Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak
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sei, wie du sagst.“ Er akzeptierte ihn als seinen Priester und kehrte nach Hastinapura zurück.<br />
Dort sprach er zu seinen Brü<strong>der</strong>n: „Diesen Menschen habe ich zu meinem spirituellen<br />
Meister erwählt. Was auch immer er sagt, dem müßt ihr Folge leisten ohne zu fragen.“ Und<br />
seine Brü<strong>der</strong> gehorchten, wie er es ihnen anwies. Danach marschierte <strong>der</strong> König nach<br />
Takshashila und eroberte dieses Land.<br />
Die Geschichte <strong>der</strong> Heiligen Dhaumya und Aruni<br />
Ungefähr zur selben Zeit lebte ein Rishi mit Namen Ayoda-Dhaumya. Dieser hatte drei<br />
Schüler: Upamanyu, Aruni und Veda. Der Rishi bat seinen Schüler Aruni von Panchala in<br />
seinem Feld eine Bresche im Wasserzulauf zu verstopfen. Aruni begab sich auf Befehl seines<br />
Lehrers dorthin und erkannte, daß es ihm mit gewöhnlichen Mitteln nicht möglich sein<br />
würde, die Bresche zu stopfen. Darüber war er sehr beunruhigt, denn das bedeutete, daß er<br />
seines Lehrers Bitte nicht erfüllen würde. Doch nach einer Weile kam ihm eine Idee, und er<br />
sprach: „Gut, so werde ich es tun.“ Er stieg in die Bresche hinab und legte sich selbst hinein.<br />
So wurde das Wasser eingedämmt. Nach einiger Zeit erkundigte sich <strong>der</strong> Lehrer Ayoda-<br />
Dhaumya bei seinen an<strong>der</strong>en Schülern, wo Aruni von Panchala wäre. Sie antworteten ihm:<br />
„Herr, er wurde von dir selbst fortgesandt, um den Wasserauslauf im Feld zu stoppen.“<br />
Solchermaßen erinnert sprach Dhaumya zu ihnen: „Laßt uns alle dahin gehen, wo er ist.“<br />
Dort angekommen rief er: „Aruni von Panchala, wo bist du? Komm her, mein Kind.“ Als<br />
Aruni die Stimme seines Lehrers vernahm, erhob er sich aus <strong>der</strong> Bresche und stand vor<br />
seinem Lehrer. Er sprach: „Hier bin ich. Ich war nicht in <strong>der</strong> Lage, das Wasser an<strong>der</strong>s<br />
einzudämmen, also bin ich selbst hinabgestiegen, um es vom Weglaufen abzuhalten. Nur<br />
weil ich deine verehrte Stimme gehört habe, habe ich die Bresche verlassen und den Wassern<br />
erlaubt, auszulaufen. Nun stehe ich vor dir, Meister, und grüße dich. Sag mir, was ich tun<br />
soll.“ Da sprach <strong>der</strong> Lehrer: „Weil du aus dem Graben gestiegen bist und die Wasser hast<br />
frei laufen lassen, sollst du von nun an Uddalaka genannt werden als ein Zeichen meiner<br />
Gunst. Und weil du meinen Worten so wahrhaft gefolgt bist, sollst du Glück erfahren. Alle<br />
Veden werden in dir scheinen und die Dharma Shastras auch.“ So von seinem Lehrer<br />
gesegnet, ging Aruni fort zu einem Land, das nach seinem Herzen war.<br />
Die Geschichte von Upamanyu<br />
Der Name eines an<strong>der</strong>en Schülers von Ayoda-Dhaumya war Upamanyu. Es kam <strong>der</strong> Tag, an<br />
dem Dhaumya ihm folgendes bestimmte: „Geh, mein Kind, und hüte das Vieh.“ Und<br />
Upamanyu gehorchte. Den ganzen Tag hütete er die Kühe, und am Abend kehrte er ins<br />
Haus seines Lehrers zurück, stand vor ihm und grüßte ihn respektvoll. Nach einigen Tagen<br />
bemerkte sein Lehrer, wie <strong>der</strong> Junge in bester körperlicher Verfassung vor ihm stand und<br />
fragte ihn: „Upamanyu, mein Kind, wovon ernährst du dich? Du bist außerordentlich<br />
füllig.“ Die Antwort war: „Herr, ich ernähre mich durch Betteln.“ Da sprach sein Lehrer:<br />
„Was dir als Almosen gegeben wird, solltest du nicht für dich allein behalten, ohne es mir<br />
anzubieten.“ Nach diesen Worten ging Upamanyu davon. Als er wie<strong>der</strong> Almosen erhielt, bot<br />
er diese seinem Lehrer an. Und <strong>der</strong> nahm von ihm alles. Nachdem Upamanyu so behandelt<br />
worden war, ging er zum Vieh zurück. Wie<strong>der</strong> hütete er es den ganzen Tag, und stand am<br />
Abend respektvoll grüßend vor seinem Lehrer. Dieser bemerkte, daß sein Schüler immer<br />
noch bei guter Verfassung war und sprach: „Upamanyu, mein Kind, ich nehme dir alles<br />
weg, was du an Almosen erhältst und lasse dir nichts übrig. Wie schaffst du es immer noch,<br />
dich zu ernähren?“ Und Upamanyu erklärte: „Herr, nachdem ich dir alle Almosen<br />
übergeben hatte, ging ich ein zweites Mal betteln, um selber zu essen.“ Sein Lehrer sprach:<br />
„<strong>Das</strong> ist nicht die Art, wie du den Worten deines Lehrers gehorchen solltest. Auf diese Weise<br />
verringerst du die Unterstützung für an<strong>der</strong>e, die vom Betteln leben. Indem du dich auf diese<br />
Weise erhalten hast, hast du dich gierig gezeigt.“ Da stimmte Upamanyu allem zu, was sein<br />
Lehrer gesagt hatte, und ging fort, sich um die Kühe zu kümmern. Er hütete sie bei Tage,<br />
kam am Abend zum Haus seines Lehrers, stand vor ihm und grüßte ihn voller Respekt.<br />
www.mahabharata.pushpak.de - 34 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva