Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak
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mit deinem ganzen Körper in den Zustand von einem verfallen, <strong>der</strong> ohne Unterschiede alles<br />
verschlingt. Oh Gott <strong>der</strong> Flammen, nur die Flammen im nie<strong>der</strong>en Teil deines Körpers<br />
werden von allem gleichermaßen essen. Und <strong>der</strong> Körperteil von dir, welcher Fleisch ist (<strong>der</strong><br />
Magen <strong>der</strong> Fleischfresser), soll auch alles ohne Unterschied verschlingen. Und so wie alles rein<br />
wird, was die Sonnenstrahlen berühren, so soll alles rein werden, was deine Flammen<br />
verbrennen. Oh Agni, du bist die höchste Energie, aus deiner eigenen Macht geboren. Daher,<br />
oh Herr, mit dieser Macht von dir laß den Fluch des Rishi wahr werden. Und empfange<br />
weiter deinen Anteil und den <strong>der</strong> Götter, welcher deinem Mund geopfert wird.“<br />
Und Sauti erzählte weiter:<br />
Da erwi<strong>der</strong>te Agni dem Großen Vater: „So sei es.“, und ging davon, den Worten des<br />
höchsten Herrn zu gehorchen. Auch die Himmlischen und Rishis kehrten erfreut zu den<br />
Orten zurück, von denen sie gekommen waren. Und die Rishis fuhren fort mit ihren Riten<br />
und Opferzeremonien, worüber sich die Götter im Himmel und alle Wesen <strong>der</strong> Welt zutiefst<br />
freuten. Auch Agni war entzückt, daß er frei von Sünde war. So wurde in alter Zeit Agni von<br />
Bhrigu verflucht, du Besitzer <strong>der</strong> sechs Eigenschaften. Und dies war die alte Geschichte von<br />
<strong>der</strong> Zerstörung des Rakshasa Pauloma und <strong>der</strong> Geburt des Chyavana.<br />
Kapitel 8 - Die Geschichte von Ruru und Pramadvara<br />
Sauti sprach:<br />
Oh Brahmane, Chyavana, <strong>der</strong> Sohn des Bhrigu, bekam mit seiner Frau Sukanya einen Sohn.<br />
Dieser Sohn war <strong>der</strong> berühmte Pramati von strahlen<strong>der</strong> Energie. Pramati bekam mit<br />
Ghritachi Ruru, und Ruru wie<strong>der</strong>um mit Pramadvara den Sohn Sunaka. Ich werde dir nun<br />
ausführlich die Geschichte des überreich energievollen Ruru erzählen, oh Brahmane. Höre<br />
all ihre Details. In längst vergangenen Tagen gab es einen großen Rishi, welcher Sthulakesa<br />
genannt wurde. Er besaß asketische Kräfte, war gelehrt und allen Wesen freundlich zugetan.<br />
Zu dieser Zeit, so wird es erzählt, zeugte <strong>der</strong> König <strong>der</strong> Gandharvas, Viswavasu, mit <strong>der</strong><br />
himmlischen Tänzerin Menaka ein Kind. Als ihre Zeit gekommen war, brachte die Apsara<br />
Menaka in <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> Einsiedelei des Sthulakesa ihr Kind zur Welt. Sie legte das<br />
neugeborene Kind am Ufer des Flusses ab, und ging ohne jegliches Mitgefühl o<strong>der</strong> Scham<br />
davon. Rishi Sthulakesa entdeckte das Kind, wie es verlassen an einem einsamen Platz am<br />
Fluß lag. Er sah, daß es ein schönes Mädchen war und so strahlend wie eine Unsterbliche.<br />
Voller Mitgefühl nahm dieser große Brahmane, <strong>der</strong> Beste <strong>der</strong> Munis, das Kind mit sich und<br />
zog es auf. <strong>Das</strong> liebliche Kind wuchs in <strong>der</strong> heiligen Einsiedelei des edlen und gesegneten<br />
Rishi heran, welcher alle angemessenen Riten für das Mädchen von Geburt an erfolgreich<br />
ausführte, wie es die himmlischen Gesetze bestimmen. Sie übertraf alle an<strong>der</strong>en an<br />
weiblicher Schönheit, Güte und jeglicher Qualität, und <strong>der</strong> Rishi nannte sie Pramadvara<br />
(unaufmerksam, sorglos).<br />
Der fromme Ruru erblickte Pramadvara in <strong>der</strong> Einsiedelei des Sthulakesa, und sein Herz<br />
wurde vom Gott <strong>der</strong> Liebe durchbohrt. Durch seine Gefährten ließ er seinen Vater Pramati<br />
von seiner Leidenschaft erfahren, und dieser bat den weithin berühmten Sthulakesa um die<br />
Hand des Mädchens für seinen Sohn. Ihr Stiefvater war einverstanden, verlobte die Jungfrau<br />
Pramadvara mit Ruru und setzte die Hochzeitsriten für den Tag fest, an dem <strong>der</strong> Stern Varga<br />
Daivata (Purva Phalguni) im Aszendenten stehen würde. Einige Tage vor dem gesetzten<br />
Heiratstermin, spielte die schöne Jungfrau mit einigen Gefährtinnen, und trat, denn die vom<br />
Schicksal bestimmte Zeit war gekommen, auf eine Schlange, welche sie nicht sah, denn sie<br />
hatte sich zusammengerollt. Und das Reptil war gezwungen, den Willen des Schicksals zu<br />
erfüllen, und hieb seine giftigen Fangzähne in den Körper des achtlosen Mädchens.<br />
Pramadvara fiel bewußtlos und erbleichend zu Boden, und verlor all ihre Schönheit. Mit<br />
zerzaustem Haar wurde sie ein Anblick des Leidens für ihre Gefährtinnen und Freunde. Der<br />
Anblick <strong>der</strong> einst so wun<strong>der</strong>schön anzusehenden Maid wurde im Zustand des Sterbens zu<br />
schmerzvoll, um ihn zu ertragen. Doch als das schlankhüftige Mädchen dann vom Gift <strong>der</strong><br />
www.mahabharata.pushpak.de - 45 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva