</strong> Ozean erwi<strong>der</strong>te: „Es sei, wenn ich einen Anteil erhalte. Ich bin wohl in <strong>der</strong> Lage,<br />

das große Quirlen meiner Wasser durch den Berg zu ertragen.“ Alsdann traten die Devas<br />

(Götter) und Danavas vor den König <strong>der</strong> Schildkröten und sagten zu ihm: „Oh König <strong>der</strong><br />

Schildkröten, du wirst den Berg auf deinem Rücken tragen müssen.“ Der König stimmte zu,<br />

www.mahabharata.pushpak.de - 51 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva

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