Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak
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Wolkenberge am Himmel jagten mit den Regenströmen um die Wette, und aus ihnen stießen<br />
Donner und gräßliche Blitze hinab. Doch Arjuna, welcher das Wissen um die rechten Mittel<br />
besaß, wirbelte die vorzügliche Waffe namens Vayavya (Wind Waffe) mit den richtigen<br />
Mantras gen Himmel, um die Wolken zu zerstreuen. Und durch die Kraft <strong>der</strong> Waffe wurden<br />
Energie und Wirkung von Indras Donnerblitz nebst <strong>der</strong> Macht <strong>der</strong> Wolken neutralisiert. In<br />
einem Moment waren die Regenströme getrocknet und die Blitze verschwunden. Der<br />
Himmel wurde blau und klar, von Staub und Dunkelheit gereinigt, eine kühle Brise wehte<br />
und die Sonnenscheibe zeigte all ihre Pracht.<br />
Da freute sich Agni sehr, denn niemand störte ihn nun. Er nahm alle möglichen Gestalten an,<br />
und mit dem Fett <strong>der</strong> verbrennenden Kreaturen übergossen, lo<strong>der</strong>te er mit all seinen<br />
Flammen und erfüllte das Universum mit seinem Gebrüll.<br />
Kampf mit den Himmlischen<br />
Doch nun stiegen viele, schön gefie<strong>der</strong>te Wesen aus dem Geschlecht Garudas aus den<br />
höheren Bereichen herab, denn voller Stolz wollten sie mit ihren donnernden Schwingen,<br />
Schnäbeln und Klauen die beiden Helden besiegen. Auch zahllose feuerspeiende Nagas<br />
stiegen hinab und spieen unablässig tödliche Gifte auf Arjuna. Doch Arjuna schnitt sie in<br />
viele Teile mit Pfeilen, welche in das Feuer seines Zorns getaucht waren. Und so stürzten<br />
auch diese Vögel und Schlangen leblos ins brennende Element. Danach näherten sich<br />
Asuras, Gandharvas, Yakshas und Rakshasas mit lautem Kriegsgebrüll. Sie schleu<strong>der</strong>ten aus<br />
den Kehlen ihrer Katapulte eiserne Kugeln und Geschosse, auch Felsen und feurige Blitze,<br />
und stellten sich Arjuna und Krishna mit wüten<strong>der</strong> Kraft entgegen. Und obwohl sie einen<br />
perfekten Geschoßhagel nie<strong>der</strong>gehen ließen, rief Arjuna ihnen vorwurfsvolle Worte zu und<br />
köpfte sie mit seinen spitzen Pfeilen. Krishna mähte viele Daitya und Danava Heere mit<br />
seinem Diskus nie<strong>der</strong>, und mächtige Asuras wurden von seinen Pfeilen durchbohrt und <strong>der</strong><br />
Energie seines Diskus hingestreckt, so daß sie besinnungslos umhertrieben, wie<br />
zertrümmertes Strandgut in <strong>der</strong> Gewalt <strong>der</strong> Wellen am Ufer des Meeres.<br />
Als nächstes ritt Shakra (Indra) auf seinem weißen Elefanten gegen die Helden an und ergriff<br />
seinen donnernden Blitz, <strong>der</strong> niemals fehlte. Er schwenkte den Donner mit großer Kraft und<br />
beruhigte die Götter mit den Worten: „Die beiden sind schon besiegt.“ Die Götter griffen<br />
daraufhin auch zu ihren Waffen. Yama nahm seinen todbringenden Stab, Kuvera seine<br />
Stachelkeule, Varuna seine Schlinge und die schönen Geschosse, und Skanda (Kartikeya)<br />
ergriff seine lange Lanze und stand bewegungslos wie <strong>der</strong> Berg Meru. Die Aswin Zwillinge<br />
hielten ihre strahlenden Pflanzen bereit, Dhata hatte den Bogen in <strong>der</strong> Hand, Jaya die dicke<br />
Keule, und <strong>der</strong> starke Tashta griff zornig nach einem riesigen Berg. Surya stand mit dem<br />
glänzenden Shakti, Mrityu mit einer Streitaxt, Aryaman schwang seinen gräßlichen,<br />
dornengespickten Knüppel, und Mitra hatte seinen rasiermesserscharfen Diskus in <strong>der</strong><br />
Hand. Und Pusha, Bhaga und Savita griffen mit Bogen und Dolchen wütend Krishna und<br />
Arjuna an. Auch die in ihrer eigenen Energie strahlenden Rudras, Vasus, mächtigen Maruts,<br />
Viswadevas und Sadhyas stürmten gewappnet auf Krishna und Arjuna los, um sie<br />
nie<strong>der</strong>zustrecken.<br />
Doch plötzlich erschienen in diesem gewaltigen Konflikt wun<strong>der</strong>bare Omen ringsherum, die<br />
jedem Wesen die Sinne raubten und die den Zeichen zur Auflösung des Universums glichen.<br />
Aber Krishna und Arjuna beobachteten furchtlos und erfahren in <strong>der</strong> Schlacht, wie sich<br />
Shakra und die an<strong>der</strong>en Götter nahten, und standen ruhig wartend mit ihren Waffen in <strong>der</strong><br />
Hand. Im rechten Moment griffen sie zornig die himmlischen Heere mit ihren<br />
donnergleichen Waffen an. Wie<strong>der</strong> und wie<strong>der</strong> schlugen Krishna und Arjuna die<br />
Himmlischen in die Flucht, bis diese mutlos das Schlachtfeld verließen und Zuflucht bei<br />
Indra suchten. Die Munis, welche im Himmel den Kampf beobachteten, staunten darüber<br />
sehr. Auch Shakra beobachtete den Heldenmut <strong>der</strong> beiden Krieger, und griff höchst<br />
www.mahabharata.pushpak.de - 322 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva