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Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak

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Schlange besiegt am Boden lag, als ob es schliefe, wurde sie noch einmal viel schöner als im<br />

Leben. Ihr Stiefvater und all die an<strong>der</strong>en heiligen Asketen sahen sie bewegungslos auf <strong>der</strong><br />

Erde liegen mit dem Glanz des Lotus. Viele berühmte Brahmanen kamen voller Mitgefühl<br />

und setzen sich um sie herum. Es kamen Swastyastreya, Mahajana, Kushika,<br />

Sankhamekhala, Uddalaka, Katha, und <strong>der</strong> berühmte Sveta, Bharadvaja, Kaunakutsya,<br />

Arshtishena, Gautama, Pramati und Pramatis Sohn Ruru neben vielen an<strong>der</strong>en Bewohnern<br />

des Waldes. Sie alle weinten mitfühlend um das tote, am Boden liegende Mädchen, welches<br />

vom Gift <strong>der</strong> Schlange, die sie gebissen hatte, gestorben war. Mit Schmerzen, die jedes Maß<br />

überstiegen, zog sich Ruru nach einer Weile zurück.<br />

Kapitel 9 - Pramadvara erhält neues Leben und wird Rurus Frau<br />

Während die edlen Brahmanen um den toten Körper von Pramadvara saßen, zog sich Ruru<br />

zutiefst verstört in einen dunklen Wald zurück und weinte laut. Von Trauer überwältigt ließ<br />

er viele mitleidvolle Klagen hören. Ständig an seine geliebte Pramadvara denkend machte er<br />

seinem Elend in folgenden Worten Luft: „Weh, die zarte Schöne liegt auf dem nackten<br />

Boden, und das erhöht meinen Kummer. Was kann für uns, ihre Freunde, beklagenswerter<br />

sein als das? Wenn ich je wohltätig war, meine Bußeübungen ausführte und meine Lehrer<br />

ehrte, dann sollen die Verdienste aus diesen Taten meine Geliebte wie<strong>der</strong> zum Leben<br />

erwecken. Wenn ich je meine Leidenschaften von Geburt an beherrschte und meine Gelübde<br />

einhielt, dann laßt die schöne Pramadvara sich vom Boden erheben.“ Und während sich<br />

Ruru diesen Klagen um den Verlust seiner Braut hingab, kam ein Bote des Himmels zu ihm<br />

in den Wald und sprach ihn an: „Deine schmerzvollen Worte, oh Ruru, sind vergebens.<br />

Denn wer zu dieser Welt gehört, kann niemals wie<strong>der</strong> ins Leben zurückkehren, wenn seine<br />

Tage vorüber sind. Und die Zeit dieses armen Kindes einer Apsara und eines Gandharva ist<br />

abgelaufen. Daher gib dein Herz nicht dem Elend hin, mein Kind. Denn die großen Götter<br />

haben im voraus bereits ein Mittel ersonnen, sie dem Leben wie<strong>der</strong>zugeben. Wenn du<br />

einverstanden bist, kannst du deine Pramadvara zurückbekommen.“ Und Ruru entgegnete:<br />

„Oh Bote des Himmels, was ist es, was die Götter beschlossen haben? Sag mir alles, damit<br />

ich einwilligen kann. Bitte errette mich von diesen Schmerzen.“ Da sprach <strong>der</strong> himmlische<br />

Bote zu Ruru: „Tritt von <strong>der</strong> Hälfte deines Lebens zurück und gib sie deiner Braut. Dann, oh<br />

Ruru aus dem Geschlecht des Bhrigu, wird sich Pramadvara vom Boden erheben.“ Die<br />

Antwort war: „Oh bester Himmelsbote, zugunsten meiner Braut gebe ich bereitwillig mein<br />

halbes Leben her. Laß meine Geliebte sich erheben in Gewand und Gestalt <strong>der</strong> Liebe.“ Da<br />

begaben sich <strong>der</strong> König <strong>der</strong> Gandharvas (Pramadvaras Vater) und <strong>der</strong> hervorragende<br />

Himmelsbote gemeinsam zum Gott Dharma und sprachen zu ihm: „Es sei dein Wille, oh<br />

König Dharma, laß die liebenswürdige, doch nun tot darnie<strong>der</strong> liegende Pramadvara, die<br />

Verlobte von Ruru, sich mit <strong>der</strong> Hälfte von Rurus Leben erheben.“ Und Dharma gab ihnen<br />

zur Antwort: „Oh Bote des Himmels, wenn es dein Wunsch ist, dann erhebe sich<br />

Pramadvara, die Verlobte von Ruru, mit dem halben Teil von Rurus Leben.“<br />

Und Sauti fuhr fort:<br />

Als Dharma dies ausgesprochen hatte, erhob sich die Maid mit dem überragenden Aussehen<br />

wie von einem Schlummer. Nachdem Ruru ihr seine Hälfte des Lebens übergeben und sie<br />

gerettet hatte, führte er ein eingeschränktes Leben, wie später noch zu sehen sein wird. Doch<br />

vorerst verheirateten die beiden Väter freudig ihre Kin<strong>der</strong> an einem glücksverheißenden Tag<br />

und mit den rechten Riten. Und das Paar verbrachte seine Tage einan<strong>der</strong> sehr zugetan. Ruru<br />

hatte sich eine Gattin gewonnen, wie sie schwer zu finden ist, so schön und strahlend wie die<br />

Blüten des Lotus. Und er schwor einen Eid, das Geschlecht <strong>der</strong> Schlangen zu zerstören.<br />

Wann immer er eine Schlange sah, wurde er sehr zornig und tötete sie mit einer Waffe. Eines<br />

Tages, oh Brahmane, betrat Ruru einen weiten Wald. Dort sah er eine alte Schlange <strong>der</strong><br />

Dundhuba Gattung auf dem Boden liegen. Wütend hob er seinen Stab, <strong>der</strong> dem Stabe des<br />

www.mahabharata.pushpak.de - 46 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva

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