05.11.2012 Aufrufe

Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak

Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak

Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Pinaka. Der ruhmreiche Gott gewährte ihm den Segen, daß je<strong>der</strong> kommende Nachfahre<br />

seiner Linie immer nur ein Kind haben würde. Seit dieser Zeit wird jedem unserer<br />

Nachkommen auch nur ein Kind geboren. Alle meine Vorfahren hatten Söhne. Ich jedoch<br />

bekam eine Tochter, um meine Familie zu erhalten. Doch ich schaue auf sie wie auf einen<br />

Sohn, oh du Bulle unter den Bharatas, und habe sie zum Putrika (Thronerben) gemacht. Wenn<br />

sie von dir einen Sohn bekommt, wird dieser mein Geschlecht fortführen. Und dieser Sohn<br />

ist die Mitgift, für die ich meine Tochter weggebe. Oh Sohn des Pandu, wenn du diese<br />

Bedingung annimmst, kannst du sie haben.“ Arjuna stimmte zu: „So sei es.“, nahm die<br />

schöne Tochter Chitravahanas zu seiner Frau und lebte mit ihr für drei Jahre zusammen. Als<br />

Chitrangada einen Sohn zur Welt brachte, umarmte Arjuna sie liebevoll, nahm Abschied und<br />

setzte seine Wan<strong>der</strong>ungen fort.<br />

Kapitel 218 - Arjuna erlöst die Apsara Varga von ihrem Fluch<br />

Dann begab sich <strong>der</strong> Bulle <strong>der</strong> Bharatas zu den heiligen Stränden am südlichen Meer, wo<br />

viele Asketen lebten. Dort gab es fünf heilige Teiche, an denen viele Einsiedler wohnten, die<br />

aber niemals in jene Gewässer eintauchten. Die Seen wurden wie folgt genannt: Agastya,<br />

Subhadra, Pauloma von großer Heiligkeit, Karandhama, welcher die Früchte eines<br />

Pferdeopfers für den Badenden bereithielt, und <strong>der</strong> Sünden abwaschende Bharadwaja. Doch<br />

als Arjuna die fünf heiligen Gewässer besuchte, und sah, daß sie unbewohnt waren und von<br />

allen gemieden wurden, da fragte er die frommen Männer mit gefalteten Händen: „Warum,<br />

oh ihr Asketen, werden diese fünf heiligen Wasser von den Verehrern Brahmas nicht<br />

besucht?“ Darauf antworteten sie: „Hier leben fünf große Krokodile, welche die badenden<br />

Asketen forttragen. Deshalb meiden wir die Seen.“<br />

Vaisampayana fuhr fort:<br />

Als Arjuna mit den mächtigen Armen dies hörte, ging er zum See, obwohl ihn alle warnten.<br />

Ohne zu zögern sprang <strong>der</strong> Feindebezwinger in das heilige Gewässer, welches nach dem<br />

großen Rishi Subhadra benannt war. Sogleich erschien ein großes Krokodil, welches ihn am<br />

Bein packte. Doch Dhananjaya, dieser Tiger unter den Männern, packte den zappelnden<br />

Wan<strong>der</strong>er des Wassers und zerrte ihn gewaltsam an den Strand. Im selben Moment, als das<br />

Krokodil Land berührte, verwandelte es sich vor den Augen des ruhmreichen Arjuna in eine<br />

schöne Dame, die mit allen Ornamenten geziert war. Die zauberhafte Dame von<br />

himmlischer Gestalt strahlte vor Schönheit. Trotz des seltsamen Anblicks fragte <strong>der</strong> Sohn <strong>der</strong><br />

Kunti die Dame mit ruhigem Herzen: „Wer bist du Schöne? Warum lebtest du im Wasser?<br />

Warum begingst du eine so gräßliche Sünde?“<br />

Varga antwortete:<br />

Ich bin eine Apsara, welche einst in den himmlischen Wäl<strong>der</strong>n wan<strong>der</strong>te. Mein Name ist<br />

Varga, und ich bin dem himmlischen Schatzmeister (Kuvera) lieb und teuer. Ich hatte noch<br />

vier Begleiterinnen, alle schön und in <strong>der</strong> Lage, dahin zu gehen, wohin es uns beliebt. Eines<br />

Tages gingen wir zusammen zur Heimstatt des Wächters <strong>der</strong> Welt. Auf dem Wege sahen wir<br />

einen Brahmanen <strong>der</strong> strengen Gelübde, welcher sehr schön war und die Veden in <strong>der</strong><br />

Einsamkeit studierte. Der ganze Hain, in dem er saß, schien von seinem asketischen Glanze<br />

zu strahlen, als ob die Sonne ihn erleuchtete. Als wir seine asketische Hingabe sahen und<br />

seine atemberaubende Schönheit, ließen wir uns nie<strong>der</strong>, um seine Meditation zu stören. Wir<br />

alle fünf, Sauraveyi, Samichi, Vudvuda, Lata und ich, näherten uns zugleich dem<br />

Brahmanen. Wir tanzten und sangen, lächelten ihn an und taten alles, um den Weisen zu<br />

verführen. Doch an keine von uns verschenkte <strong>der</strong> Brahmane sein Herz. Der Geist dieses<br />

Jünglings war rein und auf die Meditation gerichtet, und sein Herz wankte nicht. Nur einen<br />

kurzen Blick des Zorns warf er auf uns, oh Bulle unter den Kshatriyas. Und er sprach:<br />

„Werdet Krokodile und lebt im Wasser für hun<strong>der</strong>t Jahre.“<br />

www.mahabharata.pushpak.de - 307 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!