Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak
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Kapitel 219 - Arjuna erlöst auch die vier an<strong>der</strong>en Apsaras<br />
Varga fuhr fort:<br />
Ob des Fluches waren wir zutiefst verstört und versuchten, den Brahmanen mit dem<br />
asketischen Reichtum, welcher niemals von seinen Gelübden abwich, zu besänftigen. Wir<br />
flehten ihn an: „Stolzgeschwellt wegen unserer Schönheit und Jugend und vom Gott des<br />
Verlangens bedrängt haben wir äußerst unangemessen gehandelt. Oh bitte vergib uns,<br />
Brahmane. Schon, daß wir zu dir kamen und versuchten, dich von deinen strengen<br />
Gelübden abzuhalten, war <strong>der</strong> Tod für uns. Doch die Tugendhaften haben gesagt, daß<br />
Frauen niemals getötet werden sollten. Oh, übe dich in Tugend und töte uns nicht. Es wird<br />
gesagt, daß Brahmanen die Freunde aller Wesen sind, und du kennst die Tugend. Oh du<br />
Glückseliger, laß die Worte <strong>der</strong> Weisen wahr werden. Die Überragenden beschützen immer<br />
diejenigen, die ihre Hilfe erflehen. Wie bitten um deinen Schutz. Es ziemt sich für dich, uns<br />
zu vergeben.“ Nach diesen Worten war <strong>der</strong> Brahmane mit <strong>der</strong> tugendhaften Seele, den guten<br />
Taten und dem Sonne und Mond ebenbürtigen Glanze besänftigt. Er sprach: „Die Worte<br />
„tausend“ und „hun<strong>der</strong>ttausend“ weisen oft auf die Ewigkeit hin. Doch ich habe das Wort<br />
„hun<strong>der</strong>t“ im Sinne eines begrenzten Zeitraumes benutzt, und nicht im Sinne von „endlos“.<br />
Ihr werdet also für diese Zeit zu Krokodilen werden und Menschen hinabziehen. Am Ende<br />
dieser Zeit wird euch ein hervorragen<strong>der</strong> Mensch aus dem Wasser ans Land ziehen. Dann<br />
erhaltet ihr eure jetzigen Gestalten wie<strong>der</strong>. Niemals habe ich zuvor eine Unwahrheit<br />
gesprochen, auch nicht im Scherz. Daher müssen meine Worte wahr werden. Und die<br />
heiligen Gewässer werden nach eurer Befreiung unter dem Namen Nari Thirtas (Heilige<br />
Wasser <strong>der</strong> Frauen) in allen Welten bekannt werden. Sie werden in den Augen <strong>der</strong><br />
Tugendhaften und Weisen heilend und reinigend sein.“<br />
Varga erzählte weiter:<br />
So grüßten wir den Brahmanen und umschritten ihn ehrfurchtsvoll. Mit schweren Herzen<br />
verließen wir die Gegend und ein Gedanke formte sich in uns: „Wo werden wir den<br />
Menschen treffen, <strong>der</strong> uns bald unsere eigenen Körper wie<strong>der</strong>geben wird?“ Fast im selben<br />
Moment erblickten wir den hohen Rishi Narada. Dieser Anblick gab uns unsere Freude<br />
zurück. Wir grüßten ihn ehrfürchtig und standen mit schamroten Gesichtern vor ihm. Er<br />
fragte uns nach dem Grund, und wir erzählten ihm alles. Da sprach er zu uns: „In den tiefen<br />
Ebenen, die sich an das südliche Meeresufer anschließen, gibt es fünf heilige Gewässer. Sie<br />
sind entzückend und äußerst geheiligt. Begebt euch sogleich dorthin. Und <strong>der</strong> Sohn des<br />
Pandu, Dhananjaya, dieser Tiger unter den Männern, wird euch bald von eurem traurigen<br />
Schicksal erlösen.“ Nun, oh Held, wir folgten den Worten Naradas und kamen hierher. Und<br />
nun ist es wahr geworden, denn ich wurde von dir Sündlosem errettet. Doch meine vier<br />
Freundinnen sind immer noch im Wasser. Oh Held, tue eine gute Tat und erlöse auch sie.<br />
Vaisampayana sprach:<br />
Freudig erlöste dieser Beste <strong>der</strong> Pandavas die an<strong>der</strong>en Apsaras von ihrem Fluch. Aus dem<br />
Wasser erhoben bekamen alle ihre schöne Gestalt zurück. Nachdem Arjuna die heiligen Seen<br />
befreit und sich von den Apsaras verabschiedet hatte, wollte er noch einmal (seine Frau)<br />
Chitrangada sehen. So reiste er zurück nach Manipura und erblickte dort auch seinen Sohn<br />
auf dem Thron, welcher den Namen Vabhruvahana trug. Nachdem er Chitrangada und sein<br />
Kind gesehen hatte, machte er sich auf den Weg nach Gokarna.<br />
Kapitel 220 - Arjuna trifft Krishna Vasudeva<br />
Vaisampayana sprach:<br />
Danach besuchte <strong>der</strong> unermeßlich mächtige Arjuna alle heiligen Wasserplätze und<br />
Pilgerstätten am Ufer des westlichen Ozeans, bis er den Ort Prabhasa erreichte. Dies erfuhr<br />
Krishna, <strong>der</strong> Vernichter von Madhu, und eilte zugegen, um seinen Freund zu sehen. Als sich<br />
die beiden begegneten, umarmten sie sich herzlich und fragten einan<strong>der</strong> nach ihrem<br />
Wohlergehen. Dann setzten sich die beiden alten Freunde nie<strong>der</strong>, die niemand an<strong>der</strong>s waren<br />
www.mahabharata.pushpak.de - 308 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva