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Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak

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es nie, ihn zu verschlingen. Hier lebt <strong>der</strong> Naga Takshaka mit Familie und Gefolge, und er ist<br />

ein Freund Indras. Wegen ihm beschützt <strong>der</strong> Träger des Donnerblitzes den Wald, und mit<br />

dem Wald auch viele an<strong>der</strong>e Wesen. Trotz aller Anstrengung war ich aufgrund Indras Macht<br />

nie in <strong>der</strong> Lage, den Wald zu verschlingen. Wenn er sieht, wie ich lo<strong>der</strong>e, dann schüttet er<br />

Regenwasser aus allen Wolken. Doch ich brauche den Khandava Wald als Nahrung. Also<br />

komme ich nun zu euch, denn ihr beherrscht das Waffenhandwerk. Wenn ihr mir helft,<br />

werde ich den Wald bekommen, denn dies ist die Nahrung, die ich mir wünsche. Da ihr mit<br />

Waffen umgehen könnt, bitte ich euch, die Regengüsse vom Löschen abzuhalten und auch<br />

alle Geschöpfe von <strong>der</strong> Flucht, wenn ich den Wald verschlinge.<br />

Da fragte Janamejaya:<br />

Warum wollte <strong>der</strong> ruhmreiche Agni den Khandava Wald verschlingen, <strong>der</strong> mit so vielen<br />

lebenden Wesen angefüllt war und vom Herrn <strong>der</strong> Himmlischen beschützt wurde? Wenn<br />

Agni den Wald im Zorn verbrennen wollte, dann gab es sicher einen schwerwiegenden<br />

Grund dafür. Oh Brahmane, ich möchte all dies von dir ausführlich erfahren. Erzähle mir, oh<br />

Muni, warum <strong>der</strong> Wald damals verbrennen mußte.<br />

Die Geschichte von Swetaki<br />

Vaisampayana sprach:<br />

Oh Anführer <strong>der</strong> Menschen, ich werde dir alles erzählen, wie ich es von den Rishis aus den<br />

Puranas erfuhr. Dort hörten wir von einem gefeierten König namens Swetaki, <strong>der</strong> Stärke und<br />

Macht wie Indra besaß. Niemand auf Erden konnte sich mit ihm in Opfern, Nächstenliebe<br />

und Klugheit messen. Er führte die fünf großen Opfer und noch viele an<strong>der</strong>e durch, bei<br />

denen er die Brahmanen reich beschenkte. <strong>Das</strong> Herz dieses Monarchen war immer auf<br />

Opfer, religiöse Riten und Gaben aller Art gerichtet. Der kluge König Swetaki führte mit<br />

seinen Ritwijas Opfer für viele, lange Jahre durch, bis all die Opferpriester vom ständigen<br />

Rauch so geschwächt waren, daß sie ihn verließen und ihm nicht weiter bei seinen Opfern<br />

halfen. Er bat und flehte, doch sie blieben mit schmerzenden Augen seinen Opfern fern. So<br />

lud <strong>der</strong> König auf Anraten seiner Ritwijas an<strong>der</strong>e Priester ein und beendete mit ihnen sein<br />

Opfer. Doch nur wenige Tage vergingen, da wollte König Swetaki das nächste Opfer<br />

beginnen, und dieses sollte hun<strong>der</strong>t Jahre andauern. Diesmal gewann <strong>der</strong> gefeierte König<br />

nicht einen Opferpriester, <strong>der</strong> ihm dabei helfen wollte. Alle Trägheit abwerfend hofierten <strong>der</strong><br />

König und seine Freunde und Verwandten die Priester, verbeugten sich wie<strong>der</strong> und wie<strong>der</strong><br />

vor ihnen, sprachen gewinnende Worte und boten viel Reichtum an. Doch alle lehnten die<br />

Mitarbeit an diesem Vorhaben des unermeßlich energetischen Königs ab. Da wurde <strong>der</strong><br />

König ärgerlich und sprach folgende Worte zu den Brahmanen in ihren Klausen.<br />

Swetaki sprach:<br />

Oh ihr Brahmanen, wenn ich eine gefallene Person wäre o<strong>der</strong> nach persönlicher Ehre gierte,<br />

und dafür euren Dienst wünschte, dann verdiente ich eure Ablehnung ohne alle Skrupel und<br />

die von allen an<strong>der</strong>en Brahmanen auch. Doch ich bin we<strong>der</strong> niedrig noch wünsche ich mir<br />

Ehre. So steht es euch nicht zu, die Durchführung des von mir geplanten Opfers ohne<br />

angemessenen Grund zu verhin<strong>der</strong>n und mich zurückzustoßen. Ich flehe um eure Hilfe, ihr<br />

Brahmanen. Es ist eure Pflicht, mir gnädig zu sein. Doch wenn ihr besten Brahmanen mir aus<br />

Feindschaft o<strong>der</strong> ohne guten Grund nicht beisteht, dann werde ich an<strong>der</strong>e Priester um ihre<br />

Hilfe bitten. Mit lieben Worten und viele Geschenken werde ich sie überzeugen, und ihnen<br />

die gewünschte Aufgabe übertragen, damit sie das Opfer vollbringen.<br />

Danach verstummte <strong>der</strong> Monarch. Die Priester jedoch, welche wußten, daß sie dem König<br />

nicht helfen konnten, zeigten ihm ihre Mißbilligung.<br />

Die Brahmanen antworteten:<br />

Oh bester König, dein Opfern übersteigt jedes Maß. Immer haben wir dir geholfen, doch nun<br />

sind wir erschöpft. Nach all dieser schweren Arbeit und bei unserer Müdigkeit wäre es<br />

www.mahabharata.pushpak.de - 316 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva

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