Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak
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Die Himmlischen antworteten:<br />
Höre, oh Brahmane, bezüglich welcher Taten und Angelegenheiten Menschen als Schuldner<br />
geboren werden. Sie sind Schuldner in Hinsicht auf religiöse Riten, dem Studium gemäß <strong>der</strong><br />
Tradition und ihrer Nachkommenschaft. Durch Opfer, Askese und Kin<strong>der</strong> werden diese<br />
Schulden beglichen. Du bist ein Asket und hast Opfer durchgeführt, doch keine Kin<strong>der</strong><br />
hinterlassen. Diese Bereiche sind dir daher verschlossen. Zeuge also Kin<strong>der</strong>. Und dann wirst<br />
du dich an den Bereichen vielfacher Glückseligkeit erfreuen können. Die Veden haben<br />
erklärt, daß <strong>der</strong> Sohn den Vater von <strong>der</strong> Hölle namens Put errettet. Also, bemühe dich um<br />
Nachkommen, bester Brahmane.<br />
Vaisampayana fuhr fort:<br />
Nachdem Mandapala diese Worte <strong>der</strong> Himmlischen vernommen hatte, überlegte er, wie er<br />
am besten in kürzester Zeit viele Nachkommen erhalten könne. Nach einer Weile kam er zu<br />
dem Schluß, daß unter allen Wesen die Vögel allein mit vorzüglicher<br />
Fortpflanzungsfähigkeit gesegnet wären. So nahm <strong>der</strong> Rishi die Gestalt eines Sarngaka an,<br />
und verband sich mit einer Henne gleicher Art namens Jarita. Er zeugte mit ihr vier Söhne,<br />
welche alle die Veden rezitierten. Danach ließ er Jarita und alle seine Söhne im Wald zurück,<br />
als sie noch in ihren Eiern waren, und ging zu (einer an<strong>der</strong>en Frau namens) Lapita. Jarita<br />
wurde daraufhin sehr nachdenklich, spürte sie doch eine große Zuneigung zu ihren<br />
Kin<strong>der</strong>n. Und obwohl sie ihr Vater im Khandava Wald verlassen hatte, so konnte ihre<br />
Mutter ihnen doch nicht dasselbe antun, diesen ungeborenen Rishis in ihren Eiern. So sorgte<br />
sie für ihren Nachwuchs, wie es ihrer Spezies geziemte. Einige Zeit später, als <strong>der</strong> Rishi in<br />
Begleitung mit Lapita durch den Wald streifte, sah er Agni kommen, um den Wald zu<br />
verschlingen. Mandapala erkannte sofort die Absicht Agnis und erinnerte sich besorgt an<br />
seine jungen Kin<strong>der</strong>. Sogleich besänftige <strong>der</strong> energetische Rishi den Gott des brennenden<br />
Elementes, diesen Lokapala, und legte ein Wort für seine noch nicht flüggen Kin<strong>der</strong> ein.<br />
Mandapala sprach zu Agni:<br />
Oh Agni, du bist <strong>der</strong> Mund <strong>der</strong> ganzen Welt. Du trägst die heilige Opferbutter. Du reinigst<br />
(von aller Sünde) und bewegst dich unsichtbar innerhalb <strong>der</strong> Hülle eines jeden Wesens. Die<br />
Gelehrten sagen, du bist das Eine und verfügst über die dreifache Natur. Vor dir führen die<br />
Weisen ihre Opfer durch und sehen dich achtfach. Die großen Rishis sagen, daß das<br />
Universum von dir erschaffen wurde. Du ernährst dich von <strong>der</strong> Opferbutter, und ohne dich,<br />
würde dieses Universum an einem Tage untergehen. Sich vor dir verbeugend, gehen die<br />
Brahmanen mit ihren Ehefrauen und Kin<strong>der</strong>n in die ewigen Bereiche ein, welche sie sich mit<br />
ihren Taten gewonnen haben. Oh Agni, die Gelehrten sehen dich in den blitzdurchzuckten<br />
Wolken. Deine Flammen verzehren jedes Wesen. Oh du Strahlen<strong>der</strong>, das Universum wurde<br />
von dir geschaffen. Die Veden sind deine Worte. Alle Wesen hängen von dir ab. Wasser<br />
hängt vor allem von dir ab. Alle Opfergaben an geklärter Butter und Nahrung für die Pitris<br />
sind in dir gegründet. Und, oh Gott, du bist <strong>der</strong> Verschlinger, <strong>der</strong> Schöpfer und Vrihaspati<br />
selbst. Du bist die Aswin Zwillinge, Surya, Soma und Vayu.<br />
Vaisampayana fuhr fort:<br />
Agni war mit dem Lob des unermeßlich energetischen Rishi Mandapala sehr zufrieden und<br />
erwi<strong>der</strong>te frohen Herzens: „Was kann ich für dich tun?“ Da bat Mandapala mit gefalteten<br />
Händen: „Wenn du den Wald von Khandava verbrennst, verschone meine Kin<strong>der</strong>.“ Agni<br />
stimmte zu: „So sei es.“ Und deshalb, oh Monarch, wurden die Kin<strong>der</strong> von Mandapala von<br />
Agni nicht in diesem Feuer im Khandava Wald verbrannt.<br />
Kapitel 232 - Die Klage <strong>der</strong> Jarita<br />
Als das Feuer im Khandava Wald nun heftig lo<strong>der</strong>te, da litten die Sarngakas sehr. Sie sahen<br />
keinen Weg zu entfliehen und große Angst erfüllte sie. Ihre Mutter, die hilflose Jarita, wußte,<br />
daß ihre Kleinen zu jung waren, um zu entkommen, und weinte laut und sorgenvoll.<br />
www.mahabharata.pushpak.de - 325 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva