Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak
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Agnis erste Versuche, den Khandava Wald zu verschlingen<br />
Vaisampayana fuhr fort:<br />
In diesem Opfer des Swetaki trank Agni viele Jahre lang geklärte Butter. In unablässigem<br />
Strom wurde sie in seinen Schlund geschüttet. Dann war er übersättigt und wollte keine<br />
Butter mehr von niemandem in irgendeinem Opfer annehmen. So wurde Agni bleich und<br />
verlor Farbe und Glanz. Ohne seinen Appetit schwand ihm die Energie, und Schwäche<br />
überkam ihn. So ging er zum heiligen Reich Brahmas, welcher von allen verehrt wird.<br />
Dort sprach Agni zur thronenden Gottheit:<br />
Oh du Hoher, Swetaki hat mich bis zum Übermaß in seinem Opfer gesättigt. Ich leide und<br />
kann diese Fülle nicht verdauen. So verlassen mich mein Glanz und meine Stärke, oh Herr<br />
des Universums. Durch deine Gunst wünsche ich mir meine ursprüngliche Natur zurück.<br />
Lächelnd antwortete <strong>der</strong> ruhmreiche Schöpfer aller Dinge:<br />
Oh du Edler, viele Jahre lang ergoß sich ein Strom von geklärter Butter in deinen Mund, den<br />
du verschlungen hast. Deswegen bist du krank. Doch sorge dich nicht, oh Agni. Schon bald<br />
wirst du deine eigentliche Natur zurückerhalten. Ich werde deine Übersättigung beseitigen.<br />
Die Zeit dafür ist gekommen, oh Vivatsu. Der dunkle Khandava Wald, <strong>der</strong> einst die Heimat<br />
<strong>der</strong> Feinde <strong>der</strong> Götter war und den du auf göttliche Bitte damals in Asche verwandelt hast,<br />
ist nun wie<strong>der</strong> zum Aufenthaltsort für viele Kreaturen geworden. Wenn du das Fett (die<br />
Substanz) dieser Geschöpfe verzehrt und verdaut hast, wirst du deine ursprüngliche Natur<br />
wie<strong>der</strong>finden. Eile dorthin und verzehre den Wald mit all seinen Bewohnern. Dann wirst du<br />
von deinem Übel geheilt sein.<br />
Als Agni diese Worte von den Lippen <strong>der</strong> Höchsten Gottheit tröpfeln hörte, begab er sich<br />
sofort und voller Eifer zum Khandava Wald. Dort angekommen, lo<strong>der</strong>te er mächtig mit Hilfe<br />
von Vayu. Doch die Tiere des Waldes versuchten mit großer Anstrengung, das Feuer zu<br />
löschen. Hun<strong>der</strong>te Elefanten brachten Wasser in ihren Rüsseln und schütteten es über die<br />
Flammen. Auch die tausenden Schlangen nutzten ihre Hauben, um das Feuer mit<br />
geschöpftem Wasser zu löschen. Und alle Tiere halfen kräftig mit, so daß das Feuer schon<br />
bald erlosch. Sieben mal versuchte Agni, mit lo<strong>der</strong>nden Flammen den Wald zu verschlingen.<br />
Und genauso oft löschten die Bewohner des Waldes das verzehrende Feuer wie<strong>der</strong> aus.<br />
Kapitel 226 - Arjuna bittet um passende Waffen<br />
So schleppte sich Agni immer noch krank zum Großen Vater und erzählte ihm alles, was<br />
geschehen war. Die ruhmreiche Gottheit dachte eine Weile nach.<br />
Dann sprach Brahma:<br />
Oh Sündenloser, ich sehe einen Weg, wie du noch heute den Wald verzehren kannst, und<br />
sogar unter Indras Blicken. Oh Agni, die alten Gottheiten Nara und Narayana inkarnierten in<br />
<strong>der</strong> Welt <strong>der</strong> Menschen, um die Aufgaben <strong>der</strong> Himmlischen zu meistern. Auf Erden werden<br />
sie Arjuna und Vasudeva genannt. In diesem Moment halten sie sich in <strong>der</strong> Nähe des<br />
Khandava Waldes auf. Bitte sie um Hilfe, dann wirst du den Wald verschlingen können, als<br />
ob du unter dem Schutz von Himmlischen stündest. Sicher werden sie die Flucht <strong>der</strong><br />
Waldbewohner und Indras Hilfe verhin<strong>der</strong>n. Daran habe ich keinen Zweifel.<br />
Deshalb eilte Agni zu Krishna und Arjuna. Was er zu dem ruhmreichen Paar gesprochen<br />
hat, oh König, habe ich dir bereits erzählt. Als Agni seinen Wunsch kundgetan hatte, den<br />
Khandava Wald gegen Indras Willen zu verbrennen, sprach Arjuna zu Agni mit<br />
wohlüberlegten Worten.<br />
Arjuna sagte:<br />
Ich verfüge über zahlreiche hervorragende, himmlische Waffen, mit denen ich sogar mehrere<br />
Indras bekämpfen könnte. Doch, oh du Hoher, ich habe keinen Bogen, welcher <strong>der</strong> Kraft<br />
meiner Arme in <strong>der</strong> Schlacht standhält. Durch die Leichtigkeit meiner Hand bräuchte ich<br />
www.mahabharata.pushpak.de - 318 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva