Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak
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auch Pfeile, die sich niemals erschöpfen. Denn auch mein Streitwagen kann kaum die Last<br />
<strong>der</strong> Pfeile tragen, die ich gerne bei mir hätte. Auch brauche ich himmlische Pferde, welche so<br />
schnell wie <strong>der</strong> Wind und rein weiß sind, und einen Wagen vom Glanz <strong>der</strong> Sonne, dessen<br />
Rä<strong>der</strong> so laut rasseln, wie Gewitterwolken brüllen. Außerdem hat Krishna keine Waffe,<br />
welche zu seiner Energie passen würde und mit <strong>der</strong> er Nagas und Pisachas töten könnte. Oh<br />
du Hoher, bitte gib uns die Mittel, mit denen wie erfolgreich Indra davon abhalten können,<br />
seine Regenschauer über dem weiten Wald auszuschütten. Oh Pavaka, wir sind bereit, alles<br />
zu tun, was Heldenmut und Männlichkeit gebieten. Doch statte uns mit den angemessenen<br />
Mitteln dafür aus.<br />
Kapitel 227 - Varuna übergibt Krishna seinen Diskus und Arjuna den<br />
Bogen Gandiva<br />
Vaisampayana fuhr fort:<br />
Da konzentrierte sich Agni auf Varuna, den Sohn <strong>der</strong> Aditi, welcher eine <strong>der</strong><br />
Himmelsrichtungen beschützt und das Wasser beherrscht, welches seine Heimat ist. Varuna<br />
wußte sogleich, daß Pavaka (Agni) an ihn dachte und erschien vor <strong>der</strong> Gottheit. Voller<br />
Ehrfurcht grüßte <strong>der</strong> rauchgekrönte Gott den Herrn des Wassers, diesen vierten Lokapala.<br />
Dann sprach Agni zu ihm:<br />
Gib mir ohne zu Zögern Bogen und Köcher und auch den Streitwagen mit dem Affen im<br />
Banner, welche du einst von König Soma erhieltest. Arjuna wird mit Gandiva eine<br />
vorzügliche Heldentat vollbringen, und auch Krishna mit dem Diskus. Gib mir bitte beides.<br />
Varuna sprach:<br />
Ich gebe.<br />
Und überreichte Arjuna dieses wun<strong>der</strong>bare Juwel eines Bogens mit <strong>der</strong> großen Energie.<br />
Dieser Bogen vermehrte Ruhm und Heldentum und konnte von keiner an<strong>der</strong>en Waffen<br />
zerstört werden. Er war <strong>der</strong> Anführer aller Waffen und ihr Vernichter. Er zerschmetterte alle<br />
feindlichen Heere und ersetzte ganz allein hun<strong>der</strong>ttausend Bögen. Er vergrößerte<br />
Königreiche und trug wun<strong>der</strong>bare Farben. Er war schön verziert, wun<strong>der</strong>bar anzusehen,<br />
makellos und kannte keine Abnutzung. Er wird für immer von den Göttern und auch den<br />
Gandharvas verehrt. Varuna legte noch zwei unerschöpfliche Köcher dazu. Arjuna erhielt<br />
auch jenen Wagen, dessen Banner einen großen Affen zeigte. Vor diesen Wagen waren<br />
silberweiße, goldbezäumte Pferde gespannt, wie ziehende Wolken, welche im Bereich <strong>der</strong><br />
Gandharvas geboren und so schnell wie <strong>der</strong> Gedanke waren. Der Wagen war mit allem<br />
nötigen Kriegsgerät und himmlischen Waffen versehen, und konnte selbst von Göttern o<strong>der</strong><br />
Asuras nicht bezwungen werden. Sein Glanz war übergroß, kaum konnte man ihn<br />
anschauen, und seine Rä<strong>der</strong> ratterten gewaltig. Er erfreute das Herz eines jeden Betrachters,<br />
denn er wurde einst von Prajapati Visvakarma nach tiefer, asketischer Meditation erbaut,<br />
diesem Architekten des Universums und Herrn <strong>der</strong> Schöpfung. Auf diesem Wagen fuhr<br />
einst Lord Soma und vernichtete die Danavas. Seine Schönheit war strahlend. Er glich einer<br />
abendlichen Wolke, auf <strong>der</strong> sich die untergehende Sonne spiegelt. Er trug einen<br />
hervorragenden Fahnenmast, welcher golden und sehr schön war. Auf dem Mast thronte<br />
hoch oben ein himmlischer Affe mit furchteinflößen<strong>der</strong> Gestalt wie <strong>der</strong> eines Tigers o<strong>der</strong><br />
Löwen. Dieser Affe schien geneigt, alles mit seinen Blicken zu verbrennen. Die an<strong>der</strong>en<br />
Fahnen zeigten weitere, große Wesen, <strong>der</strong>en Gebrüll bereits die feindlichen Soldaten<br />
ohnmächtig machte.<br />
Arjuna, gerüstet, mit dem Schwert gegürtet und die Finger in Le<strong>der</strong> gehüllt, umrundete den<br />
vorzüglichen, bannergeschmückten Wagen, verbeugte sich vor den Göttern, und bestieg ihn,<br />
wie ein tugendhafter Mann den himmlischen Wagen besteigt, <strong>der</strong> ihn zu den Göttern trägt.<br />
Als er den himmlischen und ersten aller Bögen aufnahm, den Brahma einst erschuf und <strong>der</strong><br />
Gandiva genannt wurde, spürte Arjuna große Freude. Dann verbeugte sich <strong>der</strong> Held vor<br />
www.mahabharata.pushpak.de - 319 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva