Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak
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makellosen, vollen Mond glich. Er behandelte seine Untertanen immer zu ihrer vollen<br />
Zufriedenheit, und so liebten sie ihn nicht nur, weil er <strong>der</strong> König war, son<strong>der</strong>n mit vollem<br />
Vertrauen. Der lieblich sprechende Yudhishthira äußerte niemals ein Wort, was<br />
unangemessen, unwahr, unerträglich o<strong>der</strong> unvereinbar gewesen wäre. Dieser beste Monarch<br />
verfügte über große Energie und verbachte seine Tage damit, allen Gutes zu bringen, als ob<br />
sie zu seiner Familie gehörten. Seine Brü<strong>der</strong> brachten mit ihrer Energie an<strong>der</strong>e Könige unter<br />
seine Herrschaft, und lebten glücklich und ohne Feinde, welche ihren Frieden stören<br />
konnten.<br />
Krishna und Arjuna machen eine Lustfahrt<br />
Eines Tages sprach Arjuna zu Krishna: „Die heißen Tage des Sommer sind gekommen, oh<br />
Krishna. Laß uns ans Ufer <strong>der</strong> Yamuna gehen mit all unseren Freunden und uns dort bis<br />
zum Abend vergnügen.“ Krishna stimmte zu: „Ja, das ist auch mein Wunsch. Es ist schön,<br />
sich vergnüglich im Wasser zu tummeln mit allen Freunden.“ So baten die beiden um<br />
Yudhishthiras Erlaubnis und reisten mit allem Gefolge an die Ufer <strong>der</strong> Yamuna. An einem<br />
lieblichen Ort mit großen Bäumen waren schöne Zelte errichtet worden, die wie die<br />
himmlischen Städte mit allen kostbaren und köstlichen Dingen ausgestattet waren: Nahrung<br />
und Getränke, Blumengirlanden und Parfüme und viel an<strong>der</strong>er Luxus. Krishna und Arjuna<br />
betraten mit Freude die perlenübersäten Räumlichkeiten und verbachten die Zeit auf höchst<br />
entzückende Weise. Mit Zustimmung von Krishna und Arjuna begannen auch die Frauen<br />
sich zu verlustieren. Sie alle hatten volle, runde Hüften, schwellende Brüste, große,<br />
strahlende Augen und manche schwankten schon vom Wein. Einige spazierten im Wald<br />
herum, an<strong>der</strong>e planschten im Wasser und manche blieben in den Zelten, zur Freude von<br />
Arjuna und Krishna. Draupadi und Subhadra verteilten vom Wein beschwingt schöne<br />
Klei<strong>der</strong> und kostbaren Schmuck an die spielenden Frauen. Manche von ihnen tanzten<br />
euphorisch, an<strong>der</strong>e sangen, scherzten und lachten, und viele tranken vorzüglichen Wein.<br />
Manche neckten sich untereinan<strong>der</strong>, an<strong>der</strong>e plau<strong>der</strong>ten und wie<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e wisperten sich<br />
Geheimnisse ins Ohr. Und die Lichtung mit <strong>der</strong> zauberhaften Musik von Flöten, Gitarren<br />
und Trommeln glich dem blühenden Wohlstand selbst.<br />
Nach einer Weile setzten sich Arjuna und Krishna von den an<strong>der</strong>en etwas ab, ließen sich auf<br />
kostbaren Sitzen nie<strong>der</strong> und unterhielten sich über längst vergangene Heldentaten und<br />
an<strong>der</strong>e amüsante Dinge. Und als die beiden dort so glücklich wie die Aswin Zwillinge saßen,<br />
trat plötzlich ein Brahmane zu ihnen, so hochgewachsen wie ein Sal Baum. Seine Hautfarbe<br />
glich geschmolzenem Gold, und sein Bart war hellgelb mit grünen Sprenkeln. Seine Glie<strong>der</strong><br />
waren ebenmäßig gewachsen. Er trug verfilzte Locken und war in Lumpen gehüllt, doch in<br />
Glanz glich er <strong>der</strong> Morgensonne. Seine braunen Augen waren wie Lotusblätter, und er<br />
strahlte wie Feuer. Als sie ihn entdeckten, erhoben sich Arjuna und Krishna hastig und<br />
standen mit gefalteten Händen wartend vor ihm.<br />
Kapitel 225 - Agni kommt in Gestalt eines Brahmanen<br />
Der Brahmane sprach:<br />
Ihr, die ihr jetzt so nahe am Khandava Wald weilt, seid die größten Helden auf Erden. Ich<br />
bin ein unersättlicher Brahmane, <strong>der</strong> immer viel ißt. Oh du vom Stamme <strong>der</strong> Vrishnis und<br />
auch du, Partha, ich flehe euch um ausreichend Nahrung an.<br />
Krishna und Arjuna antworteten:<br />
Oh sage uns, welche Nahrung dich sättigen kann, und wir werden uns bemühen, sie dir zu<br />
beschaffen.<br />
Daraufhin sprach <strong>der</strong> ruhmreiche Brahmane:<br />
Ich wünsche keine gewöhnliche Nahrung. Wisset, ich bin Agni. Gebt mir angemessene<br />
Nahrung. Dieser Wald namens Khandava wird immer von Indra beschützt, und ich schaffe<br />
www.mahabharata.pushpak.de - 315 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva