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Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak

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Fasern hängt, welches von allen Seiten heimlich von einer Ratte angenagt wird, die hier<br />

lebt?“ Die Ahnen antworteten: „Wir sind Rishis von strengen Gelübden, Yayavaras genannt.<br />

Wir werden für immer in <strong>der</strong> Erde versinken mit dem Wunsch nach Nachkommen. Wir<br />

haben einen Sohn namens Jaratkaru. Weh uns! Dieser Lump widmet sich nur dem Leben <strong>der</strong><br />

Enthaltsamkeit. Der Narr denkt nicht daran, durch Heirat Kin<strong>der</strong> zu zeugen. Aus diesem<br />

Grund, nämlich aus Furcht vor dem Verschwinden unseres Geschlechts, hängen wir hier in<br />

diesem Loch. Mit allen Verdiensten ausgestattet ergeht es uns doch wie jenen unglücklichen<br />

Sün<strong>der</strong>n, welche keine Verdienste sammelten. Doch wer bist du, oh Brahmane? Wir möchten<br />

auch wissen, warum du mit uns fühlst wie ein Freund.“ Jaratkaru sagte: „Ihr seid meine<br />

Väter und Großväter. Ich bin dieser Jaratkaru. Oh sagt mir, wie ich euch dienen kann.“ Die<br />

Antwort <strong>der</strong> Väter war: „Gib dein Bestes, oh Kind, einen Sohn zu bekommen, damit er<br />

unsere Linie fortführt. Dann hast du eine verdienstvolle Tat begangen für uns und auch dich,<br />

oh Bester. Die Früchte aus Tugenden o<strong>der</strong> die aus wohl angehäufter Askese können sich<br />

nicht mit dem Verdienst vergleichen, den ein Vater erntet. Daher, oh Kind, richte auf unsere<br />

Bitte hin deinen Geist auf Heirat und Nachkommen. <strong>Das</strong> wird uns von größtem Nutzen<br />

sein.“ Jaratkaru meinte daraufhin: „Ich werde nicht um meinetwillen heiraten, noch werde<br />

ich aus Vergnügen nach Reichtum streben. Doch für euer Wohl werde ich es tun. Nur zu<br />

diesem Zweck werde ich mir in Übereinstimmung mit den Shastren eine Frau nehmen. Sonst<br />

nicht. Wenn es eine Braut gibt mit dem selben Namen wie ich, <strong>der</strong>en Freunde sie mir als<br />

Geschenk und aus Wohltätigkeit aus freien Stücken übergeben, dann werde ich sie heiraten.<br />

Doch wer wird mir Armen seine Tochter als Gattin übergeben? Ich werde mich bemühen, ihr<br />

Herren, und wohl jede Tochter als Geschenk annehmen. Ich habe euch mein Wort gegeben<br />

und werde nun nicht an<strong>der</strong>s handeln. Mir ihr werde ich Nachkommen für eure Erlösung<br />

zeugen, damit ihr Väter in die ewigen Regionen <strong>der</strong> Glückseligkeit eingehen und euch dort<br />

nach Belieben erfreuen könnt.“<br />

Kapitel 14 - Jaratkaru heiratet die Schwester Vasukis<br />

Sauti sprach:<br />

Von nun an wan<strong>der</strong>te dieser Brahmane mit den strengen Gelübden über die Erde auf <strong>der</strong><br />

Suche nach einer Ehefrau, doch er fand keine. Eines Tages betrat Jaratkaru einen Wald,<br />

erinnerte sich an die Worte seiner Ahnen und bat dreimal mit schwacher Stimme um eine<br />

Braut. Da erschien Vasuki (<strong>der</strong> Schlangenkönig) und bot dem Rishi seine Schwester an. Doch<br />

<strong>der</strong> Rishi zögerte, sie zu akzeptieren, denn er vermutete, sie würde nicht denselben Namen<br />

haben wie er. Denn im Innern dachte sich <strong>der</strong> hochbeseelte Jaratkaru: „Ich werde keine Frau<br />

annehmen, die nicht denselben Namen hat wie ich.“ Und <strong>der</strong> große, weise Rishi <strong>der</strong><br />

strengsten Enthaltsamkeit fragte Vasuki: „Sage mir aufrichtig, oh Schlange, wie lautet <strong>der</strong><br />

Name deiner Schwester?“ Und Vasuki antwortete: „Oh Jaratkaru, <strong>der</strong> Name meiner<br />

jüngeren Schwester ist auch Jaratkaru. Ich übergebe sie dir als Geschenk. Nimm die<br />

schlankhüftige Dame zu deiner Gemahlin. Oh bester Brahmane, ich habe sie für dich<br />

aufgehoben. Also nimm sie.“ Mit diesen Worten bot er seine wun<strong>der</strong>schöne Schwester dem<br />

Jaratkaru an, welcher sich gemäß den vorgeschriebenen Riten mit ihr vermählte.<br />

Kapitel 15 - Die Geburt von Astika<br />

Sauti sprach:<br />

Denn wisse, oh Bester <strong>der</strong> um Brahma Wissenden, die Mutter <strong>der</strong> Schlangen hatte vor<br />

langer, langer Zeit das Geschlecht <strong>der</strong> Nagas verflucht: „Er, <strong>der</strong> den Wind zum Wagenlenker<br />

hat (Agni), wird euch alle im Schlangenopfer des Janamejaya verbrennen!“ Und um diesen<br />

Fluch aufzuheben, verheiratete <strong>der</strong> König <strong>der</strong> Schlangen, Vasuki, seine Schwester mit dem<br />

hochbeseelten Rishi mit den hervorragenden Gelübden. Nachdem er sie mit den rechten<br />

Riten geheiratet hatte, bekam er mit ihr einen edlen Sohn namens Astika. Dieser war ein<br />

ruhmreicher Asket und geübt in den Veden und all ihren Zweigen. Er betrachtete alles mit<br />

gleichen Augen und zerstreute die Furcht seiner Eltern. Viel später richtete <strong>der</strong> Nachfahre<br />

www.mahabharata.pushpak.de - 49 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva

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