Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak
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Kapitel 235 - Sorge des Mandapala<br />
Doch während des langen Brandes überkam Mandapala doch die Sorge um seine Kin<strong>der</strong>,<br />
obwohl er mit dem Gott <strong>der</strong> brennenden Strahlen gesprochen hatte. Wahrlich, sein Geist war<br />
nicht im Frieden. Bekümmert ob seiner Söhne, wandte er sich an seine Gefährtin Lapita.<br />
Mandapala sprach:<br />
Oh Lapita, wie wird es meinen Kin<strong>der</strong>n gehen, die noch nicht fliegen können? Wenn das<br />
Feuer an Stärke gewinnt und die Winde gewaltsam blasen, werden sie nicht in <strong>der</strong> Lage sein,<br />
sich zu retten. Und wie soll ihre Mutter das schaffen? Die unschuldige Frau wird vor Sorge<br />
außer sich sein, wenn sie erkennt, daß sie ihre Kin<strong>der</strong> nicht beschützen kann. Ach, sie wird<br />
klagen und weinen und schwanken, weil meine Kin<strong>der</strong> noch nicht ihre Flügel entfalten und<br />
in die Lüfte entschweben können. Weh, wie geht es meinem Sohn Jaritari, und wie<br />
Sarisrikka, Stamvamitra und Drona nebst ihrer hilflosen Mutter?<br />
Lapita antwortete voller Eifersucht dem jammernden Rishi:<br />
Du ängstigst dich doch gar nicht um deine Kin<strong>der</strong>, von denen du mir ständig versichert hast,<br />
welch energetische und machtvolle Rishis sie sind. Sie können das Feuer gar nicht fürchten.<br />
Hast du nicht in meiner Anwesenheit zu Agni gesprochen und um Schonung gebeten? Hat<br />
nicht die ruhmreiche Gottheit versprochen, sie zu retten? Ein Lokapala wie Agni würde<br />
niemals seine Worte Lügen strafen. Du hast keine Angst, auch ist dein Herz nicht <strong>der</strong> Gunst<br />
deiner Freunde gewidmet. Du denkst nur an sie, meine Rivalin, und wegen ihr bist du so<br />
außer dir. Deine Liebe für mich ist wohl deiner ersten Liebe zu ihr nicht ebenbürtig. Wer<br />
zwei Parteien verbunden ist, kann recht gelassen zuschauen, wenn eine von ihnen leiden<br />
muß. Doch er sollte nicht die Partei mißachten, die seinem Herzen nahe ist. Geh du nur zu<br />
Jarita, um die dein Herz trauert. Ich werde von nun an allein weiterwan<strong>der</strong>n, denn dies ist<br />
die rechte Belohnung für mich, weil ich mich einem gemeinen Mann zuwandte.<br />
Mandapala erwi<strong>der</strong>te:<br />
Mit solchen Absichten, wie du sie in mir siehst, wan<strong>der</strong>e ich nicht über die Erde. Ich bin nur<br />
wegen Nachkommenschaft hier. Und die wenigen Kin<strong>der</strong>, die ich habe, sind nun in Gefahr.<br />
Wer sich von dem abwendet, was er hat, um einer Sache willen, die er vielleicht bekommen<br />
könnte, ist ein gemeiner Mensch. Die Welt mißachtet und demütigt ihn. (Deshalb muß ich<br />
gehen.) Du bist frei, zu tun, was dir beliebt. Die an den Bäumen hinauflo<strong>der</strong>nden Flammen<br />
erregen Sorge in meinem empfindlichen Herzen und lassen mich Unheil ahnen.<br />
Vaisampayana fuhr fort:<br />
In <strong>der</strong> Zwischenzeit war das Feuer vom Nest <strong>der</strong> Sarngakas weitergezogen, und Jarita kam<br />
eilends zurück, um nach ihren geliebten Kin<strong>der</strong>n zu sehen. Sie fand sie wohlauf und vom<br />
Feuer verschont, und alle weinten vor Aufregung, als sie sich wie<strong>der</strong>sahen. Mit Tränen in<br />
den Augen umarmten sie sich gegenseitig, nun sicher und gerettet. In diesem Moment kam<br />
auch Rishi Mandapala, doch keiner <strong>der</strong> Söhne freute sich, ihn wie<strong>der</strong>zusehen. Der Rishi<br />
sprach zu seinen Söhnen und auch zu Jarita wie<strong>der</strong> und wie<strong>der</strong>, doch sie gaben ihm keine<br />
Antwort.<br />
Da sprach Mandapala:<br />
Wer von euch ist <strong>der</strong> Ältestgeborene, und wer folgt ihm nach? Wer ist <strong>der</strong> Dritte und wer<br />
<strong>der</strong> Jüngste? Ich spreche voller Kummer zu euch, warum antwortet ihr mir nicht? Ich verließ<br />
euch, das ist wahr. Doch ich war nicht zum Vergnügen dort.<br />
Jarita sagte:<br />
Was hast du mit dem Ältesten, den Mittleren und dem Jüngsten zu schaffen? Geh zur jungen<br />
Lapita mit dem süßen Lächeln, wie schon einmal, als du mich ungenügend fandest.<br />
Mandapala antwortete:<br />
Was Frauen anbelangt, gibt es nichts Schlimmeres für ihr Wohlbefinden in dieser o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
nächsten Welt, als eine Nebenfrau o<strong>der</strong> einen heimlichen Liebhaber. Nichts entzündet das<br />
www.mahabharata.pushpak.de - 329 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva