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Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak

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des Waldes begannen von <strong>der</strong> Hitze zu kochen, und so verendeten auch die Fische und<br />

Schildkröten. <strong>Das</strong> Feuer schien mit den brennenden Leibern <strong>der</strong> vielen Tiere selbst<br />

verschiedene Formen anzunehmen. Die Vögel, die sich auf ihre Flügel verließen, um dem<br />

Feuer zu entkommen, wurden von Arjuna mit seinen Pfeilen durchbohrt, so daß sie laut<br />

schreiend und verstümmelt ins brennende Element zurückfielen. <strong>Das</strong> gräßliche Gebrüll <strong>der</strong><br />

sterbenden Geschöpfe war so laut, daß es dem mächtigen Geräusch des Ozeans glich, als er<br />

vor langer Zeit gequirlt wurde. Die gewaltigen Flammen schlugen bis zum Firmament und<br />

ängstigten sogar die Himmlischen. So begaben sich die ruhmreichen Bewohner des Himmels<br />

alle zusammen zu ihrem Anführer, dem Gott <strong>der</strong> hun<strong>der</strong>t Opfer und tausend Augen.<br />

Die Götter sprachen zu Indra:<br />

Warum, oh Herr <strong>der</strong> Unsterblichen, verbrennt Agni diese Kreaturen dort drunten? Ist die<br />

Zeit für die Zerstörung <strong>der</strong> Welten gekommen?<br />

Vaisampayana erzählte weiter:<br />

Nach diesen Worten <strong>der</strong> Götter betrachtete sich Indra Agnis Wüten und rüstete sich zum<br />

Schutz <strong>der</strong> Geschöpfe im Khandava Wald. Sogleich bedeckte er den Himmel mit Wolken<br />

aller Art und ließ es auf den brennenden Wald regnen. Von Indra befehligt entließen die aber<br />

und aber tausenden Wolken ihre Wasser in dichten Schauern auf Khandava. Doch alle<br />

Ströme, auch die so dick wie Fahnenmasten waren, verdunsteten durch die übergroße Hitze<br />

schon im Himmel und gelangten gar nicht bis zu den Flammen. Da wurde Indra zornig mit<br />

Agni, sammelte noch mehr Wolkenberge und ließ sie heftige Platzregen abwerfen. Diesmal<br />

kämpften die Flammen mit den gewaltigen Wassermassen, und mit den dunklen Wolken<br />

über sich und all dem Rauch und den Blitzen schaute <strong>der</strong> Wald furchterregend aus.<br />

Kapitel 229 - Kampf mit den Göttern<br />

Aswasena entkommt dem Feuer<br />

Da wehrte <strong>der</strong> Sohn von Pandu mithilfe eines Schauers seiner vorzüglichen Waffen die<br />

Regenschauer von Indra ab. Arjuna mit <strong>der</strong> unermeßlichen Seele umhüllte den Khandava<br />

Wald mit zahllosen Pfeilen, wie <strong>der</strong> Mond die Atmosphäre mit dichtem Nebel erfüllt. Diese<br />

undurchdringliche Mauer aus Pfeilen war auch für die Kreaturen des Waldes unbezwingbar.<br />

Nun war zwar Takshaka, <strong>der</strong> Anführer <strong>der</strong> Nagas in diesem Wald, zufällig nicht zu Hause,<br />

denn er war zum Feld von Kurukshetra gegangen. Aber sein Sohn Aswasena war im<br />

brennenden Wald und gab sich große Mühe, den Flammen zu entkommen. Doch von<br />

Arjunas Pfeilen eingesperrt, fand er keine Möglichkeit. So beschloß seine Mutter, auch die<br />

Tochter einer Schlange, ihn zu retten, indem sie ihn verschluckte. Dabei verschluckte sie ihn<br />

(listigerweise) mit dem Kopf zuerst bis zum Schwanz und erhob sich mit dem Wunsch, ihren<br />

Sohn zu retten, in die Lüfte. Arjuna erkannte sofort ihren Fluchtversuch und trennte mit<br />

einem scharfen und spitzen Geschoß ihren Kopf ab. Dies beobachtete Indra und wollte den<br />

Sohn seines Freundes retten. Er schickte eine gewaltige Sturmböe, welche Arjuna für einen<br />

kurzen Moment das Bewußtsein raubte. Der winzige Augenblick genügte, und Aswasena<br />

konnte entkommen. Doch Arjuna erkannte die Macht <strong>der</strong> Illusion, und ärgerte sich sehr, daß<br />

ihn die Schlange getäuscht hatte. Von nun an zertrennte er alle Kreaturen, welche in den<br />

Himmel fliehen wollten, in zwei, drei o<strong>der</strong> sogar mehrere Teile. Außerdem verfluchten<br />

Arjuna, Agni und auch Krishna die Schlange, die sich so betrügerisch gerettet hatte:<br />

„Niemals sollst du ruhmreich sein.“<br />

Kampf mit Indra<br />

Vor lauter Ärger über die Täuschung schickte nun Arjuna seine Pfeile gen Himmel und<br />

suchte den Kampf mit dem Anführer <strong>der</strong> Himmlischen. Und als Indra Arjuna wütend sah,<br />

kämpfte er mit ihm und schleu<strong>der</strong>te ihm seine schrecklichen, den Himmel bedeckenden<br />

Waffen entgegen. Da tobten die Winde mit lautem Brüllen und ließen die Meere wüten. Die<br />

www.mahabharata.pushpak.de - 321 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva

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