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Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak

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denn seine Waffen fehlten niemals. Manchmal durchbohrte er Hun<strong>der</strong>te mit einem Geschoß,<br />

manchmal Einen mit hun<strong>der</strong>t Pfeilen. So fielen die Waldbewohner in Agnis Mund, als ob <strong>der</strong><br />

Tod selbst sie hingestreckt hätte. Nirgends fanden sie Zuflucht, nicht an Flußufern, in<br />

hügligem Gelände o<strong>der</strong> auf heiligen Plätzen, denn überall wütete die Hitze. Ganze Scharen<br />

von Elefanten, Wölfen o<strong>der</strong> Rehen brüllten vor Schmerz, so daß sich selbst die Fische in <strong>der</strong><br />

Ganga und im Meer, und die Vidyadharas im Wald fürchteten. Hari tötete mit seinem<br />

Diskus ganze Truppen von riesigen Rakshasas, Danavas und Nagas, die gegen ihn<br />

anstürmten. Ihre gewaltigen Köpfe und Rümpfe wurden von dem schnell sausenden Diskus<br />

entzweigeschnitten und fielen leblos ins lo<strong>der</strong>nde Feuer. Die verzehrenden Flammen<br />

wurden mit all dem Fleisch, Blut und Fett befriedigt und erhoben sich zu großen Höhen<br />

ohne das kleinste Rauchkringelchen. Freudig lo<strong>der</strong>te Agni mit strahlenden, kupferfarbenen<br />

Augen, flammen<strong>der</strong> Zunge, großem Mund und einer Haarkrone aus Feuer und trank, trank,<br />

trank zufrieden diesen nektargleichen Strom.<br />

Maya bittet Arjuna um Schutz<br />

Da geschah es, daß Agni einen Asura namens Maya entdeckte, <strong>der</strong> aus Takshakas Heim<br />

entfloh. Er nahm einen Körper mit verfilzten Locken an, brüllte laut und verfolgte mit<br />

seinem Wagenlenker Vayu den fliehenden Asura, um ihn zu verschlingen. Auch Vasudeva<br />

sah den Asura und stand mit seiner Waffe bereit, ihn zu töten. Als Maya den erhobenen<br />

Diskus sah und Agni ihn von hinten verbrennen wollte, da flehte er: „Oh Arjuna, komm<br />

schnell und beschütze mich.“ Die ängstliche Stimme vernehmend antwortete Arjuna:<br />

„Fürchte dich nicht!“. Schon Arjunas Stimme schien Maya, dem Bru<strong>der</strong> von Namuchi, das<br />

Leben wie<strong>der</strong>zugeben. Als <strong>der</strong> mitfühlende Sohn <strong>der</strong> Pritha Maya versicherte hatte, daß<br />

nichts zu befürchten sei, wollte ihn Krishna auch nicht töten und Agni verschonte ihn<br />

ebenfalls.<br />

Mithilfe von Krishna und Arjuna vor Indra beschützt, brannte <strong>der</strong> kluge Agni im Wald für<br />

fünfzehn Tage. Während dieser Zeit entkamen nur sechs Waldbewohner den Flammen:<br />

Aswasena, Maya und vier Vögel namens Sarngakas.<br />

Kapitel 231 - Die Geschichte von Rishi Mandapala<br />

Janamejaya fragte:<br />

Oh Brahmane, erkläre mir, warum Agni die Vögel namens Sarngakas beim Brand nicht<br />

verschlang. Wir wissen nur, warum Aswasena und <strong>der</strong> Danava Maya verschont wurden.<br />

Doch was ist <strong>der</strong> Grund, daß die Sarngakas davonkamen? Dies scheint mir ein großes<br />

Wun<strong>der</strong>, oh Brahmane. Erzähl uns, warum gerade sie im Feuer nicht umkamen.<br />

Und Vaisampayana hub an:<br />

Oh du Feindebezwinger, ich werde dir alles darüber erzählen. Einst gab es einen großen<br />

Rishi, <strong>der</strong> unter dem Namen Mandapala bekannt war. Er wußte um alle Shastren, übte<br />

strenge Gelübde, war <strong>der</strong> Askese hingegeben und eine höchst tugendhafte Person. Er folgte<br />

dem Pfad <strong>der</strong> Rishis, welche ihre Lebenssäfte zurückhielten und widmete sich mit<br />

kontrollierten Sinnen dem Studium und <strong>der</strong> Tugend. Nachdem er das ferne Ufer <strong>der</strong> Askese<br />

erreicht hatte, verließ er seine menschliche Form und kam ins Reich <strong>der</strong> Pitris (Ahnen). Doch<br />

dort angekommen, bekam er nicht die (erwarteten) Früchte seiner Taten. Da fragte er die<br />

Himmlischen, welche um den König <strong>der</strong> Toten saßen, nach dem Grund für seine<br />

Behandlung.<br />

Mandapala fragte:<br />

Warum sind diese Regionen für mich unerreichbar, von denen ich glaubte, daß ich sie mir<br />

durch asketische Hingabe gewonnen hätte? Habe ich nicht alles für diese Regionen getan?<br />

Ihr Bewohner des Himmels, erklärt mir, warum diese Bereiche für mich verschlossen<br />

bleiben. Ich werde dann das tun, was mir die Früchte <strong>der</strong> asketischen Enthaltsamkeit gibt.<br />

www.mahabharata.pushpak.de - 324 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva

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