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Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak

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<strong>der</strong> Pandavas ein großes Schlangenopfer aus. In diesem Opfer, was mit <strong>der</strong> Vernichtung <strong>der</strong><br />

Schlangen begann, rettete Astika die Nagas, also seine Brü<strong>der</strong> und Onkel mütterlicherseits<br />

und alle an<strong>der</strong>en Schlangen vor einem gräßlichen Tod. Und er erlöste seinen Vater aus <strong>der</strong><br />

Not, keine Nachfahren zu haben. Durch Buße, viele Gelübde und dem Studium <strong>der</strong> Veden<br />

befreite er sich selbst von allen seinen Schulden. Durch verschiedene Opfer versöhnte er die<br />

Götter. Durch das Leben als Brahmacharya gewann er die Gunst <strong>der</strong> Rishis, und indem er<br />

Nachkommen zeugte, stellte er seine Ahnen zufrieden.<br />

So entlud sich <strong>der</strong> strenge Gelübde einhaltende Jaratkaru <strong>der</strong> schweren Schuld seinen Ahnen<br />

gegenüber, die damit von ihren Banden befreit wurden und zum Himmel aufstiegen. Nach<br />

einer langen Reihe von Jahren hatte Jaratkaru großen religiösen Verdienst angesammelt und<br />

begab sich in den Himmel, Astika zurücklassend. Dies ist die Geschichte von Astika, wie ich<br />

sie dir kurz erzählt habe. Nun sage mir, Bester <strong>der</strong> Munis, was sonst soll ich dir berichten.<br />

Kapitel 16 - Die Geschichte von Kadru und Vinata<br />

Saunaka bat:<br />

Oh Sauti, erzähle uns mehr Einzelheiten über den gelehrten und tugendhaften Astika.<br />

Unsere Neugier ist groß. Du Liebenswerter, deine Rede ist süß, mit angenehmer Aussprache<br />

und Betonung. Es gefällt uns sehr, wie du erzählst. Du sprichst genau wie dein Vater, und er<br />

war auch immer bereit, uns zufrieden zu stellen. Erzähl uns nun die Geschichte, wie sie dein<br />

Vater erzählte.<br />

Und Sauti hob an:<br />

Oh du mit einem langen Leben Gesegneter, ich werde alles erzählen, wie ich es von meinem<br />

Vater einst vernahm. Oh Brahmane, im goldenen Zeitalter hatte Prajapati zwei schöne und<br />

tugendhafte Töchter. Ihre Namen waren Kadru und Vinata, und sie wurden die Ehefrauen<br />

von Kasyapa. Kasyapa, welcher Prajapati selbst glich, hatte große Freude an seinen beiden<br />

Gattinnen und höchst zufrieden gewährte er je<strong>der</strong> einen Segen. Als die schönen Damen<br />

erfuhren, daß ihr Herr willens war, ihre Wünsche zu erfüllen, freuten sie sich sehr. Kadru<br />

wünschte sich tausend Schlangen von gleicher Kraft. Und Vinata wünschte zwei Kin<strong>der</strong> zu<br />

gebären, welche die tausend Söhne <strong>der</strong> Kadru an Stärke, Energie, Größe und Tapferkeit<br />

übertreffen sollten. Und Kasyapa sprach „So sei es!“ zu Vinata, welche äußerst begierig auf<br />

Nachkommenschaft war. Und so freute sie sich sehr, als ihr Gebet erhört wurde und<br />

betrachtete ihren Wunsch nach zwei überragenden Söhnen als erfüllt. Auch Kadru war<br />

zufrieden mit ihren tausend Söhnen mit gleicher Energie. „Tragt eure Kin<strong>der</strong> mit Sorgfalt.“,<br />

sprach Kasyapa und ging in den Wald, seine beiden höchst zufriedenen Ehefrauen mit<br />

seinem Segen zurücklassend.<br />

Sauti sprach:<br />

O Bester <strong>der</strong> Zweifachgeborenen, nach langer Zeit brachte Kadru tausend Eier zur Welt und<br />

Vinata zwei. Ihre Dienerinnen legten die Eier einzeln in warme Gefäße und hegten sie für<br />

fünfhun<strong>der</strong>t Jahre. Da brachen die tausend Eier <strong>der</strong> Kadru auf und ihre Söhne schlüpften<br />

aus. Doch die beiden von Vinata rührten sich nicht. Vinata war eifersüchtig und brach ein Ei<br />

auf. Darinnen fand sie einen Embryo, bei dem die obere Hälfte entwickelt war, die untere<br />

jedoch noch nicht. <strong>Das</strong> Kind war darüber sehr ärgerlich und verfluchte seine Mutter: „Oh<br />

Mutter, weil du viel zu früh dieses Ei aufgebrochen hast, und aus Eifersucht meinem Körper<br />

nicht erlaubtest, sich voll zu entwickeln, sollst du Kadru als Sklavin dienen. Doch wenn du<br />

geduldig weitere fünfhun<strong>der</strong>t Jahre wartest, und das an<strong>der</strong>e Ei nicht zerbrichst, dann wird<br />

dich dieses ruhmreiche Kind aus <strong>der</strong> Sklaverei befreien. Wenn du wirklich einen starken<br />

Sohn haben möchtest, dann mußt du das Ei die ganze Zeit mit zärtlicher Sorge pflegen.“ So<br />

verfluchte Aruna seine Mutter und erhob sich in den Himmel. Oh Brahmane, Aruna wurde<br />

<strong>der</strong> Wagenlenker von Surya (<strong>der</strong> Sonne), den man immer in <strong>der</strong> Morgenstunde erblickt.<br />

Nachdem die fünfhun<strong>der</strong>t Jahre vergangen waren, zerbrach das an<strong>der</strong>e Ei und heraus kam<br />

www.mahabharata.pushpak.de - 50 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva

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