Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak
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folgen, schöpfen die Milch <strong>der</strong> Wahrheit mit seiner Hilfe. Ihr Aswins, ihr seid die Schöpfer<br />
dieses Kalbes.<br />
<strong>Das</strong> Jahr ist die Nabe eines Rades, an dem siebenhun<strong>der</strong>t und zwanzig Speichen angebracht<br />
sind. Diese stellen die Tage und Nächte eines Jahres dar. Der Umfang des Rades ist ohne<br />
Ende und entspricht den zwölf Monaten. Dieses Rad ist voller Täuschungen und kennt kein<br />
Vergehen. Es beeinflußt alle Wesen in dieser o<strong>der</strong> <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Welt. Ihr Aswins habt dieses<br />
Rad <strong>der</strong> Zeit in Bewegung versetzt.<br />
<strong>Das</strong> Rad <strong>der</strong> Zeit, wie es vom Jahr repräsentiert wird, hat noch eine Nabe, und das sind die<br />
sechs Monate. Die Zahl <strong>der</strong> hierzu gehörenden Speichen ist zwölf, und das sind die<br />
Tierkreiszeichen. Dieses Rad <strong>der</strong> Zeit offenbart die Früchte <strong>der</strong> Taten aller Wesen. Selbst die<br />
führenden Götter <strong>der</strong> Zeit bleiben in diesem Rad. Gebunden bin auch ich von seinen Banden,<br />
oh Aswins, befreit mich von diesem Rad <strong>der</strong> Zeit. Oh Aswins, ihr seid dieses Universum <strong>der</strong><br />
fünf Elemente. Ihr seid die Objekte, an denen man sich in dieser und <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Welt<br />
erfreut. Macht mich unabhängig vom Einfluß <strong>der</strong> fünf Elemente! Denn obwohl ihr das<br />
Höchste Brahma seid, bewegt ihr euch doch über die Erde in verschiedenen Gestalten und<br />
genießt die Freuden, welche die Sinne gewähren können.<br />
Am Anfang schuft ihr die zehn Himmelsrichtungen des Universums. Ihr habt die Sonne und<br />
den Himmel an ihren Platz gehoben. Die Rishis führen ihre Opferzeremonien anhand des<br />
Kurses <strong>der</strong>selben Sonne durch. Auch Götter und Menschen zelebrieren ihre Opfer wie es<br />
ihnen zugewiesen wurde und erfreuen sich an den Früchten dieser Taten. Indem ihr die drei<br />
(Dutt: zehn) Farben mischtet, erschuft ihr alle sichtbaren Objekte. Aus diesen Objekten<br />
entstand das Universum, in dem Götter, Menschen und alle Wesen, die mit Leben gesegnet<br />
wurden, mit ihren jeweiligen Aufgaben beschäftigt sind.<br />
Ihr Aswins, ich verehre euch! Ich verehre auch den Himmel, <strong>der</strong> euer Werk ist. Euch sind die<br />
Früchte aller Taten geweiht, von denen auch die Götter nicht frei sind. Doch ihr selbst seid<br />
frei von den Früchten eurer Taten. Ihr seid die Eltern von allem. Als Mann und Frau<br />
verschlingt ihr die Nahrung, welche sich später in lebensspendenden Saft und Blut<br />
verwandelt. <strong>Das</strong> neugeborene Kind saugt an <strong>der</strong> Brust <strong>der</strong> Mutter. Wahrlich, das seid ihr, ihr<br />
nehmt die Gestalt dieses Kindes an. Oh Aswins, gewährt mir das Augenlicht, um mein<br />
Leben zu beschützen.“<br />
Nachdem Upamanyu die Aswins auf diese Weise verehrt hatte, erschienen sie vor ihm und<br />
sprachen: „Wir sind mit deiner Hingabe sehr zufrieden. Hier ist ein Keks für dich. Nimm ihn<br />
und iß.“ Doch Upamanyu erwi<strong>der</strong>te: „Eure Worte, oh Aswins, sind niemals unwahr. Doch<br />
ich wage es nicht, ihn zu essen, ohne den Keks zuerst meinem Lehrer anzubieten.“ Da<br />
sprachen die Aswins: „Dein Lehrer hat uns auch einmal herbeigebeten. Wir gaben ihm einen<br />
Keks wie diesen und er aß ihn, ohne ihn vorher seinem Meister anzubieten. Tue, was dein<br />
Lehrer damals tat.“ Doch Upamanyu sprach erneut: „Oh Aswins, ich flehe um eure Gnade.<br />
Ich kann ihn nicht annehmen, ohne ihn vorher meinem Lehrer anzubieten.“ Da erwi<strong>der</strong>ten<br />
die Aswins: „Wir sind zufrieden mit deiner Hingabe zu deinem Lehrer. Die Zähne deines<br />
Meisters sind von schwarzem Eisen. Deine sollen golden sein. Dir soll das Augenlicht<br />
wie<strong>der</strong>gegeben werden, und du sollst Glück erfahren.“ Nach diesen Worten <strong>der</strong> Aswins<br />
kehrte ihm das Sehvermögen zurück. Er ging zu seinem Lehrer, grüßte ihn und erzählte ihm<br />
alles, was passiert war. Auch sein Lehrer was sehr zufrieden mit ihm und sprach: „Du sollst<br />
genau das Glück erfahren, wie es die Aswins erwähnten. Alle Veden sollen in dir scheinen<br />
und alle Dharma Shastren.“ Und das war seine Prüfung.<br />
Die Geschichte von Veda<br />
Der an<strong>der</strong>e Schüler von Ayoda-Dhaumya wurde Veda genannt. Eines Tages sprach sein<br />
Lehrer zu ihm: „Veda, mein Kind, bleibe eine Weile in meinem Haus und diene mir. Es soll<br />
dir von Nutzen sein.“ Veda stimmte zu, blieb für lange Zeit bei <strong>der</strong> Familie seines Lehrers<br />
und war immer darauf bedacht, ihm zu dienen. Wie ein Ochse unter <strong>der</strong> Last seines Meisters<br />
www.mahabharata.pushpak.de - 36 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva