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Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak

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Doch wenn wir hier oben bleiben, sterben wir vielleicht nicht. Ach Mutter, es ist besser, hier<br />

zu bleiben. Und deine Pflicht ist es, dich in Sicherheit zu bringen, denn wenn du lebst, wirst<br />

du an<strong>der</strong>e Kin<strong>der</strong> bekommen, die so gut sind wie du selbst.<br />

Jarita sprach:<br />

Ach meine Kin<strong>der</strong>, ich selbst sah den Falken nie<strong>der</strong>stoßen, diesen Besten <strong>der</strong> Vögel, und mit<br />

<strong>der</strong> Maus aus dem Loch davonfliegen. Ich folgte ihm sogar nach und segnete ihn. Ich sagte<br />

zu ihm: „Oh König <strong>der</strong> Falken, weil du mit unserem Feind in deinen Klauen davonfliegst,<br />

sollst du im Himmel ohne jegliche Feinde und in einem goldenen Körper leben.“ Nachdem<br />

er die Maus verschlungen hatte, verabschiedete er sich von mir und ich kehrte zurück. Ihr<br />

könnt also ganz beruhigt in das Loch eintreten. Habt Vertrauen und keine Angst. Die Maus,<br />

die dort lebte, wurde wirklich vor meinen Augen vom ruhmreichen Falken erjagt.<br />

Ihr Söhne erwi<strong>der</strong>ten:<br />

Wir haben nicht gesehen, wie <strong>der</strong> Falke die Maus ergriff und können nicht in das Loch im<br />

Boden, bevor wir uns ganz sicher sind.<br />

Ihre Mutter versprach:<br />

Ich bin mir ganz sicher. Habt keine Angst, meine Kin<strong>der</strong>, und tut, was ich sage.<br />

Die Jungen sprachen:<br />

Wir sagen nicht, oh Mutter, daß du unsere Ängste mit einer unwahren Geschichte zerstreuen<br />

willst. Denn wenn die Vernunft eines Wesens erst einmal verwirrt ist, kann man kaum noch<br />

davon sprechen, daß seine Taten besonnen sind. Wir waren dir nie von Nutzen, noch weißt<br />

du, wer wir sind. Warum versuchst du mit solch hohem Preis, uns zu retten? Wer sind wir<br />

für dich? Du bist jung und schön und kannst nach deinem Ehemann suchen. Geh zu deinem<br />

Gatten. Du solltest wie<strong>der</strong> gute Kin<strong>der</strong> kriegen. Und laß uns ins Feuer eintreten und damit in<br />

die Bereiche <strong>der</strong> Glückseligkeit. Und wenn uns das Feuer nicht verschlingt, dann magst du<br />

zurückkommen und uns wie<strong>der</strong> haben.<br />

Vaisampayana sprach:<br />

Nach diesen Worten ihrer Söhne verließ die Mutter den Khandava Wald und eilte hastig zu<br />

einem sicheren Ort ohne Feuer. Agni allerdings breitete sich eilends aus, und die heißen<br />

Flammen näherten sich den Söhnen von Mandapala, was die jungen Sarngakas wohl<br />

bemerkten. Da begann Jaritari, <strong>der</strong> Älteste von ihnen, in Hörweite von Agni zu sprechen.<br />

Kapitel 234 - Lob an Agni<br />

Jaritari sagte:<br />

Der Weise bleibt wachsam im Angesicht des Todes. Und daher fühlt er keine Schmerzen,<br />

wenn die Stunde des Todes naht. Doch <strong>der</strong> Mensch mit verwirrter Seele, welcher in <strong>der</strong><br />

Stunde des Todes nicht wachsam bleibt, wird von den Qualen fortgetragen und erreicht<br />

keine Erlösung.<br />

Sarisrikka, <strong>der</strong> zweite Bru<strong>der</strong>, sprach:<br />

Ihr seid geduldig und klug. Die Zeit ist gekommen, wo unser Leben bedroht ist. Zweifellos<br />

ist es nur einer von vielen, <strong>der</strong> weise und tapfer wird.<br />

Der dritte Bru<strong>der</strong>, Stamvamitra, sagte:<br />

Der älteste Bru<strong>der</strong> wird Beschützer genannt. Er rettet die jüngeren Brü<strong>der</strong> vor Gefahr. Wenn<br />

<strong>der</strong> Älteste aber keinen Rat weiß, was können die an<strong>der</strong>en tun?<br />

Dann sprach <strong>der</strong> jüngste Bru<strong>der</strong>, Drona:<br />

Der drängende Gott des Feuers kommt mit sieben Zungen und sieben Mün<strong>der</strong>n immer<br />

näher. Er strahlt im Glanze und verschlingt alles auf seinem Pfad.<br />

www.mahabharata.pushpak.de - 327 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva

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