Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak
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König Janamejaya wird gegen Takshaka aufgebracht<br />
Und Sauti fuhr fort:<br />
So angesprochen grüßte König Janamejaya denn hervorragenden Brahmanen und erwi<strong>der</strong>te<br />
ihm: „Ich übe die Pflichten gemäß meines edlen Kshatriya Geschlechts aus, indem ich mich<br />
um meine Untertanen kümmere. Sag, welcher Auftrag soll von mir erledigt werden, und<br />
was hat dich hergebracht?“ Und es sprach dieser Erste <strong>der</strong> Brahmanen, <strong>der</strong> über allen stand<br />
wegen seiner guten Taten, zum hervorragenden Monarchen mit dem großen Herzen: „Oh<br />
König, es ist deine eigene Angelegenheit, welche deine Aufmerksamkeit erfor<strong>der</strong>t. Widme<br />
dich ihr. Oh König <strong>der</strong> Könige, dein Vater kam wegen Takshaka ums Leben. Räche du<br />
deines edlen Vaters Tod an dieser gemeinen Schlange. Die Zeit ist gekommen, denke ich, für<br />
einen vom Schicksal beschlossenen Racheakt. Geh, und räche den Tod deines großmütigen<br />
Vaters, <strong>der</strong> ohne Grund von dieser nie<strong>der</strong>trächtigen Schlange gebissen und von ihr in die<br />
fünf Elemente verwandelt wurde, wie ein vom Blitz getroffener Baum. Dieser hinterhältige<br />
Takshaka, <strong>der</strong> Gemeinste aus dem Geschlecht <strong>der</strong> Schlangen, hat von seiner Macht<br />
verblendet eine unnötige Tat begangen, als er den König biß, diesen gottgleichen Vater und<br />
Beschützer <strong>der</strong> Familie von königlichen Heiligen. Hinterhältig handelnd hat er sogar<br />
Kasyapa (den König <strong>der</strong> Ärzte) umkehren lassen, als dieser auf dem Weg war, deinen Vater zu<br />
heilen. Es ist an dir, diesen gemeinen Wicht im lo<strong>der</strong>nden Feuer eines Schlangenopfers zu<br />
verbrennen. Oh König, gib sogleich den Befehl für das Opfer. Denn so kannst du den Tod<br />
deines Vaters rächen. Und mir wird dabei auch ein Gefallen getan, oh Prinz, denn dieser<br />
arglistige Schuft hat auch eine Angelegenheit von mir behin<strong>der</strong>t, als ich im Auftrag meines<br />
Lehrers unterwegs war.“<br />
Sauti sprach weiter:<br />
Nachdem <strong>der</strong> Monarch diese Worte gehört hatte, war er wütend auf Takshaka. Die Rede<br />
Utankas hatte den Prinzen entflammt, genau wie geklärte Butter das Opferfeuer auflo<strong>der</strong>n<br />
läßt. Doch auch von Trauer bewegt, fragte <strong>der</strong> Prinz in Anwesenheit Utankas seine Minister<br />
nach den genauen Umständen für seines Vaters Reise in die Bereiche <strong>der</strong> Gesegneten. Und<br />
als er alle Umstände über den Tod seines Vaters gehört hatte, wurde er von Schmerz und<br />
Trauer übermannt.<br />
Damit endet das dritte Kapitel, genannt Paushya Parva im Adi Parva des gesegneten <strong>Mahabharata</strong>.<br />
Pauloma Parva<br />
Kapitel 4 - Die Rishis warten auf den Heiligen Saunaka<br />
Der in den Puranas wohl belesene Sohn des Lomaharshana, Ugrasrava Sauti, welcher beim<br />
zwölfjährigen Opfer des Kulapati Saunaka im Naimisha Wald anwesend war, stand vor den<br />
Rishis in Bereitschaft. Er hatte die Puranas mit schmerzlicher Hingabe studiert und war mit<br />
ihnen voll und ganz vertraut. Nun sprach er mit gefalteten Händen zu den Rishis: „Ich habe<br />
euch anschaulich die Geschichte von Utanka erzählt, welcher ein Grund für das<br />
Schlangenopfer des Königs Janamejaya war. Was wünscht ihr nun zu hören, verehrte<br />
Herren? Was soll ich euch erzählen?“ Die heiligen Männer antworteten: „Oh Sohn des<br />
Lomaharshana, wir werden dir sagen, was wir gerne hören möchten. Und du wirst uns die<br />
Geschichten eine nach <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en erzählen. Kulapati Saunaka, unsere verehrter Meister, ist<br />
im Augenblick im Haus des heiligen Feuers beschäftigt. Er kennt all die göttlichen Fabeln<br />
über Götter und Asuras. Er ist auch mit allem bekannt, was Menschen, Schlangen und<br />
Gandharvas betrifft. Und außerdem, oh Sauti, ist dieser gelehrte Brahmane das Oberhaupt<br />
dieses Opfers. Er ist fähig, seinen Gelübden treu, weise, ein Meister <strong>der</strong> Shastren und<br />
Aranyaka, er spricht die Wahrheit, ist friedliebend, meidet Fleisch, und beachtet die Buße<br />
gemäß den Gesetzen. Er wird von uns allen respektiert. Daher sollten wir auf ihn warten.<br />
www.mahabharata.pushpak.de - 41 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva