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Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak

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und erschafft Gutes. Wer ihm zuhört, wenn es rezitiert wird, benötigt kein Bad in den<br />

heiligen Wassern <strong>der</strong> Pushkara. Welche Sünden ein Brahmane auch mit seinen Sinnen<br />

während des Tages begeht, er wird von ihnen allen befreit, wenn er am Abend das Bharata<br />

liest. Und welche Sünden er auch in <strong>der</strong> Nacht durch Taten, Worte o<strong>der</strong> im Geist begehen<br />

mag, er wird von allem befreit, wenn er das Bharata im ersten, morgendlichen Zwielicht<br />

liest. Wer einem in den Veden belesenen und in allen Zweigen <strong>der</strong> Wissenschaften gelehrten<br />

Brahmanen einhun<strong>der</strong>t Kühe mit vergoldeten Hörnern schenkt, gewinnt sich denselben<br />

Verdienst wie einer, <strong>der</strong> täglich <strong>der</strong> heiligen Erzählung des Bharata lauscht. Wie <strong>der</strong> weite<br />

Ozean leicht von Menschen in Schiffen überquert werden kann, so kann diese ausführliche<br />

Geschichte von größter Vorzüglichkeit und tiefster Bedeutung mit Hilfe <strong>der</strong> Kapitel des<br />

Parva Sangraha verstanden werden.<br />

Damit endet das zweite Kapitel, genannt Parva Sangraha im Adi Parva des gesegneten <strong>Mahabharata</strong>.<br />

Paushya Parva<br />

Kapitel 3 - König Janamejaya wird beim Opfer verflucht<br />

Sauti sprach:<br />

Einst nahm Janamejaya, <strong>der</strong> Sohn von Parikshit, mit seinen Brü<strong>der</strong>n an einem langwierigen<br />

Opfer in den Ebenen bei Kurukshetra teil. Seine Brü<strong>der</strong> waren Srutasena, Ugrasena und<br />

Bhimasena. Als sie so beim Opfer saßen, da erschien ein Nachfahre von Sarama, <strong>der</strong><br />

himmlischen Hündin, am selben Ort. Von den Brü<strong>der</strong>n Janamejayas bedrängt, floh er vor<br />

Schmerzen weinend davon und zu seiner Mutter. Als seine Mutter ihn so heftig weinen sah,<br />

da fragte sie ihn: „Warum weinst du? Wer hat dich geschlagen?“ Er antwortete ihr: „Ich<br />

wurde von den Brü<strong>der</strong>n des Janamejaya bedrängt.“ Da meinte seine Mutter: „Du hast sicher<br />

einen Fehler begangen und wurdest dafür geschlagen.“ Doch er erwi<strong>der</strong>te: „Ich habe keine<br />

Schuld. Ich habe die Opferbutter mit meiner Zunge nicht berührt und sie nicht einmal<br />

angesehen.“ Als seine Mutter Sarama dies vernahm, regte sich großer Kummer ob des<br />

Leidens ihres Sohnes in ihr, und sie begab sich zu dem Ort, an dem das lang andauernde<br />

Opfer des Janamejaya stattfand. Dort richtete sie ihre zornigen Worte an Janamejaya: „Mein<br />

Sohn hat nichts Sündiges getan. Er hat we<strong>der</strong> die Opferbutter angesehen, noch sie mit seiner<br />

Zunge berührt. Warum wurde er von euch geschlagen?“ Doch niemand gab ihr Antwort,<br />

woraufhin sie sprach: „Weil ihr meinen schuldlosen Sohn geschlagen habt, wird Böses über<br />

euch kommen, wenn ihr es am wenigsten erwartet.“<br />

Somasrava soll als Priester den König beschützen<br />

Nach diesen Worten <strong>der</strong> himmlischen Hündin Sarama geriet Janamejaya in Aufruhr und<br />

wurde nie<strong>der</strong>geschlagen. Nach Abschluß des Opfers kehrte er zurück nach Hastinapura und<br />

begann mit großer Anstrengung nach einem Purohita (Priester) zu suchen, <strong>der</strong> ihn von seiner<br />

Sünde befreien und den Fluch neutralisieren konnte. Eines Tages entdeckte Janamejaya, <strong>der</strong><br />

Sohn des Parikshit, auf <strong>der</strong> Jagd in einem beson<strong>der</strong>en Teil seines Reiches eine geheiligte<br />

Einsiedelei, in welcher <strong>der</strong> ruhmreiche Rishi Srutasrava wohnte. Dieser hatte einen Sohn<br />

namens Somasrava, welcher tief in asketischer Hingabe versunken war. Janamejaya<br />

wünschte sich sehr, diesen Sohn des Rishi zu seinem Purohita zu ernennen. Er grüßte den<br />

Rishi und sprach ihn an: „Oh du mit den sechs Attributen Versehener, laß deinen Sohn mein<br />

Purohita sein.“ Der Rishi gab ihm folgende Antwort: „Oh Janamejaya, mein Sohn ist<br />

asketischer Frömmigkeit zutiefst zugetan, und er ist tüchtig im Studium <strong>der</strong> Veden. Er ist<br />

mit <strong>der</strong> ganzen Kraft meiner Askese ausgestattet und wurde im Leib einer Schlange geboren,<br />

welche meinen Lebenssaft getrunken hatte. Er ist in <strong>der</strong> Lage, dich von all deinen Sünden zu<br />

befreien, außer denen, die gegen Mahadeva begangen wurden. Aber er hat eine beson<strong>der</strong>e<br />

Eigenschaft. Er gewährt jedem Brahmanen jeden Wunsch, was auch immer dieser von ihm<br />

erfleht. Wenn du damit einverstanden bist, dann nimm ihn.“ Und Janamejaya erwi<strong>der</strong>te: „Es<br />

www.mahabharata.pushpak.de - 33 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva

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